[DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

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    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    31. Tag: Groß Hehlen - Wietzendorf
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Donnerstag, 12. Mai 2016
    Strecke: 39 Km – Etappe: 338 Km - Gesamtstrecke: 968 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 75 m
    Gehzeit: 9 h

    Eigentlich habe ich heute gut geschlafen aber trotzdem bin ich wieder früh wach. Kurz nach 6 Uhr bimmelt zuhause immer der Wecker. Und der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Da es hier ab 6 Uhr 30 Frühstück gibt drehe ich mich zwar nochmal rum, kann aber nach einem guten Frühstück gegen 8 Uhr 15 schon los. Zuerst muss ich auf den Weg zurück. Und dann geht es durch recht sterile Wälder schnurgeradeaus nach Norden.


    Hinter Celle geht es durch phantasielose Baumplantagen

    Also so hatte ich mir dir Heide nicht vorgestellt! Ich habe noch so ein Bild im Kopf als ich als Kind mal mit meinen Eltern in der Lüneburger Heide war. Und das sah anders aus! Die mit dem Lineal gezogenen Waldwege lassen erkennen, dass das so wohl noch eine Weile bleibt. Einzig wird der Weg sandiger. Und das ist mitunter recht anstrengend.


    Sandige Wege führen von Groß Hehlen nach Norden

    Dafür gibt es aber ab und zu interessantes am Wegesrand.


    Eine Libelle

    Die Wildecker Heide ist dann wirklich recht schön. Und der Wald wird ganz langsam wieder natürlicher. Diese Telegraphenmasten in Reih und Glied mag ich gar nicht.


    An der Wildecker Heide

    Die Heidestücke bei Severloh lassen dann schon ahnen, dass es auch besser geht.


    Die Heide bei Severloh

    Am Dehningshof ist dann die erste Pause des Tages angesagt. Rund um den Angelbecksbusch mit seinen Seen gefällt es mir dann auch schon wieder ganz gut.


    Der See beim Angelbecksbusch

    Die Bögen, die der Heidschnuckenweg schlägt, um die einzelnen Heiden ab zu klappern, spare ich mir aber. Ich denke in der Nordheide kommt davon noch genug.


    Auf dem Weg nach Hermannsburg

    Deshalb peile ich ab hier Hermannsburg direkt an.


    In Hermannsburg

    Nach einem verspäteten Mittagessen wandere ich dann über Baven und Backebergs Mühle nach Willighausen. Wieder so ein markiger Ortsname! Am Lönsstein (schon wieder einer?) treffe ich den Heidschnuckenweg mit dem E1 wieder.


    Schöne Wege hinter Hermannsburg

    Den beiden folge ich dann nach Wietzdendorf. Keine wirkliche Knalleretappe. Und mir wird klar warum so viele beim E1 im Norden eher an ihr Fahrrad als an ihre Wanderstiefel denken: Alles ist recht eben, breit und in der Regel fest und entsprechend gut mit dem Fahrrad zu befahren. Aber auch Reitsportfreunde kommen hier auf ihre Kosten.


    Die Südheide ist Pferdeland

    Der Gasthof in Wietzendorf hat einen schönen Biergarten in dem ich die nächsten Etappen anschaue. Also ewig darf das so nicht weiter gehen. Entweder ich wandere morgen nach Soltau und fahre heim um ein andermal mit dem Rad wieder zu kommen oder ich lasse Soltau ganz weg und steuere die Lüneburger Heide direkt an.


    Auf dem Weg nach Wietzendorf

    Ob die durchgängig mit dem Rad zu befahren ist weiß ich nicht. Wenn der Sand trocken und tief ist, wird das vermutlich nicht sehr lustig.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    30. Tag: Scherenbostel/Bissendorf - Groß Hehlen
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    Mittwoch, 11. Mai 2016
    Strecke: 38 Km – Etappe: 299 Km - Gesamtstrecke: 929 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 100 m
    Gehzeit: 9 h

    So starte ich 8 Uhr 45 da, wo ich gestern aufgehört habe.


    Grüner Spargel

    Hinter Bissendorf geht es durch Pferdekoppeln. Überhaupt scheinen hier mehr Pferde als Rinder rum zu stehen. Und wenn mal Rinder rumstehen, dann sehen sie nicht aus wie man es erwartet!


    Diverses Viehzeug unterwegs

    Etwas kreuz und quer geht es in der Morgensonne auf alleenbestandenen Wegen entlang. Kurz vor der Autobahn A352 habe ich den E1 dann wieder. Zwar etwas ältere Wegmarkierungen aber genau da wo sie laut Karte verlaufen sollen. Es geht auf schönen Wegen durch eine Wochenend-/Schrebergarten-Siedlung. So genau ist der Unterschied manchmal nicht zu erkennen.


    Schöne Pfade auf dem alten Weg nach Fuhrberg

    Dann kreuze ich noch die A7 und halte dahinter nach Norden. Und schon kommen von links neue E1-Markierungen. Jetzt bin ich also doppelt richtig! Schnurgeradeaus geht es nach Fuhrberg.


    Auf dem Weg nach Fuhrberg

    Dort mache ich einen Boxenstopp.


    Tolles Haus in Fuhrberg

    Ab hier wird es wieder etwas heikel. Ich habe keine Karte sondern nur Bitmaps von Karten auf dem Handy. Die hatte ich im Vorfeld mit den aktuellen Topographischen Karten und diversen Wegbeschreibungen erstellt sowie mittels KML-Dateien um Wanderwegen ergänzt. Aber die Navigation scheint einfach: Immer geradeaus bis Allerhop. Das sollte ich hinkriegen!


    Es geht geradeaus

    Schaffe ich auch. Bis ich an einem Moorgraben stehe und kein Wanderzeichen mehr sehe. Ein Blick aufs Handy beruhigt: Kein Problem! Der Weg geht ca. 1 Km weiter links. Also schlage ich mich nach Norden, überspringe einen Moorgraben und quere eine Wiese.


    Gelber Ginster

    Ich gehe an der Straße entlang bis der nächste Feldweg wieder nach Norden geht und schon habe ich den E1 wieder.


    Norddeutsches Flachland in Niedersachsen

    Aber eigentlich nicht da, wo er laut Karte hingehört. Ohne gute und aktuelle Karten ist das halt einfach Käse!


    Holz am Weg

    Ich folge der Markierung und komme durch recht unnatürlichen Wald nach Wietzenbruch.


    Sterile Baumzucht

    Immer außen rum geht es am Ortsrand entlang bis der Weg wieder in den Wald führt.


    Im Wald um Wietzenbruch

    Er überquert einen Kanal mit einem fast stehenden Gewässer und führt dann an diesem entlang.


    Brücke über den Fuhsekanal

    So langsam knurrt der Magen. Mittag war eigentlich schon lange in einem der verpassten Orte geplant. Weiter geht es auf schönen Waldwegen auf Celle zu. Meist am Kanal entlang.


    Am Fuhsekanal

    Irgendwann mache ich es wie Hape und bestelle beim Universum eine Kneipe, die noch Mittagstisch hat. Und siehe da: Es funktioniert! An der nächsten Ecke liegt eine Waldgaststätte und hat einen grandiosen Mittagstisch: Rumpsteak an Steinpilzsoße mit frischem Spargel! Als Nachtisch frische Erdbeeren mit Vanilleeis und Sahne.
    Irgendwann rolle ich in Richtung Celle weiter.


    Waldwege nach Celle

    Ich will heute noch in die Innenstadt und mir eine Karte kaufen. Dieses kartenlose Gehen macht mich ganz kirre. So komme ich an der Fuhse entlang in die Nordstadt von Celle. Mit schöner Backsteinkirche – gefällt mir gut. Nur leider ist sie mal wieder zu. Ja sind wir hier denn in Spanien?


    Backsteinkirche in Celle Neustadt

    Durch einen Park geht es zum Schloss. Einfach toll! Wenn nur der E1 immer so clever geführt würde!


    Das Schloss von Celle

    Dann führt er mich noch durch die Altstadt. An einer Buchhandlung decke ich mich mit aktuellen topographischen Karten ein. Dann stromere ich noch durch die Gassen der Altstadt, genieße ein Radler in der Sonne eines Kaffees und lege mir den weiteren Verlauf des späten Nachmittags zurecht.


    Celler Altstadteindrücke

    Eigentlich geht es mir noch ganz gut und so ziehe ich noch weiter durch einen Park hinter der Altstadt und an der Aller entlang.


    Wege aus der Celler Innenstadt hinaus

    Durch einige Vororte geht es weiter bis ich über Felder nach Groß Hehlen komme. Hier schickt mich das eine Hotel zum Abendessen in das andere – weil es hier sonst nichts zu essen gibt. Da gehe ich lieber gleich in das andere und inspiziere bei der Gelegenheit dann nicht nur Küche und Keller sondern auch Sauna und Hallenbad.


    Schmetterling am Wegrand nach Groß Hehlen

    Ab Celle bin ich ja auf dem Heidschnuckenweg unterwegs. Also muss heute mal ein Heidschnuckenbraten auf den Teller. Lecker! Bin mal gespannt wie es morgen weiter geht! Gute Nacht!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hallo Prachttaucher.

    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
    Boah - was für ein Sonnenuntergang ! Und dann auch noch echte Mücken - das ist ja Skandinavien pur.
    Noch nicht ganz Skandinavien. Aber was nicht ist kann ja vielleicht noch werden ...

    Gruß Wafer


    Hallo Lina.

    Zitat von lina Beitrag anzeigen
    Schreib, schreib ...!
    Ich würde auch lieber ständig schreiben. Aber es klappt halt nicht immer: Job, Frau, Kinder, Haus, Garten, andere Hobbies, ...

    Zitat von lina Beitrag anzeigen
    Du hättest gleich nach der zweiten Schranke am Poggenhagener Bahnhof rechts ins Wäldchen abbiegen können, dann ein Stück oben auf dem Hügel an der Bahnlinie entlang und dann links ab parallel zu den Häusern durch’s Grüne bis kurz vor die Bordenauer Brücke. In den OSM-Karten sind die Pfade eingezeichnet. Es ist zwar nur ein relativ kurzes Stück, aber ein hübsches.
    Tja, wenn man das immer vorher so genau wüsste! Ich schaue mir Wege im Vorfeld eigentlich immer gut an und wähle häufig andere Varianten. Wie man liest auch teilweise recht großräumig. Aber alle Optimierungen findet man auch nicht. Und diese hatte ich nicht auf dem Schirm. List sich aber gut!

    Zitat von lina Beitrag anzeigen
    Leider warst Du 2 Monate zu früh für’s "Blaubeerparadies" Brelingen/Wald, das macht erst am 15. Juli auf. Dort steht dann auch dieser vielsagende, aber etwas nicht mehr ganz up-to-date Wegweiser: klick
    Das wäre genau das gewesen, was ich gerne mitgenommen hätte! Ich liebe Blaubeeren!!! Ich bin ja an einigen Plantagen vorbei gekommen. Den Wegweiser habe ich leider nicht gesehen.

    Zitat von lina Beitrag anzeigen
    Es ist nach wie vor spannend, wie die Gegend in Gegenrichtung aussieht
    Ich spickel auch immer bei dir wie der Weg andersrum aussieht. Selten, dass wir das gleiche Motiv haben. Und wenn, wie z.B. am Hagenburger Schloss, sind die Motive erst auf den zweiten Blick als gleich zu erkennen. Ich bin mir nicht mal sicher ob jemand, dem man die Bilder ohne Beschreibung vorlegen würde klar erkennen würde, dass wir in etwa das gleiche Vorhaben angehen. Das macht die Sache aber auch irgendwie spannend! Jeder sieht eben was anderes.

    Gruß Wafer

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  • lina
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    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Du hättest gleich nach der zweiten Schranke am Poggenhagener Bahnhof rechts ins Wäldchen abbiegen können, dann ein Stück oben auf dem Hügel an der Bahnlinie entlang und dann links ab parallel zu den Häusern durch’s Grüne bis kurz vor die Bordenauer Brücke. In den OSM-Karten sind die Pfade eingezeichnet. Es ist zwar nur ein relativ kurzes Stück, aber ein hübsches.

    Das Dienstleistungszentrum ist meines Wissens keine Kaserne, sondern ein Einrichtung zur Versorgung derer, die in Kasernen leben und arbeiten. Im Museum des Fliegerhorstes steht übrigens eine JU52, die brummelt auch hin und wieder durch die Lüfte :-)

    Leider warst Du 2 Monate zu früh für’s "Blaubeerparadies" Brelingen/Wald, das macht erst am 15. Juli auf. Dort steht dann auch dieser vielsagende, aber etwas nicht mehr ganz up-to-date Wegweiser: klick Aber Du hattest Glück, als ich da gestern entlang radelte, waren die paar hundert Meter Wirtschaftsweg durch den Wald übersät mit tiefen Pfützen. Stehenbleiben war nicht angesagt, wegen Mücken-Aufkommens, d.h. zu Fuß müsste man dort gerade wahrscheinlich eher joggen.

    Es ist nach wie vor spannend, wie die Gegend in Gegenrichtung aussieht
    Zuletzt geändert von lina; 23.06.2016, 18:59.

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  • Wafer
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    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    29. Tag: Steinhude - Scherenbostel/Bissendorf
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    Dienstag, 10. Mai 2016
    Strecke: 38 Km – Etappe: 261 Km - Gesamtstrecke: 891 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 75 m, ↓ 50 m
    Gehzeit: 9 h

    Nach einem absolut grandiosen Frühstück bin ich um ½ 9 auf der Piste.


    Fürstliches Frühstück - Hier noch ohne Fischteller

    Es fällt mir schwer diesen Flecken zu verlassen. Aber man soll ja immer dann gehen, wenn man den besten Eindruck hat.


    Start in Steinhude

    Und besser kann es kaum noch werden. Der Weg ist zu Beginn nicht wirklich schön: Es geht durch Steinhude und hinaus in die weniger schönen Viertel.


    Petruskirche von Steinhude

    Dann kommt mal 1 Km unbefestigte Wege aber dann geht es lange auf betonierten Radwegen neben einer Straße entlang. An der Kaserne des Fliegerhorstes (da steht jetzt „BW-Dientleistungszentrum“ – was ist denn bitte damit gemeint? Ist die klassische Arbeit des Soldaten, nämlich Krieg zu führen, jetzt eine Dienstleistung?) Auch der S-Bahnhof von Poggenhagen ist kein High-Light.


    An der Leine wandern

    An einer viel befahrenen Straße geht es entlang nach Bordenau.


    Hübsch - aber recht militärisch orientiert

    Hinter dem Ort wird es dann aber echt schön!


    Der Bordenauer See

    Ein kleiner See, schöne Wanderwege, ... gut zu gehen!


    Waldwege auf dem Weg nach Otternhagen

    Ab der B6 entwickelt sich das dann aber wieder als recht festen und breiten Waldweg nach Ottenhagen.


    Typisch norddeutscher Bauernhof

    Hier ist zwar noch nicht ganz die Hälfte erreicht aber ich mache Mittagspause. Den Altersschnitt kann ich kaum beeinflussen: Sehr viele Rentner im deutlich oberen Altersbereich nutzen den sehr guten und Preiswerten Mittagstisch. Der dann folgende Weg durch das Ottenhagender Moor gefällt mir dann wieder sehr gut!


    Das Otternhagener Moor

    Nur was teilweise geteerte Wege in einem Naturschutzgebiet zu suchen haben verstehe ich nicht wirklich ...


    Typisch Niedersachsen: Mehr Pferde als Rinder auf den Weiden

    Die Wirtschaften, die laut meiner Karte an der Strecke liegen sollen haben alle zu.


    Endlose Rapsfelder auf dem Weg nach Scherenbostel

    Ab Schadehop wird der E1 dann wieder anders geführt als auf der Karte. Aber eines ist klar: Schöner! Auf kleinen Waldwegen geht es auf Scherenbostel zu. Am Ortseingang verliere ich den E1 dann etwas aus den Augen. Na, egal! Jetzt schaffe ich den Rest vollends selber.


    Tolle Waldwege führen mich nach Scherenbostel

    Über Feldwege komme ich nach Bissendorf und steuere das Hotel in der Ortsmitte neben der Kirche an.


    Der Kirchturm der St.-Michaelis-Kirche in Bissendorf

    Das ist aber voll. Schon seit Wochen ausgebucht. Und viele Alternativen kennt Google-Maps nicht. Aber der Hotelbesitzer. Er besorgt mir ein Zimmer etwas südlich von Scherenbostel. Da noch andere Gäste des Hotels dort untergebracht sind habe ich eine Mitfahrgelegenheit. Sowas muss ich mir morgen auch suchen. Die 3 Km brauche ich nicht nochmal. So schön waren sie dann wirklich nicht. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass ich hier wieder auf einem „Verbindungsweg“ unterwegs bin. Das waren in der Vergangenheit immer die Strecken, die weniger gut strukturiert waren, kaum Wegweiser hatten und z.B. auch keine Bänke für Pausen.

    Beim Abendessen (Spargel mit Schinken und zerlassener Butter) komme ich mit dem Chef des Hauses ins Gespräch. Er geht rum und erfreut sich der heimatlich schwäbischen Klänge. Er bietet mir an, mich morgen nach Bissendorf mit zu nehmen weil er am Vormittag eh wieder Spargel holen müsse. Da wäre er eh in der Richtung unterwegs. Er würde mich auch weiter mitnehmen aber das will ich natürlich nicht. Ich will mir ja eigentlich nur den nochmaligen Weg nach Bissendorf sparen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • lina
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    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Schreib, schreib ...!

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  • Prachttaucher
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    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Boah - was für ein Sonnenuntergang ! Und dann auch noch echte Mücken - das ist ja Skandinavien pur.

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  • Wafer
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    28. Tag: Riehe - Steinhude
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Montag, 9. Mai 2016
    Strecke: 21 Km – Etappe: 223 Km - Gesamtstrecke: 853 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 50 m, ↓ 50 m
    Gehzeit: 6 h

    Auch der Service beim Frühstück ist super: Wie ich meine Eier gerne hätte (gekocht, gerührt oder gespiegelt?) oder ob mir Fisch lieber sei? Trotzdem bin ich 8 Uhr 15 auf dem Weg. Auf Feldwegen - leider geteert – halte ich auf Haste zu. Hinter mir weichen die Berge immer weiter zurück.


    Riehe mit dem Deister im Hintergrund

    In Haste unterquere ich die Bahnlinie und finde direkt dahinter einen kleinen Weg, der in die richtige Richtung führt. Endlich blüht hier auch der Bärlauch.


    Bärlauch im Wald nordwestlich von Haste

    Der Wald ist voll von Knoblauchduft. Was ein paar Höhenmeter und ein paar Tage Sonnenschein doch ausmachen! Vor ein paar Tagen im Eggegebirge habe ich nur geschlossene Blütenansätze gesehen. Der E1 stößt von rechts wieder zu mir. Er war im Wald Haste im großen Bogen nördlich umgangen. Eine Brücke führt über den Mittellandkanal.


    Am Mittellandkanal bei Idensen

    Damit ist aber auch klar, dass das Bergland endgültig Geschichte ist. Wer baut einen Kanal ins Bergland wenn er ein paar Meter weiter Flachland zur Verfügung hat? An ihm geht es eine Weile entlang. Die Kähne sind recht international. Seit der Kanal fertig ist sind auch Polen und Tschechen auf ihm unterwegs. Nach dem Bergland vermittelt so ein Flachlandkanal gleich ein ganz anderes Flair.


    Dammwildzucht bei Idensen?

    Leider verlässt der Weg den Kanal bei Idensen schon wieder recht schnell um auf einen von Menschen aufgehäuften Berg zuzuhalten. Ich tippe ja mal auf Kalibergbau – ein Kalimanscharo gewissermaßen.


    Mesmerode mit seinem Kalimanscharo

    Aber es reizt mich gar nicht ihn zu besteigen. Sehr steil und oben staubt es gewaltig. Zwischen Feldern führt der E1 auf den Wald zu. Ich halte mich eher in Richtung der nördlichen Anhöhe in der Hoffnung einen guten Blick auf das Steinhuder Meer zu erhaschen. Das klappt aber nicht wirklich. Dafür rückt der Deister hinter mir in immer weitere Ferne.


    Teich in Hagenburg

    Durch Hagenburg führt ein schöner Weg zwischen den Siedlungen hindurch und auf der anderen Seite treffe ich den E1 wieder. Leider geht es ab hier wieder asphaltiert weiter. Des Radlers Freud, des Wanderers Leid!


    Der E1 am Hagenburger Kanal

    Auf der anderen Seite des Kanals liegt das Hagenburger Schloss.


    Schloss Hagenburg

    Durch die Moore und an Kanälen entlang geht es vor bis ans Steinhuder Meer. Wenn man sich den E1 so im Groben ansieht habe ich mich immer gefragt warum er hier nochmal nach Westen führt obwohl er beim Köllnischfeld schon gut 12 Km östlicher war.


    Ankunft am Steinhuder Meer mit Blick auf Steinhude und Wilhelmstein

    Als ich dann das Steinhuder Meer so sehe verstehe ich es! Das ist schon ein toller Kontrast zu den Bergen der letzten Tage! Am Ufer führt der wiedermal geteerte E1 nach Steinhude. Die Villen am Ortseingang lassen kaum den Blick auf das Meer zu. Aber ab dem Hafen wird das dann anders.


    Am Hafen von Steinhude

    Der Weg führt wieder direkt am Wasser durch das Städtle. Bei dem Wetter und den wenigen Leuten grandios!


    In Steinhude ist tierisch was los

    An der Infrastruktur kann man klar erkennen, dass man hier in der Hochsaison mit mehr Touristen zurechtkommt.


    Steinhude Zentrum

    Aber so leer, das hat schon was! Ich schlendere an der Promenade dahin und die Anzahl der Kilometer, die ich heute noch gehen will, schrumpft mit jedem Schritt.


    Die Meerpromenade von Steinhude

    In einem Restaurant direkt am Wasser esse ich Matjes mit Bratkartoffeln. Der Knaller! Bei uns im Schwabenland liegt deutlich zu wenig Fisch auf den Tellern! Irgendwann wird mir klar, dass das Restaurant auch Zimmer hat. Und eines davon wäre auch frei. Oben unter dem Dach mit „Meerblick“. Also wird die heutige Etappe kurzerhand hier für beendet erklärt, das Zimmer bezogen und in den Sportschuhen noch die eine oder andere Runde durch den Ort gedreht.


    Eindrücke von Steinhude

    Am Steg setze ich mich hin, lasse die Füße zu Wasser, meditiere etwas, ... lege ganz kurz den Kopf auch mal auf den Steg und – Zing – ist der Nachmittag um eine halbe Stunde kürzer. Die Zeit vergeht hier wie im Flug!
    Der späte Nachmittag am Wasser ist der Traum!


    Später Nachmittag am Steinhuder Bootssteg

    Und die teergeschädigten Knie danken es mir – hoffentlich! Ich hatte ja damit gerechnet, dass die Absteigerei die Knie am meisten belastet. Aber dem scheint nicht so zu sein. Und je länger ich mir die Wege der letzten Tage durch den Kopf gehen lasse desto mehr kann ich die Outdoorfans verstehen, die den E1 mit dem Fahrrad machen. Wenn die Wege hier so weiter gehen, wäre das auch für mich eine echte Alternative. Und der Führer spricht von 33 Km für morgen. Oder von 16 Km. Eine Alternative scheint es nicht zu geben. Aber das lasse ich morgen auf mich zukommen. Jetzt genieße ich lieber den Augenblick und beobachte die Sonne bei ihrem Weg in Richtung Horizont.


    Sonnenuntergang am Steinhuder Meer - Erster Akt

    Der Abend wird dann noch mit einem grandiosen Sonnenuntergang und Aal Grün gekrönt – Was will der Wanderer mehr?


    Sonnenuntergang am Steinhuder Meer - Zweiter Akt


    Sonnenuntergang am Steinhuder Meer - Dritter Akt

    Übrigens: Die Insekten sind doch da! Ich habe sie zwar noch immer nicht alle gesehen aber die haben mich gesehen! Zumindest die Stechmücken!


    Sonnenuntergang am Steinhuder Meer - Letzter Akt
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    27. Tag: Bad Münder - Riehe
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Sonntag, 8. Mai 2016
    Strecke: 28 Km – Etappe: 202 Km - Gesamtstrecke: 832 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 450 m, ↓ 500 m
    Gehzeit: 7 h

    Heute komme ich erst gegen 8 Uhr 45 weg. Ich muss erst noch bis in die Stadtmitte von Bad Münder (120 m).


    Die Stadtmitte von Bad Münder

    Dort verliere ich erfolgreich den gut markierten E1 aus den Augen. Aber für sowas gibt es ja Karten. Ich wähle die Straße mit Bäumen hinauf zur Ziegelbuche: Der Planet sticht heute wieder heiß vom Himmel. Bei näherer Analyse der Karte stelle ich dann fest, dass ich die gerade erkämpften Höhenmeter wieder hergeben soll. Also disponiere ich mal wieder um und bleibe auf der Höhe und wandere auf breiteren Waldwegen zum Forsthaus Köllnischfeld (313 m).


    Auf dem Weg auf den Deister

    Dahinter geht es dann wieder auf dem originalen Weg zackig aufwärts. Und oben grüßt dann ein Turm nach dem anderen: Ein Funkturm, einer mit Radaranlagen aber auch der Annaturm (402 m). Eine schlichte Betonkonstruktion mit netter Hütte daneben.


    Der Annaturm und die Gaststätte

    Innen führt eine Treppe über 107 Stufen die 28 Meter nach oben. Bei Gegenverkehrt wird’s richtig eng! Ich hab’s abwärts ausprobiert! Die Aussicht oben lohnt aber mal wieder die Mühe. Beim Blick nach Süden und Westen hinterlässt das Weserbergland wieder tolle Eindrücke.


    Blick vom Annaturm nach Westen

    Mir gefällt so leicht gewelltes Land einfach gut. Nach Norden und Osten sehe ich dann, was auf mich zukommt: Es wird eben! Topfeben!


    Blick vom Annaturm nach Nord-Osten - Es wird eben

    Und mitten in dieser ebenen Weite liegt die Landeshauptstadt von Niedersachsen: Hannover. Laut Beschreibung sind das gerade mal 18 Kilometer Luftlinie.
    Und einen richtig guten Kaiserschmarren haben die da in der Hütte unten! Die Hütte ist auch gut besucht.
    Der weitere Weg des E1 führt wieder direkt am Kamm des Deister entlang.


    Forstwirtschaft am Deisterkamm

    Dieser erste höhere Kamm zieht jegliche Techniker an: ein Fernmeldeturm, noch eine Flugsicherungsanlage und natürlich Mobilfunkmasten. Und noch ein begehbarer Turm mit Gaststätte: Der Nordmannturm.


    Ankunft am Nordmannsturm

    Klar, dass ich auch hier rauf muss. Die 76 Stufen führen aber nicht ganz so weit hinauf, so dass der Blick ins Flachland noch von den Bäumen verdeckt ist.


    Das Wesergebirge vom Nordmannsturm aus

    Etwas unkonventionell führen ein paar Kabel von ein paar Antennen zur Gartenlaube. Da haben sich ein paar Amateurfunker niedergelassen um an einem europaweiten Kontest teil zu nehmen. Auch hier dürfte die exponierte Lage den Ausschlag für die Standortwahl gegeben haben.


    Pause am Nordmannsturm

    Auch hier ist die Küche gut. Langsam entwickelt sich das zu einem gastronomischen Streifzug. Nach den Erfahrungen der letzten Woche mal was ganz Neues.


    Am Nordmannsturm

    Und weiter geht es den Kamm entlang – tendenziell aber eher abwärts. Das Gasthaus an der Teufelsbrücke lasse ich mal aus. Vor drei Tagen wäre das noch nicht passiert! Und so langsam aber sicher nähere sich meine letzte Bergetappe ihrem Ende zu. Ich sehe es auch zunehmend am Schuhwerk der abnehmend sportlich ambitionierten Spaziergänger, die mir entgegen kommen.


    Eindrücke von der letzten Bergetappe am Deister

    Und dann stehe ich recht unvorbereitet vor der Mooshütte. Auf einer improvisierten Bühne steht ein Duo das nicht nur alpenländische Folklore zum Besten gibt. Aber ohne Talent ist eben auch das Beste nicht gut genug. Aber noch nicht so schlimm, um mich von einem Marschradler ab zu halten. Meine senioren Tischnachbarinnen brauchen eine Weile bis sie glauben können, dass man von Reutlingen bis zur Mooshütte wandern kann. Weiter ziehe ich über Bantorf weil mir hier noch eine Schöne Aussicht auf das Flachland versprochen wurde.


    In Bantorf

    Ich kreuze die Autobahn A2 und in Waltringhausen (71 m) auch den E1. So langsam reicht es mir für heute wieder. Und wenn ich dem E1 folgte würde ich die drei nächsten Nächtigungsmöglichkeiten umgehen. Für mich etwas überraschend tauchen Spuren von Steinkohlebergbau auf. Der Deister muss wohl mal einige Steinkohlebergwerke gehabt haben.


    Auf dem Weg nach Riehe

    Im nächsten Örtchen – Ort wäre hier etwas zu hoch gegriffen – liegt ein Landgasthof, der allein schon in den ersten paar Minuten beim Service das Hotel der letzten Nacht weit übertroffen hat. Und auch beim Preis liegen sie hier sehr gut.


    Letzter Blick auf den Deister

    Da ich schon deutlich vor 17 Uhr eingecheckt habe mache ich großen Waschtag und packe ein Päckchen um bisher nicht gebrauchtes heim zu schicken. Ich bin halt immer am Gewichtsoptimieren. Und was ich eine Woche nicht gebraucht habe werde ich hoffentlich auch die letzten Tage nicht mehr brauchen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • E1HikingTours
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Erst als ich die Altstadt verlassen habe bin ich zum eingezeichneten Weg des E1 zurück und dort war er dann als E11 ausgewiesen.
    Danke! Dann wird die Situation heute auch noch so sein wie vor 4 Jahren und die Literatur ist leider veraltet. Dann kann ich heute Abend ja mal wieder Wanderwege bei OSM korrigieren.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
    Einfach grandiose Fotos, toll, obwohl ich eher fürs einsame bin.
    Vielen Dank! Bei dem Wetter und den Motiven ist das aber eigentlich keine große Kunst!
    Zum Thema Einsamkeit: Einsamer als zu der Zeit wo ich hier unterwegs war geht es kaum - zumindest in Deutschland. Als mir am letzten Tag eine Wandergruppe begegnet ist hat sich die Zahl der gesehenen Wanderer glatt verdoppelt - wenn ich den Massenauflauf am Hermannsdenkmal abziehe. Und so riesig war die Gruppe beileibe nicht. Klar, wenn man durch Orte kommt begegnet man immer Menschen. Aber die kann man zum Einen umgehen (die Orte meine ich - aber die Menschen natürlich auch! ) und zum Anderen möchte ich auf den Kontakt mit Menschen und Kultur einer Region ja auch nicht ganz verzichten. Ich denke da ist so ein Weg zu einer ungewöhnlichen Zeit eigentlich eine ganz gute Lösung!

    Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
    So, das interessiert mich jetzt: als ich vor vier Jahren diesen Weg gegangen bin, war der E1 über den Basberg ausgeschildert und der E11 über den Bismarckturm. Bei OSM ist aber jetzt wieder die (frühere) Wegführung des E1 über Bismarckturm und E11 über Basberg eingezeichnet. Wie war jetzt genau die Markierung vor Ort? War der Weg zum Bismarckturm als E1 oder als E11 markiert?
    Ich habe mir das jetzt auf meiner Karte (Kompass 848 Karte 1 - Hannover und Umgebung, Copywrite von 2012 und gedruckt 2016) und dem Wanderführer (auch Kompass, Wanderführer 1057, Europäischer Fernwanderweg E1, 8 Auflage 2008) nochmal angesehen. Da ist der E1 jeweils über den Bismarkturm eingezeichnet. Bei der Heisenküche bis Süntelturm sollen der E1 und der E11 zusammen auf einem Weg geführt werden. Davon habe ich wiederum nicht sehr viel mitbekommen weil ich da ja auch etwas außerhalb des Weges unterwegs war. In der Stadt bin ich etwas durch die Altstadt und habe nicht auf Wegzeichen geachtet. Erst als ich die Altstadt verlassen habe bin ich zum eingezeichneten Weg des E1 zurück und dort war er dann als E11 ausgewiesen. Auch der GPX-Track, den ich aus dem Netz geladen habe geht über den Bismarkturm. Leider kann ich jetzt die Herkunft des Tracks nicht mehr genau bestimmen. Dass die beiden Wege mal andersrum geführt wurden/werden sollten habe ich nicht mitbekommen und daher war ich dann ja auch etwas überrascht.
    Zuletzt geändert von Wafer; 11.06.2016, 11:22.

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  • blauloke
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Du hast meine Erinnerungen an die Externsteine und das Hermannsdenkmal aufgefrischt. Da war ich mal vor einigen Jahr(zehnt)en.

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  • E1HikingTours
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Hier ist dann der E11 ausgewiesen, wo der E1 entlangführen sollte. Aber auch damit werde ich fertig. Der E11 sieht auf der Karte aber auch sehr interessant aus: Er kommt auf dem Grat des Wesergebirges aus Westen nach Hameln rein und verlässt Hameln wieder im Osten um auf den Grat des Ith hinauf zu führen. Aber ich bin ja auf dem E1 unterwegs. Der führt dann entlang einer Straße hinauf zum Bismarkturm.
    So, das interessiert mich jetzt: als ich vor vier Jahren diesen Weg gegangen bin, war der E1 über den Basberg ausgeschildert und der E11 über den Bismarckturm. Bei OSM ist aber jetzt wieder die (frühere) Wegführung des E1 über Bismarckturm und E11 über Basberg eingezeichnet. Wie war jetzt genau die Markierung vor Ort? War der Weg zum Bismarckturm als E1 oder als E11 markiert?

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  • Dogmann
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Einfach grandiose Fotos, toll, obwohl ich eher fürs einsame bin.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    26. Tag: Aerzen – Bad Münder
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Samstag, 7. Mai 2016
    Strecke: 32 Km – Etappe: 174 Km - Gesamtstrecke: 804 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 800 m, ↓ 825 m
    Gehzeit: 8 h 30

    Die Sonne scheint schon früh zum Fenster rein. Na also – geht doch! Bei uns zuhause soll es regnen! Frühstück gibt es ab 8 Uhr. So bin ich heute gegen 8 Ihr 30 kurz-ärmelig und -hosig unterwegs. Zuerst geht es eh über Felder nach Königsförde hinunter.


    Auf dem Weg nach Königsförde

    Welch hochtrabender Name für dieses Örtchen.


    Nur ganz kurz gehe ich neben der Straße entlang - Auf dem Radweg rechts

    Über Wiesen komme ich nach Dehrenberg und weiter hinauf an den Waldrand.


    Wiesenwege führen nach Dehrenberg

    Dort steht ein komplettes Klassenzimmer unter den Bäumen. Nette Idee für Naturkundeunterricht. Aber ob die Kids im Schullandheim wirklich Unterricht besuchen wollen? Durch den Wald geht es leicht fallend auf den Klütturm zu. Leicht fallend? Irgendwas stimmt hier schon wieder nicht! Ein Hundegassigeher klärt mich auf wo ich wirklich bin und zeigt mir eine Abkürzung damit ich nicht mehr umdrehen muss.


    Auf Waldwegen geht es auf Hameln zu

    Am Schullandheim Finkenborn treffe ich wieder auf den E1. Schon wieder ein Schullandheim? Diesmal sogar mit Hochseilgarten. Wozu brauchen die hier so viele davon? Haben da besorgte Eltern Angst, dass es wiedermal zu einem Exodus der Jugend kommen könnte und sie wollen sichergehen, dass sie dann auch eine Unterkunft finden? (Oder liegt es gar am nahen Atomkraftwerk Grohnde? Da wäre sichergestellt, dass die Kinder strahlend nachhause kommen! )
    Ein paar Meter weiter komme ich an den Klütturm (258 m).


    Der Klütturm Süd-Westlich von Hameln

    99 Stufen und 50 Cent trennen mich noch von dieser grandiosen Aussicht auf Hameln.


    Hameln vom Klütturm aus gesehen


    Aerzen - Mein heutiger Startort

    Beim steilen Abstieg in die Innenstadt merke ich dann, dass ich etwas an meinem Magnesiumhaushalt tun muss.


    Abstieg vom Klütturm nach Hameln

    Die nächste Apotheke am Weg kann‘s aber richten. Auf der Weser sind zwei Kanuten unterwegs. Sie haben ihre Regenschirme aufgespannt und lassen sich von der leichten Briese wie mit einem Segelboot die Weser runter treiben.


    Sportlich hochaktive Kanuten auf der Weser

    In der Innenstadt ist irgendein Fest. Auf jeden Fall viel Trubel. So besorge ich mir noch eine Anschlusskarte, die mir noch fehlt und verlasse nach kurzem Vesper aus dem Senegal die Innenstadt wieder.


    Die Innenstadt von Hameln - Mit Kindern und ohne Ratten

    Hier ist dann der E11 ausgewiesen, wo der E1 entlangführen sollte. Aber auch damit werde ich fertig. Der E11 sieht auf der Karte aber auch sehr interessant aus: Er kommt auf dem Grat des Wesergebirges aus Westen nach Hameln rein und verlässt Hameln wieder im Osten um auf den Grat des Ith hinauf zu führen. Aber ich bin ja auf dem E1 unterwegs. Der führt dann entlang einer Straße hinauf zum Bismarkturm. Nun, Straße hatte ich heute schon genug – also weiche ich auf Waldwege aus. Verpasse aber dadurch den Turm. Der soll aber eh wiedermal geschlossen sein. Und Türme hatte ich hier schon einige. Und da kommen auch noch einige mehr. Schöne Wege sind mir wichtiger! Ziemlich auf und ab geht es dann über die Heisenküche ins Sünteltal.


    Welliehausen mit dem Süntel

    In Unsen will ich heute eigentlich übernachten aber der Gasthof ist voll. Der nächste soll aber nur einen Kilometer weiter sein. So ziehe ich dann hinüber nach Welliehausen nur um fest zu stellen, dass die hier eine Hochzeit ausrichten und vermutlich sogar auch die Ursache für den vollen Gasthof in Unsen sind. Also bleibt mir nicht viel anderes übrig als den Süntel heute doch noch zu besteigen. Oben steht – wie kaum anders zu erwarten – ein Turm: Der Süntelturm (440 m).


    Der Süntelturm mit Gastwirtschaft

    Mit geöffneter Gastwirtschaft daneben. Schade, dass die hier keine Unterkünfte anbieten. Die 107 Stufen nehme ich natürlich mit. Mir wird sogar das hauseigene Fernglas mit hoch gegeben. Vielen Dank!


    Grandiose Aussicht auf dem Süntelturm - Hier das Wesergebirge

    Das hat sich echt gelohnt!


    Holtensen und Hameln vom Süntelturm aus

    Nach einer Erbsensuppe mit Wurst schlafe ich dann fast am Tisch ein. Jetzt aber los! Sonst wird das heute nix mehr!


    Nachmittags am Süntelturm

    Über breitere Waldwege steige ich zur Bergschmiede ab.


    Schilderwald im Wald auf dem Süntel

    Aber auch die bieten keine Unterkünfte an. Aber Bad Münder ist jetzt nicht mehr weit. Also genieße ich die Nachmittagssonne noch bei einem Radler und steige dann vollends ab bis nach Bad Münder.


    An der Bergschmiede

    Hier komme ich sehr gut unter: Sauna, Hallenbad, fairer Preis. Da gibt es nix zu meckern. Also rein in die Sauna und 2 ruhige Gänge nehmen und dabei noch ein paar Runden im Pool drehen. Da ich bei dem Wetter alleine im Wellnessbereich bin geht das ganz praktisch.
    Den müden Muskeln hat die Sauna ganz gut getan. Eigentlich wollte ich ja heute nicht so weit. Aber 32 Km sind es dann doch wieder geworden. Aber immer noch weniger als gestern! Müde falle ich ins Bett. Gute Nacht – bis Morgen.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    25. Tag: Lemgo - Aerzen
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Freitag, 6. Mai 2016
    Strecke: 38 Km – Etappe: 142 Km - Gesamtstrecke: 772 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 850 m, ↓ 800 m
    Gehzeit: 9 h 30

    Punkt 7 Uhr stehe ich vor den geschlossenen Türen des Hotels. Überall steht zwar, dass es ab 7 Uhr losgeht aber dem ist wohl doch nicht so. Also drehe ich noch eine Runde durch die Altstadt von Lemgo.


    Die St. Nicolaikirche in Lemgo

    Die alten Häuser zeigen, dass die alte Hansestadt Lemgo früher ein reicher Flecken war.

    Imposante Bürgerhäuser der alten Hansestadt Lemgo

    Gegen halb 8 ist dann die Küche besetzt und man erbarmt sich meiner und ich darf ein ½ h früher Frühstücken als geplant. Heißt ja eigentlich auch Frühstück! So komme ich gegen 8 Uhr los als sich der Frühstücksraum füllt.


    Der alte Festungswall von Lemgo wurde zum Park

    Durch die Stadt geht es – wie zu erwarten war – auf Teer bis ich den Stadtrand erreiche und den Aufstieg zum Windelstein angehe. Steil schreibt sich der der Weg hinauf bis ich zu einem – leider geschlossenen – Aussichtsturm komme. Der ist aber nicht nur temporär zu. Das sieht recht dauerhaft aus!


    Geschlossener Aussichtsturm oberhalb von Lemgo

    Gleiches gilt für das Lokal direkt daneben. Schade! Die touristische Infrastruktur an diesem Teil des Weges ist eh schon sehr mager und der verbleibende Rest ist geschlossen oder zweckentfremdet.
    Wer glaubt nachdem man das Eggegebirge verlassen hat würden sich die Höhenmeter reduzieren, der wird hier eines Besseren belehrt. Im Lippischen Bergland geht es ständig auf und ab.


    Waldwege zwischen Lemgo und Hillentrup

    Nach dem Windelstein geht es wieder weit hinunter nur um dann wieder durch den Wald nach Hillentrup auf zu steigen. Tolle Kirche!


    Die Kirche von Hillentrup

    Und toller Urlaubsbauernhof mit Hallenbad und Sauna. Ob die Wanderer für eine Nacht aufnehmen habe ich nicht gefragt. Wäre heute auch eine extrem kurze Etappe. So ziehe ich weiter entlang dem Hansaweg, auf dem der E1 bis Hameln geführt wird.


    Auf dem Weg zum Steinberg

    Der Hansaweg ist sehr wenig auf Teer geführt. Hier wurde seit dem Druck meiner Karte auch die eine oder andere Wegänderung eingeführt.


    Denkmalgeschützte Wege zum Steinberg

    Am Steinberg wird es etwas unübersichtlich und der Gipfel ist sehr – sagen wir mal „steril“ und „menschgemacht“. Die Aussicht ist toll, der Gipfel selber weniger.


    Das Wesergebirge vom Steinberg aus gesehen

    Aber an den Wegen hier gibt es nichts zu meckern! Und an der Landschaft auch nicht!


    Das Weserbergland - stetiges Auf und Ab

    Der nächste kleine Ort empfängt mich wieder mit einem dauerhaft geschlossenen Hotel. Bei der Burg Sternberg soll es noch eines geben aber da kommt man nicht direkt vorbei. Und irgendwie habe ich noch keine Lust auf Pause. Also ziehe ich weiter, immer auf und ab an Winterberg (nur ein Hof!) vorbei und mal wieder hinab ins Tal – diesmal das Extertal – mit stillgelegter Bahnlinie. Die war sogar mal elektrifiziert. Die ganze Region hier scheint aktuell nicht wirklich zu florieren. Und das obwohl es hier sehr schön ist. Ich mache Vesper aus dem Rucksack und genieße die Aussicht.


    E1-Wanderwegimpressionen rund um Extertal

    Dann geht es mal wieder hinauf nach Hummerbruch (wo kommt jetzt so ein Name her?) und hinauf auf den Hohen Asch. So langsam melden sich die Knie. Vor allem abwärts mögen sie nicht so. Aber jetzt bin ja erstmal oben. Und da steht auch ein offener Turm. Also nehme ich die 70 Stufen noch mit. Die Aussicht belohnt die kleine Mühe!


    Aussicht auf der Hohen Asch

    Oben telefoniere ich nach einer Unterkunft. Die drei Hotels auf der Karte (Kompass – nie wieder!!!) gibt es alle nicht mehr. Es soll einen Griechen geben, der ein paar Zimmer hat. Den erreiche ich aber nicht. Und das nächste ist noch über 10 Km weg. Na, da wird es heute schon wieder sehr lang. Ich wollte doch kürzere Etappen machen. Na, dann aber morgen. Ich reserviere dort ein Zimmer und ziehe weiter.


    Schmetterling am Wegesrand

    Heute ist es richtig heiß geworden. Zum Glück führt ein Großteil des Weges im Wald. Dazwischen gibt es immer wieder tolle Aussichten ins Weserbergland rundum. Hier komme ich dann auch an die Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.


    Ein grenzwertiger Ort: Reine - halb in Nordrhein-Westfalen und halb in Niedersachsen

    Seit Beginn meiner Wanderung scheint die innenpolitische Sicherheitslage noch nicht soweit eskaliert zu sein, dass an Landesgrenzen Grenzkontrollen stattfinden.


    An der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen

    So marschiere ich unbehelligt und ohne Visum ins Land der niederen Sachsen ein. Oder sagen wir lieber: ich schleiche ein. Denn so langsam kann ich die Arthrose kaum noch ignorieren.


    Erste Eindrücke von Niedersachsen

    So schleiche ich über den Lüningsberg am Kammweg entlang und freue mich sehr als das Gasthaus endlich in Sicht kommt.


    Darth Vader lässt grüßen

    Ich beziehe ein tolles Zimmer, erledige den Waschtag und lasse mich noch draußen in der Sonne nieder. Zum Essen gehe ich lieber rein. Es geht ein leichter aber angenehmer Wind aber ich esse meine Speisen lieber warm. Und morgen wird es kürzer – versprochen! Außerdem will ich in Hameln nach Topografische Karten schauen. Von den Kompasskarten habe ich jetzt genug. Im Netzt hatte ich nur leider keine anderen gefunden. Dann muss ich für den Muttertag aus der Ferne noch Sträuße organisieren – selbständig hat das bei den Kids leider noch nicht geklappt.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
    Das liegt vielleicht daran, dass der E1 ein geografischer Fernwanderweg und kein Premiumweg mit wissenschaftlich abgekarteter und juristisch einklagbarer Erlebnisoptimierung ist. Genauso wie der Soldat ab 1,50 m Wassertiefe selbständig mit Schwimmbewegungen zu beginnen hat, muss der Fernwanderer eventuell selbständig vom gekennzeichneten Weg abweichen, wenn er etwas Bestimmtes sehen will. Und Du hast es ja auch geschafft; es ist also tatsächlich möglich.
    Nun, wie du schon festgestellt hast ist das nicht nur möglich sondern eigentlich auch mein normales Vorgehen. Hätte ich aber den Einheimischen nicht getroffen, hätte ich z.B. von dem Braker Schloss leider gar nichts mitbekommen. In den moderneren Führern steht sowas ja durchaus mit drin. Nur den, den ich vom E1 habe, da steht sowas (noch?) nicht drin. Und andere / aktuellere habe ich nicht gefunden. Schade eigentlich!
    Naja, vielleicht kann ich ja mal einen neuen schreiben wenn ich mal in Rente bin ...
    Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2016, 07:38.

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  • Igelstroem
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen

    Warum führt der E1 an sowas vorbei, wenn man schon durch eine Stadt tapern muss?
    Das liegt vielleicht daran, dass der E1 ein geografischer Fernwanderweg und kein Premiumweg mit wissenschaftlich abgekarteter und juristisch einklagbarer Erlebnisoptimierung ist. Genauso wie der Soldat ab 1,50 m Wassertiefe selbständig mit Schwimmbewegungen zu beginnen hat, muss der Fernwanderer eventuell selbständig vom gekennzeichneten Weg abweichen, wenn er etwas Bestimmtes sehen will. Und Du hast es ja auch geschafft; es ist also tatsächlich möglich.

    Leitsatz: ›Wanderer, werde nicht weinerlich, wenn Du nicht gänzlich gegängelt wirst.‹

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    24. Tag: Horn - Lemgo
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    Donnerstag, 5. Mai 2016 - Vatertag
    Strecke: 31 Km – Etappe: 104 Km - Gesamtstrecke: 734 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 700 m, ↓ 850 m
    Gehzeit: 8 h

    Nach gutem Frühstück bin ich gegen 8 Uhr 30 wieder auf dem Weg. Ein toller Waldweg zieht am Lönsdenkmal Lönsstein vorbei den Berg hinauf.


    Auf dem Bergrücken am Lönsstein

    Oben steht dann wieder Heidelbeerkraut satt. Und ein grandioser Blick durch lichte Birken und Buchen auf die umliegenden Berge. Wenn ich nicht gerade erst gestartet wäre – also hier würde ich Pause machen! Über den Bergrücken geht es weiter auf tollen Wegen bis sich der E1 den Externsteinen zuneigt.


    Abstieg zu den Externsteinen

    Ich komme von hinten an diese viel gepriesene Sehenswürdigkeit heran und staune, dass ich am Vatertag bei dem Wetter auch hier immer noch alleine bin. Deutschland deine Wanderer: Wo seit ihr? Aber ganz ehrlich: Mich stört es nicht, dass ich alleine bin!


    Aussicht von den Externsteinen nach Norden

    Mich wundert es nicht, dass diese Steine so berühmt und bekannt sind.


    Kuriose Bauwerke zur Erschließung der Externsteine

    Leider kann man nur noch auf einen der beiden hinaufsteigen. 156 Stufen sind am Vormittag noch kein Problem.


    Externstein-Impressionen

    Aber unter uns: Von unten gefallen sie mir besser: von vorne, von hinten, gespiegelt im See, ... Und all das ganze nur für mich alleine!


    Vatertag an den Externsteinen

    Irgendwann mache ich mich dann doch wieder auf den Weg.


    Rückblick auf die Externsteine

    Jetzt hat glaube ich jeder gemerkt, dass mir die Steine gefallen haben!
    Und wieder geht es durch herrliche Wälder über den Bärenstein nach Holzhausen.


    Generationenwechsel im Wald beim Bärenstein

    Aber gleich geht es auf der anderen Dorfseite wieder aus dem Ort hinaus und wieder hinauf auf den Stemberg. Der Blick geht frei bis zum gestern besuchten Eggeturm auf dem Preußischen Velmerstot.


    Stembergblicke

    Als es in den Wald gehen soll komme ich mit einem Wanderer ins Gespräch. Er berichtet mir irgendwann, dass er hier auf ca. 150 Wanderer wartet. Ein Grund mich sofort auf den Weg zu machen. Ich mag mich ja gefragt haben wo Deutschlands Wanderer sind. Aber in diesen Mengen brauche ich sie dann doch auch nicht.


    Am Stemberg unterwegs

    Der Eggeweg hat bei den Externsteinen aufgehört und den E1 an den Hermannsweg übergeben. Und der führt mich über den Rücken des Stembergs nach Berlebeck hinunter. Nur um gleich dahinter wieder auf die Höhe hinauf zu führen. Hier geht es ganz schön rauf und runter! Und so langsam füllen sich die Wanderwege mit Vatertagswanderern. Über den Hellberg nähere ich mich der Grotenburg mit dem Hermannsdenkmal.


    Das Hermannsdenkmal

    Erstmal außen rum und dann mitten rein. Ich drehe eine Runde um das Denkmal. Aber an der Kasse Schlange stehen um rauf zu dürfen, so groß ist die Neugier dann doch nicht. Auf der großen Wiese unterhalb ist für den Vatertag aufgebaut: Bierstand, Erbsensuppe mit Wurst aus der Gulaschkanone und jede Menge Bierbänke. Die sind aber noch recht leer.


    Vatertag am Hermannsdenkmal

    Mit einem Mitarbeiter der Lippischen Zeitungs ins Gespräch gekommen erzählt er mir, dass vor ca. 4 Wochen hier schon eine Frau auf dem E1 vorbeigekommen wäre und die wolle sogar zum Nordkap. Das kann eigentlich nur German Tourist auf ihrem Weg gewesen sein. Stolz erzählt er mir auch, dass heute Sternwandern wäre und hier über 1.500 Wanderer erwartet würden. Auf den Schock sehe ich zu, dass ich meine Suppe aufesse und loskomme. Aber zu spät! Ich habe echte Schwierigkeiten gegen den Strom vom Hermannsdenkmal weg zu kommen. Irgendwann verlässt aber zum Glück der E1 die Sternwanderroute. Ich mag mich ja heute Morgen gefragt haben wo Deutschlands Wanderer sind. Aber muss das gleich so deutlich beantwortet werden? Aber dass die da alle hinwollen kann ich gut verstehen: Ein richtig tolles Eck ist das hier!


    Alleenartige Wege führen mich nach Detmold

    Der E1 führt mich dann noch durch die Innenstadt von Detmold.


    Die Fußgängerzone von Detmold

    Ganz hübsch, so mit Schloss und Eisdiele und so.


    Das Detmolder Schloss

    Der Weg hinein am Knochenbach entlang war für einen Stadt wirklich ganz hübsch. Der Weg raus ist dann aber nicht ganz so hübsch: auf viel Teer geht es nach Klüt und weiter in Richtung Loßbruch. Dann besinnt sich der E1 aber wieder auf naturnahe Wege. Und der Blick zurück auf den Teutoburger Wald wir immer imposanter.


    Pause mit Teutoburger-Wald-Blick

    So ist z.B. der Fernsehturm von Bielefeld noch gut zu erkennen. Weiter hinten erkennt man die Bergkette immer noch, nur wird sie – zum Glück – immer trüber. Bedeutet das doch, dass das Wetter noch eine Weile so stabil bleibt.
    Bei einer die typischen Vatertagsausflugsgruppen (Bierwagen, Kübelwagen, Schnapspatronengürtel, ...) werde ich wiedermal auf ein Bier eingeladen. Habt dank ihr lieben Väter! Irgendwie scheine ich wieder sehr durstig aus zu sehen!


    Auf dem Weg nach Lemgo

    Bei Wahmbeck führt der E1 durch Gehöfte die ich mit Norddeutschland verbinde: Klinkerbauten, reduzierte aber große Gartenanlage, Veranda in der Sonne, schöne Türen, ... Ich komme mit einem einheimischen Wanderer ins Gespräch. Zusammen ziehen wir weiter in Richtung Lemgo.


    Auf schönen Wegen und durch tolle Landschaft führt der E1 durch das Lippische Bergland

    Wir biegen dann aber vom E1 ab um noch das Braker Schloss zu sehen.


    Auf dem Weg zum Braker Schloss

    Warum führt der E1 an sowas vorbei, wenn man schon durch eine Stadt tapern muss? Überhaupt finde ich die Wegführung zwischen Detmold und Lemgo optimierungsbedürftig: am Anfang viel Teer und am Ende am Schloss vorbei. Zudem ist der Weg vom Schloss zur Stadtmitte durch einen Park und an der alten Stadtmauer entlang wirklich schön. Die alte Hansestadt Lemgo hat schon sehr schöne Ecken! In der Altstadt habe ich dann für heute genug.


    Das Schloss Brake

    Was mir heute aufgefallen ist: Ich habe nicht sehr viele Insekten gesehen. Kaum Hummeln, keine Bienen und ganz wenige andere Insekten. Ist das noch zu früh für die? Blühen tut hier genug!
    Ich nehme das erstbeste Hotel, das am Weg liegt und verbringe den Abend in einem Bayerischen Biergarten. Auch heute wird es wieder schnell Nacht um mich herum! Auf Tour werde ich abends nicht sehr alt!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Zitat von MaxD Beitrag anzeigen
    Hmm....der Eggeweg! Ein herrlicher Abschnitt. Nachdem ich da letztes Mal im Schnee durchgestapft bin, machen mich Deine sonnigen Bilder etwas neidisch.

    Jetzt bin ich auf die Fortsetzung sehr gespannt!
    Ja, mit dem Wetter hat es dieses Jahr ganz gut gepasst! Und die Fortsetzung ist in Arbeit. Leider kann ich nicht immer so wie gerne wollte.

    Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
    In einigen Tagen bist du 5 Jahre auf dem E1 unterwegs. Da könnte man glatt neidisch werden ob deines Durchhaltewillens. Ist eine längere Etappe in Sicht? So im Stil längst vergangener Caminos? Mittlerweile sind An- und Rückreisen ja fast eigene Berichte wert.
    Hallo Werner.

    Ich war dieses mal schon etwas länger unterwegs als bei den letzten Etappen. Daher auch die GPX-Files bei den Tagen. Aber leider auch nicht so lange wie ich wollte. Irgendwann hat es mich runtergewaschen.

    Gruß Wafer

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