Wildzelten - ein zwiegespaltenes Thema

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  • Juni
    Anfänger im Forum
    • 26.06.2022
    • 30
    • Privat

    • Meine Reisen

    Wildzelten - ein zwiegespaltenes Thema

    Moin, Moin,
    ein für mich selten so zwiegespaltenes Thema...

    Habe vor zwei Wochen an der Nordsee eine kurze WE Tour gemacht und mich (höflich ausgedrückt) sehr darüber aufgeregt, dass ich auf einem Campingplatz nicht nur Platzgebühr für eine Nacht zahlen musste, sondern auch eine Gebühr als Person und zzgl Strompauschale - spät ankommen, früh abreisen, 2L Wasser in Anspruch genommen.... - aber dann noch zusätzlich 3,50 € Gästepauschale für den Landkreis.... Sprachlos: das Bundesland zwingt mich auf dem Campingplatz - ich halte mich daran und darf zur Belohnung eine Gebühr/Strafe an den Kreis bezahlen - jedenfalls bei den 1 Tages-Nutzer ist das unverhältnismäßig.

    Im Heimatbundesland MV ist das Zelten für eine Nacht erlaubt... Aber MV erklärt alles zum NSG oder LSG, das drei Bäume hat. Ist also nur ein mäßiger Vorteil.

    Dann den übrigen Tag über wieder Müll und Toilettenpapier bewundern dürfen.... (auch eine Plastikzahnbürste - war nicht abgesägt, die ULer sind also unschuldig ;-P). Und ich denke mir - doch wieder sinnvoll.

    Letztes Jahr in der Lüneburger Heide (!!!) - auf einem Holz-Picknicktisch ein viereckiges Brandloch entdeckt = danke Du Spinner mit Deinem HoBo, wegen Dir sind diese Verbote dann doch sinnvoll.

    Ich habe zu dem Thema Wildzelt-Verbot gefühlt alle zwei Wochen eine neue Meinung.... Was sind eure Erfahrungen?
    Ich glaube, weil die Länder zu faul sind sich mit ihren NSG und LSG zu beschäftigen (Parkaufsicht) wird einfach ein Pauschalverbot ausgesprochen. Um die Beweislast zu vereinfachen, wird einfach jedes Zelt verboten, denn Zelt ist einfacher nachzuweisen als die Zuordnung des Mülls oder eine erloschene Feuerstelle. Dabei werden Tagesausflügler ignoriert. Mit der gleichen Logik müsste öffentliches Rauchen verboten werden, da die weggeworfen Kippen in das Grundwasser gehen. Andererseits habe ich in keiner Heidelandschaft bisher ein Rauchverbot gesehen.
    Zuletzt geändert von Juni; 30.06.2022, 06:55.

  • Homer
    Freak

    Moderator
    Liebt das Forum
    • 12.01.2009
    • 17317
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2

    Editiert vom Moderator
    wir bitten um freundliche beachtung

    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden. Dein Team der
    420

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    • Funner
      Fuchs
      • 02.02.2011
      • 2329
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      • Meine Reisen

      #3
      Zitat von Juni Beitrag anzeigen
      Andererseits habe ich in keiner Heidelandschaft bisher ein Rauchverbot gesehen.
      In Niedersachsen ist es verboten:

      Nach § 35 Abs. 1 NWaldLG ist es in Wald, Moor und Heide sowie in gefährlicher Nähe davon verboten, in der Zeit vom 1. März bis zum 31. Oktober Feuer anzuzünden oder zu rauchen.
      Allerdings mit der Ausnahme, dass es für Waldarbeiter, Jäger, Eigentümer nicht gilt.

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      • Trekkman
        Erfahren
        • 25.11.2003
        • 251
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Es ist wie mit einer Pandemie. Allein das Wort "Wildzelten" im Thread-Titel eines Forums ist ein Virus, der etwas verbreiten kann, was für mich als freiheitsliebender und umsichtiger Naturfreund eher schädlich ist.
        https://lighterpack.com/r/b3tyeh

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        • Torres
          Freak

          Liebt das Forum
          • 16.08.2008
          • 32299
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Wildzelten ist wie 9-Euro-Ticket. Alle wollen dahin, wo es schön ist. Daher ist es in Gebieten, wo wenige Leute hinwollen oder die weniger dicht besiedelt sind, mit bestimmten Einschränkungen erlaubt (S-H - zusätzlich sogar mit speziellen Zeltplätzen -, MVP, Brandenburg), in anderen Gebieten wurden Angebote geschaffen (RLP, BW), woanders ist es verboten. Die Natur dankt.
          Oha.
          (Norddeutsche Panikattacke)

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          • Flachlandtiroler
            Freak
            Moderator
            Liebt das Forum
            • 14.03.2003
            • 30232
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Zitat von Torres Beitrag anzeigen
            in anderen Gebieten wurden Angebote geschaffen (RLP, BW)
            Sollten damit diese Trekkingplätze gemeint sein: Was ist daran wildzelten? Befestigter Platz, Nutzung nur nach Anmeldung und gegen Gebühr. Für mich sind das Campingplätze ohne Straßenanschluß.

            OT: Für mich schaut das ganze wie eine typische Sommerloch-Debatte aus, der Name des TO ist womöglich Programm.
            Meine Reisen (Karte)

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            • Torres
              Freak

              Liebt das Forum
              • 16.08.2008
              • 32299
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
              Sollten damit diese Trekkingplätze gemeint sein: Was ist daran wildzelten? Befestigter Platz, Nutzung nur nach Anmeldung und gegen Gebühr. Für mich sind das Campingplätze ohne Straßenanschluß.

              OT: Für mich schaut das ganze wie eine typische Sommerloch-Debatte aus, der Name des TO ist womöglich Programm.
              Zu 1: Das hättest Du mal in der Coronadiskussion über Tourismus anbringen sollen (Trekkingplätze = Campingplätze) . Sieht der Gesetzgeber ja auch so.

              Aber stimmt schon. S-H ist ohne Anmeldung, das ist was anderes.

              Zu 2: Sommerlochdebatte trifft es Man muss sich ja beschäftigen
              Oha.
              (Norddeutsche Panikattacke)

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              • Pfad-Finder
                Freak

                Liebt das Forum
                • 18.04.2008
                • 12148
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Ein signifikanter Teil der User in diesem Forum praktiziert Wildcampen unter der Maßgabe "Lass Dich nicht erwischen, hinterlass keine Spuren und halte die Klappe."

                Dass Punkt 1 in touristisch intensiv genutzten oder dicht besiedelten Regionen (=Nordseeküste) nicht funktioniert, ist wohl klar.
                Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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                • Ditschi
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 20.07.2009
                  • 13191
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Nur noch einmal zur Klarstellung: " Wildzelten" unterfällt in " legal" und " illegal". Stoff für Kontroversen lieferte in der Vergangen das illegale Wildzelten. Siehe dazu post 2. Wer " Wildzelten" anspricht, sollte klarstellen, welche Variante er meint. Denn das legale Wildzelten ist unproblematisch.
                  Ditschi

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                  • Bulli53
                    Fuchs
                    • 24.04.2016
                    • 2139
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Die beiden letzten Beiträge bringen es auf den Punkt.
                    Muss ein Grundeigentümer, Wald- und Wildackerbesitzer das Übernachten auf seinem Grund dulden? Betreten auf Wegen etc. Ist ja durch das Bundeswaldgesetz weitgehend legal.
                    Viele Waldgebiete sind in D in Privatbesitz, dass ist allerdings für den Reisenden nur selten erkennbar.
                    Zuletzt geändert von Bulli53; 30.06.2022, 10:15.

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                    • Igelstroem
                      Fuchs
                      • 30.01.2013
                      • 1984
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      »Sommerloch« war auch mein erster Gedanke, und: »Wenn ich Kommunikationsberater wäre, hätte ich abgeraten«. Aber die TO trifft keine Schuld. Sie ist nämlich nicht verpflichtet, alles zu lesen, was in diesem Forum schon diskutiert worden ist.

                      Rauchen im Wald ist im Sommer überall verboten, glaube ich. Nicht wegen des Grundwassers, sondern aus näherliegenden Gründen. Hobo auf einem Holztisch? Habe ich im Winter auch schon gemacht, kommt auf den Hobo an. Beim Wildcampen in deinem Heimatbundesland muss man ein bisschen aufpassen, dass man, sofern man sich auf eine Badestelle kapriziert hat, nicht von einem breitspurigen Nachtangler überfahren wird. Das Thema hatte ich jetzt schon zweimal unterwegs. Es lauern also überall Gefahren.

                      Alles ist eine Frage des Know-how. Wenn man unbedingt in Deutschland wandern muss, findet man seine Lösungen, sofern man sich von dem Gedanken verabschieden kann, dass es da schön ist, wo ›besonders schön‹ draufsteht. Ich meide Nationalparks und durchquere Naturschutzgebiete zügig um die Mittagszeit. Wer markierte Wege gehen muss, ist natürlich im Nachteil. 🦏

                      Das mit den Trekkingplätzen greift ja um sich. Sozusagen als Mittelding zwischen Wildzelten und gebuchter Pauschalreise. Es gibt bei mir drei Gefühlsreaktionen darauf: (1) »Könnte man mal machen, aber nur da, wo es nicht überbucht ist«, (2) »Schweden ist eigentlich gar nicht so weit weg« und (3) »Ich brauche ein Snugpak Ionosphere als Zelt nur für Deutschland«.

                      Wenn man es sehr genau nimmt, schaffe ich es eigentlich bei jeder Übernachtungstour, irgendetwas Illegales zu tun. Dieser Ball ist allerdings ziemlich flach. Abweichend von einer bei ODS verbreiteten Praxis widerstrebt es mir, mich beim Übernachten besonders geschickt zu verstecken. Das Kalkül ist also bei mir eher dies: Verhalte dich so, dass du es erklären kannst, dass es wahrscheinlich toleriert wird und dass die theoretisch mögliche Sanktion gering ausfällt.

                      Der verbleibende Konflikt ist dann der, ob man bei ODS einen Bericht darüber schreibt. 🙉
                      Zuletzt geändert von Igelstroem; 30.06.2022, 11:33.
                      Lebe Deine Albträume und irre umher

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                      • lina
                        Freak

                        Vorstand
                        Liebt das Forum
                        • 12.07.2008
                        • 44441
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Juni Beitrag anzeigen
                        Habe vor zwei Wochen an der Nordsee eine kurze WE Tour gemacht und mich (höflich ausgedrückt) sehr darüber aufgeregt, dass ich auf einem Campingplatz nicht nur Platzgebühr für eine Nacht zahlen musste, sondern auch eine Gebühr als Person und zzgl Strompauschale - spät ankommen, früh abreisen, 2L Wasser in Anspruch genommen.... - aber dann noch zusätzlich 3,50 € Gästepauschale für den Landkreis.... Sprachlos: das Bundesland zwingt mich auf dem Campingplatz - ich halte mich daran und darf zur Belohnung eine Gebühr/Strafe an den Kreis bezahlen - jedenfalls bei den 1 Tages-Nutzer ist das unverhältnismäßig.
                        Wenn man da unterwegs ist, wo es alle "schön" finden bzw. welche Gegenden heftig touristisch beworben werden (und wo dann auch Kurtaxe fällig ist, welche mancherorts auch sinnvoll ist, weil es längerfristig naturkompatibler ist, die ganzen zertrampelten Landschaften wieder zu reparieren), ist das nicht ungewöhnlich, auch wenn es anders ginge: Auf einem meiner Lieblingscampingplätze in DK (an der Ostsee) zum Beispiel wird man gefragt "Brauchst Du Strom?" und wenn nicht, dann bezahlt man das auch nicht. Kommt halt immer darauf an – es soll auch Campingplätze geben, wo einem vorgeschrieben wird, in welche Richtung der Zeltausgang zeigen darf.

                        Erfahrungsgemäß ist D sowieso nicht wirklich zelterfreundlich, und überwiegend ganz besonders nicht in den Touristengebieten am Meer zur Hauptsaison. Dieses Szenario muss man dann halt meiden. Der Vorteil als outdooraffiner Mensch ist ja, dass man Gegenden schön finden kann, die andere nicht mal finden und das auch noch zu Jahreszeiten, welche die meisten Bürger auf dem Sofa verbringen

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                        • bluesaturn
                          Fuchs
                          • 11.01.2017
                          • 1012
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Kann ich dazu auch bitte etwas fragen? Camper, Vans stellen sich auch haeufig auf einen Parkplatz oder an den Rand von etwas und parken da. Die Bewohner schlafen dort eine Nacht. Warum sollte ich das nicht mit einem Zelt auch machen koennen, evenuell etwas abseits auf einer Gruenflaeche, weil Steine weh tun. Ich bin leise, hinterlasse keinen Müll. Mein Van ist mein Rad mit Packtaschen. Unsere Gesellschaft bietet leider selten gute Radparkplaetze an. Zumal, was mache ich, wenn ich als Radfahrer nicht mehr nachts nach Hause komme? Wie stelle ich meine Fahrtüchtigkeit wieder her?

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                          • toppturzelter
                            Fuchs
                            • 12.03.2018
                            • 1875
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von bluesaturn Beitrag anzeigen
                            Kann ich dazu auch bitte etwas fragen? Camper, Vans stellen sich auch haeufig auf einen Parkplatz oder an den Rand von etwas und parken da. Die Bewohner schlafen dort eine Nacht. Warum sollte ich das nicht mit einem Zelt auch machen koennen, evenuell etwas abseits auf einer Gruenflaeche, weil Steine weh tun. Ich bin leise, hinterlasse keinen Müll. Mein Van ist mein Rad mit Packtaschen. Unsere Gesellschaft bietet leider selten gute Radparkplaetze an. Zumal, was mache ich, wenn ich als Radfahrer nicht mehr nachts nach Hause komme? Wie stelle ich meine Fahrtüchtigkeit wieder her?
                            Vielleicht, weil Autos in Deutschland (und manchen anderen Regionen) heilig sind. Vielleicht sollte man sich mal vier Reifen an die Zeltecken legen und es drauf ankommen lassen...

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                            • walnut
                              Fuchs
                              • 01.04.2014
                              • 1227
                              • Privat

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                              #15
                              Ich glaub das mit den Campern hat sich durchaus etwas relativiert, sowohl wegen den schwarzen Schafen, als auch der schieren Menge in Coronazeiten. OT: Wobei ich mir nicht sicher bin ob da net ab und zu auch ne Portion Neid das Urteil trübt 😉

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                              • Torres
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 16.08.2008
                                • 32299
                                • Privat

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                                #16
                                Klar kannst Du das machen - am Rand eines Fernrad/wanderweges, an einem Unterstand, neben einem Parkplatz oder an der Straße. Wenn es plausibel ist, dass Du Dein Ziel nicht erreichen konntest und es auch keine andere Möglichkeit gab, wieso nicht? Wenn Du allerdings das Naturschutzgebiet nimmst, die Dünen, den Panoramaausblick, den Touri Hotspot gibt es halt Ärger, wenn Du erwischt wirst.
                                Oha.
                                (Norddeutsche Panikattacke)

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                                • Ditschi
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 20.07.2009
                                  • 13191
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Zitat von bluesaturn Beitrag anzeigen
                                  Kann ich dazu auch bitte etwas fragen? Camper, Vans stellen sich auch haeufig auf einen Parkplatz oder an den Rand von etwas und parken da. Die Bewohner schlafen dort eine Nacht. Warum sollte ich das nicht mit einem Zelt auch machen koennen, evenuell etwas abseits auf einer Gruenflaeche, weil Steine weh tun. Ich bin leise, hinterlasse keinen Müll. Mein Van ist mein Rad mit Packtaschen. Unsere Gesellschaft bietet leider selten gute Radparkplaetze an. Zumal, was mache ich, wenn ich als Radfahrer nicht mehr nachts nach Hause komme? Wie stelle ich meine Fahrtüchtigkeit wieder her?
                                  Gute Frage! Für alle Camper ist es nach allen Landesgesetzen nicht erlaubt, auf PKW-Parkplätzen zu campem. Das ist immer noch so. Wäre vom Gemeingebrauch nicht gedeckt, sondern unerlaubte Sondernutzung. Camper werden von den Naturschutzgesetzen auf die dafür vorgesehenen Plätze verwiesen. Also, auf Parkplätzen Stühle, Tisch und Grill rausstellen, ist auch Wohnmobilbesitzern nach wie vor nicht gestattet. Allerdings dürfen sie dort ohne Zeitlimit parken. Jetzt haben mitfühlende Richter entschieden: wenn sie da eh die Nacht stehen dürfen, warum nicht auch darin schlafen ? Zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit. Besser ,als völlig übermüdet weiter zu fahren, weil sie keine Unterkunft finden. Steht nirgendwo im Gesetz. Reines Richterrecht.
                                  Nun kommt bluesaturn, stellt ihr Fahrrad auf einem PKW-Parkplatz ab und stellt ihr Zelt auf dem Grün zwischen zwei Parkplätzen auf, um dort zu schlafen und um ihre ihre Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen ?
                                  Angesehen davon, daß ich dort so nie möchte schlafen wollen: legal? Das Gesetz sagt, verboten. Was sagt das Richterrecht ? Kann man die Rechtsprechung darauf ausdehnen ? Ich der Fall wirklich vergleichbar? Ich befürchte, das geht für sie nicht gut aus. Aber wer weiß ? Vielleicht wird sie Vorreiterin bahnbrechender Entscheidungen ?
                                  Ditschi

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                                  • Hebi19
                                    Erfahren
                                    • 29.08.2010
                                    • 320
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Auch in diesem Sommerloch wieder mal eine Diskussion wegen dieses Themas......man mag es fast nicht glauben.......
                                    Und irre - wenn man auf Campingplätzen übernachten will, die ihre Gebühren im Internet und auf Printmedien veröffentlichen, dann kommen die auf die Idee und verlangen diese Gebühren tatsächlich......also sowas. Auch wenn man da nur eine Nacht schlafen möchte.....

                                    Ich oute mich hier mal als einer der Wohnmobilbesitzer die hauptsächlich auf kostenfreien Stell- und Parkplätzen übernachten. Ich genieße diese Grauzone, die das deutsche Recht bietet....
                                    Und ich oute mich als jemand, der bei Wanderungen (Fuß- und Rad-) auch "in der Gegend" übernachtet und dabei in den letzten 20 Jahren noch keine unliebsamen Begegnungen hatte. Aber wie schon etliche geschrieben haben: auch ich meide dazu touristische Hotspots. Das Zelt baue ich frühestens in der Dämmerung auf. Und wieder ab bis die meisten Mitmenschen ans Frühstück denken. Bei meinem Frühstück hängt die Plane dann noch zum trocknen über einer Bank.
                                    Natur- und Landschaftsschutzgebiete sind auf der Wanderkarte in meinem Garmin markiert, so dass ich auch die meiden kann. Und ja, wenn jemand in der Nähe ist frage ich höflich.
                                    Beispiel Oberpfalz - ca 5 km nach einer Wallfahrtskirche - freies Feld mit eingestreuten Wiesenstücken und Heckengruppen. Eine offene Holz-Scheune/Unterstand (ca Reihenhausgröße). Ein Bauer ackert mit Traktor auf dem großen Feld neben der Scheune. Ich warte mit dem Aufbau, bis er in der Nähe ist und winke. Er stellt Motor ab und kommt zu mir herunter. Ich grüße freundlich und frage, ob ich hier auf der Wiese neben der Scheune mein Zelt aufbauen dürfte.
                                    "ahhhh - middm Zeld bisd douh - na dees is ja staaht - na, ih kann der des nedd erlaum, wal me die Wiesn goar nedd gheehrd - abbe den den die gheerd, den kenn i - der iss aus Nachbahdorf und hadd bestimmt nix dagehng....."
                                    Als in der Nacht ein kräftiges Gewitter aufzog habe ich das Außenzelt schnell abgebaut, das Innenzelt in die Scheune getragen und dort nach dem Gewitter weitergeschlafen. So musste ich trotz Gewitter am nächsten Morgen nichtmal was zum trocknen aufhängen......
                                    In Frankreich habe ich keine Problem zum Übernachten die meist günstigen camping municipal zu nutzen. Ich habe es aber auch schon in der Champagne erlebt dass die mich wegen Überfüllung wieder rauskomplementiert haben - abends um kurz vor 8 ..... nein, sie haben auch keine 3 qm mehr für mein Zelt....nous sommes complets
                                    Da bin ich noch 3km weiter und habe einen Platz bei einer Feldweggabelung zwischen Mais und Getreide gefunden - wurde eine ruhige und erholsame Nacht. Am nächsten Morgen fuhr tatsächlich ein Bauer auf seinem Trekker vorbei. Da ich bereits beim Abbau war winkte ich ihm freundlich zu und er winkte freundlich zurück.

                                    Die wenigen buchbaren Trekkingplätze in Deutschland haben für mich das Problem, dass ich exakt tagesgenau und metergenau meine Etappen planen müsste - das läuft so ziemlich aller Flexibilität und Freiheit konträr die ich an meinen Touren liebe.
                                    Martin alias hebi19

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                                    • lina
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                                      • 12.07.2008
                                      • 44441
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                      Besser ,als völlig übermüdet weiter zu fahren, weil sie keine Unterkunft finden.
                                      Dieser Part ist wirklich spannend, denn mit einem Fahrzeug erreicht man am ehesten noch eine Unterkunft. Mit dem Rad ist das schwieriger, weil der mögliche Radius viel kleiner ist, und Sekundenschlaf auf zwei Rädern ist ebenfalls möglich bis gesundheitsschädigend, wenn man dann umkippt. Zu Fuß ist das Erreichen einer Unterkunft noch näher am Unmöglichen. Ich jedenfalls wäre pro Sonderbedingungen für Weitwanderer und Radreisende (außerhalb der Naturschutzgebiete selbstverfreilich) :-)

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                                      • bluesaturn
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                                        • 11.01.2017
                                        • 1012
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                        Gute Frage!
                                        Danke und Danke fuer deine Einschaetzung.
                                        Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                        Für alle Camper ist es nach allen Landesgesetzen nicht erlaubt, auf PKW-Parkplätzen zu campem. Das ist immer noch so. Wäre vom Gemeingebrauch nicht gedeckt, sondern unerlaubte Sondernutzung. Camper werden von den Naturschutzgesetzen auf die dafür vorgesehenen Plätze verwiesen. Also, auf Parkplätzen Stühle, Tisch und Grill rausstellen, ist auch Wohnmobilbesitzern nach wie vor nicht gestattet. Allerdings dürfen sie dort ohne Zeitlimit parken. Jetzt haben mitfühlende Richter entschieden: wenn sie da eh die Nacht stehen dürfen, warum nicht auch darin schlafen ? Zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit. Besser ,als völlig übermüdet weiter zu fahren, weil sie keine Unterkunft finden. Steht nirgendwo im Gesetz. Reines Richterrecht.
                                        Nun kommt bluesaturn, stellt ihr Fahrrad auf einem PKW-Parkplatz ab und stellt ihr Zelt auf dem Grün zwischen zwei Parkplätzen auf, um dort zu schlafen und um ihre ihre Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen ?
                                        Angesehen davon, daß ich dort so nie möchte schlafen wollen: legal? Das Gesetz sagt, verboten. Was sagt das Richterrecht ? Kann man die Rechtsprechung darauf ausdehnen ? Ich der Fall wirklich vergleichbar? Ich befürchte, das geht für sie nicht gut aus. Aber wer weiß ? Vielleicht wird sie Vorreiterin bahnbrechender Entscheidungen ?
                                        Ditschi
                                        Warum bin ich nicht gleich vor dem Gesetz? Ich habe leider kein Geld, Vorreiter fuer so eine Entscheidung zu sein.



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