Wildzelten - ein zwiegespaltenes Thema

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  • Ditschi
    Freak

    Liebt das Forum
    • 20.07.2009
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    • Meine Reisen

    #61
    @ Waldhexe, by the way zu post 52: es ist über ein Jahr vergangen. Was macht Deine Petition für ein Jedermannsrecht wie in Skandinavien? Ist sie schon entschieden ? Wieviele Unterstützer hast Du --außer ronaldo hier-- in der Zeit sammeln können ?
    Ich hoffe, ich darf das fragen, denn diese Petition hat uns ja einmal als Thema hier beschäftigt. Da finde ich es legitim, erfahren zu wollen, wie es ausgegangen ist.
    Ditschi

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    • lina
      Freak

      Vorstand
      Liebt das Forum
      • 12.07.2008
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      • Meine Reisen

      #62
      Zitat von Torres Beitrag anzeigen
      Die Fortsetzung in Dänemark habe ich dann nie gemacht, da gibt es kein Jedermannsrecht und Übernachtung schien im Winter schwierig.
      In DK gibt es sehr viele Naturlagerplätze, dazu eine App namens "Shelter" und auch ein Buch und eine Webseite dazu. Außerdem zahlreiche Toiletten an den Stränden.

      Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
      (…) Klappstühle hinstellen und die ganze Nacht sitzen (…)
      Das ist doch eine elegante Lösung des Problems … Zwar nicht UL, aber wenigstens einigermaßen die Lauf- und Radeltüchtigkeit wieder herstellend?

      Zitat von Enja Beitrag anzeigen
      Zum Vergleich etwa mit Ländern, wo es an allen Ecken Toiletten gibt. Während man in Deutschland gerne auch bei angebotener Bezahlung in Kneipen abgewiesen wird.
      Weil mich sowas auch ärgert, guck ich ja oft mal nach, ob solche jeweiligen Läden ein Jahr später oder so noch existieren, in Städten, wo man häufiger ist, kommt man da ja hin und wieder vorbei. Ergebnis meiner empirischen Forschung: Überwiegend nein. Es ist auch insgesamt seltener geworden, dass man mit der Bitte um Toilettennutzung abgewiesen wird.
      Zuletzt geändert von lina; 02.07.2022, 10:09.

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      • atlinblau
        Alter Hase
        • 10.06.2007
        • 4174
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        • Meine Reisen

        #63
        Zitat von Homer Beitrag anzeigen
        eigentlich hat ein pionier und urvater des wildcampens dazu schon alles gesagt:
        handle nur nach derjenigen maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines gesetz werde
        Bei dem Argument "Wenn das jeder machen würde" argumentiere ich "... das macht aber nicht jeder"
        Ist meistens kein Problem, aber im dicht besiedelten DE sind es dennoch zu viele, die das machen. In Brandenburg (wer will auch schon nach Brandenburg) gilt, was das freie zelten angeht, eine relativ pragmatische Lösung. Kein Problem für eine Nacht, da ein Zelt den Boden nicht mehr belastet als ein schlafendes Rind. Den Schutzgütern "Natur", "Öffentliche Sicherheit" etc. droht kein Schaden.(Zu beachten sind Regeln des Natur- und Brandschutzes. Als Paddler halte ich mich an das Zeltverbot im Spreewald, als Wanderer würde ich das übernachten in der Sächsischen Schweiz meiden).
        Es ist beim freien Zelten ist nicht das OB Problem, sondern über das WER, WO, WIE LANGE....

        Wichtig ist doch die Frage, welches Schutzgut/Rechtsgut verletze/gefährde ich konkret mit meinem Handeln und nicht unbedingt welches Gesetz.
        Ich oute mich nicht nur als als "Wildzelter" sondern auch als "Wildpinkler"!!! Wer noch???

        "Öffentliches Urinieren, oder auch „draußen pinkeln“, bedeutet kurz gesagt, dass Personen ihre Notdurft im Freien verrichten. Ob diese Personen im Wald pinkeln oder einfach nur hinter einem Busch am Straßenrand ist dabei irrelevant, denn in der Öffentlichkeit zu urinieren, ist in Deutschland nicht erlaubt."

        https://www.bussgeldkatalog.org/wildpinkeln/
        Zuletzt geändert von atlinblau; 02.07.2022, 10:24.

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        • Waldhexe
          Alter Hase
          • 16.11.2009
          • 2903
          • Privat

          • Meine Reisen

          #64
          Meine Petition wurde im Mai beim Petitionsausschuss des Bundestages eingereicht.

          Gruß,

          Claudia

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          • bluesaturn
            Fuchs
            • 11.01.2017
            • 1012
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            Re Campingplatz:
            Wie soll ich das jetzt höflich formulieren. Letztes Jahr besuchte ich den einzigen Campingplatz auf einer Halbinsel. Er war grottig, teuer, dreckig, aber weil es der einzige war, nutzen ihn viele mit Vans, Wohnmobil, aber auch einigen Zelten. Andere Leute uebernachteten fuer eine Nacht ein Stueck vom Platz mit ihrem Zelt entfernt.
            Wenn man entlang der Küste wandert oder radfaehrt, ist fast alles zugebaut und man hat Probleme, einen Platz zu finden.
            Camplingplaetze sind leider nicht immer so toll.
            Ich gehe lieber jetzt raus, schoenes WE.

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            • lina
              Freak

              Vorstand
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              • 12.07.2008
              • 43056
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              • Meine Reisen

              #66
              Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
              Die einen wollen ihr Outdoorhobby auch mit illegalem Wildzelten betreiben und setzen ihre Vorliebe über gesetzliche Regelungen, wo es ihnen grade paßt. Der persönliche Lustgewinn als höheres Rechtsgut.
              Andere bemühen sich sehr ernsthaft, die Regelungen zu erfragen und sich dran zu halten, also Gesetzesverstöße zu vermeiden. Was mag sie antreiben ? Frage doch mal. Vielleicht die Frage, wie es um unsere Gesellsschaft stünde, wenn jeder die Einhaltung von Regeln, die sich diese Gesellschaft gibt, ausschließlich von einer persönlichen Risiko-Abschätzung abhängig macht?
              Hm, das finde ich zu eingeschränkt (nebenbei hat außerdem eine theoretische Beschäftigung bzw. Analyse mit diesem Thema auch nicht notwendigerweise etwas mit der tatsächlichen praktischen Vorgehensweise zu tun, daher finde ich eine voraussetzende Verbindung von Theorie und Praxis als Grundlage einer Einordnung schwierig). Es gibt, wie hier im Thread ja thematisiert, noch eine weitere Gruppe.
              Eine Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit (mit dem Rad oder zu Fuß) als "Lustgewinn" zu bezeichnen, passt nicht so recht, denn die Gefahr einer Selbstverletzung und auch einer Gefährung anderer (mit dem Rad fährt man ja überwiegend auf öffentlichen Verkehrswegen) ist bei Übermüdung sehr groß. Trotz Übermüdung weiter zu fahren/-laufen ist einfach grob unvernünftig, und die Kosten einer evtl. fälligen Notrettung in evtl. schwer zugänglichem Gelände (Kammwege, etc.) sind nicht unerheblich.

              Startet man hier eine Initiative, bekommt man sehr wahrscheinlich auch zu hören, die Zielgruppe sei viel zu klein. Wie ließe sich das lösen?

              Interessant in diesem Zusammenhang ist der aktuelle Wandermonitor: "Macht nicht jeder" stimmt, siehe Seite 27 in diesem PDF von 2019: Laut Forschungsergebnissen der Arbeitsgruppe Wandermonitor (2015–2020) von Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften wird die „Akzeptanz alternativer Übernachtungsmöglichkeiten bei ungünstigen Wetterbedingungen“ beim Punkt „im Freien im Schlafsack“ beziffert mit:

              Ja, auf jeden Fall: 5,7 %
              Ich bin mir nicht sicher: 17,0 %
              Nein, auf keinen Fall: 77,3 %

              Zusätzlich nimmt der Wunsch nach Bequemlichkeit (trocken, Stromquelle, Bett, fließendes warmes Wasser, WC) mit steigendem Alter zu, und nicht oder erst kurzfristig vorbuchen tun auch nur vergleichsweise wenige (Seite 21).

              Ergänzend: Der typische Wanderer 2018 (PDF)

              --

              Bzgl. Campingplätzen finde ich beim Unterwegssein mit begrenzter Reichweite aufgrund des Fortbewegungsmittels eher problematisch: Sorry, voll. Oder: Dauercamper-Platz, wir nehmen keine Zelter. Oder der CP ist zwar gelistet, aber nicht mehr da (das gab’s im Baltikum recht häufig). Und bei Pensionen etc.: Nein, nicht für nur 1 Nacht.
              Zuletzt geändert von lina; 02.07.2022, 12:29.

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              • Torres
                Freak

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                • 16.08.2008
                • 30787
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                • Meine Reisen

                #67
                OT: Das mit dreckig glaube ich sofort - Menschen in Ansammlungen sind nämlich Drecks…, und in der Hochsaison braucht man viel und belastbares Personal und kommt doch nicht hinterher. Zurzeit kommt auch da der allgemeine Personalmangel hinzu, den es schon vor Corona gab.

                Generell:
                Die Auflagen für Campingplätze sind sehr hoch geworden, gerade was Abwasser und Fäkalienentsorgung etc. angeht, vor allem in Naturschutzgebieten. Da ist dann wenig hilfreich, wenn die Leute im Naturschutzgebiet campieren, weil es ihnen zu teuer ist oder sie sich als Berufene fühlen, denn natürlich will man naturnah etc. Auf den Einzelnen kommt es ja nie an, im Naturschutzgebiet, den Dünen, Hunde kacken da ja auch - ach Hunde verboten - na irgendwo muss er doch hin.
                Ich bin da ein wenig emotional, denn die Leute zelten immer wieder kackdreist in den Dünen - neben dem Schild, das die Bedeutung jeder einzelnen Pflanze herausstellt, die nun zerknickt zurückbleibt. Vernunftappelle sind schön, aber in der Summe fruchtlos.

                Zu lina, ich kenne die Shelter in DK, gab es auf der Strecke nicht. Und zu den Klos: Viele stellen das ein, weil a) sie mit der Reinigung nicht hinterher kommen und b) die Gäste wegbleiben, wenn ständig ein Strom von Leuten an den Tischen vorbei läuft und ihnen auf den Teller glotzt. Daher oft gar nicht mehr oder nur noch gegen Bezahlung oder mit Schranke - auch auf die Gefahr hin, dass die Leute dann in die Natur pinkeln. Das ist eine öffentliche Aufgabe, für Toiletten zu sorgen und keine Aufgabe von Gastronomen.
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

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                • lina
                  Freak

                  Vorstand
                  Liebt das Forum
                  • 12.07.2008
                  • 43056
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                  • Meine Reisen

                  #68
                  Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                  wenn die Leute im Naturschutzgebiet campieren, weil es ihnen zu teuer ist oder sie sich als Berufene fühlen, denn natürlich will man naturnah etc.
                  Das ist jetzt mir zu anekdotisch
                  Gibt’s da Forschungen? Ich halte z.B. Unwissenheit für öfter vorkommend, und: Man schützt eher das, was man kennt?

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                  • Waldhexe
                    Alter Hase
                    • 16.11.2009
                    • 2903
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    In D sind 6,3% Klick der Landesfläche Naturschutzgebiete. Davon ein ordentlicher Anteil Flächen, die zum Zelten nicht geeignet bzw. sehr schlecht erreichbar sind, z.B. Wattenmeer, Moore, Sumpf- und Teichgebiete, Feuchtgebiete- und Wiesen, Auwälder, Felsgebiete und sonstige geomorphologische Besonderheiten (Abbrüche, Hohlwege etc.), Hochstaudenwiesen, Heide etc…
                    In Naturschutzgebieten ist auch das Betreten per Satzung geregelt, z.T. ganz verboten und das Zelten dann eben auch.
                    Vielleicht ist Wildzelten an der Küste (wohl dort eher keine Wanderer/Radfahrer) und soweit ich mitbekommen habe z.T. auch in den Alpen stellenweise ein Problem bzw. wäre problematisch, aber im überwiegenden Restdeutschland nicht.

                    Gruß,

                    Claudia

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                    • Torres
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 16.08.2008
                      • 30787
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      Zitat von lina Beitrag anzeigen

                      Das ist jetzt mir zu anekdotisch
                      Gibt’s da Forschungen? Ich halte z.B. Unwissenheit für öfter vorkommend, und: Man schützt eher das, was man kennt?
                      Freunde und Bekannte aus der Region, ein mir bekannter Fotograf. Die prahlen gerne damit. Und sorry, Dünen- und Deichschutz hatte ich in der Schule und die anderen auch.

                      Die Elbinseln, Hanskalbsand und Pagensand, sind jetzt leider seit diesem Jahr gesperrt. Für Paddler mit Ökoschulung gab es bis dahin Ausnahmen, man durfte also unmotorisiert auf bestimmten Plätzen („Trittsteine“) wild übernachten. Schwarztonnensand war schon vorher reduziert.

                      Vielleicht auch infolge des Paddelbooms wurde das freie Übernachten nun auch auf den anderen Inseln verboten. Man darf auf Hansi noch für eine Pause anlanden, aber nicht mehr bleiben, Pagensand braucht man eine Genehmigung, um anlanden zu dürfen. Der Link vom RdE scheint da nicht aktuell zu sein. https://www.rde-hamburg.de/unser-rev...be-und-inseln/

                      Schilder gibt und gab es genug, und wer ein Motorboot fahren kann, sollte eigentlich auch verstehen, was Motorboote anlegen verboten heißt. Trotzdem tummeln sich dort die Motorboote. Und leider ist es ja auch so: Es wird gesehen, dass da jemand zeltet, also will man das auch. Also muss es irgendwann untersagt werden, wenn der Druck zu hoch wird.

                      Auch im Wattenmeer wurden die Trittsteine für die Seekajakfahrer reduziert, teils allerdings wegen veränderter Strömungsverhältnisse. Man muss also auch hier gut vorplanen.
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • Juni
                        Anfänger im Forum
                        • 26.06.2022
                        • 30
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #71
                        Irgendwie paradox: ich fliege nicht oder fahre nicht mit dem Auto, sondern packe den Rucksack und gehe zu Fuß... aus der Haustür oder mit dem Zug; ich versiegel keine Flächen mit Hotels; ich bewege mich in NSGs nur auf den Wegen.... und bin doch das Umweltproblem.
                        ​​​​​​
                        Mit den Coronabeschränkungen wurden die Flugreisen weniger und damit der Naturschutz verbessert. Mit den Coronabeschränkungen, gab es aber auch den Outdoor-Boom und dadurch Naturschäden. Infolge dessen werden Luftfahrtunternehmen staatlich unterstützt und Outdoorbereiche beschränkt.
                        Keiner hier würde in einem NSG zelten - keiner, der an der Küste aufgewachsen ist, würde sich durch Deichwiesen mehr als nötig bewegen - und das nur auf angelegten Wegen oder besser noch einen Deich nur auf Wegen auf Weideflächen überqueren (Brutgebiete!). Ich kann nur vermuten, dass es in den Alpen ähnlich ist.

                        6,3 % der Gesamtfläche DEU ist NSG und das ist sehr gut - für uns alle. Und es würde keinen von uns stören, wenn das 12-13 % wären. Ich denke auch vielen hier liegt der Naturschutz am Herzen, als dass wir auf das Betreten von 6% (oder 12%) gänzlich verzichten könnten.

                        Ich mache genügend Tagesausflüge und muss unterm Strich sagen: der meiste Müll wird von Tages-Touristen in die Umwelt getragen. Die meisten, die mir mit Trekking-Rucksäcken begegnen haben Toilettenpapier dabei. Was abwegig mit braunen Rückstanden herumfliegt sind Taschentücher oder Verpackungsmüll, der den meisten von uns zu schwer zum Schleppen wäre (gestern am Strand: Einweg-Grill + Einschweisverpackung für Würstchen, Eiscremverpackung, Trinkpäckchen für Saft, Reiswaffeln Verpackung)


                        ABER: 26 % der Gesamtfläche sind LSG. Und diese werden in der Summe herangezogen, um ein Wildzeltverbot zu begründen. Siehe Mecklenburg-Vorpommern... wo zwar Wildzelten erlaubt ist, aber immer wieder in LSG verbote ausgesprochen werden, die von Verbot nicht erfasst sind (§ 28 NatSchG MV)
                        Bis man googelt und auf den Lobbyismus des MV Tourismusverbandes stößt (Argument-Zitat: "Keine Wertschöpfung in der Region"). Klar will jemand, der Unterkünfte wirtschaftlich betreibt kein Wildzelten als Konkurrenz - gleichzeitig aber seine Unterkünfte in die geschützen Flächen bauen: ein Ferienbungalow in der MV Seenplatte lässt sich teurer vermieten als in Castrop-Rauxel.
                        Aber die Umgebung gehört allen zur Erholung, nicht nur denjenigen, die daraus Kapital schlagen - und dann bin ich auch nicht bereit eine Gästegebühr für "Veranstaltungen" zu finanzieren, die grob gesagt Tourismus-Mist sind und den Tourismus mit Flächenversiegelung und Tages-Ausflügler-Müll produziert, den man aus Naturschutzgründen nicht wollte.... Die von mir besuchte Gegend finanziert damit zB einen "Feng-Shui Kurs für den Garten" .
                        Es könnte ja sein, dass der Drache der Harmonie auf seiner Reise um die Welt an der Wurster-Nordseeküste unglücklich eine Distel eintritt, während er versucht der Nitratvergiftung des Bodens in Nds auszuweichen, die wegen der Gülleentsorgung aus Massentierhaltung wegen Billigfleischproduktion entsteht.

                        Ich kann nur bedauern, dass ich an Wildhexes Petition nicht mehr teilnehmen kann.
                        Zuletzt geändert von Juni; 02.07.2022, 15:18.

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                        • Waldhexe
                          Alter Hase
                          • 16.11.2009
                          • 2903
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #72
                          👍
                          Und lass Dir nicht einreden, Du wärst als Wanderer, der in NSGs auf Wegen bleibt und mit Zug/ÖPNV anreist, ein Umweltproblem. Das bist Du nicht, selbst wenn das viele machen. Auch nicht im Landschaftsschutzgebiet, in dem ja auch herkömmliche (intensive) Land- und Forstwirtschaft keinerlei Einschränkungen unterliegen.

                          Ich finde das auch fast schon pervers: für Wohnmobilisten werden zum Teil kostenlose Stellplätze inkl. Entsorgungsstation gebaut… Hier (ich habe mit der Problematik auch beruflich zu tun) wird eben mit Wertschöpfung argumentiert, da der durchschnittliche WoMo-Fahrer 50€ pro Tag in der Region ausgibt.

                          Ich möchte hier dazu aufrufen, auf Kanu-, Rad- und Trekkingtour vor Ort einzukaufen, so oft wie möglich z.B. auch frisches (Metzger, Bäcker, Gemüseladen) unterwegs, dabei unbedingt ein Schwätzchen halten und wenn es das Budget zulässt, auch Einkehren/Essen gehen. Für den Rückweg vielleicht noch ein paar regionale Spezialitäten mitnehmen!

                          Gruß,

                          Claudia

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                          • Juni
                            Anfänger im Forum
                            • 26.06.2022
                            • 30
                            • Privat

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                            #73

                            Waldhexe
                            Der Aufruf ist eine hervorragende Idee. Seien wir ehrlich: näher an umweltverträglich (Transportwege) und geringes Gewicht (tagesakut einkaufen) kommen wir nicht dran.
                            Zudem ist es allemal günstiger, als Treak'n'Eat.

                            Also der Aufruf: Wildzelter werden zum Wirtschaftsfaktor für einen Landstrich.

                            Ich würde auf "bekannten" Wanderwegen (z.B. Rennsteig) auch lieber 3,50 € für einen Stempel im Streckenpass (5 €?) zahlen, wenn ich Wildzelten dürfte, anstatt einer 3,50 € Gästegebühr auf einem Campingplatz inkl. Menschenlärm.

                            PS: ich habe in der Regel Frühstuck (glutenfreies Müsli aus Eigenmischung) und Mittag (Nüsse, Trockenobst) dabei. Die Abendmahlzeit allerdings nur von 1/3 weil ich versuche vor Ort einzukaufen. Mal schauen, ob sich das optimieren lässt. Einkaufen am Startpunkt wäre ein Anfang. Mein Müsli ließe sich am Startpunkt durch eine Fertigmischung ersetzen (glutenunverträglich ist wahnsinnig nervig). Aber der Mittagstisch bei örtlichen Metzger ließe sich bestimmt mitnehmen und Abends kalt essen.
                            Zuletzt geändert von Juni; 02.07.2022, 16:25.

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                            • Waldhexe
                              Alter Hase
                              • 16.11.2009
                              • 2903
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74
                              Ich könnte mir als Kompromiss auch eine zum Wildzelten notwendige, eintägige, kostenpflichtige (z.B. 50€/20€ für Schüler etc.) Umweltschulung vorstellen, durchgeführt von Ehrenamtlichen des BUND, NaBu, Schwäbischer Albverein/Schwarzwaldverein, DAV, ADFC, DKV etc., zur Aufbesserung der Vereinskasse.
                              Besser als Nichtdürfen.

                              Gruß,

                              Claudia

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                              • Torres
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 16.08.2008
                                • 30787
                                • Privat

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                                #75
                                OT:

                                Zu Juni

                                Du bist genauso Tourist wie alle anderen. Und die Betriebe vor Ort verdienen in sechs Monaten das Geld für das ganze Jahr, zahlen nicht zu knapp Miete, Steuern, Abgaben etc. Sowohl S-H als auch Niedersachsen und M-V sind strukturschwache Regionen. Die Ängste sollte man Ernst nehmen und sich nicht darüber mokieren. Wenn die Abgabe dazu dient, Angebote vor Ort zu machen, die Gäste an die Region binden, statt ihr Geld in anderen Ländern auszugeben, so ist das sinnvoll.

                                Ich verstehe sehr wohl, dass es Gründe gibt, auf Tour in der Natur zu schlafen und Freiräume zu suchen. Aber bitte da, wo es niemanden stört.
                                Oha.
                                (Norddeutsche Panikattacke)

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                                • Juni
                                  Anfänger im Forum
                                  • 26.06.2022
                                  • 30
                                  • Privat

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                                  #76
                                  Torres ​​​
                                  Ich bin in Nds aufgewachsen, habe in SH studiert und lebe im MV. Ich WEIẞ, dass das strukturschwache Gegenden sind.
                                  Die Umgebungen, die Tourismus geeignet sind, sind Küste (ggf. noch Harz und Seenplatte - btw SH, Nds, MV bestehen nicht nur Küste - Sprichwort: SH ist wie eine Mastsau; fett an den Seiten und Mager in der Mitte). Die Küstengebiete sind mittlerweile zum Wohnen so teuer, dass kein Einheimischer mehr dort Eigentum erwerben kann. Entweder der HH/Berliner Geldadel kauft sich das WE Haus auf dem Land oder es sind Ferienwohnungen, weil die sich eher rentieren, als zu vermieten (und auch deren Eigentümer befinden sich zunehmend nicht im jeweiligen Bundesland - Einheimische verdienen nur noch an der Reinigungspauschale)
                                  Ja, auf Tour bin ich auch Tourist und ich würde den Harzer Hexenstieg auch lieber zur Walpurgisnacht laufen - insoweit war ich polemisch und entschuldige mich.
                                  Aber ich habe an keiner Stelle den Standart-Tourismus abschaffen wollen - also unterstell mir das nicht. Ich will lediglich nicht 3,50 € für eine Maschinerie zahlen, deren Gegenleistung ich nicht in Anspruch nehmen möchte und die ich tatsächlich für umweltschädlich halte (ich halte sie im oh Sinn auch für sozialschädlich) - wenn diese aber gleichzeitig mein Zelt als umweltschädlich verbietet. Ich verweise auf meinen Vorschlag für 3,50 € für einen Stempel in einem Streckenpass und meine Begeisterung für Waldhexes Idee vor Ort einzukaufen und auf dem Rückweg örtliche Spezialitäten mitzunehmen.
                                  Es ist m.E. absurd, dass ich aus Lobbyinteressen auf einen Campingplatz muss, der Gewerbesteuer zahlt und zusätzlich eine tourismusgebundene Gebühr hinzukommt.
                                  Wo soll Deine Argumentation enden? Luftpauschale im Mittelgebirge, um Infrastruktur zu unterstützen?
                                  Pauschaler Abzug auf jedes steuerpflichtige Einkommen zur Unterstützung strukturschwacher, aber touristisch schöner Regionen ... Kommunale Schwimmbäder, die auf dem Nds-Land dicht machen, weil diese einen Ausgleich an wirtschaftsschwache Regionen in MV zahlen, damit dort die Einkaufspassage renoviert wird, deren Mieten so teuer sind, dass die x-te Tommy-Hilfinger und Sylt Boutique öffnet?
                                  (ja, die letzten waren beabsichtigt, zur Beruhigung der Mods: ich verspreche ab jetzt kein Wort mehr in diese Richtung zu verlieren)

                                  Waldhexe
                                  Auch eine gute Idee. Ich wäre auch bereit einen Jahres/Quartalspass zu bezahlen. Meinetwegen auch mit nachgewiesen (kostenpflichtigen) Naturschutz-Kurs und/oder Erste-Hilfe Kurs vor Ort. Da es föderal nicht anders geht, auch für jedes Bundesland einzeln.
                                  Das könnte gleichzeitig dem Ärger mit dem HoBo (Funkenflug) in der Heidelandschaft entgegenwirken.
                                  ​​​​​
                                  Zuletzt geändert von Juni; 02.07.2022, 17:37.

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                                  • Martin206
                                    Lebt im Forum
                                    • 16.06.2016
                                    • 7510
                                    • Privat

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                                    #77
                                    Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                    Hm, gerade das trifft ja beim Radreisen bzw. zu Fuß oft nicht zu.
                                    Den letzten Zug erreichen ist ein Ziel, aber der letzte Zug auf dem klapprigen Bahnhof ist ausgefallen oder man hat sich zeitlich verkalkuliert; es gibt fast keine Campingplätze und der CP, den man erreichen wollte, ist vielleicht "nur" noch 10 km weit weg, aber man kann einfach nicht mehr; es gibt keine Übernachtungsmöglichkeiten (z.B. in sauerländischen Dörfern). Hier wäre es wirklich hilfreich, die Ausrüstung, die man dabei hat, auch legal benutzen zu dürfen.
                                    Im sauerländ. Dorf von Tür zu Tür und fragen ob man sein Zelt privat wo hinstellen könne ...wenn es eine Gastwirtschaft gibt, dann gleich dort fragen ...würde mich wundern wenn alle dort nein sagen und auch nicht wüssten wo man ggf. ein Bett bekommt.
                                    Aber dort fährt auch nicht die Polizei auf und ab da es sonst hundertfache Camper im Ort gäbe...
                                    "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                                    • Juni
                                      Anfänger im Forum
                                      • 26.06.2022
                                      • 30
                                      • Privat

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                                      #78
                                      [Vertippt]

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                                      • lina
                                        Freak

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                                        • 12.07.2008
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                                        #79
                                        Regionale Einkäufe finde ich logisch – wenn man das nicht macht, dann entgeht einem ein wesentlicher Aspekt des Reisens! – deswegen finden sich in meinen Reisebeschreibungen auch immer Notizen zu eventuellen Hofläden

                                        Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen
                                        Im sauerländ. Dorf von Tür zu Tür und fragen ob man sein Zelt privat wo hinstellen könne ...wenn es eine Gastwirtschaft gibt, dann gleich dort fragen ...würde mich wundern wenn alle dort nein sagen und auch nicht wüssten wo man ggf. ein Bett bekommt.
                                        Als Mann fände ich das ok, aber mal eine Frage an die hier mitlesenden alleine reisenden Frauen: Würdet Ihr das machen? (Ich jedenfalls nicht).

                                        Bzgl. Gaststätten: Die waren selten bisher in der durchwanderten Gegend. Wenn es welche gab, dann entweder in Form einer Kegelbahn (ohne Übernachtungsmöglichkeit), oder ganz geschlossen oder mit der Antwort: Nein, nicht für nur 1 Nacht. Es half auch nicht, dass ich einen Schlafsack dabei habe, also keine Bettwäsche brauchte. Wenn jetzt jemand mit Suche per Händy kommt: Es standen 2 Worte auf dem Smartphone (als ich nach Öffis gucken wollte), die ich auch erst nicht glauben mochte: „Kein Netz“
                                        Zuletzt geändert von lina; 03.07.2022, 21:19.

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                                        • Juni
                                          Anfänger im Forum
                                          • 26.06.2022
                                          • 30
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                                          #80
                                          Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen

                                          Im sauerländ. Dorf von Tür zu Tür und fragen ob man sein Zelt privat wo hinstellen könne ...
                                          Habe ich im Harz auch schon gemacht. Es ergab sich zwar immer eine freundliche Aufnahme - bin bis dahin aber auch teilweise sehr harsch angewiesen worden (Angst ich würde Feuer machen oder das Grundstück als Toilette benutzen).

                                          Als Pfadinder (lang ist's her) hatten wir für diese Notplätze in Gärten immer zwei, drei Dankeskarten dabei - aufwändig mit dem Sippentier bemalt und dem Spruch "Danke für die Gastfreundschaft" - entsprechend dann Ort, Datum und alle Unterschriften ergänzt.
                                          Eigentlich peinlich, dass ich das (oder ähnliches) später als private Solotour nicht mehr gemacht habe...
                                          vlt. eine Idee für NABU, BUND - gegen Spenden werden Dankeskarten ausgegeben, die darauf hinweisen, dass der beherbergte Wanderer als Dankeschön für den Zeltplatz an den Naturschutz gespendet hat.
                                          ​​​​(+/- Spendenbescheinigung)

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