[D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Werner Hohn
    Freak
    Liebt das Forum
    • 05.08.2005
    • 10870
    • Privat

    • Meine Reisen

    #81
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Da bleibt nur eins: Via de la Plata im Winter.

    Heute, also bis 14:20 , sind übrigens 341 Fuß- und Radpilger in Santiago angekommen, die sich eine der beiden Urkunden abgeholt haben. Das liegt wohl an Ostern, dass um diese Zeit schon so viele unterwegs sind.

    Die Zahlen aus dem Pilgerbüro in Santiago fast in Echtzeit.
    .

    Kommentar


    • changes

      Dauerbesucher
      • 01.08.2009
      • 981
      • Privat

      • Meine Reisen

      #82
      AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

      Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
      Fazit Pilgern: Ziel des letzten Teils dieser Wanderung war es für mich gewesen, nach so vielen Tausend Kilometern Wandern auch mal Pilgern zu erleben.
      Ich kenne die Spanischen caminos ja noch nicht aber nach allem was ich bisher gelesen habe, (viele Erfahrungsberichte im Vorfeld meiner Tourplanung letztes Jahr) Werden auch die negativen Seiten oft genug genannt. Um den Trubel den die "Pilgermode" hervorruft zu erleben hat du dir m.E. den richtigen Abschnitt des CF ausgesucht. Ich habe schon viel darüber gelesen daß es sogar Bustouren gibt um die Massen auf die letzten 100km zu karren.
      Was das "Pilgern" an sich angeht.... Ich habe ja das Wandern erst durch das Pilgern angefangen. Meine Strecke in D war trotz Sommer und Ferienzeit sehr ruhig. Außer wenn ich durch Ortschaften musste habe ich im Durchschnitt täglich weniger Menschen gesehen als wenn ich zuhause im Winter auf dem Balkon sitze. Und auch dann nur Ortsnah.
      Aber jedesmal wenn ich seitdem losgehe, und wenn es nur eine Tagestour ist und nicht auf einem Pilgerweg, frage ich mich ob es denn einen Unterschied macht. Ich bekomme auch so meinen Kopf frei, bin offen für alles was Gott mir zeigen und geben möchte. Von daher denke ich der einzige wirkliche Unterschied außer dem Namen der Strecke und dem vorgegebenen Ziel ist Glaube und wer nicht glaubt kann zig tausend Km Pilgerweg aus Sportgründen Laufen und ist nie wirklich gepilgert. Wie gesagt, meine Meinung.
      Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume. (Michelangelo)
      Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. (Albert Schweitzer)

      Kommentar


      • Werner Hohn
        Freak
        Liebt das Forum
        • 05.08.2005
        • 10870
        • Privat

        • Meine Reisen

        #83
        AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

        Zitat von changes Beitrag anzeigen
        ...
        Aber jedesmal wenn ich seitdem losgehe, und wenn es nur eine Tagestour ist und nicht auf einem Pilgerweg, frage ich mich ob es denn einen Unterschied macht. Ich bekomme auch so meinen Kopf frei, bin offen für alles was Gott mir zeigen und geben möchte. Von daher denke ich der einzige wirkliche Unterschied außer dem Namen der Strecke und dem vorgegebenen Ziel ist Glaube und wer nicht glaubt kann zig tausend Km Pilgerweg aus Sportgründen Laufen und ist nie wirklich gepilgert. Wie gesagt, meine Meinung.
        Das unterschreibe sogar ich als eingefleischter Wanderer. Nur mach das mal den vielen Leuten auf den spanischen Caminos klar, die den als Event betrachten. Wenn du denen sagst, dass sie trotz Muschel am Rucksack eigentlich nur Wanderer sind, kannst du was erleben. Am besten greifst du dir die 100-km-Pilger raus, oder die vielen, vielen Gruppen, die nur mal so ein paar Tage auf dem Camino sind, weil einer die Idee hatte. Ich habe Gruppen getroffen, die im Jahr zuvor am Ballermann waren, dann halt Camino, und fürs nächste Jahr war schon wieder was ganz anderes geplant. Schulklassen wurden über den Camino gejagt, weil die Eltern das toll fanden. Die Jungs und Mädels wären mit Mallorca besser bedient gewesen; und ich hätte nicht zwei Abende hintereinander keifende elterliche Betreuer in den Herbergen ertragen müssen. Sogar die verstehen sich als Pilger. Ich habe mehr als einen Pilger getroffen, der nicht wusste, wer in dem Grab in Santiago angeblich liegt. Über das (Nicht)Wissen um die geschichtlichen Hintergründe möchte ich erst gar nichts schreiben.
        .

        Kommentar


        • Enja
          Alter Hase
          • 18.08.2006
          • 4750
          • Privat

          • Meine Reisen

          #84
          AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

          Für Radpilger gibt es sowohl am CF als auch am Norte in passenden Abständen Campingplätze. Die Refugios bieten dazu oft ihre Gärten zum Zelten an. Die Fußpilger haben keine Zelte dabei. Alle 20 km ein Platz wäre wohl auch zuviel verlangt.

          Wir waren dort im Juli. Vor 19 Uhr haben wir nie nach einem Refugio geguckt. Es fanden sich trotzdem immer Betten. Wenn nicht im ersten Refugio, dann im nächsten - 100 m weiter. Hektik war also keine erforderlich.

          Toiletten sind in so ausreichendem Umfang vorhanden, dass "shit in the woods" definitiv nicht erforderlich ist. Jeder Laden, jede Bar hat eine und die darf man auch als Nicht-Kunde benutzen.

          Auf meine Pilgerurkunde habe ich etwa 10 Minuten gewartet.

          Ich finde es erfrischend, dass hier mal keine Werbung für den Jakobsweg gemacht wird. Aber ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht.

          Kommentar


          • OliverR
            Dauerbesucher
            • 16.02.2007
            • 981
            • Privat

            • Meine Reisen

            #85
            AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

            Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
            Ich will es versuchen, indem ich Euch kleine Anekdoten von unterwegs berichte und auf besonders schöne oder auch besonders furchtbare Teilstrecken hinweise. Den kompletten Reisebericht in Englisch inklusive Photos und vielen Tipps gibt es wie immer auf meinem Blog:
            Das war die längste kurze Zusammenfassung, die ich je gelesen habe. Deine Anekdoten haben mir sehr gut gefallen. Auch die Fotokollagen fand ich sehr passend. Ein toller Bericht von einer beeindruckenden Tour!
            The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

            Kommentar


            • Scrat79
              Freak
              Liebt das Forum
              • 11.07.2008
              • 12533
              • Privat

              • Meine Reisen

              #86
              AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

              Hallo Christine,

              wirklich bereichernd, deinen so liebevoll geschriebenen Reisebericht zu lesen. Da freu ich mich glatt auf mehr davon!
              Mehr als nur einmal habe ich mich selbst darin gesehen, als du angenerft von Menschenmassen warst. An anderer Gelegenheit hab ich mich aber auch selbst in solchen Menschenmassen quasi "wiedergefunden". Schon erstaunlich, wie unterschiedlich man selbst sein kann.

              Es hat mir sehr viel Spaß gemacht deinen Bericht zu lesen. Wissend, dass ich selbste mir nie diese Zeit wohl nehmen werde, die du hast.
              Ich finde es aber toll, dass du so deinen Weg gehst. Wortwörtlich.

              Nur eine Frage stell ich mir dennoch: Zecken sind wirklich keine Freude. Ich kenne das Problem diese Dre**sviecher aus dem Körper zu ziehen. Sobald du in Gegenden bist, die hier etwas problematischer sind, hast du keine Mittel dagegen?
              Mit diversen netten Chemiekeulen hab ich da schon gewisse Erfolge verspürt.
              Vom Mittelchen, dass auf die Hose kommt bis hin zum einfachen "Zecken-Authan".
              Das wärs mir wohl wirklich wert, etwas mehr zu schleppen.
              Ansonsten ein ganz großes Dankeschön für deinen tollen Reisebericht und ich hoffe auf mehr!

              Grüße,
              Bernd.
              Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
              Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

              Kommentar


              • German Tourist
                Dauerbesucher
                • 09.05.2006
                • 849
                • Privat

                • Meine Reisen

                #87
                AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                Zu den Zecken:

                Ich habe jetzt zwei Jahre hintereinander eine Antibiotika-Behandlung wegen massiven Zeckenbefalls hinter mir. Wirklich keine Freude und natürlich Anlass, die Problematik ausführlich mit meinem Hausarzt zu besprechen. Dabei kamen eigentlich nur zwei Alternativen für meine spezielle Situation heraus:

                Entweder ich verwende in Zeckengebieten, (sprich in Europa fast überall) ständig Autan oder andere DEET-basierte Mittel zur Zeckenabwehr.
                Oder ich nehme ein Antibiotika als Notfallmittel mit, wenn der Zeckenbefall schlimm wird und/oder erste Symptome auftreten.

                Ich habe den Arzt gefragt, was er tun würde. Selbst er sagte, dass das eine Entscheidung zwischen Teufel und Belzebub ist. Die ständige Anwendung von DEET ist alles andere als gesund. Vor allem beim Einsprühen oder Einreiben kommt DEET langfristig immer über die Hände irgendwie in den Mund und in den Körper. Ich verwende manchmal kurzfristig DEET in Hardcore-Mückengebieten, aber schon dabei habe ich ein schlechtes Gewissen. Langfristig möchte ich DEET nicht einsetzen, da ich die Langzeitfolgen nicht absehen kann. Die Erhöhung des Rucksackgewichts spielt allerdings keine Rolle bei dieser Entscheidung.

                Und dann bleibt halt nur die Einnahme von Antibiotika, wenn es einen erwischt. Auch nicht gerade gesundheitsförderlich, aber zumindest zeitlich begrenzt. Bisher habe ich die Antibiotika sozusagen "auf Verdacht" genommen, wenn ich mehrere Tage hintereinander Dutzende von Zecken von mir runtergezogen habe. In Zukunft werde ich wahrscheinlich damit warten, bis sich Symptome zeigen. Das passende Antibiotikum hat mir mein Hausarzt prophylaktisch verschrieben und es ist auf jeder Wanderung dabei.
                http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

                Kommentar


                • Homer
                  Freak

                  Moderator
                  Liebt das Forum
                  • 12.01.2009
                  • 16993
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                  OT: probier mal nobite textilspray von außen auf hose und sockenschaft zu sprühen - wirkt lang und gut
                  420

                  Kommentar


                  • Enja
                    Alter Hase
                    • 18.08.2006
                    • 4750
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                    Ich wage es kaum zu schreiben, aber ich habe zwischen Deutschland und Santiago keine einzige Zecke angetroffen und auch niemanden, der mit welchen zu tun hatte.

                    Kommentar


                    • lina
                      Freak

                      Vorstand
                      Liebt das Forum
                      • 12.07.2008
                      • 42950
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #90
                      AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                      OT: Bisher hatte ich auch eher Glück mit Zecken, schreibe das aber zum Teil auch Vorsichtsmaßnahmen zu, wie den Versuchen, nicht zu nahe an hohe Gräser zu kommen und durch’s Unterholz zu streifen, wenn doch, dann einen Kontrollblick auf Hosenbeine und Jacke zu werfen, kombiniert mit UL-Kurzgamaschen und Hosenbein-Enden in den Socken verstauen. Damit habe ich schon so manche Zecke rechtzeitig erwischt.

                      Kommentar


                      • Abt
                        Lebt im Forum
                        • 26.04.2010
                        • 5726
                        • Unternehmen

                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                        Christine, wo geht dein nächstes Projekt entlang?
                        Mich wundert immer, wie wenige nach Jerusalem pilgern.

                        Kommentar


                        • German Tourist
                          Dauerbesucher
                          • 09.05.2006
                          • 849
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                          Also, pilgern ist ja nicht so ganz mein Ding wie ich auf dieser Wanderung ja schmerzlich kennenlernen konnte. Ich kann mir zwar vorstellen, z.B. die Via de la Plata im Winter zu laufen, aber prinzipiell sind Pilgerwege für mich eher zweite Wahl.

                          Für 2013 plane ich zunächst mal eine längere Radtour durch Skandinivien im Sommer und für Herbst und Winter eine Wanderung von Deutschland über Frankreich nach Südspanien. Und da hat Werner Hohn mir ja einen Floh ins Ohr gesetzt:

                          Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                          OT: Die einzig wahre Wanderung ist die vom Nordkinn (nördl. Punkt des europäischen Festlands) nach Tarifa (südl. Punkt des europäischen Festlands). Das Nordkinn liegt ja gleich neben dem Nordkap. Das macht übern Daumen ca. 8.500 km. So gesehen ...
                          Wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, werde ich in 2013 von Deutschland nach Tarifa laufen und in einem der nächsten Jahre von Deutschland ans Nordkap, also in zwei "Saisons" vom südlichsten Punkt Europas bis zum nördlichsten als Flipflop.

                          Aber meine langfristige Tourenplanung hängt von vielen Faktoren ab. Wen es genauer interessiert: Gerade heute habe ich hier auf meinem Blog etwas zu meinen Plänen für 2013 geschrieben.
                          http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

                          Kommentar


                          • Atze1407
                            Fuchs
                            • 02.07.2009
                            • 2425
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #93
                            AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                            Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
                            Für 2013 plane ich zunächst mal eine längere Radtour durch Skandinivien im Sommer und für Herbst und Winter eine Wanderung von Deutschland über Frankreich nach Südspanien. Und da hat Werner Hohn mir ja einen Floh ins Ohr gesetzt:
                            Ja ja, der Werner, er ist schon ein Schlingel. Mit den Flöhen in den Ohren setzen, das hat er gut drauf.

                            Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                            Mich wundert immer, wie wenige nach Jerusalem pilgern.
                            Vielen ist ihr Leben lieber, als nun ausgerechnet in dieses vom Terror verseuchten Land, zu Pilgern. Was bei der Einreise mit dem Flieger als solches kein Problem darstellt, kann bei der Einreise zu Fuß zu einen echten Problem/Stress werden. Erst Recht wenn man von einen Arabischen Land aus versucht in Israel einzureisen. Es hängt auch immer von der jeweiligen Situation ab. Da bedarf es besondere Vorbereitungen.

                            Trotzdem pilgern jedes Jahr viele Leute nach Jerusalem, und das ist auch gut so.

                            (Ich beziehe hier mich auf eigene Erfahrungen,die ich vor vielen Jahren mal machen musste, und die haben keine allgemeine Gültigkeit.)

                            LG
                            Atze1407
                            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                            Abraham Lincoln

                            Kommentar


                            • German Tourist
                              Dauerbesucher
                              • 09.05.2006
                              • 849
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #94
                              AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                              Fazit:

                              Die Wanderung war einfach großartig! Sie hat mir sogar so gut gefallen, dass ich für 2013 eine ähnliche Tour plane. Zum Langstreckenwandern muss man also nicht nach USA, sondern kann auch hier in Europa tolle Touren machen. Die sind zwar anders als in den USA, aber in meinen Augen mindestens genauso schön. Anders als bei den klassischen amerikanischen Trails wie AT oder PCT musste ich mir für diese Wanderung die Route selbst planen. Wie man eine solche Routenplanung durchführt, habe ich hier auf meinem Blog ausführlich beschrieben.

                              Zur Strecke selbst: Rückblickend kann ich sagen, dass die Strecke im großen und ganzen wirklich sehr schön war. Obwohl mir der Teil durch Deutschland gut gefallen hat, muss ich sagen, dass die Strecke, die ich im Jahr zuvor gelaufen war, mir etwas besser gefallen hat. Der Streckenabschnitt durch Frankreich war einfach traumhaft und hier würde ich überhaupt nichts verbessern. Wie ja schon ausführlich geschrieben, hat mir der Camino del Norte überhaupt nicht gefallen. Dennoch empfinde ich diesen Teil der Wanderung nicht als enttäuschend, denn ich wollte ja mal Pilgern ausprobieren - mit allen Konsquenzen.

                              Das einzige Problem auf dieser Tour war die Zeitnot. Ich hatte mich einfach total im Zeitbedarf verkalkuliert. Mein größter Fehler war gewesen, von meinen Erfahrungen auf den amerikanischen Trails auf Europa zu schließen. Aufgrund vieler Faktoren war ich in Europa einfach langsamer unterwegs – vor allem, weil es hier viel mehr Ablenkung in Form von Sightseeing und besserem Essensangebot gab. Das ganze hat mir zu vielen neuen Erkenntnissen für die Zeitkalkulation von Langstreckenwanderungen verholfen, die man hier auf meinem Blog nachlesen kann.

                              So, aber jetzt mal zu ein paar Facts und Figures:

                              Länge der Tour: ca. 4.500 km
                              Davon ohne Begleitung gelaufen: 4.500 km
                              Dauer der Tour: 172 Tage vom 01.04. - 19.09.2012
                              Volle Ruhetage: 14
                              Davon krankheitsbedingt: 2
                              Halbe Ruhetage: ca. 20
                              Tagesschnitt inkl. Ruhetage: 26,12 km
                              Tagesschnitt exkl. Ruhetage: 30, 41 km

                              Anzahl Übernachtungen im Zelt: 125
                              Anzahl Übernachtungen in frei zugänglichen Schutzhütten: 10
                              Anzahl Übernachtungen in Jugend- oder Pilgerherbergen: 9
                              Anzahl Übernachtungen bei Freunden in Deutschland: 10
                              Anzahl besuchte Freunde: 4
                              Anzahl Übernachtungen in Hotels, Pensionen oder Ferienwohnung: 12
                              Anzahl Übernachtungen bei Couchsurfing Gastgebern: 6
                              Anzahl besuchte CS Gastgeber: 3

                              Defekte an Ausrüstung: 1 gebrochene Zeltstange, 1 delaminierte Thermarest, 2 Platypus-Faltflaschen mit Löchern, 3 ½ Paar durchgelaufenen Schuhe, 2 Paar fertige Socken

                              Anzahl Nachschubpakete aus Deutschland: 4

                              Erkrankungen: Durchfall aufgrund von Anti-Borreliose Antibiotika-Kur, kurzfristige Ertaubung aufgrund von Heuschnupfen

                              Schönste Strecke: Frankreich von Vogesen bis Vercors
                              Hässlichste Strecke: Spanien Camino del Norte
                              Positive Wanderweg-Überraschung: Deutschland Elisabethpfad
                              Negative Wanderweg-Überraschung: Spanien GR 11 in den Pyrenäen

                              Größter Lernerfolg: Wildniswanderers forstwirtschaftliche Ausführungen
                              Gruseligstes Erlebnis: Nächtliche Begegnung mit Geo-Cachern auf dem Rennsteig
                              Gefährlichste Tierbegegnungen: Zeckenbisse

                              Hat mir die Tour gefallen? Ja, sehr!
                              Würde ich sie einem Freund empfehlen? Ja, unbedingt!
                              http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

                              Kommentar


                              • Enja
                                Alter Hase
                                • 18.08.2006
                                • 4750
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #95
                                AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                                Da wir in Sachen Pilgern auf den Geschmack gekommen sind, wollen wir natürlich unbedingt nach Jerusalem. In diesem Jahr erst einmal die erste Etappe. Ursprünglich bis Istanbul. Jetzt werden wir etwas eher umkehren und über die Via Regia zurückkehren.

                                Der Etappe nach Jerusalem stehen dann die diversen Konflikte dort in der Ecke im Wege. Und das wird vermutlich auch noch auf Jahre hinaus so bleiben.

                                Kommentar


                                • MatthiasK
                                  Dauerbesucher
                                  • 25.08.2009
                                  • 923
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #96
                                  AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                                  Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
                                  Fazit:


                                  Würde ich sie einem Freund empfehlen? Ja, unbedingt!

                                  3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

                                  Kommentar


                                  • Nicki
                                    Fuchs
                                    • 04.04.2004
                                    • 1304
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #97
                                    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                                    Negative Wanderweg-Überraschung: Spanien GR 11 in den Pyrenäen
                                    Deine Beschreibungen und Fazits darunter lesen sich eigentlich nicht so......

                                    Gruß Folko
                                    www.mitrucksack.de
                                    Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

                                    Kommentar


                                    • German Tourist
                                      Dauerbesucher
                                      • 09.05.2006
                                      • 849
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #98
                                      AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                                      @Nicki

                                      Die Aussage bezieht sich auf mein ganz persönliches Fazit. Und ich schreibe auch nicht, dass die Pyrenäen die furchtbarste Strecke gewesen sind, sondern ausdrücklich, dass ich sehr überrascht war. Ich hatte gedacht, dass die Pyrenäen für mich der schönste Teil der Wanderung werden würden. Aber aufgrund einiger Umstände, vor allem wegen der Zeitnot, der Schwierigkeit des Geländes und meiner daraus resultierenden Erschöpfung war das dann leider nicht der Fall. Ich konnte die Pyrenäen leider nicht so geniessen, wie sie es aufgrund ihrer Schönheit verdient hätten. Dadurch wurde diese Teilstrecke zu einer persönlichen Enttäuschung und ich war erleichtert, als ich das schwierige Gelände hinter mich lassen konnte. Unter anderen Umständen hätte ich die Strecke sicherlich ganz anders wahrgenommen.

                                      Ich wollte mit dem Absatz über die positivste und negativste Überraschung vor allem zum Ausdruck bringen, dass der Genuss einer Teilstrecke nicht vorhersehbar oder planbar ist. Auch ich erlebe immer wieder, dass die Realität von meiner Erwartungshaltung ganz gravierend abweichen kann. Wie sehr mir eine Strecke letztendlich gefällt, hängt von vielen Faktoren ab. Die Pyrenäen waren auf dieser Wanderung sicherlich der spektakulärste und mit der schönste Abschnitt. Aber das ist halt nur ein Faktor von vielen. Wenn der Rest nicht stimmt, dann ist die schönste Landschaft nur ein schwacher Trost.

                                      Nimm mal das Gegenbeispiel, den Elisabethpfad. Auf dieses Teilstück hatte ich eigentlich so gar keine Lust und hatte sogar eine Alternativstrecke vorbereitet. Mich schreckte der hohe Asphaltanteil ab und ich begann den Weg recht lustlos. Aber obwohl der Elisabethpfad sicherlich nicht die schönste Wanderung Deutschlands ist, haben mich die vielen schönen Fachwerkdörfer mehr als genug für den hohen Asphaltanteil kompensiert und ich bin froh, dass ich den Weg gelaufen bin.

                                      Letztendlich waren der Elisabethpfad und der GR 11 die beiden Teilstrecken, auf denen meine persönliches Erleben am stärksten von meiner Erwartungshaltung abwich.
                                      Zuletzt geändert von German Tourist; 02.04.2013, 10:16. Grund: Ergänzung
                                      http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

                                      Kommentar


                                      • OliverR
                                        Dauerbesucher
                                        • 16.02.2007
                                        • 981
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #99
                                        AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                                        Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                        Christine, wo geht dein nächstes Projekt entlang?
                                        Mich wundert immer, wie wenige nach Jerusalem pilgern.
                                        Zwei Jungs aus Neuss haben zwar nicht Jerusalem im Auge, aber Mekka: Sohn des Weges. Eigentlich wollten sie schon Anfang März los, sind nun aber scheinbar immer noch zuhause und machen bisher hauptsächlich Werbung für das Unternehmen...
                                        The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

                                        Kommentar


                                        • Prachttaucher
                                          Freak

                                          Liebt das Forum
                                          • 21.01.2008
                                          • 11905
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

                                          Von mir auch ein dickes Dankeschön. Gerade wenn man selbst nicht die Möglichkeit zu so langen Touren hat, hilft es, diesen Bericht zu lesen und sich zu überlegen "Was wäre wenn ?". Daß in Text und Bild auch Negatives angesprochen wird, finde ich sehr erfrischend.

                                          Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
                                          ...
                                          Das einzige Problem auf dieser Tour war die Zeitnot. Ich hatte mich einfach total im Zeitbedarf verkalkuliert....
                                          Ein Gedanke, der mir dabei kommt : Eigentlich hast Du ja soviel Zeit, wie kaum jemand von uns, aber trotzdem ist da die Zeitnot....Ist es bei Deinen Touren immer so, daß vorher ein Zielpunkt festgelegt wird, den Du auf jeden Fall erreichen willst ? Gibt es nicht die Möglichkeit, z.B. 3 Monate in eine Richtung unterwegs zu sein und eben soweit zu gehen, wie Du dann kommst ? Oder würde Dir das nicht zusagen ?

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X