Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

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  • markrü
    Alter Hase
    • 22.10.2007
    • 3348
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

    Anschließend könntest Du Dich mit der Frage nach der Koppelbarkeit weiter vortasten...

    Also - ähh - die Koppelbarkeit der Schlafsäcke natürlich ...
    Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
    Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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    • theone
      Fuchs
      • 15.03.2006
      • 1101
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

      Die entscheidende Frage ist nicht: zieh ich was an in den Schlafsack oder nicht, sondern die entscheidende Frage ist: was zieh ich an.
      Wer sich versucht mit Baumwollbekleidung im Schlafsack warm zu halten, der wird merken, dass es ohne evtl. wärmer wäre.
      Denn Baumwolle speichert Feuchtigkeit und führt dazu, dass die Kleidung klamm wird und die Feuchtigkeit den Körper Wärme entzieht.

      Wer sich dagegen mit Fleece oder anderen Schweiß ableitenden Materialien bekleidet, der hat einen Isolationsgewinn.

      Im Zweifelsfall ist es dann besser, etwas auf den Schlafsack draufzulegen statt es im Schlafsack anzuziehen.
      Die Antwort von Decathlon ist also nicht ganz falsch, aber eben auch nicht ganz richtig.
      Wer für alles Offen ist, kann nicht ganz Dicht sein.
      Christian Wallner

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      • Randonneur
        Alter Hase
        • 27.02.2007
        • 3373

        • Meine Reisen

        #43
        AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

        Ich hatte bisher nie ein Problem mit Baumwolle im Schlafsack. Mein alter Daunensack war innen aus Baumwolle und frueher habe ich Baumwolle getragen.

        Solange man nicht schwitzt ist Baumwolle OK. Und wenn man schwitzt sollte man lieber das Schwitzen abstellen.

        Wenn man unterwegs ist hat man das nicht so in der Hand aber nachts schon.

        (Heute ist mein Schlafsack innen aus Kunstfaser, weil leichter, und ich wollene T-Shirts, weil tags ueber besser.)
        Je suis Charlie

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        • khyal
          Lebt im Forum
          • 02.05.2007
          • 8195
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

          Naja ich habe keine Lust, nachts die evtl durchgeschwitzen Klamotten von tagsueber anzuhaben, die sollen schoen auslueften / trocknen, ich schleppe auch nicht mehr so ewig viele Reserve/Tausch-Klamotten mit, dass ich genuegend "frische" Klamotten fuer den Schlafsack haette.

          Extra Klamotten, um den Schlafsack waermer zu machen, sind schwerer als ein entsprechend waermerer Schlafsack.

          Ein guter Daunen-Schlafsack transportiert auch evtl "Schwitz-Feuchtigkeit" besser als Klamotten ab.

          Mit meiner Liebsten in gekoppelten Schlafsaecken, mit Klamotten an, unterwegs ? Geht´s noch ?

          Gibt also erstmal fuer mich keinen logischen Grund, der dafuer spricht, im Schlafsack Klamotten anzuhaben.

          Dazu kommt, dass ich es vom Koerpergefuehl deutlich angenehmer finde, nackt zu pennen, aber das wird die Schlafanzug-Fraktion natuerlich anders sehen.


          Letztendlich finde ich es hierbei ziemlich wurscht, was die Logik sagt, ein guter erholsamer Schlaf ist gerade auf anstrengenden Touren wichtig, da sollte man das so machen, wie man sich am Wohlsten fuehlt...
          www.terranonna.de

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          • Schmusebaerchen
            Alter Hase
            • 05.07.2011
            • 3388
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

            Ich ziehe extra Baumwolle an, weil ich es angenehmer beim Schlafen finde, als Funktionsunterwäsche. Funktionsunterwäsche führt die Feuchtigkeit ab, aber auch die Wärme.

            -5°C im 13°C Schlafsack und es war fast zu warm.... dank der megadicken Daunenjacke. "Myth Busted"
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            • ToughWeather
              Gerne im Forum
              • 07.08.2014
              • 73
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

              Die Meißten beurteilen die Wärme von Schlafsäcken mMn oft einfach auch falsch. Grad bei Daune. Wenn im Schlafsack gefroren wird, wird oft vergessen, dass daran oft eine mangelnde Bodenisolation schuld ist. Komprimierte Daune wärmt einfach nicht gut.
              Generell bin ich der Meinung, dass eine dünne Merinoschicht im Schlafsack das Optimum ist. Sowohl von der Wärmeleistung als auch vom Komfort, selbst in der VBL.
              Der wichtigste Punkt ist wohl die Isolation zum Boden, ist die mangelhaft wird auch der dickste Daunenschlafsack nicht wärmen.

              gruß,

              tw

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              • beerlao
                Erfahren
                • 07.06.2010
                • 480
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                Ich ziehe extra Baumwolle an, weil ich es angenehmer beim Schlafen finde, als Funktionsunterwäsche. Funktionsunterwäsche führt die Feuchtigkeit ab, aber auch die Wärme.

                -5°C im 13°C Schlafsack und es war fast zu warm.... dank der megadicken Daunenjacke. "Myth Busted"
                Gute Idee mit der Baumwolle, klingt auch logisch, sollte ich mal testen, danke für den Tip :-)
                Ich denke ein VBL wärmt ja auch gerade deswegen so gut da die Feuchtigkeit nicht wegtransportiert wird.

                Zum Thema "Myth Busted", -24°C im +7°C Sommerschlafsack dank Daunenhose, -schuhen und -jacke
                (zugegebenermaßen aber nur kurze Zeit und keine ganze Nacht)

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                • KellerWolf
                  Erfahren
                  • 13.10.2008
                  • 153
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                  Jetzt meldet sich mal ein Bundi ;) ich wiederspreche euch nicht, das manche Aussage manches Ausbilders echter Bu...sh... sind ;)

                  Ich habe da immer meine Pfadfindererfahrungen genutzt, und ich bin nicht erfroren obwohl wir auch im Winter draussen in einem Zelt ohne Boden geschlafen haben und ich einen billigen Schlafsack hatte.

                  Wenn es kalt draussen ist, steige ich meist in langer Unterwäsche in den Sack und nehme meine Hose und FleecePullover etc mit hinein. Falls ich dann nachts wach werde weil mir kalt wird, ziehe ich die nächste Schicht an, die schon vorgewärmt ist. So habe ich selten gefroren. Wenn ich geschwitzt habe, dann ging es halt umgekehrt, da man sonst sehr friert wenn man aus der Mupfel steigt.

                  Es hat bisher immer geklappt ;) weiss ja nicht wie ihr das seht.

                  Wolf

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                  • sjz88
                    Gerne im Forum
                    • 01.08.2014
                    • 73
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                    Ich möchte mal das Thema nochmal ausgraben, da ich zu der Fraktion gehöre, der beim Bund erzählt worden ist, dass man keinesfalls mit Klamotten in den Schlafsack soll weil man sonst friert. Das Thema hat mich - nachdem ich hier wieder darauf gestoßen bin - nicht mehr losgelassen. Habe mal bisschen mit den Formeln der Thermodynamik / Wärme-Stoff-Übertragung gespielt und komme zu folgendem Schluss:

                    Unter der Annahme, dass der Schlafsack eine dichte Hülle ist und es somit nicht zum Luftaustausch kommt, sondern Wärme nur über Konvektion an die Außenluft abgegeben wird, dürfte es keine besondere Rolle spielen, ob ich lange Unterwäsche im Schlafsack trage oder nicht. Die Isoliereigenschaften der Wollunterwäsche besteht darin, ein Luftpolster im Gewebe zu halten welches der eigentlich Isolator gegen Wärmeverlust ist. Da wir uns aber im Schlafsack befinden, indem die Luft (bis auf einen sehr geringen Luftwechsel) steht kommt dieser Effekt nicht zum tragen.
                    Betrachtet man die reine Wärmeleitfähigkeit ist Wolle sogar schlechter als Luft (bzw. "besser", d.h. es kann leichter ein Wärmestrom fließen), was die Bundeswehr-Theorie untermauern würde. Praktisch sind die Unterschiede des Lambda-Werts (Wärmeleitfähigkeit) aber gering und die Materialdicke der Unterwäsche so klein, dass der Unterschied kaum merklich sein wird.

                    Mein Fazit: Es macht keinen Unterschied ob wir lange Unterwäsche im Schlafsack tragen oder nicht, der Wärmeverlust von unserem Körper nach draußen bleibt nahezu identisch. Wenn die Unterwäsche feucht ist, würde sich die Bundeswehr-Theorie bestätigen und man wäre nackt sogar wärmer als in Unterwäsche.
                    Anders sähe die Sache übrigens aus, wenn wir mit einer Daunenjacke in den Schlafsack gehen, da hier nochmals eine Schicht hinzukommt, die keinen Luftwechsel zulässt. Somit kämen noch 2 Konvektionswiderstände an der Innen- und Außenseite der Daunenjacke hinzu. Diesen Fall hab ich aber nicht näher betrachtet.
                    Der wissenschaftliche Ansatz ist im Folgenden aufgeführt. Dieser steht selbstverständlich zur Diskussion und erhebt keinen Anspruch darauf, perfekt zu sein
                    Über Anmerkungen würde ich mich freuen, da ich das Thema für relativ wichtig halte. Ich denke jeder hat schonmal nachts draußen im Schlafsack gefroren und in einer Survivalsituation kann eine falsche Entscheidung bezüglich der Warmhaltung im Schlafsack fatale Folgen haben.
                    Angehängte Dateien

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                    • Echnathon
                      Fuchs
                      • 20.02.2012
                      • 1306
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                      Hihi.
                      Bundeswehr und Outdoor...

                      Ich vermute mal, dass die Luftmenge im Schlafsack mit und ohne Unterwäsche nicht gleich ist.
                      WENN ich 10cm Isolation mit unbewegter Luft durch den Schlafsack habe, und dann 2mm Isolationsdicke durch Wolle ersetzen würde, dann wäre es tatsächlich kälter.
                      Gilt aber nur für punktförmige Schlafsäcke bei 0K

                      Ich stelle mal folgende Behauptung auf: Das Material des Schlafsacks (Daune) isoliert besser als das Material der Unterwäsche.
                      Dann erhöhen zusätzliche Kleidungsstücke die Gesamtisolation solange, bis die Schichtdicke der Daune beeinträchtigt wird.

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                      • Schmusebaerchen
                        Alter Hase
                        • 05.07.2011
                        • 3388
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                        @sjz88: Du hast 3 Fehler in deiner Analyse:
                        1. Der Schlafsack ist kein steifes Gebilde, sondern liegt auf dem Körper auf. Die Luftschicht zwischen Körper und Schlafsack ist daher gegen 0. Ziehst du jetzt dicke Jacke an, so liegt der Schlafsack auf der Jacke. Die Dicke/Isolation des Schlafsacks bleibt gleich. Dann kannst du deine Berechnung benutzen, aber OHNE DIE STEHENDE LUFT.
                        Kannst du einfach nachvollziehen: Leg deinen Schlafsack auf den Boden, miss den Loft(Höhe der Isolation). Stopf paar wirklich dicke Klamotten rein(sonst kann man es kaum messen) und miss wieder die Höhe. Becks hat hier irgendwo im Forum paar Bilder, wo er 3 Schlafsäcke ineinander gestopft hat, wo man das gut sieht.

                        2. Luft ist ein sehr guter Isolator. Das stimmt. Aber nur unter der Annahme, dass die Luft die Wärme leitet. Ist jedoch zu vernachlässigen, da es zu anderen Effekten kommt:
                        2.1 Kein Mensch bleibt die ganze Nacht so ruhig liegen, dass die Luft wirklich zum stehen kommt. Man hat immer kleine Luftbewegungen. Beobachtet man das aufmerksam, so stellt man fest, dass sich die Luft im Schlafsack ganz leicht bewegen lässt, aber die Luft in den Daunenzwischenräumen zu bewegen benötigt man Kraft. Die Luft wird am Bewegen gehindert. Und das auf kleinstem Raum. Unter anderem dadurch entsteht die Isolation.
                        2.2 Warme Luft steigt auf und kalte Luft sinkt zum Boden. Der Körper liefert Wärme, erwärmt die Luft, diese steigt auf. Kühlt sich auf der Innenseite des Schlafsacks ab und wandert zurück zum Körper. Man hat Luftbewegungen, welche die hohen Wärmeübergangswiderstände der Luft komplett zunichte machen. Und plötzlich ist nicht mehr die Wärmeleitung, sondern die Konvektion und die Wärmekapazität der Luft wichtiger. Geht dann weg von der Bauphysik zur Kühltechnik.

                        3. Die Isolation von Wolle und Daune basiert auf dem identischen Effekt: Luft an der Bewegung hindern. Siehe Punkte 2: Im Schlafsack gibt es keine stehende Luft, daher isoliert beides. Konvektion tritt überall auf. Ob das nun ein geschlossenes Stück Stoff ist oder ein Netz ist völlig egal. Daher kann man nicht sagen, dass Wolle im Schlafsack nicht isoliert, aber Daune. Beides isoliert, die Frage ist nur wie stark unter welchen Bedingungen(sprich Wind, der durch den Wollpulli pfeift, aber nicht so gut durch den dichten Stoff der Daunenjacke kommt, etc)

                        Würdest du deine Formel nicht nur auf den Schlafsack anwenden, sondern auf das Zelt, so würdest du rausbekommen, dass es keinen Unterschied macht, ob du mit oder ohne Schlafsack im Zelt liegst, da die gleiche dicke an isolierender Luft vorhanden ist. Man kann das noch weiter spinnen und sagen, dass wir doch blöd sind, warum wir mit Jacken rumlaufen, wo Luft doch so ein guter Isolator ist. Und naja....das erkennt jeder, dass das Käse ist.



                        Deine ganzen Berechnungen kann man recht einfach ausdrücken:
                        1. Jedes Material ist ein thermischer Isolator. Die Frage ist nur, wie stark.

                        2. Bei flüssigen und gasförmigen Medien ist die natürliche/künstliche Konvektion, Wärmekapazität und Strahlung wichtiger, als die Wärmeleitung.

                        Du kannst den 2. Punkt bei deiner Berechnung weg lassen und kommst bereits recht genau hin. Wichtig ist nur, dass du es konsequent umsetzt. Sprich: Jedes Kleidungsstück hat einen Isolationswert, egal ob es Daune oder Wolle ist. Die Wärmewiderstandswerte der einzelnen Fasern MÜSSEN hier ignoriert werden. Hab ich selbst schon gemacht. Ob nun 2 Schlafsäcke oder Schlafsack und Jacke ist egal. Die Formel wurde von mir erpropt und ich habe bereits positives Feedback hier im Forum erhalten. Ist also wirklich Praxisnah. Hier mehr Infos:
                        https://www.outdoorseiten.net/forum/...nwerte-gesucht

                        Oder aber du nimmst noch ein paar Punkte auf, wie die Wärmestrahlung und dass innerhalb der Daune tausende Konvektionen und Wärmeleitungen stattfinden. Daraus kannst du ein Wärmewiderstandsnetzwerk erstellen und das Ergebnis sehr exakt berechnen. Ist aber extrem hoher Aufwand, viel zu genau(Berechnung genauer, als die Faktoren) und damit nicht mehr praxisrelevant.
                        Für mehr Infos bitte Googlen. Sprengt sonst den Rahmen.

                        Also: Entweder du rechnest praxisnah in Klamotten oder du rechnest wissenschaftlich mit allen einzelnen Wärmeübergängen. Aber kein Kuddelmuddel. Da kommt Müll raus.



                        Zur Praxis: Zieh alles an was du hast und wenn es zu viel wird, so dass die Isolationsschichten zerdrückt werden, dann leg es auf/um den Schlafsack. Ganz Außen und Innen eine Rettungsdecke/VBL/Biwaksack halten Wind ab, die Isolation trocken und den warmen Wasserdampf am Körper. So einfach ist das.
                        Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
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                        • gargantula
                          Erfahren
                          • 09.12.2013
                          • 222
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                          Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                          @sjz88: Du hast 3 Fehler in deiner Analyse:
                          Becks hat hier irgendwo im Forum paar Bilder, wo er 3 Schlafsäcke ineinander gestopft hat, wo man das gut sieht.
                          Das finde ich spannend, weiß jemand wo in den Weiten des Forums das vergraben ist? Ich würde mich über einen Link freuen.
                          “Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”

                          (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944

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                          • sjz88
                            Gerne im Forum
                            • 01.08.2014
                            • 73
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                            Vor dieser ausführliche Antwort ziehe ich meinen Hut und bedanke mich für die Aufklärung. Kann ich also weiterhin beruhigt den Rat des Ausbilders beim Bund ignorieren und mit flauschiger Merinounterwäsche in den Schlafsack

                            Kommentar


                            • cephalotus
                              Erfahren
                              • 10.04.2011
                              • 472
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                              Meiner Meinung / Erfahrung nach hat die Bundeswehraussage zwei wesentliche Gründe:

                              1. Die Kleidung eines Soldaten ist oftmals nass und dreckig, wenn man gerade aus dem erstbesten Erdloch raus gekrochen kommt. Den nassen Kram sollte man im Schlafsack besser nicht anlassen, denn danach ist auch der Schlafsack nass.
                              (Der Bundeswehr-Ratschlag bei nasser Kleidung ist ja, diese am Körper zu trocknen. Haha)

                              2. Es macht den Ausbildern Spaß die Leute nachts um 3 in völliger Dunkelheit aus dem Schlafsack in die Alarmposition zu scheuchen und wenn der Soldat die Kleidung schon an hat ist das viel weniger lustig, als wenn er sich das alles zusammen suchen muss bzw. halbnackt bei -3°C im Schlamm herum liegt.

                              Ich war in der Grundausbildung genau einmal so blöd, in Unterhose in dem Schlafsack zu liegen, danach hatte ich in solchen Nächten den ganzen Krempel an. Das Kernproblem beim Bund zu meiner Zeit war vor allem die Nässe, mit dem heutigen Wissen würde ich private Wollunterwäsche verwenden, aber damals war ich noch nicht so schlau.
                              Und der damalige Schlafsack war in Relation zum Gewicht und Volumen leider völliger Schrott und auch die Isomatte verdiente den Namen nicht.

                              Ich hab nie wieder in meinem Leben so gefroren wie beim Bund.

                              Die damals nagelneuen Goretex Biwaksäcke hatten wir dann sinnvollerweise für den Einsatz bekommen, wo ich sie als Besatzung eines Spähpanzers im Sommer auf dem Balkan natürlich nicht einmal gebraucht habe. In der Grundausbildung im November hätte ich hingegen viel dafür gegeben...

                              Aber es geht bei der Bundeswehr Ausbildung eben NICHT darum, komfortabel zu schlafen, sondern das genaue Gegenteil ist gewünscht, die Leute sollen leiden. Zumindest war es bei mir so.

                              mfg

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                              • Igelstroem
                                Fuchs
                                • 30.01.2013
                                • 1888
                                • Privat

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                                #55
                                AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                                Meine Erfahrungen mit warmen Klamotten im Schlafsack sind inzwischen sehr zwiespältig.

                                Natürlich kommt es vor, dass der Schlafsack nicht warm genug ist und man nicht umhinkommt, mehr anzuziehen. Aber wenn ich eher viel anziehe, kommt es – erfahrungsgemäß – auch vor, dass ich sowohl schwitze als auch fröstele, also nicht mehr weiß, ob ich zu warm oder zu kalt gekleidet bin.

                                In der obigen Diskussion wird, wie mir scheint, vernachlässigt, dass der Körper nicht nur ein 37 °C warmer physikalischer Gegenstand ist, sondern sich selbst um Temperaturregulation bemüht und dabei auf lokale Wärme- und Kältereize reagiert. Wenn zum Beispiel die warme Kleidung dazu führt, dass man an einzelnen Körperstellen schwitzt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man aufgrund der dann reaktiv verminderten Wärmeproduktion an anderen, weniger isolierten Stellen zu frieren beginnt. Es kann aber auch sein, dass man an den nassgeschwitzten Stellen kurz fröstelt, sobald man sich bewegt und dadurch die feuchten Hautbereiche belüftet.

                                Tendenziell, so mein Eindruck, verursacht die auf dem Körper getragene Kleidung mehr solches Regulationschaos als die Isolationsschicht des Schlafsacks, die nur lose und beweglich auf dem Körper aufliegt. Idealerweise sollte deshalb die Schlafkleidung, auch wenn sie aus verschiedenen anderen Gründen nicht ganz wegfällt, überall gleichmäßig dünn sein (d.h. dünn und vor allem gleichmäßig), und wenn das Ganze eine Gewichtsfrage wäre (was aber nur dann der Fall ist, wenn man extra Schlafkleidung mitnimmt), wäre das Gewicht in die Daunenfüllung des Schlafsacks besser investiert als in die darin getragene Kleidung.
                                Lebe Deine Albträume und irre umher

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                                • Freierfall
                                  Fuchs
                                  • 29.06.2014
                                  • 1003
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                                  #56
                                  AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                                  Bei der Gewichtsoptimierung ist das Konzept, wenn richtig umgesetzt ja, dass man die Isolationskleidung natürlich nicht nur zum Schlafen mitnimmt, sonst wäre das Gewicht wirklich besser im Schlafsack eingesetzt.
                                  Wobei es da drauf ankommt, in welchem Bereich des Temperaturoptimums seines Schlafsacks man diesen einsetzt, wenn der SchlaSa nur an manchen Nächten etwas zu kalt ist, wäre ein wärmerer Schlafsack uU an den anderen zu Warm -> Auch schwer zu regulieren.
                                  Wenn ich Isokleidung aber sowieso dabei habe (im Camp, Abends und Morgens, bei Pausen) ists vom GewichtsAspekt her quatisch sie nicht auch beim Schlafen zu verwenden. Multiuse eben.
                                  "Extra Schlafkleidung" ist als lange Unterwäsche aber immer sinnvoll mMn, a) als trockenes Schlafbackup wenn die Wanderkleidung komplett durchnässt ist b) um den Schlafsack vor etwas Schweiß zu verschonen c) wenn man die Kleidung gerade wäscht und nicht nackig rumlaufen will d) Extraschicht im äußerten Notfall wenn zusätzlich der Tagsüber getragenen Baselayer nachts mit angezogen wird

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                                  • Schmusebaerchen
                                    Alter Hase
                                    • 05.07.2011
                                    • 3388
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                                    #57
                                    AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                                    Wenn die Kleidung ausreichend dick ist im Verhältnis zum Schlafsack(und das ist meist der Fall), dann ist es egal ob es mal etwas feucht wird. Die zusätzliche Isolation der Klamotten deckt das ab.

                                    Ob es nun besser ist, nass geschwitzte Sachen zu vermeiden(Minusgrade) oder man lieber warm schläft(wenige Übernachtungen am Stück), kommt ganz auf die Situation und Ausrüstung sowie Verhältnis Isolation Schlafsack zu Klamotten an.
                                    Das Gewicht von der Tourart. Wer Winterzelten bloß mal antesten möchte, dem ist das Gewicht relativ egal.

                                    Eindeutig ist jedoch:
                                    -Klamotten die man eh mit hat kosten weder Geld noch Gewicht (Ist für bereits vorhandene Ausrüstungsgegenstände wichtig.)
                                    -Schlafsack mit mehr Füllung ist leichter als zusätzliche dicke Schlafklamotten (Sollte man sich beim Neukauf überlegen.)
                                    -Mit Klamotten ist definitiv wärmer, als ohne (Das sollte man Wissen, wenn alles andere zu spät ist.)
                                    Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
                                    UGP-Mitglied Index 860

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                                      #58
                                      AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                                      Ob es nun besser ist, nass geschwitzte Sachen zu vermeiden(Minusgrade) oder man lieber warm schläft(wenige Übernachtungen am Stück), kommt ganz auf die Situation und Ausrüstung sowie Verhältnis Isolation Schlafsack zu Klamotten an.
                                      In einem VBL wirds auch feucht und trotzdem bleibts warm.
                                      "adventure is a sign of incompetence"

                                      Vilhjalmur Stefansson

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                                      • TanteElfriede
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                                        • 15.11.2010
                                        • 6484
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                                        #59
                                        AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                                        ...ein Aspekt ist hier nur einmal am Rande erwähnt worden. Mit Klamotten habe ich Isolation am Körper. An der einen Stelle evtl. mehr an der anderen weniger. Habe ich also eine Warme Jacke an in der Tüte aber dünne Bein Klamotten, dann fühlen sich die Beine kalt an.
                                        Wenn ich nackt in der Tüte bin, dann verteilt sich die Warme Luft und ich habe ein gleichmässigeres Wärme/Kälte empfinden.

                                        Mein persönliches Vorgehen ist daher mir da etwas anzuplünnern wo ich normaler Weise leicht das frieren bekomme. Beine und Füsse sind da unproblematisch. Ziehe ich da was an wird mir "subjektiv" zu warm. Also oben Merino und unten ohne.
                                        ich kenne andere die die dicksten verfügbaren Socken an die Füsse löten, nackte Beine und oben wieder dicke...

                                        Meine Theorie zu nakct in der Tüte also: Gleichmässiges Wärme Empfinden durch Luftzirkulation in der Tüte.... ggf. aber objektiv kälter als mit was an.

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                                        • AlfBerlin
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                                          • 16.09.2013
                                          • 5073
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                                          #60
                                          AW: Nackt im Schlafsack ist wirklich am besten???

                                          Auf meinen Kurztouren verwende ich Sommer wie Winter meistens meinen Daunen-Sommerschlafsack. Im Winter muss ich dann eine Menge Klamotten anziehen, damit ich auf die nötige Isolation komme. Der Vorteil davon ist, dass ich Ausrüstungsgewicht und Volumen spare und aus dem Schlafsack raus schon ziemlich passend angezogen bin.

                                          Die Kleidung sollte einigermaßen trocken und möglichst sauber sein, um die maximale Wärme zu erreichen und den Schlafsack zu schonen. Also ziehe ich auch im Sommer eine Schicht Kleidung an und verwende den Schlafsack als luftige Decke.

                                          Igelstroem und andere haben recht, dass der Mensch ein aktiver Wärmeregulator ist, also kompliziert. Ich achte darauf, dass ich mich gleichmäßig warm anziehe und dass ich immer eine Möglichkeit habe, die Isolation etwas zu regulieren: Meistens, indem ich im Winter eine Daunenjacke oder Daunenweste trage und den Schlafsack-Reißverschluss nur wenn nötig (gegen Morgen) ganz zu mache. Ich trage im Winter eine Mütze und einen Gesichtsschutz und verwende die Schlafsack-Kapuze auch nur, wenn ich anfange etwas zu frieren.

                                          Als unterste Schicht finde ich im Winter lange Kunstfaser-Unterwäsche (Unterhose und Unterhemd) optimal, die wie ein sehr feines Netz gewebt ist. Also man kann durchschauen und durchatmen. Die extreme Atmungsaktivität hilft, lokale Kälte-, Wärme- oder Feuchte-Stellen zu vermeiden. Diese Unterwäsche ist auch tagsüber super. Leider hält diese Wäsche nicht so lange.

                                          Ich würde mich über Tipps freuen, wo ich solche extrem luftdurchlässige lange Kunstfaser-Unterwäsche nachkaufen kann.

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