Messer schärfen für Dumme?

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  • Franky66
    antwortet
    Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
    Da hast Du Recht.

    Und doch ist es dieser Gegenstand, der die Emotionen in mir hervorruft.
    Vielleicht ist es das, was die Leute meinen wenn sie von einer emotionalen Bindung zu ihren Messern sprechen.
    Aber das zu ergründen wäre wohl ein Fall für ein Philosophieforum.
    Das braucht man, was mich angeht, nicht weiter zu ergründen, denn es ist genau so:
    bevor ich mit dem Thema handgefertigte Messer in Berührung kam, hatte ich keine Emotionen dazu - ich kannt ja nix. Erst, als ich solche live erleben durfte, ja damals (2003) sogar sehr skeptisch war, ob es tatsächlich echtes Mammut-Elfenbein an den Griffen ist , wurde in mir etwas entfacht, was bis heute anhält. Zuvor waren Messer nützliche Werkzeuge, die in bestimmter Qualität halt auch ein gutes Gefühl gaben.
    Seit den ersten Berührungen mit Handmades ist z.B. Mammut-Elfenbein bei mir nicht mehr wegzudenken - i love them, the 1000 shades of colour

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  • Ditschi
    antwortet
    Hier kritisiert ja niemand in einem Hobbyforum anderer Leute Hobby. Wenn jemand wie Franky sinngemäß sagt, es sei sein Hobby, ein Messer über das im Alltag Notwendige hinaus zu schärfen, dann habe ich dazu gesagt, daß das völlig in Ordnung ist. Ein Hobby muß´man nicht erklären. Und man muß sich bei einem Hobby nicht auf das Notwendige beschränken. Mit Kritik muß man rechnen, wenn man vergeblich versucht, gegenüber nüchternen Pragmatikern seine Handlungen als rational und unbedingt erforderlich zu bezeichnen.
    Und Ditschi? Mein Hobby nimmt im Holz-thread breiten Raum ein. Ich habe es dort immer als " Hobby mit Nutzwert " bezeichnet. Der Nutzwert, nämlich durch Eigenleistung umfangreich preiswertes Holz zu erwerben, ist ein erfreuliches Nebenprodukt. Aber es ist nicht der Nutzwert, der mich antreibt. Angewiesen bin ich auf ihn nicht. Mit der Behauptung , der Nutzwert lohne für mich den Aufwand, würde ich scheitern. Die Behauptung stelle ich gar nicht erst auf. Dazu ist der körperliche Arbeitseinsatz zu immens und der Zeitbedarf viel zu hoch. Arbeitseinsatz und Zeitbedarf sind Hobby und nur mit der Freude an der Tätigkeit erklärbar.
    Ditschi

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  • Sausemann
    antwortet
    Da hast Du Recht.

    Und doch ist es dieser Gegenstand, der die Emotionen in mir hervorruft.
    Vielleicht ist es das, was die Leute meinen wenn sie von einer emotionalen Bindung zu ihren Messern sprechen.
    Aber das zu ergründen wäre wohl ein Fall für ein Philosophieforum.

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  • lina
    antwortet
    Dennoch kommt die Emotion aus Deinem Erleben/Deiner Vorstellungskraft und nicht aus dem Gegenstand.
    Zuletzt geändert von lina; 08.07.2025, 18:49.

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  • Sausemann
    antwortet
    Zitat von lina Beitrag anzeigen
    Aber wie auch immer, ich würde den Begriff „Emotionalität“ durch vielfältig erreichbaren „Perfektionismus“ ersetzen mögen. Emotionalität benötigt Resonanz, und ein Gegenstand bietet das nicht, IMO.
    Ist zwar OT ging aber auch nur mit scharfen Werkzeugen:

    Ich persönlich habe eine tiefe Emotionalität zu meinem Meisterstück entwickelt.
    Die Emotionalität zu diesem "Gegenstand" hat sich wahrscheinlich bei dem Versuch das (für mich) optisch und handwerklich perfekte Stück zu realisieren eingestellt. Der hat es nämlich nervlich und körperlich in sich gehabt. Die Stunden der Entwicklung, der Realisierung, das zwischenzeitliche Gefühl des Scheiterns, das Ergebnis, die Anerkennung, der Stolz auf das Erreichte. All das verkörpert sich für mich in meinem Möbel. Mich überkommt da jedesmal eine Fülle von Emotionen wenn ich an diesen Gegenstand denke. Vielleicht auch und vor allem weil er nur "fast" perfekt ist.
    Ähnliches empfinde ich übrigens für fast alle Möbel, die ich selber, privat für mich gebaut habe.
    Aber sogar bei manchen Kundenaufträgen kann das vorkommen

    Und ja ich habe dabei Stunden mit dem Schärfen von Stechbeiteln und Hobelmessern verbracht und mir die Unterarme damit rasiert.(Bandschleifer, Tormek und Abziehsteine, je nach Klinge)
    Das allerdings um den Perfektionismus an Schärfe zu erreichen, den ich eben benötigt habe

    Daher im übertragenen Sinn:
    Für die einen ist es nur ein Messer, für die anderen die schönste Klinge der Welt

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  • Franky66
    antwortet
    Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
    In einem Hobbyforum darüber diskutieren wie sinnvoll ein anderes Hobby ist. ODS mal wieder at its best

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  • lina
    antwortet
    janhimp Ok, diagonale Resonanz nach Hartmut Rosa. Das Messer (Ding), das Schärfen (Tätigkeit) ok. Aber die Schärfe?

    Breitfuessling Ah, Monty Python – diesen Film kannte ich noch nicht


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  • Breitfuessling
    antwortet
    Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
    In einem Hobbyforum darüber diskutieren wie sinnvoll ein anderes Hobby ist. ODS mal wieder at its best
    +1
    Say my name, say my name…

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  • Breitfuessling
    antwortet
    Zitat von Breitfuessling Beitrag anzeigen
    Hallo Lina,
    Deine Aufzählung erinnert mich an diesen einen Film, wo es so ungefähr heißt: „Hatten wir schon Verteidigung gegen Angriffe mit Kirschen? Saure und Knupper?“
    https://m.youtube.com/watch?v=wL4lE-...IFB5dGhvbiA%3D

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  • janhimp
    antwortet
    Hallo Lina,
    Karl Marx definiert menschliche Arbeit als Prozess des Austauschs zwischen Mensch und Natur sowie Mensch und Materie und vice versa, was mehrere Arten von Rückmeldung einschließt. Frag mal eine Musikerin/einen Musiker nach der Resonanz, in diesem Fall als Rückmeldung zu verstehen, des Gegenstandes Musikinstrument, oder einen Koch, der mit einem für die jeweilige Aufgabe passend scharfen Messer, oder einen beliebigen Handwerker, der mit seinem selbst passend zugerichteten Handwerkzeug arbeitet, ob sie Deine Ansicht teilen?
    Mit freundlichen Grüßen ,
    janhimp
    Zuletzt geändert von janhimp; 08.07.2025, 12:00.

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  • Intihuitana
    antwortet
    In einem Hobbyforum darüber diskutieren wie sinnvoll ein anderes Hobby ist. ODS mal wieder at its best

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  • Breitfuessling
    antwortet
    Hallo Lina,
    Deine Aufzählung erinnert mich an diesen einen Film, wo es so ungefähr heißt: „Hatten wir schon Verteidigung gegen Angriffe mit Kirschen? Saure und Knupper?“

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  • lina
    antwortet
    Oder auch: Wie schön, dass es die Referenztomate gibt, aber halt – ist es eine Sandwichtomate (mit besonders harter Schale), eine Ananastomate oder eine wilde Kirschtomate? Indigo Rose oder Merinda oder gar Piennolo? Welcher Reifegrad?

    Aber wie auch immer, ich würde den Begriff „Emotionalität“ durch vielfältig erreichbaren „Perfektionismus“ ersetzen mögen. Emotionalität benötigt Resonanz, und ein Gegenstand bietet das nicht, IMO.

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  • Breitfuessling
    antwortet
    Möchte denn jemand den Liebhabern oder Pragmatikern die Ausübung ihrer Neigung absprechen? Das wäre ein entspannendes Statement. Ich bräuchte mich dann nicht mehr fragen, ob es so verstanden werden könnte.

    Ich kann es heute auch nicht mehr verstehen, wie man wochenends sein Auto poliert, dafür zupfe ich heute Klee von Hand auf dem Rasen. So hat jeder seine Macke und die als liebenswert anzusehen, ist für mich eine nette Geste… Natürlich nur solange, wie der Autopolierer sein Auto nicht am Bach wäscht (das ist eine generelle Metapher für Rechtsbrüche oder Gefährdung anderer).
    Zuletzt geändert von Breitfuessling; 08.07.2025, 08:50.

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  • janhimp
    antwortet
    Einspruch, Euer Ehren! Was Du, Ditschi, als "Liebhaberei" bezeichnest, ist nichts anderes als fundierter Pragmatismus. Ich verweise auf die beiden Zeilen vor der zitierten Passage aus Schillers "Lied von der Glocke".
    Mit freundlichen Grüßen,
    janhimp

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  • Ditschi
    antwortet
    Na ja, wieder kurz: da ist viel Hobby und Liebhaberei dabei. Und beides wird von Emotionen genährt. Franky66 sagte es deutlich: "Nur auf Notwendigkeit reduzieren möchte ich als Liebhaber, leidenschaftlicher Sammler und Nutzer handgefertigter Messer aller Art meine Stücke nicht ". Kann ich akzeptieren. Das gilt vermutlich auch für das Schärfen, das dann auch aus Liebhaberei zum Selbstzweck werden kann.
    Pragmatikern reicht das Notwendige. Das ist der Punkt, wo Liebhaber bei Pragmatikern auf Unverständnis stoßen. Nach meiner Beobachtung hier im Forum streiten die von Emotionen genährten Messerfreunde untereinander heftig ---über den richtigen Stahl; die richtigen Griffe; das richtige Schärfen--, während die nüchternen Pragmatiker sich dabei an die Stirn tippen.
    Ditschi
    Zuletzt geändert von Ditschi; 08.07.2025, 08:13. Grund: Ergänzung

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  • Breitfuessling
    antwortet
    Ditschi Ui, dann ist das mit der Küchenchefin wohl nur in meinem Kopf entstanden. Ich dachte wirklich, sie leitet einen Küchenbetrieb.

    Spartaner und Ditschi Von Verboten wird nirgends geschrieben. Ich fragte mich nur, wie sich die Messerschärfenden wohl fühlen, dass sie als „emotional“ beschrieben würden, was für mich so klingt, als ob das nicht nachzuvollziehen sei, also mit meinem Wort „irrational“.
    Die Möglichkeit in meinen Augen wäre, dass sie eben das Gefühl hätten, dass man ihnen das wegnehmen wollte angesichts der vielen Worte darum und der Versicherungen, dass es für das Argument „schärfer =sicherer“ keine Evidenzbasis gäbe.

    Ein Pinguin66, ein Sausemann oder Intihuitana scheinen da ganz emotionslos entspannt zu sein, so erlebe ich es gerade oder so habe ich ihn kennengelernt. Dass es bei diesen Themen „emotional“ würde, entnahm ich nur deinen Posts. Vielleicht ist der anderen Gefühl des bedrängt seins eine Ursache für irrationale Emotionalität.

    Und nein, ich gebe keine Textstellen an, an denen ich eine Meinung über andere festmachen, weil ja meine Gedanken oder mein Gefühl nur in meinem Kopf entspringen. Ich will ja niemanden festnageln, sondern nur meine Idee dazu beitragen.

    Letzte Nacht hat es fünf Stunden auf das Wohnwagendach gestarkregnet, sodass ich einfach mal Zeit in meinen Post investieren konnte. Ich hoffe, es war zu merken, dass ich es nicht bös meine. Ah ja, Textstelle: Letzter Absatz, der mit meinen Lieben und meine Guten beginnt.

    Heute wieder Bergluft schnuppern. Schönen Tag euch!
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  • Martin206
    antwortet
    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
    ... Ich stelle mir nur vor, eine Kindergärtnerin drückt einem 5jährigen ein scharfes Messer in die Hand. Der soll halt lernen, damit umzugehen. ...
    NEIN! Die Kindergärtnerin ist nicht dafür zuständig die Kinder auf alle Dinge des Lebens vorzubereiten, auch wenn das manche meinen und es oft dann doch nötig ist, da die Kids von daheim so gar nichts mitbekommen.
    Wenn ein Kind selbst einfache Werkzeuge so gar nicht bedienen kann, dann ist da Zuhause was schief gelaufen... (das sind dann u.a. die, welche keine drei Schritte rückwärts gehen können ohne umzufallen).

    Die müssen dann später in ODS fragen welches Tool für den Einstieg ins Messerschleifen ok wäre ... wenden sich dann aber wieder ab, da nur pseudo-hochtechnische und intensiv-psychoanalytische Vorträge kommen, gespickt mit Einzelmeinungen.

    Bekommen mit etwas Glück dann gut erklärten Rat anderswo und kaufen z.B. einen Lansky D-Sharp.

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  • Ditschi
    antwortet
    Ich schreibe später noch einmal etwas dazu. Ganz kurz: ich habe nie von einer Küchenchefin gesprochen, die nicht unbedingt auf scharfe Messer steht. Ich habe von meiner Frau gesprochen, die zu Hause kocht und auch auf scharfen Messern steht, die sie mir reicht, damit ich sie mit dem Horl nachschärfe. Einzige Einschränkung: es reicht ihr, wenn das Messer mühelos Tomaten schneidet. Ich muß nicht über diese Fähigkeit hinaus schärfen. Rasieren will sich damit niemand.
    Messer schärfen über das Notwendige hinaus oder nicht ? Liebhaber machen das das. Wir nicht. Darüber haben wir debattiert.
    Und Spartaner hat es gleich entdeckt: Messerliebhabern verbieten, ihre Messer zu schärfen ? Wo soll das Gefühl herkommen ? Von irgendwelchen Verboten war nun wirklich nie die Rede. Von Niemandem.
    Ditschi
    Zuletzt geändert von Ditschi; 08.07.2025, 07:08. Grund: Ergänzung

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  • Spartaner
    antwortet
    Zitat von Breitfuessling Beitrag anzeigen
    Ich glaube dabei, sie werden ganz wesentlich spürbar dadurch emotional, dass sie wahrnehmen, dass man ihnen ihre Freiheit absprechen will, ihrer Vorliebe nachgehen zu können.
    Kannst du dein "Gefühl" mal mit Textzitaten untermauern? Wo genau wird jemandem die Freiheit abgesprochen, seinen Vorliebe nachzugehen?

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