[PL] Paddeltour Weichsel Sommerurlaub 2023

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    [PL] Paddeltour Weichsel Sommerurlaub 2023

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    In diesen Sommerferien ging es für knapp zwei Wochen wieder nach Polen auf die Weichsel. Die Weichsel kennen wir schon von unserer Tour 2021. Es handelt sich um eine ganz einfache gemütliche Tour in schöner Flusslandschaft und vielen schönen Stellen zum Wildzelten. Wir starten wie damals wieder in Sandomir, schaffen es aber diesmal bis Warschau. In 8 Tagen auf dem Wasser paddeln wir 241 Kilometer.
    Ich werde diesmal nicht so ausführlich auf all die Sehenswürdigkeiten links und rechts des Weges eingehen, die ich schon im Bericht 2021 erwähnt hatte. Wer mehr wissen möchte, der schaut einfach dort nach.

    Die Wettervorhersage verspricht etwas durchwachsenes Wetter:
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    So 16.Juli, 🚗392km
    Wir starten am Sonntag Nachmittag um 4 in Berlin. Die Hinfahrt zuckeln wir bei schönstem Sommerwetter über die Autobahn bis Breslau:
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    29°C im Schatten, auf der Fahrbahn mehr. Nach einem Stück Schnellstraße S8 gelangen wir im letzten Dämmerlicht an unseren letzten Frühstücksplatz von der Rückfahrt vor 2 Jahren, den ich mir als geeigneten Wildcampingplatz gemerkt habe.
    Dort stehen heute 3 Wohnmobile und die PKWs der Angler aus der näheren Umgebung. Das Zelt ist schnell aufgebaut, und während sich die dicken Matten aufblasen gibt es für mich ein Bierchen.


    Mo 17.Juli, 🚗353km
    Am Morgen scheint die Sonne, das Zelt trocknet schnell ab:
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    Beim Frühstück duckt sich eine junge Bachstelze ins Schilf, als wir den Zugang zum Wasser aufsuchen:
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    Erst dachte ich, sie ist vielleicht verletzt, da sie mich mit dem Fotoapparat auf einen ½ Meter und näher herankommen lässt. Aber später fliegt sie doch einfach weg.

    ¼9 Start, viel Landstraße, oft hübsche Landschaft. ¼3 erreichen wir das Städtchen Opatów, welches mir schon 2021 aufgefallen ist, als der Bus durch das Städtchen fuhr. Damals war es das Stadttor aus dem 16.Jhdt, ein hübscher alter Bau, der mein Interesse weckte. So machen wir hier eine reichliche Stunde Pause und schauen uns den Ort an.

    Das Warschauer Tor:
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    Stiftskirche von St. Martin aus dem 12.Jhdt:
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    Stadtzentrum:
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    Die vielen Uniformierten mit den Warnwesten sind keine Stadtwache auf der Jagd nach Parksündern, wie ich erst dachte, sondern Angehörige einer Schule für uniformierte Dienste, welche gerade ein Vermessungspraktikum in der Innenstadt absolvieren.

    Direkt an diesem Platz gibt es noch ein paar wenige unsanierte Gebäude. In einem findet sich ein original erhaltener Laden, wie ich ihn seit Ostzeiten nicht mehr gesehen habe:
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    Schiebermützen und Kosmetikartikel sind in der "Drogeria" im Angebot. Allein die Präsentation der Ware ist schon ein Hingucker:
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    Die ~70 Jahre alte Verkäuferin lächelt, als ich sie um Fotoerlaubnis frage, “historyczny dokument”.

    Wir tanken in Opatów noch voll und fahren um 4 weiter nach Sandomir. Dort parken wir vor dem Eingang zum großen Stadion und machen uns auf zu einem Stadtspaziergang in die Altstadt. Gerade setzt Regen ein, genau wie in der Wettervorhersage angekündigt. Gewitter grummeln, und so leert sich die von Touristen überlaufene Altstadt rasch:
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    Andrea jagt ein paar Souvenirs und während des stärksten Gusses setzen wir uns an den Marktplatz zum Abendbrot. Während ich mit meiner Asperger-Ader den ganzen Urlaub über bei meinen Kartoffelpuffern bleibe, probiert Andrea immer etwas neues aus:
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    Auf dem Weg zum Auto zieht das Gewitter ab:
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    Wir wollen dann wie beim letzten Mal ein paar Kilometer nördlich der Stadt am Weichselufer übernachten, fahren uns aber nur 180m unterhalb des Deiches auf dem frisch eingeweichten Weg fest:
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    Ich hatte schon vorher so ein Gefühl, dass das nicht klappen könnte. Leider hatte ich meine Schneeketten nicht eingepackt, mit denen wäre das kein Problem gewesen.
    Mit Schieben und viel Glück schaffen wir es rückwärts wieder heraus. Das Auto schliddert dabei immer wieder aus der Spur.

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    Nach 60m, sobald wir wieder etwas festeren Grund unter den Rädern haben, lassen wir das Auto stehen und zelten auf der Auwiese:
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    Die Weichsel ist noch 400m entfernt. Das dichte Gras auf der Wiese war hoch gewachsen, aber durch Gewitterböen bereits flach niedergedrückt. So haben wir einen perfekt sauberen, angenehmen Zeltplatz, trotz des Schlamms auf den Wegen.
    Zuletzt geändert von Spartaner; 11.08.2023, 06:01.

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    #2
    Di 18.Juli, 🚗8km, 🥾4km, 🛶13.5km
    Wir frühstücken 200m vom Schlafplatz entfernt auf dem Weichsel-Deich mit Blick auf Sandomir und in die Weichselaue:
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    Auf dem letzten Bild ist noch einmal das Wegstück zu sehen, auf dem es nicht mehr weiterging, und unsere verlassene Zeltstelle mitten auf der Wiese. Ich bin nur froh, dass wir gestern nicht schon bis ans Ufer kamen, aber dann morgens vielleicht nicht mehr zurück.

    Die Aufbaustelle, der ehemalige Fähranleger in Sandomir, war diesmal ziemlich stark verschlammt:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230718_120400R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3212345

    Der Wasserstand der Weichsel ist geringer als vor zwei Jahren und er sinkt weiter.
    Wir bauen das Boot auf:
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    Anschließend fahre ich das Auto in die Stadt, wo ich es wieder in einem Wohngebiet ‘unauffällig’ abstelle:
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    Diese Straße war frei, andere Anwohnerstraßen dagegen überall für Auswärtige gesperrt:
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    Zurück zum Boot laufe ich wieder den Wąwóz Królowej Jadwigi runter, die Löß-Schlucht der Königin Hedwig:
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    Der Wąwóz ist heute viel weniger besucht als vor 2 Jahren. Das liegt sicherlich auch daran, dass der Weg heute aufgeweicht und glitschig ist.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230718_114832R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,53 MB ID: 3212340
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230718_114821R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3212338
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    Vorgeschriebene Fahrtrichtung beachten:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230718_120053R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3212342

    Start ¾1, etwa bei Flusskilometer 268.3:
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    Rückblick auf Sandomir:
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    Es ist heute ziemlich windig, aber der Wind kommt zunächst aus der richtigen Richtung und schiebt uns voran.

    Eisenbahnbrücke uh Sandomir am Flusskilometer 273:
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    Wieder sind diese eigenartigen motorisierten Wanderboote unterwegs, die ich bisher nur von der Weichsel kenne:
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    Immer handelt es sich um relativ neu gebaute hölzerne Boote in historisierender Form mit großen Flaggen am Mast. Dieser hier kommt möglicherweise fast 500km stromab aus Bromberg/Bydgoszcz, wo es einen Ruderclub CWZS „Zawisza“ gibt.

    Auf dem allerersten Weichselabschnitt unterhalb von Sandomir sind Sandbänke noch selten. Hier kommt eine der ersten schönen Sandbänke in Sicht:
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    ¼3 passieren wir die Mündung des San, nach Narew/Bug der wichtigste Nebenfluss der Weichsel:
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    Direkt unterhalb der San-Mündung gibt es einen Rastplatz:
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    Zwar haben die Angler Stufen in die steile lehmige Uferböschung gegraben, aber so richtig schön anlegen kann man hier nicht. So lassen wir uns vorbei treiben und machen stattdessen auf einer großen flachen Sandbank wenige hundert Meter weiter unsere Pause:
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    Das Wasser des San ist sauberer als das der Weichsel. Hier kann man schön auf den Grund sehen, wo sauberer Sand in der Strömung Rippeln bildet:
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    Da wo das Wasser stagniert (Kehrwasser) sammelt sich Schaum auf der Wasseroberfläche, der nicht schön anzusehen ist:
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    Wahrscheinlich haben sich hier Algen vom Grund gelöst und sind aufgetrieben, weil sie zu viel Sauerstoff produziert haben.

    Wir essen etwas, dösen ein wenig und kühlen uns im Wasser wieder ab:
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    Bis ins Tiefe müsste man ewig weit latschen, das spar ich mir. Außerdem zieht dort die Strömung zu stark.

    Während unserer Pause landet ein Schwarzstorch auf unserer Sandbank und fliegt erst wieder ab, als ich mich erhebe.
    Dazu sind sehr viele Silbermöwen, einige Flussseeschwalben, wenige Trauerseeschwalben, ein Greif, und etliche Kiebitze auf einer Sandbank zu sehen. Pirol und Kraniche rufen in der Nähe.

    Häufig sieht man auch den Flussuferläufer:
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    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8208Rk.jpg Ansichten: 0 Größe: 280,5 KB ID: 3212350

    Nach 2 Stunden auf der Sandbank ziehen wir weiter:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8239R.jpg Ansichten: 0 Größe: 492,6 KB ID: 3212362

    Ziel ist die Insel, auf der wir schon vor 2 Jahren unsere erste Übernachtung hatten.
    Hier kommt sie in Sicht:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8240R.jpg Ansichten: 0 Größe: 515,9 KB ID: 3212361

    Sie ist größer und sauberer als vor zwei Jahren, das heißt, es findet sich diesmal ufernah keine dünne Schlammauflage. Unser alter Platz ist allerdings mittlerweile zugewachsen, und so bleiben wir weiter stromauf. Das Zelt steht zwischen den jungen Weiden im blanken Sand. Andrea packt Massen junger Weidenzweige unters Zelt und vor die Eingänge, damit wir nicht so viel Sand ins Zelt tragen.

    Die ersten Paddler nach uns:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8242R.jpg Ansichten: 0 Größe: 705,0 KB ID: 3212368

    Wieder finden wir die Spur eines großen Huftieres, also entweder ein entlaufenes Rind, ein Elch, oder ein Wiesent:
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    Mein Luftsitz nervt mich schon eine Weile wegen der Löcher, die die Luft jetzt viel zu schnell abblasen. So mache ich mich mal auf die Suche nach den Löchern:
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    Ich bin erfolgreich, finde ein relativ großes Loch und kann es mit Klebeband von innen abdichten. Bei der nächsten Sitzprobe pfeift es schon viel weniger ab. Diese Prozedur wiederhole ich noch ein paar Mal. Zwischendurch beschleicht mich der Verdacht, dass mit der Reparatur eines Loches anderswo gleich wieder ein neues entsteht. Aber nach und nach bekomme ich die Löcher dicht. Nach ein paar weiteren Tagen mit vereinzelten Reparaturen scheine ich jetzt alle relevanten Löcher gefunden zu haben und der Sitz hält die Luft wieder so lange wie am Anfang, als er neu war.

    In der Dämmerung viele sehr kleine Mücken, die extrem leise anfliegen.
    Trotzdem ist es ein schöner Abend hier:
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    Zuletzt geändert von Spartaner; 11.08.2023, 06:11.

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      #3
      Mi 19.Juli, 🛶31km
      Schöner sonniger Morgen, wir sitzen im Schatten der jungen Weiden und es gibt Linsen mit Reis und veganen Wienern:
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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8248R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3212593

      Spaziergang zu unserem alten Lagerplatz auf der Insel vor 2 Jahren:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8253R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.023,9 KB ID: 3212635
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8250R.jpg Ansichten: 0 Größe: 765,1 KB ID: 3212634

      Auf dem Weg dahin eingetrockneter Schlamm:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8252R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,79 MB ID: 3212594

      Die Kanten der Bruchstücke sind oft so scharf, dass es mich ungeübten Barfußläufer schmerzt.
      Der Lagerplatz selbst ist im Gegensatz zum letzten Mal fast vollständig zugewachsen:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8251R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,59 MB ID: 3212592

      Da haben wir doch heute einen viel schöneren Zeltplatz.

      Rückweg zurück zum Lager:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8256R.jpg Ansichten: 0 Größe: 763,7 KB ID: 3212596

      Um Wasserstandsschwankungen erkennen zu können, setzen wir auch meist einen Pegel:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8257R.jpg Ansichten: 0 Größe: 762,4 KB ID: 3212595

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8259R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3212597

      Abfahrt ¾12:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8295R.jpg Ansichten: 0 Größe: 429,4 KB ID: 3212599
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8296R.jpg Ansichten: 0 Größe: 701,7 KB ID: 3212601

      Kiebitze sieht man häufig auf den Sandbänken sitzen:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8285R.jpg Ansichten: 0 Größe: 873,5 KB ID: 3212598
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8261R.jpg Ansichten: 0 Größe: 666,2 KB ID: 3212600
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8318R.jpg Ansichten: 0 Größe: 678,2 KB ID: 3212602
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8310R.jpg Ansichten: 0 Größe: 760,2 KB ID: 3212604
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8304R.jpg Ansichten: 0 Größe: 628,0 KB ID: 3212633

      In Polen leben etwa 40% mehr Kiebitze als in Deutschland. Am häufigsten sind sie im Osten Polens, wozu ich auch die hiesigen Weichsel-Auen zähle. Der deutsche Bestand ist zwischen 1992 und 2016 um 88 Prozent zurückgegangen. Europaweit haben sich die Bestände seit dem Jahr 1980 mehr als halbiert. Die Art gilt daher in Europa als gefährdet und in Deutschland als stark gefährdet (lapwingconservation.org). In Polen hat der Rückgang wahrscheinlich später eingesetzt, war aber in den letzten 2 Jahrzehnten ebenfalls drastisch (MPPL 2022):
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: KiebitzPolen2000_2022.png Ansichten: 0 Größe: 40,6 KB ID: 3212628

      Hauptursache sind wahrscheinlich die extremen Änderungen in der Landwirtschaft. Es werden in Polen kaum noch Kühe gehalten, die früher immer kurzgegrasten Auwiesen wachsen hoch und bieten dem Kiebitz keine Brutmöglichkeiten mehr.

      Anglerlager auf einer Sandbank:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8326R.jpg Ansichten: 0 Größe: 614,0 KB ID: 3212603
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8331R.jpg Ansichten: 0 Größe: 960,7 KB ID: 3212632

      Wir nähern uns Zawichost:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8334R.jpg Ansichten: 0 Größe: 493,9 KB ID: 3212605

      Dort möchte ich Wasser fassen und verbinde das gleich mit einem schnellen Rundgang durch den Ort und hoch zur Kirche, die auf einem Hügel hoch über der Weichsel tront.

      Holzkahn an der Anlegestelle:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8336R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3212606

      Kirche Mariä Himmelfahrt:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8338R.jpg Ansichten: 0 Größe: 998,7 KB ID: 3212608
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8337R.jpg Ansichten: 0 Größe: 729,1 KB ID: 3212607

      Aussicht vom Kirchberg:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8340R.jpg Ansichten: 0 Größe: 872,9 KB ID: 3212609

      Kirche des Heiligen Johannes dem Täufer auf Klostergelände:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8341R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3212610

      Diese Säule wurde vor 1, 2 Jahren um ein paar Meter versetzt, damit nicht immer die LKWs darankrachen:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8343R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3212611

      Am ersten Haus, an dem ich Leute sehe, frage ich nach Wasser. Kein Problem, der Herr des Hauses füllt es mir auf.
      Schwer beladen geht es zurück. Das Wasser sollte wieder für 2 Tage reichen.

      Andrea wartet noch brav im Boot:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8344R.jpg Ansichten: 0 Größe: 962,7 KB ID: 3212612

      Eine ½h später geht es weiter. Ab und zu sieht man Rehe am Ufer:
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      Silbermöwen:
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      Und wieder so ein typischer Weichsel-Motorwanderkahn:
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      Die Kalkhöhen von Annopol:
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      Angeschnittene Sandbank:
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      Um ½3 Teepause gegenüber von Annopol:
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      Während der Pause kommt ein Wanderpaddler vorbei:
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      Ich frage ihn auf deutsch, “Auf großer Tour?”, aber er versteht nicht gleich und entschuldigt sich, dass er kein polnisch spricht. Aber das ist nicht schlimm, wir sprechen gerne deutsch.

      Dann legt er an und lässt seinen zotteligen Hund an Land:
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      Olga freut sich, dass sie sich die Beine vertreten und überall herumschnüffeln kann. Worüber ich dagegen immer wieder staune ist, welch ausdauerndes Sitzfleisch doch die Kajakfahrer haben. Mirko hat nicht das Bedürfnis aufzustehen. Ähnliches ist mir auch schon bei den Mitfahrern im Kajak auf dem Bargusin und anderen Gelegenheiten aufgefallen. Ich dagegen nutze jede Gelegenheit, aufzustehen, und manchmal mache ich das sogar während der Fahrt im Boot.

      Mirko kommt aus Altenburg in Thüringen und ist tatsächlich auf richtig großer Tour, ca. 6 Wochen unterwegs. Er ist vor einer Woche auf dem San in Sanok gestartet und heute bereits hier auf der Weichsel, bis jetzt also mindestens 313 Fluss-km. Nach weiteren 574km auf der Weichsel biegt er ab in die Nogat, paddelt an der Marienburg vorbei, auf dem Jagiellonenkanal nach Elbing/Elbląg, dann weiter den Oberländischen Kanal hoch in die Masuren und möchte dann über die Drewenz zurück nach Thorn. Also alles zusammen ~1250km! Dort wird er dann mit seinem eigenen Auto abgeholt werden.

      Nach 20min paddeln sie weiter:
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      Er meint, vielleicht sehen wir uns ja noch mal auf der Tour. Ich halte das für unwahrscheinlich, da wir doch viel langsamer vorwärtskommen als er.

      Um ¼5 paddeln auch wir weiter. Wir passieren die Brücke bei Annopol. Genau gegenüber unserer damaligen Zeltstelle haben sich Uferschwalben in das Steilufer gegraben:
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      Hohe Hänge da, wo die Weichsel den linken Rand der Aue erreicht:
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      Kurz vor ½7 erreichen wir den Platz, der vor 2 Jahren unsere schönste Zeltstelle der Weichseltour abgab:
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      Damals hatten wir eine schöne Badestelle mit sauberem Strand, eine Weidenreihe, die den ganzen Tag über Schatten spendete, und dahinter einen vegetationsfreien sandigen Streifen, auf dem man sehr schön zelten und Feuer machen konnte. Genau wie es das Google-Satellitenbild heute noch zeigt.

      Hier wollen wir auch diesmal übernachten. Aber was ist das, der Platz hat sich total verändert. Das Ufer ist verschlammt, die Weiden dichter zugewachsen, und der sandige Streifen der Hochwasser-Flutrinne dahinter ist vollständig mit hohen krautigen Pflanzen zugewachsen. Andrea erkundet den Platz, ist aber sehr enttäuscht.

      Während ich im Boot wartete, habe ich mit dem Fernglas 2 bis 2½ km voraus das gelbe Boot von Mirko am Ufer entdeckt. Er scheint sich auch schon Lagerplätze anzuschauen. Weit ist er uns also nicht voraus.

      Wir wollen jetzt auch einen schönen Platz finden und paddeln weiter. 1.3km voraus gibt es lt. Satellitenbild am linken Ufer eine verheißungsvolle Stelle. Dort zweigt ein Nebenarm der Weichsel ab, der am Ende eine größere bewaldete Insel umschließt (Map). Aber auch dieser Platz ist uns am Ende nicht gut genug.

      Einen knappen Kilometer weiter entdecken wir dann Mirko am rechten Ufer. Sein Zelt steht bereits. Ich finde den Platz jetzt nicht besonders einladend, aber Andrea möchte hier bleiben und fragt Mirko, ab er etwas dagegen hat. Hat er nicht, und freut sich über die Aussicht auf Gespräche auf seiner ansonsten einsamen Tour.
      Der Ausstieg ist steinig und steil, der Platz selbst ist zum Glück von Anglern gemäht worden. Auch für unser Zelt findet sich noch ein Platz in Ufernähe.

      So erfahren wir im Laufe des Abends noch eine ganze Menge über seine Tour. Es ist nicht seine erste große Tour, er hat schon etliche solch lange Runden mit dem Boot gedreht und war auch sonst gefühlt überall auf der Welt unterwegs gewesen. Die Weichsel kennt er zB bereits von einer ähnlichen Tour zuvor. Damals ging es von Opatowiec, da, wo der Dunajec in die Weichsel mündet, ~600 km die Weichsel runter bis Bromberg/Bydgoszcz, und dann ~300km über die Brahe, den Bromberger Kanal, die Netze und die Warthe bis zur Mündung in die Oder bei Küstrin.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8403R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3212630

      Abendstimmung:
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      Zuletzt geändert von Spartaner; 11.08.2023, 20:29.

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        #4
        Do 20.Juli, 🛶26km
        In der Nacht und am Morgen regnet es immer wieder mit kurzen Unterbrechungen.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8406R.jpg Ansichten: 0 Größe: 529,8 KB ID: 3213342

        So bleiben wir etwas länger im Zelt. In einer Regenpause fange ich an, Teewasser zu kochen. Ein bisschen trockenes Holz habe ich immer als Vorrat dabei und die nassen Ästchen aus der Umgebung trocknen gut, sobald sie an den Seiten des heißen Künzis aufgeschichtet werden. Bald darauf frühstücken wir unter den Schirmen.

        Abfahrt ½12. Mirko ist bereits eine ½h vor uns los. Der Himmel bleibt dicht bewölkt, jederzeit kann ein Schauer herunterkommen:
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        Nach einer Stunde taucht eine schöne kleine Sandbank auf einer Insel am rechten Ufer auf, und da ich sowieso mal eine kurze Stehpause brauche, legen wir an:
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8410R.jpg Ansichten: 0 Größe: 495,1 KB ID: 3213332

        Dort stellen wir fest, dass irgendein netter Mensch uns hier einen schönen Haufen Feuerholz bereitgelegt hat:
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8411R.jpg Ansichten: 0 Größe: 548,4 KB ID: 3213334

        Flugs wird der Künzi herausgeholt und ein Kaffee gekocht.
        Nach einer ¾h geht's weiter, das Wetter wird freundlicher:
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8414R.jpg Ansichten: 0 Größe: 550,6 KB ID: 3213330
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8416R.jpg Ansichten: 0 Größe: 434,2 KB ID: 3213333

        ¾3 erreichen wir unseren Abbauplatz von 2021 auf Höhe von Solec nad Wisłą. Ab jetzt sind wir also auf uns bisher unbekannten Flussabschnitten unterwegs.

        Später ziehen wieder bedrohliche Wolken auf und wir suchen ab ½4 einen Lagerplatz.
        Hier der Himmel beim 2. Versuch um 4:
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8418R.jpg Ansichten: 0 Größe: 479,8 KB ID: 3213335

        Von dort ziehen wir noch 150m weiter und beeilen uns dann mit dem Aufbau des Lagers. Wir haben es gerade so geschafft, da beginnt es zu schütten, verbunden mit Blitz und Donner.
        Nach einer Stunde ist es dann aber auch wieder vorbei.
        Die Spritzdecke hat fast dicht gehalten:
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230720_172359R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3213338

        Nach Abzug des Gewitters wird es wieder schön:
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8427R.jpg Ansichten: 0 Größe: 604,2 KB ID: 3213336
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8428R.jpg Ansichten: 0 Größe: 944,1 KB ID: 3213339
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        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8429R.jpg Ansichten: 0 Größe: 695,0 KB ID: 3213337

        Das Feuerholz, das auch hier bereits für uns bereitlag, hatte ich vorsorglich mit der Plane abgedeckt:
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8432R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3213341

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          #5
          Fr 21.Juli, Kazimierz Dolny, 🛶20km
          Unser Lager am Morgen:
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ID: 3213622

          Die Abdeckung des Feuerholzes im Regen und über Nacht hat sich gelohnt:
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ID: 3213623

          Bei so viel bequemen Holz wird ausgiebig gekocht.
          Nördlich von uns ziehen derweil schon wieder dunkle Regenwolken von West nach Ost durch:
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ID: 3213626

          Auf unserer Insel bleibt es trocken. ¼12 paddeln wir los. Nach knapp 2km stoßen wir unterhalb der Mündung der Iłżanka auf diese Reste alter Brückenfundamente:
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ID: 3213624

          Hier wurde von den Deutschen ab 1942 während der Besatzungszeit im Generalgouvernement eine Eisenbahnbrücke über die Weichsel zu bauen begonnen, um Radom zur Beschleunigung der “Endlösung” mit dem KZ Majdanek zu verbinden. Die Brücke wurde aber wegen der nahenden Ostfront 1944 nicht fertiggestellt.

          Gleich darauf passieren wir den Bootshafen von Chotcza Dolna, ein Bild wie aus alter Zeit:
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ID: 3213627

          Früher hatte jedes Dorf am Fluss solch eine Ansammlung von Booten. Ebenfalls ein Bild wie aus alter Zeit sind die Kühe, die hier frei die Steilufer herab ans Wasser kommen:
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ID: 3213625

          Wie schön wäre die flussnahe Landschaft, wenn hier überall noch Weidewirtschaft betrieben würde. Vor allem, wie schön zugänglich! Das war in den 90er Jahren noch allerorten der Fall. Jedes alte Muttchen hatte 1 oder 2 Kühe im Stall und tagsüber auf der Wiese angepflockt. In den letzten 20 Jahren hat die private Viehhaltung mit dem steigenden Wohlstand jedoch extrem abgenommen. Heute sehe ich in Polen viel weniger Viehhaltung im Freiland als in Deutschland, speziell Brandenburg.

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ID: 3213629

          Herrliches Wetter und wieder eine schöne Sandinsel voraus:
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ID: 3213630

          Wenn mich nicht alles täuscht, dann war diese Insel das Nachtlager von Mirko, dem Langstreckenpaddler.

          Reiher auf der Insel:
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          Hinter uns türmen sich schon wieder bedrohliche Wolken:
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          Aber vor uns ist es weiter schön:
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          Befestigtes Ufer an der Weichsel:
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          Unbefestigtes Weichselufer:
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          Kormoran:
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          Silberreiher:
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          Silberreiher werden wie bei uns auch in Polen immer häufiger. Die letzte Saison 2022 war die dritte in Folge mit einem Rekordbestand des Silberreihers. An 11 Standorten, die sich ausschließlich auf den östlichen Teil des Landes konzentrieren, wurden insgesamt 982 Paare gezählt. Das sind 29% mehr als im Jahr 2020.

          Unser heutiges Tagesziel Kazimierz Dolny kommt in Sicht:
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          Wieder der Blick nach hinten:
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          Das Flussbett zeichnet sich hier wieder durch eine besonders unübersichtliche Welt von Sandbänken und Teilströmen aus. Hier haben sogar die Flussmeister aufgegeben und keine Stangen mehr zur Orientierung gesteckt. So kommt es, dass man wie in Urzeiten nach Sicht und Gefühl navigieren muss. Hin und wieder läuft man mal in einem Nebenarm auf Grund.

          Alte Windmühle:
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          Kazimierz Dolny:
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          Die Ausflugsdampfer fahren wie in Sandomir auch hier nur eine kleine Runde von wenigen Kilometern stromauf und stromab:
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          ¼3 laufen wir in den Hafen von Kazimierz Dolny ein:
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          Wir kennen den Platz bereits von 2021 und wollen wieder hier übernachten. Mirkos gelbes Plastekajak liegt vollbeladen am Ufer der Marina, von ihm keine Spur.
          Wir melden uns beim Platzwart und bauen das Zelt wieder an derselben Stelle im Schatten der Bäume auf. Jederzeit kann ein Schauer herunterkommen, und so möchten wir die Sachen schon trocken gelagert wissen.

          Um 4 brechen wir auf zum Stadtspaziergang. Auf der Deichpromenade sitzt Mirko auf der Restaurantterrasse und wir setzen uns auf ein Bier dazu. Es gibt ja ein bisschen was zu erzählen, wie wir den Wolkenbruch gestern überstanden haben und über seine Insel, auf der er übernachtet hat. Er wird heute nicht auf dem Campingplatz übernachten, da ihm der Zugang mit dem Hund verwehrt bleibt.

          Kazimierz Dolny hat sich nicht groß verändert. Schönes Städtchen, Touristenmassen wie eh und je.
          Hier ein paar Bilder von diesem Jahr:
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          Franziskanerkloster:
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          Blick vom Franziskanerkloster auf die Stadt:
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          Letztes Jahr habe ich noch vom Kreuzberg auf der anderen Seite auf die Stadt geschaut.
          Messe in der Franziskanerkirche:
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          Am Abend besuchen wir noch ein ziemlich spezielles Restaurant:
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          Das “Hamsa” erkennt man schon an der magischen Hand an der Fassade. Hier gibt es nahöstliche Küche, und zwar ziemlich gut gemacht. Die aromatischen Kräuter kommen frisch aus dem eigenen Garten, und das schmeckt man auch:
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          Kurz nach 9, letzte Dämmerung über der Weichsel:
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            • 24.01.2011
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            #6
            Sa 22.Juli, 🛶31km
            Mittags um ¼1 ist das Boot gepackt und wir paddeln aus der Marina von Kazimierz Dolny.

            Piratenschiff für Touristen:
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            Die erste große Sandbank unterhalb von Kazimierz:
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            Hier am linken Ufer hat Mirko mit Olga übernachtet, noch mit Blick auf Kazimierz Dolny. Natürlich ist er schon unterwegs, als wir gegen ½1 an seinem Nachtplatz vorbeikommen.

            Wir sind nicht die einzigen Paddler heute auf dem Fluss:
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            Diese drei hier machen nur einen Tagesausflug mit Leihbooten. Danach treffen wir noch 2 richtige Wanderpaddler auf längerer Tour.

            Historische Brücke (Most im. Ignacego Mościckiego) über die Weichsel bei Puławy:
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            Puławy ist bekannt durch das Schloss der Fürsten Czartoryski, welches ich 2007 mal besucht hatte.

            Saugbagger für Baustoffgewinnung:
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            Solche Bagger haben wir öfters am Fluss gesehen. Überall, wo der Sand aus dem Fluss entnommen wird, wird das “Geschiebegleichgewicht” gestört. Man sieht es daran, dass unterhalb der Baggerstellen einige Kilometer oft keine mehr Sandbänke entstehen.

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            Die über 400m lange Brücke wurde 1931-34 gebaut, 1939 von sich zurückziehenden polnischen Truppen zerstört, von den Deutschen instandgesetzt, 1944 von den sich zurückziehenden deutschen Truppen wieder zerstört, und 1949 von Polen wieder aufgebaut. Die Brücke sieht aus wie eine Eisenbahnbrücke, weil sie so schmal ist (11.3m breit). Aber tatsächlich ist sie seit Errichtung eine Straßenbrücke.

            Da die schmale Straßenbrücke in den 90er Jahren immer viel Stau verursachte, wurde 2006-2008 eine Umgehungsstraße für Puławy und die Johannes-Paul-II-Brücke gebaut:
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            Die Brücke ist >1km lang und 22.3m breit und damit die größte Bogenbrücke Polens.

            Kühl- und Brauchwassereinlauf zur Sonderwirtschaftszone Puławy:
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            Hier profitieren ein großes Stickstoff-Werk (99ha) und viele andere Industrieunternehmen vom Weichselwasser. Inwieweit die kommunalen und industriellen Abwässer die Qualität des Weichselwasser unterhalb verschlechtern, konnte ich nicht erkennen. Mit bloßem Auge ließ sich keine Beeinträchtigung ausmachen.

            1½km unterhalb des Industrieareals beginnen wieder die ersten schönen Sandbänke. Leider müssen wir heute vor allem auf den nach Westen gerichteten Stromabschnitten gegen kräftigen Gegenwind ankämpfen.
            Um ½4 legen wir eine längere Pause ein. Während dieser Zeit scheint der Wind etwas abzuflauen, und so paddeln wir kurz vor 5 weiter.

            Nach einer weiteren reichlichen Stunde erreichen wir eine schöne Flussinsel, die mir schon im Satellitenbild aufgefallen ist.

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            Auf einem grasbewachsenen Stück errichten wir das Lager:
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            Mit der Machete wird Gras für den Vorraum geschnitten und Feuerholz gehackt:
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            Ausruhen nach einem anstrengenden Paddeltag:
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            Im Hintergrund ist bereits die Eisenbahnbrücke bei Demblin/Dęblin zu sehen.

            Ein letzter Wanderpaddler heute ist gerade mit seiner GoPro beschäftigt, als er vorbeitreibt:
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              #7
              So 23.Juli, Kraftwerk Kozienice, 🛶39km
              Das Feuerholz reicht wieder für ausgiebiges Kochen. Während des Vormittags hier auf der Insel erreichen uns Meldungen von Mirko, der uns mittlerweile eine Tagesreise voraus ist. Er ist gerade am Kohlekraftwerk Koschnitz/Elektrownia Kozienice angekommen. Hier wurde 2016 ein Wehr quer durch die Weichsel gebaut, um die Kühlwasserversorgung des Kraftwerks in Niedrigwasserzeiten zu stabilisieren. 2021 wurde es weiter ausgebaut.

              Es gibt zwar eine potentielle Durchfahrt durch das Wehr, aber Mirko schaut das zu wild aus:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: WehrKozieniceMirko.jpg Ansichten: 0 Größe: 646,8 KB ID: 3214484
              (Foto Mirko)

              So zerrt er sein robustes, vollbeladenes Boot unter großen Schwierigkeiten über den grob aufgeschütteten Steindamm:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: WehrKozieniceMirkoUmtrage.jpg Ansichten: 0 Größe: 501,8 KB ID: 3214486
              (Foto Mirko)

              Ich selber kann auf dem Foto von der Durchfahrt zwar große Wellen, aber ansonsten keine größere Schwierigkeit oder Gefahr erkennen und hoffe heimlich, dass sich das vor Ort auch so bestätigt.

              Aber bis dahin ist es noch weit. Für heute rechne ich eigentlich nicht damit, schon am Kraftwerk anzukommen.

              Um ¼12 paddeln wir los:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8562R.jpg Ansichten: 0 Größe: 487,3 KB ID: 3214450

              Reiher auf einer Sandbank:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8563R.jpg Ansichten: 0 Größe: 943,0 KB ID: 3214449
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8576R.jpg Ansichten: 0 Größe: 739,8 KB ID: 3214454

              Nach 3km erreichen wir die Eisenbahnbrücke von Demblin/Dęblin:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8585R.jpg Ansichten: 0 Größe: 642,2 KB ID: 3214451

              Diese Brücke ist älter als die in Pulawy. Sie wurde etwa 1928-1929 gebaut und löste damals eine noch ältere gusseiserne Eisenbahnbrücke von 1885 ab.
              350m oh der Brücke mündet rechts der 300km lange Wieprz in die Weichsel, auch ein beliebter Paddelfluss.

              Unter russischer Herrschaft hieß der Ort seit 1840 Iwangorod. Die damals errichtete Festung Iwangorod (Plan) war eine der stärksten Festungen des russischen Kaiserreiches:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8587R.jpg Ansichten: 0 Größe: 893,5 KB ID: 3214453

              Straßenbrücke Demblin:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8588R.jpg Ansichten: 0 Größe: 668,8 KB ID: 3214452

              Wir sind noch vom letzten Einkauf in Kazimierz Dolny bestens ausgestattet und müssen im Ort nicht anlegen. Stattdessen geht es gleich weiter, jetzt wieder durch eine sehr schöne ausgedehnte Flusslandschaft mit vielen Inseln, Sandbänken und vielen flachen Durchfahrten. Die Weichsel von ihrer schönsten Seite:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8589R.jpg Ansichten: 0 Größe: 559,1 KB ID: 3214456
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8590R.jpg Ansichten: 0 Größe: 612,5 KB ID: 3214457

              Blick von oben:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: GEWeichselMitTrack.png Ansichten: 0 Größe: 3,58 MB ID: 3214490

              Neben den ganz jungen Sandinseln gibt es ältere Inseln mit Bewuchs und hier am Nordufer einen breiten Streifen Wildnis, der nur von einem Hochwasserschutzdeich durchzogen wird.

              Die Navigation ist auf manchen Strecken schwierig. Die selten gesteckten Markierungsstangen und die noch selteneren Bojen sind ohne Fernglas kaum auszumachen.

              Auch heute bläst uns wieder auf den westwärts gerichteten Flussabschnitten kräftiger Wind entgegen. Um ¼2 pausieren wir eine Stunde im Schatten der Uferbäume:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8593R.jpg Ansichten: 0 Größe: 880,0 KB ID: 3214458

              Heute ist einer der wärmste Tage unserer Tour auf der Weichsel. Das Thermometer geht hoch bis 28°C. Gegenüber unseres Pausenplatzes kühlt sich ein Angler den Hintern im Wasser:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8594R.jpg Ansichten: 0 Größe: 987,3 KB ID: 3214459

              Von hier aus sieht man bereits das 20km entfernte Kraftwerk Kozienice, das mit dem Weichselwehr:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8592R.jpg Ansichten: 0 Größe: 407,6 KB ID: 3214455

              Bisher haben wir 13½km zurückgelegt. Ich denke, da ist noch mehr drin. Vielleicht schaffen wir es heute sogar bis zum Kraftwerk.

              Es geht weiter:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8597R.jpg Ansichten: 0 Größe: 521,1 KB ID: 3214460

              Die Steilufer sind oft recht unzugänglich und es liegen viele gefallene Bäume im Wasser:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8595R.jpg Ansichten: 0 Größe: 933,2 KB ID: 3214461
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8617R.jpg Ansichten: 0 Größe: 494,6 KB ID: 3214465

              Graugänse:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8598R.jpg Ansichten: 0 Größe: 689,0 KB ID: 3214462
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8607R.jpg Ansichten: 0 Größe: 658,8 KB ID: 3214464
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8611R.jpg Ansichten: 0 Größe: 451,2 KB ID: 3214463

              Graugänse sind an der Weichsel nicht so häufig wie an der Elbe letztes Jahr.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8621R.jpg Ansichten: 0 Größe: 577,4 KB ID: 3214466

              Wieder ein Reh:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8622R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3214468

              Oft sieht man Kormorane, Möwen und andere Vögel mitten im Wasser rasten:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8644R.jpg Ansichten: 0 Größe: 504,3 KB ID: 3214467
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8637R.jpg Ansichten: 0 Größe: 517,0 KB ID: 3214471
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8645R.jpg Ansichten: 0 Größe: 510,4 KB ID: 3214469
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8656R.jpg Ansichten: 0 Größe: 556,9 KB ID: 3214470
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8663R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3214473

              Um ¾5, das Kraftwerk ist nur noch 5km entfernt:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8667R.jpg Ansichten: 0 Größe: 485,8 KB ID: 3214472

              Ab hier möchte Andrea unbedingt einen Lagerplatz finden. Ich wäre ja lieber noch an das Wehr herangefahren. Wenn es nötig wäre umzutragen, dann hätte man bei der Gelegenheit auch gleich dort zelten können.

              Wir schauen uns verschiedenen potentielle Plätze an, aber keiner erfüllt vollständig die hochgesteckten Erwartungen:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: LagersucheWeichsel23Juli2023.png Ansichten: 0 Größe: 3,34 MB ID: 3214489

              So nähern wir uns der Fähre, 1¼km oberhalb des Wehres Kozienice. Als Andrea dann vorschlägt, direkt an der Fähre zu übernachten, erhebe ich dann doch mal Einspruch. Ungemütlicher geht es ja kaum noch, so auf dem Präsentierteller.

              Nun paddeln wir zügig zum Wehr vor. Es liegt genau am offiziellen Weichsel-Stromkilometer 425,95. Eigentlich scheint die Passage durch gelbe Bojen gesperrt zu sein. Andererseits gibt es aber auch Zeichen, die eine Durchfahrt markieren könnten.

              Die potentielle Durchfahrt sehen wir uns erst einmal näher an. Wir legen am querliegenden Schüttdamm aus groben Steinen an und ich beschaue mir die Stelle von Land aus:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8672R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3214479
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8671R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3214475
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8673R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3214478

              Die hohen Wellen sehen immer noch so aus wie auf Mirkos Foto vom Vormittag. Der größte Teil des Weichselwassers drängt durch diese ~20m breite Lücke. Da ist Kraft dahinter. Die einzige wirkliche Schwierigkeit, die ich erkennen kann, sind die starken Verwirbelungen im Auslauf. So etwas kann einen schon mal umhauen. Die volle Dynamik ist hier im Video zum Teil erkennbar.

              Dann fahren wir ans rechte Ufer und Andrea besichtigt die Umtragemöglichkeiten. Die sehen bescheiden aus. Schon während der Besichtigung, also ohne Last, stürzt Andrea auf den groben Steinen und verletzt sich das rechte Knie (Ich kann gleich mal vorwegnehmen, dass diese Verletzung dazu führte, dass der Einbau eines neuen Knies 10 Tage später abgesagt wurde. Stattdessen wurde fix eine neue Prothese fürs linke Knie gebastelt und diese zum Termin eingebaut).

              Zum Zelten lädt das Gelände auch nicht ein. Also mein Entschluss steht fest, ich fahre. Andrea könnte mitfahren oder unterhalb wieder einsteigen. Sie entscheidet sich fürs mitfahren. Jetzt wird es spannend - und los geht's. Fotos habe ich davon nicht. Da die Wellen uns eventuell fluten oder umschmeißen könnten, habe ich den Fotoapparat und die Smartphones weggepackt.

              Einzig der GPS-Track wurde aufgezeichnet, und der sieht so aus:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: KraftwerkKozieniceLuftbild22Aug2022Track23Jul2023b.jpg Ansichten: 0 Größe: 546,2 KB ID: 3214485

              Wir fahren die Schwelle um 18:45 Uhr. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 12.7km/h. Der korrespondierende Wasserstand der Weichsel liegt am Pegel Demblin/Dęblin (151210120) bei 154cm. Das sind ~270m³/s.

              In den heftigsten Wellen stampft der schwerbeladene Kahn. Ein oder 2 Brecher klatschen voll auf die Spritzdecke und Andrea gegen den Oberkörper und ins Gesicht. Sie ist danach durchnässt, und bei mir ist wie üblich kaum etwas davon angekommen. Das ähnelt sehr den heftigsten Brechern während unseren Wildwassertouren auf Lainio, Torne und Tara. Tja, wer hätte das gedacht, dass uns die ansonsten so ruhige Weichsel solch ein Mikroabenteuer bereithält?

              Danach paddeln wir noch einen ½km und legen an einem gut besuchten Strand am rechten Ufer an:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8718R.jpg Ansichten: 0 Größe: 586,1 KB ID: 3214481
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8704R.jpg Ansichten: 0 Größe: 838,0 KB ID: 3214477

              Während Andrea jetzt hier einen passenden Lagerplatz sucht, wische ich das Wasser aus dem Boot. Insgesamt sind ~ 1½L Wasser durch die geschlossene Spritzdecke eingedrungen, das geht eigentlich.

              Der zahme Storch hofft auf Fische, die ihm die Angler ablassen:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8676R.jpg Ansichten: 0 Größe: 670,5 KB ID: 3214476
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8707R.jpg Ansichten: 0 Größe: 670,2 KB ID: 3214482

              Neben der Kuh bauen wir das Lager auf:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8719R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,51 MB ID: 3214487

              Erst dachte ich, sie sei entlaufen, aber später stelle ich fest, dass sie immer noch angepflockt ist. Da ist sie endlich, die angepflockte Kuh vom alten Muttchen, wie man sie früher überall sehen konnte. Diese hier bleibt die einzige auf der gesamten Tour!

              Unser Lager am Rande des breiten Strandes:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8723R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,31 MB ID: 3214488

              Das große Kraftwerk liegt immer noch direkt gegenüber unserem Nachtplatz:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8721R.jpg Ansichten: 0 Größe: 509,5 KB ID: 3214483

              So ein Kraftwerk ist nicht leise. Ein ständiges Dröhnen von den Dampfturbinen und Generatoren liegt in der Luft.

              In der Dämmerung wird, wie schon früher im Osten üblich, die teure Rauchgasreinigung abgeschaltet. Nun steigt dicker schwarzer Qualm vom neuesten Kraftwerksblock in die Luft und zu uns herüber:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8722R.jpg Ansichten: 0 Größe: 350,1 KB ID: 3214480

              Später habe ich mich noch ein bisschen weiter belesen. Das Kohlekraftwerk Kozienice wurde in den 70er Jahren Block für Block in Betrieb genommen und nach Wende modernisiert und erweitert. Heute ist es mit 4000 MW installierter Leistung das zweitgrößte Kohlekraftwerk in Polen.
              Mit einem CO2-Ausstoß von 15.9 Mio. Tonnen verursachte das Kraftwerk im Jahr 2021 die vierthöchsten Treibhausgasemissionen aller europäischen Kraftwerke.

              Dann gibt oder gab es auch genaue Regelungen für Boote, welche das Wehr passieren wollen. Für mittelgroße Boote bis 13m Länge, 4m Breite und 2.5t Gewicht gab es 2017 noch einen Kran-Service zum Übersetzen über das Wehr. Paddler und Ruderer sollen selber umtragen. Dafür sind am linken Ufer im Ober- und Unterwasser sehr dicht an der Wehrkante ganz offiziell zwei Schwimmstege montiert. Der Umtrageweg ist kurz.

              Auf dem aktuellen Google-Satellitenbild vom 20.08.2022 sind keine Schwimmstege erkennbar.

              Aber wenn ich jetzt nachträglich in mein Foto vom 23.7.2023 hereinzoome, dann erkenne ich die Schwimmstege am gegenüberliegenden Ufer:
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8672RUmtrage.jpg Ansichten: 0 Größe: 761,5 KB ID: 3214474

              Ein Kran ist dagegen nicht zu sehen. Für die Überquerung des Werksgeländes an dieser Stelle ist auch für die Paddler eine Anmeldung beim Kraftwerk unter der Nummer +486115306 erforderlich, man darf nur zu bestimmten Zeiten usw usf. Bei Hochwasser können diese Stege von Zeit zu Zeit abgebaut werden. Alle Infos hier - Stand 2017. Eventuell wurde die Regulierung in der Zwischenzeit geändert, nachdem das Wehr noch einmal umgebaut wurde und damit die neue Durchfahrt erhielt, nur finde ich nichts dazu.

              Zurück zu unserem Strand. Die Angler ziehen abends nach Hause, bis auf 2, die gerade erst gekommen sind und die Nacht durchangeln werden.

              Wir schlafen trotz des Dauergeräusches ganz gut durch.

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              Videoschnipsel aus dem Netz:
              Mit Floß das Wehr am Kraftwerk runter
              Motorboote fahren die Schwelle auch hoch!
              Zuletzt geändert von Spartaner; 25.08.2023, 09:51.

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              • Spartaner
                Alter Hase
                • 24.01.2011
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                #8
                Mo 24.Juli, Kraftwerk Kozienice, 🛶41km
                Heute ist wieder ein ruhiger Tag ohne besondere Vorkommnisse. Unser breiter Strand vor dem Kraftwerk Kozienice bevölkert sich im Laufe des Vormittags. Bei Tageslicht ist auch der Rauchgasfilter des modernsten Kraftwerksblockes wieder eingeschaltet:
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ID: 3215393

                Die Kuh wird morgens abgeholt. Nicht von einem alten Muttchen, wie ich dachte, sondern von einem alten Mann:
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ID: 3215395

                Wir sind heute schon ½11 auf dem Wasser und paddeln wieder durch herrliche Flusslandschaft:
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ID: 3215398

                Neben Stangen dienen auch Bojen der Kennzeichnung der fahrbaren Rinne:
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ID: 3215394

                Das sind ganz offiziell gesetzte Seezeichen, auch wenn sie sehr behelfsmäßig aussehen und vielleicht nicht ganz zum größten und wichtigsten Strom des Landes passen.

                Wieder einmal Kiebitze:
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ID: 3215396

                Um 12, wir sind bereits 12km gepaddelt, machen wir Pause im Schatten großer Weiden. Heute ist der wärmste Tag auf dem Fluss, Temperaturmaximum 31°C (im Schatten!).
                Hier fuhr bis ins letzte Jahr einen Fähre über den Fluss, aber die wurde wohl eingestellt (Prom Latków - Ostrów, alter Fahrplan):
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                Ab und zu kommen motorisierte Ausflügler zum Ufer.

                Wieder ein Leitwerk, also ein Versuch, die Weichsel in ein engeres Bett zu zwängen:
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ID: 3215399

                Nach einer Stunde paddeln wir weiter:
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                Stromkilometer 444 (Map):
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ID: 3215403

                Schöne Flusslandschaften ohne Ende:
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                … und viel freigespültes und wieder abgelagertes Holz:
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                Da bekommt man schon eine Vorstellung, welche Kraft der Fluss bei Hochwasser entwickelt.

                Solarladen:
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ID: 3215404

                Das alte Panel für mich, das neue fürs neue Smartphone, so funktioniert es problemlos.

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                Um 3 die nächste Pause in Höhe von Mniszew (Map):
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ID: 3215410

                Hier künzeln wir uns Tee und Kaffee. An sich wäre das hier auch ein schöner Lagerplatz. Gemähte Wiese (Zufahrt), viel Holz in der Nähe, schöner Badestrand. Wahrscheinlich kommen immer mal Leute zum Baden aus dem 600m entfernten Dorf hierher, aber während unserer Pause waren wir alleine.
                Nach 1½h geht es weiter.

                Rehe:
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ID: 3215412

                Wer wohnt hier drin?
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                Am Kilometer 457 mündet die Pilica (Map), mit 319km der längste linke Nebenfluss der Weichsel. Sie ist ebenfalls ein beliebter Paddelfluss, 228km sind als Paddelboote ausgewiesen.

                Gegen 18 Uhr, wir sind heute bereits 36km gepaddelt und es drohen Gewitter, suchen wir an einem schönen Strand nach einem Lagerplatz (Map). Der Platz ist bereits belegt von einer Gruppe junger Erwachsener. Diesmal ist es Andrea nicht ganz geheuer und sie möchte weitersuchen. 4km weiter steuern wir wieder eine ehemalige Fähre an (Map). Auch dieser Platz ist bereits besiedelt, ua mit einem Wohnmobil. Besonders schön finde ich den Platz nicht.

                Aber während Andrea den Platz erkundet, schaue ich mit dem Fernglas die Insel 1km voraus an. Die sieht mir sehr verheißungsvoll aus, auch im Satellitenbild:
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ID: 3215416

                Diesen einen Kilometer schaffen wir jetzt auch noch und landen anstelle eines besiedelten Fähranlegers auf einer unbewohnten, völlig freien und wirklich schönen Insel, auf der wir tun und lassen können, was wir wollen.

                Etwa 80m tragen wir das Boot und das Gepäck zu den ersten Bäumen:
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ID: 3215411

                Hier finden wir zwischen den Bäumen einen freien, aber rundum relativ windgeschützten Platz:
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ID: 3215415

                Nun können die Gewitter kommen. Aber es tröpfelt nur ein bisschen, es windet kurz, und das war es dann auch schon.

                Mir fällt gleich auf, dass die Insel etwas anders ist als die bisherigen. Hier muss es ab und zu Weidebetrieb geben. Der Unterwuchs ist lange nicht so dicht und hoch wie bisher und die Bäume sind auch untenrum freigebissen. Hier kann man sich viel schöner auch durch den Wald bewegen.
                Auf den sandigen Freiflächen entdecken wir wieder Spuren kleinerer und größer Huftiere. Diesmal können wir eine Spur sogar sicher identifizieren, wir finden Elchköttel. Fotos gibt es erst morgen bei Tageslicht.

                Heute ist es schon spät. Abends steht der zunehmende Halbmond am Himmel (auch wenn er auf dem Foto wie ein Vollmond erscheint - überstrahlt):
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Name: 20230724_213420.jpg
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ID: 3215413

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                  #9
                  Di 25.Juli, Warschau, 🛶39km
                  Am Morgen weckt uns die Sonne mit schönstem Sommerwetter. Diese Insel hier ist einfach herrlich:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20230725_102131.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3216494
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8784R.jpg Ansichten: 0 Größe: 845,6 KB ID: 3216447
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8798R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3216454
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8787R.jpg Ansichten: 0 Größe: 711,8 KB ID: 3216450
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8800R.jpg Ansichten: 0 Größe: 518,1 KB ID: 3216456
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8802R.jpg Ansichten: 0 Größe: 623,7 KB ID: 3216455
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8805R.jpg Ansichten: 0 Größe: 629,8 KB ID: 3216458
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8793R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3216448

                  Hier sieht man schön, dass die Bäume von Weidevieh (Ziegen & Schafe?, Rinder?) unten angeknabbert worden sind:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8792R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,63 MB ID: 3216452

                  Darum ist der Wald hier luftig und schön begehbar.

                  Häufigste Baumart ist der aus Nordamerika eingeschleppte Eschen-Ahorn:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8807R.jpg Ansichten: 0 Größe: 872,6 KB ID: 3216463

                  ¾10, zwei Paddler auf der Weichsel:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8791R.jpg Ansichten: 0 Größe: 940,5 KB ID: 3216449
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8789R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3216453

                  Der hintere ist im Plastekajak, der vordere im Decathlon-Dropstichkajak unterwegs. Die GoPro ist auf dem aufgeschnallten Reisegepäck montiert. So wie er aussieht, könnte es ein Deutscher auf langer Tour sein. Vielleicht erkennt sich ja jemand wieder? Nur der fehlende Name in 10cm hohen lateinischen Buchstaben am Boot spricht dagegen, dass es ein deutsches Boot ist (”Itiwit” gilt nicht).

                  Später versucht sich ein Motorboot an der Fahrt bergauf:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8806R.jpg Ansichten: 0 Größe: 825,6 KB ID: 3216459

                  Am Vormittag suchen wir noch einmal die Spuren der großen Huftiere.
                  Hier würde ich auf Rothirsch tippen:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8799R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,59 MB ID: 3216460

                  Und das könnte ein Elch gewesen sein:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8796R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3216457
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8814R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3216466

                  Die Köttel sind jedenfalls eindeutig:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8812R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,44 MB ID: 3216464
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8813R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,62 MB ID: 3216461
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8810R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3216462
                  Diese Goldrute bedeckt große Flächen der Insel ebenso wie höher gelegene Teile der Weichselufer:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: SNY8815RKraut.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3216496
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8815R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3216465
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8817R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,89 MB ID: 3216474

                  ½12, wir sind fast bereit zur Abfahrt:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8818R.jpg Ansichten: 0 Größe: 920,3 KB ID: 3216467

                  Um ¾12 sind wir auf dem Wasser. Zunächst geht es 7km bis zur Stadt Góra Kalwaria („Kalvarienberg“). Dort legen wir am rechten Ufer an und ich versuche, Wasser zu holen. Erst mal ist es schwierig, überhaupt die 300m vom Ufer bis zur Straße zu gelangen. Dafür müssen wir noch mal zurücksetzen bis zu einer Buhne mit Fahrweganschluss, die von Anglern besiedelt ist.
                  Hinter Deich und Straße ist ein Neubau-Einfamilienhausgebiet, welches zur Mittagszeit recht ausgestorben wirkt. Die Leute sind alle auf Arbeit. Ich klingele an einem Haus, aber niemand öffnet. Zum Glück ist gleich neben der Tür ein Gartenwasserhahn, an dem ich den Vorratsbehälter auffüllen kann. Ich weiß, das ist fast schlimmer als vom Friedhof.

                  Gleich hinter der Autobrücke nach Góra Kalwaria wird wieder Bausand aus dem Fluss gewonnen:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8820R.jpg Ansichten: 0 Größe: 710,1 KB ID: 3216469

                  Eisenbahnbrücke Góra Kalwaria:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8821R.jpg Ansichten: 0 Größe: 663,8 KB ID: 3216472

                  Erstaunlich, diese Brücke soll erst 1950/51 gebaut worden sein. Ich glaube das nicht so recht, zumindest die Stahlteile sind wahrscheinlich ein halbes Jahrhundert älter. In Polen wurden in der Vergangenheit (nach der Inbesitznahme des Weichselkorridors) auch schon Brücken zum Deutschen Reich abgebaut und zum Bau neuer Brücken ganz woanders verwendet.

                  Ablauf der Kläranlage von Góra Kalwaria:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8823R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3216473

                  Auch dieser Kläranlagenablauf sieht sauber aus und riecht nicht.

                  Unterhalb von Góra Kalwaria gelangen wir in das erste Naturschutzgebiet auf unserem Weichselabschnitt. Das NSG “Łachy Brzeskie” (Map) schützt die Brut- und Rastplätze der Vögel, besonders der Lach- und Strummöwen, Fluss- und Zwergseeschwalben und Regenpfeiferarten. Der Fluss zeigt hier wieder seine phantastische Mischung aus verschiedenen flachen Fließrinnen, Sandbänken und Inseln, und den Hochufern am Rand:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8839R.jpg Ansichten: 0 Größe: 596,3 KB ID: 3216471
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8840R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3216479

                  Hier begegnen wir auch erstmals der Wasserschutzpolizei auf der Weichsel. Sie liegen in einem kleinen Motorboot am Ufer und haben augenscheinlich einen schönen Tag. Natürlich werden wir hier im Schutzgebiet nur durchfahren und keine Pause einlegen.

                  Am rechten Ufer grenzt das Schutzgebiet an das Dorf Kępa Nadbrzeska, das im 19. Jahrhundert als Kolonie Nadbrzeża gegründet wurde und damals hauptsächlich von deutschen und niederländischen Kolonisten errichtet wurde. Sie hießen mit Nachnamen Darchel, Pełka, Krygier (Krüger), Kalmer oder Schultz und wurden hier als Fachleute für Hochwasserschutz angesiedelt. Ihre Häuser errichteten sie auf künstlichen Dämmen und pflanzten Pappeln drumrum, um sie vor den Weichselhochwässern zu schützen. Der Grundriss dieser Höfe ist im Gelände noch teilweise zu erkennen.

                  Das Schutzgebiet endet ~6km unterhalb der Eisenbahnbrücke.
                  Olle Betonspundwände sieht man jetzt öfter mal:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8841R.jpg Ansichten: 0 Größe: 780,4 KB ID: 3216470

                  Da 2½km weiter bereits das nächste Naturschutzgebiet anfängt, machen wir gleich eine längere Pause an einem ausgedehnten Sandstrand unterhalb von Nadbrzeż und ruhen uns im Schatten einer Weide aus:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20230725_150027.jpg Ansichten: 0 Größe: 985,2 KB ID: 3216491

                  1km weiter beginnt das NSG “Wyspy Świderskie” und gleich anschließend das NSG “Wyspy Zawadowskie”. Sie umfassen zahlreichen Inseln, Untiefen und Sandbänken an der Mündung des Flusses Świder und dem Flusslauf der Weichsel:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8842R.jpg Ansichten: 0 Größe: 422,0 KB ID: 3216475

                  Der Weichsellauf erreicht hier eine Breite von bis zu 1km, natürlich immer kleinräumig strukturiert durch ständig sich im Wandel begriffenen Sandbänke. Seezeichen sind kaum gesetzt, und so ist das Finden der Hauptrinne immer wieder relativ schwierig.
                  Leider habe ich nach der Pause vergessen, die GPS-Trackaufzeichnung neu zu starten. So fehlt mir hier der Track und die Fotos dieses außergewöhnlichen Weichsel-Abschnittes sind ohne Koordinaten.

                  Hier finden sich sehr viele Bäume, die bei Hochwasser angeschwemmt und im flachen Wasser hängengeblieben sind:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8843R.jpg Ansichten: 0 Größe: 466,0 KB ID: 3216483
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8844R.jpg Ansichten: 0 Größe: 470,4 KB ID: 3216477
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                  Wie das Flussbett bei Niedrigwasser aussieht, kann man hier sehr schön sehen:
                  Wysychająca Wisła Warszawa z lotu ptaka - susza 2020 | POLAND ON AIR

                  Gegen ¾5 kommt die 20km entfernte Skyline von Warschau in Sicht:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8848R.jpg Ansichten: 0 Größe: 443,1 KB ID: 3216478

                  Am Ende des Naturschutzgebietes, es ist kurz vor 6, wollen wir eigentlich einen schönen Zeltplatz suchen. Aber wir sind auch am zweifeln, ob sich das noch lohnt. Morgen soll es anhaltend regnen, und da wären wir lieber geschützter untergebracht. Vom Wasser aus lässt sich kein überragend schöner Zeltplatz ausmachen. Also entscheiden wir uns, gleich durchzufahren zum geplanten Endpunkt der Tour auf dem Wassersportstützpunkt des PTTK in Warschau. Bis dahin sind es jetzt noch 8½km, also in einer reichlichen Stunde gut zu schaffen.

                  Kurz oberhalb der neugebauten Straßenbrücke für die Schnellstraße S2 wird es fahrtechnisch noch einmal richtig spannend. Die Strömung ist hier sehr rasch, die Fahrrinne nicht markiert, und neue Durchbrüche durch Sandbänke, die der Fluss bei wechselnden Wasserständen neu erodiert hat, bieten ein unübersichtliches Bild. Mit viel Glück rauschen wir hier durch, heftige Verschneidungen. Mitschuld trägt hier wahrscheinlich auch ein Saugbagger weiter unten, der wieder Sand in größerem Ausmaß entnimmt.

                  Um 6 unterqueren wir die neue Anna-Jagiellonka-Brücke. Anna Jagiellonka war 21 Jahre lang König von Polen, interessant für Genderfetischisten. Der Bau der Brücke hat ua wegen Hoch- und Niedrigwasser der Weichsel einige Schwierigkeiten gemacht. Besonderer Funfact: “Aufgrund der Nähe des Naturschutzgebiets Zawadowskie-Inseln begann man ein Jahr vor Baubeginn damit, dessen Geräusche auszusenden, um die Vögel daran zu gewöhnen”. Hey Klasse, ein Jahr länger Baustellenlärm! Was haben Vögel davon?

                  Gleich unterhalb der Brücke sind noch viele Ausflügler an den Ufern unterwegs, weiter unten nicht mehr. Sie werden angelockt von Orten mit verheißungsvollen Namen wie “Plaża Naturystów Zawady” und “Plaża Romantyczna”.

                  Die Skyline ist nähergerückt (11km):
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8869R.jpg Ansichten: 0 Größe: 540,5 KB ID: 3216486

                  1½km weiter hat sich der Flusscharakter der Weichsel vollständig geändert. Die Weichsel ist jetzt ein regulierter Flusslauf mit einer Breite von 150 - 180m, eingefasst von Steinschüttungen und alten, verfallenden Betonspundwänden. Hier finden sich keine Ausflügler, nur noch wenige Angler verirren sich hierher. Im Prinzip würde man hier auch noch relativ abgelegene Übernachtungsplätze finden.

                  Wir passieren die Kühlwasserein- und -ausläufe des großen Kohlekraftwerks Siekierki und erreichen 2km später das Ende unserer Weichsel-Tour, die Einfahrt zum Hafen des Warszawski Klub Wodniaków PTTK (Map).

                  600m vor der Siekierkowski-Brücke geht es rechts rein zu den Wodniaki:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8876R.jpg Ansichten: 0 Größe: 566,8 KB ID: 3216487

                  Mein GPS-Track zeigt uns eine gesamte Paddelstrecke auf der Weichsel von 241km an. Dagegen sind es laut OSM-Stromlinie nur 226.7km gewesen, also 6% weniger, was zum großen Teil an der “sekundären Mäandrierung innerhalb des Strombettes liegt.

                  Um 19 Uhr legen wir an der Sliprampe. Am flachen Schwimmsteg wird gerade ein Ruderboot zu Wasser gelassen:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8879R.jpg Ansichten: 0 Größe: 938,1 KB ID: 3216492

                  Wir fragen die Frauen, ob wir hier übernachten können, und eine flitzt hoch, um den Chef zu fragen. Sehr freundlich.

                  Nachdem die Ruderer abgelegt haben, können auch wir an den Schwimmsteg:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8881R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3216500
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                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20230725_191604.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3216495

                  Wir entladen das Boot, ziehen es auf Land und melden uns oben, um einen Platz für das Zelt zu vereinbaren. Der liegt am Rand einer großen Wiese mit Blick auf das Wasser:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8885R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3216488
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20230725_200807.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,38 MB ID: 3216497

                  Zudem haben wir eine überdachte Sitzgruppe, wo wir unser umfangreiches Gepäck ausbreiten können.

                  Abends scheint die untergehende Sonne die Baumwipfel an:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8884R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3216490
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8886R.jpg Ansichten: 0 Größe: 435,9 KB ID: 3216489

                  Eigentlich gibt es starkes WLAN auf dem Gelände, aber niemand kennt das Passwort. Alle haben ausreichend mobiles Datenvolumen, außer ich natürlich. So helfen mir zwei der Ruderfrauen nach ihrer Rückkehr bei der Suche nach einer Verkehrsverbindung von Warschau nach Sandomir. Das geht recht fix.

                  Poltrans bietet eine gute Verbindung mit Start um 8 Uhr am Warschauer Westbahnhof an:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: BusPoltransWarschauSandomir.png Ansichten: 0 Größe: 51,6 KB ID: 3216493

                  Jetzt muss ich nur noch erfahren, wie ich vom Wassersportstützpunkt zum Westbahnhof gelange. Da hilft Google Maps. Einfach von der 300m Fußweg entfernten Haltestelle “Kadetów 02” mit dem Bus 147 zum Umstieg “Saska” und weiter mit dem Bus 182 zum Dworzec Zachodni. Das sollte ja kein Problem sein:
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: MapWestbahnhofOPNV.png Ansichten: 0 Größe: 4,00 MB ID: 3216499

                  Das heißt für morgen früh aufstehen.

                  Die letzte Hürde ist das Tor zur Straße. Der Wassersportstützpunkt hat drei Tore, die normalerweise immer geschlossen sind. Das ganze Gelände ist videoüberwacht. Tagsüber öffnet dann ein Diensthabender das Tor. Jetzt in der Dunkelheit besehe ich mir die Tore. Aber offenbar wird dabei gleich Alarm ausgelöst. Wieder zurück, wollte sich die Nachtwache gerade aufs Fahrrad schwingen, um nachzusehen, was da los ist.
                  Zur Sicherheit frage ich noch nach, ob ich morgen früh um ¼7 tatsächlich herausgelassen werde. Das sei aber kein Problem, versichert er mir.

                  Na gut, dann kann ja nichts mehr schiefgehen.
                  Zuletzt geändert von Spartaner; 08.09.2023, 12:22.

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                    #10
                    Mi 26.Juli, Warschau - Sandomir - Warschau
                    🚌 232km, 🚗200km

                    Um ¼7 marschiere ich los, um das Auto aus Sandomir heranzuholen. Der Nachtwächter öffnet mir das Tor, ich überquere den Deich:
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230726_172156R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3217131

                    … und ein paar Minuten später erreiche ich die Bushaltestelle und steige gleich in den ersten haltenden Bus ein. Hier versuche ich als erstes, eine Fahrkarte aus dem Automaten zu ziehen. Ich hangele mich durch das Polnisch durch und denke, ich bin erfolgreich. Zwar stockt der Vorgang bei der Bezahlung mit der Kreditkarte, ich warte etwas und drücke noch einmal die Bezahlschaltfläche, aber dann kommt ein Beleg heraus, von dem ich annehme, es sei eine Fahrkarte. Der Preis von 4.40 Złoty und die Uhrzeit stehen drauf. Dann frage ich einen nebenstehenden Fahrgast, ob ich die Fahrkarte noch abstempeln lassen muss, zeige ihr die Fahrkarte vor und sie sagt etwas und schüttelt den Kopf. Na gut, also nicht abstempeln.

                    Allerdings ist es nicht die geplante Buslinie und so gelange ich nicht ganz an die Umsteigestation Saska. Als ich dann die Hochstraße sehe, die mich eigentlich zum Westbahnhof bringen soll, gibt es den ersten Schreck: die gesamte Fahrspur in Richtung Innenstadt ist weggerissen worden, es wird alles erst neu gebaut. Also nehme ich an, dass hier zur Zeit sowieso kein Bus über die Łazienkowski-Brücke fährt, laufe eine Haltestelle weiter und steige in den nächsten Bus ein, der mich zur Straßenbahnhauptlinie über die Poniatowski-Brücke bringt. Der Bus fährt gleich über die Brücke bis zum Hauptbahnhof (Centralna), und so steige ich hier in die Straßenbahn um, die mich weiter zum Westbahnhof (Zachodnia) bringt.

                    In der Straßenbahn werden die Fahrkarten kontrolliert. Ich zeige guter Dinge meinen Fahrschein vor, aber der Kontrolleur erzählt mir, dass es sich nicht um einen Fahrschein handelt und gibt mir den Tipp, nächstes Mal den Automaten auf Englisch zu stellen. Hatte ich nicht gesehen, dass das angeboten wurde. Bei meiner “Fahrkarte” soll es sich nur um einen Zettel handeln, auf dem steht, dass der Vorgang abgebrochen wurde. Na toll, das ist ja mal gehörig schief gelaufen. Die Strafe von 164 Złoty zahle ich ebenfalls mit der Kreditkarte, und das funktioniert natürlich problemlos (37.08€).

                    Na wenigstens komme ich noch dank sehr reichlichem Zeitpuffer rechtzeitig am Westbahnhof an, um meinen Fernbus nach Sandomir zu erreichen. Im Busbahnhof am Westbahnhof versuche ich dann, eine Fahrkarte am Schalter zu bekommen. Aber ich werde abgewiesen, es sei nur ein Kleinbus und die Fahrkarte bekäme man nur beim Fahrer oder Online.
                    Ein bisschen unruhig bin ich schon, weiß ich doch nicht, ob der Kleinbus nicht schon längst durch die Online-Fahrkartenkäufer voll belegt ist. Es stehen schon eine ganze Menge Leute auf meinem Busterminal. Nun versuche ich noch, die Fahrkarte selber online über e-podroznik zu lösen, aber auch da klappt die Bezahlung nicht auf Anhieb. Die junge Frau, die ebenfalls an der Bushaltestelle wartet und die ich um Hilfe bitte, kann leider auch nicht helfen, sie spricht kein polnisch. Sie ist Ukrainerin und auf dem Weg aus dem Teneriffa-Urlaub nach Hause in Kiew.

                    Da fährt der Bus auch schon ein:
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8889R.jpg Ansichten: 0 Größe: 579,4 KB ID: 3217127

                    Naja, könnte knapp werden mit den Plätzen. Sofort bildet sich eine Traube vor dem Einstieg. Die meisten haben allerdings bereits ihr (Online-) Ticket auf dem Smartphone oder ausgedruckt auf Papier und es geht ihnen beim Drängeln nur um die besten Plätze. Ich gelange ebenfalls noch in den Bus, kann die 60 Złoty
                    beim Fahrer mit der Kreditkarte bezahlen und alles ist gut. Allerdings ist der Bus wirklich fast ausverkauft, nur noch ein einziger der ~20 Sitzplätze ist frei geblieben.

                    Das war es auch schon mit ÖPNV-Abenteuer heute. Die Busfahrt geht planmäßig bis Sandomir, nur die Beinfreiheit im Kleinbus ist extrem gering und das versprochene WLAN funktioniert auch nicht.
                    Andrea baut derweil das Boot ab, putzt und trocknet alles. Diese Fotos erreichen mich im Bus:
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20230726_091641.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 3217129
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20230726_110632.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3217133

                    In Ćmielów in der Woiwodschaft Heiligkreuz, nur 36km vor meinem Ziel kommt auch noch diese SMS rein:
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Screenshot_2023-07-26-10-40-21-231_menion.android.locus.pro.jpg Ansichten: 0 Größe: 241,0 KB ID: 3217128

                    Zwar scheint im Moment noch die Sonne, aber es soll laut Wettervorhersage heute in ganz Südost-Polen viel Regen geben. Hier wird gewarnt, der heftige Regen kann Flüsse anschwellen lassen und es kann zu Überflutungen kommen. Der Cell Broadcast, der bei uns als neueste digitale Errungenschaft gefeiert wird, funktioniert in Polen schon seit etlichen Jahren (gerade habe ich noch gelernt, dass es da Unterschiede gibt).

                    Warnung des IMGW vor Starknierderschlägen am 26.7.2023:
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: WetterwarnungIMGW.png
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ID: 3217356

                    ¼12, 45 Minuten(!) vor der planmäßigen Ankunftszeit, sind wir bereits am Busbahnhof in Sandomir. Nun noch 2km laufen bis zum Auto. Während das alte Garmin-Navi hochfährt, putze ich die Frontscheibe, und schon geht es zurück nach Warschau. Jetzt fallen die ersten Regentropfen und kaum bin ich aus Sandomir raus, geht es richtig los. Im Auto macht mir das natürlich nichts weiter aus. Da wird der Lehm, den wir uns am zweiten Tag des Urlaubs in den Weichselauen eingefangen haben, wieder gut abgewaschen.

                    Wie angekündigt regnet es jetzt den ganzen Tag mit wechselnden Intensitäten durch.

                    ¾5 bin ich zurück am Gelände des PTTK und signalisiere Andrea, sie möchte mir bitte das Tor öffnen lassen:
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230726_164529R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3217132

                    Das ist zwar sowieso schon in der Videoüberwachung durch den Hauswart, aber es öffnet sich erst nach 5 Minuten warten.

                    Es regnet weiter den ganzen Abend und bis weit in die Nacht hinein. So passiert hier nicht mehr viel und wir verschwinden früh im Bett. Der Tag war gut genutzt. Draußen auf dem Wasser wäre das noch viel ungemütlicher gewesen. Morgen soll das Wetter wieder besser sein, da wollen wir uns Warschau anschauen.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20230726_201810R.jpg Ansichten: 0 Größe: 878,8 KB ID: 3217130


                    Infolink:
                    Metro, Tram und Bus in Warschau
                    Zuletzt geändert von Spartaner; 14.09.2023, 09:46.

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                    • Spartaner
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                      #11
                      Do 27.Juli, Warschau, 🚗124km, 🥾10km
                      Donnerstag Morgen scheint nach dem langen Regentag wieder die Sonne. Der Regen hat Warschau und Umgebung allerdings sehr gut getan, denn hier war es, im Gegensatz zum Süden, schon wochenlang trocken.

                      Unser Zeltplatz auf dem Gelände der PTTK-Wassersportler:
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8890R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,77 MB ID: 3217498
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8891R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3217496
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8893R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3217499

                      In Bildmitte der Container enthält die Duschen, aufs WC geht man im nähergelegenen Haupthaus:
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8894R.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,39 MB ID: 3217495

                      Schon kurz nach unserer Ankunft ist mir dieses interessante Boot aufgefallen, welches ich mir jetzt im Sonnenlicht näher anschaue:
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8895R.jpg Ansichten: 0 Größe: 894,0 KB ID: 3217497
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8899R.jpg Ansichten: 0 Größe: 761,4 KB ID: 3217501
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                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8897R.jpg Ansichten: 0 Größe: 483,7 KB ID: 3217494
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8900R.jpg Ansichten: 0 Größe: 657,3 KB ID: 3217500

                      Leicht erkennbar handelt es sich um ein nagelneues hochseetaugliches Ruderboot.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: _SNY8903R.jpg Ansichten: 0 Größe: 873,3 KB ID: 3217507

                      Der Besitzer Piotr Pawelec kommt dazu und beantwortet bereitwillig alle Fragen, die ich dazu habe. Er bereitet sich darauf vor, den Atlantik allein in seinem Ruderboot zu überqueren. Die Pläne für das 6m lange Boot, das von dem Brasilianer Luis Gouveia entworfen wurde, wurden von dem australischen Designbüro B&G Yacht Design erworben. Der Bug enthält eine Kabine, in der technische Geräte und Ersatzteile untergebracht werden sollen. Im zentralen offenen Cockpit befindet sich ein Rollsitz, und unter dem Boden sind Staufächer für die notwendige Ausrüstung für eine lange Reise vorgesehen. Eine geräumige, 1.2m hohe Achterkabine bietet ihm geschützten Lebensraum. Das Boot wurde in der Selbstbauwerkstatt "Szkutnia po godzinach" gleich neben dem Gelände des PTTK gebaut. Als Material wurde Okoumé-Sperrholz gewählt, das später vollständig laminiert und lackiert wurde. Der Bau dauerte knapp vier Monate.
                      Piotr ist ein erfahrener Ruderer. Vor Jahren trainierte er im traditionellen Sportrudern, aber er hat diese Form der Aktivität zugunsten längerer Fahrten auf eigene Faust aufgegeben. Er ist schon Touren auf dem Bug und dem Narew gerudert. Weitere Versuche dieser Art liegen noch vor ihm. Bislang hat er auf einem Zedernholzboot trainiert, das in derselben Selbstbauwerkstatt gebaut wurde.
                      Jetzt macht er sich daran, das neue Boot zu testen. Der Plan ist straff, aber realistisch:
                      • September 2022 Kauf von Bauplänen.
                      • März 2023 Baubeginn in “Szkutnia po Godzinach” beim Warschauer Wassersportklub, Zeitrafferviedeo vom Bau
                      • Sommer 2023 Bootstests auf der Ostsee. Auf Facebook gibt es bereits Bilder von der allerersten Testfahrt auf der Ostsee. Leider finde ich den GPS-Track nicht mehr, der war auch mal im Netz verlinkt. Nach den Bildern zu urteilen startete er in Kolberg.
                      • Testtour nach Bornholm und zurück vom 26. bis 29. Oktober 2023. Dabei wird er in Begleitung der Crew der Yacht Wielkopolska rudern
                      • Präsentation bei der Poland Boat Show 2023
                      • November/ Dezember 2023 Start der ersten Etappe von Sagres in Südportugal zu den Kanarischen Inseln
                      • 21. Dezember 2023 Start von den Kanarischen Inseln in Richtung Westen. Das Ziel wird Miami oder eine der Karibikinseln sein.


                      Piotr schätzt, dass die Tour 2 - 3 Monate dauern wird. Romuald Koperski, der im Herbst 2019 verstorben ist, überquerte bereits 2016 den Atlantik im Ruderboot. Er ruderte mehr als 77 Tage lang. Dabei legte er 2672 Seemeilen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 2.67km/h zurück. Piotrs Versuch wird ebenso wie Koperskis denkwürdige Expedition bei der Ocean Rowing Society eingereicht werden. Das Gesamtbudget für die Expedition beläuft sich auf ~200000 Złoty (~43209€).

                      TV-Interview
                      https://warszawa.tvp.pl/69697180/smialek-z-wioslami

                      Um 10 Uhr verlassen wir das Gelände der PTTK-Wassermänner und fahren mit dem Auto in das Zentrum der Stadt.
                      Der Weg führt uns zu Fuß von der Ostseite, dem Stadtteil Praga, über die zentral gelegene Weichselbrücke (Most Śląsko-Dąbrowski) in das Zentrum der Stadt:
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                      Selbst mitten im Stadtgebiet finden sich stellenweise naturnahe Weichselufer:
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                      Dann wenden wir uns zunächst dem Königsschloss zu, drehen eine Runde südwärts und anschließend eine weitere Runde nordwärts durch die Altstadt:
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                      Die Sigismundssäule, im Herzen der Stadt am Schlossplatz gelegen:
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                      Im Vordergrund die Reste der zweiten Sigismundssäule aus Granit (die erste liegt auch in der Nähe und ist aus Sigismund-Konglomerat).

                      Schlossplatz Warschau:
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                      Mittagessen im Gościniec "Polskie Pierogi", welches offensichtlich sehr beliebt ist und traditionelle polnische Küche zu vernünftigen Preisen anbietet:
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                      Auch hier im Zentrum Warschaus ist der Krieg in der Ukraine allerorten Thema. Überall laufen Freiwillige herum, die Spenden sammeln. Am schwersten hat es er hier:
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                      Die Altstadt Warschaus sieht heute sehr schön aus, hat Flair und ist bei Besuchern beliebt. Aber man muss wissen, dass vieles keine originale Bausubstanz mehr ist. Die Nazis haben den Westteil Warschaus im Herbst 1944 nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes weitgehend zerstört, während am Ostufer der Weichsel bereits die Rote Armee saß. Im Januar 1945 waren rund 85% der Gebäude zerstört, 10% als Folge des Überfalls auf Polen von 1939 und anderer Kampfhandlungen, 15% als Folge des Aufstandes im Warschauer Ghetto, 25% nach dem Warschauer Aufstand und 35% infolge systematischer deutscher Zerstörungsaktionen nach dem Aufstand.
                      In der Nachkriegszeit wurde Warschau wieder aufgebaut, wobei die Altstadt rekonstruiert und die Neustadt weitgehend in ihrem früheren Zustand wiederhergestellt wurde. Der Wiederaufbau des Königsschlossses von 1971 bis 1988 wurde aus Spenden der polnischen Bevölkerung bezahlt.

                      Kurz vor 6 sind wir zurück am Auto. Jetzt geht es nach Hause. Morgen möchten wir uns noch Posen anschauen. Dahin fahren wir nicht auf der Autobahn, sondern auf Landstraßen nördlich der Autobahn. Heute übernachten wir aber noch ein letztes Mal an der Weichsel.

                      Nach 112km Fahrt über schönste polnische Landstraßen gelangen wir kurz vor Plotzk/Płock an die Weichsel. Die Wege dahin sind wieder von Anglern ausgefahren. Sehr schöner und ruhiger Übernachtungsplatz:
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                      Auf den flachen Sandbänken vor uns sitzen Scharen von Wasservögeln, darunter Wildgänse und Kormorane. Gegenüber hören wir Kraniche rufen.

                      Wir haben mit dem Auto Mirko aus Altenburg in seinem Kajak überholt und sind jetzt eine Tagesreise (auf dem Wasser) vor ihm. Auf seinen Wunsch hin geben wir ihm die Koordinaten durch für seine nächste Übernachtung.

                      Morgen sind es dann 236km bis Posen und weitere 256km bis nach Berlin, also alles gemütlich zu schaffen.
                      Zuletzt geändert von Spartaner; 15.09.2023, 11:09.

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                      • Spartaner
                        Alter Hase
                        • 24.01.2011
                        • 4802
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        Fr 28.Juli, Plotzk - Posen - Berlin, 🚗492km, 🥾5km
                        Für heute ist längerer Regen angekündigt. Wir stehen recht früh auf, um noch vor dem erwarteten Regen den Tee zu kochen und zu frühstücken. Um 8 sind wir auf der Straße und auf dem Weg nach Posen/Poznań, immer schön die Landstaßen tuckern. Ab Koło geht es für 37km auf die Autobahn A2. Dieses Teilstück wurde erst vor kurzem von der Mautpflicht befreit und umfährt die Stadt Konin.
                        ¼2 kommen wir in Posen an und parken nordöstlich der Altstadt. Posen kennen wir bisher noch nicht. Ok, ich war 1995 auf der Durchreise ins Narewtal einmal kurz in der Stadt, aber davon sind nur düsterste Eindrücke hängengeblieben: schwarzgraue Fassaden, halbseidenes Biznes, armes Land in tiefer Krise nach Ende des Kommunismus zu einer Zeit, als wir in Ostdeutschland vom Westen schon mehrere Jahre massiv gepampert wurden.

                        Jetzt ist davon kaum noch eine Spur zu sehen. Ok, ganz fertig ist Posen noch nicht und ich glaube auch, dass Posen auch nach der Wende eher nachrangig restauriert wurde und vielleicht auch noch wird. In der einen Monat andauernden Schlacht um Posen, als die Rote Armee bereits an der Oder stand, wurde ein Großteil der zur “Festung” erklärten Stadt zerstört. 55% der Häuser der Stadt waren durch Artilleriefeuer und die Häuserkämpfe teilweise oder vollständig zerstört worden, die Altstadt war sogar zu 75% zerstört.

                        Heute jedenfalls ist die Altstadt wieder sehr schön restauriert. Wir haben nur das Pech, ausgerechnet in eine massive Bauphase hineinzugeraten. Die Altstadt war eigentlich schon fertig. Aber jetzt wird sich noch einmal durchgreifend dem Untergrund gewidmet. Alle Kanalisation, alle Leitungen, Telefonkabel etc werden neu gemacht. So ist der gesamte Altstädtische Ring Posens zur Zeit aufgerissen. Noch ein Jahr wird gebaut, und dann wird dieser Ort wieder in alter Pracht erstrahlen!

                        Ich bin trotz Riesenbaustelle tief beeindruckt von der Stadt, überrascht, hier solch eine schöne Stadt anzutreffen. Dieser Stadtspaziergung hat sich echt gelohnt.
                        Ein Reiseanbieter schreibt: “Während einer Stadtführung schlendern Sie unter anderem über den mittelalterlichen Marktplatz „Stary Rynek“, auf dem eines der schönsten Renaissancegebäude Europas steht, das Rathaus. An der Rathausuhr erscheinen jeden Tag um 12 Uhr zwei Ziegenböcke, die sich mit den Hörnern stoßen. Umgeben wird der Marktplatz von in bunten Farben leuchtenden Krämerhäusern, durch deren Laubengänge es sich wunderbar bummeln lässt sowie von zumeist schön restaurierten Bürgerhäusern”.

                        Im Mittelalter und der frühen Neuzeit ebenso wie zu deutscher Zeit muss Posen eine ziemlich reiche Stadt mit überregionaler Ausstrahlung gewesen sein, und auch heute ist die Stadt Boomtown. Viele Firmen aus dem Westen lassen in Posen und Umgebung in dutzenden nagelneuen Werken produzieren. Ein Vorteil Posens liegt in seiner Nähe zu Deutschland und der guten Autobahnanbindung. In den Jahren 1990–2010 belief sich der Gesamtwert der in Posen ansässigen ausländischen Direktinvestitionen auf etwa 6.6 Mrd $, dh fast 12000$ pro Kopf und in den letzten 13 Jahren wird noch einiges hinzugekommen sein. Hauptinvestoren sind deutsche Unternehmen (über ⅓ des investierten Kapitals), französische, britische, amerikanische und japanische Unternehmen. Die Arbeitslosenquote in Posen und der gesamten Metropolregion betrug Ende April 2022 1.4% und ist damit die niedrigste in ganz Polen.

                        Fotos vom Spaziergang, begrünte Fassade:
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                        Altstädter Ring mit Renaissance-Rathaus:
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                        Während unseres Stadtspaziergangs gehen mehrere kräftige Gewitter nieder. Einen Schauer verbringen wir beim Mittagessen:
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                        Wirklich empfehlen kann ich das “Podkoziołek Jadło i Napitki” nicht. Die Kartoffelpuffer waren fad und die Sahne war auch sehr seltsam. Überhaupt kein Vergleich zu den drei Versuchen vorher, die immer lecker waren.

                        Blick über die Warthe rüber zur Dominsel:
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                        Auf dem Fußweg zurück zum Auto müssen wir nochmals sehr kräftige Gewitterschauer abwettern.

                        Auch auf dem weiteren Weg die letzten 256km über die Landstraßen nach Berlin erwischen wir noch ein paar kräftige Schauer:
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                        Wir sind froh, dass die Tour jetzt zu Ende ist und wir bei diesen Bedingungen auf dem Wasser nicht den Elementen ausgesetzt sind. Aber für die Natur ist der viele Regen natürlich ein Labsal.

                        Von Mirko erfahren wir später, dass er 3 Tage auf einer Sandbank an der unteren Weichsel abgewettert hat, ehe es für ihn weiterging. Er ist dann, wie hier beschrieben, die Weichsel weiter runter und hat die Drewenz-Runde angehangen. Nach insgesamt ~38 Tagen und ~1250km auf dem Wasser kam er am 18. August dann wieder in Thorn an, wo er seine Tour beendet hat (Ruhetage nicht abgezogen). Zum Vergleich: unsere Weichseltour umfasste 8 Tage mit 241km auf dem Wasser (+1586 Auto-km an 4 weiteren Tagen).

                        Letztes Bild von der Tour:
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                        Die Weichsel hat genau das gehalten, was wir uns von ihr versprochen haben. Tolle Natur, schöne Biwakplätze, einfache Fahrt, keine Umtragen und überwiegend angenehmes Sommerwetter. Das könnte man auch sehr schön mit Kindern machen.

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                        • blauloke

                          Lebt im Forum
                          • 22.08.2008
                          • 8357
                          • Privat

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                          #13
                          Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.
                          Ich bin zwar nur Gelegenheitspaddler (einmal im Jahr), aber deine informativen Berichte lese ich sehr gerne.
                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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