Wildcampen...

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  • Ditschi
    Freak

    Liebt das Forum
    • 20.07.2009
    • 12407
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Wildcampen...

    Zitat von krupp Beitrag anzeigen
    ja natürlich sind da auch einige ausser dir überrascht.
    was macht den ein "wildcamper" ? die ganze diksussion,
    das ist ja net der erste fred dazu, nimmt jedesmal kroteske formen an.
    ich würd gern sabiene oder ditschi mal auf eine 2-3 tage tour mitnehmen...
    wobei man es erst erfährt wenn man ganz alleine ist.
    es ist eine art religiöse sry erfahrung.
    sabiene...
    ihr müsstet es nur einmal selber tun, egal wie harmlos, und wenn es der garten
    deiner ka schwiegereltern wäre...
    geh 1-2 ag raus ganz alleine und du verstehst die faszination oder kannst sie zumindets erahnen,
    aber bitte verbiete uns nicht diese erfahrung.
    Hallo,

    Häh, Krupp, ich sollte es mal selber tun? Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber wenn Du jünger als 61 Jahre alt bist, habe ich vermutlich mehr wild gecampt als Du. Ich fahre seit über 40 Jahren mit einem Zelt, früher auch mit Kanu, nach Scandinavien.
    Und ich bin gerne ganz alleine und finde es herrlich. Aber ich habe mich immer bemüht,
    die bestehenden Regelungen einzuhalten, ob im Ausland oder zu Hause. Und nur darum geht es mir. Wer sich darüber hinwegsetzt und die verbliebenen Freiheiten strapaziert oder gar überstrapaziert, riskiert nur, daß sie noch weiter eingeschränkt werden. Schleswig- Holstein hat jüngst das Waldgesetz geändert und ein nächtliches Betretungsverbot verhängt. Da spielt die Frage Tarp, Zelt oder Feuer keine Rolle mehr, weil Du garnicht mehr rein darfst. Dem Vernehmen nach liebäugeln andere Bundesländer damit, die Regelung zu übernehmen. Und wer sich bei bestehenden liberaleren Regeln schon undiszipliniert verhält und sich über sie hinwegsetzt, spielt diesen Überlegungungen in die Karten..
    Gruß Ditschi

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    • Sabine38

      Lebt im Forum
      • 07.06.2010
      • 5368
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Wildcampen...

      @Ditschi: 100% Zustimmung. OT: Wird mir langsam fast ein wenig unheimlich... Ich wusste gar nicht dass die das Gesetz in SH geändert haben? Hatte nicht jemand hier im Forum gesagt in SH sei wildcampen erlaubt?

      @Krupp: Nee, lass mal, mich brauchst du nirgendwo hin mitnehmen. Wie man meinem Reisebericht aus Irland entnehman kann war ich auch schon wildcampen -- und da nicht zum ersten Mal. Aber wie Ditschi versuche ich mich an die bestehenden Regelungen zu halten und wenn ich sie breche rechtfertige ich mich nicht mit pseudo-rücksichtsvollen Argumenten.

      Des weiteren habe ich niemanden als schlechten Menschen bezeichnet oder von ihm verlangt dass er sich in die Ecke stellen und schämen soll. Schade, eigentlich konnte man mit dir ja vorher noch ganz gut reden, trotz der Meinungsunterschiede.
      Uuuups... ;-)

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      • markrü
        Alter Hase
        • 22.10.2007
        • 3376
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Wildcampen...

        Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
        Sethian, Du hast in Beitrag 9 wörtlich geschrieben: Verbote sind mir egal.

        Das ist in einem öffentlichen Forum das öffentliche Propagieren eines Rechtsbruchs.

        Da kann man man nicht drumrumreden.
        Das öffentliche Propagieren eines Rechtsbruches sollte sich doch dann vielleicht wenigstens auf *irgendein* *in Deutschland gültiges* Gesetz beziehen?!
        Ich kann solange ich will, gegen das Lolli-Verbot meines Zahnarztes öffentlich zu Felde ziehen, so lange ich es will!

        Markus

        edit: Sorry, ich bin etwas spät dran, da kam noch eine Seite ungelesener Beiträge...
        edit2: Nein, es waren 2-3 Seiten... gulp!
        Zuletzt geändert von markrü; 29.04.2011, 06:53.
        Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
        Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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        • blue0711
          Alter Hase
          • 13.07.2009
          • 3621
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Wildcampen...

          Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
          Schleswig- Holstein hat jüngst das Waldgesetz geändert und ein nächtliches Betretungsverbot verhängt.
          Da frag ich mich aber ernsthaft, inwieweit das haltbar ist.

          Wenn von A-Dorf nach B-Dorf der kürzeste Weg durch den Wald führt, soll man also auf der Straße drumrum laufen oder sich gefälligst wie alle ein Auto kaufen oder wie?
          In meiner Kindheit und Jugend wäre so eine Regel einer Ausgangssperre gleichgekommen, weil etliche Wege durch den Wald geführt haben.
          Da scheint mir die Verhältnismäßigkeit weit überschritten.

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          • fraizeyt

            Fuchs
            • 13.08.2009
            • 1891
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Wildcampen...

            Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
            Da frag ich mich aber ernsthaft, inwieweit das haltbar ist.

            Wenn von A-Dorf nach B-Dorf der kürzeste Weg durch den Wald führt, soll man also auf der Straße drumrum laufen oder sich gefälligst wie alle ein Auto kaufen oder wie?
            In meiner Kindheit und Jugend wäre so eine Regel einer Ausgangssperre gleichgekommen, weil etliche Wege durch den Wald geführt haben.
            Da scheint mir die Verhältnismäßigkeit weit überschritten.
            Das Betretungsverbot gilt nicht für die Wege im Wald:

            „Das Betreten in der Zeit von einer Stunde nach Sonnenuntergang bis zu
            einer Stunde vor Sonnenaufgang (Nachtzeit) ist auf Waldwege be-
            schränkt, ebenso das Betreten in der Zeit vom 1. Februar bis zum 15. Ju-
            ni.“ (§17)

            Edit: Quelle Gesetzesentwurf 16/2744
            Edit2: @ Ditschi: Wurde das Gesetz so schon verabschiedet?
            Zuletzt geändert von fraizeyt; 29.04.2011, 07:15.
            Die Qualität unseres Lebens ist das Resultat unserer Gedanken.

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            • blue0711
              Alter Hase
              • 13.07.2009
              • 3621
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Wildcampen...

              Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
              Und wer sich bei bestehenden liberaleren Regeln schon undiszipliniert verhält und sich über sie hinwegsetzt, spielt diesen Überlegungungen in die Karten.
              Das kan man durchaus differenzierter sehen.
              Verantwortungsvolle "Übernachter" können uU nämlich auch das Bild bei den verantwortlichen wieder geraderücken.

              Wenn man jedes Wochenende einen Trupp besoffener Jugendlicher im Wald findet, die eine Riesensauerei hinterlassen oder eben nur noch die Sauerei, dann wird man eben stinkig, wenn das der Zuständigkeitsbereich ist.

              Findet man aber bei nächtlichen Kontrollgängen regelmäßig nur Schläfer vor, die man fast übersieht, weil sie sich versteckt platziert haben und um deren Zelt/Tarp oä. kein Müll rumliegt und die am nächsten Morgen nichts hinterlassen, was man erkennen würde, wenn man nicht weiss, dass sie da waren, dann wird jeder mit gesundem Menschenverstand das verständnisvoll angehen.

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              • ursstotz
                Erfahren
                • 14.03.2010
                • 377
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Wildcampen...

                Zitat von fraizeyt Beitrag anzeigen
                Das Betretungsverbot gilt nicht für die Wege im Wald:

                „Das Betreten in der Zeit von einer Stunde nach Sonnenuntergang bis zu
                einer Stunde vor Sonnenaufgang (Nachtzeit) ist auf Waldwege be-
                schränkt, ebenso das Betreten in der Zeit vom 1. Februar bis zum 15. Ju-
                ni.“ (§17)

                Edit: Quelle Gesetzesentwurf 16/2744
                Edit2: @ Ditschi: Wurde das Gesetz so schon verabschiedet?
                1 Stunde nach Sonnenuntergang und 1 Stunde vor Sonnenaufgang deckt ja schon das ganze Jahr ab,
                was ist dann mit: "ebenso das Betreten in der Zeit vom 1. Februar bis zum 15. Juni.", gemeint?

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                • fraizeyt

                  Fuchs
                  • 13.08.2009
                  • 1891
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Wildcampen...

                  Zitat von ursstotz Beitrag anzeigen
                  was ist dann mit: "ebenso das Betreten in der Zeit vom 1. Februar bis zum 15. Juni.", gemeint?
                  Das ist die Verschärfung der Regelung in der Brut- und Setzzeit.
                  Die Qualität unseres Lebens ist das Resultat unserer Gedanken.

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                  • Eggi
                    Erfahren
                    • 23.07.2009
                    • 226
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Wildcampen...

                    Eine kurze Verständnisfrage:
                    Den beiden Hauptkritikern (Sabine und Ditschi) geht es eigentlich gar nicht um das Wildcampen und den Eingriff in die Natur an sich, sondern darum, dass es verboten ist und trotzdem getan wird und sich hinterher durch eine eigene Argumentation schön (legal) geredet wird. Habe ich das richtig verstanden? Weil ihr habt ja selbst gesagt, dass ihr schon anderswo Wildcamping gemacht habt:
                    Zitat von Sabine83 Beitrag anzeigen
                    ... @Krupp: Nee, lass mal, mich brauchst du nirgendwo hin mitnehmen. Wie man meinem Reisebericht aus Irland entnehman kann war ich auch schon wildcampen -- und da nicht zum ersten Mal. ...
                    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                    ... Häh, Krupp, ich sollte es mal selber tun? Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber wenn Du jünger als 61 Jahre alt bist, habe ich vermutlich mehr wild gecampt als Du. Ich fahre seit über 40 Jahren mit einem Zelt, früher auch mit Kanu, nach Scandinavien.
                    ...
                    Das ist ja auch ein Eingriff in die Natur. Evtl. ist es anders zu bewerten, weil ihr - reine Vermutung meinerseits - wahrscheinlich nicht in vergleichbar dicht besiedelten Gebieten wie in Deutschland wildgezeltet habt und u.U. gar keine andere Möglichkeit außer Wildzelten hattet. Aber Fakt ist, das ist auch ein Eingriff in die Natur - halt nur ein erlaubter.
                    Zuletzt geändert von Eggi; 29.04.2011, 08:04.
                    Nur wo du zu Fuß warst,
                    bist du auch wirklich gewesen.
                    Johann Wolfgang von Goethe

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                    • hotdog
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 15.10.2007
                      • 16106
                      • Privat

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                      AW: Wildcampen...

                      Hier gibt's grad jede Menge illegaler Wildcamper
                      Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                      • Sabine38

                        Lebt im Forum
                        • 07.06.2010
                        • 5368
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Wildcampen...

                        Zitat von Eggi Beitrag anzeigen
                        Eine kurze Verständnisfrage:
                        Den beiden Hauptkritikern (Sabine und Ditschi) geht es eigentlich gar nicht um das Wildcampen und den Eingriff in die Natur an sich, sondern darum, dass es verboten ist und trotzdem getan wird und sich hinterher durch eine eigene Argumentation schön (legal) geredet wird. Habe ich das richtig verstanden? Weil ihr habt ja selbst gesagt, dass ihr schon anderswo Wildcamping gemacht habt:


                        Das ist ja auch ein Eingriff in die Natur. Evtl. ist es anders zu bewerten, weil ihr - reine Vermutung meinerseits - wahrscheinlich nicht in vergleichbar dicht besiedelten Gebieten wie in Deutschland wildgezeltet habt und u.U. gar keine andere Möglichkeit außer Wildzelten hattet. Aber Fakt ist, das ist auch ein Eingriff in die Natur - halt nur ein erlaubter.
                        Weitestgehend korrekt -- jedenfalls in meinem Fall. Ich habe ja auch beispielsweise auf die Regelung in Frankreich verwiesen (nach 19 Uhr aufbauen vor 9 Uhr wieder ab, min. 1 Gehstunde weg von der nächsten mit dem Auto befahrbaren Straße) die vielleicht sinnvoller sein mag.

                        Probleme entstehen erst in dicht besiedelten Gebieten in denen es keine vernünftigen Einschränkungen gibt. Bei der französischen Regelung würden beispielsweise die meisten Gegenden in D-Land rausfallen, weil entweder zu nah an der nächsten Straße oder Naturschutzgebiet (Ich begründe meine Position beispielsweise in den Posts #44, #57 und #66.).

                        Und die Sache mit dem offenen Feuer ist dann ja nochmal etwas ganz anderes.
                        Uuuups... ;-)

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                        • blue0711
                          Alter Hase
                          • 13.07.2009
                          • 3621
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Wildcampen...

                          Nochmal zum rechtlichen:

                          Ganz klar muss man zunächst mal trennen: Das Wildzelten stellt in Deutschland, sofern explizit verboten, eine Ordnungswidrigkeit dar, keine Straftat (Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch jetzt mal aussen vor, da man die problemlos vermeiden kann)

                          Bei Ordnungswidrigkeiten gilt der Grundsatz "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" nicht so ohne weiteres (§11 OWiG).
                          Denn es kann zB durchaus sein, dass ich im Augenblick garnicht genau weiss, in welchem Bundesland ich mich befinde und welche Regelung daher einschlägig ist. Auch kann man sich an einigen Stellen durchaus in der Grenze eines Schutzgebietes irren.
                          In Deutschland ist so etwas dann maximal fahrlässig oder, wenn man "diesen Irrtum nicht vermeiden konnte", nicht einmal vorwerfbar.
                          Nicht vermeiden können ist nun aber eher nicht hart auszulegen. Man muss jedenfalls nicht vor Betreten eines Waldgebietes erst den Anwalt konsultieren.

                          Nach §10 OWiG kann übrigens nur vorsätzliches Handeln ordnungswidrig sein, sofern das entsprechende Gesetz nicht explizit Fahrlässigkeit sanktioniert.


                          Dazu kommt dann noch der rechtfertigende Notstand (§16 OWiG), der die Möglichkeit eröffnet, sich über die Regelungen hinwegzusetzen, allerdings Angemessenheit der Mittel verlangt.
                          Entgegen der Meinung mancher Zeitgenossen ist es dabei aber irrelevant, ob man sich selbst in die Lage gebracht hat.
                          Wenn ich also einfach drauf los wandere und dann kurz vor Sonnenuntergang feststelle, dass es in vernünftiger Entfernung keine legale Übernachtungsmöglichkeit gibt, darf ich bleiben, muss mich aber zurückhaltend benehmen.
                          (Womit die Rechtsgrundlage für Biwakieren hergeleitet wäre)

                          IMHO ähneln sich die Rechtsauffassungen zumindest der Alpenländer hier sehr, aber in Staaten wie Spanien, die keinen öffentlichen Grund kennen, bewegt man sich deutlich schneller im Bereich der Strafbarkeit.
                          Zuletzt geändert von blue0711; 29.04.2011, 08:38.

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                          • hotdog
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 15.10.2007
                            • 16106
                            • Privat

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                            AW: Wildcampen...

                            Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                            Entgegen der Meinung mancher Zeitgenossen ist es dabei aber irrelevant, ob man sich selbst in die Lage gebracht hat.
                            Auch, wenn man vorsätzlich handelt, also schon mit der Absicht in den Wald geht, dort zu übernachten?
                            Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

                            Kommentar


                            • Peter83
                              Fuchs
                              • 22.08.2010
                              • 1115
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Wildcampen...

                              Hier ein kurzer Leitfanden zu Situation in den Schweizer Bergen:

                              wildes_campieren_und_biwakieren.pdfwildes_campieren_und_biwakieren.pdf

                              Grüsse,
                              Peter
                              "A man who is a man goes on till he can do no more and then goes twice as far."

                              Norwegian saying

                              Kommentar


                              • blue0711
                                Alter Hase
                                • 13.07.2009
                                • 3621
                                • Privat

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                                Zitat von hotdog Beitrag anzeigen
                                Auch, wenn man vorsätzlich handelt, also schon mit der Absicht in den Wald geht, dort zu übernachten?
                                Ja, denn der rechtfertigende Notstand berücksichtigt eben nicht, in welcher Weise der Notstand ausgelöst wurde.

                                Zum SH-Waldgesetz:
                                Da hab ich auch in Bezug auf das Bundeswaldgesetz Bauchweh bei der engen Regelung.
                                Das BWaldG sagt in §14 Betreten des Waldes:
                                (2) Die Länder regeln die Einzelheiten. Sie können das Betreten des Waldes aus wichtigem Grund, insbesondere des Forstschutzes, der Wald- oder Wildbewirtschaftung, zum Schutz der Waldbesucher oder zur Vermeidung erheblicher Schäden oder zur Wahrung anderer schutzwürdiger Interessen des Waldbesitzers, einschränken und andere Benutzungsarten ganz oder teilweise dem Betreten gleichstellen.
                                Ob eine Generalregelung wie in SH dieser Legitimationsgrundlage entspricht, ist IMHO fraglich.
                                In einem reinen Kulturwald fehlt es uU schon am wichtigen Grund. Und ob eine kategorische Einschränkung nach Tag/Nachtzeit eine Regelung von Einzelheiten ist, stünde auch in Frage.

                                Das BWaldG erlaubt das Betreten nunmal generell. Warum das nun nur für Sonnen- und Wolkengucker, aber nicht für Sternengucker gelten soll, ist niht ganz nachvollziehbar.

                                Ich bin als Jugendlicher zB öfters nachts allein im Wald gewesen und hab nach den Sternen geschaut. Da würd was fehlen, wenn das nicht gegangen wäre.

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                                • Torres
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                                  Liebt das Forum
                                  • 16.08.2008
                                  • 30859
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                                  AW: Wildcampen...

                                  @blue
                                  Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das auf den Wegen ja weiterhin möglich. Nur durchs Unterholz laufen oder auf Waldwiesen picknicken darf man in den fraglichen Zeiten nicht mehr.

                                  @eggi

                                  Völlig richtig. Es geht nicht um das wildcampen an sich - das sich tatsächlich auch umweltschonend und naturnah gestalten lässt - , sondern um die Tatsache, dass das Übertreten von Regeln oder Gesetzen durch die eigene Argumentation schön geredet und damit scheinbar legalisiert wird.

                                  Interessant ist, dass dies auch hier wie üblich vor allem durch die Abgrenzung von anderen erfolgt (ingroup - outgroup). Hier ist die Abgrenzung gegenüber Waldarbeitern zu nennen - welche die Erlaubnis haben, mit der Maschine in den Wald zu fahren - oder gegenüber Komasaufcampern zu nennen, die ihren Regelbruch ebenfalls ihrem Welbild gemäß begründen: "Der Wald ist für alle da, wir sind doch nur einmal im Jahr da, den Müll räumt doch sowieso der Förster weg, der Lärm stört doch keinen, die Autobahn ist ja auch nicht weit, wir wollen halt in der Natur sein". Durch die Abgrenzung von dieser Zielgruppe wertet sich die Gruppe der Wildcamper moralisch auf und baut darauf die eigene Rechtfertigungsargumentation auf.

                                  Nicht berücksichtigt werden dabei allerdings die Menschen, die gerne wildcampen würden, aber den Gesetzen einen höheren Rang einräumen als ihren eigenen Bedürfnissen. Von dieser schweigenden Mehrheit profitieren sowohl die Gruppierung der naturnahen Wildcamper als auch der Saufcamper. Würden sich nämlich diejenigen, die Campingplätzen, Hotels und Pensionen hohe Umsätze bescheren, um naturnah Urlaub zu machen und die mit dem in der Region gelassenen Urlaubsgeld den Erhalt der Landschaft, der Wege und der Natur fördern (Stichwort: Kurtaxe), ebenfalls biwakierend in Wald und Flur begeben, wäre angesichts der touristischen Erschlossenheit Deutschlands von einem einsamem Naturerlebnis in diesem Lande nur noch wenig zu spüren.
                                  Oha.
                                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                                  • hotdog
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                                    Liebt das Forum
                                    • 15.10.2007
                                    • 16106
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                                    AW: Wildcampen...

                                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                    Nicht berücksichtigt werden dabei allerdings die Menschen, die gerne wildcampen würden, aber den Gesetzen einen höheren Rang einräumen als ihren eigenen Bedürfnissen. Von dieser schweigenden Mehrheit profitieren sowohl die Gruppierung der naturnahen Wildcamper als auch der Saufcamper. Würden sich nämlich diejenigen, die Campingplätzen, Hotels und Pensionen hohe Umsätze bescheren, um naturnah Urlaub zu machen und die mit dem in der Region gelassenen Urlaubsgeld den Erhalt der Landschaft, der Wege und der Natur fördern (Stichwort: Kurtaxe), ebenfalls biwakierend in Wald und Flur begeben, wäre angesichts der touristischen Erschlossenheit Deutschlands von einem einsamem Naturerlebnis in diesem Lande nur noch wenig zu spüren.
                                    Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht. Wieso werden diejenigen, die gerne wildcampen würden, aber wegen der Gesetzeslage darauf verzichten, von denjenigen übervorteilt, die die Gesetze übertreten?
                                    Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                                    • Sabine38

                                      Lebt im Forum
                                      • 07.06.2010
                                      • 5368
                                      • Privat

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                                      Zitat von hotdog Beitrag anzeigen
                                      Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht. Wieso werden diejenigen, die gerne wildcampen würden, aber wegen der Gesetzeslage darauf verzichten, von denjenigen übervorteilt, die die Gesetze übertreten?
                                      Torres redet nicht von übervorteilt, auch wenn diejenigen die sich nicht an die Regeln halten denjenigen gegenüber einen Vorteil erlangen die es tun. Insofern ist es vermutlich tatsächlich so.

                                      Wenn jemand sagt: "Ich verzichte aufs wildcampen weil es schädlich ist wenn es jeder macht auch wenn ich es gerne tun würde." (oder auch schlicht aus dem Grund dass er sich über die geltenden Regeln nicht hinweg setzen möchte) erleidet die Person einen Nachteil. Sowohl in finanzieller Hinsicht, schließlich muss man den Campingplatz oder das B&B zahlen aber auch in der Hinsicht, dass man nicht das tut was man eigentlich vorgezogen hätte.

                                      Würde niemand darauf verzichten käme es unvermeidlich dazu, dass die existierenden Verbote strenger gehandhabt würden. Das würde dann das Aus für jeden bedeuten. Also profitieren die die sich nicht an die Regeln halten davon dass andere es tun.
                                      Uuuups... ;-)

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                                      • Eggi
                                        Erfahren
                                        • 23.07.2009
                                        • 226
                                        • Privat

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                                        Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                        ....

                                        @eggi

                                        Völlig richtig. Es geht nicht um das wildcampen an sich - das sich tatsächlich auch umweltschonend und naturnah gestalten lässt - , sondern um die Tatsache, dass das Übertreten von Regeln oder Gesetzen durch die eigene Argumentation schön geredet und damit scheinbar legalisiert wird.

                                        Interessant ist, dass dies auch hier wie üblich vor allem durch die Abgrenzung von anderen erfolgt (ingroup - outgroup). Hier ist die Abgrenzung gegenüber Waldarbeitern zu nennen - welche die Erlaubnis haben, mit der Maschine in den Wald zu fahren - oder gegenüber Komasaufcampern zu nennen, die ihren Regelbruch ebenfalls ihrem Welbild gemäß begründen: "Der Wald ist für alle da, wir sind doch nur einmal im Jahr da, den Müll räumt doch sowieso der Förster weg, der Lärm stört doch keinen, die Autobahn ist ja auch nicht weit, wir wollen halt in der Natur sein". Durch die Abgrenzung von dieser Zielgruppe wertet sich die Gruppe der Wildcamper moralisch auf und baut darauf die eigene Rechtfertigungsargumentation auf.

                                        Nicht berücksichtigt werden dabei allerdings die Menschen, die gerne wildcampen würden, aber den Gesetzen einen höheren Rang einräumen als ihren eigenen Bedürfnissen. Von dieser schweigenden Mehrheit profitieren sowohl die Gruppierung der naturnahen Wildcamper als auch der Saufcamper. Würden sich nämlich diejenigen, die Campingplätzen, Hotels und Pensionen hohe Umsätze bescheren, um naturnah Urlaub zu machen und die mit dem in der Region gelassenen Urlaubsgeld den Erhalt der Landschaft, der Wege und der Natur fördern (Stichwort: Kurtaxe), ebenfalls biwakierend in Wald und Flur begeben, wäre angesichts der touristischen Erschlossenheit Deutschlands von einem einsamem Naturerlebnis in diesem Lande nur noch wenig zu spüren.
                                        Zustimmung in Teilen und jetzt mal in die Realtität übersetzt (den von mir in deinem Zitat nachträglich fettmarkierten Textbereich - wegen der Übersicht):
                                        Da sich meiner Meinung in einer Wohlstandsgesellschaft wie unserer auch bei Liberalisierung der Gesetze - sprich Erlaubung von Wildzelten unter gewissen Bedingungen (z.B. wie in Schottland, Norwegen) - nicht die breite Masse auf in die Wälder, Natur machen wird, um dort Urlaub inkl. Naturübernachtung zu machen, ist diese These sehr theoretisch. Klar wird es auch Wohnmobilisten geben, die überall stehen würden. Notfalls müsste man dieses einschneiden, wenn es zu einer Umweltbelastung führen würde (OK, wäre unfair, wir wollen ja auch unser Recht und sind in diesem Zusammenhang egoistisch).

                                        Ich gehe mal stark davon aus, dass es der breiten Masse, die ihren Urlaub in Hotels, Pensionen und Campingplätzen mit Infrastruktur verbringt, finanziell so schlecht gehen müsste, dass sie zum "Vergnügen" oder auch Urlaub genannt in den Wald gehen würden zum Übernachten (Spaziergänge und Wanderungen ausgeklammert, die man als Hotel-, Pensions- und Campingplatzgast unternimmt). Jetzt lehne ich mal noch weiter aus dem Fenster: Ich behaupte mal, wenn es der breiten Masse finanziell so schlecht gehen würde, dass sie diesen Urlaub (Hotel, Pension, Campingplatz) nicht mehr machen könnte, dass sie sich keine Gedanken darüber machen würde, ob man im Wald "Urlaub" machen könnte. Da würde man wahrscheinlich die freie Zeit eher dazu nutzen, auf einem hoffentlich vorhandenen, eigenen, kleinen Grundstück z.B. Kartoffeln anzupflanzen, weil man das zum Überleben braucht.

                                        Dass es natürlich Ausnahmen wie z.B. Sabine, Ditschi und evtl. dich gibt, ist mir auch klar, die weder in die "ich weiß, dass das verboten ist - ich tue es trotzdem und kassiere notfalls eine Strafe"-Kategorie, die "das ist verboten, aber in meinen Augen unbegründet, ich setze mich darüber weg und es ist mir egal"-Kategorie noch in die "ich übernachte im Hotel und mache gerne Waldspaziergänge"-Kategorie passen (die Kategorien sind bewusst überspitzt formuliert). Die gerne Wildzelten würden, sich aber auch nicht über Regeln hinwegsetzen wollen, ist mir klar. Wenn ihr das wollt, das Wildzelten wie z.B. in Schottland, Norwegen erlaubt ist, dann müsst ihr die Gesetze ändern und nicht die, die sich wider besseren Wissens über die in ihren Augen rigorosen Gesetze hinwegsetzen und schlimmstenfalls eine Strafe in Kauf nehmen.
                                        Zuletzt geändert von Eggi; 29.04.2011, 11:37.
                                        Nur wo du zu Fuß warst,
                                        bist du auch wirklich gewesen.
                                        Johann Wolfgang von Goethe

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                                          Liebt das Forum
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                                          Zitat von Sabine83 Beitrag anzeigen
                                          Würde niemand darauf verzichten käme es unvermeidlich dazu, dass die existierenden Verbote strenger gehandhabt würden. Das würde dann das Aus für jeden bedeuten. Also profitieren die die sich nicht an die Regeln halten davon dass andere es tun.
                                          Aber es gibt ja nachweislich auch in Deutschland Regionen, in denen das Wildcampen erlaubt ist. Also zieht das Argument nicht. Oder gibt es in solchen Regionen ein erhöhtes "Wildcamperproblem"?
                                          Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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