[DE] Weser-Wanderwege
Einklappen
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
-
Das ist dort soweit ich weiß die einzige öffentliche Badestelle. Es gibt dort bei den Seen weiter südlich an einem See noch eine zweite Badestelle eines Vereins (52°25'28.93"N 8°58'46.60"E). Ein paar Kilometer nördlich gibt es bei Langern noch eine weitere Badestelle (52°27'53.61"N, 9° 0'43.41"E)Zuletzt geändert von ApoC; 09.10.2023, 12:14.
Einen Kommentar schreiben:
-
Das kann ich mir gut vorstellen, es ist wirklich hübsch da. Kann man in dem anderen See eigentlich auch schwimmen gehn? Auf den Schildern steht Badeseen (Plural).
Die Webseite zur Mühle ist https://zurmuehlenwirtin.de/ und wieder zuhause hab ich (auf speisekarte.de) auch eine Karte gefunden, die, grob überflogen, das momentane Angebot zeigt. Falls Ihr da mal hin geht, dann erzähl doch mal, ob die Realität wirklich hält was das Ambiente verspricht :-)Zuletzt geändert von lina; 09.10.2023, 13:58.
Einen Kommentar schreiben:
-
Hihi, da hast du unsere Winterbadestelle gefunden. Im Sommer ist da zuviel los. Im Winter schwimmt es sich aber super in dem See. Hast du mal Koordinaten von der Mühle?
Einen Kommentar schreiben:
-
Raddestorf-Schleife ab Großenheerse
Mein leichter Hang zur Vollständigkeit der Wanderwege vermisste noch die Sigwardswegschleife über Raddestorf, dazu verlockte auch das warme Herbstwetter :-)
Als ich an der Bushaltestelle von Großenheerse vorbeikam, musste ich erstmal grinsen: Da saß ein relativ k.o. aussehender, kauender Typ auf der Bank im Innenraum, vor ihm sein bepacktes Rad, und diese Situation kam mir sehr vertraut vor: Bushaltestellen, die schattigen Oasen des Reiseradelns – Weserrattweeech, wa?
Zeit zum Quatschen hatte ich diesmal leider nicht, denn ich war spät losgekommen, und es wird ja inzwischen wieder so schnell dunkel. Also lieber fix den Einstieg zum Sigwardsweg gesucht, der hier in Ost-West-Richtung, von der Weser her kommend, die K5 kreuzt.
Das sah ja schon mal gut aus. Und hier gibt es eine/n Gasthof/Pension? Das war ja eine nette Überraschung! :-) Für mich zu früh, aber für die Sigwardsweg- und/oder Nordsüdtrail-Wandernden im Prinzip prima, mitten im Grünen und schon deswegen einladend. Die Mühle mit ihren Flügeln, an denen zusammengerollte Leinwandbahnen befestigt waren, sah beeindruckend aus, ein paar Ausflügler saßen im daran anschließenden Kaffeegarten, in den Abstellständern standen überwiegend e-bikes, und ein paar Autos gab es auch. Das ganze Ensemble wirkte überhaupt sehr angenehm und sah so gar nicht nach Biergarten mit Frittierfettgarantie aus.
Ich war aber nun eben erst losgelaufen, Kaffeebedarf bestand auch nicht, also erstmal weiter. Schön hier :-)
Der Weg zweigt ab vor Kiesteichen, und ein Grüppchen Nilgänse beschloss, ins sichere Wasser zu flüchten – dabei hatte ich doch gar keine Verzehr-Absichten
Nach wenigen hundert Metern überquert man die B215 …
… und ist dann überraschend schnell in Raddestorf.
Still war es hier. Die Sonne blinzelte durch die Blätter auf der kleinen Straße zwischen riesigen alten Höfen, die Kirche war geschlossen, und ein Schild wies auf eine „Florianshütte“ hin, die eigentlich „St. Florianshütte“ heißen müsste, denn sie befindet sich auf dem Gelände der örtlichen freiwilligen Feuerwehr, und gleich daneben liegt ein Spielplatz.
Hinter der Buschreihe folgten Kastanienbäume und wieder ein großzügiges Stück freie Wiesen- und Felderfläche, vereinzelt kurbelten Radler vorbei, und noch immer störte nichts die sonntägliche Stille.
Und dann war Raddestorf auch schon wieder zuende.
Meeting-Spuren
Ich konnte es gar nicht glauben: Mal kein Asphalt? Tatsächlich! Zwar recht kurz, aber angenehm.
Die asphaltfreien Straßenränder waren dann aber auch einigermaßen ok. Von den umgebenden Feldern dufteten die Phazelien – aus der Ferne sahen sie aus wie Lavendelbüsche.
Die Schleife ging nun retour, man kreuzt erneut die B215 und durchquert Kleinenheerse. Am dortigen Ortsrand steht ein luxuröses Schutzhüttengelände, inkl. Altglascontainern, Apfelbäumen, nicht funktionierender Wasserpumpe, Aushängen, zahlreichen Sitzbänken außerhalb der Schutzhütte, Spielplatz Bücherschränkchen und Putzplan – alles auf vorbildlich gemähtem Gras und an einem kleinen Bach gelegen. Es sieht fast nach einem Stück Park aus.
Und dann lässt man auch schon wieder vereinzelte Häuser hinter sich. So wenig Autoverkehr wie es aussieht ist hier zwar gar nicht, aber wenn man davor mehr Ruhe haben will, gibt es auch eine Bank auf der Hüttenrückseite, mit Blick auf’s (momentan) Maisfeld.
Wiesenknäuel, mehrerlei …
Noch ein Abzweig, dann trifft man auch schon auf den Weserweg – die Schleife war hiermit komplettiert.
Zurück nach Großenheerse ging ich dann auf dem Weserweg und vermisste die Sigwardswegschilder doch ein wenig. Immerhin war es noch nicht ganz so dunkel wie bei der letzten Gelegenheit, als ich hier vorbei kam. Am Badeteich zur Linken – der mit Sitzbänken, Volleyballnetz und Parkplatz – waren Vater und Sohn gerade damit beschäftigt, auf einem Chinagaskocher Abendessen zuzubereiten, ein paar Enten schaukelten auf dem Wasser. Zur Rechten gibt es einen weiteren See, von wo vielstimmiges Gequake und Gekrächze schallte.
Der Weg hier durch hat fast was von Parkgelände.
Es folgten eine Brücke und ein paar Häuser. Ich dachte zunächst, meine Augen spielten mir gerade Abendlicht-Streiche, aber der Baumstamm mit Ohren entpuppte sich tatsächlich als eine schwarze Katze, die erst etwas skeptisch guckte, dann aber doch feststellte, dass ich wohl kein Grund zur Flucht sei. Ein Spaziergänger mit großem Hund kam mir entgegen, der aber auch katzenfreundlich gesonnen war, eine weitere Katze guckte den beiden entspannt hinterher. Überhaupt waren hier einige Stubentiger unterwegs,
auch Rehe auf den Feldern und weitere Kleintiere. Ein Reh bremste tatsächlich am Fahrbahnrand und schätzte zunächst einmal die Lage ab, bevor es die K5 überquerte.
Der Abend endete heiter :-) Nicht nur wegen der wunderschönen Sonnenblumenfelder, sondern auch, weil ich doch noch neugierig war auf das Angebot in der Mühle, deren Karte ich vorher nicht erspähen konnte, und von der auch bei einer schnellen Recherche nichts online zu finden war. Ich musste also hingehen, aber durstig war ich eh, der Tag war doch recht warm gewesen.
So fand ich heraus, dass dort überwiegend österreichisch gekocht wurde, und das hieß auch: Mehlspeisen! Die Atmosphäre war auch in den Innenräumen schön, die Marillenknödel wirklich köstlich und theoretisch hätte man auch dort übernachten können, mitten in der Stille zwischen den Feldern. Wäre ich inmitten der Sigwardswegwanderung gewesen, hätte ich das durchaus in Betracht gezogen :-)
Zuletzt geändert von lina; 24.03.2024, 20:39.
Einen Kommentar schreiben:
-
Nendorf–Diethe
Noch ein Wegschnipsel fehlte bis zur Anschlussstelle an den Weserweg bei Diethe, und so ging’s auf der anderen Seite der Durchgangsstraße in Nendorf weiter – den Häusern nach durch den alten Dorfkern. Hühner pickten auf den Grünstreifen, wovon auch ein Hinweisschild kündete, sie hatten hier eine riesige Auslauffläche. Zur Linken folgte ein ebenso riesiges Sportplatzgelände.
Ein paar Kurven weiter nähert man sich der ehemaligen Klosterkirche, vor deren Seiteneingang auf der Grünfläche eine Schutzhütte steht. Im hellen, freundlich aussehenden Innenraum wurde gerade repariert, aber man konnte die Kirche dennoch besichtigen. Und eine geöffnete Toilette gibt es hier auch: im hellgelben Häuschen im Vordergrund.
Auf der anderen Seite trifft man wieder auf die Durchgangsstraße mit einigen Läden (gut besuchte Bäckerei mit sehr empfehlenswerten belegten Brötchen und einem Café-Raum, ein paar Meter weiter ein Schuhladen) sowie Gastwirtschaften mit Monteurzimmern.
Eine ganz besondere Perle fand sich jedoch nach dem weiteren Abzweig: In den Räumlichkeiten eines, wie es schien, ehemaligen Lebensmittelladens gibt es ein beeindruckend vielfältiges Angebot an allem, was man in Haus und Hof, aber auch unterwegs, so brauchen könnte, von Backformen über Fahrradreparatur-Utensilien und Ersatzteile, geschnitzte, holländisch anmutenden Holzpantinen, Wühlmaus-Ex & Co, Gartenschläuche meterweise, Maschinenersatzteile, Thermoskannen, Klebebänder, Sägeblätter, Schrauben, Schnüre, Gummistiefel, Körbe, Batterien, Trichter, Scheren, Taschenlampen, Gläser, Gießkannen wie auch diverser dekorativer Schnickes usw. – ich war schwer beeindruckt!
Weiter ging’s zwischen noch mehr Höfen hindurch, einige mit riesigen Walnussbäumen davor, und man hätte auch Kartoffeln kaufen können.
Am Ortsende wurde gerade gemeinschaftlich eine Hochzeitslocation abgebaut, ein paar Alu-Herzen schimmerten noch rot und golden im Gras. Der umgedrehte Gummistiefel wohnte hier offensichtlich schon länger, und eine Sitzgruppe ergänzte das Insektenhotel. An einem Heuhaufen hatten sich Riesenschirmlinge angesiedelt, und auch große Exemplare von Wiesenchampignons wuchsen unter den Bäumen. Das Sigwardswegzeichen war immer gut zu sehen.
Eigentlich hätte man sich im Haushaltswarenladen einen Apfelpflücker kaufen müssen, denn ein gelbes Band um einen Baumstamm bedeutet in dieser Gegend: Man darf ernten! :-) Ein wenig half der Trekkingstock, aber die meisten noch übrigen Äpfel hingen unerreichbar in luftiger Höhe. Interessanterweise befanden sich an einigen Bäumen noch Einzelexemplare – welche man dann aber auch nicht pflücken mochte.
Schlehen gibt es dieses Jahr ebenfalls reichlich :-)
Um Nendorf herum war viel asphaltiert gewesen, was die Füße nicht als angenehm empfunden hatten, und so war ich froh, als ein Stück Feldweg folgte.
Leider nur kurz führte er zur viel befahrenen Verbindungsstraße, an deren Rand man bis zur folgenden Kreuzung laufen muss. Schnell ’rüber (viele LKWs unterwegs, dazu ein eher abends geöffnetes Café, ein Friseurgeschäft und ein nicht besonders gut besuchter Campingplatz – kein Wunder bei dem ganzen Lärm), dann darf man, in Richtung des Frestorfer Ortsteils Bülten, wieder auf ruhigere Strecken abbiegen. Uff.
… viel besser …
Die ehemalige Schutzhütte an der Wirtschaftsweg-Kreuzung auf der Höhe von Diethe, die abgerissen worden war, war inzwischen ersetzt worden – allerdings durch ein sehr luftiges Exemplar. Und der Schilderbaum zeigt schon: eher viel Betrieb hier. Informieren kann man sich beim daneben stehenden Kartenaushang, und wenn man nach Nordosten (also in dieser Ansicht nach links) abbiegt, findet sich ein paar Meter weiter eine regentauglichere Schutzhütte mit erhöhtem Boden und mehr geschlossenen Wänden.
Der Sigwardsweg geht geradeaus weiter und biegt erst später in Richtung Weser ab, wo man dann auf den Weserweg trifft – das wäre dann hier (#4).
Weser am Horizont :-)Zuletzt geändert von lina; 03.10.2023, 19:46.
Einen Kommentar schreiben:
-
… und nach wie vor fehlen aufgrund des Wegegewechsels noch ein paar kleinere Wegstückchen, die sich ergänzen lassen. Daher nun:
Schinna–Nendorf–Schinna
Ein paar kleinere Schleifen des Sigwardswegs waren noch unbegangen, da ich ja den Weserweg in Richtung Süden gewählt hatte, und das verlockte zum Erkunden. Also startete ich diesmal bei einigermaßen angenehmem Wanderwetter (eigentlich war es ein bisschen zu warm und dämpfig) am Kloster Schinna.
Wieder einmal stellte ich fest, dass man die Schutzhütte an der Straßenkreuzung wirklich erstaunlich wenig sieht.
Gefährliche Gegend hier …
Kurz ging es durch Wohngebiete, Anwohner füllten ihre Brennholzspeicher oder strichen Gartenhäuschen, und gleich nach dem Abzweig sah es dann noch besser aus: mehr Landschaft und hin und wieder ein Sigwardswegzeichen.
Über eins der frisch bearbeiteten Felder fuhr eine Landmaschine mit riesigen Auslegern und versprühte etwas, das man jedoch nicht roch. Netterweise machte der Fahrer Pause, als ich vorbei lief, und der Wind kam gerade von der anderen Seite. Eine Radlerin kam mir entgegen, dann begegnete mir längere Zeit niemand mehr.
An einem kleinen Wäldchen überquerte ich ein Bächlein, das Bruch- und Kalkgraben heißt, und stieß an der Seven Gate Ranch auf den Weserweg, wo ich im November letzten Jahres vorbeigeschlendert war. Das Seven Gate Ranch-Schild sieht man, aus dieser Richtung kommend, nicht – aber den Kürbisschmuck.
Diesmal bog ich kurze Zeit später, vor dem nächsten Gehöft, in Richtung mehr Botanik ab.
Entgegen meiner Erwartungen erschienen die nächsten hingetupften Häuseransammlungen recht zügig. Die Walnüsse, deren leere Schalen immer großräumig um die jeweiligen Bäume ihren nahen Standort signalisieren, waren gerade erntereif, und zahlreiche davon waren auf die Straße gefallen – die waren diesmal richtig gut.
Bei einem der folgenden Wegweiser in der freien Landschaft war die Richtung etwas unklar, ich zückte das Navi und stellte fest, dass der ältere NST-Wegweiser den Abzweig am besten getroffen hatte. Hübsch war das hier :-)
Kurze Zeit später passierte man eine landwirtschaftliche Anlage, die sich farblich hübsch in die Umgebung einfügte, und das daran abgestellte Fahrrad passte nicht nur außerordentlich gut in das Arrangement, sondern ließ auch vermuten, dass das Schild, das vor einem freilaufenden Bullen warnte, im Moment nicht so ganz die Gefahr widerspiegelte. Ein fröhlicher Hundespaziergänger kam mir entgegen, danach wieder keine Menschenseele mehr. Dafür sah der Riesenschirmling beeindruckend aus :-)
Es gibt Waldstücke, die haben eine Atmosphäre wie die Innenräume von Kathedralen, und das folgende war so eins. Fasziniert durchquerte ich es, bei völliger Ruhe, nicht einmal ein Piepmatz war zu hören.
Auf den angrenzenden Weiden grasten oder ruhten Pferde und Rinder – die jungen Pferde sind immer neugieriger und kamen auch umgehend angaloppiert. Bucheckern lagen auf dem Weg, was mich etwas erstaunte, denn die Temperaturen signalisierten eigentlich noch Sommer. Der Weg lief auf ein Gehöft zu, daneben eine Weide mit Kühen und einem knurrig schauenden Bullen, bei dessen Anblick man tatsächlich froh war, dass ein Zaun dazwischen stand.
Noch zwei Gehöfte, mit perfekt gemähten Rasenflächen drumherum und viel Asphalt jetzt – so sehen Pilgerwege halt auch hin und wieder aus:
Allerdings, am nächsten Abzweig: Eine Sitzgruppe!
Doch ziemlich ermattet ließ ich mich auf die Bank fallen und erforschte das Arrangement auf dem Tischchen: Das Glas im Körbchen erwies sich als Aschenbecher, und der Untersetzer des Blumenstocks war ein niedriger Emailletopf – das gehörte wohl alles zur Kategorie „the trail provides“bzw. eine erfreuliche Pause für alle darum herum Arbeitenden. Ich packte, ebenfalls sehr erfreut, meine Vorräte aus und blieb erst einmal lange da sitzen :-)
Beim Weiterlaufen löste sich das Rätsel, wofür die stellenweise auf dem eingezäunten Grundstück aufgestellten Metallbögen gedacht waren: weißes Geflügel so weit das Auge reichte. Das war also nicht, wie zunächst vermutet, eine Auslauffläche für glückliche Schweinchen, sondern für Hühner. Sie kamen alle erstmal angerannt, und beim Näherkommen sah ich: Das waren ausschließlich Hähne!
Nach weiteren Gehöften mit jeweils viel Platz drumherum war die Maisernte in vollem Gange. Zwei Kastenwägen wurden abwechselnd in Windeseile mit zerhäckselten Maisstauden gefüllt und fuhren jeweils zum Abladen ins naheliegende Dorf. Das ging alles überraschend schnell, die Mähmaschine säbelte gleichzeitig gleich 8 oder 9 Maisreihen um, und kaum war der eine Kasten voll, war schon der zweite leer zurückgekehrt. Von den Wägen auf den Feldwegen segelten Maisgrünschnipsel, vom Wind aufgewirbelt, durch die Landschaft, und die Luft roch tatsächlich nach Mais. Auch hier stand ein Bänkchen am Wegesrand, geschützt durch ein kleines Gebüsch.
Nendorf entpuppte sich außerdem als ein Dorf, dessen Bewohner·innen seltene Automarken lieben: Ich erspähte eine Corvette und einen Mustang – hehe! An der dortigen Bushaltestelle entschied ich mich, einen sein Grundstück per Sitzrasenmäher abraspelnden Bürger mit Strohhut betrachtend, ab jetzt zurück zum Ausgangspunkt zu gehen. Der Sigwardsweg wäre weitergegangen in Richtung Frestorf und Diethe = wieder auf die Weser zu, hier kreuzte jedoch die B215 nach Stolzenau, und das war mehr oder weniger der direkte und unkomplizierte Weg retour. Das ÖPNV-Angebot listete hier tatsächlich auch 3 oder 4 Verbindungen an Samstagen, womit ich aber leider nur bis Uchte gekommen wäre (das war die Gegenrichtung), denn in Richtung Stolzenau war der letzte Bus um 16 Uhr irgendwas gefahren, und das hieß: schon länger weg.
Nun denn – Radwegwandern …
Es stellte sich am Ende heraus, dass der Weg an der Straße entlang zurück nach Schinna exakt genauso lang war wie die bisherige Strecke. Ich hangelte mich von Gehöft zu Gehöft, und von Stolzenau waren es dann nur noch 2 km bis nach Schinna, wo ich mit inzwischen ziemlich müden Füßen und im Dunkeln am Klostergelände ankam – wobei ich für das letzte Stückchen diesmal den Feldweg nahm (laut Karte ist der sogar kürzer). Dessen Ruhe tat, im Gegensatz zur belebten Verbindungsstraße K63, auf der noch immer viele Erntewägen unterwegs waren, außerordentlich gut. Die Luft war noch immer ungewöhnlich warm und dämpfig.
Ah – hier sind die ganzen abgebauten Bushaltestellenschilder …
Zuletzt geändert von lina; 17.03.2024, 18:51.
Einen Kommentar schreiben:
-
Loccum–Heimsen
Was irgendwie noch fehlte bei den Wegen, die ich im Weserumkreis bisher gegangen bin, war das Stück Sigwardsweg von Loccum nach Heimsen. Vor fast genau einem Jahr war ich dort gestartet, also war das eine hübsche Gelegenheit, eine Art ausgedehnten Rundwanderweg zu schließen :-) Dieses Jahr war es auch noch nicht so kühl, das Thermometer zeigte nicht nur knapp >10°C, sondern knapp < 20°C – also sehr angenehmes Wanderwetter.
Auf dem Loccumer Marktplatz war das Café geöffnet, also gab es zum Start diesmal ein bisschen Kuchen, bevor ich durch kleine Straßen, gesäumt von Landhäuschen mit oft überbordendem Gartenschmuck und nur wenigen geschotterten „Gärten des Grauens“ in Richtung freie Landschaft weiter lief. Der Sigwardsweg war hier gut ausgeschildert, dazu kamen noch die Aufkleber des NordSüdTrails, die hier praktischerweise so angebracht waren, dass sie die Richtung anzeigten – perfekt!
Brombeeren hatte ich mehr erwartet, vor allem die reifen, aber möglicherweise werden die hier ja gepflückt? Am Ortsrand gibt es dann nur noch wenige Wirtschaftsbetriebe, ein Gartenunternehmen und ein Sägewerk, dazu ein paar Pferdewiesen und schließlich Äcker. Erfreulicherweise viel schneller als auf der Begleitstraße, die Weserstraße heißt, ist man hier in angenehm grüner Umgebung.
Weihnachts(?)gans in paradiesischer Umgebung (überraschenderweise war das doch keine Skulptur)
Etwas später landet man in einem Waldstück, in dem es gleich zu dessen Anfang auch eine Schutzhütte gibt, außerdem ein Militärgelände, wie ich bei der Schutzhüttensuche vergangenes Jahr mal herausgefunden hatte. Vom Militärgelände bekam ich nicht wirklich was mit, die vereinzelten Schüsse, die zu hören waren, konnten auch von Jägern stammen. Einige Autos standen in sandigen Buchten.
Sämtliche Hundespaziergänger, die mir begegneten, waren mit (freundlichen) Bernhardinern unterwegs, und langsam wurde der Wald dichter. Das war eigentlich ganz praktisch, denn die vereinzelten Regenwolken nahmen ebenfalls zu.
Wow, war das saftig grün hier, und auf dem Sandboden zeigte sich, dass die Regentropfen vor Kurzem hier reichlich gelandet waren.
Autos waren zu hören – da musste eine Straße in der Nähe sein. Diese erreicht man dann auch schnell, und nach dem Überqueren musste ich doch die Regenjacke aus dem Rucksack kramen. Nach kurzer Zeit von Trockenplätzchen zu Trockenplätzchen unter Baumkronen war der Schauer dann aber auch schon wieder vorbei.
Anschließend geht es auf Asphalt weiter, hügelabwärts, auf die Weser zu.
Suchbild mit Reh
Die nächste Schutzhütte, inkl. Bächlein, steht recht prominent zwischen ein paar wenigen Häusern, um die herum allerdings ausgedehnte Felder und Pferdeweiden liegen. Mit doch ein bisschen Sichtschutz kann man hier gut abwettern.
Der Weg hält auf die Bahnlinie zu, an der man vorher abbiegt und dann einige Zeit entlang geht. Der erntereif aussehende Mais raschelte im Wind, und schwupps ist man dann schon im Heimsen: Ein paar Meter hinter der Eisenbahnbrücke liegt das Heringsfängermuseum, und wenig später ist man auch an der Weser (siehe #1) :-)
Zuletzt geändert von lina; 01.10.2023, 12:29.
Einen Kommentar schreiben:
-
Zitat von ronaldo Beitrag anzeigenGrünfinken, paarweise unterwegs, alles klar...
Einen Kommentar schreiben:
-
Ok, größtmöglich:
und das war der links (landend auf Holunder):
… vielleicht war es je einer?
Einen Kommentar schreiben:
-
Zitat von lina Beitrag anzeigenVielen Dank :-)
Brauchen Grünspechte nicht viel mehr Bäume? Dort sind mehr Felder und Hecken.
Einen Kommentar schreiben:
-
Hmja, die Flügelspannweite verbunden mit dem Tele ließ mich zweifeln. Aber möglich ist es schon :-)
Einen Kommentar schreiben:
-
Wenn man die fast verblühten Blütenstände des Raps als Größenvergleich nimmt, sprechen auch die Proportionen für zwei Grünfinken.
Ditschi
Einen Kommentar schreiben:
-
Vielen Dank :-)
Ich hatte schon überlegt, ob der fliegende Vogel nicht einer der Kurzhochflieger-Fasane hätte sein können, er sieht doch recht groß aus. Allerdings auch ziemlich grün …
Einen Kommentar schreiben:
-
Gewohnt schöne Bilder. Grünfinken war m.E. schon richtig. Farbe und Habitat passen.
Ditschi
Einen Kommentar schreiben:
-
Danke fürs Mitnehmen auf den heimatnahen Wegen. Die grünen Vögel dürften wohl Grünspechte sein.
Einen Kommentar schreiben:
-
Schinna–Liebenau und wieder retour
Die Wetter-App sagte sonnige 25°C voraus, am Vortag noch ca. wolkige 16°C.
25°C zu Fuß, wahrscheinlich ohne Schatten?? Neenee … und so stand ich, kurz entschlossen und früher als gedacht, mal wieder am Kloster Schinna für den Fitzel Weserhöhenweg, der mir noch fehlte, weil ich damals den Weserweitwanderweg gewählt hatte.
Wie versprochen war es dicht bewölkt :-) Ich passierte die lokale Schutzhütte und bog diesmal in die andere Richtung ab. Der Vierblattgehalt im Klee war schon mal verheißungsvoll, und das wird offensichtlich außer einem guten Erdbeer- und Kirschenjahr auch ein gutes Pflaumen-/Schlehenjahr. Bei den Pilzen schaumermal …
Lange hatte ich die Weser schon nicht mehr gesehen (der Höhenweg hatte ja nur den Namen vom Fluss bekommen) – und da war sie wieder mal :-) Tatsächlich auch der Fluss und noch keiner der Kiesteiche. Wenn man wusste, wo abzweigen, dann konnte man auch das Weserhöhenwegzeichen suchen und finden
War das nun ein Fussel oder ein Tier? Jedenfalls war es recht unbeweglich (es war ja auch nicht besonders warm gerade) und ließ sich bereitwillig fotografieren.
Das ist eine Eintagsfliege (Danke Gernstel :-))
Auf dem Wasser (jetzt doch auf einem der Teiche) wurde gearbeitet, klappernde Geräusche waren ständige Begleitung. Der track zeigte eine Diagonale an, die so nicht stimmen konnte, auch eine relativ vegetationsarme Zone an einem Feldrand entlang sah nicht besonders begehbar aus, immerhin war sie frisch bepflanzt worden. Also lief ich um die größere Ecke, und das war wahrscheinlich auch die beste Option, denn am Ende des Plattenwegs ging es tatsächlich offiziell weiter: Hier stand ein Radwegzeichen und schenkte einen single trail. An dessen Ende trifft man auf den Weserrattweeech :-)
Das Landesbergener Kraftwerk liegt auf der anderen Weserseite
Folgt man diesem in Richtung Norden, dann kommt man schließlich an die Verbindungsstraße zwischen Landesbergen und Anemolter. Auch hier steht eine Schutzhütte, fast direkt an der Straße, und wahrscheinlich wegen sonst hohem Radler·innenaufkommens ist die Strecke geschwindigkeitsbeschränkt. Einige Gepäckradelnde waren unterwegs, von denen mehrere holländisch sprachen.
Nun muss man einige hundert Meter am Rand der recht schmalen Straße zurücklegen, was sich nicht besonders angenehm anfühlte. Der Weserhöhenweg biegt schon vor dem Radweg ab, was ich aber verpasst habe (der track nimmt den Radweg). Wie auch immer man sich entscheidet, ist es aber sehr empfehlenswert, das kleine Wäldchen, das vor einem liegt, entgegen den Angaben des tracks rechtsherum zu umlaufen. Auf der linken Seite ist praktisch Sackgasse: Ein Wiesenweg ist zwar noch vorhanden, aber der ist größtenteils zugewuchert.
Auf dem linken Foto sieht man den Radweg, auf dem rechten Foto den nicht mehr existenten Fußweg:
Hier waren überraschenderweise doch einige Autos unterwegs – der Wirtschaftsweg schien ebenfalls eine Verbindungsstraße zu sein, diesmal nach Wellie (ausgesprochen: Wellje).
Abzweig. Der Weg folgt nun dem Bogen der Alten Weser, welche sich hinter der Baumreihe rechts (im Hintergrund) befindet.
Ziemlich lange wandert man nun schattenfrei auf Betonplattenwegen zwischen Getreidefeldern.
Suchbild mit Hasi
Da ist ja eine der „Höhen“ des Höhenwegs
Es folgt mehr desselben, jetzt mit Schatten, und zugegeben, die Sonne, die inzwischen herausgekommen war, hob die Stimmung :-) Im letzten Abschnitt fand sich auch eine Bank mit davor liegendem Baumstamm für eine schattige Pause. Und noch eine Überraschung: Burg Neuhaus, von der man allerdings so gut wie nichts mehr sieht, außer einem Infoschild mit Abbildungen von ausgebuddelten Fundstücken.
Kurz vor Liebenau war noch eine Schutzhütte ausgeschildert, am Hafengelände, und die musste natürlich dokumentiert werdenDieses Gebäude ist sie nicht, aber dafür der ganz nahe liegende Weserblick mit Sitzgruppe:
In Liebenau erwartete mich eine Kunst-Installation, mit der günstig platzierten Beschriftung „Golden Toast“Ich verschenkte das vierblättrige Kleeblatt, das schon etwas schlapp aussah, aber mit etwas Wasser bestimmt wiederzubeleben war. Möge es Glück bringen :-)
Selbiges hatte ich diesmal auch (wenigstens ein bisschen), denn gerade als ich an der Bushaltestelle ankam, die ich im Winter, weil es so kalt war, unzählige Male umrundet hatte, weil der Bus nicht eintraf (oder waren es gleich zwei nacheinander? Egal, jedenfalls dauerte es lange), kam er diesmal tatsächlich genau im richtigen Moment angefahren – ich wollte ja schließlich nach Schinna zurück! Allerdings fuhr er nach Wellie und anschließend nach Steyerberg.
Wellie klang gut, der Busfahrer riet, dort auch auszusteigen. Theoretisch hätte es einen Anschlussbus nach Stolzenau gegeben, aber a. früher und b. nicht während der Ferien. Ja. Ferien.
Nun denn – es folgten einige Kilometer auf dem straßenbegleitenden Radweg. Im Häuschen für die „Dorfknollen“ gab es auch „Landeier“Nicht aber, dass ich noch mehr schleppen gewollt hätte …
… schon schön …
Nach einiger Zeit kam Anemolter in Sicht, ein Dorf, das sozusagen direkt in Schinna überging. Uff. Ein bisschen sehr viel Asphalt war das an diesem Tag. Aber egal – ich hatte den Weserhöhenweg geschafft!
Die Bank in der Schutzhütte an der Kreuzung, in die keiner reinschaut, weil sie anscheinend einfach nicht als solche wahrgenommen wird, war jetzt meine. Ich saß hier eine ganze Weile, freute mich, guckte den herumflatternden Piepmätzen zu und auch dem Dorfbetrieb und trank das aufgehobene Wasser aus.
Danach war es nur noch ein kleines Stück Weg zum Kloster. Das hat sogar eine Bushaltestelle, auf deren Aushang steht allerdings nur ein Termin: 7:15 Uhr, und nur zu Schulzeiten. Dafür waren die Dachrinnen der daneben liegenden Scheune einen Blick wertUnd das weitläufige Klostergelände natürlich auch, aber da war ich ja schon mal :-)
Zuletzt geändert von lina; 04.06.2023, 13:40.
Einen Kommentar schreiben:
-
Emtinghausen–Sudweyhe
Aus Emtinghausen (früher, und plattdütsch Emhusen, wie ich später erfahre) hinaus wurden die Wege sandig. Einige Hundespaziergänger waren unterwegs, und viele Emtinghausener·innen werkelten in ihren großzügigen Gärten oder saßen einfach entspannt unter schattenspendenden Bäumen. Zwischen den Höfen war wieder viel Platz, und die Weg-Beschilderung nach wie vor zwar unauffällig, aber super.
Stadt??
Heiß war’s diesmal – und Baden eine, wie mir schien, sehr vernünftige Alternative!
Nach Überqueren der L333 dauerte es nicht mehr lange bis zu Häusern, die etwas näher beieinander standen und sich schließlich zum Dorf namens Riede verdichteten. Hier war ich schon mal – vom Weserweitwanderweg abgezweigt. Damals war’s um einiges kälter.
In den Wiesen knarzten die Fasane, und einmal erspähte ich tatsächlich mal einen, dessen roter Kopf dann aber schnell wieder im hohen Gras untertauchte. Ein Anwohner hatte ein Stück Acker abgezweigt und anstatt Korn hier Kartoffeln gesetzt, das sah eigentümlich aus, aber praktisch
Diesmal hatte ich entschieden zu wenig Wasser dabei, und so lief ich zunehmend dehydrierter durch eigentlich sehr hübsche kleine Straßen. Nach einer kleinen Schattenpause in einem Buswartehäuschen landete ich in der örtlichen Pizzeria, wo mir jetzt sogar das Lesen der Speisekarte zu viel Energie abverlangte – egal, „Hawaii“ ist inkl. Obst, und das gibt es eigentlich immerWieso hatte ich vorhin eigentlich, als ich das Kleeblatt verschenkte, nicht einfach über’n Gartenzaun nach ein bisschen Leitungswasser gefragt? Die Leute waren wirklich sehr nett hier, aber ich hatte einfach nicht daran gedacht.
Mit reichlich Gouda im System (Dorfpizzeria halt) ging es anschließend weiter. Ich wollte nämlich noch bis zur Bahnlinie, wo für mich damals die beiden Weser-Wege zusammentrafen.
Sobald der Wind, der den Sand auf den Seitenstreifen aufwirbelte, weniger wurde, stach die Sonne – und dabei war es erst Frühling und früher Abend? Ich kramte meinen sonnenreflektierenden Schirm heraus, den ich eh mal testen wollte, und so fühlte sich das wirklich etwas besser an, auch wenn ich, trotz zwei riesigen Gläsern Apfelschorle, wohl noch immer zu wenig getrunken hatte, evtl. war ich auch durch die salzige Pizza erneut durstig geworden. Die aufgefüllte Trinkflasche war schnell schon wieder leer, und ich hätte den Inhalt gleichzeitig am liebsten noch über den Kopf geschüttet, weil die Hitze sich zunehmend klebrig anfühlte – viel mehr Wasser bitte! Ein etwas größerer Hund lief durch einen straßenangrenzenden Garten, der nur von einem niedrigen Querlattenzaun umgeben war, und ich wechselte mal lieber die Straßenseite – er bellte auch tatsächlich erst, als ich für ein Foto stehen blieb.
Erholung in Sicht
An der Bahnlinie wurde es zum Glück wieder schattiger. Der Weg war richtig hübsch! :-) Ich sammelte ein paar Holunderblütendolden und sprach kurz mit einem Mann, der über die Geleise spazierte: Nein, hier fahre höchstens zweimal im Jahr noch ein Zug entlang! Die aufgepinselten Wegzeichen für den Weserweitwanderweg wurden jetzt sehr zahlreich, hier war jemand mit richtig viel Engagement zugange gewesen.
Und hier musste die Einmündung sein, wo ich damals hergekommen war – damit war mein nördlicher Anschlusspunkt erreicht!
Ok, Vorhaben erledigt, nun also weiter nach Sudweyhe :-) Vereinzeltes Kuckucksrufen begleitete mich, und beim Bildersichten entdeckte ich, dass ich nicht nur einen, sondern gleich zwei Grünfinken erwischt hatte – oder war das fliegende Tier ein anderer Vogel? Ich war zu weit weg, um das entscheiden zu können.
Jetzt fehlt mir nur noch ein Wegstück, nämlich das zwischen Kloster Schinna und Liebenau. Die Karte zeigt dort vieleviele Kiesteiche – naja, mal guckenZuletzt geändert von lina; 17.03.2024, 18:27.
Einen Kommentar schreiben:
Einen Kommentar schreiben: