Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten....

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    AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

    Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
    Btw, mir fällt grad noch eine Story ein, bei der es ein wenig andersrum ging.

    Eine Gruppe wollte von Zwieselstein zur Wildspitze, dabei ein Bergführer, das Ganze aber privat und nicht gewerblich.
    Das Wetter verschlechterte sich unvorhergesehen während dem Aufstieg rapide, der Bergführer mahnte zum Abstieg, doch die Anderen wollten partout nicht hören und bestanden darauf, weiter zu gehen.
    Er ist dann umgedreht und hat der Hüttenwirtin aufgebracht die Story erzählt. Die beiden informierten dann die Bergwacht, als der Schneesturm so langsam loslegte.
    Den Rest der Gruppe durfte dann die Bergwacht am nächsten Morgen per Heli aus dem Schnee buddeln. Lebend zwar, doch ziemlich angeschlagen.
    Hätten si mal auf den Bergführer gehört.

    Meines Wissens gab es für ihn keine Konsequenzen, was ich ziemlich korrekt finde.

    Ist wohl nur wenige Jahre her.
    Siehst du blueface und das finde ich auch gut so.

    Ich gehe einfach nur mit Menschen in die Berge, die einfach ein wenig Ahnung von der Materie haben. Du kannst einfach nichts unter Druck/Zwang und festen Vorstellungen erreichen. Da landet man nur noch in einer Katastrophe und riskiert noch sein Leben und das Leben anderer.

    Ich würde gerne mit Bergführern in die Berge ziehen, aber eben nicht mit wildfremden Menschen, die in Notsituationen noch nicht mal die richtigen Entscheidungen treffen können. Hinzu kommt das ich eben aufgrund meiner Einschränkungen viel schneller mein Limit erreiche und ich nicht möchte das meine Grenzen gegen meinen Willen überschritten werden.

    Meiner Meinung nach ist es die größte Kunst in den Bergen, das sofortige Umdrehen können. Denn dann lebt man weiter und kann einfach eine neue Tour machen.

    Prinzipiell habe ich nichts gegen Bergführer, bin aber der Überzeugung das man auch ohne Sie seine eigenen Fähigkeiten entwickeln kann. Dann macht man in der Regel auch keine lebensgefährlichen Fehler. So ist es zumindest bei mir.

    Ja und man muss ja auch nicht jedem Trend den die Industrie auf den Markt wirkt hinterher rennen. Wie z. B. Trailrunnig, Speedclimbing, Canyoning oder auch Drytooling. Genauso wie die ganze Ultralight Geschichte. Das ist einfach von Menschen gemacht und clever auf den Märkten installiert und eine ganze Horde von Menschen trabt hinterher, ohne sich darüber Gedanken zu machen.

    Wenn ich da an z. B. Yvon Chouinard denke der mal sagte: (zögert, grinst) Ich habe da dieselbe Meinung wie Jim Donini. Er sagte mal, Drytooling ist das, was wir früher auf der Highschool gemacht haben, wenn wir keine Freundin hatten (lacht laut).

    Yvon Chouinard hat mit seiner Aussage, es für mich und viele andere Menschen auf den Punkt gebracht, das ganze kann man im Bergsteiger Magazin nachlesen.

    Ich denke jeder sollte heut zutage seinen eigenen Weg suchen und finden. Das gönne ich jedem und hat jeder verdient. Doch bin ich auch der Überzeugung das man nicht immer einen Bergführer braucht, sondern man benötigt Wissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Freunde/Freundinnen, Visionen, Ideen und dann kann man es auch mal ohne Bergführer umsetzen. Man kann ja durchaus sein Wissen z. B. in Bergschulen vertiefen, aber sollte sich auch noch eine eigene Meinung von der Materie verschaffen. Denn nicht immer das was unterrichtet wird ist auch die absolute Lehrmeinung.

    Ist auch in meinem Job so, viele denke das ist nun die Lehrmeinung und die ist richtig. Ich durfte wirklich erkennen ups die haben sich ja voll geirrt.

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    • Nordmarka
      Erfahren
      • 26.08.2013
      • 229
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      • Meine Reisen

      AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

      Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
      2006 auf dem Preikestolen: deutschsprachiger Tourist beschwert sich, daß auf der Plattform kein Geländer angebracht ist und er deshalb nicht bis an die Kante gehen will. mein Einwand, daß die die unverfälschte Natur ist und er froh sein soll, daß es so etwas noch gibt, wurde mit, nenene, das ist viel zu gefährlich niedergeschmettert. Auf die Gegenfrage, was er dann dort oben macht und warum er nicht zu Haus geblieben ist, ist er abgezogen.
      Kenne ich: Deuter-Rucksack-Trägerin (Deuter=Achtung, Deutsche!) vor mir auf dem Gipfelgrat des Gaustatoppen, wo man schon besser mal sicherheitshalber auf allen vieren unterwegs sein muss. Bis ich endlich mal vorbei kommen konnte, musste ich mir ständig Gebruddel á la: Das ist ja total unverantwortlich, das ist ein markierter Weg, der muss doch abgesichert sein ect. anhören.
      Zuletzt geändert von Nordmarka; 03.09.2013, 12:35.

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      • Jens2001
        Dauerbesucher
        • 02.04.2006
        • 892
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

        Tja, das ist alles nicht immer so einfach, egal ob bei gekauften geführten Touren oder bei selbstorganisierten, jeder Mensch ist anders und je mehr man unter einen Hut bekommen muss um so schwieriger.
        Auf meinen Expeditionen bin ich immer bestrebt jegliches Vermeidbare Risiko zu umgehen, denn Mutti Natur verzeiht keine Fehler. Und Action gibt es meist trotzdem genug. Oberstes Ziel ist es immer alle gesund nach Hause zu bringen.

        zum Beispiel letztes Jahr auf dem Rio Negro in Brasilien, wir hatten ein ordentliches Tropenunwetter in einem klein Caboclo Dorf ausgesessen und sind danach noch um die nächte Ecke gefahren um unser Lager aufzuschlagen...
        Am Nächsten Morgen war Sturm auf dem Fluss mit Wellen bis knapp 1,5m und Schaumkronen. Ich habe gesagt ich fahre nicht... der einzige Kollege der auch nen Bootschein hatte, hat sich zum Glück immer sehr an meiner Meinung orientiert und nicht mit mir das diskutieren angefangen. Der Rest der Gruppe leider schon, wir wollen weiter... so ging das den ganzen Tag die Stimmung war komplett im Arsch und ich war der Buhmann. am späten Nachmittag hatte das Wetter nachgelassen und ich habe angeboten wenn es unbeding sein muss noch ein Stündchen zu fahren. Ich hatte die Sache im Griff und ne Menge Spaß, nicht der Rest der Gruppe, wir sind nicht weit gekommen, die Panik stand den Herrschaften ins Gesicht geschrieben, nach zwei Kilometern habe ich wieder angelegt und das Lager wurde wieder aufgebaut. Den ganzen Rest der Reise hatte ich keine Diskussionen mehr.

        lg Jens

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        • Becks
          Freak

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          • 11.10.2001
          • 19620
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          • Meine Reisen

          AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

          Zitat von Jack68 Beitrag anzeigen
          Also her mit euren Geschichten, bei denen Ihr den "Experten" lieber früher widersprochen hättet...
          Olperer Normalweg, ein Einezlgänger kommt das Stahlseil heraufgewandert und befindet sich kurz vor der Schlüsselstelle (senkrechtes Stück, etwa 5Hm mit Stahlseilsicherung), die wir gerade wieder runter kamen. Ich begutachte seine Selbstsicherung (Hüftgurt, eine mittels Schraubkarabiner dort eingehängte Bandschlinge 120cm sowie ein zweiter Karabiner der das Seil entlanggleitet) und meine nur "das hält nicht". Als einziges ernte ich einen verwirrt-säuerlichen Blick und den Kommentar "eine Bandschlinge hält 2000kg".

          Tjo, dann habe ich ihn laufen lassen, denn wer dynamische und statische Belastung nicht auseinanderfiddeln kann kommt nicht auf die Idee, dass eine Bandschlinge sich nicht dehnt und u.U. ein 1m Sturz bereits ausreicht um sie reissen zu lassen (Pit Schubert, Band 1 Sicherheit Fels&Eis).

          Wir sind auch mit Bandschlingen gesichert da rauf und runter, aber die Schlingen waren mit Prusikknoten ins Seil geknotet und wurden parallel zum Auf-/Abstieg so verschoben dass max. 20-30cm Sturzhöhe drin war.
          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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          • robbie
            Erfahren
            • 25.09.2009
            • 292
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

            Zitat von Becks Beitrag anzeigen
            Tjo, dann habe ich ihn laufen lassen, denn wer dynamische und statische Belastung nicht auseinanderfiddeln kann kommt nicht auf die Idee, dass eine Bandschlinge sich nicht dehnt und u.U. ein 1m Sturz bereits ausreicht um sie reissen zu lassen (Pit Schubert, Band 1 Sicherheit Fels&Eis).
            Ich denke, die hält auch größere Stürze. Nur ist der menschlicher Körper halt kein statisches Element, sondern nimmt die ruckartig übertragene Belastung auf und verformt sich ggf. "etwas"...

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            • Flachlandtiroler
              Freak
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              • 14.03.2003
              • 30381
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

              Zitat von robbie Beitrag anzeigen
              Ich denke, die hält auch größere Stürze.
              Nein. (0:50 ff.)
              Meine Reisen (Karte)

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                AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                Hi Becks,

                zu deinem Thema habe ich gerade etwas Interessantes als Anmerkung/ Ergänzung gefunden. Ich finde die Vorteile liegen klar auf der Hand. Oder? Doch genügend Diskussionsstoff. Dann nur ran, denn finde das Thema selber spannend.

                http://gudelius.de/fbbdklkn.htm

                Naja und manche Menschen sollte man einfach laufen lassen. Denn jeder lebt in seiner eigenen Welt, mit seinen eigenen gemachten Erfahrungen und Überzeugungen. Ich glaube am ehesten kann man Menschen zum Nachdenken, Handeln und Verändern bringen, indem man sich für Ihre Sache z. B. der Eigensicherung interessiert, Fragen stellt und Sie damit auch zum Nachdenken bringt.

                Kein Mensch möchte doch wirklich gerne belehrt werden, zumindest mir ging es immer so in meinen Fortbildungen.

                Ansonsten kann ich Dir nur Recht geben, da gibt es doch ganz andere Eigensicherungen wie Klettersteigset oder vielleicht kurzes Seil eingebunden am Hüftgurt und Schraubkarabiner. Für mich wäre das Klettersteigset die bessere Wahl. Das kurze Seilstück hat aber keinen Banddämpfer und damit ja auch keine dynamische Sicherung und damit werden die auftretenden Kräfte direkt und ungebremst an den Körper weitergeleitet.

                Lass mich aber gerne von Dir mal aufklären.

                LG

                Thomas

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                • robbie
                  Erfahren
                  • 25.09.2009
                  • 292
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                  Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                  Das Video ist bekannt: Ein starrer Holzklotz wird als Probekörper am Klettersteig fallen gelassen.
                  Im Gegensatz zum Holzklotz ist der menschliche Körper aber flexibel, sodass eine solch hohe Spitzenbelastung, wie sie im Video zum Riss der Bandschlingen führt, meiner Meinung nach nicht zu erwarten ist. Stattdessen _vermute_ ich, dass die Bandschlinge halten würde, die kinetische Energie des Fallenden jedoch ungebremst auf dessen Gurt übertragen wird, was je nach Fallhöhe zu (schwersten) Verletzungen führen würde.

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                  • Flachlandtiroler
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                    • 14.03.2003
                    • 30381
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                    Das ist mal 'ne gewagte Theorie

                    Du meinst also, beim Fangstoß durch Verformen / Zusammenklappen Deines Körpers soviel Energie aufnehmen zu können dass die Schlinge gerade eben nicht mehr reißt? Wow.
                    Meine Reisen (Karte)

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                    • Vegareve
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                      • 19.08.2009
                      • 14503
                      • Privat

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                      AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                      War da nicht diese eine Geschichte, dass sich ein Mädel in ihre Selbstsicherung am Zwischenstand (also in eine Bandschlinge) fallen lies um dann ungebremst zu fallen? Jedenfalls sehr .
                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                      • Becks
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                        • 11.10.2001
                        • 19620
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                        Zitat von Thomasy Beitrag anzeigen
                        Hi Becks,

                        zu deinem Thema habe ich gerade etwas Interessantes als Anmerkung/ Ergänzung gefunden. Ich finde die Vorteile liegen klar auf der Hand. Oder? Doch genügend Diskussionsstoff. Dann nur ran, denn finde das Thema selber spannend.

                        http://gudelius.de/fbbdklkn.htm
                        Hoi,
                        ich kenne den Klemmknoten, aber er ist mir zu kompliziert. Bei Stahlseilen nutze ich einfach eine Prusik mit einer zusätzlichen Wicklung (also 3x anstelle 2x rum), das klemmt auch zuverlässig.

                        Warum zu kompliziert? Ich nutze lieber wenige Knoten anstelle einer Vielzahl, die in einer gewissen Situation das Optimum darstellen. Die wenigen Knoten kann ich dafür blind. Keep it stupid simple - auch eine Methode um Risiken zu minimieren.

                        Alex
                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                        • Gast-Avatar

                          AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                          Das kann ich auch nicht glauben. Je nach Kletterposition fällst Du einfach ungebremst und auch nicht zu 100 % kontrolliert.

                          Das würde ja auch bedeuten das Du zu Beginn des Sturzes eine hohe Körperspannung hast und dann über deinen Muskeltonus die Sturzkräfte abfangen müsstest. Das heißt beim Sturz müsste dann der Muskeltonus bei den auftretenden Kräfte geringer und zum Schluss wieder stärker werden. Doch in der Praxis ist das nicht möglich. Das würde auch bedeuten Du benötigst von ZNS eine verdammt schnelle Reizweiterleitung, eine schnelle Verarbeitung und dann noch die adequate Handlung darauf.

                          Du das geht echt nicht. Denn eine so gute inter- und intramuskuläre Koordination habe ich ja noch nicht mal bei Sportlern in der Therapie beobachtet.

                          Aber wie heißt es so schön. Nichts ist unmöglich ....

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                          • robbie
                            Erfahren
                            • 25.09.2009
                            • 292
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                            • Meine Reisen

                            AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                            Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                            Das ist mal 'ne gewagte Theorie

                            Du meinst also, beim Fangstoß durch Verformen / Zusammenklappen Deines Körpers soviel Energie aufnehmen zu können dass die Schlinge gerade eben nicht mehr reißt? Wow.
                            Ebenso gewagt, wie den Fangstoß eines starren Holzklotzes auf einen weichen Körper zu übertragen...

                            Vielleicht verstehst du mich ja falsch: ich propagiere hier in keinster (!) Weise das Nutzen von Bandschlingen zur Selbstsicherung im Klettersteig. Und ob bei Kräften > 22 kN zuerst das Material oder doch die Wirbelsäule nachgibt, ist für den Fallenden dann eigentlich auch egal. Aber wissenschaftlich interessieren würde es mich schon.

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                            • Gast-Avatar

                              AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                              Alex danke für deine Antwort. Das mag ich an Dir, das Du die Dinge simpel und einfach hälst.

                              Warum denn immer die Dinge so kompliziert machen.

                              OT: Ist das eine typisch deutsche Tugend, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Das liebe ich auch so sehr an der Schweiz. Wobei es dort bestimmt auch einige sehr komplizierte Menschen gibt.

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                              • Becks
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 11.10.2001
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                                AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                                Zitat von robbie Beitrag anzeigen
                                Im Gegensatz zum Holzklotz ist der menschliche Körper aber flexibel, sodass eine solch hohe Spitzenbelastung, wie sie im Video zum Riss der Bandschlingen führt, meiner Meinung nach nicht zu erwarten ist. Stattdessen _vermute_ ich, dass die Bandschlinge halten würde, .
                                Sicherheit und Riskio in Fels und Eis, woeit ich weiss Band I - da ist ein Fall dokumentiert wo 1m Fallhöhe ausreichten, um eine bandschlinge zu fetzen.

                                Alex
                                After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                Kommentar


                                • Becks
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                                  AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                                  Zitat von Thomasy Beitrag anzeigen
                                  Warum denn immer die Dinge so kompliziert machen.
                                  Nun das kannst Du jetzt lustig sehen wie Du möchtest. Aber bevor ich zig Knoten lerne, versuche sie im Kopf zu behalten wie man sie knotet und wie sie aussehen (Sicherheitsüberprüfung) und dazu auch noch mir zu merken welcher in welchem Fall nun der Beste ist beschränke ich mich auf eine Handvoll, deren Anwendung ich kenne und beherrsche.



                                  Alex
                                  Zuletzt geändert von Becks; 03.09.2013, 16:05.
                                  After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                  Kommentar


                                  • Gast-Avatar

                                    AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                                    Alex,

                                    das sehe ich überhaupt nicht lustig, sondern sehr realistisch. Lieber eine Sache richtig beherrschen und Sie durchziehen können. Auch in Notsituationen.

                                    Stell Dir vor man beherrschst den Klemmknoten in einer Notsituation nicht, dann bringt er nichts.

                                    Also kann man sagen der Pursikknoten genauso sicher wie der Bandklemmknoten.

                                    Ich habe mich einfach nur über diese Lehrmeinung gewundert und eben deiner Aussage und wollte den Unterschied wissen.

                                    Der ist für mich sehr gut nachvollziehbar und würde ich genauso machen. Außerdem bist Du ja von den ganz hohen Bergen immer heil herunter gekommen. Zum Glück. Denn ich habe selber schon Abstürze mit erlebt. Da haben dann die Menschen einfach gegen Ihr Gefühl gehandelt. An dem Tag war es super heiß und ich bin beim Hüttenwirt eingekehrt. War eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Danach ging es locker beschwingt zurück zum Auto. Zum Glück war der Abstieg noch sehr lang.

                                    LG

                                    Thomas
                                    Zuletzt geändert von ; 03.09.2013, 16:20. Grund: Ergänzungen

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                                    • robbie
                                      Erfahren
                                      • 25.09.2009
                                      • 292
                                      • Privat

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                                      AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                                      Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                                      Sicherheit und Riskio in Fels und Eis, woeit ich weiss Band I - da ist ein Fall dokumentiert wo 1m Fallhöhe ausreichten, um eine bandschlinge zu fetzen.

                                      Alex
                                      Danke, das schau ich mir mal an.

                                      LG, Robert

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                                      • tiwaz
                                        Erfahren
                                        • 08.11.2010
                                        • 123
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                                        in meiner Vertiefung an der Uni behandeln wir bisher "Seil"-Umlenkungen ausführlich in qualitativer Hinsicht.

                                        Definitiv sollte es beim Sicherungssystem am Stahlseil irgendetwas geben, das durch elastische und plastische Verformung Fallenergie aufnehmen kann um den Mensch beim Fang nicht durch die Verzögerung zerbrechen zu lassen.

                                        Mit dem Zerreisen der Band-, der Prusikschlinge und dem alten Seilbremssysem von Saleva hat es ein anderes Problem, das nicht durch eine Sicherheitsangabe gemessen wird. Es liegt in der Seilumlenkung an allen Umlenkstellen wie z.B. auch Knoten.
                                        Das Seil hat dort nur noch ein Bruchteil von seiner gestreckten Belastbarkeit.
                                        An diesen Stellen (da wo es im Holzklotzfalltestvideo zB zerreist) ist die Belastung im Seilquerschnitt nicht mehr überall gleich, sondern sehr unterschiedlich. Einige Einzelstränge des Seils/Bandes sind an der Umlenkstelle schon maximal gedehnt und andere noch völlig schlaff. So nimmt bei der Umlenkung nur ein Bruchteil des Seilquerschnitts die Belastung auf - wenn der überdehnt wird und reißt - nimmt der nächste Bruchteil des Seilquerschnitts die Belastung auf und reißt ...

                                        Grundregel ist am besten keine Umlenkung. Wenn das nicht möglich ist, dann der Umlenkradius so groß wie möglich. Das Seil oder die Bandschlinge sollte nicht zu spröde sein, damit nicht die hochbelasteten Fasern im Seilquerschnitt wegbrechen bevor die weniger belasteten überhaupt genug gestreckt sind um auch mit zu tragen. Spröde werden Fasern durch UV-Strahlen und Alterung (genau wie Zelte da bricht der gealterte spröde Stoff auch an Umlenkstellen). Deshalb sollte man mit alten Seilen nicht mehr 10m Fangstürze in das Vorhaben einbauen

                                        OT: Nebenwissen: In der Konfektion (~Wissenschaft Stoffe zusammenzunähen) ist dieses Problem auch beim Maschinennähen mit Nähgarn wichtig geworden, weil ein Unterfaden mit einem Oberfaden verschlungen wird. Löst man eine solche Naht wieder auf und macht eine Zugprobe mit den Fäden, dann halten sie ungefähr nur noch die Hälfte der möglichen Zugkraft vorm Vernähen aus. Nur wegen dem Verschlingen und kurzem Festziehen ist die Faser des Fadens schon hochgeschädigt. -> Analogie zu Seilen die bereits Fangstürze von hoher Energie abbekamen. Sie sind an den Umlenkstellen geschädigt, wie der umschlungene Nähfaden, und halten auch gänzlich gestreckt nicht mehr so hohe Belastungen aus. Finde das wichtig fürs Verständnis.

                                        Schlingfestigkeit ist ein Messverfahren mit der Fäden, Garne, Seile usw. auf diese Umlenkbelastung getestet werden.

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                                        • blue0711
                                          Alter Hase
                                          • 13.07.2009
                                          • 3621
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...

                                          Zitat von tiwaz Beitrag anzeigen
                                          Mit dem Zerreisen der Band-, der Prusikschlinge und dem alten Seilbremssysem von Saleva hat es ein anderes Problem, das nicht durch eine Sicherheitsangabe gemessen wird. Es liegt in der Seilumlenkung an allen Umlenkstellen wie z.B. auch Knoten.
                                          Das Seil hat dort nur noch ein Bruchteil von seiner gestreckten Belastbarkeit.
                                          An diesen Stellen (da wo es im Holzklotzfalltestvideo zB zerreist) ist die Belastung im Seilquerschnitt nicht mehr überall gleich, sondern sehr unterschiedlich. Einige Einzelstränge des Seils/Bandes sind an der Umlenkstelle schon maximal gedehnt und andere noch völlig schlaff. So nimmt bei der Umlenkung nur ein Bruchteil des Seilquerschnitts die Belastung auf - wenn der überdehnt wird und reißt - nimmt der nächste Bruchteil des Seilquerschnitts die Belastung auf und reißt ...
                                          Nette Theorie, aber im Video reißen die Bandschlingen/Seile nicht an Umlenkungen sondern im langestreckten Teil zwischen Last und Karabiner.

                                          Die Knoten sind in allen Fällen intakt.

                                          Macht auch Sinn, wenn man dynamische Belastungen betrachtet. Die Lastspitze läuft irgendwo in der Mitte des anfänglich schlaffen Seils beim Anspannen zusammen und dort reißt es dann auch.

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