wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • gasmann001
    Erfahren
    • 18.12.2013
    • 125
    • Privat

    • Meine Reisen

    wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

    Hi, Leute,

    ich ueberlege seit wochen ob ich mir einen wintertauglichen kufa schlafsack, genauer den carinthia def. 4 kaufen soll, oder feuchtigkeitsempfindliche daune.

    Da ich noch nie daune besessen habe und im winter ausschl. Im zelt pennen werde, muesste ich mal auf eure erfahrung zurueckgreifen.

    Wieviel feuchtigkeit zieht denn so eine daunentuete in einem zweimann zelt? Da ich eigentl. Leichter unterwegs sein will, werde ich mir ein hexpeak v4 zulegen und ein carinthia schlafsack waere da unlogisch, weils aich leichter geht.

    Wie sind eure erfahrungen so im winter? Klumpt die daune bereits nach einem oder erst nach sieben tagen, und... Wie trocknet man eigentlich ueberhaupt schlafsaecke jeglicher art im winter, wenn die luft doch eher eiskalt ist???

    Danke schonmal fuer eure antworten :-)

  • khyal
    Lebt im Forum
    • 02.05.2007
    • 8195
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

    Ich bin seit langer Zeit nur noch mit Daunen-Schlafsaecken das ganze Jahr unterwegs und hatte noch nie damit Probs wegen Feuchtigkeit.

    Im Januar z.B. in der Sierra di Cazorla, tagsueber teilweise ueber Null, nachts und meisten Tage deutlich drunter, Wind, Schneetreiben, Eisregen usw

    Als Zelt Tarptent Double Rainbow, als Schlafsack Yeti Fusion 500 (ok, der war fuer -15 zu duenn, hatte mit ca 0 Grad gerechnet), naechste Mal lieber Fusion 750 oder ich lege mir noch nen WM zu...
    www.terranonna.de

    Kommentar


    • FlorianHomeier
      Dauerbesucher
      • 24.09.2012
      • 681
      • Unternehmen

      • Meine Reisen

      #3
      AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

      Seit 20 Jahren nur Daunenschlafsäcke. Ich hasse das Klima in Kufa. Meine Philosophie:

      Daunenschlasa nicht mit 126666331 cuin fillpower sondern so 700 cuin wie zB Cumulus Alaska.
      -Je mehr fillpower desto eher kommen die Daunen aus Lebendrupf
      -Imo etwas robuster, die superdaune verliert auch relativ fix ein Bisschen Leistung

      Reserve behalten, der Schlasa sollte ein wenig Überdimensioniert sein.
      -Wenn der Schlasa leicht feucht geworden ist muss er noch immer ausreichen um ihn per Körperwärme trockenzuheizen
      -Gibt mir ein besseres Kopf-Gefühl zu wissen dass ich immer warm schlafe

      Nicht ZU warm schlafen
      -Manche Menschen transpirieren mehr als andere, besonders darauf achten dass es im Schlasa nicht zu warm wird. Erstmal nicht ganz zumachen, Kapuze und Wärmekragen erst schließen wenn es notwendig wird. Vermindert den Feuchteeintrag enorm wenn man schwitzen vermeidet

      Lüften
      -Morgens wen der Schlasa noch richtig warm ist raus, und sofort aufzippen und ausbreiten/ ein Bissche wedeln. Oft die einzige kurze Möglichkeit des Tages das etwas verdunstet ohne selbst mit dem Körper zu heizen.

      Verhindern Kondeswasser vom Zelt aufzusaugen
      -Baumwollzelt benutzen ;)
      -Zelt nutzen welches ausreichend groß ist, tendenziell keinen Kondesregen verursacht oder reinlässt.

      Mein persönlicher Eindruck ist, dass sich bei mir unter Beachtung der oberen Punkte ein funktionierender Feuchtehaushalt einstellt. Ein VBL habe ich nie benutzt, wozu ich sagen muss dass ich unter -15° C entweder nicht mehr als 3 Tage draussen gepennt habe (kalte Platte) oder ein Feuerzelt genutzt habe. Morgens ist der Schlasa an ein paar Stellen ein klein wenig klamm, abends brauche ich wenn es besonders doof ist eine viertelstunde bis er sich wieder richtig trocken und warm anfühlt. Ich gehe aber idR auch nicht erst dann schlafen wenn ich vor Erschöpfung umfalle...

      Wie groß bist Du? Was für eine Matte nutzt du?

      Kommentar


      • wilbert
        Alter Hase
        • 23.06.2011
        • 3132
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

        ich ueberlege seit wochen ob ich mir einen wintertauglichen kufa schlafsack, genauer den carinthia def. 4 kaufen soll, oder feuchtigkeitsempfindliche daune.
        du könntest dir auch feuchtigkeitsunempfindliche daune in deinen schlafsack füllen lassen.
        http://schlafsacke-cumulus.de/de/men...drophobe-daune

        im gegensatz zu khyal habe ich einen daunenschlafsack, innerhalb von einer woche im zelt klein gekriegt.
        es waren allerdings auch "ausgesucht" ungünstige verhältnisse, permanenter schnee- und nieselregen, immer so um null und keine gelegenheit den schlafsack zu lüften. das tägliche komprimieren gab ihm dann den rest, so dass sich am ende die füllung beim aufschütteln, nur noch in den kammerecken verkrümelte. die letzten beiden nächte, vor der ersehnten hütte waren kein spaß.
        hier gibt es einen ganzen faden, "vbl, oder wie haltet ihr eure daune trocken" dazu. http://www.ultraleicht-trekking.com/...daune-trocken/

        wenn es knackig kalt ist, macht daune keine so großen probleme. da kann man die füllung auf dauer mit einem vbl schützen und die luftfeuchtigkeit ist nicht so hoch.
        Zuletzt geändert von wilbert; 29.11.2015, 09:47.
        https://www.wildoor.de/

        Kommentar


        • Daddyoffive
          Fuchs
          • 24.08.2011
          • 2437
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

          Wenn es "richtig" kalt ist, dann wird auch die Luft trocken sein. Dann ist das Trocknen der feuchten Daunensachen tagsüber kein großes Problem.
          Einen VBL brauchst du eigentlich nur bei längeren Touren. Sooo viel schwitzt man nicht in den Schlafsack, dass der allein dadurch bereits nach drei Tagen platt wäre.
          Ich persönlich mag Daune auch lieber als KuFa. Daune ist leichter, bietet ein angenehmeres Schlafgefühl und hält länger. Der leichte Nachteil wegen Feuchtigkeit bekommt man m.E. Vor allem bei großer Kälte durch Lüften gut in den Griff. Nicht so optimal ist die Kombination aus Hochgezüchteter Daune (800cuin) mit wenig Stützfedernanteil (90/10 aufwärts) und feuchter Luft um 0Grad.
          Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
          John Eldredge
          ><>

          Kommentar


          • Echnathon
            Fuchs
            • 20.02.2012
            • 1316
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

            Da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen.
            Im Winter (was ist Winter für dich?), kommt es mir nicht so sehr aufs Gramm an, wie im Sommer.
            Pulka, Ski, Felle, Jacken, Daunenklamottage etc wiegt schon soviel, da braucht es keine 850cuin Daune mehr (und selbst von der bin ich mittlerweile im Sommer abgekommen.)
            Lieber eine robuste 90/10 700cuin Mischung nehmen, in dem Fall gerne auch ein bischen Overfill.
            Dazu ein robustes Außenmaterial, das Feuchtigkeit gut abperlen lässt, und im Zweifelsfall auch ein wenig Wasser aufnehmen kann, ohne es gleich an die Daune weiterzugeben.
            Bei weniger als -5 oder -10°C wird sowieso alles einfach. Es gibt kein flüssiges Wasser mehr, und den Rest erledigt das VBL.
            Und im kritischem Bereich zwischen -5°C und +5°C hilft es zB die Regenjacke über das Fußende zu legen. Und weiter oben dann die Fleecejacke etc. Das verhindert recht gut, dass der Kondensregen an die Daune kommt
            Klar ist das Leben in einem recht leichtem, also kleinem, und nicht beheiztem Zelt nicht mehr der pure Luxus, und man freut sich durchaus wieder auf eine baldige Hüttenübernachtung wo man sich ausbreiten, und alles an den Ofen hängen kann; Aber es ist auch kein Zustand, der nicht ettliche Tage auch mal hingenommen werden kann. Auf Tour scheint halt nicht immer die Sonne (mein Pech ist bald schon legendär...) aber die Widrigkeiten machen die "schönen" Erlebnisse um so besser.
            Jedenfalls solange der Schlafsack am Anfang soweit überdimensioniert war, als dass er nach all den Widrikeiten immernoch ausreichend funktioniert.

            Kommentar


            • FlorianHomeier
              Dauerbesucher
              • 24.09.2012
              • 681
              • Unternehmen

              • Meine Reisen

              #7
              AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

              Vorsicht beim Abdecken des Schlafsacks. Wenn Wasser draufläuft muss man natürlich was machen, aber Regenjacken oder Ponchos auf dem Schlasa verhindern genau wie ein Plaste Biwaksack dass das transpirierte Wasser weg kann.
              Ebenso habe ich nicht besonders gute Erfahrungen mit Pertex endurance gemacht. In manchen Situationen ist das ganz toll, in vielen leider Mist, der sd Wert scheint schon deutlich über normalem Pertex zu liegen, sprich es kommt zwar von außen weniger h2o rein, von innen aber auch schlechter raus. Da ich kein vbl verwende für mich im kritischen Bereich nicht so supi, mit vbl sicherlich anders.
              Gute Erfahrungen habe ich mit einem sackschweren Baumwoll Biwaksack gemacht, der schützt den Schlasa gegen alles mögliche, leider nicht gegen Sturzbäche...

              Kommentar


              • cephalotus
                Erfahren
                • 10.04.2011
                • 472
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                Zitat von gasmann001 Beitrag anzeigen
                Hi, Leute,

                ich ueberlege seit wochen ob ich mir einen wintertauglichen kufa schlafsack, genauer den carinthia def. 4 kaufen soll, oder feuchtigkeitsempfindliche daune.
                Man muss bei dieser Fragestellung nicht zwangsweise bei der Daune ansetzen, sondern kann schlichtweg auch einen gute KuFa Sack kaufen.

                Der Defence 4 ist darauf ausgeelgt, dass auch ein 120kg schwerer Soldat mit voller Ausrüstung und Gewehr angezogen in dem Ding herum liegt und bei Feindkontakt den mittigen Reißverschluss aufsprengt und raus hüpft. Außerdem ist er darauf ausgelegt, von Leuten die keinerlei Ahnung von Schlafsäcken haben und nicht das geringste Interesse haben mit ihrem Kram sorgfältig umzugehen missbraucht zu werden. Und das ganze auf dem technologischen Standard von vor 20(?) Jahren...

                Deswegen ist sein Volumen/Gewicht zu Wärme Verhältnis auch ein Witz.

                Der Defence 4ist NICHT dafür gedacht, dass ein normalgewichtiger Mensch in normaler Schlafkleidung darin im Winter komfortabel schläft, dazu fehlt schon ein vernünftiger Wärmekragen...

                Wie wäre es also mit einem guten zivilen Schlafsack in Kunstfaser oder willst Du unbedingt Gewehr und Gerödel mit ins Bett nehmen?

                mfG

                Kommentar


                • JonasB
                  Lebt im Forum
                  • 22.08.2006
                  • 5342
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                  Wenn Kufa, dann ME Lamina, alles andere ist ein Kompromiss.

                  Es ist nicht so sehr die Feuchtigkeit im Zelt (wobei im Deutschen Winter mit über -10°C schon) sondern die Feuchtigkeit des Schläfers relevant ist.

                  Ich habe bei -20 bis -30°C auch einen KuFa Schlafsack (Charintia) nach 2 Nächten klein gekriegt. Das ligt schlicht daran das es Personen gibt die nur 100ml Feuchtigkeit pro Nacht absondern, wiederum Andere aber über 1000ml.
                  Du musst bedenken das der Frostpunkt irgendwo in der Isolierung liegt.
                  Die Feuchtigkeit bleibt also in der Isolierung weil die obere Schicht gefroren ist. Verpackst du den Schlafsack nun friert er komplett durch. Ich wüsste auch nicht was da Lüften bringt. Unbhängig davon das es je nach Tour gar nicht möglich ist. Ich hatte bereits nach 2 Nächten ein einziges Eisbrett als Schlafsack. Daher verwende ich nur noch einen VBL, auch bei einer Nacht.
                  Nature-Base "Natürlich Draußen"

                  Kommentar


                  • solarperplexus
                    Erfahren
                    • 03.08.2010
                    • 232
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                    was ist denn ein VBL? die abkürzung ist mir neu und ich konnte mir aus den beiträgen auch keinen reim drauf machen
                    bitte lasst mich nicht dumm sterben

                    grüße aus nordhessen

                    Kommentar


                    • lutz-berlin
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 08.06.2006
                      • 12453
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                      Vapour barrier liner
                      Eine Wasserdampf Sperre kann auch ein grosser muellsack sein

                      Kommentar


                      • Torres
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 16.08.2008
                        • 32299
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                        ..... oder Regenbekleidung. Das bedeutet, dass die Feuchtigkeit, die nachts ausgeschwitzt wird, nicht in den Schlafsack übergeht. Wer es nicht mag, fühlt sich dann, als würde er im eigenen Saft kochen. So wie man im Sommer in einer Regenjacke schwitzt.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

                        Kommentar


                        • khyal
                          Lebt im Forum
                          • 02.05.2007
                          • 8195
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                          Zitat von JonasB Beitrag anzeigen
                          ...Es ist nicht so sehr die Feuchtigkeit im Zelt (wobei im Deutschen Winter mit über -10°C schon) sondern die Feuchtigkeit des Schläfers relevant ist.
                          ...
                          Ich habe bei -20 bis -30°C auch einen KuFa Schlafsack (Charintia) nach 2 Nächten klein gekriegt. Das ligt schlicht daran das es Personen gibt die nur 100ml Feuchtigkeit pro Nacht absondern, wiederum Andere aber über 1000ml.
                          Du musst bedenken das der Frostpunkt irgendwo in der Isolierung liegt.
                          Die Feuchtigkeit bleibt also in der Isolierung weil die obere Schicht gefroren ist. Verpackst du den Schlafsack nun friert er komplett durch. Ich wüsste auch nicht was da Lüften bringt. Unbhängig davon das es je nach Tour gar nicht möglich ist. Ich hatte bereits nach 2 Nächten ein einziges Eisbrett als Schlafsack. Daher verwende ich nur noch einen VBL, auch bei einer Nacht.
                          Ist imho viel dran...

                          Nicht wndern ueber die lange Ausfuehrung (mal davon abgesehen, dass es eh khyaltypisch ist , bin ich eh z.Z. dabei Texte fuer die Outdoor-Website zu erstellen - die hoffentlich im Januar online geht und da kann ich das teilweise verwenden).


                          Ich hatte mal vor einiger Zeit das Thema Kondens-Feuchtigkeit im Winter ausfuehrlicher durchdacht, da ich VBLs absolut nicht mag (habe mir doch nicht dafuer schoene Daunen-Schlafsaecke mit gutem Klima / Feuchtigkeitstransport gekauft, um dann innen rein eine luftundurchlaessige Plastiktuete zu packen ), muss aber auch klar sagen, dass ich weder Polarexpeditionen durchfuehre , noch wie z.B. ein Kollege im Winter im Norden mit Hundeschlitten unterwegs bin, der btw das Thema VBL auch anders sieht

                          Meine Denke...

                          Im Winter steigt die Temp zwischen Aussentemp und Koerpertemp des Schlaefers mit jeder Isolierung an (ja ich weiss, dass jedem klar ist - hoffe ich zumindest - dass es im Schlafsack waermer ist, als draussen, aber das mal genauer zu betrachten, ist fuer die Schlussfolgerungen wichtig).

                          Mit Anderen Worten, der Schlafer hat Koerpertemperatur, im Schlafsack wird es, je weiter aussen, kaelter, die Oberflaeche hat die Temp, die im IZ herscht, wobei es da noch eine Schichtung gibt, unten kaelter, oben waermer, an den Kontaktflaechen zum Stoff des IZ kaelter, dann mit dem Raum zwischen IZ und AZ nochmal dasselbe, wobei das durch die Lueftung noch etwas komplexer ist.

                          Um es nun nicht zu kompliziert werden zu lassen, lasse ich in den folgenden Betrachtungen die Bodenfeuchtigkeit und einige andere nebensaechlichen Faktoren raus...

                          Damit Feuchtigkeit aus der Luft kondensiert, muss die maximale Saettigung (100% Luftfeuchtigkeit) ueberschritten werden. Je waermer Luft ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen, mal ganz grob gesagt, pro 10 Grad Temp-Steigerung doppelt soviel.
                          Daraus folgt, selbst wenn die Luftfeuchtigkeit im Winter ausserhalb des Zeltes stramm auf die 100% zuginge, was sie imho praktisch nie tut, sind es durch die Temp-Steigerung zwischen AZ und IZ schon deutlich weniger und im IZ nochmal weniger rel Feuchte, also wird sich keine Feuchtigkeit auf dem Schlafsack durch von aussen zugefuehrte Feuchte bilden.

                          Wie Jonas schreibt, sehe ich das auch so, dass fuer geringe Kondensbildung entscheidend ist, dass der Schlaefer moeglichst wenig Feuchtigkeit produziert. Da wuerde ich allerdings frueher ansetzen, als bei einer Feuchtigkeitssperre zum Schlafsack.
                          Je mehr wir Schwitzen (uns also zu warm ist) umso mehr Feuchtigkeit produzieren wir.
                          (btw muessen wir diese verlorene Feuchtigkeit durch Fluessigkeitsaufnahme wieder zufuehren, was uns im Winter letztendlich Brennstoff fuer Eis / Schneeschmelze kostet, also in den meisten Faellen mehr Gewicht bedeutet).

                          Jetzt geht es etwas ins Medizinische (meine Liebste, die u.A. da vom Fach ist, wuerde wahrscheinlich die Krise bekommen, wenn sie das Folgende doch sehr Verallgemeinernde / platte lesen wuerde )
                          Meist ist es so, dass wir aus "Action" und evtl mit frischen Abendessen und evtl heissem Kaffee in den Schlafsack steigen, Manche Leute, z.B. ich, sind dann auch noch weiter wach beschaeftigt mit Tourplanung oder sonstwas, essen evtl noch etwas usw
                          Dadurch ist die Koerpertemp an der Kontaktflaeche zum Schlafsack erstmal eine Ecke waermer, als spaeter in der Tiefschlafphase.
                          Will ich nun vermeiden, dass der Koerper mehr im Schlafsack schwitzt als noetig, kann ich entweder einen etwas zu kalten Schlafsack (fuer die Tiefschlafphase) verwenden, was ich zumindest nach entsprechenden, unabsichtlichen Praxistests nicht als angenehm empfinde, oder dafuer sorgen, dass der Schlagfsack vorher nicht seine volle Isolationswirkung entfaltet.
                          z.B. ich fahre gut damit, dass ich, solange ich noch wach bin, den Schlafsack im oberen Teil nicht geschlossen habe, sondern nur lose umgehaengt und lieber noch etwas Oberbekleidung an habe.
                          Erst wenn ich wirklich Pennen will, lege ich Diese ab und schliesse den Schlafsack, aber auch dann eher so, dass es tendenziell in der Tiefschlafphase eher einen Tick zu kalt, als zu warm wird (im Halbschlaf spaeter noch eben das "bereitgelegte" Kapuzenband zuzuziehen o.A. ist ja nicht ein Prob und macht mich auch nicht wach).

                          Damit habe ich schon mal dafuer gesorgt, dass mein Koerper moeglichst wenig Feuchtigkeit nach aussen abgibt, die dann im Schlafsack oder an den Zeltwaenden kondensieren kann.

                          Was nun die Wirkung der durch den Schlaefer entstehenden Feuchtigkeit betrifft...

                          Wieviel der durch die Koerperoberflaeche abgegebenen Feuchtigkeit nun wieder im Schlafsack kondensiert, haengt logischerweise von der Aussentemp, der Isolierwirkung des Zeltes und des Schlafsacks ab, mal platt gesagt, je tiefer die Aussentemp und je schlechter das Zelt isoliert, umso hoeher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein groesserer Anteil im Schlafsack wieder kondensiert.

                          Was nun Kondensation auf den Zeltwaenden betrifft, tritt da natuerlich deutlich mehr an nicht wasserdampfdurchlaessigen Waenden und je kaelter dieser Stoff und die Luft-Temp ist, auf.
                          Schlecht sieht es da mit beschichteten Zelten ohne IZ aus, gut dagegen, wenn ein wasserdampfdurchlaessiges IZ, was wasserabweisende Eigenschaften (um ein Durchdringen mit von Kondensation von der Innenseite des AZ kommenden "Kondensationsregen / schnee" zu verhindern) existiert und eine gute Belueftung im Raum zwischen AZ und IZ herscht.
                          Das ist, u.A. ein Grund, weswegen ich im Winter nicht mit Zelten ohne Stoff-IZ (wie z.B. dem Double Rainbow) sondern mit weitgehendem Stoff-IZ wie dem Scarp 1 / 2 mit solid Inner u.A. unterwegs bin.

                          Der These, dass weil die Oberflaeche des Schlafsacks gefroren ist, deswegen die Feuchtigkeit drin bleibt, kann ich so nicht zustimmen. Nur weil ein Stoff eine Temp unter Null hat, verliert er ja nicht seine Atmungs-Aktivitaet, ich stimme natuerlich zu, dass je niedriger die Temp der Schlafsack-Isolierung ist, umso hoeher die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein groesserer Anteil der vom Schlaefer "ausgehenden" Feuchtigkeit im Schlafsack kondensiert.

                          Ich kann auch nicht der These zustimmen, dass Lueftung nix bringt.

                          Zustimmen kann ich, dass falsche Lueftung (also erst, nachdem sich der Schlafsack deutlich abgekuehlt hat) wenig bringt.
                          Mal platt gesagt, befindet sich im Loft des Schlafsackes direkt nach dem Aufstehen noch ein gewisser Anteil feuchter warmer Luft und schon kondensierte Feuchtigkeit.

                          Wenn ich nun, nachdem ich die Heizung (mich) aus dem Schlafsack entfernt habe, diesen erstmal ohne weitere Belueftung, evtl noch zusammengeknuellt in einer Ecke, im Zelt liegen lasse, wird auch die Feuchtigkeit aus der Luft im Loft weitgehend im Schlafsack kondensieren. Deswegen moeglichst schnell raus mit dem Ding...

                          Ich mache es so, wenn ich aufstehe, nehme ich den Schlafsack gleich mit raus und haenge ihn, moeglichst weit aufgeklappt, flach, nach Moeglichkeit im Wind, auf (deswegen ist mir gerade bei Winterschlafsaecken ein langer Reissverschluss wichtig).
                          Aussenliegendes Zeltgestaenge mit Abstand zum Zeltstoff wie z.B. bei manchen Vaude-Modellen (Hallo Torres ) oder die Crossbows von den Scarps kann dabei hilfreich sein.
                          Scheint die Sonne. logischerweise zu Dieser ausgerichtet (um die prozentuale Saettigung runterzufahren).

                          Was nun die Trocknung der "fluessigen Feuchtigkeit" betrifft, passiert dies durch Sublimation (das fuehre ich jetzt nicht weiter aus, dazu gibt es x Artikel im Inet). Naturgemaess nimmt dies mehr Zeit bei isolierenden Stoffen, wie Schlafsaecken in Anspruch, als Beispielsweise bei Waesche.

                          Voraussetzung fuer einen Erfolg ist natuerlich, dass man sich dabei etwas Zeit laesst, wer morgens gleich aus dem Schlafsack in die Klamotten springt, schnell einpackt und ohne Kaffee oder Fruehstueck los zieht, hat da schlechte Karten.
                          Kommt halt immer drauf an, wie man unterwegs ist, ich habe da ja den Leitsatz "ich bin Unterwegs auf Tour und nicht auf der Flucht"

                          Achja, weil ich es echt wissen wollte, habe ich haeufiger meine Schlafsaecke vor Touren im Winter gewogen und direkt danach, also vor dem Auspacken aus dem wasserdichten Beutel und der Leftungsphase, ich konnte keinen Gewichtsunterschied feststellen. Als scheint zumindest unter meinen Tourverhaeltnissen die Lueftung usw zu funktionieren.


                          Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                          ..... oder Regenbekleidung. Das bedeutet, dass die Feuchtigkeit, die nachts ausgeschwitzt wird, nicht in den Schlafsack übergeht. Wer es nicht mag, fühlt sich dann, als würde er im eigenen Saft kochen. So wie man im Sommer in einer Regenjacke schwitzt.
                          Ausser, was den VBL und dann "im eigenen Saft kochen" betrifft, was ich fuer mein subjektives Empfinden eine schoene Beschreibung finde, kann ich dem nicht zustimmen.
                          Heutige Hardshells haben eine atmungsaktive Membran (die meisten User duerften Goretex haben, ich bin inzwischen aufgrund von Gewicht und Atmungsaktivietaet bei Pertex angekommen).
                          Durch diese Wasserdampfdurchlaessigkeit diffundiert dann eben im Gegensatz zum VBL die Feuchtigkeit in den Schlafsack.

                          In meinen Augen taugt (sehr eingeschraenkt, da ich da aehnliche Erfahrungen wie Jonas gemacht habe) eine Regenjacke hoechstens um das Schlafsack-Fussende von aussen vor Kondens-Feuchtigkeit bei fuer den Winter suboptimalen Zelten zu schuetzen.
                          www.terranonna.de

                          Kommentar


                          • Torres
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 16.08.2008
                            • 32299
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                            Meine Regenjacke ist nicht atmungsaktiv, sondern hat Müllsackqualität. Einen VBL nutze ich lieber, aber wenn er nicht dabei ist, geht es zur Not auch mit der Regenkombi. VBL hat den Vorteil, dass der Schweiss im Inlett bleibt. Regensachen ziehe ich auf die nackte Haut, sonst müsste ich zu oft waschen.

                            Ansonsten sind Deine Ausführungen auch mal wieder abhängig vom Einsatzgebiet/-ort. Ich teile die Erfahrungen von Jonas.
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

                            Kommentar


                            • JonasB
                              Lebt im Forum
                              • 22.08.2006
                              • 5342
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                              Einen Schlafsack dabei zu haben der nicht zu warm ist wird schwer. Ich habe z.B. bei einer Wintertour in der ersten Nacht -8°C gehabt, die Nächte sanken stetig und 9 Nächte später gab es -38°C. Bis -20°C habe ich am Fußende den RV geöffnet, aber im Oberkörper & Kopfbereich möchte ich unter -25°C nicht mit geöffnetem Schlafsack einschlafen...

                              Meine These ist das die Feuchtigkeit durch die offenen Poren des Material dringt, unter 0°C aber eben in den Poren gefriert, damit atmet da nichts mehr.
                              Ich schrieb ja bereits, je nach Tour gibt es gar nicht die Möglichkeit den Schlafsack zu lüften. Hat man z.B. Sturm hängt man den Schlafsack morgens nicht raus und ihn im Zelt auf links zu drehen wäre eher kontraproduktiv weil der ganze Reif vom Innenzelt dann auf die warme Innenseite des Schlafsacks fiele und sofort tauen würde.


                              Wieviel der durch die Koerperoberflaeche abgegebenen Feuchtigkeit nun wieder im Schlafsack kondensiert, haengt logischerweise von der Aussentemp, der Isolierwirkung des Zeltes und des Schlafsacks ab, mal platt gesagt, je tiefer die Aussentemp und je schlechter das Zelt isoliert, umso hoeher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein groesserer Anteil im Schlafsack wieder kondensiert.
                              Nein, stumpf gesagt schwitzen einige Leute mehr, andere weniger. Wobei schwitzen hier eben das falsche Wort ist, es geht schlicht um die Feuchtigkeit die Mensch verliert. Personen wie ich z.B. die bis vor einigen Jahren alle 2 Stunden viel essen mussten und trotzdem bei Bewegung stetig abnahmen produzieren eben auch im Ruhezustand deutlich mehr Feuchtigkeit als Andere.
                              Nature-Base "Natürlich Draußen"

                              Kommentar


                              • solarperplexus
                                Erfahren
                                • 03.08.2010
                                • 232
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                                Zitat von lutz-berlin Beitrag anzeigen
                                Vapour barrier liner
                                ist damit ein biwaksack gemeint?

                                Kommentar


                                • sompio

                                  Erfahren
                                  • 25.04.2013
                                  • 304
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                                  Zitat von solarperplexus Beitrag anzeigen
                                  ist damit ein biwaksack gemeint?
                                  Nö. Ein Biwaksack soll den Schlafsack vor Nässe von außen schützen, ein VBL soll verhindern, dass die vom Schläfer ausgehende Feuchtigkeit von innen in den Schlafsack gelangt. Biwaksäcke sind häufig atmungsaktiv, da die von außen kommende Nässe eher tropfenförmig ist, VBL sind dagegen nicht atmungsaktiv, um auch Wasserdampf zurückzuhalten.

                                  Kommentar


                                  • solarperplexus
                                    Erfahren
                                    • 03.08.2010
                                    • 232
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                                    VBL ist etwas völlig neues für mich - d.h. man schläft "im eignen Saft"??? wie verhindert man, morgens (tatsächlich) völlig durchnässt zu sein?

                                    Kommentar


                                    • JonasB
                                      Lebt im Forum
                                      • 22.08.2006
                                      • 5342
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: wieviel Feuchtigkeit entsteht im Daunenschlafsack im Zelt?

                                      Ein paar Infos dazu:
                                      https://www.outdoorseiten.net/wiki/V...er_Liner_(VBL)
                                      https://www.outdoorseiten.net/forum/...L-selbstmachen

                                      Irgendwann ist eine gewisse Sättigung erreicht und man dünstet nichts mehr aus.
                                      mit langer Unterwäsche darin macht es keinerlei Probleme.
                                      Nature-Base "Natürlich Draußen"

                                      Kommentar

                                      Lädt...
                                      X