Outdoor & Psychologie

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  • blue0711
    Alter Hase
    • 13.07.2009
    • 3621
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: Outdoor & Psychologie

    Zitat von Steinchen Beitrag anzeigen
    Ich glaube, dass die möglichen psychologischen Gründe sehr individuell sind.
    Seh ich auch so. Eine psychologische Betrachtung müsste also schon bei der Motivation für die Tätigkeit beginnen.
    Ich denke, Outdoor ist da der falsche Oberbegriff und nur eine Ausprägung verschiedenster Motivationen.

    Mit derselben Motivation, mit der ich auf einen Berg steige, kann ich auch Musik hören, Bücher lesen oder Chips essen.

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    • joeyyy
      Erfahren
      • 10.01.2010
      • 198
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: Outdoor & Psychologie

      Zitat von Bergtroll Beitrag anzeigen
      ...

      Ich habe den Eindruck, dass bei Outdooraktivitäten oft besondere psychologische Situationen auftreten und würde dies gern genauer verstehen.

      ...

      Weiss jemand, ob es zum o.g. Thema schon etwas gibt? Danke.
      Ja, gibt es, aber nicht speziell zum Thema "Outdoor".

      In der Psychologie gibt es Untersuchungen zum Thema "Gipfelerfahrungen" als "Momente der Entrückung" (=> Edward Hoffman, New York: The Peak Experience).

      Zusammenfassung und eigene Interpretation:

      Gipfelerfahrungen treten vor allem auf im Zusammenhang mit z.B. Glücksgefühlen, dem kompletten Verlust von Angst, Verwunderung, Ehrfurcht/Demut, Desorientierung in Zeit und Raum oder dem Sich-Einlassen auf die Grandiosität des Seins.

      In solchen Momenten werden für uns Begriffe wie Schönheit, Wahrheit, Sinnhaftigkeit konkret. Untersuchungen dazu führte auch A. Maslow.

      Diese Gipfelerfahrungen können zwar jederzeit und überall auftreten, haben aber ihre Häufung durchaus in eher seltenen Situationen: Beim Beherrschen neuer Fähigkeiten, besonderen Leistungen in Wettbewerben, intensiven Zuneigungen in einer Gruppe, spirituellen Erfahrungen, existenziellen Krisen (jetzt sind wir schon bei "Outdoor"), intensivem Nachdenken über die eigene Existenz (jetzt noch mehr) und in der Natur (jetzt erst recht).

      Die Tatsache, dass wir solche Erlebnisse kognitiv oder konstruktiv "lernen" und abspeichern, überlagert im Nachhinein die negativen Erfahrungen, die wir eben auch erlebten. Was der Einzelne dann damit macht, ist individuell unterschiedlich.

      Wo man auch noch mal hinschauen könnte, ist das Thema "Flow" - insbesondere bei solchen Outdooraktivitäten, bei denen Handlung und Bewusstsein miteinander verschmelzen. Für eine solche Flow-Erfahrung nehme ich alles damit negativ Verbundene in Kauf. Z.B. lange Anfahrt- oder Anmarschwege, um eine Wand zu erklettern, einen Wildbach zu befahren oder die Serpentinen in den Anden runterzuradeln.

      Da ich selbst kein Jazz- oder sonstiger Musiker bin, kein Maler oder begnadeter Schachspieler, gehe ich in die Natur, um mir meinen Flow zu holen.

      Das könnte ein Verständnisansatz sein...
      www.gondermann.net
      Reisen - Denken - Leben

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      • atlinblau
        Lebt im Forum
        • 10.06.2007
        • 5171
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: Outdoor & Psychologie

        Was ist outdoor psychologisch anders??

        Es ist irgendwie paradox. Wenn ich mich in der Wechselbeziehung
        zwischen Individuum und Gesellschaft mehr auf dem individuellen Trip bin,
        kann ich mich auf mich konzentrieren und dabei gleichzeitig abschalten.
        Ich empfinde mich danach eher autonomer als sozial kompatibler,

        Hier mal ein LINK zu Mitmenschen, die sich ganz der Gesellschaft entzogen haben.
        Die Vermessung des Ichs
        und hier ein paar Bilder dazu...
        In der Stille der Einsiedelei

        "Wie heißt es doch unter den Einsiedlern?
        »Der größte Eremit ist der, dem es gelingt, mitten in der Stadt zu leben.«"

        Thomas

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        • Gast-Avatar

          #24
          AW: Outdoor & Psychologie

          Danke. Ich denke, dass zum meiner einen Frage (Fading Affect Bias) jetzt genug Informationen vorliegen.

          Zu meiner zweiten Frage (verringerter Einsatz kognitiver Fähigkeiten auf Tour?, irrationale Entscheidungen?, höhere Risikobereitschaft?) wurde hingegen noch nicht geantwortet. Vielleicht weil das so einfach nicht stimmt. Andererseits: Es gibt zumindest gewisse Untersuchungen bei Ultramarathonläufern, die sogar eine reversible Abnahme der Gehirnmasse nachweisen.

          http://www.fitforfun.de/sport/laufen...aid_13018.html

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          • blue0711
            Alter Hase
            • 13.07.2009
            • 3621
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: Outdoor & Psychologie

            Du drückst das von vornherein negativ aus. Der gesamte Bereich der Erlebnispädagogik macht das genau andersrum.

            Dort ist jedenfalls massenweise von Einfluss auf Risikobereitschaft, Teamverhalten und Flexibilität die Rede.

            Je nach Ausrichtung und Situation kann man das positiv oder negativ sehen.

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            • Gast-Avatar

              #26
              AW: Outdoor & Psychologie

              Negativ ausdrücken...vielleicht. Ist aber konstruktiv gemeint i.S.d. "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt". Dass Outdoor Aktivitäten viele guten Seiten haben und Spass machen, versteht sich von selbst.

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              • blue0711
                Alter Hase
                • 13.07.2009
                • 3621
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: Outdoor & Psychologie

                So war das nicht gemeint.

                Wenn man zB. die Risikobereitschaft fördert, kann das sowohl im Sinne von "den Hintern hochkriegen" als auch im Sinne von "Gefahren unterschätzen" passieren.

                Flexibilität kann unvorhergesehene Situationen virtuos umschiffen oder grundlegende Vorgänge außer acht lassen.

                Teamverhalten kann größere Aufgaben möglich machen und in Herdentrieb ausarten.

                Sind jeweils dieselben Mechanismen.

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                • hc-waldmann
                  Dauerbesucher
                  • 19.07.2004
                  • 553
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Outdoor & Psychologie

                  Interessanter Faden, also geb ich als Psychologe mal meinen Senf dazu. Ich denke eine ganz wichtige Unterscheidung hier ist die Frage, ob man solo oder in der Gruppe geht. Im letzten Fall greifen in Sachen Risikobereitschaft völlig andere Mechanismen als bei Sologängern, Kommunikation unter Stress gibts nur da, und der Erlebnishorizont ist anders. Outdoor impliziert keine passagere Persönlichkeitsveränderung: wer im normalen Leben sich und andere nervt, tut das auch draussen, wer vorsichtig ist, ist auch am Berg vorsichtigER. Man könnte von einer Amplifizierung / Fokussierung reden: die Möglichkeit zur Introspektion ist auf Tour i.d.R. höher, bei Sologängern sowieso, und die Ablenkung ist geringer. Ergo kommt mehr Bewusstheit für die eigene Situation auf, zumal nichts mehr selbstverständlich ist sondern Umsicht erfordert (auch und gerade die kleinen Dinge: große Toilette bei Schneesturm :-). Das heisst nicht zwangsläufig, dass man mehr über sich nachdenkt. Bei mir (als Einzelbeispiel ohne Anspruch auf Verallgemeinerung) ist das so, dass durch den Trott (wörtlich: stundenlanges Laufen, bildlich: die klare Routine bei Wegmachen und Campieren) ein Zustand kommt, wo ich eben NICHT mehr denke. Ich sehe auf meinen Weg, d.h. auf die Füsse, konzentriert, Schritt für Schritt (Freunde der Gegend überhalb des Polarkreises kennen das), und zwar nicht mit kontemplativer Absicht, sondern weil ich sonst einfach über die nächste Wurzel stürze. Das hat gar nix psycho-hygienisches im Vorsatz, wohl aber im Effekt. Das nenne ich "Abschalten", und bekommt der Musiker/Maler/Tänzer genauso. Der gemeinsame Trick ist die Konzentration auf etwas Alltagsfernes _und_ Absorbierendes, wobei das nicht mal unbedingt _angenehm_ sein muss. Es ist das Bejahen der Situation. Man friert eben auch mal. Zusammenfassend: ich glaube nicht, dass Auf-Tour-sein Grundstimmung und Verhaltenstendenzen ändert und dass, operativ gesehen, eine "outdoor-Psychologie" bestenfalls eine Spezialisierung der bekannten Felder wäre (Gruppendynamik, Führung, Motivation, Selbstregulation, Risikoverhalten, Introspektionstypen, etc.). Eine "Psychologie des XXX" gibts ja mittlerweile für alles, brauchen wir das auch hier? Ich bin jedenfalls froh, wenn ich nach dem Semesterende rauskomme und nicht mehr theoretisieren muss.

                  Hans-Christian
                  fortis ac vehemens, tunc pulcherrime patiens, apta temporibus (Seneca / de vita beata III, 3)

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                  • Torres
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 16.08.2008
                    • 32299
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Outdoor & Psychologie

                    Danke, waldmann, für das wissenschaftliche Statement, das sich genau mit meinen Erfahrungen und Erkenntnissen deckt.
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • Ditschi
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 20.07.2009
                      • 13191
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Outdoor & Psychologie

                      Hallo,

                      ich kann, was hc -waldmann schreibt, weder bestätigen noch bestreiten, weil ich davon zu wenig verstehe. Ich lese es mit Interesse und nehme dankbar zur Kenntnis, daß sich zu einer psychologischen Frage ein Psychologe äußert.

                      Gruß Ditschi

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                      • changes

                        Dauerbesucher
                        • 01.08.2009
                        • 981
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: Outdoor & Psychologie

                        Zitat von Bergtroll Beitrag anzeigen
                        ......(verringerter Einsatz kognitiver Fähigkeiten auf Tour?, irrationale Entscheidungen?, höhere Risikobereitschaft?) ......
                        Nach meinen Persönlichen Erfahrungen ist eher das Gegenteil der Fall.
                        Wenn deine Theorie stimmen würde, wäre das gerade auf Tour gesundheitsgefärdender als im Alltag.
                        Beispiel: In zumeist unbekannten Regionen hat man nicht die bekannte Infrastruktur auf "Rufweite" muß eventuel auch bei übelsten Wetterverhältnissen los, da man ja irgendwie an seinem Zielort zur Heimreise ankommen möchte. Man muß unter solchen Umständen stark abwägen was letztendlich vorteilhafter ist, bzw. weniger Risiken birgt.
                        Im Alltag würde man solche "Urlaubstage" wahrscheinlich zu hause verbringen und nicht mehr raus als nötig.
                        Einen Fluß zu furten auch wenn es eigentlich zu kalt ist mag als höheres Risiko scheinen, wenn dem gegenüber eine Strecke von 20km steht um trocken rüber zu kommen. Wenn man allerdings schon am Ende seiner Kräfte ist und 1km nach dem Fluß eine dringend benötigte Hütte wartet wäre der Umweg ein größeres Risiko.

                        Evtl. ist es ein subjektives empfinden von dir daß dich zu diesen Gedanken bringt?
                        Jemand sagte mir mal: Wer viel tut, macht auch viele Fehler (wer nichts/kaum was tut, macht fast keine/weniger Fehler)
                        Wer viel Unterwegs ist, dem passieren eben auch mal Verlaufen, Materialschäden, Blessuren.
                        Wer viele Gegenstände dabei hat, dem kann auch mal etwas verloren gehen.
                        Wer jeden Tag viele Entscheidungen treffen muss, kann auch mal daneben Liegen.

                        Daß man Letztendlich etwas sorgloser zu sein scheint könnte in solchen Fällen einfach Akzeptanz sein, wenn man`s nicht ändern kann um sich die weitere Zeit nicht zu vermiesen. Oder wie bei Fun II Touren, in dem Moment ist es eine Katastrophe, man hat sich evtl viel zu viel zugemutet, zweifelt an sich selbst und an der reellen Machbarkeit der angefangenen Tour und sieht rückblickend, daß es soooo schlimm dann doch nicht war, denn man hat es irgendwie geschafft und ist heil und gesund wieder zu hause und weiß was beim nächsten Mal zu berücksichtigen ist.
                        Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume. (Michelangelo)
                        Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. (Albert Schweitzer)

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                        • Enja
                          Alter Hase
                          • 18.08.2006
                          • 4889
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                          #32
                          AW: Outdoor & Psychologie

                          Das Nachlassen kognitiver Fähigkeiten/der Konzentration bei starker körperlicher Anstrengung/Erschöpfung ist unübersehbar. Auf die Frage "wo warst du gestern?" bekam man auf dem Jakobsweg nur selten eine Antwort. Selber konnte ich auch meist keine geben. Körper und Geist konzentrieren sich dann auf das unmittelbar notwendige. Alles andere muss zurücktreten.

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                          • lina
                            Freak

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                            Liebt das Forum
                            • 12.07.2008
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                            #33
                            AW: Outdoor & Psychologie

                            Ich bin da nicht sicher, dass es nur eine Konzentration auf das Erforderliche ist. Da ist mindestens noch eine Entspannungs-Komponente dabei (siehe oben unter "Flow").

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                            • changes

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                              • 01.08.2009
                              • 981
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                              #34
                              AW: Outdoor & Psychologie

                              Zitat von lina Beitrag anzeigen
                              Ich bin da nicht sicher, dass es nur eine Konzentration auf das Erforderliche ist. Da ist mindestens noch eine Entspannungs-Komponente dabei (siehe oben unter "Flow").
                              Meinst du damit, es ist eigentlich unter den Umständen unwichtig und darum macht man sich nicht den Aufwand drüber nachzudenken(ist ja schliesslich Urlaub....)?
                              Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume. (Michelangelo)
                              Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. (Albert Schweitzer)

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                              • Gast-Avatar

                                #35
                                AW: Outdoor & Psychologie

                                "Das Nachlassen kognitiver Fähigkeiten/der Konzentration bei starker körperlicher Anstrengung/Erschöpfung ist unübersehbar."

                                Vielleicht ist meine zweite Frage in der Tat eher ein medizinisches und weniger ein psychologisches Thema. Das Ganze würde dann auch nur relevant werden, wenn man bei einer Tour an seine Grenzen geht.

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                                • changes

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                                  • 01.08.2009
                                  • 981
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                                  #36
                                  AW: Outdoor & Psychologie

                                  Zitat von Bergtroll Beitrag anzeigen
                                  "Das Nachlassen kognitiver Fähigkeiten/der Konzentration bei starker körperlicher Anstrengung/Erschöpfung ist unübersehbar."

                                  Vielleicht ist meine zweite Frage in der Tat eher ein medizinisches und weniger ein psychologisches Thema. Das Ganze würde dann auch nur relevant werden, wenn man bei einer Tour an seine Grenzen geht.
                                  Ich hatte bei meiner ersten Tour, letztes Jahr aufgrund eines Entfernungsfehlers tatsächlich zwar die Situation über meine Grenzen gehen (im tatsächlichen und übertragenen Sinn) zu müssen, wurde aber im Gegenteil immer Konzentrierter mit abnehmender Kraft und selbst am "nichts geht mehr" Punkt (körperlicher Zusammenbruch)funktionierten Logik und Improvisieren mit den vorhandenen Möglichkeiten noch ohne Einschränkung.
                                  Vielleicht ist das auch unterschiedlich, ich meine Jeder funktioniert anders.
                                  Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume. (Michelangelo)
                                  Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. (Albert Schweitzer)

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                                  • Enja
                                    Alter Hase
                                    • 18.08.2006
                                    • 4889
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: Outdoor & Psychologie

                                    Sicher funktioniert jeder anders. Wenn du einmal in eine schwierige Situation kommst, hilft dir das Adrenalin drüber. Da ist durchaus die Konzentration höher als sonst. Wenn du das aber Tag um Tag machst, sieht das anders aus.

                                    Bei meinen Wüstenreisen in den 80ern war das sehr unübersehbar. Speziell auf einer davon. Die körperliche Beanspruchung war sehr hoch. Das Klima belastend. Es gab nicht genug zu essen. Aber die, die wirklich schlapp machten, taten das eher aus psychologischen Gründen. Der Mediziner aus unserer Mitte nannte das Akkulturationsstress. Einfach eine Umgebung, die gnadenlos fremd ist und bedrohlich ist/scheint. Wobei für uns Mitteleuropäer schon die Unberechenbarkeit vieler Faktoren überaus unerträglich zu sein scheint.

                                    Was natürlich auch wieder auf jeden anders wirkt. Mich hat das zum Beispiel immer aufgebaut. Weshalb ich auch weiter solche Reisen machte und die, denen das anders ging, nicht. "Wir Adrenalinjunkies" nannte das ein Mitreisender. Das ist halt nicht jeder.

                                    Aber trotzdem merkte ich auch bei mir, dass manches sehr schwierig wurde. Die Konzentration auf die Navigation zum Beispiel. Das war meine Standardaufgabe. Aber irgendwann guckte man in die untergehende Sonne und fragte sich, wohl wo Westen war.

                                    Die Frage ist auch, ob man das Nachlassen der eigenen Konzentration überhaupt merkt.

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                                    • ArnuMul
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                                      • 05.03.2013
                                      • 5
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                                      #38
                                      AW: Outdoor & Psychologie

                                      Ich denke die mentale Eintsellung ist bei Weitwanderungen schon wichtig. Dies fängt bei der Vorbereitung einer Tour an. Man muss sich entscheiden, ob man den Weg zu Ende gehen will egal was passiert, Grundsätzlich gibt es nur ganz wenige Ereignisse, die das Ende einer Tour bedeuten und die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.

                                      Ein weiteres psychologisches Hinderniss ist, dass sich Menschen vor einer Tour nicht klar machen, was es heißt den ganzen Tag über mehrere Wochen draußen zu verbringen. Was als Outdoor-Erlebnis anfängt, hat sich für den ein oder anderen schon als Hölle herausgestellt.

                                      Also macht euch vorher Gedanken und trefft eine bewusste Entscheidung, dies ist fast wichtiger als die akribische Tourenplanung.

                                      Arnu

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                                      • hotdog
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                                        Liebt das Forum
                                        • 15.10.2007
                                        • 16106
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        AW: Outdoor & Psychologie

                                        Zitat von ArnuMul Beitrag anzeigen
                                        Man muss sich entscheiden, ob man den Weg zu Ende gehen will egal was passiert, Grundsätzlich gibt es nur ganz wenige Ereignisse, die das Ende einer Tour bedeuten und die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.
                                        Wieso muss man sich entscheiden? Wenn ich mich vorher entscheide, eine Weitwanderung auf jeden Fall bis zum Ende durchzuziehen, dann kann ich ja nur scheitern. Dann wird viel zu viel Druck aufgebaut und am End lande ich in dem Thread: "Tourabbruch - habt ihr's auch schon vermasselt?" Besser wäre doch, einen Tourabbruch, aus welchen Gründen auch immer, schon als mögliches End-Szenario mit einzuberechnen, ohne es als "scheitern" zu werten. Nur dann kann ich mich frei auf die Situationen, die während der Reise eintreten können, einstellen.
                                        Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                                        • blue0711
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                                          • 13.07.2009
                                          • 3621
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          AW: Outdoor & Psychologie

                                          Hmm, ich muss mich nicht bewusst entscheiden.
                                          Und schon garnicht, ob ich den Weg ZUENDE gehen will. Denn dann ist die Tour für mich vorbei, bevor sie anfängt.
                                          Ich will unterwegs sein, die Wegplanung stellt nur sicher, dass ich das auch über eine bestimmte Zeit hinbekomme.

                                          Ich bin froh, wenn ich draussen bin und die Stimmung hebt sich mit jedem Kilometer, den ich mich von der Zivilisation entferne. In bekanntem Gebiet laufe ich demnach auch gerne ins Blaue.

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