[FR] Rebonjour HexaTrek – Von Saverne nach Ribeauvillé

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  • walu
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    • 22.01.2014
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    [FR] Rebonjour HexaTrek – Von Saverne nach Ribeauvillé

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    Dies ist die Fortsetzung meiner letztjährigen Tour auf dem HexaTrek:
    https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...g-nach-saverne

    Kaum daheim begann ich mit der Planung der nächsten HexaTrek-Wanderung. Immer wieder ging ich gedanklich die Etappen durch. Etliche Highlights warteten auf mich:
    Die Wasserfälle von Nideck, der Tempel auf dem Donon, der Odilienberg. Ich würde die 1000-Meter-Marke knacken und unendlich viele Burgen sehen. Auch ein Lowlight sollte dabei sein.

    Die HexaTrek-App wurde zwischenzeitlich weiterentwickelt. Jetzt können Wanderer zu einzelnen Punkten Kommentare und Fotos hochladen. Eine nützliche Funktion, die häufig genutzt wird.

    Schon früh verfolgte ich die Wettervorhersage: Dauerhaft 34 Grad und trocken. Oje!
    Doch je näher der Termin rückte, desto tiefer sanken die Temperaturen. Schließlich wurden zwischen 15 und 22 Grad angekündigt, zusammen mit Regenfluten. Im Juli. Oje!

    Zuletzt geändert von walu; 05.09.2025, 17:03.

  • Cordio
    Erfahren
    • 09.11.2023
    • 188
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    #2
    Wie schön, dass die Wanderung eine Fortsetzung findet. Da bin ich doch gerne mit Freuden dabei .
    Kleiner Hinweis: Die Fotos werden nicht angezeigt....
    Let it go, let it out
    Let it all unravel.
    Let it free and it can be
    A path on which to travel. (Michael Leunig)

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    • walu
      Erfahren
      • 22.01.2014
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      #3
      Danke Cordio!

      Oh man, ich habe 3 Stunden mit den Fotos gekämpft
      Ich habe beide vorgeschlagenen Methoden zum Bild-Upload genutzt.
      Bei mir am PC sehe ich sie, auf meinem Mobilgerät aber nicht.

      Beim "Antworten" scheint es zu funktionieren, das probiere ich nochmal...
      Zuletzt geändert von walu; 05.09.2025, 17:05.

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      • walu
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        • 22.01.2014
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        #4
        Tag 1 – 26.07.2025: Saverne – Quelle hinter dem Col de la Schleif

        21,4 km ↑ 817 m ↓ 416 m

        Diesmal habe ich mir ein ICE-Ticket gegönnt, musste trotzdem noch viermal umsteigen. Aber: Alle Züge und Busse waren pünktlich! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das zuletzt erlebt habe. Ich nehme es als gutes Omen.

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        Bahnhof von Saverne: Ende Teil 1 ... Beginn Teil 2

        Gegen 10 Uhr starte ich bei ca. 20 Grad und etwas Sonne, noch ein gutes Omen.
        Schnell finde ich das „Rectangle rouge“, das rote Rechteck, Zeichen des Wanderwegs GR53, an dem ich mich heute zu 100% orientieren kann. Ab morgen wird der HexaTrek immer wieder eigene Wege gehen.

        Nach der Innenstadt folgt ein kurzes Stück am Kanal, dann die erste Steigung durch ein Wohngebiet und bald kann ich in schattigen Wald eintauchen.

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        Es steigt weiter an bis zum „Chateau de Haut Barr“, eine große Burg mit Parkplatz. Entsprechend voll ist es hier. Ich spare mir die Besichtigung, freue mich jedoch über das erste HexaTrek-Zeichen dieser Tour:

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        Ich mache mir einen Spaß daraus, alle HexaTrek-Markierungen zu fotografieren und zu zählen. Nach drei Zeichen im ersten Teil ist dieses hier also Nummer 4.

        Vorbei am „Hexentisch“, einer Sitzgruppe an einem Parkplatz, wird es nun richtig schweißtreibend: Der Anstieg zum „Tour de la Brotsch“.

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        Hexentisch

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        Ein toller Platz mit Turm und zwei Schutzhütten, der gern zum Zelten genutzt wird. In einer Hütte hat sich bereits eine Gruppe breitgemacht, drei junge Burschen mit großen Rucksäcken kurz hinter mir belegen schnell die Zweite.
        Viel Betrieb, aber es ist Samstag, gutes Wetter und die Elsässer wandern gern.

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        Es geht wieder abwärts über herrliche Wege, vorbei am Brotschfelsen und der Brotschgrotte, auch ein netter Übernachtungsplatz.

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        Brotschgrotte

        An der Hütte „Gloriette du Geisfelswassen“ mache ich Mittagspause. Hier finde ich eine Nachricht für mich.


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        "Diese Nachricht ist für dich"

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        "Erzähle deinen besten Witz der nächsten Person, die du triffst"


        Den besten Witz? Natürlich fällt mir gerade keiner ein. Aber ich stelle mir vor, wie ich den nächsten Franzosen anhalte und ihm mit meinem Rudimentär-Französisch einen Witz aufzwinge. Schon eine lustige Idee!
        Und tatsächlich sollte man so viel wie möglich miteinander lachen.

        Der Himmel verdunkelt sich nun immer wieder mal, es bleibt aber trocken. Der Weg führt durch mehrere Täler und Zauberwald zum Dörfchen La Hoube und kurz darauf an den Felsen von Dabo.

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ID: 3341103 Dabo


        Jetzt ist es nicht mehr weit zu meinem anvisierten Übernachtungsplatz am „Col de la Schleif“. Davor passiere ich noch den „Rutschfelsen“. Angeblich sind hier früher Frauen mit Kinderwunsch runtergerutscht.

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ID: 3341104 Rutschfelsen


        Der „Col de la Schleif“ ist wirklich ein schöner Ort mit zwei Schutzhütten, vielen Sitzbänken und ebenen Zeltflächen. Allerdings hat er Straßenanschluss und einen gut belegten Wanderparkplatz. Zudem kommt gerade eine zehnköpfige Männertruppe, die in der einen Schutzhütte anscheinend eine Art Junggesellenabschied feiern will. Dazu noch zwei Hunde, die kläffend über den Platz flitzen.
        Hier bleibe ich auf keinen Fall. 600 Meter weiter bergab soll es eine verlässliche Quelle geben. Mein Wasser ist eh schon knapp, von daher wäre die Quelle super, aber ich weiß nicht, ob man da zelten kann. Viel weiter möchte ich heute nicht mehr gehen.

        Na, es bleibt ja nichts. Ich schultere den Rucksack und beginne den Abstieg auf einer Forstpiste in schlechtem Zustand. Diese beschreibt nach 600 Metern eine enge Kurve, und genau in der Kurve zweigt ein felsiger Pfad nach unten ab. Man hört die gefasste Quelle schon von oben.

        Herrlich und unendlich wertvoll, dieses Quellwasser!
        Und noch besser, direkt gegenüber gibt es eine Terrasse, auf die mein Zelt genau passt.
        Bedenken habe ich wegen der Lautstärke der Quelle und den vielen Mücken, die sie umschwirren. Aber halb so wild. Für die Nacht habe ich Ohropax und die Mücken lassen mich interessanterweise völlig in Ruhe.

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        Nach dem Aufbau geht’s ans Kochen. „Wok-Nudeln in Tomatensauce“ steht auf dem Speiseplan. Mit einem Gläschen Rotwein kann ich den ersten Tag erfolgreich abschließen. Toll, dass der Regen sich zurückgehalten hat, und so schön, wieder im Elsaß zu sein.
        Zuletzt geändert von walu; 07.09.2025, 11:24.

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        • StefanBoe
          Erfahren
          • 14.12.2020
          • 462
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          • Meine Reisen

          #5
          Schön, dass es mit deinem Hexatreck weitergeht! Wir haben ja schon besprochen, dass sich viele der Strecken mit unserer Tour nach Süden decken. Der Weg von Saverne aus sah bei uns im November 23 allerdings nicht so hell und freundlich aus wie bei dir im Hochsommer.

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          • walu
            Erfahren
            • 22.01.2014
            • 152
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            • Meine Reisen

            #6
            Ja genau. An Tag 2 komme ich auch an der Schneeberghütte vorbei, in der Ihr damals übernachtet habt

            ...und so "hell und freundlich" wird es leider nicht bleiben...

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            • walu
              Erfahren
              • 22.01.2014
              • 152
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              • Meine Reisen

              #7
              Tag 2 – 27.07.2025: Quelle hinter dem Col de la Schleif – La Baraque Carrée

              25 km ↑ 1215 m ↓ 1066 m

              Wie immer auf Tour habe ich in der ersten Nacht kaum geschlafen. Aber es gab keinen Regen und das Zelt ist trocken, perfekt!

              Kaffee kochen, frühstücken, abbauen, die Wasserflaschen füllen und gegen 8 Uhr geht’s los.

              Der Weg verläuft am Bach entlang durch eine tiefe Schlucht hinunter bis zur Querung der Straße D224. Dann laufe ich wieder in den Wald hinein, angenehm auf ebenem Weg und immer in Sichtweite des Ortes Wangenbourg-Engenthal. Ich passiere eine weitere Quelle mit schöner Rast- aber ohne Zeltmöglichkeit.

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ID: 3341160
              Wangenbourg-Engenthal

              Es dauert, bis man an dem langgezogenen Straßendorf vorbei ist und der Aufstieg zum Schneeberg beginnt. Gleich zu Anfang ist der Weg von einem riesigen Ameisenhaufen versperrt. Man kommt gerade so vorbei, und für einige Hundert Meter wimmelt es überall von Ameisen, die mich zum Glück verschonen.

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ID: 3341161

              Der Aufstieg ist lang und schweißtreibend, aber schließlich erreiche ich den Gipfel am Lottelfels. Ich bin schon sehr nah an der 1000-Meter-Marke.
              Der Gipfel wird von einer großen Rentnertruppe belagert, aber man sieht eh nichts, da gerade eine Nebelwand vorbeizieht.
              Unmittelbar unter dem Gipfel gibt es einen schönen Biwakplatz, an dem ich eine längere Pause einlege.

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ID: 3341162
              Toller Biwakplatz unter dem Schneeberggipfel

              Für den Weiterweg trennen sich nun GR53 und HexaTrek kurzzeitig. Von der HexaTrek-Variante wird in der App allerdings stark abgeraten. Der Weg sei fast vollständig zugewachsen, mit umgefallenen Bäumen versperrt und extrem steil.
              Also bleibe ich auf dem GR, d.h. es geht ein kleines Stück zurück und dann zur Hütte “Refuge du Schneeberg”.

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              Refuge du Schneeberg

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ID: 3341164
              Blick vom Refuge auf Wangenbourg-Engenthal

              Hier treffe ich die ersten (und einzigen) HexaTrekker dieser Tour: Ein junges Paar aus Barcelona. Sie sind in Wissembourg gestartet und wollen bis Nyon am Genfer See wandern. Starke Leistung! Etwas frustriert sind sie wegen des schlechten Wetters. Sie mussten schon mehrfach in Hotels ausweichen und dafür große Umwege in Kauf nehmen.
              Er trägt ein T-Shirt vom “Cami de cavalls”, dem Weitwanderweg auf Menorca, den ich in 2014(!) gelaufen bin.
              So haben wir gleich mehrere Gesprächshemen und unterhalten uns über eine halbe Stunde. Sie beneiden mich um meine leichte Ausrüstung (die ich gar nicht als so leicht empfinde).

              Die beiden marschieren schon mal los, ich schaue mir noch die Hütte an. Es gibt sogar einen Ofen, der aber wohl nicht gut zieht, denn es riecht extrem verräuchert.

              Jetzt folgt der lange, lange Abstieg bis zur Burg Nideck.
              Ah, dort gibt’s den HexaTrek-Marker Nummer 5!

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ID: 3341166
              Burg Nideck

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              HexaTrek-Marker Nr. 5

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              Und weiter bergab über endlose Treppenstufen zu den Nidecker Wasserfällen mit jeder Menge Touristen.

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ID: 3341169

              Noch weiter abwärts bis ins Tal der Hasel, und dort wartet ein offenes Café, juchhu!
              Jetzt ein kaltes Bier und eine Käsebretzel. Viel mehr gibt die Speisekarte nicht her, egal.
              Während ich die Beine von mir strecke geht ein heftiger Regenschauer nieder. Er passt seine Länge genau meiner Pause an, aber damit habe ich mein Wetterglück erstmal aufgebraucht.

              Während sich sogar die Sonne nochmal blicken lässt, starte ich in den Nachmittag und winke den Katalanen zu, die sich auch eine Café-Pause gönnen. Der GR53 führt nach Urmatt hinunter, während der HexaTrek für ein längeres Stück anderen Wegzeichen folgt und ein Abkürzung nimmt. Kurz an der Straße entlang und dann auf schönen Wegen bergauf, bergauf, bergauf.

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ID: 3341171

              Fast 700 Höhenmeter sind angesagt. Dabei wird der Himmel immer dunkler bis er schließlich alle Schleusen öffnet. Ich installiere den Schirm und kämpfe mich Meter für Meter voran. Obwohl ich diese Schirm-Rucksack-Befestigung schon über 10 Jahre nutze, schauen mich die meisten Wanderer erstaunt und belustigt an. Ich kann das nur empfehlen. Jede Regenjacke hätte ich jetzt schon mehrfach durchgeschwitzt.

              Das nächste Highlight ist der imposante Felsen “Porte de pierre”. Hier trifft man wieder mit dem GR zusammen. Ein ganz besonderer Ort, der auch als Biwakplatz empfohlen wird.

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              Für mich geht es weiter bergauf. Diesmal knacke ich die 1000-Meter-Marke mit dem “Rocher de Mutzig” und der besten Aussicht bisher auf dem HexaTrek. Erwartungsgemäß bläst es stark und regnet weiter, sodass ich auch hier nicht lange verweile.

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              Es sind noch 5 Kilometer, meist bergab, bis zur Hütte “La Baraque Carrée”, die ich als Übernachtungsplatz vorgesehen habe. Das schaffe ich jetzt auch noch.

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              Die Baraque Carrée steht, wie die meisten Hütten in den Vogesen, an einer Viel-Wege-Kreuzung. Als ich sie gegen 18:30 Uhr endlich erreiche, steht, oh Schreck!, ein Auto davor. Ein junges Paar steigt aber gerade ein und braust über eine Forstpiste davon.

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              Die Hütte macht einen guten Eindruck. Sehr geräumig, Bänke an den Wänden, jede Menge Haken, um nasse Klamotten aufzuhängen. An zwei Stellen ist das Dach undicht, und es tropft hinein, aber das stört nicht weiter.
              Ich wähle das linke, hintere Eck für mein Zelt, entferne 10 Minuten lang spitze Steine vom Schotterboden und baue auf.

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              Eine Quelle soll es in 200 Meter Entfernung geben – 200 Meter steil bergab (und dann wieder bergauf). Das ist nach dem harten Tag zuviel. Für heute reicht mein Wasser noch. Ich hole morgen früh Neues, wenn es trocken ist (haha).

              Ich ruhe mich eine halbe Stunde aus, dann geht’s an Kochen: Couscous mit Walnüssen, getrockneten Tomaten, Röstzwiebeln, Chili und Olivenöl. Lecker.
              Draußen schüttet es unentwegt weiter.

              Gegen 21 Uhr legt der Regen eine Pause ein. Ich mache noch einen kleinen Rund- und Toilettengang, als ich zwei Radfahrer kommen sehe, die zielsicher die Hütte ansteuern.
              Jetzt wollte ich mich doch gerade bettfertig machen.
              Ich frage sie auf französich ob sie hier übernachten wollen, was sie im Brustton der Überzeugung bejahen. Wie sich schnell herausstellt, sind es Deutsche, die sogar aus meiner Gegend kommen. Sie machen eine Elsaß-Tour und übernachten ausschließlich in Hütten ohne Zelt.
              Die beiden sind sympathisch und umgänglich und wir können uns schnell arrangieren, wer welchen Platz in Beschlag nimmt. Natürlich sind sie völlig durchnässt, müssen sich komplett umziehen und danach kochen.
              Zwischenzeitlich verziehe ich mich ins Zelt. Wir vereinbahren, morgen um 6 Uhr aufzustehen. Und der Regen setzt wieder ein.

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              • walu
                Erfahren
                • 22.01.2014
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                • Meine Reisen

                #8
                Tag 3 – 28.07.2025: La Baraque Carrée – Abri de la Pépinière

                20,1 km ↑ 693 m ↓ 765 m

                Um 6 Uhr linse ich aus dem Zelt. Au weia, es gießt in Strömen, der Himmel dunkelgrau. Das sieht nicht nach schneller Wetterbesserung aus.
                Meine Mitbewohner rühren sich nicht, also drehe ich mich auch nochmal um.

                Eine halbe Stunde später kommt etwas Leben in die Hütte, die Stimmung ist bescheiden.
                Na, erstmal Frühstück, dann sieht die Welt bestimmt besser aus.

                Das tut sie leider nicht, und so sitzen wir zu dritt nebeneinander und starren in den Regen. Alle paar Minuten fallen Sätze wie:
                „Ich glaube, da hinten wird es etwas heller.“
                „Der Bach, der gestern der Weg war, scheint mir nicht mehr ganz so reißend.“
                „Bestimmt hat sich über uns eine Wolke festgesetzt. 2 Kilometer weiter scheint die Sonne.“
                „Ist da nicht ein Eckchen blauer Himmel?“

                Doch das sind Wunschvorstellungen. Wenn überhaupt, wird es eher schlimmer.
                Die Jungs wollten ja zum Tempel auf dem Donon fahren, dem nächsten Highlight auch des HexaTreks, doch diesen Plan haben sie bereits aufgegeben. Sie suchen eine Direktroute hinunter nach Schirmeck.
                Ich will weiterhin am Donon festhalten und hoffe immer noch auf Wetterbesserung. Da meine anvisierte Strecke heute nicht ganz so lang ist, kann ich bis 10 Uhr warten.

                Die Zeit vergeht, nichts bessert sich. Uns wird immer kälter. Mit der Yoga-Übung „Sitzen ohne Stuhl“ kann ich ein Auskühlen verhindern.
                Schließlich fangen wir an zu packen, und um kurz vor 10 fahren die beiden Jungs los. Ich warte noch ein paar Minuten und stürze mich dann in den Regen, Richtung Donon.

                Der Weg bleibt überraschenderweise für ein paar Kilometer eben. Das ist einerseits schön, andererseits läuft das Wasser nicht ab und bildet einen riesigen See, den ich durchwaten muss. Die Füße sind sofort durchnässt, na prima.

                Nach 4,5 Kilometern erreiche ich die Hütte „Abri du col entre les 2 Donons“, die ich auch mal als Übernachtungsmöglichkeit angedacht hatte. Diese Hütte ist viel schlechter als die Baraque Carrée. Viel weniger Platz, viel weniger Schutz und ein Blechdach, auf dem man jeden Regentropfen hört.

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                Aber es gibt ein paar große Tafeln mit Landkarten, auf denen man gut erkennen kann, wie man den bevorstehenden Donon-Gipfel umgehen kann. Auf den Gipfel sind es noch 1,4 Kilometer bei über 200 Höhenmetern, also ganz schön steil. Und runter muss man ja auch wieder. Wahrscheinlich nicht ganz ungefährlich bei dieser Wetterlage. Und Aussicht wird man da oben im Moment auch nicht haben.

                Schweren Herzens entschließe ich mich, auf den Gipfel zu verzichten und wähle den Umgehungsweg. Dieser ist wieder mehr oder weniger eben und sogar ohne große Pfützen.

                Welche Möglichkeiten bleiben mir, wenn es so weiterschüttet?
                Bis in den nächsten größeren Ort Schirmeck muss ich auf jeden Fall kommen. Dort habe ich aber keine Übernachtungsmöglichkeit gefunden. Und von Schirmeck bis Barr, wo ich für morgen vorab ein Hotel gebucht habe, ist es eh zu weit für eine Tagesetappe.
                Ich könnte versuchen, von Schirmeck nach Barr zu fahren, dort einen Tag vorher mein Hotel zu beziehen und morgen entweder einen Ruhetag einlegen oder nur zum Odilienberg und zurück laufen.

                Das gefällt mir alles nicht. Ich gebe nur äußerst ungern auf. Der Verzicht auf den Donon war schon schlimm genug.

                Im Moment bleibt sowieso nur Weiterlaufen, hinunter nach Schirmeck.
                Die Vogesen-Traverse GR53 ist kurz vor dem Donon in den GR5 übergegangen, die Markierung bleibt weiterhin das rote Rechteck.

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                Nach einer Stunde hört der Regen tatsächlich auf. Ich merke es nur, wenn ich mal aus dem Wald herauskomme. Die Blätter sind so nass, dass es im Wald noch lange weiterregnen wird. Im Örtchen Wackenbach bricht es wieder los, gerade als ich überlege, den Schirm einzupacken.

                Ich erreiche endlich Schirmeck, das Wetter beruhigt sich etwas. Nach 1,5 Kilometern taucht der Supermarkt „Intermarché“ auf. Wenn ich heute Abend zelten will, muss ich hier einkaufen.

                Ich hatte ja „kalte Küche“ geplant, aber mein Körper verlangt nach etwas Heißem. Also nehme ich einen Becher Fertig-Rahmennudeln. Die E-Stoffe werden mir heute nicht schaden. Dazu Ziegenkäse, Baguette und Wein-Nachschub.
                Als ich vor dem Supermarkt sitze und einpacke, merke ich, dass es mir nicht besonders gut geht. Ich friere, zittere und bin von den nassen Füßen genervt.
                Ich stelle die Frage aller Fragen: Was mache ich hier eigentlich?
                Never quit on a bad day – und Aufgeben ist sowieso keine Option, also weiter!

                Immerhin wird es sogar etwas sonnig, als ich das Stadtzentrum durchquere. Zum Fotografieren habe ich aber keine Lust.

                Noch 5 Kilometer steil bergauf, dann müsste eine ganz gute Hütte kommen. Laut App dient sie auch manchmal als Party-Location, aber montags abends sollte das doch gehen.

                Ich kämpfe mich im Schneckentempo aufwärts, da fängt es doch tatsächlich wieder an zu schütten. Vor mich hin schimpfend erreiche ich schließlich eine wunderbare Wasserstelle, wo ich alle Flaschen auffülle.

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                Jetzt noch gut 500 Meter und ich stehe gegen 17:30 Uhr vor der Hütte „Abri de la Pépinière“. Das ist tatsächlich einer der besten Hütten bis jetzt. Sauber, geräumig, verglaste Fenster, Betonboden und eine wunderschöne Lichtung mit kleinen Nadelbäumen.

                Schnell baue ich das Zelt auf, lege mich direkt unter den Quilt und schlafe eine Stunde.
                Danach geht es mir viel besser. Auch der Regen hat aufgehört und den Himmel kann man fast blau nennen.

                Ich koche die Rahmennudeln, die mir erwartungsgemäß richtig guttun. Dann gibt’s noch den Käsegang: Crottin de chèvre, knuspriges Baguette, ein guter Côtes du Rhône. Das ist wie Urlaub in Frankreich!

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                So findet dieser krasse Tag noch ein versöhnliches Ende. Gut, dass ich nicht vorschnell aufgegeben habe​.

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                • walu
                  Erfahren
                  • 22.01.2014
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Tag 4 – 29.07.2025: Abri de la Pépinière – Barr

                  25,8 km ↑ 725 m ↓ 1166 m

                  Eine angenehme Nacht. Weder Partyfreunde noch weitere Übernachtungsgäste sind aufgetaucht. Das Wetter ist gut und nach einem gemütlichen Frühstück breche ich gegen 8 Uhr auf.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_080054.jpg Ansichten: 0 Größe: 195,3 KB ID: 3341588 "Meine" Hütte am Morgen

                  Heute steht mir das Lowlight der Tour bevor. Nach etwa 2 Kilometer Anstieg erreiche ich das ehemalige KZ Struthof, heute eine riesige Gedenkstätte.
                  52000 Deportierte wurden von den Nazis hierher und in die Außenlager verschleppt, 17000 kamen ums Leben.
                  Ich passiere das ehemalige Gasthaus, die Villa der Kommandozentrale und das Hauptlager. Überall stehen Tafeln mit Erklärungen und Zeitzeugenberichten. Ganz oben die Nekropole und die vielen, vielen Kreuze.
                  Ich bin froh, dass ich so früh am Tag hier bin.
                  Ich bin ganz allein, es ist totenstill.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_083454.jpg Ansichten: 0 Größe: 149,5 KB ID: 3341589

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_083714.jpg Ansichten: 0 Größe: 169,0 KB ID: 3341590

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_084024.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,5 KB ID: 3341591

                  Das KZ lässt mich mit trüben Gedanken zurück. Warum werden immer und immer wieder Menschen zu Bestien, zu Denunzianten und Wegsehern?
                  Und dann der Kontrast zu meiner Tour, bei der mir fast nur freundliche und zugewandte Menschen begegnen.

                  Nach 800 Metern erspähe ich den nächsten HexaTrek-Marker. Der heitert mich etwas auf

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_085543.jpg Ansichten: 0 Größe: 265,9 KB ID: 3341592
                  HexaTrek-Marker Nr. 6

                  Es steigt weiter an über enge Pfade. An einer Straße finde ich eine lustig gestaltete Wasserstelle, leider ist es kein Trinkwasser (zumindest offiziell).

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_093328.jpg Ansichten: 0 Größe: 182,3 KB ID: 3341593

                  Und der nächste HexaTrek-Marker.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_095419.jpg Ansichten: 0 Größe: 256,3 KB ID: 3341594
                  HexaTrek-Marker Nr. 7

                  An dieser Stelle trennen sich GR5 und HexaTrek wieder mal. Der GR macht einen Umweg über Le Hohwald, der HexaTrek führt direkt nach La Rothlach und zum Odilienberg.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_100231.jpg Ansichten: 0 Größe: 326,0 KB ID: 3341595

                  Hier ein schönes Exemplar des - leider giftigen - roten Fingerhuts. Bei meiner letztjährigen Tour im Juni standen die alle in schönster Blüte und ergaben herrliche Farbtupfer im Wald. Jetzt, im Juli, sind sie größtenteils abgeblüht und man sieht nur die Samenstände.

                  Es folgt eine lange ereignislose Strecke bis zur Burg Birkenfels, die ich mir nicht anschaue. An der Schutzhütte davor mache ich eine längere Pause. Der Himmel hat sich mal wieder verdunkelt, es fallen aber nur ein paar Tropfen.

                  Nun nochmal steil bergab, vorbei an Burg Dreistein in ein Tal und dann knackig nach oben über mehr oder weniger gute Wege zum Mont Sainte Odile, dem Odilienberg.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_131014.jpg Ansichten: 0 Größe: 253,9 KB ID: 3341596

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_133217.jpg Ansichten: 0 Größe: 258,2 KB ID: 3341597

                  Es gibt hier gefühlt 1000 Pfade, und es nervt etwas, immer den Richtigen zu finden, zumal der Anstieg einfach nicht enden will.
                  Je näher ich komme, desto mehr Touris laufen mir über den Weg und endlich bin ich oben.
                  Zuvor aber noch der HexaTrek-Marker Nr. 8

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ID: 3341598
                  HexaTrek-Marker Nr. 8

                  Erwartungsgemäß sind hier viel zu viele Menschen, aber ich hätte mir den Ort doch etwas einnehmender vorgestellt.
                  Die Kirche ist ganz in Ordnung. Im Kreuzgang wird das Leben der heiligen Odilia dargestellt, aber alle Texte sind nur in französisch. Das tue ich mir nicht an.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_134851.jpg Ansichten: 0 Größe: 284,7 KB ID: 3341599 Im Klostergarten, dem einzigen etwas ruhigeren Ort

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_140108.jpg Ansichten: 0 Größe: 169,6 KB ID: 3341600

                  Die Aussicht ist natürlich spektakulär, aber die habe ich unterwegs ja auch immer wieder.
                  Am liebsten würde ich gleich weitergehen, mein Körper verlangt jedoch eine Pause und Nahrungszufuhr. Es ist nach 14:00 Uhr, im Restaurant wird schon zusammengeräumt. Ich kann gerade noch ein Bier und 2 Brezeln zu horrenden Preisen ergattern und mich in eine Ecke fläzen.

                  Eine Stunde später breche ich auf zum Tagesfinale hinunter nach Barr, wo das Hotel wartet.
                  Wieder geht es durch ausnehmend schönen Wald, zuerst noch fast eben, dann immer steiler.
                  Zwei Schutzhütten mit grandiosen Ausblicken und Zeltmöglichkeiten liegen am Weg.
                  Nach dem Maennelstein merke ich, dass ich falsch bin. Ich bin zwar noch auf dem GR, aber der HexaTrek ist irgendwo vorher abgebogen. Ich laufe zurück, sehe aber nur Abgrund.
                  Hm, hier aktiviere ich mal komoot und tatsächlich finde ich damit einen kaum sichtbaren, unmarkierten Pfad, extrem steil nach unten.
                  Ich nehme ihn, alles andere wäre ein Riesen-Umweg. Aber der Weg ist richtig unangenehm. Teilweise muss ich die Hände zu Hilfe nehmen oder rückwärts kriechen. Zum Glück ist das Wetter gut. Bei Regen sollte man unbedingt den Umweg auf dem GR5 in Kauf nehmen.

                  Irgendwann ist das Schlimmste geschafft, der Wald tritt zurück und die Weinberge hervor. Es wechselt nun einige Male zwischen Sträßchen und Wanderwegen und bald sehe ich Barr im Tal liegen.

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ID: 3341601

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_164812.jpg Ansichten: 0 Größe: 244,2 KB ID: 3341602 Barr

                  Noch 2 Kilometer und ich bin in der Stadt und finde mein Hotel „Maison rouge“, das rote Haus.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_165714.jpg Ansichten: 0 Größe: 196,9 KB ID: 3341603

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_165920.jpg Ansichten: 0 Größe: 208,9 KB ID: 3341604 Große Blumentöpfe sind gerade in Mode

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_170243.jpg Ansichten: 0 Größe: 169,1 KB ID: 3341605

                  Ah, eine Dusche, ein weiches Bett!
                  Ich will gar nicht mehr aufstehen, aber das Loch im Magen treibt mich nach unten ins Restaurant.
                  Cordon bleu gefüllt mit Munster-Käse und Munster-Sauce. Unbeschreiblich, da bleibt kein Krümel übrig.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250729_193630.jpg Ansichten: 0 Größe: 209,8 KB ID: 3341606
                  Zuletzt geändert von walu; Gestern, 12:30.

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                  • StefanBoe
                    Erfahren
                    • 14.12.2020
                    • 462
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Schön deine Beschreibung, wie der miese Regentag ganz am Ende noch versöhnlich ausklingt. Durchhalten lohnt sich immer wieder.

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                    • walu
                      Erfahren
                      • 22.01.2014
                      • 152
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Absolut - im Nachhinein betrachtet ganz besonders

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                      • walu
                        Erfahren
                        • 22.01.2014
                        • 152
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Tag 5 – 30.07.2025: Barr – Abri du Col du Rotenberg

                        26,2 km ↑ 855 m ↓ 708 m

                        Auch heute erwartet mich ein anstrengender, langer Tag, aber immerhin beginnt er mit einem netten Frühstücksbuffet. Gestern konnte ich den jungen Mann Empfang überreden, dass es bereits um 7:30 Uhr bereit steht (statt 8 Uhr).
                        Ich schlage richtig zu, sodass ich tagsüber nichts mehr brauchen werde.

                        Gegen 8:15 Uhr starte ich, laufe durch die Stadt und in die Weinberge.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250730_083322.jpg Ansichten: 0 Größe: 204,5 KB ID: 3341683

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250730_090518.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,6 KB ID: 3341684

                        Der GR5 macht hier viele Schleifen nach oben und unten, während der HexaTrek geradlinig verläuft und einige kurze Abschnitte auf Asphalt mitnimmt.
                        Für die erste Schleife nehme ich den GR, muss aber gleich so lange auf- und dann direkt wieder absteigen, dass ich anschließend der HexaTrek-Route folge.

                        Ich passiere Mittelbergheim und Andlau, bevor es im Wald über einen anstrengenden Berg nach Bernardvillé geht. Zwischendurch geht ein kräftiger Regenguss nieder.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250730_092332.jpg Ansichten: 0 Größe: 182,7 KB ID: 3341685Mittelbergheim

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250730_093308.jpg Ansichten: 0 Größe: 296,1 KB ID: 3341686

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250730_093905.jpg Ansichten: 0 Größe: 211,1 KB ID: 3341687

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250730_100817.jpg Ansichten: 0 Größe: 225,6 KB ID: 3341688
                        Bernardvillé

                        Am Ortseingang zeigt ein Messgerät meine Geschwindigkeit: 6 km/h – damit sollte es keine Punkte in Flensburg geben.

                        Nach dem Ort verlasse ich die Weinberge, tauche ein in tiefen Wald, und bald verlaufen GR5 und HexaTrek wieder deckungsgleich.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250730_111659.jpg Ansichten: 0 Größe: 290,7 KB ID: 3341689

                        Die Hütte mit dem schönen Namen „Abri Teufelsloch“ taucht auf. Kurz hinter dem KZ gab es bereits eine Hütte gleichen Namens.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20250730_114224.jpg Ansichten: 0 Größe: 223,1 KB ID: 3341690

                        Weiter bergauf auf schönem Weg zum Eselsfelsen.

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                        Und wieder hinunter zum Schulwaldplatz mit Parkplatz und vor allem dem HexaTrek-Marker Nr. 9.

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                        Nachdem ich bisher keinen einzigen Menschen getroffen habe, wimmelt es ab jetzt von Spaziergängern. Vermutlich wollen alle zum „Chateau de Bernstein“, eine Burg, die gerade renoviert wird, aber laut der App gute Biwakplätze und Aussichten bietet.

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                        Ich gehe direkt vorbei und bin schnell wieder allein auf weiter Flur.
                        Bald nach der Burg beginnt die rote Zone (Biwakieren verboten) und der lange Abstieg nach Châtenois.

                        Noch mehr Burgen liegen am Weg: „Chateau d’Ortenbourg“ und „Chateau Ramstein“, beide bei Touristen weniger beliebt, warum auch immer. Zwischenzeitlich bietet sich ein erster Blick auf Châtenois.

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                        Erster Blick auf Châtenois

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                        Die Pilzsaison hat begonnen

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                        Blick zurück auf die letzten beiden Burgen

                        Nach einem längeren Abschnitt in Hörweite einer vierspurigen Schnellstraße überquere ich diese und lande in den hässlichen Ausläufern von Châtenois.
                        Im Stadtkern wird es aber wieder elsässisch-kuschelig.

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                        Hier gibt es einen kleinen Supermarkt. Heute soll es wirklich bei kalter Küche bleiben. „Chaource“, ein leckerer Kuhmilchkäse, Serranoschinken und ein rustikales Baguette. Gut, dass ich lange an der Kasse warten muss (die Kassiererin gibt auch Pakete aus, die sie jedes Mal umständlich aus dem Lager holt), denn als ich herauskomme, sehe ich, dass es gerade ordentlich geschüttet haben muss. Jetzt kann ich in aller Ruhe trocken einpacken.

                        Weiter geht es durch den Ort und hinter dem schönen Kirchturm durch Weinfelder in den Wald.

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                        Den nächsten Regenguss kriege ich nun voll ab. Dazu nochmal einiges an Höhenmetern auf den letzten 4 Kilometern. Immerhin lässt der Regen nach.

                        „Abri du Col du Rotenberg“, die Hütte, die ich für heute Nacht auserkoren habe, kommt in Sicht. Oje, hier hat sich ein Riesentrupp mit großen Rucksäcken breitgemacht!
                        Aber halb so wild. Der Trupp ist eine nette französiche Familie, die hier nur gerastet hat und gerade zum Aufbruch rüstet.

                        Sehr schön – und zum Tagesabschluss gibt es sogar Sonne!

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                        Ich überlege eine Weile, ob ich das Zelt wieder in die Hütte stellen soll. Reinpassen würde es, aber dann wäre der Eingang komplett blockiert. Draußen zelten ist eh schöner und vielleicht bleibt es ja auch mal trocken.

                        Also dann, aufbauen, gemütlich und genussvoll essen.
                        Später am Abend gibt es noch viele Radfahrer, Jogger und diesmal sogar Fledermäuse zu sehen.
                        Zuletzt geändert von walu; Heute, 15:35.

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