März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

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  • phoeniks
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    • 01.09.2009
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    März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

    Hallo Miteinander,

    nachdem ich schon eine halbe Ewigkeit hier im Forum mitlese und mir den ein oder anderen Tip bzw. Inspiration aus dem schier endlosen Vorrat an Wissen geholt habe, wird es Zeit dass ich mich auch mal zu Wort melde. Das tut man natürlich am Besten mit einer langen, langen Frage

    Mein Freund und ich haben uns vorgenommen nächsten Winter unsere erste Wintertour in Angriff zu nehmen. Wir sind was Wintersport angeht nicht unerfahren, jedoch beschränkte sich das bisher aufs Berg runter fahren. Ich fahre seit ich 6 bin Ski, bin dann vor 14 Jahren aufs Snowboard umgestiegen; komme aber auf "normalen" Skieren eigentlich (mehr oder weniger elegant) überall runter. Mein Freund fährt seit 6 Jahren Snowboard und stand noch nie auf Skiern. Das Snowboarden hat er allerdings an einem Tag gelernt und ich habe auf jeden Fall noch vor ihn über Weihnachten mal einen Tag auf Skier zu stellen. D.h. zum Zeitpunkt unserer Tour sollte er zumindest rudimentäre Ski-Erfahrungen haben.
    Nach einiger Recherche was geeigntete Wintertouren für Anfänger angeht sind wir auf den nörlichen Kungsleden zwischen Abisko und Nikkaluokta gekommen. Dabei hat uns sowohl dieser Thread bei der Entscheidung sehr geholfen als auch die Tatsache, dass wir Teile des Kungsledens diesen Sommer gelaufen sind und daher einige Etappen kennen. Zudem ist es für uns sehr praktisch, dass Equipment in Abisko auszuleihen. So müssen wir uns nicht extra um Ausrüstung kümmern. Auch die Tatsache, dass man die Strecke komplett als Hüttentour machen kann spricht sehr dafür, da momentan kein Geld da ist um unsere Campingausrüstung winterfest zu machen.
    Lange Rede kurzer Sinn...
    Das Ziel: Abisko->Nikkaluokta im März 2010 mit Skiern als Hüttentour. Nun zu meinen Fragen:
    Ist die Strecke wirklich machbar für Skitouren Anfänger? Mir bereiten die ersten beiden, etwas längeren Etappen Abisko-> Abiskojaure, Abiskojaure->Alesjaure etwas Kopfschmerzen.
    Es wurde mehrfach im Forum erwähnt, dass das in Abisko ausgeliehene Equipment von Nikkaluokta aus per Bussgods zurückgeschickt werden kann. Habt ihr eine Vorstellung wieviel das ungefähr kostet?
    Sollte man trotz Hüttentour einen Kocher und Geschirr mitnehmen?
    Reicht für die Übernachtung in den Hütten ein Hüttenschlafsack (sprich, Seideninlett) oder sollte man doch lieber nen Schafsack mitnehmen?
    Welchen Zeitpunkt haltet ihr denn für sinnvoll. Eher Anfang März (weniger los, wahrscheinlich schneesicherer, dafür aber kälter und weniger lange hell) oder Ende März (kurz vor Ostern, wahrscheinlich richtig voll, eventuell nicht so schneesicher, aber wärmere Temperaturen und länger hell)? Wir sind da recht flexibel.

    Das soll's erstmal gewesen sein, ist eh schon etwas ausgeufert
    Vielen Dank schonmal im voraus,
    Ilka

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    #2
    AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

    Das ist für Anfänger machbar.
    Was das zurückschicken kostet weiss ich nicht- vielleicht ist das persönliche Zurückbringen billiger....
    Kocher und Geschirr benötigt man bei einer reinen Hüttentour nicht.
    Ich würde trotzdem einen mitnehmen, für eine warme Suppe mittags oder so- vielleicht muss man auch mal in einem Windschutz übernachten. Z.B. die Strecke Abiskojaure- Alesjaure, der ist je nach Wetter ein guter Unterschlupf.
    Ich würde auf alle Fälle einen warmen Winterschlafsack und einen Biwaksack mitnehmen. Kann hilfreich sein bzw. auch mal vor dem Erfrieren retten.
    Auch wenn die Tour nicht so schwer ist, man kann in böses Wetter geraten und dann...
    Von der Zeit her- entweder kurz vor Ostern, oder 1-2 Wochen nach Ostern.
    Die Zeit von Karfreitag bis eine Woche nach Ostern ist voll. Danach gehts wieder. Wir hatten dieses Jahr im April- ab Karfreitag- sehr wenig leute getroffen (war aber auch nicht Kungsleden).
    Schneesicher ist es da in der Regel bis Ende April.

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    • Fjaellraev
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      • 21.12.2003
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      #3
      AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

      Peter hat eigentlich schon das Meiste gesagt
      Ich würde allerdings nicht unbedingt einen Biwaksack mitnehmen, sondern mir in Abisko einen Windsack leihen, da kann man sich dann auch zu zweit reinsetzen, oder ihn einfach als Windschutz während einer Rast aufspannen.
      Isomatte auf jeden Fall auch mitnehmen, selbst wenn ihr nur in Hütten schlafen wollt. Im Falle einer unfreiwilligen Nacht unterwegs aber auch bei der Mittagspause ganz angenehm.
      Zurückschicken ab Nikkaluokta kostet vermutlich (!) den normalen Bussgods Preis für Päckchen die du dir auch an deinen Zielort schicken lassen kannst von zur Zeit 100 SEK pro Gepäckstück plus einen Miettag in der Fjällstation.
      Aber da fragst du am besten mal direkt in der Fjällstation.
      Abisko - Abiskojaure ist eine recht angenehme Etappe die sehe ich als nicht so problematisch an.
      Abiskojaure - Alesjaure ist schon recht lang, aber das anstrengende Stück ist zum Glück am Anfang, nachher geht es (ausser bei Gegenwind) eigentlich ganz angenehm. Wenn das Wetter einigermassen mitspielt auch keine gar zu heftige Sache.

      Wenn euch die Zeit dazu reicht, plant in Abisko vor der Tour noch einen Eingewöhnungstag mit einer Tagestour in die Umgebung ein. Dann könnt ihr euch ruhig an die Ausrüstung gewöhnen und auf allfällige Probleme noch reagieren.

      Gruss
      Henning
      Es gibt kein schlechtes Wetter,
      nur unpassende Kleidung.

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      • Christine M

        Alter Hase
        • 20.12.2004
        • 4084

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        #4
        AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

        Ich habe die Tour vor einiger Zeit als geführte Tour mit dem stf gemacht.

        Zitat von phoeniks Beitrag anzeigen
        Ist die Strecke wirklich machbar für Skitouren Anfänger? Mir bereiten die ersten beiden, etwas längeren Etappen Abisko-> Abiskojaure, Abiskojaure->Alesjaure etwas Kopfschmerzen.
        Ja. Ich finde ja, dass die Fortbewegung in Skandinavien im Winter einfacher ist ... Es gibt keinen Morast und über die Seen läuft man einfach drüber (sofern das Eis sicher ist). Es gibt zwei Faktoren, die das Laufen konditionell erschweren: Neuschnee > es ist noch keine Spur vorhanden und ihr müsst selber spuren (je mehr Leute unterwegs sind, desto einfacher habt ihr es in der Hinsicht); und zu warmes Wetter und dementsprechend pappiger Schnee, der an den Skiern klebt.

        Ich fand die Abstände zwischen den Hütten aber auch mit mittelmäßiger Kondition gut machbar, wobei ich nie spuren musste.

        Es wurde mehrfach im Forum erwähnt, dass das in Abisko ausgeliehene Equipment von Nikkaluokta aus per Bussgods zurückgeschickt werden kann. Habt ihr eine Vorstellung wieviel das ungefähr kostet?
        Vielleicht einfach mal in Abisko fragen.

        Sollte man trotz Hüttentour einen Kocher und Geschirr mitnehmen?
        Bei uns lief ein Benzinkocher plus eine Flasche Benzin für die Gruppe (plus Topf) unter Sicherheitsausrüstung. Ich würde einen mitnehmen.

        Reicht für die Übernachtung in den Hütten ein Hüttenschlafsack (sprich, Seideninlett) oder sollte man doch lieber nen Schafsack mitnehmen?
        Ich kann mich grad gar nicht daran erinnern, dass es in den Hütten überhaupt Decken gab. Ich würde aber auf jeden Fall einen richtigen Schlafsack mitnehmen, je wärmer desto besser (auch unter Notfallgesichtspunkten).

        Dazu - auch für Pausen sehr gut - eine Isomatte aus Evazote-Schaum. Und entweder ein Biwaksack oder - besser - ein Windsack. Wir hatten für je zwei Personen einen (4-Personen) Windsack und eine Schaufel. Den Windsack konnte man sich überstülpen und hatte zu zweit mitsamt beiden Rucksäcken bequem Platz darunter und konnte wind- und wettergeschützt Pause machen. Auch gut, um darunter nasse Klamotten zu wechseln - wir hatten damals Ende März/Anfang April Regen.

        Mit der Schaufel kann man z. B. einen windgeschützten Platz für die Pause (oder den Notfall) herstellen oder eine schöne Sitzbank, je nach Wetter.

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        • Nordland_peter

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          • 04.11.2004
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          #5
          AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

          Zitat von Christine M Beitrag anzeigen
          Ich kann mich grad gar nicht daran erinnern, dass es in den Hütten überhaupt Decken gab. Ich würde aber auf jeden Fall einen richtigen Schlafsack mitnehmen, je wärmer desto besser (auch unter Notfallgesichtspunkten).

          Dazu - auch für Pausen sehr gut - eine Isomatte aus Evazote-Schaum. Und entweder ein Biwaksack oder - besser - ein Windsack. Wir hatten für je zwei Personen einen (4-Personen) Windsack und eine Schaufel. Den Windsack konnte man sich überstülpen und hatte zu zweit mitsamt beiden Rucksäcken bequem Platz darunter und konnte wind- und wettergeschützt Pause machen. Auch gut, um darunter nasse Klamotten zu wechseln - wir hatten damals Ende März/Anfang April Regen.

          Mit der Schaufel kann man z. B. einen windgeschützten Platz für die Pause (oder den Notfall) herstellen oder eine schöne Sitzbank, je nach Wetter.
          Auf den STF-Hütten gibt es Decken.

          Ich würde aber auf jeden Fall für den Notfall z.B. wenn man es nicht bis zur Hütte schafft oder wegen schlechten Wetter in einer Rasthütte übernachten muß, einen Winterschlafsack mit einem Inlett (kann man z.B. mit den Decken in den Hütten verwenden, falls es zu gut eingeheizt ist); einen Biwaksack bzw. Windsack mitnehmen; einen kleinen Kocher mit Topf und eine Schaufel, um sich eventuell einzugraben.
          Der Weg ist das Ziel.......
          Lieber auf dem Weg die Natur und das Friluftleben genießen als zum Ziel zu eilen.
          Wir sind ja nicht auf der Flucht....
          Ein Momentesammler.....

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          • phoeniks
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            • 01.09.2009
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            #6
            AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

            Vielen Dank für eure Hilfe.
            Aus euren Antworten lese ich relativ deutlich herauas, dass man sich auf jeden Fall darauf vorbereiten sollte zur Not auch eine Nacht draußen bzw. in einer Rasthütte übernachten zu können. Da hab ich bisher gar nicht dran gedacht. Ich war eher der Meinung, wahrscheinlich absolut naiv, dass man es schon immer bis zur nächsten Hütte schafft. Biwaksäcke haben wir leider nicht, kann man aber anscheinend in Abisko ausleihen (stehen zumindest auf der Winter Rental Liste). Von einem Windsack hab ich noch nie gehört . Was ist das denn? Allerdings drängt sich mir hierbei die Frage auf ob diese beiden Sachen etwas bringen wenn wir nur 3 Jahreszeiten Schlafsäcke dabei haben. Wie gesagt, momentan sind großartige Neuanschaffungen echt nicht drin. Prinzipiell haben wir auch noch ein Tarptent (geschlossen, mit Boden) und nen Tunnel. So etwas könnte man zur Not natürlich auch mitnehmen, oder wäre das Overkill? Den Kocher werden wir dann auch mitnehmen. Schaufel haben wir sowieso dabei.

            Zitat von Christine M Beitrag anzeigen
            Ich fand die Abstände zwischen den Hütten aber auch mit mittelmäßiger Kondition gut machbar, wobei ich nie spuren musste.
            Das klingt doch gut

            Wegen der Kosten beim Zurückschicken des Leihequipments werd ich dann mal direkt in Abisko nachfragen. Die offensichtliche Lösung fällt einem meistens als letztes ein

            Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
            Wenn euch die Zeit dazu reicht, plant in Abisko vor der Tour noch einen Eingewöhnungstag mit einer Tagestour in die Umgebung ein. Dann könnt ihr euch ruhig an die Ausrüstung gewöhnen und auf allfällige Probleme noch reagieren.
            Das hatten wir eingeplant. Irgendwelche Tipps für spannende Tagestouren um Abisko im Winter?

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            • Fjaellraev
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              • 21.12.2003
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              #7
              AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

              Zitat von phoeniks Beitrag anzeigen
              Das hatten wir eingeplant. Irgendwelche Tipps für spannende Tagestouren um Abisko im Winter?
              http://www.abisko.nu/vinter/aktivite..._langdspar.asp
              Die auf der Karte hier schwarz eingezeichnete Loipe ins Kårsavagge habe ich mir im vorletzten Winter ausgesucht um mich wieder an die Ski zu gewöhnen, war ganz schön. Allerdings nur eine Halbtagestour, was aber zum testen und angewöhnen auch reicht, und wenn man mehr will kann man ja auch noch weiter Richtung Hütte laufen.
              http://www.abisko.nu/vinter/aktivite..._egen_hand.asp
              Mit dem Sessellift auf den Nuolja rauf und dann oben durch zur Låktajåkkastugan und dann zum Bahnhof in Björkliden und mit dem Zug zurück. Habe ich nach meiner Tour noch als Tagesausflug gemacht, war absolut traumhaft (Bis ich ins Snowscooterspielgebiet bei der Låktajåkkastugan kam ),

              Gruss
              Henning
              Es gibt kein schlechtes Wetter,
              nur unpassende Kleidung.

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              • phoeniks
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                • 01.09.2009
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                #8
                AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                @Henning: Vielen Dank für die Tips. Das sieht doch sehr vielversprechend aus.

                Ich muss aber doch nochmal nachfragen, weil es mir gerade keine Ruhe lässt. Es klingt so als sollten wir für den Fall der Fälle dass wir die nächste Hütte, aus welchen Gründen auch immer, nicht erreichen vorsorgen. Welche der oben genannten Optionen (Biwaksack bzw. Windsack, Tarptent oder Zelt) sind denn sinnvoll wenn wir keinen Winterschlafsack sondern lediglich 3-Jahreszeiten Schlafsäcke dabei haben. Oder wäre das in jedem Fall grob fahrlässig. Dann kämen wir halt um eine Neuanschaffung nicht herum, aber es wäre halt schön wenn es ohne große Geldausgaben gehen würde.

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                • merlin2
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                  • 20.03.2006
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                  #9
                  AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                  Hallo Phoeniks,
                  ich gebe mal meinen Senf dazu, auch wenn ich noch nicht in der Art unterwegs war, wie Du es planst.
                  Allerdings habe ich einige Wintertouren in Skandinavien schon gemacht, jedoch mit Pulka und kompletter Ausrüstung, in Gegenden in denen es kaum/keine Hütten gibt.
                  Der Vorteil einer reinen Hüttentour ist es ja gerade, dass Du mit (im Verhältnis zur Pulka) leichtem Gepäck unterwegs sein kannst. Jetzt dann wg. evtl. Notfälle doch das komplette Programm mitzuschleppen (auch noch im Rucksack !) macht alle Vorteile wieder zunichte. Leichte(re)s Gepäck ermöglicht auch Schnelligkeit, und damit sind die Chancen allemal grösser, noch die sichere Unterkunft erreichen zu können.
                  Meine Konsequenz daraus: Nicht das Programm mitnehmen, das die angenehmste Nacht ermöglicht, sondern das im NOT-Fall das Überleben sichert.
                  Also:
                  - 3-Jahreszeitenschlafsack reicht
                  - Auf jeden Fall noch einen Biwak-, besser: Windsack mitnehmen.
                  - Und eine gute Schaufel ist essentiell:
                  Falls nämlich ein (postulierter) NOT-Fall eintritt: Eingraben. In einer guten Schneehöhle habt Ihr etwa um die Null Grad. Das reicht zum Überleben, ist auch nicht so unangenehm wie sich´s anhört.
                  Solltet ihr allerdings
                  - auf komfortable Nächte wert legen,
                  - Euch die Freiheit gönnen, vom Kungsleden Abstecher zu machen,
                  - die Grossartigkeit der nordischen Landschaft ´ganz´ erleben zu wollen...
                  kommt Ihr um diverse Geldausgaben und eine Pulka nicht herum.
                  Grüsse

                  Peter
                  manchen menschen muss man noch erklären, wie nasebohren geht.....
                  http://wellenbergemeer.wordpress.com/

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                  • phoeniks
                    Erfahren
                    • 01.09.2009
                    • 293
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                    @merlin2: Vielen Dank für deine Antwort. Das beruhigt mich ungemein. Es geht uns wirklich nur darum, dass man im äußersten Notfall die Nacht draußen verbringen kann ohne, sagen wir mal, bleibende Schäden davonzutragen. Um Komfort geht es an dieser Stelle wirklich nicht. Dafür sind ja die Hütten da
                    Also werden wir Biwak-, bzw. Windsack einfach auch noch in Abisko mieten, oder eventuell ergibt sich ja vorher noch das ein oder andere Schnäppchen auf dem Gebiet.

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                    • Sarekmaniac
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                      • 19.11.2008
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                      #11
                      AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                      Kann dem, was Peter sagt, nur voll stimmen. Und ergänzend: Die Distanzen auf dem Kungsleden sind bei normalem Wetter auch für ungeübte Skifahrer gut zu schaffen. Und ob das Wetter normal ist/bleibt, könnt ihr problemlos über die Hüttenwirte erfragen, die holen sich die Wetterprognose, z.T. über Satphone, oder, sofern Empfang, übers Radio.
                      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                      (@neural_meduza)

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                      • phoeniks
                        Erfahren
                        • 01.09.2009
                        • 293
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                        #12
                        AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                        @Sarekmaniac: So wars ursprünglich auch gedacht. Ich hatte mir nur durch die ersten paar Beiträge etwas Angst einjagen lassen
                        Aber ist ja bestimmt besser sich im Vorfeld auch über Notsituationen, die in 99.9% der Fälle eh nicht eintreten, einen Kopf zu machen und sich das geballte Wissen der Winterexperten zu Nutze zu machen

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                        • Neo
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                          • 07.12.2004
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                          #13
                          AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                          Noch ein Punkt, speziell was den Schlafsack angeht: Ihr werdet ja mit Sicherheit auch dicke Kleidung dabeihaben, zB ein dickes Fleece oder Daunenweste / Jacke etc. Im schlimmsten Fall lässt sich das auch in den Schlafsack anziehen.

                          Trotzdem wäre ich vorsichtig und würde das Wetter auf allen Hütten checken, denn nur mit Windsack, DreiJahreszeitenschlafsack usw hält man es mal eine Nacht im freien aus, aber bei richtigem Sauwetter das vielleicht auch mehrere Tage dauert ist damit deutlich kritischer.
                          Stammtisch Basel/Dreiländereck

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                          • Sarekmaniac
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                            • 10958
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                            Zitat von Neo Beitrag anzeigen
                            aber bei richtigem Sauwetter das vielleicht auch mehrere Tage dauert ist damit deutlich kritischer.
                            Völlig richtig, aber hier geht es um eine Hüttenwanderung. Und auf dem Kungsleden. D.h. wenn ich mich von Hütte A verabschiede gen Hütte B, ruft am späten Vormittag, wenn alle unterwegs sind, der Hüttenwirt von A den von B an, und sie tauschen sich aus, wer alles so unterwegs ist.

                            Und wenn dann:

                            1) ein Schneesturm aufkommt obwohl der Wetterbericht herrliches Wetter versprach und

                            2) Herr X und Frau Y nicht auf Hütte B auftauchen

                            alarmiert Hüttenwirt B, nach Rücksprache mit Hüttenwirt A (sie könnten ja auch umgekehrt sein), die Polizei.

                            Die fährt mit dem Skooter los (selbst bei sehr,sehr schlechtem Wetter) und wenn dann

                            3) Herr X und Frau Y so pfiffig waren, sich an den markierten Weg zu halten, und

                            4) so klug waren, sich direkt am markierten Weg in den Schnee einzugraben, und

                            5) so intelligent waren, dies auch kundzutun, etwa durch die an einem Markierungspfosten als X in den Schnee gerammten Ski von Frau X und die fünf Meter weiter an ihrer Schneegrube als X in den Schnee gerammten Ski von Herrn Y,


                            dann werden sie weder verloren gehen noch erfrieren.
                            Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                            (@neural_meduza)

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                            • phoeniks
                              Erfahren
                              • 01.09.2009
                              • 293
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                              #15
                              AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                              Natürlich, dicke Klamotten werden jede Menge dabei sein. Ist ja klar, dass man dann in einer Notsituation einfach alles im Schlafsack anzieht.
                              Die Situation dass man irgendwo außerhalb einer Hütte mehrere Tage festhängt wird denke ich schlimmstenfalls so wie von Sarekmaniac beschrieben ablaufen. Und genau aus dem Grund haben wir uns ja auch den Kungsleden für die allererste Wintertour ausgesucht.

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                              • Gast-Avatar

                                #16
                                AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                                Hütte B, ruft am späten Vormittag, wenn alle unterwegs sind, der Hüttenwirt von A den von B an, und sie tauschen sich aus, wer alles so unterwegs ist.
                                Haben die mittlerweile Telefonverbindungen?
                                Wusste ich noch gar nicht...mein Handy macht 6 km hinter Abisko schlapp...

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                                • Nordland_peter

                                  Dauerbesucher
                                  • 04.11.2004
                                  • 885
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                                  #17
                                  AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                                  Für die Tourenplanung ist es auch wichtig einen oder zwei Reservetage einzuplanen , falls man wegen der Witterungsverhältnisse z.B. zu starker Wind (ab 11 m/s wird von Touren auf dem Kahlfjäll abgeraten) und Kälte nicht weiter kommt.

                                  Bei einem Notbiwak ist es wichtig wegen dem Windskill-Faktor aus dem Wind zu kommen, deshalb ist die Schaufel so wichtig.

                                  Ich bin die Strecke schon mal mit Schneeschuhen gelaufen (Man wird sofort als Deutscher, Holländer, Belgier indentifiziert - denn Schweden laufen diese Strecke mit Ski). Wir haben auf einer Rasthütte einen Franzosen getroffen, der vohrer einen Sturm auf freier Fläche erlebt hatte. Er war fix und fertig.

                                  Auf der Rückseite der Fjällkarten ist geschildert, was der Windskill-Faktor ausmacht:
                                  0 °C und 8 m/s - Temperatur -13 °C
                                  -10 °C und 8 m/s - Temperatur -25 °C - große Erfrierungsgefahr.
                                  -20 °C und 8 m/s - Temperaur - 40 °C - sehr große Erfrierungsgefahr.

                                  Aber habt nicht die Vorstellung in kurzer Zeit eine Schneehöhle zu graben. Erstmal muß man die richtige Stelle für eine Schneehöhle finden und dann graben und das dauert seine Zeit. Dann lieber eine Grube graben.

                                  Ein Windsack besteht aus einem winddichten, wasserabweisenden, atmungsaktiven Gewebe z.B. Hilleberg stell einen Windsack her http://www.unterwegs.biz/hilleberg-windsack-100020.html.

                                  Dieser biete außer man gräbt sich etwas im Schnee ein, einen windgeschützten Pausenplatz (Kahlfjäll - keine Bäume die einen Windschutz geben). So einen Windsack erhält man am besten Vorort z.B. in der Fjällstation in Abisko. Ich habe meinen in Grövelsjön gekauft. Ich glaube er war auch günster als in Deutschland.
                                  Der Weg ist das Ziel.......
                                  Lieber auf dem Weg die Natur und das Friluftleben genießen als zum Ziel zu eilen.
                                  Wir sind ja nicht auf der Flucht....
                                  Ein Momentesammler.....

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                                  • Gast-Avatar

                                    #18
                                    AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                                    Lieber 2 Tage
                                    OT: Schön finde ich ebene vereiste Flächen mit über 20 m/s von hinten...
                                    Aber der Windchill ist nicht zu verachten, und auch wenn es "nur" Kungsleden ist, wenn es richtig blästert können 500 m zur Qual werden.
                                    Und Schneeschaufel ist ein Muss ... man sollte sie nur nicht in Abisko stehen lassen...

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                                    • Sarekmaniac
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                                      Liebt das Forum
                                      • 19.11.2008
                                      • 10958
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                                      Zitat von Järven Beitrag anzeigen
                                      Haben die mittlerweile Telefonverbindungen?
                                      Wusste ich noch gar nicht...mein Handy macht 6 km hinter Abisko schlapp...
                                      Also gut. Ich habe den Ablauf etwas vereinfacht. Einige Hüttenwirte haben allerdings ein Satphone, und es gibt die Nottelefone, über die man via Polizei im Falle eines Falles auch kommunizieren kann. Und es gibt die Skiwanderer, die an der nächsten Hütte ankommen und von vom Hüttenwirt ausgefragt werden, wer noch alles auf dem Weg ist.

                                      Und wenn wirklich ein unerwarteter Sturm aufkommt, und bei Hüttenwirt A sind morgens 10 Leute bei schönstem Wetter aufgebrochen (darunter 5, die dem Hüttenwirt am Abend vorher erzählt haben, sie machen ihre allererste Skitour), kannst Du sicher sein, das er die Zahl via Nottelefon durchgibt. Und die Polizei in Gällivare gibt das dann an Hüttenwirt B durch.

                                      Als Across und ich diesen Winter im Jämtland unterwegs waren, wussten die Hüttenwirte immer schon, dass wir im Anmarsch waren. (Da gib es allerdings fast flächendeckend Mobildeckung). - schwedischer Kontrollwahn?.

                                      Also: perfekte Kontrolle ist nicht vohanden (und ja auch gar nicht erwünscht). Aber wer mit Sicherheitsausrüstung auf dem Kungsleden zwischen den Hütten unterwegs ist und auf seinen gesunden Menschenverstand hört, wird nicht verloren gehen.


                                      @Nordland-Peter: Das bei 11 m/sek (=40 khm) Windgeschwindigkeit von Wintertouren über der Baumgrenze generell abgeraten wird (in der Warnskala des Schwedischen Wetterdienstes), ist nicht ganz richtig. Normalerweise kann man da noch problemlos unterwegs sein. Wenn viel Neuschnee gefallen ist, wird allerdings selbst bei dieser geringen Windgeschwindigkeit die Schneedrift schnell mannshoch und höher. In diesem Fall wird schon bei 11 m/sec vor "mycket hard väder" (sehr schlechtem Wetter) im Kahlfjäll gewarnt, normalerweise ist das erst ab 16-18 m/sec. Und "mycket hard väder" heißt in der Tat: Drinnen bleiben.
                                      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                      (@neural_meduza)

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                                        #20
                                        AW: März 2010: Wintertour nördlicher Kungsleden

                                        - schwedischer Kontrollwahn?
                                        Nein, die Schweden wollen dass bis 2012 jeder Schwede Zugang zum Internet hat- da läuft das eben über mobilt bredband...

                                        Wir hatten letztes Jahr 2 Tage mit über 25 m/s. Da geht nichts mehr, ausserdem friert die Nasenspitze zu schnell an... bzw. ab.

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