Wildschweine und ich

[chinook]

Tach zusammen!
Danke für Eure Antworten.

Es geht in meiner Frage nicht klar hervor. Sorry mein Fehler. Ich meinte einer angeflickten (angeschossene oder verletzte) Sau den Garaus machen.

Um die "gesunden" brauche ich mir keine Sorgen bzw Hoffnungen auf Jagderfolg mit dem Messer machen. Die hauen ab bevor ich oder ein anderer Mensch kommt. Das ist mir klar.

Kritisch wird es erst, wenn es sich um eine Bache mit Frischlingen handelt. Diese wird mich verfolgen, wenn sie sich und ihren Nachwuchs bedroht fühlt.
Auch wenn ich ihr die Möglichkeit zur Flucht lasse. Aber im Moment ist diese Gefahr nicht gegeben; erst wieder im Frühjahr. (Info eines befreundeten Jägers)

Zur Info, wir haben bei der Treibjagd einige Elefantengrassfelder durchkämmt. Diese sind teilweise mehrere Jahre nicht mehr abgeerntet bzw. abgeschnitten worden.
Entsprechend undurchdringlich und verwachsen war alles. Vorne, hinten, rechts, links eine undurchdringliche Wand aus dem Gras, teilweise mit Brombeerhecken durchsetzt.
Hin und wieder sind wir auf Wechsel von Sauen gestossen. Offensichtlich werden diese Felder zum Frischen verwendet.
Tja und beim Durchstöbern dieses Feldes kommen halt so Gedanken, was machen, wenn die Sau vor einem steht?

Btw, die Jäger hatten Brennecke geladen.

Gruss Markus K.

Gerade wenn das Wildschwein verletzt ist, entstehen die meisten schweren Unfälle.
Wildschweine können das ganze Jahr über Junge haben.
Ein Muttertier wird Dich wahrscheinlich nicht lange verfolgen, es wird mutmasslich einen Angriff laufen und dann die Verfolgung einstellen, wenn Du dem Angriff ausweichen kannst und Dich entfernst.
Flächen mit undurchdringlicher Deckung sind typische Stellen, wo die Jungen geworfen werden, ebenso die "Kammern", die in gefällten Fichten zwischen den Astwirteln entstehen.
Selbst ein "Brennecke" wird bei einem verletzten Wildschwein in aller Regel nicht viel helfen, die sind derart schnell, die Situation ist derart unuebersichtlich, dass man die am besten einfach vermeidet.

-chinoook

[semmi]

War lange nicht mehr hier. Also: Vor nem Wildschwein braucht man echt keine Angst zu haben, selbst wenn man im Brombeergestrüpp auf die fast drauftritt flüchten sie und greifen normalerweise nicht an. Wenn ihnen allerdings ein verdatterter Treiber oder sonstiger Fußgänger im Weg steht, dann macht man halt nen Schritt zur Seite oder die Beine auseinander oder wird umgerannt... Angeschweisstes Schwarzwild ist was anderes, die greifen, ja nach Alter, Geschlecht und Laune an. Frischlinge bis 20 kg abzufangen ist net wirklich ein Problem, nur aufpassen, dass sie die nicht in die Finger beissen: am Genick festhalten und Kälberfang. Am besten man wirft das Tierchen auf die Seite und fixiert es mit einem Knie am Boden. Messer hinter dem Vorderlauf schräg nach vorne stechen, eher tief ansetzen, dann trifft man relativ sicher das Herz. Dann ist das Stück nach sehr kurzer Zeit verendet. Schneidende Bewegung nach unten macht es wahrscheinlicher, Aorta oder ähnliches zu treffen.
Aber schon an Überläufer ab 25 kg würde ich mich so ohne weiteres nicht rantrauen. Nachsuchenführer fangen selbst größere Stücke mit bajonettartigen Messern ab, allerdings muss dazu die Sau von Hunden gedeckt, d.h. festgehalten, sein, um von hinten an das Stück zu gelangen.
Wenn aber jetzt kein Baum in der Nähe ist und ein Überläufer oder größer gedenkt dich anzunehmen, dann kannst du sie in mittelalterlicher Manier immer noch auflaufen lassen, d.h. das "Survivalmesser" (welches ich beim Forumstreffen gesehen hab reicht meines Erachtens) auf dem Oberschenkel abstützen und die Sau so auflaufen lassen, dass das Messer in Nähe des Stichs in den Brustkorb gerammt wird, wenn die Sau auf dich knallt. So hat mans früher gemacht, ich allerdings hab nur Erfahrung mit unkritischeren Schweinchen. Wenn ein Keiler dich annimmt: ??? Wenn ich gläubig wäre wohl beten, ansonsten, wenn er sich ernsthaft in den Kopf gesetzt hat, dich aufzuschlitzen es diesem gleichtun! So viel wie möglich an ihm rumschnippeln. Aber nicht versuchen seitlich in die Brust zu stechen, wenn, dann von unten, das Vieh wird wahrscheinlich eh über dir stehen. Seitlich haben Keiler eine so dicke Haut, dass du eher vom Messergriff rutschst, als durch die Schwarte (Panzer) zu kommen. Wenn man gegen so eine Keilerflanke tritt hat man das Gefühl, gegen ein Holzbrett zu treten...Nach Hilfe rufen nicht vergessen...aber sonst kann ich dir in diesem Fall keine tipps geben.
Also insgesamt betrachtet besteht die einzige Gefahr als Treiber, umgerannt zu werden und vielleicht blöd zu stürzen. Oder am Abend nach der Jagd zu viel zu trinken...
Liebe Grüße aus dem schönen schwarzwildreichen Kraichgau!
Vorgestern übrigens die erste Duplette (10-15 Sekunden Abstand, keine Bauernduplette) beim Ansitz hingekriegt.*miraufdieschulterklopf*

[underwater]

Vorgestern übrigens die erste Duplette (10-15 Sekunden Abstand, keine Bauernduplette) beim Ansitz hingekriegt.*miraufdieschulterklopf*

...und was lag?

[semmi]

Überläufer, 57kg, und Frischling 14kg, jeweils aufgebrochen.

[Waldhoschi]

Waidmannsheil. Muss mal wieder zu dir kommen ;)

[Markus K.]

Überläufer, 57kg, und Frischling 14kg, jeweils aufgebrochen.

Waidmanns Heil auch von mir.

Gruss Markus

[underwater]

WH!

...ich hatte in letzter Zeit leider kein Glück... Sniff

[mclupo]

Btw, die Jäger hatten Brennecke geladen

Die Wahnsinnigen.....
Flintenlaufgeschosse sind für die Saujagd ungeeignet, da sie zu wenig Energie haben und nur auf kurze Entfernung was bringen.
Außerdem neigen die weichen Bleibatzen zu Querschlägern...

Also insgesamt betrachtet besteht die einzige Gefahr als Treiber, umgerannt zu werden und vielleicht blöd zu stürzen.

Jau, und das tut ganz schön weh. So eine Sau hat schon einiges an Energie am Start.


McLupo

[Jimmilukulukuhua]

Auch ich hatte schon die eine oder andere Begegnung mit Wildschweinen und kann nur bestätigen daß man das Thema nicht überbewerten sollte. Einmal schlenderte ich Nachts durch den Wald alsplötlich eine Rotte Wildschweine vor mir auf die Bildfläche trat. Mir blib fast das Herz stehen und ich hatte sofort mein Pfefferspray in der Hand. Als mich die Tiere bemerkten waren sie allerdings genauso schnell verschwunden wie sie gekommen waren.
Ein anderes Mal ging ich dicht an ein paar fressenden Schweinen vorbei und sie schiehnen sich nicht im geringsten für mich zu interessieren bis ich mich ihnen bis auf wenige Meter genähert hatte und sie die Flucht antraten. Wieder ohne mich anzugreifen.
Falls es doch mal dazu kommen sollte empfehle ich einen Paralyser.
Das ist ein ca. 50 cm langer Schlagstock der vorne unter Strom steht.
Etwas sperrig aber ich vermute daß es helfen könnte.

[waterfriend]

Als mich die Tiere bemerkten waren sie allerdings genauso schnell verschwunden wie sie gekommen waren.
Ein anderes Mal ging ich dicht an ein paar fressenden Schweinen vorbei und sie schiehnen sich nicht im geringsten für mich zu interessieren bis ich mich ihnen bis auf wenige Meter genähert hatte und sie die Flucht antraten. Wieder ohne mich anzugreifen. Falls es doch mal dazu kommen sollte empfehle ich einen Paralyser.

Jimmilukulukuhua, wo ist denn Dein Problem?

In beiden Fällen nahmen die Wildsäue vor Dir Reißaus. Und so ist das völlig normal.

Wenn Du dich erschrickst können die Säue doch nichts dafür. Willst Du dich bei deiner nächsten Wildsaubegegnung mit dem Paralysator selbst außer Gefecht setzen?

Halte doch einfach die Augen auf und versuche die Tiere in ihrem ureigensten Gebiet nicht zu stören. Sie haben dort die älteren Rechte und Du bist im Wald nur Gast.

Und freue Dich vor allem, dass Du schon zwei mal freilebende Wildschweine aus nächster Nähe beobachten konntest.

Klaus

[Jimmilukulukuhua]

Ich denke genauso über dieses Thema wie du und halte auch Panikmache
in Sachen Wildschweine für absolut unpassend. Sowas hat mir meine ersten Nächte in freier Wildbahn gehörig um den Schlaf gebracht weil ich die ganze Nacht diese Horrorgeschichten im Kopf hatte. Wenn man allerdings sowas wie Pfefferspray o.Ä. mitsich führt verurteile ich das nicht, denn man weiß ja auch nie was oder wer einem ohne seine schützenden vier Wände des nächtens sonst so begegnet. Du hast Recht was die Begegnungen angeht ich glaube nicht jeder darf sowas erleben.
So guckte ich aus der Wäsche:

[Jimmilukulukuhua]

Normalerweise wäre Februar/März bis Juni/Juli eine kritische Zeit in der
Bachen ihre Frischlinge bei Gefahr verteidigen, allerdings durch
verschiedene Umstände können Bachen auch zu "unzeiten"(ganzjährig) frischen
und es gibt keine verbindliche Regel, wann sie jemanden gefährlich werden
können, der ihren Frischlingen zu nahe kommt.

Auf jedem Fall ist bei Begegnungen immer Vorsicht geboten und bei einer
Attake ist Lärm(Schreien) ein probates Mittel der Abschreckung.

Auf jeden Fall sollten sie vermeiden in Feuchgebieten z.B. Schilf oder
Dickungen(Jungwuchs von Bäumen) zu betreten.

I.d.R. flüchten Wildschweine frühzeitig, es sei denn sie werden gestört wenn
die Frischlinge wenige Tage alt sind und noch im Geburtlager(Kessel) liegen,
dann ist es sehr warscheinlich, dass die Bache sie angreift.
Hunde die spielend runstöbern sind besonders gefährdet!

[freerex]

Hi,
Ich hätte eher angst vorm Jäger als vorm Wildschwein.
Hatte schon oft begegnumgen mit Wildschweinen, aber nur positiv.
Versuche mich so nah wie möglich anzuschleichen, meistens kriegen sie's schnell raus was los ist und verschwinden wieder.

[sULoZ]

wildschweine gehen ja noch, in tschechien stand mal ein mensch neben meinem tarp, mitten in der nacht.

Ui, das ist mir in der sächsischen Schweiz auch mal passiert. Ich mach die Augen auf und da steht einer und guckt mich an. Dreht sich um und verschwindet mit knacksenden Geräuschen (Unterholz) im Dunkeln. Da bekommt man schon ordentlich Puls.

Als ich anfange diesen Thread zu lesen, denke ich mir oh man, so nem Wildschwein willst du echt nich begegnen. Und dann les ich sowas... Da merkt man mal wie schnell sich Dinge relativieren können. Dann schon lieber nen Wildschwein das in meiner Nähe grunzt und dann abzieht, als nen Paar Augen auf zwei Meter Höhe die mich anstarren und dann im Dickicht knacksend verschwinden. Uiuiui da würde mir aber erstmal das Herz stehenbleiben

Greetz

Michael

[David_Osbourne]

reib dich mit Hukinol ein, dann kommt kein SW.
Aber auch sonst wirst Du gemieden-und das wochenlang.....


Im Ernst SW tut doch nichts !

[experienced]

Großen Kreis aus dürrem Reisig um dein Lager, wenn was kommt hörst du's.

[srvivalfreak]

ich bin mal so in der engsten umgebung von berlin..noch direkt inberlin auf den ruheplatz von 3 wildschweinen gestossen... die sind gerannt wie die irren und ich hatte nen puls von 120/
urinieren is aber wirklich ne gute idee!

[Loon]

Großen Kreis aus dürrem Reisig um dein Lager, wenn was kommt hörst du's.

Solange bis man eingeschlafen ist...

[underwater]

Großen Kreis aus dürrem Reisig um dein Lager, wenn was kommt hörst du's.

Solange bis man eingeschlafen ist...

wieso? Ich wache immer auf wenn sie kommen...
...und dann hol ich mir nen Braten wenn´s paßt...

[morigon]

Hatte auch schon einige Erfahrungen mit Wildschweinen, Kleine Rudel, Frischlinge mit Bache… Meiner Erfahrung nach kann man anstellen was man will die hauen immer ab. Gut hab sie noch nie in die Enge getrieben, wills aber auch net ausprobieren...