[ES] Von Spaniens tiefstem Süden bis ans Ende der Welt
23. Tag: Salamanca - El Cubo de la Tierra del Vino
Donnerstag, 3. November 2011
Strecke: 35 Km - Gesamtstrecke: 760 Km
Höhenunterschiede: ↑ 50 m, ↓ 25 m
Gehzeit: 8,0 h
Der erste Blick geht aus dem Fenster: Es ist nass aber es regnet gerade nicht. Als ich dann startklar bin legt es doch wieder los. Schade, so sehe ich Salamanca nur bei Regen!
Marc will noch einen Tag da bleiben. Schade! Ich bin mit ihm gut gelaufen und das war ein gutes Team.

Die ersten Kilometer sind nicht so prickelnd. Es geht mal wieder an der N630 entlang. Seit ich sie in Monasterio getroffen habe, habe ich immerhin schon 400 Km an ihrer Seite verbracht.
Ab kurz vor Aldeaseca de Armuna geht es dann zum Glück auf Feldwegen durch die Meseta. Es hört vor allem auch wieder auf zu regnen. Da wird das Wandern doch gleich wieder etwas angenehmer.

Die Meseta – Unendliche Weiten! Wir schreiben das Jahr 2011. Dies sind die Abenteuer …
Die einzige Bar in Castellanos de Villiquera hat zu. Also kein zweites Frühstück. Jetzt kommt sogar die Sonne raus. So geht es weiter nach Calzada de Valdunciel. Hier hat dann eine Bar offen. Also gibt es zum Mittagessen erst mal ein zweites Frühstück. Die Tortilla de Patatas schmecken wir zu jeder Tageszeit.
Die Freude über den Sonnenschein war kurz: Es regnet wieder! Irgendwie hatte ich die letzten Jahre um diese Jahreszeit mehr Glück mit dem Wetter! Da war ich aber auch Anfang November meist wieder zuhause. Also wird die Frühstücks-Mittags-Pause noch etwas gestreckt.
Im omnipräsenten Fernseher – keine spanische Bar ohne laufenden TV – zeigen sie seit Tagen Bilder vollgelaufener Tiefgaragen und Erklärungen was Aquaplaning ist und dass man gutes Profil braucht und langsam fahren soll … Das Wetter scheint hier in diesem Regenumfang also durchaus nicht üblich zu sein.
Aber auch der Schauer hält nicht lange. Auch die Sonne lässt sich nochmal blicken. Leider hält der viel zu schnell auf die Autobahn zu. Warum die hier immer eine Autobahn und eine Nationalstraße brauchen wenn die Autobahn an jedem Weiler eine Ausfahrt hat muss mir noch einer erklären.
Die Pfeile wollen mich östlich der Autobahn auf der N630 entlangwandern lassen. Das ist zwar eben aber eben auch sehr hart. Auf der anderen Seite der Autobahn führen ein geschotterter Feldweg und ein Pfad entlang. Auch da gibt es Pfeile. Da gibt es zwar wesentlich mehr Höhenmeter und die machen den einen oder anderen Bogen aber das ist es angenehmer zu laufen. Durch die vielen Brücken und Unterführungen kann man aber jederzeit die Seite wechseln. Da es 18 Km an den Straßen entlang geht kann man da ruhig mal wechseln und beides ausprobieren.

An einem Kreisverkehr kommt der Spieltrieb (oder die zu dicke EU-Subvention?) ans Tageslicht.
Kurz vor El Cubo de la Tierra del Vino erwischt mich dann doch nochmal ein Schauer. Die Tierra del Vino – „die Ebene des Weines“ oder „das Land des Weines“ – gibt es so eigentlich nicht mehr. Nach einer Reblaus Plage im 19 Jahrhundert haben alle Bauern auf Getreideanbau umgestellt. Die Tierra del Vino ist also eigentlich im Eimer. Und genau das will uns der Ortsname vielleicht auch sage: El Cubo – der Eimer!
Die Herberge ist ganz lustig: Die haben gerade alle Türen ausgehängt und mitgenommen um sie zu streichen. Die meisten Räume sind schon frisch gestrichen. Hier sieht man das zumindest etwas an den Herbergen getan wird.
Da nur 2 Heizkörper da sind und noch 2 Spanier angekommen sind nehme ich mir ein 4-Bett-Zimmer und eine Heizung und verschließe den offenen Türrahmen mit einer Matratze.
Um 22 Uhr kommt der Hospitalero um die Hüttenruhe zu überprüfen. Von meiner Idee mit der Matratze als Tür ist er nicht gerade begeistert.
Mit dem Wetter und der Strecke an der Autobahn und N630 entlang war das bisher die hässlichste Etappe auf meiner Tour.
24. Tag: El Cubo de la Tierra del Vino - Zamora
Freitag, 4. November 2011
Strecke: 32 Km - Gesamtstrecke: 792 Km
Höhenunterschiede: ↑ 25 m, ↓ 200 m
Gehzeit: 7,0 h
Um 7 Uhr war der Hospitalero dann schon wieder da. Er will wohl das Verlassen der Herberge um 8 Uhr sicherstellen. Aber er bringt die Türen mit. So passiert es aber, dass ich schon um 7 Uhr 45 auf der Via unterwegs bin.

Die Autobahn und Nationalstraße sind Schnee von gestern. Heute geht es wunderschön durch die Landschaft an einer stillgelegten Bahnlinie entlang, die aber wenig stört.
Der Himmel ist zwar wolkenverhangen aber die Sicht ist glücklicherweise sehr gut. Der Weg führt auf eine Anhöhe mit einem tollen Blick über die Ebene in der Zamora liegt.

Zamora ist bereits zu erkennen. Durch hügelige Landschaft mit wildem Lavendel und Rosmarin geht es tendenziell abwärts. Die Nutzung der Felder variiert: Getreide, Wein, Mais, Oliven.

Dann komme ich nach Villanueva de Campean. Als ich den Ort betrete kündigt sich ein Schauer an. Ein deutliches Zeichen in der Bar „Via de la Plata“ ein zweites Frühstück zu nehmen.
Nach dem Schauer geht es dann wieder weiter durch gemischte Landwirtschaft durch die Hügel auf und ab immer auf Zamora zu, das ab und an am Horizont zu sehen ist. Auf Wanderwegen – heute gab es noch keine Straßenkilometer – geht es hinein nach Zamora.

Am Ufer des Rio Duero führt ein sehr grüner Weg zur alten Römerbrücke.

Die Sicht auf die Altstadt wird durch einen Regenbogen noch verschönert.

Über die 16-bogige Römerbrücke betrete ich die Altstadt. Da heute Freitag ist und die Spanier morgen nicht arbeiten, wird es heute Nacht sicher wieder später werden. Die Öffnungs- oder sagen wir lieber die Schließzeiten der Herbergen um 22 Uhr an einem solchen Tag bewegen mich dazu heute in einem Hotelzimmer zu übernachten. An solchen Tagen kann man nicht um 22 Uhr im Bett sein - Ich zumindest nicht!

Ich schlendere durch die Altstadt und esse an der Plaza Mayor noch zu Mittag. Dann suche ich mir eine Bleibe. Ich drehe noch eine Runde bei Tageslicht durch Zamora und versenke mich dann in der Badewanne.
Vor dem Abendessen drehe ich dann noch eine zweite Runde. Die Läden sind fast alle noch offen und die Spanier sind noch beim Einkaufen.

Die historischen Bauten der Altstadt sind grandios beleuchtet.

Fast könnte man sagen, dass sich ein Besuch bei Nacht eher lohnt als am Tag!
Nach dem Abendessen – so gegen 23 Uhr – ist in den Altstadtgassen die Hölle los! Die Jugend tanzt in den Discos und die Bars sind alle proppenvoll. Viele stehen auch auf den Straßen weil der Abend recht lau ist.

Ich komme gegen 1 Uhr zurück ins Hotel. Als ich gegen 4 Uhr nochmal kurz raus bin war immer noch Lärm in den Straßen. Ich glaube der Martin hat seinerzeit bei der Übersetzung einen Fehler gemacht! Es hätte an der einen Stelle im Alten Testament heißen müssen: „… Sodom und Zamora …“. Und ich weiß jetzt auch wo eine der beiden Städte liegt!
23. Tag: Salamanca - El Cubo de la Tierra del Vino
Donnerstag, 3. November 2011
Strecke: 35 Km - Gesamtstrecke: 760 Km
Höhenunterschiede: ↑ 50 m, ↓ 25 m
Gehzeit: 8,0 h
Der erste Blick geht aus dem Fenster: Es ist nass aber es regnet gerade nicht. Als ich dann startklar bin legt es doch wieder los. Schade, so sehe ich Salamanca nur bei Regen!
Marc will noch einen Tag da bleiben. Schade! Ich bin mit ihm gut gelaufen und das war ein gutes Team.

Die ersten Kilometer sind nicht so prickelnd. Es geht mal wieder an der N630 entlang. Seit ich sie in Monasterio getroffen habe, habe ich immerhin schon 400 Km an ihrer Seite verbracht.
Ab kurz vor Aldeaseca de Armuna geht es dann zum Glück auf Feldwegen durch die Meseta. Es hört vor allem auch wieder auf zu regnen. Da wird das Wandern doch gleich wieder etwas angenehmer.

Die Meseta – Unendliche Weiten! Wir schreiben das Jahr 2011. Dies sind die Abenteuer …
Die einzige Bar in Castellanos de Villiquera hat zu. Also kein zweites Frühstück. Jetzt kommt sogar die Sonne raus. So geht es weiter nach Calzada de Valdunciel. Hier hat dann eine Bar offen. Also gibt es zum Mittagessen erst mal ein zweites Frühstück. Die Tortilla de Patatas schmecken wir zu jeder Tageszeit.
Die Freude über den Sonnenschein war kurz: Es regnet wieder! Irgendwie hatte ich die letzten Jahre um diese Jahreszeit mehr Glück mit dem Wetter! Da war ich aber auch Anfang November meist wieder zuhause. Also wird die Frühstücks-Mittags-Pause noch etwas gestreckt.
Im omnipräsenten Fernseher – keine spanische Bar ohne laufenden TV – zeigen sie seit Tagen Bilder vollgelaufener Tiefgaragen und Erklärungen was Aquaplaning ist und dass man gutes Profil braucht und langsam fahren soll … Das Wetter scheint hier in diesem Regenumfang also durchaus nicht üblich zu sein.
Aber auch der Schauer hält nicht lange. Auch die Sonne lässt sich nochmal blicken. Leider hält der viel zu schnell auf die Autobahn zu. Warum die hier immer eine Autobahn und eine Nationalstraße brauchen wenn die Autobahn an jedem Weiler eine Ausfahrt hat muss mir noch einer erklären.
Die Pfeile wollen mich östlich der Autobahn auf der N630 entlangwandern lassen. Das ist zwar eben aber eben auch sehr hart. Auf der anderen Seite der Autobahn führen ein geschotterter Feldweg und ein Pfad entlang. Auch da gibt es Pfeile. Da gibt es zwar wesentlich mehr Höhenmeter und die machen den einen oder anderen Bogen aber das ist es angenehmer zu laufen. Durch die vielen Brücken und Unterführungen kann man aber jederzeit die Seite wechseln. Da es 18 Km an den Straßen entlang geht kann man da ruhig mal wechseln und beides ausprobieren.

An einem Kreisverkehr kommt der Spieltrieb (oder die zu dicke EU-Subvention?) ans Tageslicht.
Kurz vor El Cubo de la Tierra del Vino erwischt mich dann doch nochmal ein Schauer. Die Tierra del Vino – „die Ebene des Weines“ oder „das Land des Weines“ – gibt es so eigentlich nicht mehr. Nach einer Reblaus Plage im 19 Jahrhundert haben alle Bauern auf Getreideanbau umgestellt. Die Tierra del Vino ist also eigentlich im Eimer. Und genau das will uns der Ortsname vielleicht auch sage: El Cubo – der Eimer!
Die Herberge ist ganz lustig: Die haben gerade alle Türen ausgehängt und mitgenommen um sie zu streichen. Die meisten Räume sind schon frisch gestrichen. Hier sieht man das zumindest etwas an den Herbergen getan wird.
Da nur 2 Heizkörper da sind und noch 2 Spanier angekommen sind nehme ich mir ein 4-Bett-Zimmer und eine Heizung und verschließe den offenen Türrahmen mit einer Matratze.
Um 22 Uhr kommt der Hospitalero um die Hüttenruhe zu überprüfen. Von meiner Idee mit der Matratze als Tür ist er nicht gerade begeistert.
Mit dem Wetter und der Strecke an der Autobahn und N630 entlang war das bisher die hässlichste Etappe auf meiner Tour.
24. Tag: El Cubo de la Tierra del Vino - Zamora
Freitag, 4. November 2011
Strecke: 32 Km - Gesamtstrecke: 792 Km
Höhenunterschiede: ↑ 25 m, ↓ 200 m
Gehzeit: 7,0 h
Um 7 Uhr war der Hospitalero dann schon wieder da. Er will wohl das Verlassen der Herberge um 8 Uhr sicherstellen. Aber er bringt die Türen mit. So passiert es aber, dass ich schon um 7 Uhr 45 auf der Via unterwegs bin.

Die Autobahn und Nationalstraße sind Schnee von gestern. Heute geht es wunderschön durch die Landschaft an einer stillgelegten Bahnlinie entlang, die aber wenig stört.
Der Himmel ist zwar wolkenverhangen aber die Sicht ist glücklicherweise sehr gut. Der Weg führt auf eine Anhöhe mit einem tollen Blick über die Ebene in der Zamora liegt.

Zamora ist bereits zu erkennen. Durch hügelige Landschaft mit wildem Lavendel und Rosmarin geht es tendenziell abwärts. Die Nutzung der Felder variiert: Getreide, Wein, Mais, Oliven.

Dann komme ich nach Villanueva de Campean. Als ich den Ort betrete kündigt sich ein Schauer an. Ein deutliches Zeichen in der Bar „Via de la Plata“ ein zweites Frühstück zu nehmen.
Nach dem Schauer geht es dann wieder weiter durch gemischte Landwirtschaft durch die Hügel auf und ab immer auf Zamora zu, das ab und an am Horizont zu sehen ist. Auf Wanderwegen – heute gab es noch keine Straßenkilometer – geht es hinein nach Zamora.

Am Ufer des Rio Duero führt ein sehr grüner Weg zur alten Römerbrücke.

Die Sicht auf die Altstadt wird durch einen Regenbogen noch verschönert.

Über die 16-bogige Römerbrücke betrete ich die Altstadt. Da heute Freitag ist und die Spanier morgen nicht arbeiten, wird es heute Nacht sicher wieder später werden. Die Öffnungs- oder sagen wir lieber die Schließzeiten der Herbergen um 22 Uhr an einem solchen Tag bewegen mich dazu heute in einem Hotelzimmer zu übernachten. An solchen Tagen kann man nicht um 22 Uhr im Bett sein - Ich zumindest nicht!

Ich schlendere durch die Altstadt und esse an der Plaza Mayor noch zu Mittag. Dann suche ich mir eine Bleibe. Ich drehe noch eine Runde bei Tageslicht durch Zamora und versenke mich dann in der Badewanne.
Vor dem Abendessen drehe ich dann noch eine zweite Runde. Die Läden sind fast alle noch offen und die Spanier sind noch beim Einkaufen.

Die historischen Bauten der Altstadt sind grandios beleuchtet.

Fast könnte man sagen, dass sich ein Besuch bei Nacht eher lohnt als am Tag!
Nach dem Abendessen – so gegen 23 Uhr – ist in den Altstadtgassen die Hölle los! Die Jugend tanzt in den Discos und die Bars sind alle proppenvoll. Viele stehen auch auf den Straßen weil der Abend recht lau ist.

Ich komme gegen 1 Uhr zurück ins Hotel. Als ich gegen 4 Uhr nochmal kurz raus bin war immer noch Lärm in den Straßen. Ich glaube der Martin hat seinerzeit bei der Übersetzung einen Fehler gemacht! Es hätte an der einen Stelle im Alten Testament heißen müssen: „… Sodom und Zamora …“. Und ich weiß jetzt auch wo eine der beiden Städte liegt!
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