[ES] Von Spaniens tiefstem Süden bis ans Ende der Welt
37. Tag: Santiago de Compostela - Negeira
Donnerstag, 17. November 2011
Strecke: 24 Km - Gesamtstrecke: 1.234 Km
Höhenunterschiede: ↑ 525 m, ↓ 600 m
Gehzeit: 5,0 h
Ich starte heute Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück. Die Etappe ist heute nicht so lang. Da kann ich mir noch etwas Zeit lassen. Als ich Santiago verlasse liegt noch ein leichter Morgennebel auf der Kathedrale.

Wie erwartet ist auf dem Weg nach Finisterre doch mehr los als auf der Via de la Plata. Aber so viele wie erwartet sind es dann doch auch nicht. Ich wandere mit Andrea, einer Deutschen und Marina, einer Französin. Marina erzählt mir von einem anderen Pilger, der gestern nach Finisterre gestartet ist und auch über die Via gekommen sein soll. Wir sind wohl so etwas wie Exoten, von denen man sich erzählt! Wenn ich von der Via erzählt habe waren die einen sofort begeistert oder, die anderen, gar nicht interessiert. Etwas dazwischen habe ich nicht angetroffen. Bei der Via gibt es eben nur „entweder“ „oder“.
So wie bei dem Blick zurück auf Santiago de Compostela habe ich mir das Ankommen vorgestellt!

Die Sonne scheint und die Wege sind zum großen Teil wunderbare Wanderwege durch die wechselhafte Landschaft von Galizien. Die Wälder sind meist Eukalyptuswälder mit vielen Farnen.

Für mich ist es recht ungewohnt in der Gruppe zu gehen. Bei anstrengenderen Passagen, wie bei dem Aufstieg zum Alto de Mar de Ovellas geht jeder sein eigenes Tempo und man trifft sich bei der nächsten Pause wieder.
Der Weg zur Küste – manchmal auch Via Muxia genannt, führt durch ein wunderschönes Dorf mit der Puente Maceira. Vor der Brücke machen wir eine Pause. Hier posiert Marina für ein Bild.

Das Dorf an der Brücke ist Tip-Top in Schuss. Es ist eines der schönsten hier auf dem Weg.

Neben der Brücke liegt ein Restaurant, das aber leider geschlossen hat.

Ein letzter Blick auf die Brücke und wir verlassen den Flecken.

Die Herberge von Negeira, die im Führer steht, liegt wieder einige Kilometer außerhalb. Daher entscheide ich mich für die private Herberge „San Jose“ direkt in Negeira. Die ist gerade mal ein Jahr alt und ist super in Schuss. Die Hospitalera, die auf Anruf kommt, bietet uns 2 Alternativen an: Die große Herberge oder eine Wohnung mit mehreren Zimmern. Wir nehmen das Apartment – mit mehreren Bädern und Badewanne! Lässt sich auch besser heizen als die große Herberge. Da hätten wir uns verloren. Ich erkundige mich dann noch ob sie auch Deutsch spricht weil ich noch wissen will wo man gut essen kann. Nun, sagt sie, ein wenig! Von wegen ein wenig – sie hat über 20 Jahre in der Schweiz gewohnt und spricht perfekt! So kriegen wir dann mehrere Tipps.
Wir entscheiden uns alle erst mal an zu sehen. Der eine ist geschlossen, einen anderen finden wir nicht und mit dem dritten sind wir ganz zufrieden. Als wir dann in der Bar sitzen und vorsichtig den Barmann fragen ob er auch Englisch könne meint er: Ein wenig! Nach dem zweiten Satz frage ich ihn wo er denn so gut Englisch gelernt habe. Nun, meint er, er sei eigentlich aus England. Die in Negeira sind alles sprachliche Tiefstapler!
38. Tag: Negeira - Santa Marina
Freitag, 18. November 2011
Strecke: 22 Km - Gesamtstrecke: 1.256 Km
Höhenunterschiede: ↑ 575 m, ↓ 400 m
Gehzeit: 6,5 h
Das Frühstück fällt heute Morgen wieder sehr spanisch aus: Nur ein Keks zum Kaffee. Keine heiße Schokolade, nichts. Das ist selbst für spanische Verhältnisse mager. Die Sprachen sind hier schon angekommen, die Frühstückskultur noch nicht! Na gut, dann gibt es eben im nächsten Ort ein zweites!
Bei leicht bedecktem Himmel geht es sehr viel durch Wälder und stetig bergauf. Leider wird das Wetter auch stetig schlechter. Etwas abseits des Weges finde ich eine Bar die ein sehr gutes Frühstück serviert. Na also, geht doch! Ich beobachte während des Frühstücks eine Hausschlachtung des Nachbarn.

So richtig Hygienisch sieht mir das aber nicht aus! So mit Hund daneben und die Kleidung, …

Als ich weiterziehe beginnt es wieder leicht zu regnen. Die Sicht ist mehr als mau. Im nächsten Dorf treffe ich dann auch prompt Andrea bei einem zweiten Frühstück wieder. Jeder versucht dem Regen ein Schnippchen zu schlagen.
In Santa Marina treffen wir dann auch Marina wieder, mit Jean-Pierre, einem Franzosen. Sie schaut sich den Ort und die kleine Kirche genau an: Es gäbe nicht viele Orte die so hießen wie sie und dann auch noch heilig seien! In der nächsten Bar wollen wir dem Regen nochmal ausweichen. Nach dem Kaffee schüttet es dann aber in Strömen. Als es so gar nicht nachlässt entschließen wir uns zu bleiben. Die Bar hat auch Zimmer. Diese Zimmer sind ein ganz tolles kleines Nebenhaus. Klasse Küche mit einem Ofen im offenen Kamin, einem Wohnzimmer und zwei Schlafzimmern. Echt super! Leider keine Heizung. Und den Kamin kriegt der Wirt auch nach einer Stunde nicht an. Der Wind sei sehr stark und wenn er aus der falschen Richtung kommt kriegt er den Ofen einfach nicht an. Es geht aber mittlerweile doch auf Ende November zu und ganz ohne Heizung ist es viel zu kalt. Ich erinnere mich an einen Aushang vor ein paar hundert Metern am Weg: Da war von einem Abholservice und einem Hotel die Rede. Ich gehe raus um den Aushang zu suchen und bin innerhalb kürzester Zeit nass bis auf die Knochen. Man das schüttet vielleicht! Und das Teil hängt doch weiter weg als gedacht. Aber es klappt. Wir werden abgeholt! Und Heizung soll es dort auch geben. Schade um das kleine Häuschen aber bei den Temperaturen geht es leider nicht ohne Heizung. Der Wirt gibt uns sogar das Geld wieder zurück – anständig! Auch er spricht übrigens sehr gut deutsch. Die Sprachkenntnisse hier auf der Via Muxia sind extrem gut!
37. Tag: Santiago de Compostela - Negeira
Donnerstag, 17. November 2011
Strecke: 24 Km - Gesamtstrecke: 1.234 Km
Höhenunterschiede: ↑ 525 m, ↓ 600 m
Gehzeit: 5,0 h
Ich starte heute Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück. Die Etappe ist heute nicht so lang. Da kann ich mir noch etwas Zeit lassen. Als ich Santiago verlasse liegt noch ein leichter Morgennebel auf der Kathedrale.

Wie erwartet ist auf dem Weg nach Finisterre doch mehr los als auf der Via de la Plata. Aber so viele wie erwartet sind es dann doch auch nicht. Ich wandere mit Andrea, einer Deutschen und Marina, einer Französin. Marina erzählt mir von einem anderen Pilger, der gestern nach Finisterre gestartet ist und auch über die Via gekommen sein soll. Wir sind wohl so etwas wie Exoten, von denen man sich erzählt! Wenn ich von der Via erzählt habe waren die einen sofort begeistert oder, die anderen, gar nicht interessiert. Etwas dazwischen habe ich nicht angetroffen. Bei der Via gibt es eben nur „entweder“ „oder“.
So wie bei dem Blick zurück auf Santiago de Compostela habe ich mir das Ankommen vorgestellt!

Die Sonne scheint und die Wege sind zum großen Teil wunderbare Wanderwege durch die wechselhafte Landschaft von Galizien. Die Wälder sind meist Eukalyptuswälder mit vielen Farnen.

Für mich ist es recht ungewohnt in der Gruppe zu gehen. Bei anstrengenderen Passagen, wie bei dem Aufstieg zum Alto de Mar de Ovellas geht jeder sein eigenes Tempo und man trifft sich bei der nächsten Pause wieder.
Der Weg zur Küste – manchmal auch Via Muxia genannt, führt durch ein wunderschönes Dorf mit der Puente Maceira. Vor der Brücke machen wir eine Pause. Hier posiert Marina für ein Bild.

Das Dorf an der Brücke ist Tip-Top in Schuss. Es ist eines der schönsten hier auf dem Weg.

Neben der Brücke liegt ein Restaurant, das aber leider geschlossen hat.

Ein letzter Blick auf die Brücke und wir verlassen den Flecken.

Die Herberge von Negeira, die im Führer steht, liegt wieder einige Kilometer außerhalb. Daher entscheide ich mich für die private Herberge „San Jose“ direkt in Negeira. Die ist gerade mal ein Jahr alt und ist super in Schuss. Die Hospitalera, die auf Anruf kommt, bietet uns 2 Alternativen an: Die große Herberge oder eine Wohnung mit mehreren Zimmern. Wir nehmen das Apartment – mit mehreren Bädern und Badewanne! Lässt sich auch besser heizen als die große Herberge. Da hätten wir uns verloren. Ich erkundige mich dann noch ob sie auch Deutsch spricht weil ich noch wissen will wo man gut essen kann. Nun, sagt sie, ein wenig! Von wegen ein wenig – sie hat über 20 Jahre in der Schweiz gewohnt und spricht perfekt! So kriegen wir dann mehrere Tipps.
Wir entscheiden uns alle erst mal an zu sehen. Der eine ist geschlossen, einen anderen finden wir nicht und mit dem dritten sind wir ganz zufrieden. Als wir dann in der Bar sitzen und vorsichtig den Barmann fragen ob er auch Englisch könne meint er: Ein wenig! Nach dem zweiten Satz frage ich ihn wo er denn so gut Englisch gelernt habe. Nun, meint er, er sei eigentlich aus England. Die in Negeira sind alles sprachliche Tiefstapler!
38. Tag: Negeira - Santa Marina
Freitag, 18. November 2011
Strecke: 22 Km - Gesamtstrecke: 1.256 Km
Höhenunterschiede: ↑ 575 m, ↓ 400 m
Gehzeit: 6,5 h
Das Frühstück fällt heute Morgen wieder sehr spanisch aus: Nur ein Keks zum Kaffee. Keine heiße Schokolade, nichts. Das ist selbst für spanische Verhältnisse mager. Die Sprachen sind hier schon angekommen, die Frühstückskultur noch nicht! Na gut, dann gibt es eben im nächsten Ort ein zweites!
Bei leicht bedecktem Himmel geht es sehr viel durch Wälder und stetig bergauf. Leider wird das Wetter auch stetig schlechter. Etwas abseits des Weges finde ich eine Bar die ein sehr gutes Frühstück serviert. Na also, geht doch! Ich beobachte während des Frühstücks eine Hausschlachtung des Nachbarn.

So richtig Hygienisch sieht mir das aber nicht aus! So mit Hund daneben und die Kleidung, …

Als ich weiterziehe beginnt es wieder leicht zu regnen. Die Sicht ist mehr als mau. Im nächsten Dorf treffe ich dann auch prompt Andrea bei einem zweiten Frühstück wieder. Jeder versucht dem Regen ein Schnippchen zu schlagen.
In Santa Marina treffen wir dann auch Marina wieder, mit Jean-Pierre, einem Franzosen. Sie schaut sich den Ort und die kleine Kirche genau an: Es gäbe nicht viele Orte die so hießen wie sie und dann auch noch heilig seien! In der nächsten Bar wollen wir dem Regen nochmal ausweichen. Nach dem Kaffee schüttet es dann aber in Strömen. Als es so gar nicht nachlässt entschließen wir uns zu bleiben. Die Bar hat auch Zimmer. Diese Zimmer sind ein ganz tolles kleines Nebenhaus. Klasse Küche mit einem Ofen im offenen Kamin, einem Wohnzimmer und zwei Schlafzimmern. Echt super! Leider keine Heizung. Und den Kamin kriegt der Wirt auch nach einer Stunde nicht an. Der Wind sei sehr stark und wenn er aus der falschen Richtung kommt kriegt er den Ofen einfach nicht an. Es geht aber mittlerweile doch auf Ende November zu und ganz ohne Heizung ist es viel zu kalt. Ich erinnere mich an einen Aushang vor ein paar hundert Metern am Weg: Da war von einem Abholservice und einem Hotel die Rede. Ich gehe raus um den Aushang zu suchen und bin innerhalb kürzester Zeit nass bis auf die Knochen. Man das schüttet vielleicht! Und das Teil hängt doch weiter weg als gedacht. Aber es klappt. Wir werden abgeholt! Und Heizung soll es dort auch geben. Schade um das kleine Häuschen aber bei den Temperaturen geht es leider nicht ohne Heizung. Der Wirt gibt uns sogar das Geld wieder zurück – anständig! Auch er spricht übrigens sehr gut deutsch. Die Sprachkenntnisse hier auf der Via Muxia sind extrem gut!
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