Wildzelten - ein zwiegespaltenes Thema

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Karlsson
    Dauerbesucher
    • 20.05.2021
    • 955
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    Zitat von bluesaturn Beitrag anzeigen
    Kann ich dazu auch bitte etwas fragen? Camper, Vans stellen sich auch haeufig auf einen Parkplatz oder an den Rand von etwas und parken da.
    Probier es doch aus. Solche Fälle kann man nicht abstrakt klären. Dazu brauchst Du dann ein Gericht mit Mut. Ich befürchte, es wird gar nicht so einfach werden, überhaupt vor ein Gericht zu kommen. In Hamburg seh ich ständig irgendwo Zelte und die sehen nicht so aus, als ob sie da nur eine Nacht stehen oder die Bewohner nur ihre Fahrtüchtigkeit herstellen.

    Der Weg von Pfadfinder aus Beitrag 8 ist schon sinnvoll: Wo kein Kläger, da kein Richter und wo keine offizielles Recht, gibt es keine Horden, die das ausprobieren und ausdehnen. Frag mal die Schweden, wie geil die die Ausdehnung des Jedermansrechts durch Deutsche Wohnmobilisten finden.

    Kommentar


    • Juni
      Anfänger im Forum
      • 26.06.2022
      • 30
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      Zitat von lina Beitrag anzeigen

      Wenn man da unterwegs ist, wo es alle "schön" finden bzw. welche Gegenden heftig touristisch beworben werden (und wo dann auch Kurtaxe fällig ist, welche mancherorts auch sinnvoll ist, weil es längerfristig naturkompatibler ist, die ganzen zertrampelten Landschaften wieder zu reparieren), [...]
      Dieses Szenario muss man dann halt meiden. Der Vorteil als outdooraffiner Mensch ist ja, dass man Gegenden schön finden kann, die andere nicht mal finden und das auch noch zu Jahreszeiten, welche die meiste.
      ​​​​​​
      ​​​Danke für einen der wenigen produktiven Beiträge
      Leider ist es tatsächlich so, dass eine Gäste"pauschale" erhoben wurde (habe nochmal nachgesehen: es wurde "Gästebeitrag" genannt), keine Taxe oder Abgabe. Das heißt der Mehraufwand der Landschaftspflege ist zwar der Erhebungsgrund, die Einnahmen müssen aber nicht zweckgebunden verwendet werden.

      Im Ergebnis hast Du aber mit Deinem Rat wohl Recht= wir können andere schöne Landschaftsstriche finden.

      Im Übrigen: Nein, ich bin nicht in der Hauptsaison gezielt in einen Touristik-Ort gefahren, mit dem Ziel dort zu Laufen. Ich war beruflich dort und dachte ich nutze das WE. Aus demselben Grund war ich auch in der Heide - beruflich in der Gegend und dann Freizeit genutzt -
      Wegen pflegebedürftigen Angehören komme ich nur selten dazu längere Strecken auf Planung zu machen.
      Eine Sommerloch-Langeweile wäre für mich traumhafter Luxus
      Letztendlich ist das Zeltverbot doch sinnvoll, wenn es Leute davon abhält in einer Heidelandschaft offenes Feuer mit Funkenflug zu entfachen.

      Kommentar


      • ronaldo
        Freak
        Moderator
        Liebt das Forum
        • 24.01.2011
        • 12046
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
        Es liegt mir geradezu auf der Zunge...
        Du sprichst mir dermaßen aus der Seele...

        Kommentar


        • Juni
          Anfänger im Forum
          • 26.06.2022
          • 30
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          Um es genau zu nehmen, § 10 Niedersachsen Kommunalabgabengesetz

          Mea Culpa - der Gästebeitrag ist zweckgebunden, aber nicht nur für den Landschaftserhalt (das wäre § 9 Tourismusbeitrag) sondern auch für Tourismusveranstaltungen und Verkehrsinfrastruktur...
          Naja, hoffen wir, dass die Gemeinde das meiste in den Landschaftserhalt steckt ...

          Kommentar


          • Hebi19
            Erfahren
            • 29.08.2010
            • 302
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            Hallo Ditschi

            Ich nehme ja zur Kenntnis, dass Du "Anekdoten" zu gelungenem outdoor-zelten nicht magst - das steht Dir frei. Was ich für schade finde, dass eine ernsthafte Diskussion zum Thema in diesem Outdoorforum immer recht massiv abgewürgt wird.
            Wild Campen ist in Deutschland KEINE Straftat - es gilt als Ordnungswidrigkeit. Und das auch nur in einigen (oder vielleicht besser "den meisten") Bundesländern. Außerdem fordere ich niemanden nicht mal zu einer Ordnungswidrigkeit auf, wenn ich eine Anekdote erzähle. ABER: wenn jemand den immensen inneren Wunsch verspürt, bei Wanderungen draußen zu übernachten (so wie ich), dann halte ich eine "Risiko-Abschätzung" für sinnvoll. Wie häufig wird denn in Deutschland das entsprechende Bußgeld aufgerufen?? Wie sind denn da die Erfahrungen?? Wie sind die Erfahrungen die Einwilligung des Grundstückseigentümers nachträglich einzuholen wenn er denn zufällig vorbeikommt?? Wie sind die Erfahrungen mit "Gesetzesdienern"??

            Und da zeigt dieser Faden sehr deutlich: es gibt Erfahrungen - in den allermeisten Gegenden ist diese Form der Übernachtung unkompliziert und wird bei umsichtigen und freundlichem Verhalten des Übernachters toleriert. Und natürlich ist es für meine Risikoabschätzung schon wichtig wenn jemand schreibt, dass er das dort und dort schon 80 mal gemacht hat und bisher nur auf wohlwollend tolerierende Entscheidungsträger und Mitbürger gestoßen ist. Das Risiko bewegt sich "im Normalfall" zwischen 5 und 80 Euro. Im absoluten Maximum dürfte ein Beamter auch bis zu 500 Euro aufrufen - dazu müsste er aber schon immensen Schaden und Verwüstung anführen und dokumentieren.
            Und natürlich ist es für die Risiko-Abschätzung auch wichtig, sich über "regionale Unterschiede" auszutauschen. Dass ich mit dem Zelt in einer Grünanlage von Sankt-Peter-Ording wohl Probleme bekomme denke ich mir auch ohne Austausch. Wenn jemand da seine Erfahrung beschreibt wird mein Denken bestätigt. Wenn jemand schreibt in der Oberpfalz hat er das schon 100 Mal außerhalb von Nationalpark und anderen Schutzgebieten gemacht und ist bisher noch nicht einmal angepöbelt worden, dann bereichert das auch meine Urteilsfähigkeit zur Risikoabschätzung.
            Von daher halte ich entsprechende Erfahrungsaustausche/Diskussionen in diesem Forum für sinnvoll. Aufforderung zu einer Straftat sind sie nicht, weil zum einen niemand aufgefordert wird und zum anderen wildes zelten eben kein Straftat ist (siehe oben). Und wenn ich Erfahrungen weitergebe ist immer jeder weiterhin selber verantwortlich für sein Tun und Handeln. Wenn ich schreibe, ich habe letztes Wochenende einen Salto auf dem Rasen gemacht und mich sehr darüber gefreut, dass es in meinem Alter noch geht - und ein sehr viel Jüngerer macht das nach, dann bin ich ja auch nicht für seinen Verdienstausfall verantwortlich, wenn er sich dabei den Arm bricht, oder??

            Die Diskussion entfernt sich nach meinem Empfinden ein wenig vom Thema weil sich die letzten Beiträge auf die Frage zuspitzen: "ist eine sorgfältige Planung zuzumuten??"
            Ich habe mir den Eingangspost von Juni nochmal durchgelesen. Sie fragt definitiv: "was habt ihr für Erfahrungen". Von daher halte ich eine "Anekdote", die meine Erfahrung ausdrückt für zu dem Thema ziemlich angebracht. ICH mache wildes Campen/Zelten/Übernachten dann und hauptsächlich aus dem Grund, weil ich dieses "in der Wildnis schlafen" emotional erleben will UND weil ich meine Touren eben NICHT genau planen will und wissen, heute Abend bist Du dort und dort und bis spätestens dann must Du dort sein weil dann ist die Rezeption dicht.......

            Hebi
            Zuletzt geändert von Hebi19; 01.07.2022, 15:31.

            Kommentar


            • Ferdi
              Fuchs
              • 03.03.2011
              • 1174
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              @Hebi9: Danke dir, super auf den Punkt gebracht!!!

              Kommentar


              • Juni
                Anfänger im Forum
                • 26.06.2022
                • 30
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                Hebi19 Danke!

                Kommentar


                • Ditschi
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 20.07.2009
                  • 12411
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  @ Hebi, Dein Beitrag berührt in der Tat einen wunden Punkt, der in der Vergangenheit bei den unterschiedlichen Fraktionen hier zu Außeinandersetzungen geführt hat und zu den Regelungen, auf Homer in post 2 hinweist.
                  Die einen wollen ihr Outdoorhobby auch mit illegalem Wildzelten betreiben und setzen ihre Vorliebe über gesetzliche Regelungen, wo es ihnen grade paßt. Der persönliche Lustgewinn als höheres Rechtsgut.
                  Andere bemühen sich sehr ernsthaft, die Regelungen zu erfragen und sich dran zu halten, also Gesetzesverstöße zu vermeiden. Was mag sie antreiben ? Frage doch mal. Vielleicht die Frage, wie es um unsere Gesellsschaft stünde, wenn jeder die Einhaltung von Regeln, die sich diese Gesellschaft gibt, ausschließlich von einer persönlichen Risiko-Abschätzung abhängig macht? Wenn Du selbst nicht merkst, daß es da noch einen anderen Verhaltenskodex geben kann, dann vermag ich Dir in der Tat nicht zu helfen.
                  Ansonsten finde ich Anekdoten wunderbar. Halt nur nicht solche, in denen jemand Gesetzesverstöße propagiert, und seien es nur Ordnungswidrikeiten. Jeder hat hier aber die Freiheit, seine Anekdoten zu Gehör zu bringen. So wie ich mir die Freiheit nehme, zu schreiben, was mir an ihnen nicht gefällt.
                  Mein Tipp an Dich: lies noch einmal sorgfältig den link in post 2 , speziell die Hinweise auf die Forenregeln. Ich finde, daß Du dich da schon ganz schön auf Kollisionskurs befindest. Alledings akzeptiere ich natürlich, daß es nicht meine Sache ist, das festzustellen.
                  Zwei kleine Hinweise noch zur Rechtslage, über die Du unzureichend informiert bist. Ein Eigentümer kann Dir nicht erlauben, was auch ihm verboten wäre. Gilt halt so in einigen Bundesländern. Und der Hinweis auf Strafverfahren ist überflüssig. Das Auffordern zu einer Owi ist eine eigene Owi, siehe § 116 OwiG.
                  Nun ist eine Anekdote, in der man eigene Owi`s schildert, in der Tat noch keineswegs eine Aufforderung. Es kann aber nicht schaden, die Grenze zu kennen.

                  Ditschi
                  Zuletzt geändert von Ditschi; 02.07.2022, 09:50. Grund: Schreibfehler berichtigt

                  Kommentar


                  • Torres
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 16.08.2008
                    • 30907
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    weil ich meine Touren eben NICHT genau planen will und wissen, heute Abend bist Du dort und dort und bis spätestens dann must Du dort sein weil dann ist die Rezeption dicht
                    Was als Wanderer definitiv ein verständliches Anliegen ist, da ist die Flexibilität geringer und daher versucht man ja auch mit Initiativen legale Möglichkeiten zu schaffen, siehe S-H (wo dann Womos oder Autofahrer ähnlich wie Du argumentieren und die Plätze auch nutzen ) oder die Wanderrastplätze für Paddler.
                    Mit dem Fahrrad ist Flexibilität jedoch kein Problem, ich plane auch nie genau und wo ich dann letztlich lande, ist fast spannender als die Radelei. Da finde ich es einfach sozial und umweltgerecht, sich an die Regeln zu halten. Dem Naturerleben tut das keinen Abbruch, man ist ja selten zivilisationsfern unterwegs.
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

                    Kommentar


                    • Homer
                      Freak

                      Moderator
                      Liebt das Forum
                      • 12.01.2009
                      • 17071
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      eigentlich hat ein pionier und urvater des wildcampens dazu schon alles gesagt:
                      handle nur nach derjenigen maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines gesetz werde
                      420

                      Kommentar


                      • Intihuitana
                        Fuchs
                        • 19.06.2014
                        • 2057
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        Meine Erfahrung kurz und bündig.
                        Nach sicher an die tausend Nächte draussen in Deutschland habe ich wirklich nie Probleme gehabt.
                        Situation einschätzen und den richtigen Ort finden. Wer unbedingt am See im Nationalpark mit toller Aussicht zelten will, ist selber schuld, wenn man sich irgendwo abgelegen unter die Bäume legt und das Kochen halt auf den nächsten Tag und die nächste Schutzhütte legt, hat man keine Probleme.
                        Wer nicht gefunden werden will, wird auch nicht gefunden. Und dann gibt es auch noch alle möglichen Abstufungen. Mit der Zeit gewinnt man ein Gefühl dafür was man wo kann und wo nicht und mit Leuten reden ist der Zaubertrick, der fast alles möglich werden lässt.

                        Weiteres werde ich zu der hier im entstehen begriffenen Endlos Diskussion aber nicht beitragen.
                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                        Kommentar


                        • bluesaturn
                          Fuchs
                          • 11.01.2017
                          • 1012
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          Ich kann sagen, dass ich mich im Vorfeld informiert habe. Ich habe mich nach erlaubten Plaetzen umgeschaut. Sie waren leider entweder ausgebucht, aber wie ich spaeter auch gesehen/erfahren haben, wird erstmal im Vorfeld reserviert, damit es flexibel bleibt. 2 Plaetze gab es ohne Reservierung, aber viel zu weit oestlich. Westlich gab es dann auch einmal nichts mehr. Woanders habe ich noch gesehen, dass erlaubte Plaetze nicht auf einer Karte eingezeichnet sind, das war dann intereressant.
                          Ein Notfallplan koennte ja dann sein: Ich stelle mich mit dem Zelt+Rad auf den Parkplatz oder darf ein Rad jetzt keinen Parkplatz besetzen?
                          Lustigerweise parkten am Strand in erster Reihe auf dem Parkplatz die Vans und Wohnmobile, alles legal. Tische etc wurde alles aufgetellt. Aber eben kein Platz fuer Leute mit Zelt und Rad. Eventuell waere ein gesellschaftliches Umdenken notwendig. Erleben wir nicht gerade einen Radreiseboom?
                          Sehe jetzt nicht den Zusammenhang zwischen Zelten und Brandgefahre. Gaskocher kann ich auch ohne Zelt nutzen.

                          Kommentar


                          • Taffinaff
                            Fuchs
                            • 03.01.2014
                            • 1067
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            Qualvoll war die Gewissenserforschung, schmerzensreich das Ringen nach dem, wie der Franzose sagt, "mot juste", doch nun, geliebte Freunde, muss ich es sagen, hier stehe ich, ich kann nicht anders: dieser Faden kann nicht abgeschlossen werden ohne meinen Ausdruck der, ehem, tiefsten Hochachtung fuer das beispiellose intellektuelle Engagement und die nie gelesene Eloquenz der hier vertretenen Wortfechter! Von brachialster Selbsterfahrung im Felde bis zu sublimster juridisch-philosophischer Ipsation ist hier wieder mal alles zu lesen, was die beispiellose geistige Qualität diese Forums so unaussprechlich macht. Komplimang!

                            Und das war also mein eintausendster Post hier. Acht unvergleichliche Jahre liegen hinter mir. A la bonne heure! Taffi

                            Kommentar


                            • Hebi19
                              Erfahren
                              • 29.08.2010
                              • 302
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              Taffi - allerherzlichsten Glückwunsche - Jenzt bist DU vierstellig .... was will man mehr erreichen !!!!!
                              Che piacere......welche Freude

                              Und zum Thema ist ja (außer dem wirklichen Erfahrungsaustausch)
                              inzwischen alles gesagt - denke ich ???

                              Kommentar


                              • Moltebaer
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 21.06.2006
                                • 12465
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #55
                                Zitat von Hebi19 Beitrag anzeigen
                                Und zum Thema ist ja (außer dem wirklichen Erfahrungsaustausch)
                                inzwischen alles gesagt - denke ich ???
                                Noch nicht von mir!
                                Wandern auf Ísland?
                                ICE-SAR: Ekki týnast!

                                Kommentar


                                • bluesaturn
                                  Fuchs
                                  • 11.01.2017
                                  • 1012
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #56
                                  @Taffinaff
                                  Komm schon, du haettest wenigstens den Text in Französisch schreiben koennen. Bonne journée et bon weekend.

                                  Kommentar


                                  • Waldhexe
                                    Alter Hase
                                    • 16.11.2009
                                    • 2916
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #57
                                    Ich bringe mal einen Aspekt rein, der bisher noch nicht betrachtet wurde: eine Art archaisches Grundrecht.
                                    Gibt es - oder sollte es nicht - ein Grundrecht auf „Unterwegs sein“ geben? Warum sind wir per Gesetz zur Sesshaftigkeit „verdonnert“ bzw. dazu, in einer festen Unterkunft oder nur gegen Bezahlung außerhaus übernachten zu dürfen? Steht uns Menschen nicht ein freies Umherstreifen - unter Rücksichtnahme auf Reviere anderer Menschen und Tiere - zu?
                                    Und sollte das Betretungsrecht der freien Landschaft nicht auch das Schlafen in der freien Landschaft beinhalteten?
                                    Mir kommt das seltsam vor, ich darf in der freien Landschaft rumlaufen, zumindest in BW Tag wie Nacht, picknicken, grillen, feiern, hinkacken, sogar Lärm machen, Klappstühle hinstellen und die ganze Nacht sitzen, Licht machen - sofern es nicht durch örtliche Satzung (z.B. aus Naturschutzgründen) eingeschränkt ist - nur ein Zelt aufstellen und drin schlafen, das darf ich nicht.

                                    Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich bin nicht für eine ungeregelte Freigabe. Ich wünsche mir ein erweitertes Betretungsrecht ähnlich dem Jedermannsrecht, dass Menschen, die mit Muskelkraft (ja, auch Ebike) unterwegs sind außerhalb von Natur- und sonstigen Schutzgebieten und Nationalparks, von mir aus auch außerhalb weiteren definierten (z.B. touristischen Hotspots) Gebieten in einer zu bestimmenden Entfernung von Gebäuden, jagdlichen Einrichtungen etc. das Zelten für eine Nacht erlaubt, sofern kein Schaden angerichtet wird (wie beim Betretungsrecht auch: nicht in hohen Wiesen/bestellten Feldern etc.).

                                    Wenn man wollte, ginge das. Ich bin überzeugt, dass das kein Massenphänomen würde und möglicher Missbrauch ist kein Grund dagegen, sonst müsste man auch das Betretungsrecht einschränken. Auch das ist im übrigen eine Art Jedermannsrecht, das Rechte der Grundeigentümer zugunsten der Allgemeinheit einschränkt und das es in der Form nicht überall, z.B. in GB nicht gibt (dort nur Wegerechte und ausgewiesene Access-Areas).
                                    Als Landschaftsplanerin weiß ich außerdem, dass der Blick hier in der Diskussion auf unsere heimische Landschaft viel zu idyllisch ist. In D gibt es so gut wie keine Naturlandschaften (wenn dann geschützt) sondern fast nur intensiv genutzte Kulturlandschaft und mehr oder weniger intensiv oder naturnah bewirtschafteten Forst. Es gibt wenige zum Zelten geeignete Stellen außerhalb von Schutzgebieten, wo ein relevanter Schaden entstehen könnte. Mitnichten wollten alle, wie hier behauptet, nur an den ganz besonders schönen Stellen Zelten. Ich wäre froh, ich dürfte das einfach hier bei mir an den Wander- und Radwegen.

                                    Gruß,

                                    Claudia

                                    Kommentar


                                    • ronaldo
                                      Freak
                                      Moderator
                                      Liebt das Forum
                                      • 24.01.2011
                                      • 12046
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #58

                                      Kommentar


                                      • Torres
                                        Freak

                                        Liebt das Forum
                                        • 16.08.2008
                                        • 30907
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #59
                                        In S-H hast Du dieses Recht, wo bei Du Dich nicht Tag und Nacht überall aufhalten darfst (nächtliches Betretungsverbot im Wald) und auch nicht überall picknicken, kacken und schon gar nicht überall grillen etc. darfst. Natürlich gibt es auch die Grenzen Felder, Wiesen, Siedlung, Naturschutzgebiet, während Du kommunales Grün zum Übernachten nutzen darfst. Leider finde ich die Rechtsverordnung nicht, das ist das, was ich von einer Radtour 2014? erinnere.

                                        Ich musste auf meiner Radtour aber feststellen, dass das ziemlich kompliziert ist und damit kaum Plätze in Frage kommen, sei es, weil das Land privat ist oder einfach schon aus Gründen des Sichtschutzes (Wald ist ja tabu), wobei das für Wanderer anders sein mag und sich auch im Sommer anders darstellen mag, als im Winter - ich war ja im Dezember unterwegs. Ich hab das daher nur einmal genutzt. Die Fortsetzung in Dänemark habe ich dann nie gemacht, da gibt es kein Jedermannsrecht und Übernachtung schien im Winter schwierig.

                                        Ansonsten wurde die Initiative Naturschutz S-H hier ja schon mal vorgestellt, wobei gerade in der Coronazeit die Regeln so massiv NICHT eingehalten wurden, dass zwischenzeitlich über eine Einstellung des Projektes nachgedacht wurde. Auch bei maahinens und meinem Besuch waren wir praktisch die einzigen Gäste, die ohne Auto und in kleiner Gruppe unterwegs waren. Keine guten Voraussetzungen für eine bundesweite Regelung. Eine Voranmeldung ist hier übrigens nicht nötig. https://www.wildes-sh.de/die-regeln/
                                        Oha.
                                        (Norddeutsche Panikattacke)

                                        Kommentar


                                        • Enja
                                          Alter Hase
                                          • 18.08.2006
                                          • 4768
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #60
                                          Wir bezahlen gerne Kurtaxe, wenn das bedeutet, dass die investiert wird, um Wald und Strand sauber zu halten, benutzbare öffentliche Toiletten vorzuhalten und meinetwegen noch ein paar nette Veranstaltungen anzubieten. Ob man die nun besuchen will oder nicht. Außerdem bezahlt man die längst überall, ob sich das nun Citytax oder wie auch immer nennt. Gehört halt zu den Übernachtungskosten.

                                          Auf gut frequentierten Wander- oder Radwegen stehen morgens eigentlich immer Zelte am Wegesrand. Was natürlich nicht nett ist, wenn der Campingplatz gleich daneben ist.

                                          Auf Wohnmobilstellplätzen sind Menschen nicht gern gesehen, die ohne Toiletten unterwegs sind und die angrenzenden Büsche nutzen. Ein Wildcamper erzeugt damit vielleicht keinen bleibenden Schaden, viele Wildcamper schon. Die Wanderwege entlang sieht es da, wo viele unterwegs sind, alles andere als gut aus. Zum Vergleich etwa mit Ländern, wo es an allen Ecken Toiletten gibt. Während man in Deutschland gerne auch bei angebotener Bezahlung in Kneipen abgewiesen wird. Was mich immer an Lemberg denken lässt, wo wir den Begriff der "Toilet-only-guests" kennenlernten und die Gastronomen darum wetteiferten, die gestyltesten Toiletten anzubieten. Ich hasse es, wenn ich mindestens ein Glas Wasser trinken muss, um die Toilette benutzen dürfen, wodurch der nächste Toilettenbesuch vorprogrammiert wird.

                                          So in der Art. Anekdotisch fragen wir immer und sind dabei auch noch nie abgewiesen worden.

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X