DAS EILAND

Das Eiland ist der kleine Punkt zwischen der 2 und dem M
Die Insel maß wahrlich keine 150 Meter in der Länge und an die 30 Meter breit.
Sie war an ihren schmalen Enden sehr hübsch von abgerundeten Felsen gesäumt.
Da lagen dicken Bollwerke im Wasser und brachen höhere Wellen, sollten diese einmal vorbei an der Nachbarinsel direkt auf das kleine Eiland treffen.
An den Längsseiten des Inselchens bestanden die Felsen eher aus schuppigem Gestein.
Hier sah man gut, wie der Stein verwitterte und immer wieder dem Meer von seiner Substanz gab und neue kleine Plateaus schuf.
So wie auf der Insel Lavdava.
Pflanzen, die sowohl im Süß- als auch im Salzwasser leben können, hatten sich rundherum am Felsensaum angesiedelt.
Auf einer Seite der Insel stand ein Grüppchen Pinien.
Jemand hatte ihre unteren Äste abgeschnitten und daher gaben die Pinien einen Platz frei, um sich darunter bequem aufhalten zu können.
Dieses Stück Erde wurde also gehegt!
Das Absurde war, dass es unter dem Wäldchen so viel Platz zum Lagern gab, wie wir es definitiv nie vorfinden.
Da hätte auch eine Fußballmannschaft drauf schlafen können!
quer durch fotografiert
Der Boden war mit einer dicken Schicht Nadeln bedeckt und unberührt seit dem heftigen Regen vor Beginn unserer Tour.
Das konnte ich an der Art ablesen, wie die Nadeln noch in feinen Bögen auf der Erde lagen.
Dazwischen lag feiner Humus.
Der Regen hatte ihn aus dem Untergrund getrommelt.
Wir wussten sofort, wo wir schlafen würden…
im Wäldchen
Das Wäldchen war also von drei Seiten mit Felsen gesäumt und auf seiner vierten Seite hatte es eine Steinmauer und hinter der Steinmauer lag ein zugewucherter Platz.
Es hätte eine gute Kulisse für Dornröschen abgegeben, wären die Dornen Rosen gewesen.
Doch es war stachelige Macchia.
Wir wagten keinen Versuch hinter die Mauer zu gelangen.
Blick auf die große Schwester
Stattdessen umrundeten wir die Insel auf ihrem Felsenband.
Das ging so gerade.
Mit vorsichtigem Klettern und von Fels zu Fels hüpfen, kamen wir einmal rund herum.
Außer Vogelschiss sahen wir nichts weiter.
Ich tippte darauf, dass sich hier manchmal Möwen ausruhten oder etwas verzehrten.
Keine weitere Spur von Tier oder Mensch.
Wir fragten uns, ob es hier Mücken gab?
Oder andere Tiere?
Mäuse, Ratten?
Wir richteten uns ein, nahmen die Boote hoch, damit etwaige Wellen oder etwas höherer Tidenhub nichts ausrichten konnte.
Manchmal sind es auch die Schnellfähren, deren Routen wir nicht immer im Kopf haben, die derart heftige Wellen erzeugen, dass einem angst und bange wird.
Walter baute die Plane auf und ich kochte für uns.
Die Dämmerung lies nicht mehr lange auf sich warten.
Wir suchten uns ein Plätzchen mit Blick auf das Hodler-Velebit-Gebierge und lauschten…
Von Rava drang Musik herüber.
Dort feierten Kroaten, vermutlich auf einem Segelboot.
Es war Samstag, das passte.
Bald kamen die ersten kleinen Fischerboote und schwoiten mal hier mal dort um ihre eigene Achse und verschwanden wieder aus unserem Blick.
Wir tranken noch einen Tee, wie eigentlich jeden Abend und legten und auf unsere Matten.
vom Schlafplatz auf das Hodler-Velebit-Gebirge
Definitiv gab es Mücken.
Und Ameisen.
Und Eidechsen.
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