[DE,PL] Rad: Von Lübeck entlang der Ostsee bis Polen

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    [DE,PL] Rad: Von Lübeck entlang der Ostsee bis Polen

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    Mitreisende
    5 Tage Radfahren. Rund 400 km Ostseeradweg von Lübeck bis Polen



    Tag 1:

    Start meiner Tour ist Lübeck, da es für mich mit dem Zug einfach zu erreichen ist. Umsteigen in Hamburg: die erste Bahn-Challenge. Stau vor den Aufzügen, ich schleppe das Rad samt Gepäck im Eilschritt die Treppen hinauf und hinunter, hechte hinten in den Zug. Pling, die Mail der Bahn, dass ich meinen Anschlusszug leider nicht mehr erreichen werde. Zum Glück sitze ich schon drin.

    In Lübeck ist es warm, 28 Grad. Die Radstrecke aus Lübeck heraus über Schwartau nach Travemünde ist nicht wirklich attraktiv. Etwas Grün, etwas Bootswerften, etwas Hochspannungsleitungen. Wer optimieren möchte, kann die Tour auch in Travemünde beginnen ohne wirklichen Verlust. Oder eine bessere Route finden. Ich hänge die gpx-Datei an.

    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    In Travemünde überquert man die Trave nach Priwall mit einer Fähre. Die Fähren sind (auch für Autos) im Dauereinsatz und fahren pausenlos hin und her. Der Fahrkartenverkäufer gähnt und weigert sich, mir eine Karte zu verkaufen und schickt mich zum Automaten. Nur Autofahrer werden von ihm bedient, ohne aussteigen zu müssen. Ich muss absteigen, abladen, am Automaten Münzen einwerfen (2,50 Euro mit Rad), den Fahrschein wegstecken und darf dann übersetzen.

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    Wirklich ein schöner Start ist dann aber Priwall. Ich glaube, dass Priwall so eine Enklave war, die noch zum Westen gehörte in Zeiten der deutschen Teilung. Der kleine Ort hat sich etwas unberührte Anarchie erhalten. Kleine Buden, etwas Surferromantik, Strand, ein paar abgerissene Typen scheinen endlos vor dem Edeka im Schatten zu sitzen. Vielleicht sind sie aber auch nur ebenso wie ich mit dem Rad auf dem Ostseeradweg unterwegs.

    Bis Boltenhagen und Wismar benötigt man von der Gangschaltung eigentlich nur den höchsten und den niedrigsten Gang. Es geht immer verblüffend steil bergan und danach rasant bergab. Eine äußerst hügelige Strecke, dafür dass man dem Himmel nie näher als 50 Meter kommt. Ich habe nachgeschaut, dass die gesamte Strecke (bis Polen) immerhin 1500 Höhenmeter aufweist, nicht schlecht für „nur Ostsee“.

    Und die Strecke ist sehr nice. Nach den Erfahrungen an der Nordsee (LINK) mit schnurgeraden Deichen, endlosen Zäunen und Wattenmeer hier nun eine abwechslungsreiche und freie Natur. Alles etwas krumm, baden wo man will, auf und ab, schöne Blicke. Bereits der Beginn ist einer der schönsten Abschnitte des gesamten Küstenradwegs.

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    Links geht es immer wieder durch ein paar Büsche wenige Meter direkt an den Strand, schöner Sand und Wasser, auch im Sommer menschenleer. Das ist traumhaft, anhalten, Badehose an, ins Wasser springen, weiterfahren. Perfekt. Leider befestige ich die Badehose etwas nachlässig (und der Wind steigert sich auf Sturmstärke), dass meine Badehose bis zum Abend verschwunden ist. Erste Aufgabe für Wismar: Neue Badehose kaufen.

    Ab 17 Uhr (nach etwa 60km) Suche nach einem Camping. Die gute Nachricht ist, dass es genügend Plätze gibt auf der Strecke. Eine Sorge war, dass es in der Hochsaison (Juli 2022, also kurz „nach“ Corona) schwierig sein könnte, dort happy go lucky ohne Anmeldung unterzukommen. Zu meiner Überraschung waren auf der gesamten Strecke sämtliche Campingplätze bei weitem nicht voll belegt. Auch mit Wohnwagen etc. wäre ein Stellplatz problemlos zu haben, teilweise erschreckend große Leerstände.

    Ich machte erste Nacht am Camping „Ostseequelle“ in Niendorf, schöne Wiese nur für Zelte, gute Sanitäranlagen, sehr viel Sturm. Morgens kann man Brötchen und einen Kaffee an einer kleinen Bude direkt an der Rezeption kaufen. Abends kann man auch nochmals schnell zum Strand laufen und ins Wasser hüpfen (wenn die Badehose vorher während der Fahrt nicht fliegen gegangen ist …).

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    Neu für mich ist, dass viele Familien mit Kindern wieder in Zelten unterwegs sind. Und viele junge Paare haben sich notdürftig Transporter ausgebaut, mehr oder weniger nur Kocher und Matratze hinein geworfen. Van-Life lässt grüßen. Die Kosten für mich betrugen (1 Person, 1 Zelt, 1 Rad, 1 Nacht, kein Strom) auf der Fahrt zwischen 13 Euro und 29 Euro. Und der teuerste Platz war nicht der Beste oder Schönste.
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    Zuletzt geändert von Belge; 30.07.2022, 11:20.
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    #2
    Tag 2

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    Die Strecke am morgen von Niendorf bis Wismar ist sehr zu empfehlen (und Wismar selbst mit netter Altstadt – und eher wenig tollen Außenbezirken – und einem Laden, in dem ich um neun Uhr morgens die letzte Badehose ergatterte). Hinter Wismar geht es anschließend nach Norden Richtung Kühlungsborn. Zuvor in Rerik viel Trubel und schlechte Fish’n Chips an einer Bude, aber immerhin gibt es eine öffentliche Toilette.

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    Der Radweg führt auf diesem Stück viel neben der Landstraße her, immer in kräftigen Wellen auf und ab neben der Fahrbahn, die für Autos mit viel Sorgfalt auf einer Höhe geplant wurde. Das macht Sinn, damit die Autos Sprit sparen und die Radfahrer mal ein Extra-Work-Out bekommen.

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    In Kühlungsborn Trubel und Riesenrad, mir alles etwas viel. Wer es mondän und schick mag, ist dort richtig. Es gibt auch Supermärkte.

    Ich gehe lieber baden in Heiligendamm, direkt dort, wo 2007 George W. Bush auf Angela Merkel aufeinander trafen. Sie hätten mich sehen können an meiner Badestelle! Das ist doch toll, Weltpolitik in Badehose erleben.

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    Etwas besorgt sehe ich allerdings nach dem Bad, dass am Horizont eine schwarze Wand hochzieht und schnell näher kommt. Auch das Handy sagt, dass dort Starkregen kommen wird. Was tun? Ich trete in die Pedale und fahre so schnell ich kann vor der Wand her bis Warnemünde, immer durch den Wald, ein etwas holpriger Weg, aber zumindest im Schatten. Ich tue der Strecke sicher etwas unrecht, dass ich dort so eilig unterwegs war. Eigentlich ein schöner Wald, ein teilweise sandiger Weg.

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    Als es losgeht mit Sturm und Regen, stehe ich schon am Bahnhof Warnemünde in einem Wartehäuschen am Bahnsteig (das man zum Glück ohne Absteigen erreichen kann). Glück gehabt. Ich habe freien Blick auf zwei riesige Kreuzfahrtschiffe und nutze die Zeit bereits für mein Abendessen.

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    Nach dem Regen hat es kräftig abgekühlt, noch 12 Grad, und als ich den Fähranleger über die Warne endlich finde (3,40 Euro), radel an einem Militärgebiet vorbei und komme (nach 90km heute) auf den Baltic-Camping, riesengroß und leer, mit Kinderanimation, Restaurant und happigen Preisen: 29 Euro die Nacht.

    Nicht nur wegen des Preises vergebe ich 1 von 5 Sternen: Ich liege auf härtestem Grund statt einer Wiese, kein Hering kann in den Boden gedrückt werden, die Rezeption öffnet morgens erst ab 8 Uhr und ist wenig freundlich, Jugendgruppen nutzen die Anonymität des riesigen Areals zum lautstarken Feiern. Kein Wunder, dass Familien so gut wie nicht vorhanden sind und gähnende Leere herrscht.
    Das ist der Weg.

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      #3
      Tag 3

      Aber Frühstück am nächsten Morgen im Restaurant des Platzes! Spiegeleier zu einem vernünftigen Preis. Ich bin auch mehr oder weniger der einzige Gast dort. Der Tag führt über Fischland und viel Wald nach Norden. Fischland ist putzig, weil es so schmal ist, ansonsten sieht es aus wie am Niederrhein oder anderen Gegenden mit viel Weide und ein paar Bäumen.

      Der Radweg führt von der Küste weg zum Saaler Bodden, der etwas streng müffelt. Born, Wieck und auch Prerow dann komplett unter Reetdächern, alles Sylt-Style. Yoga wird angeboten „jeden Tag um 16 Uhr“. Galerien an jeder Ecke. Da spielt jemand Aussteiger. Die Väter fahren Fixies, die Kinder sitzen im Lastenrad. Viel Betrieb dort plötzlich. Der Weg durch das Schilf ist schön und dicht befahren mit Tagesradlern. Aber es findet sich immer ein guter Platz, um mal Pause zu machen (siehe Bild). Ob man in dem Bodden baden kann, weiß ich nicht, probiert habe ich es nicht. Zumindest liegen überall Freizeitboote.

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      Erst oben an der Küste bei Prerow denke ich wieder ans Baden. Dort gibt es auch Cafés, Bäckereien. Man kann ein paar Kilometer hinter dem Ort auch das Rad wieder gut abstellen, ein paar Schritte laufen und steht am Wasser. Perfekt. Allerdings geht mir wieder etwas fliegen im Sturm, das erfreulich vom nächsten Strandkorb aufgefangen wird, während ich (ohne Brille) im Wasser plansche. Erfrischt biege ich vor Zingst ab nach Süden. Den Ort Zingst kenne ich von einer früheren Fahrt und muss ihn nicht nochmals sehen. Er hat einen Jack-Wolfsskin Store, der Adelsschlag. Mehr muss man nicht wissen.

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      Wie gut wir Radfahrer es haben, wird mir klar, als ich vor Zingst abbiege ins Binnenland. Der Weg führt auf einem Deich entlang und man hat einen beeindruckenden Blick auf den Wohnmobilhafen, wie es neuerdings heißt. Wer möchte tauschen?

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      Die Strecke nach Süden bis Tannenheim und Barth ist eher mau, entlang der Landstraße, einfach treten. Barth ist eine seltsame Stadt, ein netter riesiger Platz, tolle Anlage, aber leer. Was andere Orte zu viel an Knubbelei und aufgesetztem Luxus haben, hat Barth zu wenig. Eine schlafende Schönheit.

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ID: 3143478

      Die Strecke weiter nach Osten aber wieder toll, viele Hügel und ich komme bereits früh hinab zum Wasserwanderrastplatz des Hafenvereins Dabitz. Das ist mal klasse („Schön, dass Du Dabitz“ ist der Spruch). Ein paar junge Leute schmeißen den Hafen, eine Wiese, saubere Duschen, und man kann in einem Café auch etwas essen. Morgens gibt es wohl auch Frühstück. Perfekte Nacht für 11,50 Euro (außer der Straßenbeleuchtung direkt über meinem Zelt, die die ganze Nacht scheint, skandinavische Helligkeit im Zelt). Heute 70km.

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ID: 3143479
      Das ist der Weg.

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        #4
        Tag 4

        Nachts heftiger Sturm und diesmal dazu Regen. Ich breche früh auf, alles nass. Wie alle Nächte auch diese empfindlich kühl, knapp über 10 Grad und in meinem Sommerschlafsack (angesagt waren irgendwie 40 Grad) musste ich jede Nacht noch Jogginghose und Daunenjacke anziehen. Auch tags waren es kaum 16 Grad und an diesem Tag bedeckt und zunächst noch etwas nieselig. Die angekündigte Hitzewelle war definitiv nicht an der Ostsee angekommen.

        Bis Stralsund gefällt es mir weiterhin sehr gut. Durch weite Marschlandschaft, Kurven, Bauernhöfe, auch viele interessante Ferienhäuser, die dort aufgebaut werden. Immer wieder sehr interessant, welche Gegenden offenbar eine gute Entwicklung durchmachen, Aufbruch. Und andere Orte, wo die Zeit still zu stehen scheint, teilweise nicht romantisch, sondern nachdenklich. Das macht für mich den Reiz solcher Touren aus, die Abfolge von Landschaften, Mentalitäten der Menschen, Entwicklung.

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ID: 3143491

        In Stralsund endlich der erste Bäcker und Kaffeeverkauf des Tages (auch das ein durchaus wichtiger Reiz der Touren). Ich bekomme endlich meinen (Morgen-) Kaffee und rätsle über die riesige Brücke vor mir. Muss ich da etwa rüber? Die Brücke führt aber auf die Insel Rügen, wie ich nach einem Blick auf die Karte feststelle. Rügen lasse ich aus. Ich schaue mir das Rathaus an, die Innenstadt. Stralsund ist eine nette Stadt, viele junge Leute, es scheint mehr Geld da zu sein als bspw. in Wismar oder später auch in Wolgast.

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ID: 3143484

        Wer nicht die gesamte Strecke fahren möchte, kann meiner Meinung nach in Stralsund Schluss machen. Landschaft und Neuigkeitswert lassen anschließend nach und insbesondere kommen zwischen Stralsund und Greifswald sage und schreibe über 23 Kilometer Kopfsteinpflaster. Non-stop. Wer sich ausgedacht hat, den Ostseeradweg über diese alte Landstraße zu führen, muss eine sadistische Ader haben oder schwarzen Humor. Oder saß nie auf einem Rad (die wahrscheinliche Variante).

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ID: 3143489

        Jeden Kilometer denkt man, dass es doch sicher aufhört, in jeder Ortschaft vermutet man, dass man es sicher geschafft hat. Nein, hat man nicht. Zwei junge Bikepacker haben Plattfuß, die Radler auf schmalen Rennrädern sehen verzweifelt aus. Mir tun Handgelenke und Zähne weh. 23 km können sehr, sehr lang werden und man macht sich dunkle Gedanken: Zu häufig wird mir auf diesem Fernradweg gesagt: Dummkopf, merkst du nicht, dass du dir endlich ein Auto kaufen sollst?

        Das Kopfsteinpflaster ist nur der letzte i-Tupfen: mürrischer Fahrkartenverkauf an Fähren, Preisgestaltung der Campingplätze, nicht mal notdürftig sanierte Panzerplattenwege, mörderische Querrillen, faktisch keine Ausschilderung über weite Strecken. Das Projekt „Ostseeküstenradweg“ hat viel Potential, aber euphorisch eingeladen fühlt man sich nicht wirklich. Man ist einfach da mit seinem Rad, niemand hat einen gezwungen zu kommen.

        Zu diesen grummeligen Gedanken passt, was dann hinter Greifswald in Wieck abging (Greifswald habe ich verpasst, denn eine Rad-Umleitung schickte mich ab von der Route, im Norden an der Stadt vorbei, irgendwie symptomatisch: Fahren sie hier links und viel Glück dann).

        In Wieck sollte es laut meiner Karte eine Fähre über die „Dänische Wieck“ geben. Ein Mann vor dem Supermarkt meint, die fährt sicher, denn es sei doch Fischerfest in Wieck. Das Fischerfest ist dann eine gewaltige Straßenparty mit 4 Euro Eintritt. Ich frage, ob ich auch so zur Fähre kann. Nein, leider nicht. Ich zahle 4 Euro fürs weiterfahren, bekomme ein Armband, und frage, ob denn die Fähre überhaupt in Betrieb sei. Hektisches Telefonieren. Die Partyzentrale kennt keine Fähre. Ahhh. Das sei ein Brücke. Noch besser. Ich schiebe durch Menschenmassen bis zum Hafen. Es gibt weder Brücke noch Fähre. Prima Auskunft. Irgendwie komme ich heraus aus dem Chaos, muss nochmals wegen Sperrungen eine große Schleife fahren. Volksfeste können schön sein, müssen es aber nicht.

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ID: 3143488

        Es geht an einer viel und schnell befahrenen Landstraße entlang, wenig erhebend trotz Radweg. In Kemnitz auf der Dorfstraße trockne ich endlich mein pitschnasses Zelt auf einer kleinen Wiese mit Bänken, bestelle anschließend einen Kuchen in der Kuchenmanufaktur und frage nach Handystrom. Die Frau druckst herum. Nee, also Strom wird ja auch teurer. Ich gebe ihr einen Euro für eine halbe Stunde laden. Ich habe anschließend genügend Zeit zu überschlagen, was das Laden tatsächlich kostet und komme auf maximal 2 Cent für eine volle Ladung (und nicht nur eine Viertel Ladung, wie ich sie in der Zeit abzapfen kann). Wenn die Betreiberin einer Großbäckerei ihre Stromkosten so gut abschätzen kann, macht man sich Gedanken über das betriebswirtschaftliche Wissen der Selbstständigen in Deutschland. Oder deren formidabler Geschäftstüchtigkeit gegenüber vorbei radelnden Einmalkunden. Der Kuchen war allerdings sehr gut.

        Dann kommt das obligatorische Atomkraftwerk, das es auf jeder Reise entlang von Wasser gibt. Der Meiler Lubmin sieht exakt aus wie Tschernobyl vor der Katastrophe, etwas verrottet, und scheint auch keine Gewerbesteuer zu zahlen. Während Brokdorf, Grohnde, Lingen und andere AKW-Gemeinden exzellente Radwege haben (und tolle Sportplätze) ist Lubmin weniger vom Glück gesegnet. Der Radweg hört vor Lubmin auf und geht in Schutt über. Man macht sich Sorgen um das AKW.

        In Freest, wenige Kilometer weiter, dann ein nicer Naturcamping (100 km an dem Tag), nur 13 Euro und unter Bäumen. Abends wieder die Suche nach Steckdosen in den Waschräumen für die Powerbank. Es gibt sie auch und ich mache mir Gedanken, weshalb inzwischen selbst so etwas simples wie Radfahren (oder Wandern) auf Strom angewiesen ist.

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ID: 3143485
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ID: 3143487

        Und ich gehe noch baden, nicht ganz optimal an dem Camping, aber machbar. Etwas dumme 200 Meter muss man hinein laufen ins Wasser, bis es knietief ist. Aber schön warm, was auch am benachbarten Atommeiler liegen kann. Der Sturm fegt diesmal am Strand meine dort deponierte Radlerhose weg, was ich erst am nächsten Morgen merke, bzw. als ich ohne Polster auf dem Sattel sitze. Mist. Ich habe nach dieser Fahrt eine neue Badehose, aber keine Radlerhose mehr.

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ID: 3143490
        Das ist der Weg.

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          #5
          Tag 5 (und Ende)

          In Freest kann man auch direkt nach Peenemünde auf Usedom hinüber setzen, eine gute Option, aber die Fähre geht morgens erst ab 10:30 Uhr, mir zu spät. Zumindest war Freest die beste Nacht bisher, trotz Kühle. Ruhig, keine Jugendgruppe, kaum Sturm unter den Bäumen, keine Laterne, kein Regen.

          Ich beginne in Gedanken mit der Planung der letzten Tage. Bis Polen will ich schon aus symbolischen Gründen fahren, also Swinemünde (oder Świnoujście). Das sollte über Usedom zu schaffen sein. Dann entweder noch östlich länger durch Polen um das Stettiner Haff herum, oder direkt zurück nach Anklam und dort in den Zug. Ich denke an meinen schmerzenden Po nun ohne Radlerpolster und hake die lange Option ab.

          Wolgast hat keine Morgen-Bäckerei, zumindest finde ich keine. Erstaunlich für einen doch großen Ort. Aber alle brettern einfach hindurch, extrem viel Autoverkehr nach Usedom. Unfassbarer Betrieb, es ist morgens 9 Uhr an einem Sonntag. Halb Berlin ist angekommen. Die Berliner Wohnmobile stilecht mit dem 80er-Jahre Rolling Stones Zungenaufkleber in rot auf der Tür. Passt irgendwie.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PXL_20220717_073406638_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,31 MB ID: 3143502

          Komischerweise haben ansonsten alle Autos an der Küste diese 3-Buchstaben-Kennzeichen, und Berlin hat dann eben „B“. Es gibt keine Autos mit zwei-Buchstaben-Kennzeichen. Und auch keine Elektroautos oder Hybrid. Auch keine E-Bikes mehr. Während es an den ersten Tagen 90% E-Bikes waren, sind es hier 90% Muskelkraft. „Is ja Beschiss“, sagt einer neben mir, als eines der raren E-Bikes an uns vorbei zieht. Sehe ich nicht so, aber ohne E-Bike habe ich weitaus mehr Freiheiten bei der Routenplanung. Und könnte bspw. das Hüpfburgenland besuchen.

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          Etwas genervt vom Autoverkehr komme ich nach Zinnewitz (man kann auch weiter nördlich fahren, sich Peenemünde anschauen, was ich diesmal nicht vorhatte) und suche weiterhin meine Morgen-Bäckerei. Ein „Lila-Bäcker“ macht mir in Zinnewitz vor der Nase zu. 10 Uhr morgens ist wieder Feierabend! Um 12 Uhr macht der Laden wieder auf. Ulkig. Also hole ich mir um 10:07 Uhr nebenan in der Fischkiste mein erstes Fischbrötchen des Tages mit einem großen Kaffee. Sehr zu empfehlen die Kiste, auch um 10:07 Uhr morgens geht Fischbrötchen gut runter.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PXL_20220717_084913482_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,87 MB ID: 3143499
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          Zinnewitz ist Berlin, wie ganz Usedom Berlin ist. Berlin plus Kaiserreich, wa? Koserow, Heringsdorf, Bansin, Ahlbeck quellen über vor alten Villen, neuen Villen, und insbesondere Menschen. Radfahren ist noch im Schritttempo möglich. Immer wieder Schilder „Absteigen!“ und das wird dann auch kontrolliert und bestraft. Ein Mann vom Ordnungsamt in Uniform verteilt fleißig Strafen an die eiligen Radler. Preußen lebt.

          Dazu ein „Machta um zwölfe uff, oda?“ in der Schlange vor dem Aldi. Sympathisch, aber mir zu dicht alles. Ich weiche aus auf den Radweg neben der Landstraße, schaue immer wieder auf die Handymap, wann ich denn in Polen bin. Und das Wunder geschieht: Zwei Grenzpfähle, Schilder, Polen. Ich habe es nach 5 Tagen geschafft, nach etwa 420 km ein doch erhebender Moment für mich (ich war noch nie in Polen). Viele machen Fotos von sich, von mir, von den Grenzpfählen. Es gibt keinerlei Kontrollen oder Beamte dort, falls jemand das nicht weiß (ich wusste es auch nicht).

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          Und Polen hat Radwege vom Feinsten! Ich habe Tränen in den Augen. Unglaublich, mit welcher Leichtigkeit und Ruhe man dort entlang gleitet, breit, ruhig, sanft, mühelos, fernab aller Autos. Vorbildlich. Links im Wald irgendwelche Marktstände und Verkaufsbuden kilometerlang, sehr gut besucht alles. Swinemünde dann eher schockierend. Verlotterte Hochhäuser, irgendwie eine Karikatur des alten Ostblocks. Eine Ernüchterung nach den schönen Radwegen!

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          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PXL_20220717_113610846_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,58 MB ID: 3143506 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PXL_20220717_113207162_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,18 MB ID: 3143510

          Aber alle Autos in Polen halten an Zebrastreifen an. Und alle tanken wie verrückt, der Liter für 8,10! Offenbar hat Polen nicht den Euro, vermute ich plötzlich. Wusste ich auch nicht. Man lernt nicht aus auf solchen Touren.
          So interessant schräg die Innenstadt ist, so hochmodern das Ostseeufer von Swinemünde, wenn die alten Werftanlagen erstmal vorbei sind. So müssen Dubai und Miami aussehen. Modernste weiße Architektur, Hilton, Radisson, Maritim reihen sich aneinander in strahlendem Weiß und Creme. Wer steigt dort ab? Deutsche Rentner? Keine Ahnung. Es ist unglaublich voll, Volksfeststimmung, Luftballons, Gaukler, Geruch von gebratenen Mandeln. Ich bin beeindruckt. Das war nochmals ein wirklich überraschender Eindruck.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PXL_20220717_122211391_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,02 MB ID: 3143508
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          Auf den letzten Kilometern wurde ich bereits mehrfach von einem Dieselzug der Deutschen Bahn überholt, offenbar fährt irgendwas auf Usedom, was ich ebenfalls nicht wusste. Quick-Check: Ich werde einfach für 9 Euro in diesen Zug springen und bspw. im schönen Stralsund übernachten.

          Auf die Minute erreiche ich einen der Züge, nicht mal überfüllt und nach kleiner Beratschlagung mit der Schaffnerin (die in der Zeit einen Maskenverweigerer gekonnt zusammen faltet, was für ein undankbarer Job) fahre ich bis Endstation in Züssow, steige dort um nach Berlin! Hätte ich morgens nicht gedacht, dass ich abends mit Berliner Sonntagsausflüglern für 9 Euro am Berliner Tiefbahnhof ankomme. Und nur 8 Räder lehnen vor meinem Rad, keine Bierkästen an Bord, alles trägt sogar Maske. Das ist überraschend ziviles Reisen.

          In Berlin dann Weiterfahrt gegen 20 Uhr. Spektakulärer Stau vor den Aufzügen (die immer alle 4 Etagen abklappern müssen, bei 8 Rädern allein in meinem Abteil kann man sich ausrechnen, wie lange das dauert), aber ich habe zum Glück eine Stunde Zeit. Die braucht man in Berlin auch zum Umsteigen.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: PXL_20220717_180112155_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,24 MB ID: 3143511
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          Genug Zeit für ein Mode-Update: Die Männer in Berlin weiterhin in diesen flachen 70er-Turnschuhen unterwegs, die Frauen diese waagerecht und etwas hoch abgeschnittenen Ponyfrisuren. Ich bin etwas enttäuscht, das habe ich vor 10 Jahren bei meinem letzten Berlin-Aufenthalt so auch schon gesehen. Wo bleibt der Fortschritt? Irgendwie auch beruhigend, außerhalb von Berlin ist man aus der Mode, aber immer gleich aus der Mode.

          Aber charmant die Frauen, denn eine junge Dame spricht ihren Sitznachbarn an auf dessen schönes (wirklich kack-braunes) Rennrad: „Die Farbe würde ich Haselnuss nennen“, sagt sie und war sofort im Gespräch mit ihm. Nicht schlecht, das ist Können in Perfektion! Ein Zeichen immerhin setzte auch ein türkischer Mitbürger mit Rollkoffer, der im fliederfarbenem Ganzkörperanzug aus Nickistoff auf seine Reise ging (Foto habe ich mich nicht getraut). Umsteigen in Berlin immer eine Reise wert, keine Frage. Gerne Korrekturen von allen Berlinerinnen und Berlinern.

          Um 1 Uhr nachts bin ich zu Hause.

          Also:
          • Ostseeradweg ist aus meiner Sicht besser als Nordseeradweg. Hoffentlich beleidige ich nun nicht zu viele Lokalpatrioten an der Nordsee. 😬 Gute Tour dort, hier mein Bericht. Den Teil Stralsund bis Greifswald würde ich zudem den schwächsten Part der Tour bezeichnen, einfach wegen des Kopfsteinpflasters. Zwar steht dort bereits ein Schild, „EU-Projekt Ostseeradweg“ usw., zu sehen ist aber nichts. Vielleicht verschwindet irgendwann die Kopfsteinpflasterstrecke, bis dahin ist sie nervig.
          • Je leerer es war, desto besser fand ich es. Das kann jede/r für sich selbst entscheiden. Fischland-Darß-Zingst sind voll (und interessanterweise eher Reetdach-Ferienhaussiedlungen für Westfamilien dort), ebenso Usedom (und dort eher Hotelanlagen und Uferpromenaden für Berliner Kurzgäste, wenig Ferienhaussiedlungen). Zwischen diesen Hotspots findet sich Natur, beste Badestellen von Travemünde bis Boltenhagen, dann auch 1a-Baden in Heiligendamm und auch die lange Strecke in Fischland super gut möglich. Später wieder Usedom.
          • Ich habe die Tour mit einem normalen Tourenrad gemacht, Cube Touring EXC. Schaltung, Gewicht, Beladung, Sitzen, alles top. Ein Wechsel-T-Shirt wäre noch gut gewesen, irgendwann müffelt alles und im Regen ist eben nicht jedes T-Shirt morgens wieder trocken.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: zPXL_20220716_060444913_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,52 MB ID: 3143512
          Zuletzt geändert von Belge; 29.07.2022, 08:15.
          Das ist der Weg.

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          • Pflaume09
            Erfahren
            • 01.02.2022
            • 160
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Sehr schön! Abwechslungsreich und lesenswert. Danke bis hierher!

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            • lina
              Freak

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              • 12.07.2008
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              • Meine Reisen

              #7
              Ich danke ebenfalls sehr für die sehr unterhaltsame Lektüre. Und stelle fest, es scheint sich nix an den knurrig machenden Punkten geändert zu haben, seit ich da war im letzten Jahrtausend Eine sehr zu empfehlende (und entspannte) Fortsetzung wäre Polen, Litauen … :-)

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              • Igelstroem
                Fuchs
                • 30.01.2013
                • 1888
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Belge Beitrag anzeigen
                Gerne Korrekturen von allen Berlinerinnen und Berlinern.
                Mein Mitbewohner meint, er selber sei der modische Fortschritt, halte sich aber nicht am Hauptbahnhof auf. Als Berliner würde ich das Publikum am Hauptbahnhof grundsätzlich nicht zum Maßstab machen; ferner sind belastbare Aussagen zum Stand des Modefortschritts und zum Verhalten von Frauen (m/w/d) immer nur für den eigenen Kiez möglich; in die anderen Gegenden kommt man ja kaum. :-)

                Ein »haselnuss«-braunes Singlespeed wäre sozusagen das einzige Neufahrrad, auf das ich noch Lust hätte, aber aus den im Bericht angegebenen Gründen (perfider Wellengang der straßenbegleitenden Radwege in Mecklenburg) habe ich keine Verwendung dafür.

                Das Lesen des Berichts war mir ein Vergnügen.
                Lebe Deine Albträume und irre umher

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                • Wafer

                  Lebt im Forum
                  • 06.03.2011
                  • 8834
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Hallo Belge

                  Sehr schöner Bericht mit eindrucksvollen Bildern! Kurzweilig, informativ, abwechslungsreich - sehr schön zu lesen!
                  Danke!

                  Viele Grüße

                  Wafer

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                  • mariusgnoedel
                    Dauerbesucher
                    • 11.05.2017
                    • 794
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Toller Bericht.

                    Lübeck:
                    Der Teil über Schwartau ist recht öde - über Herrentunnel wäre eine Variante. Ich habe die kleine Personenfähre am Ende der Trave benützt - ohne Autos.

                    Den Teil ab Stralsund Richtung Osten kenne ich noch nicht.

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                    • blauloke

                      Lebt im Forum
                      • 22.08.2008
                      • 8357
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Hallo Belge,
                      danke für deinen Bericht. Sehr schön zu lesen und gut wie du die unterschiedlichen Gegend beschreibst.

                      Übrigens deine verlinkte GPX-Datei kannst du auch direkt in den Bericht einbinden. Lade sie einfach bei "Anhänge hochladen" hoch und füge sie am Anfang deines Berichts ein.
                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                      • Belge
                        Erfahren
                        • 23.02.2021
                        • 466
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        blauloke : So war es auch gedacht: Ich habe die gpx als Anhang hochgeladen und dachte, es macht nun peng und eine Landkarte erscheint. Muss man das ganz zu Beginn des Textes machen? Oder wo ist der Trick? Hier vielleicht nicht der richtige Ort für so eine Helpfunktion. (Zumindest bin ich stolz, dass ich erstmals die Fotos (bis auf eines) einigermaßen eingefügt bekommen habe.💪 ) Übung macht den Meister.

                        Alles Anderen vielen Dank für den Zuspruch. Freut mich, wenn man die Erfahrungen teilt und sich jemand ermuntert fühlt, weitere Touren zu starten.
                        Das ist der Weg.

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                        • blauloke

                          Lebt im Forum
                          • 22.08.2008
                          • 8357
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Du musst nur den Marker auf die gewünschte Position bringen und dann noch auf "Einfügen" klicken. Es kann sein, dass das nur am Anfang funktioniert, das weiß ich nicht.
                          Setzt den Marker mal vor dein erstes Wort "Start" dann sollte die Datei im Bericht erscheinen.
                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                          • November
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                            Liebt das Forum
                            • 17.11.2006
                            • 11083
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                            #14
                            Jetzt habe ich es auch endlich geschafft, den Bericht zu Ende zu lesen. Interessant war er allemal, obwohl ich ihn teilweise etwas zu gehetzt, zu flapsig, zu klischeehaft fand. Aber es waren ja deine Eindrücke.
                            "Der Radweg führt jetzt ... " An etlichen Stellen lässt sich die Strecke schon auch variieren und den eigenen momentanen Bedürfnissen anpassen.

                            Und falls du mal wieder nach Polen kommst: Dort sind keinesfalls überall die Radwege so ausgebaut, wie du es hier erlebt hast, im Gegenteil. Über Ostern haben wir aber auch festgestellt, dass westlich von Międzyzdroje / Misdroy schon wieder ein gutes Stück Ostseeradweg nahe am Meer fertig ist und offensichtlich noch weiter gebaut werden soll.

                            Und falls du noch mal mit dem Rad am Berliner Hauptbahnhof umsteigen willst: Nimm nicht den Aufzug, sondern die Rolltreppe, das geht wesentlich schneller.

                            Ach ja, noch was: Ostseeradweg zur Sommerferiensaison finde ich schon sehr mutig. Im Frühjahr oder Herbst (oder gar Winter) ist dann wieder mehr Platz für jeden und auch die Seebäder wirken nicht mehr so gestresst.
                            Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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