AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Ja, in Blankenese bin ich auch schon gewesen. Mir fehlt also durch die andere Überfahrt nicht all zu viel. Ich habe Blankenese als etwas mondänen Stadtteil kennen gelernt: Viele teure Häuser und Villen. Aber so ganz verstehe ich das ja immer noch nicht. Die teuersten Wohnlagen in Hamburg schauen auf Industrieanlagen: Den Containerhafen, Werften, Flugzeugbau inklusive Flugverkehr, ... Ich habe gerade nochmal gegoogelt: Othmarschen, Blankenese und Hafen-City werden immer bei den teuersten Gegenden genannt. Egal ob es um Baugrund, Häuserpreise oder Mieten geht.
Aber so ist das eben: Andere Regionen - andere Sitten! Das macht die Sache ja eigentlich immer spannend.
Schön zu gehen war es in Blankenese auch schon in der Vergangenheit. Hamburg als Stadt hat für mich einfach was. Wenn es nach mir geht ist das eine der schönsten Großstädte bei uns im Land. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich treffliche streiten.
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Mein Respekt, das alles zu Fuß ! Cranz-Blankenese wäre auch eine schöne Überfahrt gewesen und der Weg dort an der Elbe längs vielleicht noch netter / fußfreundlicher, aber als Ex-Hamburger kennst Du das bestimmt.
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35. Tag: Neugraben - BillstedtHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Freitag, 30. September 2016
Strecke: 40 Km – Etappe: 78 Km - Gesamtstrecke: 1.097 Km
Höhenunterschiede: ↑ 125 m, ↓ 125 m
Gehzeit: 9 h
Heute Nacht hat es geregnet – wie sich das für Hamburg gehört! Aber jetzt ist es wieder trocken. Ich packe meine Sachen und nehme ein überschaubares Frühstück zu mir. So komme ich heute recht früh weg. Ich will es heute Vormittag etwas laufen lassen weil ich gerne die Fähre um 11 Uhr in Cranz erreichen würde. Laut Internet kommt dann eine Pause bis 13 Uhr.
Ich quere die S-Bahn-Linie und ziehe an ihr entlang in Richtung Fischbek zurück bis der E1 wieder zu mir stößt. Die Bahnlinie bildet die nördliche Ortsgrenze und die Wege hinter der Bahnlinie sind angenehm zu gehen.
Schöne Wege direkt hinter der Bahnlinie
Das H vom Heidschnuckenweg ist auch nochmal kurz da. Aber das führt wohl nur zum Bahnhof von Fischbek wo er ja offiziell beginnt. Der E1 führt mich dann nach Norden, erst auf alten steingedeckten Feldwegen und dann auf sandigen Wegen durch die Moorlandschaft.
Auf dem E1 zwischen Fischbek und Neuenfelde
Dann aber leider auch wieder auf Teer. Rechts und links weiden Pferde oder es stehen Apfelbäume in Reih und Glied. Die Äpfel sehen toll aus. Ich suche mir einen guten, der auf dem Boden liegt. Nach dem ersten Biss schmeiße ich ihn weg. Denn: Was ist schlimmer als ein angebissener Apfel mit Wurm? Richtig! Ein angebissener Apfel mit halbem Wurm! Außen war der Apfel einwandfrei aber innen wurmig, zerfressen und faulig. Schade!
Es geht auf Neuenfelde zu
In Neuenfelde decke ich mich mit Hirschtalg und Blasenpflaster ein. Auf dem Südalpenweg hatte ich keine Probleme. Aber dieses Mal passt irgendwas nicht ganz. Da die Zeit knapp ist verschiebe ich die Blasenversorgung auf später und wandere auf den Deichen auf Cranz zu.
Neuenfelde
Die letzten Kilometer gehen an der großen Straße von Finkenwerder nach Cranz entlang. 10 Minuten vor der Abfahrtszeit der Fähre bin ich am Anleger am Sperrwerk der Estemündung.
Die Estemündung mit Blankenese
Nur um zu lesen, dass wegen Niedrigwasser die nächsten 3 Fähren ausfallen. Die nächste Möglichkeit zum Übersetzen ist die Fähre ab Finkenwerder. Na, wenn das heute Morgen schon im Netz gestanden hätte, dann hätte meine Wegwahl anders ausgesehen und ich wäre schon in Finkenwerder. Also gehe ich die eintönige Straße wieder zurück in Richtung Finkenwerder und an Airbus vorbei.
Wenig Landschaft und viel Technik auf dem Weg nach Finkenwerder
Der Ort streckt sich dann noch ganz schön. Aber es liegt eine Fähre ablegebereit an den Landungsbrücken als ich dort ankomme. Kurz nach dem Zustieg legt die Fähre auch schon ab. Am Lotsenhaus vorbei hält sie auf die andere Elbseite zu. Auf der Nordseite der Elbe liegen tolle Häuser mit einem Blick auf den Industriehafen.
Hamburger Kontraste an der Elbe
Die Fähre bringt mich nach Oevelgönne.
Oevelgönne
Am Museumshafen gehe ich von Bord und versorge erstmal in aller Ruhe die Blasen. Zur Entlastung ziehe ich die Turnschuhe an, die ich immer als „Hüttenschuhe“ dabei habe. Vielleicht vermindert das die Blasenbildung auf dem vielen Teer, der mich auf dem Weg durch Hamburg noch erwartet.
Am Museumshafen Oevelgönne
Ich ziehe los und treffe gleich wieder auf den E1. Der führt mich dann ein wenig den Hang hinauf in einen Park. Er führt mich durch den Rosengarten, den Donners Park, den Heinepark und über den Altonaer Balkon. Schön grün das Ganze! Nur mit der Aussicht komme ich nicht so klar. Hier liegen teilweise die besten Wohnlagen von Hamburg am Elbufer. Aber der Blick geht auf Industrieanlagen.
Blick aus Hamburgs bester Wohnlage auf den Industriehafen
Der Weg führt dann an der Fischauktionshalle vorbei und weiter zum alten Elbtunnel. Ich mache mir den Spaß und fahre mal runter. Hier herrscht recht viel Verkehr weil wohl der neue Elbtunnel wegen Renovierung teilweise gesperrt ist. Aber auch hier ist nur eine Röhre offen. Hier steht noch wie Anno dazumal ein Liftboy der das Beladen der Aufzüge im Tunnel überwacht.
An den Landungsbrücken im Hamburger Hafen
Weiter geht’s an den Landungsbrücken vorbei. Die Wegführung des E1 ist hier teilweise extrem schwer aus zu machen weil alle Pfosten und Laternenmasten über und über mit Aufklebern vollgeklebt sind. So ist der Aufkleber mit dem Andreaskreuz teilweise schwierig zu identifizieren.
Bismarckdenkmal und schwedische Gustaf-Adolf-Kirche
Am Bismarckdenkmal verlasse ich dann den E1 ganz bewusst weil ich mir eine kleine Kneipe zum Mittagessen suchen will. Aus meiner Zeit, als ich in Hamburg wohnte, weiß ich noch recht gut, dass es von der Sorte recht viele am Großneumarkt gibt. Der hat sich kaum verändert: Ein toller Platz mit jeder Menge kleiner Kneipen.
Hier mache ich dann auch ausgiebig Mittagspause bei typisch Norddeutschem Mittagessen: Backfisch mit Bratkartoffeln und Remoulade. Vorweg eine Aalsuppe. Lecker!
Über die Wexstraße und die Große Bleichen ziehe ich dann weiter zum Jungfernstieg an der Binnenalster.
Die Hamburger Innenstadt mit Binnenalster und Großneumarkt
Den Alsterpavillion kenne ich auch noch gut. Ich bin seinerzeit wie John Wayne die Treppe runter gegangen: Breitbeinig und die Hände immer in Hüfthöhe bereit ... mich am Geländer fest zu halten. Das war damals einen Tag nach dem Hamburg Marathon! Ich konnte kaum noch abwärtslaufen. Die Alster hat aber seither ihre Faszination auf mich nicht verloren!
An der Hamburger Binnenalster
Ich ziehe am Hotel Vier Jahreszeiten vorbei nach Norden. Hier treffe ich den E1 wieder, der durch die Parks hierher geführt wurde.
Die Binnenalster
Unter der Lobardbrücke geht es hindurch und über sie drüber um dann unter der Kennedybrücke zur Außenalter zu kommen. Neben ein paar Zelten haben sich hier Schwäne häuslich eingerichtet.
Leben an der Außenalster
Solche Zelte stehen auch vor dem Hotel Atlantic. Passt irgendwie nicht so ganz zusammen. Direkt am Ufer der Alster führt der E1 mich nach Norden.
Die Außenalster – Da kann man vergessen, dass man mitten in Hamburg steht
Der E1 hat hier übrigens zwischenzeitlich Verstärkung erhalten: Der E1 und der E9 führen die nächsten paar Tage gemeinsam durch die Lande. Und wieder geht es meist durch Parks weiter. So grün hatte ich Hamburg gar nicht in Erinnerung. Über Bergfelden und Hamm entferne ich mich von der Innenstadt.
Langsam sind die Füße ziemlich platt! Es geht zwar sehr viel durch Grünanlagen aber die Wege sind immer geteert oder geplättelt.
Grüne Wege führen aus Hamburgs Innenstadt hinaus
Ich mache mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Gar nicht so einfach wie erwartet. In Billstedt werde ich fündig. Also mache ich mich durch die Parks auf den Weg dorthin. Die letzten Meter muss ich die Parks verlassen und an der Straße wandern. Billstedt ist ein Ort der Integration und der Hoffnung: Das Straßenbild ist geprägt von internationalen, hoch spezialisierten kleinen Lebensmittelläden und Spielhallen!
Die Martinskirche in Hamburg-Horn
Aber mein Quartier hat Badewanne. Nach gründlicher Wässerung und Abendessen bin ich mal wieder schnell im Bett.
Hamburg hat mir schon früher immer gut gefallen. Auch dieses Mal war das eine sehr schöne Etappe – wenn sie auch nicht ganz so verlaufen ist wie im Führer beschrieben. Aber das seit ihr ja von mir inzwischen gewöhnt!Angehängte DateienZuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Auch bei tollem Wetter sind keine tausend Leute in der Fischbeker Heide unterwegs, was sehr kurios ist, da das sogar noch Hamburger Stadtgebiet ist, aber trotzdem noch ein weitgehend unbekannter Geheimtipp für Hamburger.
Die Variante über Brumhagen ist ganz interessant, kenne ich bisher nur vom Auto aus (wenn man mal wieder wegen Baustelle eine Ausweichstrecke suchen muss) und ist bei der Etappenplanung sicherlich auch die beste Lösung. Du hast so zwar die Höllenschlucht und den urigen Buchholzer Stadtwald verpasst (und den Weg vor meiner Haustür...), aber das ist durchaus zu verschmerzen.
Tipp für andere Wanderer: Wer in Handeloh startet, aber mehr als die 15 km bis Buchholz wandern möchte (und nicht die über 35 km bis Neugraben in einem Stück), kann den längeren Heidschnuckenweg nehmen und in Dibbersen übernachten. So hat man zwei ausfüllende, aber nicht zu lange Tagesetappen zwischen Buchholz und Neugraben/Fischbek.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Im Winter ist es da auch schön und mit Glück sehr einsam. So hatte ich den Brunsberg nahezu alleine für mich und das trotz der Nähe zur Zivilisation. Ansonsten wurde ich in der Heide schon öfters gefragt ob ich den "Pilgerweg" gehe...
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigenWas für eine Tagesstrecke...Mit dem Wetter hattest Du ja auf dem Abschnitt davor noch mehr Glück.
Dann muß ich wohl das noch unbekannte Stück durch die Fischbeker Heide auch mal gehen.
Ja, die Strecke war zu viel! Vor allem für den ersten Tag einer Etappe. Aber wenn man mal an Buchholz vorbei ist gibt es kaum andere Möglichkeiten. Und in der Gegend von Buchholz war ich an dem Tag recht früh, so dass ich es gar nicht erst in Erwägung gezogen habe hier bereits zu übernachten.
Das Wetter wurde zunehmend besser. Du wirst es sehen. Die Fischbeker Heide finde ich absolut lohnenswert! Nur fürchte ich man muss zwischen Pest und Cholera wählen: Entweder im Sommer bei tollem Wetter mit tausend anderen Leuten teilen oder allein bei so einer Wetterlage bzw. Jahreszeit wie ich unterwegs war.
Gruß Wafer
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Was für eine Tagesstrecke...Mit dem Wetter hattest Du ja auf dem Abschnitt davor noch mehr Glück.
Dann muß ich wohl das noch unbekannte Stück durch die Fischbeker Heide auch mal gehen.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
34. Tag: Handeloh – NeugrabenHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Donnerstag, 29. September 2016
Strecke: 38 Km – Etappe: 38 Km - Gesamtstrecke: 1.057 Km
Höhenunterschiede: ↑ 300 m, ↓ 325 m
Gehzeit: 8 h 30
Ab 8 Uhr gibt es Frühstück. Das ist ganz OK. Um 8 Uhr 30 starte ich. Handeloh ist nicht groß – also bin ich auch schnell aus dem Ort. Der E1 wird auf einer Schotterstraße am Waldrand geführt.
Waldrandwege ab Handeloh
Der Heidschnuckenweg hingegen führt auf Waldwegen durch den Weld. Also gehe ich hier den Heidschnuckenweg.
Der Heidschnuckenweg im Wald
Gut beschildert führt er mich auch zu der schönen Heide am Pferdekopf im Büsenbachtal.
Schilderwald auch auf Wanderwegen
Wieder so ein schönes Stück Heide – auf dem ich auch dieses Mal wieder alleine unterwegs bin.
Die Heide am Pferdekopf
Die Heide blüht eigentlich nicht mehr. Aber die Pflanzen tragen die vertrockneten Blüten noch. So sieht das auf den ersten Blick alles etwas verdorrt und Braun aus. Der Pferdekopf ist dann eine Erhebung mit gerade mal knappen 80 Höhenmetern.
Die Heide am Büsenbach
Tolle Landschaft, schöne Wege – da weiß ich doch wenigstens gleich warum ich doch wieder hier rauf gekommen bin.
Der Pferdekopf
Hinter dem Pferdekopf stehen dann ein paar ganz bescheidene Häuschen. Der Großteil sieht aktuell aber unbewohnt aus. Scheinen also Ferien- oder Wochenendhäuser zu sein. Durch den Wald geht es dann hinüber zum Brunsberg (127 m).
Die Heide am Brunsberg bei Buchholz in der Nordheide
Hier sehe ich die ersten Heidschnucken – leider von ziemlich weit weg. Aber die ziehen einfach in die falsche Richtung. Und ich habe heute noch einiges vor.
Die ersten Heidschnucken in weiter Ferne
Ich stehe auf dem Brunsberg – eine beachtliche Erhebung für diese Umgebung – und genieße die Aussicht.
Der Brunsberg
Auch hier treffe ich kaum Leute. Ein paar mit Hund aber keine Wanderer. Diese kleinen Heiden im Wald gefallen mir sehr gut. Abwechslungsreich, schön, leer, tolle Wege, ...
Den weiteren Weg mache ich nicht auf dem markierten Wegen des E1. Der führt durch Buchholz und durch andere Orte. Da bleibe ich lieber auf Feldern und im Wald und steuere die Fortsetzung des E1 hinter Buchholz an. Ich ziehe an Sprötze vorbei nach Brumhagen. Die Straßen sind hier teilweise noch nicht geteert.
Es geht an Buchholz vorbei
Die Gegend nennt sich hier „Harburger Berge“. Aber richtige Berge sind das hier nicht. Der Weg führt teilweise kilometerweit schnurgerade aus. Bei echten Bergen wäre das schwierig!
Durch die Harburger Berge
Im Stuvenwald überquere ich die A1. Nach der Autobahn geht es wieder bolzgerade weiter. Im Wald steht ein Vollernter – leider bei der Vesperpause. So ein Teil in Aktion ist schon imposant. Wenn auch nicht wirklich verträglich für den Wald.
Am Weg liegen ab und zu größere Steine, die mit Schrift versehen als Wegweiser dienen. Auf dem Weg zum Karlstein – einem alten Findling – wird es deutlich hügeliger. Das sind die Schwarzen Berge. Und es geht auch nicht mehr nur geradeaus.
Wegweiser in den Schwarzen Bergen
Ich finde hier in dieser Gegend aber auch einige Andreaskreuze, die übermalt wurden. Da gibt es wohl schon wieder eine kleine Wegänderung, die meine Karten und ich noch nicht mitbekommen haben.
Die Gaststätte an der Straße beim Karlstein hat aber mal wieder dicht gemacht. Also gehe ich gleich hinauf zum Karlstein um dort Pause zu machen. Der Findling ist dann nicht wesentlich größer als die Wegweisenden Steine am Weg. Aber gut besucht! Eine Wandergruppe mit ca. 30 Teilnehmern macht rund um den Stein Vesper.
Am Karlstein
Also verweile ich nicht lange und wandere weiter. Pause mache ich dann erst an der Doppelheide. Der Name lässt ja einiges erwarten. Das ist dann aber keine Heide mehr sondern ein bewirtschafteter Acker mitten im Wald. Also hält es mich auch da nicht sehr lange und ich gehe weiter. Beim Tempelberg komme ich in eine Feriensiedlung mit lauter Häusern mitten im Wald. An einer Baustelle kann man gut sehen, dass die Humusschicht über dem Sand nicht sehr dick ist.
Der Tempelberger Untergrund
Irgendwo hier verlasse ich Niedersachsen und betrete Hamburg. Und damit auch das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide. Hier sind noch einige Höhenmeter auf tollen Wegen zu bewältigen bevor der Weg etwas ruhiger wird.
Tolle Wege mit E1 und Heidschnuckenweg
Als ich den Wald verlasse begrüßt mich die Fischbeker Heide von ihrer besten Seite: Tolles Wetter, keine Leute, herbstliche Färbung, tolle Wege, ...
Herbst in der Fischbeker Heide
Hier in der Heide gibt es sehr viele Wege. Ich folge einem Weg, der auf halber Höhe am Hang entlang führt und damit aber auch jeder Windung folgt.
Der E1 windet sich durch die Fischbeker Heide
Mal geht es auf und Mal geht es etwas ab. Der dichte Wald wird gemieden. Die Wege und die Heide biete auch Lebensraum für kleinere Tiere.
Ich bin doch nicht alleine in der Fischbeker Heide
Es geht meist durch die Heide an einzelnen Bäumen vorbei.
Herbstliche Eichen am Wegesrand
Und dann sehe ich im Tal unter mir eine Herde Heidschnucken. Sie werden von 2 Schäfern mit ein paar Hunden bewacht und über die Heide getrieben. Wenn die Heidefläche nicht durch solche Schafe beweidet wird ändert sich ihr Charakter völlig und wachsen dann auch teilweise völlig zu. Leider gibt es wohl nicht mehr genug Herden um die ganzen Heideflächen zu pflegen.
Heidschnucken auf dem Heidschnuckenweg
Nette Viecher! Dieses Stück Heide ist im Vergleich zu den zuletzt besuchten Heidestücken recht groß. So bin ich auch froh, als ich in Fischbek endlich ankomme. Das war für den ersten Tag eigentlich schon wieder viel zu weit. Aber das einzige Hotel, dass ich im Internet ausfindig machen kann hat recht dauerhaft geschlossen. So muss ich noch nach Neugraben weiter. Aber so komme ich noch zu einem tollen „All You Can Eat“-Abendessen bei einem Asiaten mit mongolischer Küche. Super gut! Müde und sehr satt rolle ich ins Hotel zurück.
Oh Mann, das war zu viel heute! Hoffentlich kann ich mich morgen einigermaßen normal bewegen. Müde falle ich ins Bett und es wird schnell Nacht um mich.Angehängte DateienZuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigenDas sind die Wege, die der E1 in Dänemark nutzt:
Krusa - Padborg: Gendarmstien
Padborg - Vrads Sande: Haervejen Teil 1, Teil 2, Teil 3
Vrads Sande - Virklund: Naturstien Horsens-Silkeborg
Virklund - Aarhus: Vandreruten Aarhus-Silkeborg
Aarhus - Grenaa: Molsruten
Die PDF-Karten sind sicher nicht perfekt, aber helfen hoffentlich für's Erste.Zitat von lina Beitrag anzeigen... also doch Ausdrucken
Wenn man in DK unterwegs ist, liegen Flyer da auch oft öffentlich aus, z.B. auf Campingplätzen oder in einer Art Briefkästen am Wegrand (also immer die, welche die aktuelle Gegend betreffen).
Vielen Dank für eure Tipps! Ich denke das muss ich mir mal anschauen und dann sehen wie ich dort vorgehe. Aber das wird dieses Jahr sicher nichts mehr. Also wenden wir uns von langfristigen Planungen ab und eher der kürzeren Vergangenheit zu. Nämlich der nächsten Etappe!
8. Etappe: Von Handeloh bis zur Lübecker Bucht
Anreisetag: Mittwoch, 28. September 2016
Überraschend habe ich Ende September und Anfang Oktober noch etwas Zeit. Die Auswahl des Reiseziels ist aber gar nicht so einfach. Die Wetterberichte für die verschiedenen Regionen, die in Frage kommen sind so vielfältig wie unsicher. Nach langem hin und her entscheide ich mich dann doch für den Norden Deutschlands. Wenn das Wetter schlecht wird muss ich eben abbrechen.
Ich packe meinen Rucksack und die nächsten Karten und buche ein Bahnticket. Es gäbe zwar auch die Möglichkeit zu fliegen aber das wäre 4 Mal so teuer und würde nur 2 Stunden einsparen. Und die Anzahl der Umsteige-aktionen auch nicht reduzieren. Ökologisch dürfte das Bahnfahren auch besser da stehen. Zudem kann man sich in den Zügen wenigstens frei bewegen.
Meine Frau fährt mich auf den Bahnhof und mit 3 Mal umsteigen bin ich nach über 8 Stunden wieder in Handeloh. So langsam wird die Anfahrt zu meinen letzten Ausgangs-punkten echt mühsam! Ich bin mal gespannt wie sich das dann entwickelt wenn ich Deutschland verlasse. Aber das zu klären hat auch noch etwas Zeit. Spät am Abend komme ich in einem Hotel an. Müde falle ich ins Bett. Ich wusste gar nicht, dass Bahnfahren so anstrengend ist!Zuletzt geändert von Wafer; 07.11.2016, 18:39.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
... also doch Ausdrucken
Wenn man in DK unterwegs ist, liegen Flyer da auch oft öffentlich aus, z.B. auf Campingplätzen oder in einer Art Briefkästen am Wegrand (also immer die, welche die aktuelle Gegend betreffen).
Edit: Hier gibt es noch alternative Links, die wiederum zu Karten, etc., führen: klickZuletzt geändert von lina; 10.10.2016, 10:46.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Das sind die Wege, die der E1 in Dänemark nutzt:
Krusa - Padborg: Gendarmstien
Padborg - Vrads Sande: Haervejen Teil 1, Teil 2, Teil 3
Vrads Sande - Virklund: Naturstien Horsens-Silkeborg
Virklund - Aarhus: Vandreruten Aarhus-Silkeborg
Aarhus - Grenaa: Molsruten
Die PDF-Karten sind sicher nicht perfekt, aber helfen hoffentlich für's Erste.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Ah, jetzt ahne ich, was Du meinst
Taste Dich mal hier lang.
Wenn Du die dänischen Namen der Wege weißt, findest Du sie auch unter "Routen" (Suche rechts unten) oder Städte (Suchfeld links unten).
Du musst dann per Screenshots weitermachen, als PDF drucken funktioniert hier leider nicht.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Zitat von lina Beitrag anzeigenJa, schau mal hier unter "Dänemark". Über die Namen der einzelnen Wege kommst Du dann weiter. Und/oder Du schaust nach dem Grenaa-Padborg-Artikel bei Fernwandern in Europa.
Da warst du ja wieder sehr schnell beim antworten! Danke!
Den Verlauf des E1 kenne ich recht gut. Ich habe auch GPX-Tracks. Aber Wanderkarten für die Strecke habe ich noch keine gefunden. Einzig habe ich einen "Topographischen Atlas Dänemark 1:75.000" gefunden. Da muss ich aber gleich ganz Dänemark kaufen und vor allem mitschleppen. Einzelne Karten werden nur noch digital verkauf. Eine WEB-Seite mit einer topografischen Karte, wie es sie von der Schweiz (z.B. www.Wanderland.ch), Österreich oder Deutschland gibt, habe ich auch noch nicht gefunden.
Und da ich gedenke kurz vor Grena wieder eigenen Wegen zu gehen werde ich mich nicht generell auf Markierungen verlassen können. Mit OpenStreetMap und selber ausdrucken habe ich mich noch nicht wirklich angefreundet. Bin halt doch noch etwas oldstyle!In OSM ist der E1 ja auch drin. Wie kriege ich z.B. bei www.WanderReitKarte.de ein Bild nur mit dem E1? Eine echte Alternative wäre das ja!
Gruß Wafer
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Zitat von Wafer Beitrag anzeigenAber für Dänemark habe ich noch nicht viel gefunden. Hat da jemand einen Tipp?
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Hallo Weitwanderfreunde.
Hier noch ein Überblick über die gewanderte Strecke.Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Zum Thema Wanderkarten: Diesmal bin ich mit Kompass gestartet. Den Anfang hat die Karte 844 "Südl. Teutoburger Wald - Eggegebirge - Oberwälder Land" gemacht. Da war Marsberg so mit Ach und Krach noch drauf. Dann haben ein paar Kilometer von Detmold bis Losbruch (vor Lemgo) gefehlt, die ich mit Bitmaps auf dem Handy überbrückt habe. Die nächste Karte war dann die Nr. 848 - Karte 1 "Hannover und Umgebung" und anschließend auch die Karte 2 davon. Bis Celle hatte ich wieder ein kleines Loch. In Celle habe ich die Leporello Wanderkarte "Heidschnuckenweg - Hamburg-Fischbeck - Celle" von Public Press und das Blatt "Naturpark Südheide" vom LGLN nachgekauft. Ab dem Ortsende von Wietzendorf war der Weg dann auch wieder auf der Kompasskarte Nr. 718 "Lüneburger Heide" drauf.
Die Darstellung auf der LGLN-Karte ist zwar ein topografische aber ich fand sie etwas gewöhnungsbedürftig. Und wesentlich genauer als die Kompasskarte war sie dann überraschenderweise auch nicht. Aber viel Wanderinfrastruktur gab es in der Gegend auch nicht. Die Leporellokarte vom Heidschnuckenweg hat einen Maßstab von 1:35.000 - was für's Weitwandern nicht gerade ideal ist. Bei meinem Exkursionen z.B. um Soltau rum war ich dann auch recht schnell von den Blättern runter. Das ist der Nachteil von so einer "Streifenkarte": Wenn man sich an den vorgegebenen Weg hält ist sie ideal. Wenn man es nicht tut verliert sie dann schnell an Wert. Aber so weit außerhalb war ich zum Glück nicht ständig.
Mal ganz einfach in die Runde gefragt: Für die Etappen bis Flensburg bin ich kartentechnisch versorgt - 4 Kompasskarten habe ich damals gleich mitbestellt. Aber für Dänemark habe ich noch nicht viel gefunden. Hat da jemand einen Tipp?
Gruß WaferAngehängte DateienZuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.
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33. Tag: Behringen - HandelohHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Samstag, 14. Mai 2016
Strecke: 21 Km – Etappe: 389 Km - Gesamtstrecke: 1019 Km
Höhenunterschiede: ↑ 125 m, ↓ 150 m
Gehzeit: 4 h
Und wieder scheint mir die Sonne ins Zimmer. Diesmal aber leider nur kurz. Dann wird sie von Wolken verdeckt. Was ist das denn neues? Sollte der Wetterbericht der seit Tagen von Regen spricht am Ende doch mal richtig liegen? Ich werde es erleben! Dazu mache ich mich fertig und gehe Frühstücken. Auf den wenigen Metern über die Straße stelle ich fest, dass es deutlich kühler ist als die letzten Tage. Also montiere ich die langen Beine wieder an die Hose und breche kurz nach 8 Uhr auf.
Auf dem Weg zum Totengrund
Durch den Wald führt mich der E1 hinauf auf den Totengrund.
Am Hermann-Löns-Weg zum Totengrund
Eine tolle Aussicht hat man hier auf die Heidelandschaft!
Die Lüneburger Heide am Totengrund
Die Wege und deren Sicherheitsmaßnahmen lassen vermuten, dass hier normalerweise mehr los ist als heute. Ich bin mal wieder alleine unterwegs.
Morgens alleine am Totengrund
Gut, es ist etwas windig aber die Sonne scheint doch wieder.
So hatte ich die Lüneburger Heide in Erinnerung
Ich wandere weiter nach Wilsede.
Vom Totengrund geht es Richtung Wilsede
Auch hier ist alles wie ausgestorben. Ein kleiner Junge kickt lustlos mit einem Ball und fragt mich ob ich denn ein Skifahrer sei und warum ich meine Ski vergessen hätte. Wanderstöcke hat er wohl noch nie gesehen!
Menschenleeres Wilsede
Ich ziehe weiter hinauf zum Wilseder Berg (169 m).
In der Hohen Heide
Ab und zu versteckt sich die Sonne hinter Wolken und droht mit Feuchtigkeit von oben.
Gemeinsame Wegführung - aber ohne E1
Und immer noch bin ich alleine.
Am Gipfel des Wilseder Berges
Ich ziehe weiter und es geht die Heidehänge hinunter. Der Blick geht weit über das zwischenzeitlich leider recht wolkenverhangene Land.
Es zieht zu über der hohen Heide
Durch die Heide ziehe ich nach Norden.
Noch scheint ab und zu die Sonne auf dem Weg Richtung Wehlen
Die Wege sind teilweise überraschend klein und führen mich in den Wald hinein.
Kleine Trampelpfade führen mich in den Wald
Ich halte direkt auf das Forsthaus Heimbuch zu und von dort wandere ich nach Wehlen.
Heimbuch mitten im Wald
Unterwegs fängt es an zu tröpfeln. Immer so, dass es lästig ist aber es noch nicht reicht Regenmontur anzulegen. Ich probiere es mal mit der Softshelljacke.
In Wehlen treffe ich Heidschnuckenweg und E1 wieder
Von Wehlen halte ich dann wieder auf den offiziellen E1 und den Heidschnuckenweg in Richtung Handeloh zu. Wie auf Kommando tauchen plötzlich Heerscharen von Wanderern auf. Erst zwei einzelne Damen und dann in größeren Gruppen. So sehe ich heute mehr Wanderer als die ganze letzte Woche zusammen.
Auf dem Weg nach Handeloh
Auf dem Weg nach Handeloh fängt es dann richtig an zu regnen. Nun will ich mir den guten Eindruck der letzten 2 Wochen nicht durch einen Abschluss im Regen zunichtemachen. Da kommt der Bahnhof von Handeloh gerade recht. Es hört zwar zwischendurch auch mal wieder auf zu regnen aber das Wetter wird unbeständig und kalt bleiben. Also kaufe ich mir ein Bahnticket nachhause und hebe mir Hamburg für die nächste Etappe auf. Und meine Füße werden es mir auch danken. Was ich ein wenig schade finde, ist dass ich keine einzige Heidschnucke gesehen habe – außer auf dem Teller. Da war sie zwar gut aber für einen Gesamteindruck ist das eben nicht ausreichend. Die Bahn bringt mich zum Auto zurück und das dann nach Hause.
Es geht Heim
Das waren 2 super tolle Wochen auf dem E1! Fast nur strahlender Sonnenschein und meist recht gute Wege. Mir hat es wiedermal sehr gut gefallen und irgendwann werde ich hoffentlich mal in Flensburg ankommen. Vielleicht zu Fuß oder eventuell auch mit dem Rad. Hier oben im Norddeutschen Flachland scheint das Rad eine brauchbare Alternative zu sein. Für das Eggegebirge, das Hochsauerland oder gar den Schwarzwald gilt das aber beileibe nicht!
Abends sitze ich mit der Familie vor dem Fernseher und schaue mir den Eurovision Song Contest 2016 an. Mit der deutschen Partymeile in Hamburg im strömenden Regen! Da war es doch eine gute Entscheidung die Tour in Handeloh zu beenden!Angehängte DateienZuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Auch diese Abschnitte lesen sich wieder angenehm...und wecken Erinnerungen.
Ich war jetzt mal neugierig und habe nachgeschaut, da soviele Stationen in Deinem Bericht mir "bekannt vorkamen".
Offenbar habe ich eine Tendenz, mir Wohnorte entlang des E1 zu suchen. War mir nie wirklich bewusst - ein Wink des Schicksals?
Das nehme ich doch einfach zum Anlass, auch hin und wieder den einen oder anderen von Dir beschriebenen Abschnitte nachzuwandern!
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32. Tag: Wietzendorf - BehringenHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Freitag, 13. Mai 2016
Strecke: 30 Km – Etappe: 368 Km - Gesamtstrecke: 998 Km
Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 100 m
Gehzeit: 7 h
Oh, hoppla – Freitag der 13te – hoffentlich geht da heute nichts schief! Der Start in den Tag ist schon mal gut: Die Sonne scheint zum Fenster rein und das Frühstück ist auch gut. Zum Abschied bekomme ich noch ein Gläschen eigenen Honig geschenkt. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle! Aber für Wanderer? Wenn Das jeder machte hätte ich einiges zu tragen. Aber es macht zum Glück (oder leider?) nicht jeder. Also ziehe ich mit meiner Notration Energie los. Gestern hat sich ein Nagelbett entzündet. Wenn das nix wird muss ich heim. Und das geht von hier extrem schlecht! Mit dem Bus mal in Richtung Hamburg, mal in Richtung Bremen und auch mal nach Hannover. Also hoffen wir das Beste!
Kunst an der Wietze
Ich habe gestern nach Wegen mit möglichst wenig Teer gesucht. Und – wenn es denn geht – will ich Soltau weglassen. Also mal wieder „frei Schnauze“. Der erste Weg gehört heute zu einem Campingplatz „Südsee-Camp“. Da stehen Mobilehomes und der Platz ist deutlich größer geworden. Also: Was tun? Frechheit siegt! Ich grüße die Damen und Herren an der Schranke und ziehe zielstrebig durch den Platz. Auf der anderen Seite ist ein Tor. Da kommt aber gerade ein Hundegassigeher rein – mit Schlüssel – und lässt mir offen. Na, so schlecht läuft der Freitag der 13te aber nicht! Jetzt ist mir auch klar warum der Jakobsweg außen rum geführt wurde. Der Himmel strahlt mal wieder blau von oben runter, dass ich mich frage was die da zuhause ständig von Regen erzählen.
Von Wietzdendorf nach Norden
Nachdem der Zeh nicht muckt schlage ich den Weg nach Suroide ein.
Es geht nach Suroide
Ein norddeutscher Weiler wie aus dem Bilderbuch: Große Höfe aus Ziegel, riesige Grundstücke mit altem Baumbestand und gut gepflegt – sehr schön!
Suroide
Leider muss ich jetzt ein paar Kilometer auf einem geteerten Fahrweg laufen. Aber schön ist es hier trotzdem. Ab Moide gibt es wieder Sandwege.
Auf diesen Waldwegen ist es angenehme zu gehen
Solange die fest sind geht das super. Wenn es tief wird, dann wird es richtig anstrengend. Auf tollen Wegen geht es abwechslungsreich durch den Wald. Plötzlich stehe ich vor einer Bahnschranke. Zum einen dachte ich, diese Linie hier sei stillgelegt was sie nicht zu sein scheint und zum anderen hatte ich hier mit einem einfachen Übergang gerechnet. Aber auf ein Klingelzeichen wird die Schranke geöffnet. Und das nur für einen Wanderweg! Mir wird nach dem Übergang sogar noch ein schöner Tag gewünscht. Auch auf dieser Seite der Bahnlinie ist der Weg wieder klasse zu gehen. Leider biege ich eins zu früh links ab und muss ein paar hundert Meter an einer Straße entlang gehen bis der schöne Waldweg auf der anderen Straßenseite wieder weiter geht. Und schon bin ich wieder auf dem E1, der von Soltau herüber kommt. Ich komme nach Stübeckshorn, ein verschlafener Weiler im Wald.
Stübeckshorn
Aber wieder mit jede Menge Pferden davor. Durch den Wald geht es immer weiter nach Norden.
Durch den Stübeckshorner Wald
Irgendwann stößt auch der Heidschnuckenweg wieder zu uns. Die Waldwege werden hier zum Teil sehr schmal und schlängeln sich mit viel Heidelbeerkraut durch den Wald. Ich bin definitiv ein paar Wochen zu früh unterwegs! Noch ist auch hier nichts reif.
Auf tollen Pfaden geht es auf Bispingen zu
Kurz vor Bispingen biegt eine alte E1-Markierung nach Norden ab. So steht es auch bei mir in der Karte. Neuere Markierungen wollen aber dem Heidschnuckenweg folgen. Wie lange weiß ich nicht denn ich nehme die alte Spur auf.
So stelle ich mir Traumpfade vor
So komme ich nach Steinkenhöfen. Irgendwie habe ich aber die falsche Straße erwischt und bis ich es recht merke lohnt es nicht mehr umzukehren. So bleibe ich kurz an der Straße zur Autobahn A7 um diese zu unterquere und biege dann nach Norden zu einem weiteren Ortsteil von Steinkenhöfen ab.
Klee am Weg nach Steinkenhöfen
Hier habe ich dann die alte E1-Markierung auch schon wieder. Abwechslungsreich durch Feld und Wald komme ich auf Behringen zu.
Da sind sie, die Insekten
Etliche mit vielen Pferden bestückte Aussiedlerhöfe (z.B. der Rosenhof) sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt.
Am Rosenhof
So komme ich nach Behringen rein. Irgendwie hatte ich heute nur eine kurze Pause mit Obst aus dem Rucksack. Und jetzt ist es mit kurz nach 4 schon zu spät für ein Mittagessen.
Es geht nach Behringen
Ich checke in einem Hotel ein und bekomme ein Zimmer mit Badewanne. Damit ist der Verlauf des späten Nachmittages auch vorgezeichnet.Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Hallo Wafer,
du hast meine Heimatgegend auf den Fotos gut getroffen. Um Celle herum ist die Wegverlegung für mich eine Verbesserung. Ich war erst überrrascht als auf meiner Laufrunde plötzlich die E1 Markierungen auftauchten. Ansonsten geht es mir in der Südheide ähnlich. Das Fahrrad ist auf den langen Waldwegen angebrachter. Die Baumplantagen nerven. Für kurze Tagesausflüge mit Familie eigenen sich die kleinen Heidestücke um Hermannsburg trotzdem gut. (30 km Etappen sind da aber utopisch). Viel Spaß weiterhin auf dem E1. Die Nordheide eignet sich für mich deutlich besser zum Wandern.
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AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden
Halte durch ! In der Südheide muß man vielleicht wirklich die Schlenker zu den "Heidchen" mitnehmen und ich kenne dort auch nur die Wegführung des Heidschnuckenwegs... Spätestens die Nordheide ist aber wirklich Klasse, da fahre ich oft hin. Und ein Rad wäre dort bei den häufigen Sandwegen eher hinderlich.
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