"Moderne" Eingänge am Innenzelt

[Morra]

Was genau ist an Mesh billig?

Du hast Recht, das war nicht fundiert, denn ehrlicherweise habe ich keine Ahnung, ob Mesh mehr oder weniger kostet als Ripstopnylon. Ich vermute es, aber habe dazu auch keine Zahlen.

Was ich allerdings sicher weiß, ist, dass es in der Herstellung wesentlich billiger ist, anstatt einer Doppelter eine Meshtür einzunähen. Letztere macht natürlich auch nur bei einem Mesh-Innenzelt Sinn. Unterm Strich spart der Hersteller also einen Haufen Geld Dank Mesh.

Als Kaufargument wird die Überragende Lüftung dieser Zelte angeführt, die allerdings wesentlich von der Konstruktion des Außenzeltes abhängt.

[mitreisender]

Nö. Im Mesh IZ zieht es, egal ob das AZ bis zum Boden geht, oder nicht.

[Torres]

Mesh ist zum einen nicht gleich Mesh und zum zweiten sind es Zelte, die für einen trockenen Einsatzbereich gedacht sind. In Zeiten des Klimawandels eine gute Wahl, je dichter das Zelt umso unangenehmer bei mehreren Wochen Hitze. Bei der derzeitigen Dürre kann man durchaus eine Mesh-Wahl treffen. Den Rest erledigen die gute Isomatte und der richtige Schlafsack. Das natürlich vor dem Hintergrund des Längsliegers, der nur eine kleine Tür und zwei seitliche Eingänge hat. Querlieger sind schon aufgrund des großen Fronteingangs eine andere Nummer, gerade bei Sand. Stummelkonstruktionen sind dann bei Wind teils schlecht benutzbar, weil man nicht bei geschlossener Apsis ins Zelt kriechen kann, so dass neben einem alles ins Zelt weht. Dann ist ein verschließbares IZ und ein normales IZ nützlich, allerdings kommt Sand halt trotzdem rein.
Auch in Zelten, die nicht aus Mesh sind, zieht es, wenn es entsprechend kalt ist und die Windstärke entsprechend ist. Das ist sogar bei der 4 kg+ Klasse so und kalt ist es dennoch. Das IZ Material neuer Zelte ist auch dünner geworden, da zieht es natürlich auch. Ist die Windrichtung stabil, muss man eben an der Ausrichtung feilen.

Ich bin auf jeden Fall froh über leichte Zelte. Mein Boot ist schwer genug, da ist jedes gesparte Gramm eine Freude beim Umtragen, Bootswagen hin oder her. Und auf dem Motorrad oder Fahrrad muss ich die Klopper auch nicht mehr haben. Nehmen viel zu viel Platz weg. Ist wirklich Sturm, gehe ich ins Ho(s)tel.

Früher habe ich die Leichtzelte auch belächelt. Aber die Praxis hat mich echt überzeugt.

[bananensuppe]

Als Kaufargument wird die Überragende Lüftung dieser Zelte angeführt, die allerdings wesentlich von der Konstruktion des Außenzeltes abhängt.

Wenn das Innenzelt viel Mesh hat, kann die Luftfeuchtigkeit besser aus dem Innenzelt raus und beschlägt dann am Außenzelt und nicht am Innenzelt und dem Schlafsack. Ich mag trotzdem lieber Zelte mit wenig Mesh. Das perfekte Zelt für alles gibt es nicht. Man muss immer irgendwo Kompromisse machen, je nach Vorlieben, Einsatzgebiet, Klima ...

[Morra]

Früher habe ich die Leichtzelte auch belächelt. Aber die Praxis hat mich echt überzeugt.

Ich habe nichts gegen leichte Ausrüstung, nur nicht um jeden Preis. Ich will keine Elementarfunktionen eines Zeltes aufgeben dafür.

Das Ärgerliche ist ja: Es würde beides gehen. Schau dir die Nordisk LW Tunnel an. Die haben ein solides Innenzelt mit Doppeltür, Riesenapsis, drei Bögen, usw. und wiegen keine 2kg in der 2P Variante. Schade, dass die keine LW Silikonkuppel bauen...

[lina]

Tunnelzelte sind halt bauartbedingt immer leichter als Kuppelzelte.

[mitreisender]

Elementarfunktionen sind der Schutz vor Regen, Wind, Insekten.

Nemo Tani Osmo 2P. Wird speziell für den japanischen Markt gebaut. Gibts bei Bergfreunde.

Kannste komplett zur Kodenshöhle verschließen. Hat einen Lüfter und einen kleinen Mesheinsatz am Durchgang, den man verschließen kann.

IZ Aufbau first. Ist ein Niak ohne Mesh.

[mitreisender]

Das Ärgerliche ist ja: Es würde beides gehen. Schau dir die Nordisk LW Tunnel an. Die haben ein solides Innenzelt mit Doppeltür, Riesenapsis, drei Bögen, usw. und wiegen keine 2kg in der 2P Variante. Schade, dass die keine LW Silikonkuppel bauen...

8,7mm Gestänge. 10den Material, Boden 20den. Pfriemelige Zipper, vermutlich Größe 3. Das ist schon stupid light bei so großen Zelten.

[Morra]

Tunnelzelte sind halt bauartbedingt immer leichter als Kuppelzelte.

Ist so, ja. Wobei nach meiner Wahrnehmung der Gewichtsvorteil mit der Größe wächst. Soll heißen: Ich meine, dass bei einem 4P Tunnel der Vorteil zur 4P Kuppel größer ist, als bei demselben Vergleich bei 2P Zelten.

[Morra]

8,7mm Gestänge. 10den Material, Boden 20den. Pfriemelige Zipper, vermutlich Größe 3. Das ist schon stupid light bei so großen Zelten.

Da ist sicherlich viel Wahres dran, das ist seltsam. Trotzdem gibt es überzeugte Anhänger dieser Zelte.

Mit demselben Unverständnis argumentiere ich gegen Innenzelte aus einem Netz oder Eingänge, die man nicht mal verschließen kann. Und auch hier gibt es überzeugte Anhänger.

[mitreisender]

Nö. Pragmatiker bzw Menschen, die damit keine stark abweichende Erfahrung machen.

Mit dem Tani habe ich Dir ein Zelt genannt, das viele Deiner Kriterien erfüllt.

[Morra]

Nö. Pragmatiker bzw Menschen, die damit keine stark abweichende Erfahrung machen.

Mit dem Tani habe ich Dir ein Zelt genannt, das viele Deiner Kriterien erfüllt.

Ich denke Pragmatiker sind hier vermutlich, mehr oder weniger, alle.

Wir hatten mal vor vielen Jahren ein Familienzelt mit ganz viel Mesh. An sich ein schönes Teil, Salewa. Selbst im Sommer in Italien war es teilweise unangenehm "windig" da drinnen. Besonders für meine Frau und unsere damals noch sehr kleine Tochter.
Für mich ist das einfach keine gute Voraussetzung für ein Zelt. Und diesen Mangel mit einem umso besseren Schlafsack ausgleichen zu müssen, ist doch total Banane.

Das Tani würde ich mir ansehen. Was mir fehlt ist eine Querstange und eine 3P Variante. 2P ist uns bei einer Kuppel idR zu klein, das Gepäck soll mit rein passen. Danke trotzdem!

[mitreisender]

Wir haben ein Familienzelt ohne Mesh. Da zieht es auch. Liegt an der schieren Größe.

[lina]

Und ich hab aktuell mal wieder festgestellt, dass auch ein reines Mesh-Zelt (hier, vom Unna) recht viel Wind abhält. Das bemerkt man, wenn man morgens den Reißverschluss öffnet.

[Morra]

Wir haben ein Familienzelt ohne Mesh. Da zieht es auch. Liegt an der schieren Größe.

Nein, das ist falsch.

[Morra]

Und ich hab aktuell mal wieder festgestellt, dass auch ein reines Mesh-Zelt (hier, vom Unna) recht viel Wind abhält. Das bemerkt man, wenn man morgens den Reißverschluss öffnet.

Klar, besser als nichts muss es sein.

Ich denke, wir drehen uns im Kreis und kommen nicht weiter. Vielen herzlichen Dank für die Hinweise hier auf konkrete Zelte, die mir teilweise nicht bekannt waren.

Ansonsten besitze ich hinlängliche Trekking- und Outdoorerfahrung (40 Jahre), um zu wissen, was für mich gut funktioniert und was ich will.

[Torres]

40 Jahre Outdoorerfahrung - dachte ich mir schon…

Familienzelt und Trekkingzelt sind schon mal zwei ganz unterschiedliche Dinge und ein altes Salewa hat mit den Hightechzelten heutiger Prägung nichts zu tun.

Auch Nordisk - das schon immer im Vergleich recht leichte Zelte baute und von mir oft empfohlen wurde - verbaut heute andere Materialen als vor 20 Jahren.

Viel Freude mit dem neuen Zelt.

[Waldhexe]

Schon klar, der Markt regelt das und erzeugt obendrein einen Bedarf, den es so vielleicht gar nicht gibt. Welcher gesunde Mensch kann nicht einfach mal ein halbes Kilo mehr tragen? Die Hersteller machen sich das zunutze und verbauen billiges Mesh und halbe Türen und die Leute finden‘s geil, weil es so leicht ist.

Es gibt schon noch Hersteller, die auch „klassische“ Zelte haben. Hilleberg, Helsport, Vaude, MacPac, Exped.
Eins hatte ich Dir ja genannt, das Exped Venus.

[Cordio]

Ich kann deine Anforderung bzgl. der Tür extrem gut nachempfinden und sehe es genauso; auch, dass hier herstellerseitig Kosten gespart werden zu ungunsten des Kunden. Ich finde den sanften Luftzug, der durchs Zelt weht, manchmal halt richtig ätzend, auch im Sommer, und würde da auch gerne alles schließen können. (Ähnliches Phänomen sehe ich auch bei der InnerTent-First-Aufbau Geschichte: auch da soll eine kostensparende Fertigungsweise als Vorteil verkauft werden.) Nach langem Suchen hab ich mich halt zähneknirschend gefügt.
Bei Tunnelzelten könnte evtl. das Tatonka Greenland mit einer anscheinend zumindest im oberen Bereich verschließbaren Moskitonetzvariante eine Kompromißlösung sein, bin mir aber nicht ganz sicher.
Aber bei Kuppelzelten sieht' s glaube ich finster aus.

Ich glaube, was Du suchst ist in etwa sowas wie das alte Vaude Space? Wird z.B. bei Kleinanzeigen eines verkauft. Aber auf der Suche nach einem Gebrauchten bist du wahrscheinlich nicht. Infohalber und um ein paar Bilder sehen zu können aber mal verlinkt:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzei...43322-230-1769

Da hatte man eine vollflächige Doppeltür. Das war ein tolles Zelt, lässt sich heute aber angesichts der Leichtgewichtseuphorie wahrscheinlich schlecht vermarkten. Nur noch gebraucht zu bekommen. Dieses Zelt, mit moderneren Materialien und dadurch ein bissel leichter, wäre m.E. perfekt.
Super geräumig, extrem haltbar. Meines hat zwanzig Jahre gehalten, das von Freunden auch noch etwas länger. Die waren mit dem Ding im Schneesturm in Lappland (haben dann aber von Innen ordentlich dagegen gehalten). Und auch sonst liest man von der guten Haltbarkeit.

Wenn Du am Ende bei deiner Suche erfolgreich bist, würde ich sehr gerne wissen, welches Zelt das tatsächlich noch bietet.

[mitreisender]

Nein, das ist falsch.

Na wenn Du meinst. Viel Luft, viel Bewegung. Meine Erfahrung.