Jagdunfall beim Wildcampen ?

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  • ronaldo
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    Liebt das Forum
    • 24.01.2011
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    AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

    Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
    ALFs Tipps: So vermeiden Outdoorer Jagdunfälle (Version 4):
    • Unsicher: Treibjagd, Maisfeld, Schilf, Unterholz.
    • Ungünstig: Winter, Schnee, Dämmerung, Mond, Waldrand, Futterstelle, Hochsitznah, Tarnung, Drogen.
    • Günstig: tagsüber, Neumond, finstere Nacht (bewölkt), mitten im Wald, hinter Erdwall, Signalfarben, aufrecht gehend, mit Jäger abgesprochen.
    • Sicher: Beleuchtet, Hütte.

    Alf, du passt nicht richtig auf...:
    [*]Günstig: laufende Motorsäge mitführen.


    Die Süddeutsche bringt heute im Bayernteil auch einen Bericht über das Wunsiedler Urteil: http://www.sueddeutsche.de/bayern/pr...keln-1.2358272

    Der Richter erwähnt eigens, dass es für den Jäger ungewöhnlich sein muss, morgens um fünf einen Menschen im Wald anzutreffen.

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    • cast
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      • 02.09.2008
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      AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

      Da war das Gericht sehr wohlwollend.

      Es ist völlig gleichgültig mit was er gerechnet hat. Er hat auf etwas geschossen was er nicht eindeutig als Sau angesprochen hat.
      "adventure is a sign of incompetence"

      Vilhjalmur Stefansson

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      • Ditschi
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        • 20.07.2009
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        AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

        Seit ich in diesem Forum bin, dient der Harvester im Wald dem Survivler / Wildcamper als Rechtfertigungsgrund für eigenes Fehlverhalten: "....soviel wie der kann ich garnicht kaputt machen! "
        Letztes Wochenende habe ich Freunde besucht, die in Ostholstein mitten im Wald leben. Sie haben mir in einem ausgedehnten Spaziergang "ihren" Wald gezeigt. Der gesamte nördliche Teil war gesperrt als Schutzgebiet für Seeadler. Alle Wege, die dort hineinführten, waren beschildert. Netterweise mit einem längeren Text, der um Verständnis wirbt. Ich habe ihn mir durchgelesen.
        Also in den südlichen Teil. Wir kamen durch ein Gebiet mit einer ausgewachsenen Fichten- Monokultur. Dort war -- auch am Sonntag-- die Hölle los. Der Harvester wütete, und Heerscharen privater Holzwerber arbeiteten mit ihren Motorsägen. Wild haben wir dort nicht gesehen. Als wir die lauten Waldarbeiten in der Ferne nur noch gedämpft wahrnahmen, kamen wir in einen ruhigen, stillen und schönen Teil des Waldes. Dort , bei jungem dichten Baumbestand, stand das Wild, zumeist Damwild.
        Das Problem ist: wohin zieht es den Survivler / Wildcamper? Läuft er dort, wo grade der Harvester gefahren ist ? Schlägt er dort sein Zelt auf, wo die Holzwerber sägen? Kaum. Ich lese hier ja immer wieder Formulierungen wie " ... ich habe mich tief in den Wald zurückgezogen, wo mich niemand sieht und findet...". Da haben Mensch und Tier die gleiche Idee: sie ziehen sich dorthin zurück, wo sie ungestört sind. Und deshalb kann es trotz Harvester und Motorsägen auch dann zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Wildes kommen, wenn es grade in seinem Rückzugsgebiet gestört wird durch Menschen, die auch noch dort herumkrauchen. Oder grade dort!
        Im übrigen kann ich auf fast täglichen Spaziergängen zu Hause bestätigen, wie sehr sich Wild gewöhnen kann. Bleibe ich auf dem Weg, komme ich an die Rehrudel ganz nah ran. Manchmal bis 25 Meter. Ich muß nur ruhig weitergehen. Sie beobachten mich aufmerksam, fliehen aber nicht. Aber wehe, ich setzte nur einen Fuß neben den Weg. Panik und wilde Flucht. Gehe ich abseits eines Weges, habe ich keine Chance. Das Wild flieht schon auf große Distanz.
        Ditschi

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        • dfens
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          • 13.12.2010
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          AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

          OT:
          Zitat von Smo Beitrag anzeigen
          Ich frag mich das eh schon lang. Grad im Winter wird man immer wieder aufgefordert sich im Wald besonders rücksichtsvoll zu verhalten weil die Tier eh schon unter Stress stehen da es wenig Nahrung gibt. Jedes Stören soll vermieden werden, da sonst der Energieverbrauch durchs flüchten das Wild noch mehr belastet.

          Und grad in dieser Zeit toben hier unter der Woche die Harvester und Trecker, und am Wochenende die privaten Holzkranken so dermassen durch den Wald dass man zu keiner Zeit den Wald betreten kann ohne irgendwoher mit Lärm belästigt zu werden. ANDAUERND

          Kann mir das mal jemand erklären?

          Viele Grüße
          Steve
          Holzeinschlag findet immer im Winter statt, das hat seine Gründe. U.a.
          -Etwas weniger Saft im Laubbaum
          -Der Boden ist gefroren und Schnee bedeckt, damit wird er beim Holzrücken usw. geschont
          -Man hat mehr Zeit, das Holz trocknen zu lassen
          -Es gibt in der kalten Jahreszeit weniger Schädlinge, die das Holz befallen, es kann trocknen und ist dann weniger anfällig für Schädlinge, wenn diese mit einsetzender Erwärmung zurück sind
          -Holz lässt sich leichter spalten wenn es kalt ist

          und bestimmt weitere

          Das das Wild durch bekannte Geräusche die schon entfernt wahrgenommen werden, kaum richtig aufgeschreckt wird, wurde ja beschrieben. Ich war gerade erst gestern für Hegearbeiten im Revier etwa 100 Meter entfernt von einer Strasse unterwegs. Dabei habe ich eine Gams aufgeschreckt die dann leider flüchten musste. Wahrscheinlich auch nicht richtig aufgeschreckt, weil ich durch den Bruchharsch sehr laut unterwegs war. Auf der Strasse, hätte ich sie kein bisschen gestört. Ich konnte dann wenigstens sehen dass das Tier wenige duzend Meter weiter abgewartet hat und hab mich gleich zurück gezogen.

          Die schwerwiegensten Störungen sind solche, die das Wild erst ganz spät mitbekommt, weil sie sich recht leise und schnell annähern (Paraglider, Skifahrer, Mountainbiker) . Im Prinzip ist es beim Menschen dasselbe.
          Some people just need a high five.
          In the face.
          With a chair.

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          • Ditschi
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            • 20.07.2009
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            AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

            Danke, dfens, ich wollte smo als Antwort auf diese Seite verweisen, aber Du warst schneller.

            http://www.baum-faellen.net/baum-fal...ige-zeitpunkt/

            Die Vogelbrut kommt noch hinzu.

            Ditschi
            Zuletzt geändert von Ditschi; 20.02.2015, 10:01. Grund: Man entdeckt immer wieder Schreibfehler

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            • Sawyer
              Lebt im Forum
              • 26.04.2003
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              AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

              Zitat von Smo Beitrag anzeigen
              ...

              Und grad in dieser Zeit toben hier unter der Woche die Harvester und Trecker, und am Wochenende die privaten Holzkranken so dermassen durch den Wald dass man zu keiner Zeit den Wald betreten kann ohne irgendwoher mit Lärm belästigt zu werden. ANDAUERND

              Kann mir das mal jemand erklären?

              ...
              Ja, Holzerntearbeiten finden bevorzugt zur kalten Jahreszeit statt, da der Boden aufgrund der niedrigeren Temperaturen fester ist und die Erntemaschinen somit weniger Schaden anrichten.
              (--> gelernt beim Tag der Waldbewirtschaftung durch den SaarForst - eine meiner Meinung sehr gelungene Veranstaltung, bei der sich der normale Bürger informieren konnte, wieso/weshalb/warum gewisse Dinge im Wald geschehen).
              Gruß Sawyer

              As a rebel I came and I´ll die just the same. On the cold winds of night you will find me.

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              • cast
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                • 02.09.2008
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                AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                und vorallem ist das holz trockener als im Sommer.

                Heutzutage kommt noch der Naturschutz dazu, es gibt keinen Einschlag während der Brut- und Setzzeiten, bzw es sollte keinen geben.

                und wegen der Zerstörungen. Hessen Forst baut die Wälder gemäß der FSC Richtlinien um, das heißt es werden in regelmäßigen Abständen Schneisen durch die Bestände geschlagen auf denen zukünftig ausschließlich der Vollernter fährt und gerückt wird, so daß die übrigen Bereiche geschont werden, das bedeutet zwar 20 % weniger Nutzfläche, aber es soll bspw Bodenverdichtung vorbeugen.
                "adventure is a sign of incompetence"

                Vilhjalmur Stefansson

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                  • 18.04.2008
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                  AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                  Zitat von cast Beitrag anzeigen
                  Weder Fahrzeuge noch Motorsägen stören das Wild, weil es das einschätzen kann und ich versichere dir das Wild Schüsse komplett ignoriert so lange es nicht selbst betroffen ist.
                  Der einzelne Wanderer, der auch noch betont leise durch den Wald läuft stört wesentlich mehr.
                  Kann ich absolut bestätigen. Südrand der Cairngorms: 50 Rothirsche stehen auf einer Wiese, ein Range Rover fährt auf dem Weg in 50-100 Meter vorbei und hält an. Die Hirsche drehen sich nicht mal um und gucken, während die Fahrzeugbesatzung aus dem Auto heraus knipst, was das Zeug hält. Als nach 2-3 Minuten der erste Fahrzeuginsasse aussteigt und in voller Silhouette als Mensch erkennbar ist, setzt eine wilde Flucht ein. Ähnliches Beobachtung hat übrigens auch ein ehemaliger Arbeitskollege gemacht, der hier in Brandenburg nebenbei geführte Quadtouren auf legalen Wegen (unbefestigte Ortsverbindungsstraßen) veranstaltet. Die Quads werden vom Wild nicht als Gefahr wahrgenommen.
                  Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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                  • Der Foerster
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                    • 01.03.2007
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                    AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                    Zitat von cast Beitrag anzeigen
                    ...

                    und wegen der Zerstörungen. Hessen Forst baut die Wälder gemäß der FSC Richtlinien um, das heißt es werden in regelmäßigen Abständen Schneisen durch die Bestände geschlagen auf denen zukünftig ausschließlich der Vollernter fährt und gerückt wird, so daß die übrigen Bereiche geschont werden, das bedeutet zwar 20 % weniger Nutzfläche, aber es soll bspw Bodenverdichtung vorbeugen.

                    Negativ. Das hat nichts mit FSC zu tun. Die Schneisen gibt es schon viele Jahre und schon viele Jahre fährt keine Maschine mehr außerhalb der Schneisen (=Rückegassen). Hessen-Forst ist nämlich schon länger PEFC zertifiziert und auch da gibt es das Verbot außerhalb der Gassen zu fahren und m.E. wurde dies in den letzten Jahren vor PEFC auch schon betriebsintern so geregelt.
                    Das hier und dort neue Schneisen (=Rückegassen) angelegt werden, hat nichts mit FSC oder PEFC zu tun, sondern damit, dass in einem Jungbestand erstmal keine drin sind. Bei der ersten Durchforstung werden die dann angelegt.


                    Holzernte im Winter: Das meiste wurde schon genannt. Ein weiter wichtiger Punkt beim Laubholz ist die Arbeitssicherheit. Bei einer belaubten Krone sehe ich keine Totäste (und durch ebendie passieren die schwersten Unfälle).
                    Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                    • Prachttaucher
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                      • 21.01.2008
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                      AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                      Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                      ...
                      Das Problem ist: wohin zieht es den Survivler / Wildcamper? Läuft er dort, wo grade der Harvester gefahren ist ? Schlägt er dort sein Zelt auf, wo die Holzwerber sägen? Kaum. Ich lese hier ja immer wieder Formulierungen wie " ... ich habe mich tief in den Wald zurückgezogen, wo mich niemand sieht und findet...". Da haben Mensch und Tier die gleiche Idee: sie ziehen sich dorthin zurück, wo sie ungestört sind. Und deshalb kann es trotz Harvester und Motorsägen auch dann zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Wildes kommen, wenn es grade in seinem Rückzugsgebiet gestört wird durch Menschen, die auch noch dort herumkrauchen. Oder grade dort!
                      Survivler und Wildcamper gleichzusetzen halte ich für nicht legitim. Leider ist dieser Thread ja im Survival-Bereich gepostet, wo ich mich sonst nie aufhalte.

                      Ich kann nur für mich sprechen und Dir jedenfalls versichern, daß ich mich nur ein paar Schritte vom Weg entferne. Das ich dabei nicht viel zertrample versteht sich von selbst. Die Geschichten von den abendlichen Wildbesuchen, die auch andere bestätigen, will ich nicht dauernd wiederholen.

                      In einem hast Du sicher recht : Direkt auf die Radspur eines Harvesters wird sich niemand hinlegen. In einem solchen Bereich, sofern es nicht nach frischen Arbeiten aussieht ggf. schon (ich). Schadet ja nichts wenn das Gestrüpp etwas beseitigt ist.

                      OT: Ich nehme mir immer vor dieses Schwarz-Weiß-Spiel zu ignorieren aber irgendwann wird´s dann doch zuviel.
                      Zuletzt geändert von Prachttaucher; 20.02.2015, 17:44.

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                      • Ditschi
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                        • 20.07.2009
                        • 13298
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                        AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                        Eigenes Zitat: " ... ich habe mich tief in den Wald zurückgezogen, wo mich niemand sieht und findet...".
                        Diese Formulierung so oder in ähnlicher Form habe ich aus den Jahren des Mitlesens im Forum im Hinterkopf, kann sie aber niemamdem persönlich mehr zuordnen. Auch habe ich, ohne persönliche Zuordnung, den Harvester im Hinterkopf, der immer irgendwann kam, wenn es um das Thema Wildcampen und Waldbetreten ging. Tenor: der macht mehr kaputt als ich.
                        Ich bin mir nur letzten Sonntag, als ich den Harvester bei der Arbeit sah, das Wild aber in einem völlig anderen stillen Teil des Waldes, darüber klar geworden, daß man das Wild selbst dann erheblich stören kann, wenn der Harvester wütet.
                        Denn wo der wütet, wird vermutlich niemand sein Zelt aufschlagen. Ich halte ihn als Rechtfertigungsargument für eine Störung durch Wildcampen, Shelterbauen oder nächtliches Betreten daher für nicht sonderlich geeignet. Können wir den nicht mal künftig weglassen? Der Wald hat, wie wir wissen, auch eine wirtschaftliche Funktion. Und wo Holz geschlagen wird, ist Lärm, Getümmel und Gestank von Abgasen. Die Störung des Wildes findet aber woanders statt, nämlich in ihren letzten Refugien. Und wenn es hier jemanden dorthin zieht, weil es dort natürlich still und schön ist, dann stört er trotz Holzeinschlag an anderer Stelle. Den Schuh mag sich jetzt anziehen, wer will.
                        Ditschi

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                        • cast
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                          Liebt das Forum
                          • 02.09.2008
                          • 19459
                          • Privat

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                          AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                          OT:
                          Die Schneisen gibt es schon viele Jahre und schon viele Jahre fährt keine Maschine mehr außerhalb der Schneisen (=Rückegassen).
                          Hier werden sie jetzt angelegt. Begründung unseres Försters, Zertifizierung.
                          "adventure is a sign of incompetence"

                          Vilhjalmur Stefansson

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                          • khyal
                            Lebt im Forum
                            • 02.05.2007
                            • 8195
                            • Privat

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                            AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                            Es ist schon interessant, dass es vorher immer um allgemeine Abwaegungen ging und jetzt auf einmal Aussagen durch Beobachtungen in Einzelfaellen untermauert werden sollen, aber dann kann ich ja auch mal Beobachtungen aus meiner Sicht beisteuern.

                            Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich da natuerlich etwas in Konflikt bin, da ich einerseits die bisherige, sagen wir mal, teilweise sehr einseitige Darstellung nicht so stehen lassen moechte, ich andererseits aber natuerlich nicht foerdern moechte, das irgendwelche Nasen, die sich ueberhaupt nicht mit Naturschutz auseinandergesetzt haben und es z.B. cool finden, mitten im trockenen Wald ein Feuer zu machen, sich ermuntert fuehlen, so einen Mist noch mehr zu machen. Aber die werden sich hoffentlich eh nicht durch diesen Thread hangeln.

                            Was mir auch noch auffaellt ist, dass da teilweise 2 Ebenen stark vermischt werden, es wird von Jaegerseite zuerst stark mit Naturschutz und dass ja die Gesetze nur zum Naturschutz gemacht sind und man sie deswegen einhalten solle, argumentiert, aber wenn es dann evtl in der Diskussion fuer diese Argumentation eng wird, wird auf einmal argumentiert, dass ja derjenige, der mehr Geld auf den Tisch legt (Jaeger, Bewirtschaftungsbetriebe usw), mehr Rechte habe und es deswegen ja voellig ok sei, wenn er in den Gesetzen bevorzugt behandelt wird.
                            Ich denke mir es ist besser sich wirklich auf die Ebene des Naturschutzes zu beschraenken, denn zur anderen Ebene kann man durchaus sehr unterschiedliche Meinungen haben

                            Btw duerfte der Standardfall des "Wildzeltlers" ja nicht sein, dass er nachts schlaflos abseits der Wege schleichend (soll ja das Wild noch mehr verschrecken, als wenn man laut ist, wenn ich Beitraege weiter oben richtig verstanden habe) durch den Wald irrt , sondern dass ein paar Meter abseits des Weges ein Zelt im Gebuesch steht. Aufgrund meiner eigenen Beobachtungen komme ich da zu etwas anderen Schluessen.


                            Thema Schuesse :
                            Haeufiger beobachtet, dass Wild durch Schuesse in der Entfernung genauso aufgeschreckt wird, wie durch andere, ploetzliche Geraeusche, wie Reifenabrollgeraeusche von Autos, unter dem Fuss zerbrechendes Holz oder irgendwelche Doedels die im Wald rumbruellen.


                            Thema Personen zu Fuss bzw im Auto :

                            Greife mal 2 Gebiete raus, wo ich einen ganz guten Vergleich habe...

                            War ja gerade in der Sierra di Cazorla unterwegs...
                            fuer die die es nicht kennen, ist ein Gebirgs & Hochebenengebiet in Suedspanien, was damals Franco auf ziemlich heftige Art (z.B. mit Umsiedlung von dort lebenden Leuten) zu einem grossen Jagdgebiet fuer sich und seine Politfreunde gemacht hat. Inzwischen steht der groesste Teil unter Naturschutz (gut 200.000 ha) und ein kleinerer Teil in einer Ecke ist Jagdgebiet (mit entsprechenden Warnschildern, dass man da besser nicht die Wege verlassen soll, wen man nicht "Beute" werden will )
                            Ich war auf ziemlich gemischten Wegen unterwegs, teilweise Natur und Schotterpisten, die auch sporadisch vom oeffentlichen Verkehr befahren wurden, teilweise gesperrte Pisten, teilweise kleine Fusswege und teilweise auch in Gegenden, wo sich die Markierungen und Fussspuren verloren, nach GPS "querfeldein".
                            Es ist dort ein sehr hoher Wildbestand, da damals im Auftrag von Franko sehr viel ausgewildert wurde, damit sie auch genuegend zum Abballern haben, es dann aber dazu nicht mehr kam und das Wild sehr gute Bedingungen hatte, sich zu vermehren.
                            Es ist momentan noch ein rel unbekanntes Gebiet, ich habe, sobald ich etwas vom Hauptort weg war, in der gesamten Zeit keinen einzigen anderen Wanderer mehr getroffen und nur einen "Tages-MTB-Fahrer".
                            Bei den befahreren Pisten konnte ich ueberwiegend bebachten, dass das Wild sich durch mich nicht weiter stoeren lies, aber in > 50% der Faelle, wenn ein Auto auf der Strecke fuhr, die Flucht egriff. Eigentlich haette die Gewoehnung an Autos deutlich groesser sein muessen, als an Wanderer, da ja die Anzahl deutlich groesser war.
                            Man muss faireweise dazu sagen, dass ich a) alleine unterwegs war, also keine lauten Gespraeche gefuehrt habe und b) natuerlich, wenn ich Wild sehe, versuche, mich so zu verhalten, dass ich es nicht verschrecke...

                            Sind ja mehrfach im Jahr in Terranonna in der Toskana
                            Das ist ein groesseres naturbelassenes Waldstueck, teilweise mit dschungelartigem Unterholz, auf der einen Seite durch eine schwach befahrene Piste begrenzt, auf den anderen Seiten durch mehr naturbelassenen Wald.
                            Bejagdt wird die ganze Gegend einen Tag im Jahr, von ueberwiegend dort im Ort ansaessigen Jaegern.
                            Sehr reichhaltige Fauna, Dachse, Fuechse, Wild/Stachelschweine, Rehe/Hirsche usw
                            Gerade nachts lassen sich die Tiere, die man ja deutlich hoert, eigentlich durch Rumlaufen (ich breche da aber auch nicht lautstark durchs Unterholz, das ueberlasse ich den Wildschweinen ) oder "Rumsitzen" mitten im Wald nicht stoeren.
                            Wenn sie in der Daemmerung mal naeher an die Piste rankommen, sind sie, wenn ein Auto kommt, meist sofort weg.

                            Nun noch zum eigentlichen Reizthema, das Wildzelten bzw nennen wir es "Uebernachten mit Zelt in der freien Natur", da es im einen Gebiet von den Naturschutzbehoerden gestattet wird und im anderen Gebiet nach Absprache vom Eigentuemer

                            Cazorla
                            Ich habe unterwegs halt in der Daemmerung oder nachts das Zelt aufgebaut und morgens als erstes abgebaut (so wie es halt erlaubt ist, wenn schon so rel vernuenftige Regelungen da sind, die uns gegenueber diese Toleranz zeigen, finde ich es wichtig, diese auch einzuhalten), meist ca 10-20 m seitwaerts der Treckingwege, erste halbwegs ebene Flaeche halt. Haeufig sind nachts Tiere sehr nah ans Zelt gekommen, machte nicht den Eindruck, dass sie durch das Zelt verschreckt waren.

                            Terranonna
                            Da ist es echt normal, dass Tiere, gerade auch Wild / Stachelschweine, Rehe und Fuechse, sich nachts ueberhaupt nicht von irgendwelchen Zelten u.A. beeindrucken lassen. Wir hatten schon Wildschwene laenger direkt ums Zelt, nen Fuchs im Vorzelt, Wildschwein tagsueber bis auf ca 5 m an den Essplatz ran, div Tiere unterm Podest, ein Stachelschwein auf dem Dach vom Werkstattbereich usw
                            Btw fuehren wir unser Visionssuche-Camp auf einem Gelaende in der unmittelbaren Naehe durch, wobei die Teilnehmer, die auf Visionssuche gehen, 3 Tage & Naechte auf einen selbstgewaehlten Platz abseits des Camps im Wald zubringen. Auch viele von ihnen hatten recht viel Besuch von neugierigen Teren, was ich auch von frueher von meinen eigenen Visionssuchen kenne.

                            Nach diesen Beobachtungen kann ich nicht erkennen, dass sich das Wild derartig mehr durch ein Zelt ein paar m abseits der Wege aufgestellt, verschrecken laesst, als durch Autofahren im Wald, Schiessen oder tagsueber Motorsaegen und gressere Maschinen.

                            Was Anderes sind natuerlich irgendwelche wilden Saufgelage mit entsprechender Groelerei, nachts mit irgendwelchen Moppeds im Wald rumheizen, Lagerfeuer und Quad / Cross fahren (was z.B. entsprechend in der Sierra di Cazorla inzwischen verboten ist), groessere Gruppen, die sich lautstark unterhalten usw

                            Ich kann es nun gut verstehen, wenn nun auch Gesetze gemacht werden, um eine easy Handhabe zu haben, wenn "es ausartet" z.B. die Regel, das tagsueber kein Zelt auf Makritte-Plaetzen stehen bleiben darf usw teilweise das Waffengesetz was Messer betrifft, oder auch eben die "Wildzelten"-Regeln, kann ich durchaus auch unter diesem Gesichtspunkt sehen.

                            Ich habe es bis jetzt eigentlich auch ueberwiegend in meinen Begegnungen mit Foerstern, Rangern, Entenpolizei usw so erlebt, dass Diese da ziemlich "vernuenftig" nach Augenmass handeln, mit deutschen Jaegern sieht das teilweise schon etwas anders aus, ich wuerde mich da ueber etwas mehr "Entspannung" und freundlicheren Umgang in Augenhoehe freuen, letztendlich sind wir alle Gaeste, Naturliebhaber und gleichzeitig Teil der Natur.
                            www.terranonna.de

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                            • Freierfall
                              Fuchs
                              • 29.06.2014
                              • 1003
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                              AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                              Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                              Tenor: der macht mehr kaputt als ich.[...]
                              das Wild aber in einem völlig anderen stillen Teil des Waldes, darüber klar geworden, daß man das Wild selbst dann erheblich stören kann, wenn der Harvester wütet.[...]
                              Ditschi
                              Ja, das heißt ja letztlich auch dass ohne Harvester (an den die Tiere sich zwar vllt gewöhnt haben und deswegen nicht total vor dem Erschrecken, in dessen Hörweite sie aber trotzdem nicht rumlaufen, das Geräusch stört ja) mehr Platz wäre sodass die Gefahr ein Tier zu erschrecken sänke. Weil dann weniger Tier / qkm Harvester-freier Wald.
                              Wenn wir jetzt mal das durchwandern des ruhigen Waldes durch Bushcrafter als gegeben & konstant ansähen, stellte der Harvester eine zusätzliche Belastung der Tiere dar, da er ihre Chance einem Bushcrafter zu begegnen erhöht.
                              qed der Harvester ist schuld
                              Zuletzt geändert von Freierfall; 20.02.2015, 19:36.

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                              • windriver
                                Moderator
                                Fuchs
                                • 25.11.2014
                                • 2052
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                                AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                                Zitat von cast Beitrag anzeigen
                                OT:

                                Hier werden sie jetzt angelegt. Begründung unseres Försters, Zertifizierung.
                                Is ja lustig, Rückegassen etc. gab es in meinem Ausbidungsrevier schon zu DDR- Zeiten. Ich vermute die hatten es nicht so mit Ökozertifikaten. Wenn man sauber fällt , machts das Rücken einfacher, gerade bei Langholz. MfG, windriver

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                                • cast
                                  Freak
                                  Liebt das Forum
                                  • 02.09.2008
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                                  AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                                  OT:
                                  Is ja lustig, Rückegassen etc. gab es in meinem Ausbidungsrevier schon zu DDR- Zeiten. Ich vermute die hatten es nicht so mit Ökozertifikaten. Wenn man sauber fällt , machts das Rücken einfacher, gerade bei Langholz. MfG, windriver


                                  Aber nicht alle 30 m eine, 5m breit und immer durch die komplette Abteilung und der Prozessor verlässt die Schneise nicht mehr, sondern fällt von dort und zieht es dorthin um es von da aus ab zu transportieren.
                                  "adventure is a sign of incompetence"

                                  Vilhjalmur Stefansson

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                                  • windriver
                                    Moderator
                                    Fuchs
                                    • 25.11.2014
                                    • 2052
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                                    AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                                    Natürlich so , wie den sonst. Gefällt wurde von Hand Richtung Gasse. Von dort mit Seil oder Ladekran gerückt. Die Erschließung durch ein regelmäßiges Netz von Gassen ist echt ein ganz alter Hut. Wenn unser LKT-Fahrer durch den Bestand gegurkt wäre, hätte aber die Hütte gebrannt.
                                    MfG, windriver

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                                    • cast
                                      Freak
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                                      AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                                      OT: Ihr hattet in jeder Abteilung alle ca 30 m eine Schneise, egal ob der Bestand eingeschlagen werden sollte oder nicht?

                                      Einfach so? Vorrauseilend.

                                      Hier wird JEDE Abteilung durchgearbeitet auch 30 Jahre alte Eichenreinkulturen.
                                      Gerade dort völlig absurd, weil die kompletten Abteilung nach Vivian und Wiebke 1990 komplett neu gepflanzt wurden und jetzt werden Schneisen reingeschlagen und 20% des Bestands platt gemacht und neben dran regt man sich über ein verbissenes Bäumchen auf...
                                      "adventure is a sign of incompetence"

                                      Vilhjalmur Stefansson

                                      Kommentar


                                      • windriver
                                        Moderator
                                        Fuchs
                                        • 25.11.2014
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                                        AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                                        Die Gassen waren alle 20m. Die Kranausleger waren noch nicht so lang wie heute. Die Wälder hatten nur einen Besitzer, den Staat, da war so ein Wegenetz einfach anzulegen. Ansonsten stimmt das schon , die Erschließung wurde einmal angelegt und bei jedem Pflegedurchgang genutzt. In einem Wirtschaftswald wird ja nicht nur alle 100 Jahre eingeschlagen, sondern regelmäßig gepflegt. Erst mit Einführung der Z-Baum Bewirtschaftung ( bei uns Mitte der 90er) ist man von der flächenweise Pflege etwas abgekommen. Zu Relativierung : Mein Ausbidungsrevier hatte ca. 950 ha am Stück. Ohne ein Haus darin und nur eine richtige Strasse.
                                        MfG, windriver

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                                        • windriver
                                          Moderator
                                          Fuchs
                                          • 25.11.2014
                                          • 2052
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                                          AW: Jagdunfall beim Wildcampen ?

                                          Aber ich glaube mit Jagdunfällen hat das gerade wenig zu tun.
                                          MfG, windriver

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