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Letztes Jahr bin ich in der Gegend ja schon einmal unterwegs gewesen, hier nun die Fortsetzung.
[DE] Mit dem Rad zu den wüsten Kirchen der Uckermark | Teil 1
Achtung, dieser Beitrag könnte Spuren von Regionalwerbung enthalten!
1. Tag
Es ist das erste schöne Wochenende seit langem, daher ist die Bahn gut besetzt, auch mit Fahrrädern. Allein in meinem Abteil stapeln sich insgesamt 11 Fahrräder. Angekommen in Fürstenberg geht es vorbei an einem Panzer, dessen bestes Stück eine Wollsocke ziert.
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Das Wetter ist super und ich freue mich endlich im Wald unterwegs zu sein. Der Weg nach Neuthymen ist eine sehr schöne, von alten knorrigen Bäumen bewachsene Allee.

Später im NSG warnt mich ein Hinweisschild vor einem lokalen Kernwaffenbunker… Ich fahre daraufhin viel vorsichtiger.


Zwischen den beiden Kastavenseen hindurch geht es über die „Russenbrücke“, und der Wüsten Kirche Säle wird auich noch einmal einen Besuch abgestattet.


Die Einfahrt nach Retzow gestaltet sich etwas schwierig. Die Straße ist gesperrt wegen Tiefbauarbeiten, ich ignoriere das und falle fast in den ausgehobenen Graben. Im Ort befindet sich dann noch so eine brüchige Kirchenruine.

Die Kirche in Beenz sieht dagegen noch sehr gut aus.

In Melchow tanke ich auf dem Friedhof Wasser nach und schaue mir, auf der Suche nach komplexen Familienverflechtungen, die Gräber an.
Die nächste Pause erfolgt an der Ortswüstung Krüselin. Die Häuser hier wurden in den letzten Kriegstagen zerstört.


In Carwitz gehe ich im See baden. Da mir Mädels zuschauen schaffe ich sogar eine Runde von ca. 5 Minuten zu schwimmen, ehe ich meine Arme vor Taubheit kaum noch bewegen kann. Es ist Eiskalt. Das Wasser hier hatte noch nichts von dem Sonnigen Wetter mitbekommen. Den Rest des Tages entspanne ich mich am Wasser, lese und esse. Abends hau ich mich und mein Zelt in die Wildnis (rücksichtsvoll).
2. Tag
Heute lasse ich das Rad stehen und mache ich einen gemütlichen Fußmarsch über Hauptmannsberg, Hullerbusch und am schmalem Luzin zurück. Ich komme an einem Großteingrab, uralten Bäumen und Mooren vorbei.
Tageserfolg: derber Sonnenbrand.




3. Tag
Durch Wittenhagen fahre ich heute zum Schlossberg, nördlich von Feldberg. Hier stand im 8./9. Jh. ein slawischer Burgwall. Davon ist natürlich nichts mehr übrig geblieben. Dank meiner blühenden Phantasie macht die Anlage trotzdem Eindruck auf mich. Dort wo einst der Tempel stand, setze ich mich und lasse eine Weile meine Gedanken kreisen.

Der nächste Halt sind einige bronzezeitliche Hügelgräber. Etwa 100 Steinhaufen bilden hier einen vorzeitlichen Friedhof. Laut wissenschaftlicher Untersuchung weisen die Steine hier eine erhöhte Radioaktivität auf. Warum das so ist weis aber keiner.


Ich fahre weiter nach Schlicht und mache Fotos von der Maledei, einem mittelalterlichem Wohnturm, bzw. von dem was davon übrig geblieben ist.

Baum frisst Zaun!

Letzter Stopp sind die Heiligen Hallen, das erste NSG Deutschlands. Hier steht der älteste Buchenbestands Europas.



4. Tag
Es geht nach Conow, auch hier hat es in irgendeinem Brandenburgischen/Mecklenburgischen Krieg ein Dörflein dahin gerafft, das dann später etwas abseits wieder auf gebaut wurde. Übrig geblieben ist eine der besterhaltenen Kirchenruinen Mecklenburgs.


Danach mache ich mich zu Fuß auf den Weg zur Halbinsel Conow und streife dort ein paar Stunden durch das NSG.


Da der Tag noch nicht rum ist fahre ich noch ein paar Dörfer ab.

Irgendwo will ich quer durch den Wald fahren, der Weg wird immer unwegsamer, ich muss das Rad schieben und irgendwann ist der Weg ganz weg. Na das war wohl nichts…denk ich so bei mir.

Irgendwann schaffe ich es doch noch nach Carwitz und finde dort an meinem alten Schlafplatz ein bereits aufgebautes Zelt vor. Es gehört dem Jonas, der auf dem Weg mit dem Rad nach Finnland ist. Er ist gut ausgerüstet, nur mit einem Büchsenöffner muss ich aushelfen. Wir essen zusammen und quatschen über Lebensphilosophien.
Nachts muss ich kurz raus aus dem Zelt und bin vom Anblick des Himmels überwältigt. Wir haben Vollmond, es ist also relativ hell. Trotzdem kann man wunderbar die Sterne erkennen. Für jemanden aus Berlin ist das ein ungewohnter Anblick.
5. Tag
Ich fahre gen Heimat Richtung Prenzlau. In Arendsee finde ich die letzte Kirchenruine meiner Reise.


Da ich schnell vorrankomme, überlege ich einen Zug früher zu nehmen. Dazu muss ich mich aber beeilen und schaffe es tatsächlich in den letzten paar Minuten am Automat in Prenzlau ein Ticket zu ziehen. Kurz darauf kommt aber die Durchsage das der Zug ausfällt, genau genommen alle Züge für diesen Tag ausfallen. Aha!
Es folgt eine sehr lange Wartezeit; Fahrrad in den Schienenersatz-Bus quetschen und eine Gruppe Mitreisende die eine Stundenlange Unterhaltung aus Furzgeräuschen bestreiten können. Insgesamt brauche auch nur 5 Stunden bis ich wieder in Berlin bin.
War trotzdem gut.
[DE] Mit dem Rad zu den wüsten Kirchen der Uckermark | Teil 1
Achtung, dieser Beitrag könnte Spuren von Regionalwerbung enthalten!
1. Tag
Es ist das erste schöne Wochenende seit langem, daher ist die Bahn gut besetzt, auch mit Fahrrädern. Allein in meinem Abteil stapeln sich insgesamt 11 Fahrräder. Angekommen in Fürstenberg geht es vorbei an einem Panzer, dessen bestes Stück eine Wollsocke ziert.
Das Wetter ist super und ich freue mich endlich im Wald unterwegs zu sein. Der Weg nach Neuthymen ist eine sehr schöne, von alten knorrigen Bäumen bewachsene Allee.
Später im NSG warnt mich ein Hinweisschild vor einem lokalen Kernwaffenbunker… Ich fahre daraufhin viel vorsichtiger.

Zwischen den beiden Kastavenseen hindurch geht es über die „Russenbrücke“, und der Wüsten Kirche Säle wird auich noch einmal einen Besuch abgestattet.


Die Einfahrt nach Retzow gestaltet sich etwas schwierig. Die Straße ist gesperrt wegen Tiefbauarbeiten, ich ignoriere das und falle fast in den ausgehobenen Graben. Im Ort befindet sich dann noch so eine brüchige Kirchenruine.
Die Kirche in Beenz sieht dagegen noch sehr gut aus.

In Melchow tanke ich auf dem Friedhof Wasser nach und schaue mir, auf der Suche nach komplexen Familienverflechtungen, die Gräber an.
Die nächste Pause erfolgt an der Ortswüstung Krüselin. Die Häuser hier wurden in den letzten Kriegstagen zerstört.


In Carwitz gehe ich im See baden. Da mir Mädels zuschauen schaffe ich sogar eine Runde von ca. 5 Minuten zu schwimmen, ehe ich meine Arme vor Taubheit kaum noch bewegen kann. Es ist Eiskalt. Das Wasser hier hatte noch nichts von dem Sonnigen Wetter mitbekommen. Den Rest des Tages entspanne ich mich am Wasser, lese und esse. Abends hau ich mich und mein Zelt in die Wildnis (rücksichtsvoll).
2. Tag
Heute lasse ich das Rad stehen und mache ich einen gemütlichen Fußmarsch über Hauptmannsberg, Hullerbusch und am schmalem Luzin zurück. Ich komme an einem Großteingrab, uralten Bäumen und Mooren vorbei.
Tageserfolg: derber Sonnenbrand.



3. Tag
Durch Wittenhagen fahre ich heute zum Schlossberg, nördlich von Feldberg. Hier stand im 8./9. Jh. ein slawischer Burgwall. Davon ist natürlich nichts mehr übrig geblieben. Dank meiner blühenden Phantasie macht die Anlage trotzdem Eindruck auf mich. Dort wo einst der Tempel stand, setze ich mich und lasse eine Weile meine Gedanken kreisen.

Der nächste Halt sind einige bronzezeitliche Hügelgräber. Etwa 100 Steinhaufen bilden hier einen vorzeitlichen Friedhof. Laut wissenschaftlicher Untersuchung weisen die Steine hier eine erhöhte Radioaktivität auf. Warum das so ist weis aber keiner.
Ich fahre weiter nach Schlicht und mache Fotos von der Maledei, einem mittelalterlichem Wohnturm, bzw. von dem was davon übrig geblieben ist.
Baum frisst Zaun!

Letzter Stopp sind die Heiligen Hallen, das erste NSG Deutschlands. Hier steht der älteste Buchenbestands Europas.
4. Tag
Es geht nach Conow, auch hier hat es in irgendeinem Brandenburgischen/Mecklenburgischen Krieg ein Dörflein dahin gerafft, das dann später etwas abseits wieder auf gebaut wurde. Übrig geblieben ist eine der besterhaltenen Kirchenruinen Mecklenburgs.
Danach mache ich mich zu Fuß auf den Weg zur Halbinsel Conow und streife dort ein paar Stunden durch das NSG.

Da der Tag noch nicht rum ist fahre ich noch ein paar Dörfer ab.

Irgendwo will ich quer durch den Wald fahren, der Weg wird immer unwegsamer, ich muss das Rad schieben und irgendwann ist der Weg ganz weg. Na das war wohl nichts…denk ich so bei mir.

Irgendwann schaffe ich es doch noch nach Carwitz und finde dort an meinem alten Schlafplatz ein bereits aufgebautes Zelt vor. Es gehört dem Jonas, der auf dem Weg mit dem Rad nach Finnland ist. Er ist gut ausgerüstet, nur mit einem Büchsenöffner muss ich aushelfen. Wir essen zusammen und quatschen über Lebensphilosophien.
Nachts muss ich kurz raus aus dem Zelt und bin vom Anblick des Himmels überwältigt. Wir haben Vollmond, es ist also relativ hell. Trotzdem kann man wunderbar die Sterne erkennen. Für jemanden aus Berlin ist das ein ungewohnter Anblick.
5. Tag
Ich fahre gen Heimat Richtung Prenzlau. In Arendsee finde ich die letzte Kirchenruine meiner Reise.


Da ich schnell vorrankomme, überlege ich einen Zug früher zu nehmen. Dazu muss ich mich aber beeilen und schaffe es tatsächlich in den letzten paar Minuten am Automat in Prenzlau ein Ticket zu ziehen. Kurz darauf kommt aber die Durchsage das der Zug ausfällt, genau genommen alle Züge für diesen Tag ausfallen. Aha!
Es folgt eine sehr lange Wartezeit; Fahrrad in den Schienenersatz-Bus quetschen und eine Gruppe Mitreisende die eine Stundenlange Unterhaltung aus Furzgeräuschen bestreiten können. Insgesamt brauche auch nur 5 Stunden bis ich wieder in Berlin bin.
War trotzdem gut.

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