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Ich versuche grade mitzulaufen.....
Hier ein Kartenausschnitt mit GR 7 von Puymorens zum GR 11 und von Latour zum GR 11. Karte hier die Topopirineos. Ist aber auch in der Rando Editions eingezeichnet.
Wo war das denn mit dem Geröllfeld und welche war die "traumhaft" gelegende Hütte (Refuge d'en Beys?) ... möchte gerne mit dir die Strecke laufen :-).... nachvollziehen.
Ich war 2006 in Puymorens, da gab es noch einen kl. Laden. Der war aber schön in Auflösung... kaum ein Angebot.
Grüße Folko
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Frankreich: Pyrenäen
Ich hatte in der Planungsphase dieser Wanderung sehr lange überlegt, welchen Weg ich in den Pyrenäen nehmen sollte. Letztendlich habe ich mich dann für den GR 11 auf der spanischen Seite entschieden, weil ich in jedem Land etwa gleich lange Zeit verbringen wollte und mein Frankreichaufenthalt schon sehr lange war. Dennoch musste ich ja erst mal in Frankreich über die Pyrenäen, um auf die spanische Seite zu gelangen. Schon der erste Pass in den Pyrenäen verpasste mir einen gewaltigen Tritt in den Arsch: Naiverweise hatte ich angenommen, dort auf schönen Pfaden den Berg hoch und dann wieder runter laufen zu können. Stattdessen erwartete mich ein einziges riesiges Geröllfeld. Ich konnte es erst nicht glauben, dass ich da hoch sollte, aber die Markierungen belehrten mich eines besseren. Zu allem Unglück war es auch schon später Nachmittag und ich wollte keines Falls in diesem unwegsamen Gelände von der Dunkelheit überrascht werden. Unendlich langsam arbeitete ich mich auf den Pass hoch, wo mich neben einem tollen Ausblick gleich das nächste Problem erwartete. Der GR 7 war hier offensichtlich umgeleitet worden, denn die Markierungen stimmten nicht mit meinem heruntergeladenen gpx track überein. So langsam sank die Sonne, ich hatte keine Ahnung wohin und Zeltmöglichkeiten gab es auch keine. Ich beschloss, einfach den Markierungen zu folgen, was sich als goldrichtig herausstellen sollte, denn bald kamen die Markierungen und mein gpx track wieder zusammen. Auch das Gelände wurde nun flacher und erschöpft baute ich mein Zelt auf.
Leider wiederholte sich dasselbe Spiel am nächsten Tag. Auf schönen Pfaden kam ich zusammen mit gefühlten Hundert Tageswanderern zu einem traumhaft schön gelegenen Refuge, wo ich eine ausgedehnte Mittagspause einlegte. Man ließ mich sogar auf der Sonnenterrasse sitzen und mein Süppchen kochen, obwohl ich nichts in Hütte konsumierte. Die Hütte verfügte sogar über Wifi! Willkommen im 21. Jahrhundert! Um nicht unangenehm aufzufallen, fragte ich leider nicht nach, wie denn der nächste Wegabschnitt beschaffen sein war. Auf der Karte sah das alles ganz einfach aus: Immer nur einem kleinen Bach folgen. Leider sah die Realität ganz anders aus: Für 4 km Strecke brauchte ich 2,5 Stunden. Meine einfache Wanderung entlang eines Baches entpuppte sich als eine einzige lange Kletterpartie über endlose Geröllfelder. Ich kam mir vor wie in der Mahoosuk Notch auf dem AT. Meine Stimmung änderte sich mehrfach täglich schlagartig: Die Landschaft war einfach großartig und versetzte mich in absolute Hochstimmung – jedoch kam dann mit schöner Regelmäßigkeit ein großer Dämpfer in Form eines Geröllfeldes. Während ich kletterte, rutschte und balancierte, fluchte ich dann nur noch vor mich hin und fragte mich, warum ich mir das eigentlich antue.
Zudem hatte ich noch ein kleines Problem zu bewältigen: Zwischen dem GR 7 und dem GR 11 auf der spanischen Seite klaffte eine Lücke von ca. 5 km. Normalerweise wäre das ja kein Problem, denn kurze Strecken kann man ja auch mal querfeldein gehen. Nur eines war mir sonnenklar: In diesem Gelände querfeldein über Geröllfelder ist keine gute Idee. Weder auf meinen GPS- noch auf meinen etwas veralteten Papierkarten war ein Weg eingezeichnet. Ich wollte daher auf einer aktuellen Detailkarte recherchieren, ob es dort nicht einen Verbindungsweg gab. Da ich noch durch den Ort Puymorens durch kam, wollte ich dort noch mal etwas Proviant nachkaufen und eine Karte suchen. Damit war leider komplett Pustekuchen, denn ich Puymorens gab es überhaupt keine Einkaufsmöglichkeiten und schon gar keinen Buch- oder Kartenladen, nur einen Bahnhof. In meiner Not kam ich auf die Idee, mich in den nächsten Zug zu setzen und nach La Tour, dem Grenzbahnhof mit Spanien zu fahren. Dort gäbe es in jedem Fall einen Supermarkt. Gesagt, getan – wobei es gar nicht einfach war, vom Trail auf das umzäunte Bahnhofsgelände zu kommen. Ich befürchtete schon, meinen Zug zu verpassen, bis ich endlich einen Durchgang fand. Im Zug wurde ich dann von einer perfekt Englisch sprechenden jungen Schaffnerin abgefertigt – eine echte Rarität in Frankreich, wo so gut wie niemand irgendeine Sprache außer Französisch mit mir sprechen wollte. Ich erging mich daher auch in Lobesreden über ihre Sprachkenntnisse.
In La Tour löste sich mein erstes Problem sogleich im überdimensionierten Bahnhofsgebäude. Im Bahnhofskiosk fand ich alle möglichen Landkarten und stellte voll Freude fest, dass es nicht nur einen Verbindungsweg zwischen GR 7 und GR 11 gab, sondern dass es sich gar um einen GR 107 handelte. GR sind auch immer markiert, so dass sich mein Problem damit in Wohlgefallen auflöste. Ich marschierte in den fast 2 km entfernt gelegenen Ort und versorgte mich mit zusätzlichem Proviant, bevor ich mich mit dem Bus wieder auf den Rückweg machte. Kaum wieder auf dem Trail wurde ich auch sogleich von einem heftigen Gewitter beglückt. Ich hatte in La Tour noch ein letztes Mal französischen Internetempfang genutzt und war so zumindest vorbereitet. Glücklicherweise fand ich auf der Terrasse eines geschlossenen Restaurants auch einen guten Unterschlupf und arbeitete während des Gewitters an meinen Trekkingstöcken. Nach mehreren Tausend Kilometern waren die Spitzen eingesunken. Das ist ein normales Phänomen und ich hatte mir in weiser Voraussicht schon Ersatzspitzen nach Carcassonne schicken lassen. Der Austausch ist mit dem richtigen Werkzeug ganz einfach, aber so mitten in der Pampa problematisch. Denn zunächst mal müssen die alten Spitzen ab. Kein Problem, wenn man sie in einen Schraubstock einspannen kann, aber so was hatte ich ja nun leider nicht dabei. In der Natur suche ich für solche Zwecke einen Felsspalt, in der man die Spitze einzwängen kann. In diesem Fall genügte mir eine Parkbank. Ich klemmte meine Stock zwischen die Holzplanken und zog und drehte kräftig. Mit viel Geduld und Spucke kriegte ich die Spitzen dann noch 10 Minuten los.
Als das Wetter endlich besser wurde, ging ich im nachlassenden Regen wieder los, denn ich wollte noch ein bisschen Höhenmeter machen. Ausnahmsweise erwarteten mich auch keine Geröllfelder, sondern ein ausgesprochen angenehmer Weg – und hunderte von Kühen. Die waren nun so überhaupt nicht beeindruckt von mir und wollten mir auf dem engen Pfad nicht aus dem Weg gehen. Seit meinen lebensbedrohlichen Kuherfahrungen in England bin ich stark kuh-phobisch und mir graute vor der Vorstellung, inmitten dieser riesigen Kuhweide zelten zu müssen. Schließlich wollte ich ja nicht Opfer einer nächtlichen Kuh-Stampede werden. Auch dieses Problem löste sich in Wohlgefallen auf, denn plötzlich kam ich an eine Schäferhütte, die zu meinem Erstaunen offen war und wohl auch öffentlich genutzt werden konnte. Ich sah keine Anzeichen, dass dort gerade ein Schäfer hauste, wartete aber bis zum Dunkelwerden, bis ich mich häuslich in dieser Kuhschutzbehausung niederließ.
Am 27.07.12 war es dann soweit: Nach über 2 Monaten in Frankreich und fast 4 Monaten Gesamtwanderzeit überquerte ich auf einem Pass die Grenze zu Spanien. Wie erhofft fand ich den Verbindungsweg GR 107 sofort und stieg durch ein wunderschönes Tal ohne Geröllfelder zum GR 11 nach Spanien ab.
Fazit GR 7 Pyrenäen: Traumhaft schön, aber technisch anspruchsvoll.
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Markus,
leider bin ich den Katharerweg selbst nicht gelaufen. Wenn ich mich recht erinnere, verlaufen der GR 7 und der Sentier Cathare nur ein winziges Stück zusammen, denn der GR 7 verläuft ja eher Nord-Süd und der Sentier Cathare Ost-West. Ich habe das damals sehr bedauert, denn die wenigen Burgen, die ich aus der Ferne sehen konnte, haben mich schon sehr gereizt. Daher habe ich meinem Bericht auch extra darauf verwiesen. Der Katharerweg ist relativ populär - und wahrscheinlich zurecht. Ich denke, dass Du damit eine gute Wahl triffst.
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Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen[Viel interessanter als der GR7 in dieser Gegend ist der Katharerweg (Sentier Cathare), der zu den Burgen der Katharer führt.
Der steht bei mir auch noch auf dem Plan. Bist Du den auch noch gelaufen? Im übrigen hast Du einen wunderbaren Schreibstil.
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Frankreich: Carcassonne bis Pyrenäen
Ich nahm den Zug zurück nach Castelnaudary und wurde zunächst mit einem schönen einfachen Stück Weg beglückt: Es ging einige Stunden entlang am Canal du Midi. Immer geradeaus und schön flach auf den ehemaligen Treidelpfaden. Obwohl dieses Teilstück nur sehr kurz war, genoss ich es in vollen Zügen, denn bei mir kamen Erinnerungen an meine Zeit auf einem Kanalboot hoch. Vor einem Jahr hatte ich meinen ehemaligen englischen Radelpartner besucht, der in Großbritannien auf einem Kanalboot lebt. Einen Monat lang waren wir im bitterkalten November über die englischen Kanäle geschippert, bis schließlich auch ich gelernt hatte, wie man so ein Ding steuert. Hier am Canal du Midi waren ebenfalls Hausboote unterwegs, die allerdings ganz anders gebaut waren. Ich machte meine Mittagsrast am Kanal und betrachtete das Treiben der Boote.
Danach ging es weiter durch unzählige, leuchtend gelbe Sonnenblumenfelder. Die sind nun zwar nichts ungewöhnliches, aber die Masse begeisterte mich. Obwohl ich eigentlich ein Fotomuffel bin, kam ich hier aus dem Fotografieren gar nicht mehr raus.
Zunächst blieb der GR 7 auch relativ einfach. Nach den Treidelpfaden verlief er ein gutes Stück auf einer stillgelegten Bahnlinie, wo natürlich auch einige Radfahrer unterwegs waren. Eisenbahnbrücken und ein langer dunkler Tunnel sorgten für Abwechslung. Einige Tage nach Carcassonne konnte ich dann endlich die Pyrenäen am Horizont ausmachen und die Spannung stieg. Zunächst aber ging es noch durch das Land der Katharer mit malerischen alten Burgruinen, die ich leider nur aus der Ferne sah. Den Katharern ist ein eigener Fernwanderweg gewidmet, der Sentier Cathare, den mein GR 7 kreuzte. Jeden Tag zeltete ich in höheren Lagen und bald stand mein erster Pass mit über 2.000 m Höhe an. Bisher waren die französischen GR technisch relativ einfach gewesen und so erwartete ich, zügig über den Pyrenäenkamm rüber und auf den spanischen GR 11 zu kommen. Leider sollte sich das als totale Fehleinschätzung herausstellen....
Fazit Carcassonne bis Pyrenäen: Keine sonderlich spannende Strecke. Zwar einfach zu laufen, aber weder spektakuläre Landschaft noch viele Sehenswürdigkeiten. Viel interessanter als der GR7 in dieser Gegend ist der Katharerweg (Sentier Cathare), der zu den Burgen der Katharer führt.
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Klasse gemachter Bericht. Und schöne Beschreibungen der verschiednen Abschnitte.
Ich freu mich jetzt mal auf die Pyrenäen
Gruß Folko
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Frankreich: Haut Languedoc
Die Strecke zwischen den Cevennes und Carcassone war die schlimmste Strecke in Frankreich. Obwohl eigentlich ganz nett, fehlen hier jegliche touristische oder geographische Highlights. Zu allem Überfluss führt der GR 7 hier auch noch über lange Strecken auf Straßen. Dort war zwar so gut wie kein Verkehr, tolles Wandern war es aber auch nicht. Zum einen musste ich ständig in der prallen Sonne laufen und zum anderen waren meine Schuhe definitiv am Ende. Ohne Dämpfung waren die langen Straßenabschnitte schmerzhaft. Die Alternative auf Pfaden war allerdings auch nicht viel besser. Auf diesem Teil des GR 7 sind so gut wie keine Wanderer unterwegs und die Wege sind in einem dementsprechend desolaten Zustand. Vor allem sind sie mit stacheligem Gestrüpp aller Art überwachsen, die mir zu zahllosen Kratzern an meinen kurzbehosten Beinen verhalfen und meinem Silnylon-Rucksack auch nicht gerade gut taten. Meist handelte es sich um Brombeersträucher, die noch nicht mal Früchte tragen – das hätte mir die stachelige Passage noch versüßen können.
Etwas anderes war aber schon reif: Aprikosen und Pfirsich! Ich passierte einige aufgegebene Obstgärten und konnte mich mit den süßen Früchten so richtig vollstopfen. Ein echter Genuss, den ich auf den Wildnistrails in den USA immer vermisst habe. Die „wilden“ Aprikosen, Pfirsiche und Pflaumen waren zwar sehr klein und sahen oft nicht gerade toll aus, schmeckten aber großartig. Ein weiteres kulinarisches Highlight erwartete mich in Lamalou-les-Bains, einem schnuckeligen Kurort, wo ich völlig unerwartet auf einen Lidl stieß. Meine Wander-Diät besteht zu weiten Teilen aus Schokolade und die ist in Frankreich sehr teuer – außer bei Lidl, wo ich jetzt kiloweise einkaufen konnte. Allerdings war der Schokoladentransport in der Gluthitze schwierig und ich musste meinen kostbaren Schatz mit meinen gesamten Restklamotten umwickeln, um ihn vor dem Schmelzen zu schützen.
Auch das Wildzelten war jetzt echt schwierig geworden. Alles war stachelig und steinig. Es war schwer, einen halbwegs versteckten flachen und nicht überwucherten Platz für mein Zelt zu finden und landete mehrfach in Obstgärten. Ich gebe zu, dass ich die Kilometer nur noch abriss, um so schnell wie möglich nach Carcasonne zu kommen. Ich brauchte dringend eine Pause und meine Nachschubpakete aus Deutschland.
Um Zeit zu sparen, war ich auf dem GR 7 geblieben und nahm jetzt den Zug von Castelnaudary nach Carcassonne. Leider hatte ich dort keinen CS Gastgeber gefunden, aber ich hatte auch nicht wirklich viel Zeit investiert. Eigentlich wollte ich vor allem meine Ruhe haben und so hatte ich mich in die Jugendherberge einquartiert. Bevor ich mich allerdings auf den Weg zur JH und die Altstadt machte, stand mir ein spannender Besuch auf dem Postamt bevor. Waren meine Nachschubpakete angekommen? Ich stellte mich in die Schlange und wartete gespannt. Als ich endlich an der Reihe war, präsentierte ich dem Postbeamten meinen Ausweis und fragte nach meinen postlagernden Sendungen. Der Beamte verschwand – und kam mit leeren Händen zurück. Mir sank das Herz in die Hose. Dennoch versuchte ich einen zweiten Anlauf und erklärte radebrechend, ob er auch bei den Paketen nachgeschaut habe. Er verschwand ein zweites Mal und kam tatsächlich mit einem Paket zurück. Das war zwar ein Teilsieg, aber ich wartete eigentlich auf zwei Pakete. Also schickte ich den Beamten nochmals auf die Suche – und siehe da, auch mein zweites Paket tauchte auf. Ich musste nicht mal eine Poste Restante-Gebühr bezahlen, obwohl das auf der Website der französischen Post so angekündigt war. Erleichtert verließ ich das Postamt und wanderte voll bepackt zur Jugendherberge, wo mich eine zweite Überraschung erwartete: Obwohl wir uns im Juli und in der Hochsaison befanden, hatte ich ein Zimmer für mich alleine! Ich konnte mein Glück kaum fassen und verbrachte daher zwei Tage auf meinem Zimmer. Ich hatte zwar ein leicht schlechtes Gewissen, weil ich so gut wie kein Sightseeing in dieser wunderbaren Stadt betrieb, aber ich war einfach zu erschöpft. Immerhin machte ich einen Ausflug zum örtlichen Decathlon, um Gaskartuschen zu erwerben. Damit war meine Outdoor-Ausrüstung jetzt wieder in gutem Zustand. Ich hatte mir aus Deutschland neue Schuhe und eine neue Thermarest schicken lassen. Dazu die Karten und Führer für die Pyrenäen. Gut ausgerüstet und halbwegs erholt konnte ich mich jetzt auf den Weg in die Pyrenäen machen.
Fazit Haut Languedoc: Zwar nicht schlecht, aber auch keine wirklich interessante Wandergegend mit relativ hohem Asphaltanteil. Vor allem im Sommer nicht empfehlenswert.
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Tolle Tour
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Schöner Bericht!
Ich war mal im Herbst im Cirque de Navacelles. Da war's total verschlafen und das Bad im unten liegenden See (mit Wasserfall) herrlich.
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Frankreich Cevennes:
Ich verließ Les Vans in einer Gluthitze und natürlich erwartete mich ein Aufstieg von 1.000 Höhenmeter. Der Vorteil bestand aber zumindest darin, dass es oberhalb von 1.000 m erträglich kühl wurde. Ich kannte die Cevennes schon von einer früheren Wanderung, dem GR 70 oder Stevenson Trail. Robert Louis Stevenson war in den Cevennes mit einem Esel namens Modestine gewandert und hatte darüber ein Buch geschrieben: „Travels with a Donkey“. Das wiederum brachte die Franzosen dazu, ihm später einen ganzen Trail zu widmen. Ob es nun am Buch lag oder an der Tradition: Die Cevennes sind Esel-Land! Wahre Touristenströme waren auf Eseln unterwegs, wobei die meisten neben ihren vierbeinigen Freunden her liefen, so dass ich mich fragte, warum sie überhaupt einen Esel gemietet hatten. In der Naturparkinformationsstelle führte die Eselleidenschaft sogar so weit, dass sich ein Esel IM Zentrum herumtrieb – die Touristen mussten ihm ihn herumlaufen, um an die ausliegenden Broschüren und Bücher zu kommen. Immerhin war das gute Tier so gut erzogen, dass es keine duftenden Hinterlassenschaften fallen liess.
Ich war erstaunt, wie viel Wasser es hier auf dem Hochplateau gab, u.a. die noch sehr schmale Tarn. Ich kam dort am späten Nachmittag an und hatte sofort Visionen von einem erfrischenden Bad. Doch immer, wenn ich mich gerade ausziehen und in das kühle Nass steigen wollte, tauchte eine Touristengruppe auf und postierte sich auf der nahegelegenen idyllischen Steinbrücke, um Fotos zu schießen. Und da ich nicht die Hauptattraktion auf den Fotos werden wollte, zog ich mich also wieder an und wartete auf den Abzug. Dieses Spiel ging fast eine halbe Stunde so und ich wollte schon fast das Handtuch schmeißen, als endlich Ruhe einkehrte. Das anschließende Bad war die Wartezeit eindeutig Wert gewesen.
Bald ging es vom kargen Hochplateau auf uralten Pfaden in etwas bewaldetere Gegenden und ich bewunderte mal wieder die kleinen idyllischen Dörfer.
Am Ende der Cevennes erwartete mich mal wieder ein überraschendes Highlight: Der Cirque des Navacelles. Auf meiner Karte groß als Attraktion markiert hatte ich keine Ahnung, was es sein sollte. Ich näherte mich auf der Autostraße und stand bald an einem atemberaubenden Aussichtspunkt: Der Cirque des Navacelles ist eine Art französischer Grand Canyon! Unten in der Schlucht befindet sich der idyllische, aber völlig mit Touristen überlaufene Ort Navacelles. Der Wanderweg verlässt bald die Autostraße und führt steil nach unten in den Ort. Hat man aber Navacelles einmal hinter sich gelassen, werden auch die Touristen immer weniger. Der Weg jedoch führt über mehrere Stunden immer entlang der Schlucht und bietet einen atemberaubenden Anblick nach dem anderen. Ich kam aus dem Fotografieren gar nicht mehr heraus. Auch war ich ausgesprochen froh, hier nicht zelten zu müssen, denn der Weg führt immer am Steilhang entlang und es findet sich kilometerweit kein Platz, der flach und groß genug wäre um ein Zelt aufzustellen.
Fazit Cevennes: Ein großartiges Gebiet, das sich mit seinem großen Wanderwegnetz für einen Urlaub anbietet. Der Cirque des Navacelles alleine ist schon ein Highlight, das die Anreise lohnt.
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Frankreich Ardeche:
Anfang Juli war ich nun endlich dem Gebirge entronnen – und vom Regen in die Traufe geraten. Statt anstrengendem Gelände und relativ hohe Lagen bewegte ich mich nun auf niedrigerer Höhe, dafür aber in einer wahren Sommergluthitze. Mir war schon beim Planen der Tour klar gewesen, dass es wohl keine so brilliante Idee war, im Hochsommer durch Südfrankreich zu laufen. Aber was auf der Karte gar nicht so schlimm aussah, entpuppte sich in Wirklichkeit als Backofen. Dazu war mittlerweile die Sommerhochsaison angebrochen und die Ardeche ist eine wahre Touristenhochburg. Eine Rafting-Agentur neben der nächsten, nur unterbrochen durch zahlreiche Campingplätze. Das Ganze war fest in belgischer und holländischer Hand – die sonst überall urlaubenden Deutschen waren hier eindeutig in der Minderzahl.
Ich war mittlerweile leicht genervt. Zunächst mal dämmerte mir so langsam aber sicher, dass ich in meinem Zeitplan hinterher war. Die Gebirgskette Vogesen, Jura, Chartreuse und Vercors war zwar traumhaft schön gewesen, aber viel anstrengender als gedacht. Dazu traten mittlerweile auch die ersten Materialverschleiss-Erscheinungen auf: Meine Thermarest delaminierte wieder mal. Ich kannte das Problem schon zur Genüge. Dies war mittlerweile schon die achte oder neunte Matte, die mir nach ca. 6 Monaten Gebrauch delaminierte. Dies geht bei Thermarest auch anstandslos als Reklamation durch – nur gab es hier in Frankreich weit und breit keinen Outdoorladen, der TAR Prolites führte. Mir blieb also nichts anderes übrig, als eine neue TAR in Deutschland zu bestellen und sie mir von meinem „trail manager“ postlagernd schicken zu lassen. Meine Schuhe litten ebenfalls. Ein Paar Trailrunner hält bei mir normalerweise 1.200 – 1.500 km, aber die Strecke vorher war auch für die Schuhe stressiger gewesen als normal und nun ging mal wieder die Sohle ab. Als Hauptproblem identifizierte ich jedoch einen Fehler, aus dem ich wohl nie lerne: Ich hatte einfach zu wenig Ruhetage eingelegt! Das sollte sich jetzt ändern, denn schließlich hatte ich bald Geburtstag. Und den wollte ich nicht im Zelt verbringen. An meinem Geburtstag schlief ich erst mal aus und spazierte dann an der Ardeche-Schlucht entlang, die mich mit großartigen Ausblicken beschenkte.
Dann ging es weiter in den Ort Le Vigan, der voller Touristen war. Ich war dennoch wild entschlossen, eine Unterkunft zu finden und schilderte den Damen in der Touristeninformation mein Geburtstagsproblem. Und tatsächlich fand sich dann auch ein Hotel, das gerade noch so in meinem preislichen Rahmen lag und sofort bezogen werden konnte. Ich machte mich auf die Socken und traf auf eine sehr nette Rezeptionistin, die in meine Heimatstadt Berlin ziehen wollte. Natürlich kamen wir ins Plaudern und als ich meinen Geburtstag erwähnte, verschwand sie kurz, um mir dann einen schnell selbst gepflückten Blumenstrauß aus dem Garten zu überreichen. Frisch geduscht feierte ich dann mit einem Restaurant-Essen und einem faulen Nachmittag. Am nächsten Tag konnte ich sogar mein Schuhproblem mit Sekundenkleber beheben und mir als Zwischenlösung für mein Thermarest-Problem eine billige Schaumstoffmatte besorgen. Le Vigan war wie die meisten Städte und Dörfer in Südfrankreich natürlich auch ganz zauberhaft. Überhaupt hatten mir in den letzten Tagen die vielen romanischen Kirchen und Kapellen gefallen, an denen mich der Wanderweg vorbeiführte.
Fazit Ardeche: Ganz hübsch, aber außer der Schlucht selbst nicht so spektakulär wie die vorherigen Gebiete. Im Hochsommer definitiv nicht zu empfehlen, da viel zu heiß und voller Touristen.
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Frankreich Vercors:
Aufgrund der sommerlichen Hitze (und meiner großen Freude über ein eigenes Apartment) verliess ich Grenoble so spät wie möglich, nämlich am Nachmittag. Ich wollte noch den Aufstieg hinauf auf das Plateau des Vercors schaffen, aber die Hitze und meine Trägheit machten mir einen Strich durch die Rechnung. 1.800 m Aufstieg auf einmal waren dann doch zuviel, aber ich fand einen Zeltplatz, gerade als es dunkel wurde. Der nächste Tag war wieder mal heiß und dunstig. Ich schaffte es endlich hinauf aufs Plateau und war heilfroh, dass Jacques mir alle Wasserquellen eingezeichnet hatte. Die Aussichten entlang des Plateau waren mal wieder großartig und oben erwartete mich eine parkähnliche Landschaft. Dennoch machte mir die Hitze zu schaffen und ich hatte meinen letzten Tropfen Wasser aufgebraucht, als ich endlich an einer Quelle ankam. Durch ein Leitungssystem füllte diese Quelle mehrere Viehtränken, aber weit und breit war kein Mensch oder Tier zu sehen. Ich ließ mich an der eigentlichen Quelle nieder und beschloss, direkt an Ort und Stelle ein frühes Abendessen zuzubereiten. Ich hatte gerade meine Thai-Nudelsuppe zu Ende geschlürft, als ich eigenartige Geräusche vernahm. Zuerst ein entferntes Klingeln, und dann schien der Boden förmlich zu vibrieren. Bevor ich mich versah und meine Siebensachen zusammenraffen konnte, kam eine riesige Schafherde auf mich zugaloppiert. Ich bekam fast Panik, denn ich befürchtete, dass die Schafe meine herumliegenden Kochutensilien zerstören würden, aber glücklicherweise bog die Herde in Richtung der Viehtränken ab. Ich wollte gerade aufatmen, als ich einen riesigen schwarzen Hund direkt auf mich zu rennen sah. Gerade war ich einer Schaf-Stampede entkommen und nun sollte ich von einem Hütehund gebissen werden? Der Hund brach aber förmlich vor mir (und dem Wasser) zusammen und rollte sich zu meinen Füssen ein. Endlich tauchte auch der Schäfer auf, der sich als junge Schäferin entpuppte. Wir kamen sofort ins Plaudern, obwohl das mit meinen rudimentären Französischkenntnissen eher beschwerlich war. Die Schäferin war ganz alleine mit ihrem Hund für eine Herde von 1.500 Schafen verantwortlich. Nachts wurden die Schafe in einem elektrischen Zaun eingesperrt, denn auf dem Plateau gab es Wölfe.... Das konnte ja eine ruhige Nacht werden.
Am nächsten Tag hatte ich schon wieder eine Schäferhund-Begegnung. Eine Schafherde näherte sich meinem Wanderweg und ich dachte eigentlich, dass ich noch davor vorbeikommen würde. Der Patou, also der Schäferhund war allerdings anderer Meinung. Er kam sofort auf mich zugerannt, bellte nicht oder war auch nicht sonst wie aggressiv – aber er baute sich direkt vor mich auf und alle Versuche, um ihn herumzulaufen waren zwecklos. Die vielen Blutflecke auf seinem Fell belehrten mich auch, dass ich mich vielleicht besser nicht mit ihm anlegen sollte. Als die Schafherde vorüber war, zog auch der Hund sofort ab und ließ mich meiner Wege ziehen...
Leider versprach der Wetterbericht den Durchzug eines heftigen Tiefdruckgebiets und ich beschloß, auf eine niedriger gelegene Route auszuweichen. Gute Idee, denn ich lief fast einen ganzen Tag im strömenden Regen. Meine Begeisterung, in diesem Wetter zu zelten, war gleich Null. Auf meiner Karte hatte ich ein Forsthaus ausgemacht und ich hoffte, dort Unterschlupf zu finden. Mich erwartete eine wahre Luxusunterkunft mit Tischen und Stühlen. Und dank des Dauerregens machte es auch gar nichts aus, denn kein Bach in der Nähe war. Ich hielt einfach meinen Topf unter die tropfende Regenrinne und konnte so sehr schnell meine Wasservorräte auffüllen. Abends räumte ich Tische und Stühle zur Seite und verbrachte eine sehr gemütliche Nacht, während draußen der Regen kein bisschen nachließ. Am nächsten Morgen wurde ich durch Hundegebell geweckt. Was sollte das denn mitten in der Pampa. Als ich nach draußen schaute, traute ich meinen Augen nicht. Im strömenden Regen war ein Hundeschlitten auf Trainingsfahrt unterwegs! Der Lenker winkte mir freundlich zu... Ich verließ meine luxuriöse Unterkunft erst Mittags, als der Regen aufhörte und stieg nach Die ab.
Ich hätte gehofft, dass nach Die das ständige Auf und Ab endlich ein Ende hätte, aber weit gefehlt. Noch weitere 3 Tage ging es täglich eine Bergkette hoch und dann gleich wieder runter. Immerhin erfreuten mich hier die zahlreichen Lavendelfelder. Ich war es langsam müde. Seit den Vogesen hatte ich nur relativ anstrengendes Gelände gehabt. Alles wunderschön zwar, aber nun wollte ich auch mal langsam ein paar Kilometer machen!
Fazit Vercors: Auch das Vercors war wieder eine großartige Entdeckung. Ein fantastischen Hochplateau mit nur einem einzigen Problem: Nur sehr wenige Wasserquellen.
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Frankreich Chartreuse:
Bevor es wieder richtig in die Höhe ging, wanderte ich erst mal ein paar Tage entlang der Rhone mit immer wieder schönen Ausblicken auf den Fluss und die Weinberge. Leider bekam ich bald eine Nachricht von meinem neuen französischen Wanderfreund, den ich am Refuge im Jura getroffen hatte. Er hatte so schlimme Fußprobleme bekommen, dass er seine Wanderung abgebrochen hatte. Schade, ich hatte gehofft, ihn nochmals zu treffen und ein bisschen plaudern zu können.
Dann ging es endlich hoch in den Parc de Chartreuse. Während ich im Rhonetal noch in der Sommerhitze schwitze, konnte ich in der Ferne schon das beeindruckende Felsmassiv des Chartreuse sehen, das hoch aufragte. Der weisse Kalkstein begeisterte mich mit seinen skurillen Formationen.
Leider hatte ich beim Aufstieg anfangs ziemlichen Nebel und Nieselregen und sah nicht viel von der zunehmend alpineren Landschaft. Doch am späten Nachmittag klarte es auf und beim Anstieg auf den höchsten Pass meiner bisherigen Tour von über 1.900 m hatte ich traumhafte Ausblicke. Die Landschaft erinnerte mich stark an die Sierra Nevada in Kalifornien – ein Traum. Jede Menge Bergziegen und Murmeltiere. Endlich oben am Pass hatte ich wunderschöne Aussicht nach allen Seiten – aber es war schon spät am Nachmittag und ich musste Gas geben, wenn ich im steilen Gelände noch einen Zeltplatz finden wollte. In der Hütte wollte ich nicht übernachten, denn ich sah schon von Ferne, dass sich dort eine Gruppe niedergelassen hatte. Also weiter ins Chaos de Belleforte. Der Name war wirklich sehr passend, denn riesige Felsbrocken machten das Wandern echt schwierig und die Zeltplatzsuche unmöglich. Ich wurde langsam unruhig, denn ich fragte mich, wo ich denn mein Zelt aufschlagen sollte. Endlich raus aus dem Chaos (im wörtlichen Sinne) gab zwar schönen Wiesen, aber alles war steil und abschüssig. Endlich kam ich an einer ebenen Stelle an, wo ganz offensichtlich schon vor mir eine große Gruppe gezeltet hatte. Das störrische Gras war bereits platt getreten und ich nutzte die Gelegenheit, fix mein Zelt aufzustellen.
Am nächsten Morgen erwachte ich zu Nebel und Nieselregen. Aber ich hatte ja nur einen halben Tag zu laufen, denn ich wollte nach Grenoble absteigen, wo ich schon einen Couchsurfing-Aufenthalt arrangiert hatte. Ich wusste allerdings nicht, dass mir noch der schwierigste Teil meiner Wanderung bevorstand. Der Abstieg war steil und das Gelände ausgesprochen schwierig. An mehreren Stellen waren Stahlseile angebracht worden, um den Wanderern den Abstieg über den glatten Fels zu erleichtern. Da es regnete, war alles nass und rutschig. An einigen Stellen schwitzte ich Blut und Wasser und legte mich prompt auch einige Male hin. Einmal ging es durch einen so engen Felsspalt, dass ich meinen Rucksack vor mir hertragen musste, um durchzukommen. Das ganze sah fast genauso aus wie eine ähnliche Felsformation auf dem Appalachian Trail, der sogenannten „Guillotine“. Bald kamen mir mehr und mehr Tagesausflügler entgegen, denn ich befand mich ja praktisch vor den Toren von Grenoble. Ich wunderte mich allerdings, wie diese doch meist sehr ungeübt aussehenden Tageswanderer auf den Steilstellen klarkommen würden.
Ich stieg immer weiter ab und vereinbarte mit meinem CS-Gastgeber per SMS einen Treffpunkt. Jacques hatte ich schon vor Wochen während der Vorbereitung meiner Tour kontaktiert. Er jahrelang als Wanderführer tätig gewesen und kannte die Gegend wie seine Westentasche. Mittlerweile arbeitete er als amerikanischer Englischlehrer in Grenoble. Er wollte die Gelegenheit zu einem kleinen Ausflug nutzen und wanderte mir einige Kilometer entgegen. Jacques entpuppte sich als der ideale Gastgeber für mich: Er wohnte in einem zauberhaften Apartment in Grenoble mit Ausblick auf die Berge. Aus Kostengründen hatte er darin allerdings weder Heizung noch Warmwasser. Bei der mittlerweile herrschenden Julihitze war das allerdings überhaupt kein Problem. Er hatte mir sogar schon den topoguide für den nächsten Abschnitt gekauft und wir verbrachten mehrere Stunden mit dem Durchgehen meiner Route. Jacques musste am nächsten Tag Grenoble verlassen, um woanders einen Sprachkurs zu geben, überließ mir aber großzügigerweise seine Wohnung. Er beschenkte mich sogar noch mit Proviant von Lidl. Ich hatte also eine eigene Wohnung und genoss das Sightseeing in vollen Zügen. Es war allerdings so heiß, dass ich vor allem im vollklimatisierten Kunstmuseum abhing.... Das beste an Jacques Wohnung war allerdings, dass er Internettelefon hatte. Ich konnte also wie ein Weltmeister Freunde und Bekannte mit Festnetz anrufen. Hier hätte ich es noch länger aushalten können, aber nach 2 Tagen musste ich wieder weiter.
Fazit Chartreuse: Klein, aber fein! Leider sehr beliebt bei Tagesausflüglern aus Grenoble, daher nicht am Wochenende besuchen. Ansonsten aber ein echtes Juwel!
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Frankreich: Haut Jura
Am Ende meiner Doubs-Wanderung gab es Regen, Regen und noch mehr Regen. Einerseits schön, denn das Wildwasser und die Wasserfälle waren dadurch besonders grandios. Andererseits war ich nass und hatte die Schnauze voll vom Regen. Leider hatte ich im tiefen engen Tal der Doubs auch keinerlei Handyempfang gehabt und hatte daher keine Ahnung, wie lange das Sauwetter noch anhalten sollte. Als ich nun endlich aus dem Tal raus war und mein Smartphone wieder mit mir kommunizierte, kam die erdrückende Erkenntnis: Der Regen sollte nur noch schlimmer werden. Doch mein Smartphone verhalf mir auch zu einem Lichtblick: Nur wenige Kilometer abseits vom GR 5 lag Pontarlier mit Jugendherberge und laut Reservierungssystem gab es dort noch massenweise leere Betten. Nur wenige Stunden später stand ich völlig durchnässt an der dortigen Rezeption, wo natürlich kein Mensch auch nur ein Wort einer Fremdsprache verstand. Dafür zeichnete sich die Rezeptionistin eher durch einen extrem kurzen Minirock und Stöckelschuhe aus. Immerhin gab sie mir ein Bett in einem Doppelzimmer für mich allein zum Schlafsaalpreis. Leider funktionierte die Magnetkarte als Türöffner nicht und die Rezeptionisten war eindeutig mehr an den französischen männlichen Gästen als an meinem Magnetkartenproblem interessiert. Dennoch konnte ich sie zur Problemlösung zum mehrmaligen Treppensteigen hinauf in mein Stockwerk bewegen, was mir atemberaubende Einblicke in ihr Outfit gewährte. Als das Problem dann endlich gelöst war, entpuppten sich die deutschen Gäste auch nicht gerade als sehr freundlich. Zwei ältere deutsche Herren empörten sich lautstark auf Deutsch darüber, dass ich jetzt auch in der winzigen Küche kochen wollte und waren recht pikiert, als ich mich als Deutsche entpuppte, die ihr Gelästere verstanden hatte. Dennoch war ich heilfroh über diese supermoderne Jugendherberge, denn draußen goss es in Strömen, während ich frisch geduscht meine Klamotten auf der Heizung trocknete.
Der Regen hielt auch am nächsten Tag an und sollte erst abends aufhören. Ich drückte mich solange als möglich in der Jugendherberge herum und besichtigte jedes Museum und Kirche in Pontarlier, bis ich den Aufbruch nicht mehr länger hinauszögern konnte. Zu allem Unglück standen mir auch mehrere Stunde Straße bevor, bevor ich wieder auf den GR 5 stoßen würde. Immerhin stimmte der Wetterbericht und das Wetter klarte im Laufe des Nachmittags auf. Ziel des heutigen Tages war ein Refuge, an dem ich auf einen Wetterschutz hoffte. Doch als ich am Abend endlich dort ankam, war das ganze Refuge komplett verschlossen und nicht mal eine Nothütte oder -zimmer geöffnet. Leider sollte sich das immer wieder wiederholen. Die Refuges müssen vorab gebucht werden und werden vor allem von Gruppen genutzt. Geöffnete Noträume habe ich kein einziges Mal angetroffen. Ich hätte ja auch irgendwo gezeltet, aber die ganze Gegend war voller Kühe, die ich nachts nicht als unangemeldete Zeltbesucher haben wollte. Ich bettete mich schließlich auf den Eingang zur Hütte, der leider schräg war, was mir eine rutschige Nacht verschaffte.
Die nächsten Tage waren sonnig und die Landschaft großartig. Vor allem die Ausblicke vom Hochplateau sind atemberaubend. Selbst an der Quelle der Doubs führte mich der Weg vorbei - wobei die Quelle schon riesig ist und nicht etwa ein Rinnsal. Das ganze steigert sich noch, wenn man sich dem „Reculet“auf der „Cret de la Neige“ nähert. Die Ausblicke auf den Genfer See und Genf selbst sind an einem klaren Tag unglaublich und dementsprechend viele Tagesausflügler sind dann auch unterwegs. Auf dem Reculet selbst wollte ich ich die Aussicht genießen, konnte mich aber nicht so recht konzentrieren, während die Touristen rechts und links von mir auf allen möglichen Sprachen in ihre Handys brüllten. Also weiter zum nächsten Refuge, was ein unglaublich zähes Unterfangen war. Ständig rauf und runter und das in sommerlichen Temperaturen mit so gut wie keinem Wasser mehr. Ich hatte die Temperaturen unterschätzt und zu wenig Wasser mitgenommen. Ich hoffte, alleine im Refuge zu sein, sah aber schon von weitem Rauch aufsteigen. Doch glücklicherweise erwartete mich keine Riesengruppe, sondern nur ein einsamer Franzose, der mir verblüfft über mein spätes Eintreffen gleich die Reste seines Abendessens anbot. Ich musste mich zuerst aber an der Wasserpumpe auftanken... Auch er sprach kein Deutsch oder Englisch, gestand aber, dass er gerade einen Spanischkurs besuchte. Und so parlierten wir radebrechend auf Spanisch bis spät in die Nacht.
Am nächsten Tag stand mein Ausflug nach Genf auf dem Programm. Ich stieg nach Bellegarde sur Valserienne ab, wo man vom überdimensionierten TGV-Bahnhof hervorragende Zugverbindungen nach Genf hat. In Genf war ich wieder mal bei einer CS-Gastgeberin untergekommen. Zunächst klapperte ich alle Buchhandlungen der Stadt ab, um den topoguide für den nächsten Abschnitt zu finden. Und dann natürlich auch die Schweizer Supermärkte auf der Suche nach meinem heißgeliebten Tütenfutter. In Genf sind die städtischen Museen umsonst, und so verbrachte ich meinen Ruhetag eifrig mit Sightseeing, bevor es nach zwei Nächten wieder auf den Trail ging.
Von Bellegarde natürlich wieder endlos lange hoch und dann wieder auf dem Hochplateau entlang. Bei strahlendem Sonnenschein einfach grandios! Dies ist definitiv „cow country“, aber die Kühe hier sind viel friedlicher als die aggressiven Kollegen in Großbritannien, die mich auf meiner John O Groats to Lands End Wanderung in Angst und Schrecken versetzt hatten. Ein atemberaubendes Finale der Grande Traverse Du Jura ist dann der Abstieg herunter vom Plateau nach Culoz. Der Ausblick auf Culoz und das Rhonetal ist einfach phantastisch.
Fazit: Das französische Jura ist wieder mal ein Geheimtipp. Alpines Flair ohne wirklich in alpine Höhen zu klettern. Höchster Punkt ist die Cret de la Neige und der Reculet mit ca. 1.700 m. Dadurch ist der Weg auch noch begehbar, wenn in den Alpen schon Schluss ist. Einziges Problem war die zu erwartende Wasserknappheit auf dem Plateau.
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Der normale Supermarche in Frankreich ist halt recht unübersichtlich. Und die Franzosen sind immer noch nur in Maßen Fertiggerichts-affin. Es gibt dort aber trotzdem diese Tütchen wie abgebildet. Einfach fragen....
Und Nudeln hat der klassische Dorfladen auch.
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OT:
Gefühlt gibt es dort den Discounter dem eine Stiftung vorsteht mittlerweile häufiger als den Discounter, dem ein
Brüderpaar vorsteht/ vorstand.....hab das Gefühl die breiten sich von der deutschen Grenze kommend aus.
Hier mal ein Foto von dem anderen Fertiggericht, vielleicht hilft es dir ja mal bei der Fertiggericht-Jagd
im normalen Supermarche....
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@mazh
Deswegen steuere ich auch jeden dieser Discounter, dem eine Stiftung vorsteht, in Frankreich an.... Nur leider gibt es die da nicht so häufig in der Provinz wie in Deutschland. Auf deren Website kann man sich sogar alle Standorte in Europa als POI auf das GPS runterladen. Verwende ich gerade ausgiebig bei der Planung meiner nächsten Tour.
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OT:
Hmmm....ich meine im Discounter, dem eine Stiftung vorsteht, gibt es in F ähnliche Nudel- /Reis-
Fertiggerichte wie es sie auch in Deutschland gibt.....ansonsten hab ich hier noch ein Nudelfertiggericht
der Marke Panzani rumliegen (sogar Novelle Recette), aber wo ich das mal gekauft habe, auf jeden
Fall ist es schon 2012 abgelaufen.....
Im übrigen tolle Idee und toller Reisebericht.
Gruß Michael
Zuletzt geändert von mazh; 06.03.2013, 21:36.
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Frankreich: Doubs
Mein Kurzausflug nach Basel war dann nach den „schlammigen“ Anfangsschwierigkeiten sehr angenehm. Ich war der erste Gast einer netten CS-Gastgeberin und wurde in einem luxuriösen Zimmer für mich allein untergebracht. Neben Sightseeing gab es in Basel auch allerlei Logistisches zu erledigen. Bei einem Ausflug an den Stadtrand von Basel hatte ich sogar deutschen Handyempfang und konnte wieder mal ausführlich mit meinen deutschen Freunden telefonieren. Ein weiterer Riesen-Vorteil dieses Ausflugs in Schweiz lag im Proviantnachschub, So sehr ich ja auch die französische Küche mag, ein großes Problem gibt es in Frankreich für Wanderer: Man kann nirgendwo Tütengerichte wie Maggi-Pastasnack kaufen. Nudeln ja, aber keine dehydrierten Fertiggerichte. Hier in der Schweiz war für mich die letzte Gelegenheit, nochmals ordentlich Tütenfutter einzukaufen – was hier allerdings deutlich teurer war als in Deutschland.
Zurück in Belfort musste ich nun wieder irgendwie auf meinen Trail und mit Hilfe der Touristeninfo fand sich auch schnell eine ideale Lösung: Einfach immer am Kanal entlang. Ich machte flott Kilometer, wunderte mich aber, warum mir ständig die Augen brannten und die Nase tropfte. Irgendwann dämmerte es mir dann, dass es sich wohl um einen Allergieanfall handeln musste. Nur war mir bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht klar gewesen, dass ich eine Allergie hatte. Ähnliche Symptome hatte ich bisher nur ein einziges Mal verspürt und das war in Australien gewesen. Und so rätselte ich stundenlang, was wohl sowohl in Australien als auch in Frankreich im Juni blüht und eine Allergie auslöst. Nach einem langen Tag am Kanal entlang ging es endlich in den Wald und ich schlug versteckt in den Büschen mein Zelt auf.
Am Morgen erwartete mich ein böse Überraschung: Ich hörte auf einem Ohr fast nichts mehr! Als alter Hypochonder geriet ich fast in Panik. Warum hatte mir das nicht am Tag zuvor im deutschsprachigen Basel passieren können? Was sollte ich jetzt tun? Das Problem ignorieren und auf Besserung hoffen? Zurück nach Basel? Oder einen französischen Arzt aufsuchen? Langes Suche per Google auf meinem Smartphone verhalf mir zu der Erkenntnis, dass sich nur 5 km von der heutigen Wegstrecke entfernt ein HNO-Arzt befand. Ich beschloss, erst mal loszulaufen und zu sehen, wie sich die Sache entwickelt. Leider verbesserte sich mein Hörproblem kein bisschen. Mittags kam ich in einem kleinen Ort an, in dem ich mich nun entscheiden musste, ob ich zum Arzt abbiegen oder zivilisationsfern weiterwandern wollte. Als ich mit einigen kleinen Einkäufen aus dem Dorfladen kam und eine schöne Sitzgelegenheit für meine Mittagspause suchte, viel mir sofort ein anderer Wanderer auf. Der war mit einschlägiger amerikanischer UL-Ausrüstung ausgestattet, so dass ich annahm, dass es sich um einen Amerikaner handeln musste. Wir kamen sofort ins Gespräch und ich schwärmte ihm begeistert von meinen amerikanischen Wanderungen vor. Dennoch war ich sehr verblüfft, als mein neuer Bekannter nach gerade mal 10 Minuten Unterhaltung seine Geldbörse zückte und mir einen 100 EUR Schein in die Hand drückte. Er fände meine Wanderungen klasse und wolle mich gerne ein wenig sponsorn. Ich konnte es gar nicht fassen und beschloss sogleich, diese Spende in einen Arztbesuch zu investieren, um mein hypochondrisches Gemüt zu beruhigen. Den edlen amerikanischen Spender habe ich später leider nicht mehr getroffen.
Die 5 km in den nächsten Ort waren schnell gelaufen, aber leider wollte mich der örtliche HNO-Arzt wegen überfülltem Wartezimmer nicht dran nehmen. Ich wurde zu einem der örtlichen Allgemeinärzte umgeleitet. Dort erwartete mich die nächste Überraschung. Das Wartezimmer des Arztes erinnerte mich mehr an mein Arbeitsamt in Berlin-Kreuzberg denn an eine Arztpraxis. Keine Spur von einer Sprechstundenhilfe, Arzthelferin oder auch nur einer Rezeption. In radebrechendem Französisch erfuhr ich von den anderen Patienten, dass das in Frankreich wohl so üblich sei. Nun denn! Nach 20 Minuten war ich dann dran. Der Arzt sprach keinerlei Fremdsprachen und ich nur sehr rudimentär Französisch. Dennoch schaffte ich es, mich halbwegs verständlich zu machen und die Diagnose zu verstehen. Mein Hörproblem sei auf eine Allergie zurückzuführen. Mit einem Rezept für Nasen- und Augentropfen und ein Anti-Allergikum verließ ich die Praxis. Die Rechnung konnte man gleich in bar zum Einheitspreis von 23 EUR pro Konsultation beim Arzt direkt begleichen. Interessantes Konzept! Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass mir stinknormale Nasentropfen mein Gehör wiedergeben sollte, aber ich holte mir pflichtschuldig alles aus der Apotheke. Und siehe da: Nasentropfen rein – und 10 Minuten später hörte ich wieder erstklassig!
Nun war leider ein Gewitter im Anzug. Ich eilte zurück auf den Trail und wurde mitten im Wald vom Platzregen überrascht. Schnell stellte ich mein Zelt auf. Als der Regen endlich aufhörte, war es schon zu spät zum Weiterwandern. Ich beschloss, mir an meinem Arzttag Ruhe zu gönnen und blieb einfach dort, wo ich gerade war. Beruhigt und wieder im Vollbesitz meines Gehörs schlief ich dann ein.
Wenn man einen so langen Trail wie ich vorbereitet, dann kann man sich nicht um jedes Detail am Weg kümmern – und so war mir überhaupt nicht klar, welches Highlight mich als nächstes erwartete. Auf der Karte hatte ich nur gesehen, dass ich jetzt lange einem Fluss, der Doubs folgen würde. Der GR 5 folgt dem Ufer der Doubs auf schmalen Pfaden und die Aussicht auf das Wildwasser war großartig. Aber je näher der Sonnenuntergang kam, desto mehr Sorgen machte ich mir um einen Zeltplatz. Zwischen den Steilhängen und dem Fluss gab es so gut wie keinen flachen Flecken Erde – und die wenigen passablen Zeltmöglichkeiten am Ufer waren von Anglern besetzt. Die würden sich zwar sicher bei Einbruch der Dunkelheit verabschieden, aber ich bleibe lieber unerkannt. Es wurde schon fast dunkel, als ich an einem kleinen Wasserkraftwerk mit großem Parkplatz ankam. Dort war es flach, aber die Angler folgen wohl eher nicht den LNT-Prinzipien und so war der Wald voller Klopapier und anderen „Hinterlassenschaften“. Da entdeckte ich eine kleine Kapelle. Neugierig trat ich ein und stellte voller Verwunderung und dann Begeisterung fest, dass es sich um eine offizielle Schutzhütte handelte. Sogar Feldbetten und Matratzen gab es dort, die aber so verdreckt waren, dass ich sofort meiner Isomatte den Vorzug gab. Ich verrammelte die Tür von innen, denn so ganz geheuer waren mir die vielen Angler nicht. Doch meine Sorgen waren unbegründet. Die Angler zogen nach und nach ab und um 21 Uhr war der Parkplatz leer.
Am nächsten Tag wurde der Weg entlang der Doubs immer spektakulärer. Das Flusstal wird total eng und hat an beiden Seiten steile Hänge und Felsen. Der Pfad war nicht so ganz einfach zu laufen, war voller Wurzeln, Felsen und oft total glitschig – aber immer großartig. Ich konnte mich gar nicht sattsehen an den Felsschluchten. Wildzelten wäre hier fast unmöglich, aber es gab einige Schutzhütten entlang des Weges. Auf diesem wirklich spektakulären Abschnitt traf ich nur eine Gruppe deutscher Wanderer, die sich ziemlich in der Zeit verschätzt hatten und mich nach Abkürzungen befragten. Am Ende steigt der GR 5 hoch auf die Felsen und gewährt einen grandiosen Überblick über die Schlucht. An mehreren Stauseen entlang geht es dann weiter und der Fluss weitet sich wieder. Die Doubs bietet in diesem Abschnitt alles von Wildwasser im engen Canyon bis zum ruhigen weiten Fluss.
Fazit: Dieser Abschnitt des GR 5 entlang der Doubs ist eine der spektakulärsten Flusswanderungen, die ich in Europa kenne. Absolut empfehlenswert! Im Canyon selbst fühlt man sich total wie in der Wildnis. Nur einige Wasserkraftwerke erinnern daran, dass man sich sehr nahe an der Zivilisation befindet.
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Zitat von German Tourist Beitrag anzeigenMeine Startphotos wurden alle unbeabsichtigt Schwarzweiss und die vorbeifahrenden Grenzgänger wunderten sich sicherlich, warum jemand stundenlang vor einem Deutschlandschild steht und in klirrender Kälte auf ein Smartphone starrt.
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