Welche Schuhe für Kungsleden und Mitteleuropa

[mscr]

Im Juli plane ich, mich gegen Norden auf den Weg zu machen. Ein offener Punkt sind die Schuhe. Reicht Klasse A/B und würde man damit auch auf den typischen Routen in Mitteleuropa zurecht kommen?

[Breitfuessling]

Auf dem Kungsleden zwischen Abisko und Nikkaluokta reichte mir das mit 16 kg Gepäck. Ich habe dort mit A/B-Schuhen begonnen. Da sie von außen teilweise Mesh-Einsätze hatten, war ich mit dem Goretex Innenfutter sehr zufrieden, wenn es nass wurde. Bei Schneefeldern zog ich lange Gamaschen drüber. Mein nächstes Paar soll keine Membran mehr haben, ist mir einfach zu warm und schwitzig mit dicken Socken (Polsterung).
Abseits der Hauptwege schätze ich meine B-Schuhe, wenn ich zwischen Geröll und Blockstein tapere.
Es gibt aber auch Leute, die gehen von A bis H in Trailrunnern.

[Moltebaer]

Auf dem südlichen Kungsleden ist es sumpfiger als auf dem nördlichen, deshalb bietet sich dort wiederum Goretex an.
Was sind für Dich "typische Routen" in Mitteleuropa?

[mscr]

Was sind für Dich "typische Routen" in Mitteleuropa?

Im Grunde alles zwischen Hochschwab, Alb-Nordrandweg, Wienerwald und Flachland. Die Klassifizierung der Modelle habe ich möglicherweise noch nicht so ganz durchblickt und vielleicht fehlt mir auch der Ansatzpunkt wonach ich genau suchen sollte. Auch ist mir bewusst, dass der Anwendungsfall gebirgige und steinige Landschaften, Hügel und Flachland eventuell nicht in einem Produkt vereinbar ist.

Abseits der Hauptwege schätze ich meine B-Schuhe, wenn ich zwischen Geröll und Blockstein tapere.
Es gibt aber auch Leute, die gehen von A bis H in Trailrunnern.

B-Schuhe scheinen schon ihre Vorteile zu haben. Den Abzweig auf den Kebnekaise würde ich mit Trailrunnern nicht machen. Für einfacherere Wanderungen scheinen mir B-Schuhe aber auch überdimensioniert.

[Waldhexe]

Das kommt auf Deine Füße an. Bist Du Umknicker mit schwachen Bändern? Wie kräftig und trainiert ist Deine Fußmuskulatur? Wie schwer bist Du, wie viel Gepäck hast Du? Je schwerer, je schwächer/untrainierter, je mehr Umknick desto mehr Richtung B. Bedenke, dass Du mit weicheren Schuhen sehr viel mehr „arbeiten“ musst. Wenn Du nicht gerade auf weichem Waldboden läufst, sind B-Stiefel zum Wandern nicht überdimensioniert.
Ich habe allerdings zwei Paar… A und B…

[Breitfuessling]

OT: OT: OT: OT: Was? Nur zwei Paar?

ok, ich gebe zu, ich liebe Schuh‘.
Aber halb so schlimm, zwei Paar davon sind Schrott (Garten Verwertung) und ich bin Kleinanzeigenjäger. Heute gerade die linken flachen Luganos für 140,- abgestaubt.
Nur drei Paar waren neu im Laden gekauft.

[Breitfuessling]

Ich finde die Aspekte von Waldhexe sehr wichtig. Du musst dich in der Skala selbst finden. Manchmal überholen mich die Leute im Laufschritt auf Abschnitten, wo ich zusehen, immer drei Punkte am Fels zu haben. Die sind dann aber auch dreißig Jahre jünger, haben Langläuferstatur und nur die Trinkblase auf dem Rücken.
Bild vom Kittelbäcken folgt.

[bananensuppe]

Mit B-Schuhen im Flachland oder Mittelgebirge ist für mich eine unnötige Quälerei. Solche Schuhe würde ich nur noch im Hochgebirge nehmen. Wenn du unsicher bist nimm für den "Norden" halt B-Schuhe und für den Rest etwas leichteres, luftigeres. Letztendlich musst du selbst deine Erfahrungen machen was das richtige für dich ist. Jeder denkt anderes und ändert seine Meinung im laufe der Jahre immer mal. Zuviel Wanderschuhe sind halt auch nichts, da viele Schuhe ja nach ein paar Jahren eh an Hydrolyse sterben.

[Waldhexe]

Ich kaufe immer Meindl-Stiefel und hatte - toitoitoi - noch nie Hydrolyse, und ich brauche meine alten Stiefel auch lange bei der Gartenarbeit etc. auf.

[Breitfuessling]

Zuviel Wanderschuhe sind halt auch nichts, da … Schuhe ja nach ein paar Jahren eh an Hydrolyse sterben (können). (von mir abgeschwächtes Zitat

OT:
Das stimmt, vor allem wenn man sie nicht mehrmals wöchentlich nutzt. Es gibt für mich verschiedene gute Gründe für mehrere Schuhe. Hygiene ist eine, nach jedem Wanderabend kommen die Innensohlen raus, damit der Schuh ordentlich trocknen kann. Voraussehbar matschige Strecke, Training und Wiedergewöhnung der Füße an die schweren Schuhe, Ausprobieren neuer Schnürtechnik und Socken…
A-Schuhe, wenn es morgens schon zwanzig Grad sind. Die Flachen trage ich zugegebenermaßen nur im Alltag. Dafür habe ich aber auch nix anderes. Mag ich so.
Du siehst, das Bild ist also etwas manipulativ und sollte mehr ein Spaß auf Waldhexes Post sein, sorry bitte 🥺🙏


mscr Wenn Du Schuhe findest, die dich gut anfühlen, wirst du auf jeden Fall durchkommen, unabhängig, ob AB oder B. Ansonsten holen wir dich raus (vielleicht)!

[carsten140771]

Im Juli plane ich, mich gegen Norden auf den Weg zu machen. Ein offener Punkt sind die Schuhe. Reicht Klasse A/B und würde man damit auch auf den typischen Routen in Mitteleuropa zurecht kommen?

Ich bin von Hemavan nach Abisko gelaufen mit dem Meindl Vakuum GTX mit Gore-Tex. Die Membran war nicht mehr dicht, aber das Leder (Glattleder) hat doch einiges abgehalten. Es war angeblich sehr feucht und regnerisch im Jahre 2024. Allerdings habe ich keine Vergleiche zu anderen Jahren.
Mein Fazit: Ein dichter Schuh, durchgehend Leder, kein Mesh. Die Membran hält wahrscheinlich nicht das ganze Schuhleben. Man kann den Schuh dann aber mit wasserdichten Socken (Sealskinz und Co.) ergänzen.
Ich bin der Meinung A/B ist völlig ausreichend.

[Pfad-Finder]

Mein Fazit: Ein dichter Schuh, durchgehend Leder, kein Mesh. Die Membran hält wahrscheinlich nicht das ganze Schuhleben.

So isses. Ich habe mal die Strecken mit neu gekauften Hanwag Alaska und Hanwag Tibet sorgfältig GPS-getrackt, und ab 700km schwächelten die Membranen.

Man kann den Schuh dann aber mit wasserdichten Socken (Sealskinz und Co.) ergänzen.

Exakt. GTX-Schuhe mit dem Textilfutter haben gegenüber Lederschuhen den großen Vorteil, dass sie innen schneller trocknen.

Btw.: Heute trage ich bei fast allen Touren (heißt konkret: höchstens verschärftes Mittelgebirge) Trailrunner. Nur bei Sumpf, Matsch, Dauerregen und Schnee kommen noch Stiefel an die Füße.