"Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer Tour

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  • Sapmi
    Fuchs
    • 20.11.2005
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

    Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
    Viele Freiheiten der letzten Jahrzehnte haben sich teils zum Fluch entwickelt,
    viele Banalitäten haben sich zu Verwaltungsmonstern augebläht.
    Der ganze Käs begrüßt einen bei der Rückkehr spätestens am Briefkasten.
    Stimmt alles (vor allem auch der E-mail-Briefkasten ), aber ich meinte ja eben gerade nicht diese "Freiheiten", sondern eben die Verpflichtungen wie Arbeit & Co.
    Kilpailu ei kuulu erämaahan
    ***********************
    Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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    • hotdog
      Freak

      Liebt das Forum
      • 15.10.2007
      • 16106
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      • Meine Reisen

      #62
      AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

      Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
      Es geht den Tieren übrigens ähnlich:
      "Die lange Zeit alleine im Wald habe ihre Instinkte geweckt"
      aus "Die Kuh, die ein Reh sein will"
      Yvonne ist ein Flüchtling...
      Nö, sie war nur im Urlaub, hatte irgendwann die Schnauze voll und hat sich wieder ein paar Artgenossen angeschlossen.
      Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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      • khyal
        Lebt im Forum
        • 02.05.2007
        • 8195
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        • Meine Reisen

        #63
        AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

        Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
        ...Allerdings empfinde ich es fast schon als eine Art Wohlfühlterrorismus, wenn direkt oder subtil unterstellt wird, dass man selbst schuld sei, wenn es bei einem nicht so ist....
        Sobald man Verantwortung für andere trägt, lässt sich einfach manches nicht mehr ändern und man muss das Päckchen tragen, das man da hat, mit allen Folgen und Nebenerscheinungen.
        Ich sehe es eher als die Ausnahme an, kein Päckchen zu haben.
        Das hat nichts mit Unzufriedenheit zu tun, sondern mit dem Leben und ich will das auch nicht mit einem Jammern verglichen sehen.
        Dann ist automatisch der Urlaub ein Stück weit die Flucht vor dieser Last und dann wird das Heimkommen immer wieder mit dem Schultern dieser Last verbunden sein.
        Ich unterstelle gar nix, aber jeder zieht sich den Schuh an, der ihm passt

        Ich erlebe das Leben als staendig ueberraschend und voller Aenderungen, ist natuerlich haeufig eine ganz schoene Achterbahnfahrt, entweder von "aussen" als "Geschenk" fuer uns oder vieles auch durch unsere eigenen Entscheidungen, die auch schon fuer viel Entertaintment in unserem Freundeskreis gesorgt haben

        Ich empfinde auch Andere mitzuunterstuetzen (Manche wuerden es vielleicht eher formulieren als Verantwortung fuer Andere mitzutragen), egal ob es nun um aeltere, vielleicht nicht mehr gerade fitte Angehoerige und Freunde geht, oder um die Kids meiner Liebsten, oder um Patienten / Clienten, die ich betreue, nicht als Last / Paekchen, sondern neben Anderem genau als die "wichtigen Sachen" und "dass ich so "wohne", dass es mir gut tut"....

        Natuerlich gibt es dadurch viele Entscheidungen und Ablaeufe, die sonst anders laufen wuerden z.B.
        - habe ich als der Juengste meiner Freundin noch etwas kleiner war, klar gesehen, dass es dann nicht so angesagt ist, wild zu zelten o.A. (u.A. wegen evtl eskalierender Begegnungen mit der gruenen Zunft, Trachtenverein usw), obwohl ich "normale" Campingplaetze nicht ab kann, Trekking, Flugreisen, Trampen kannst Du schon mal ganz vergessen, aber dann gibt es halt Anderes, was man machen kann z.B. mit der Fahrtenjolle in NL auf den Makritteplaetzen und dadurch haben wir auch den Platz gefunden, auf dem wir inzwischen seit Jahren das Visionssuche-Camp machen, oder dann war halt statt der Reiseenduro eher Paddeln angesagt
        - muss man, wenn ein Angehoeriger in entsprechender gesundheitlicher Situation ist, dafuer Sorge tragen, dass wenn man unterwegs ist, entsprechende engmaschige andersweitige Betreuung organisiert und eben telefonisch oder auf anderen Wegen erreichbar ist und schnell zurueckkehren kann, dabei kann man aber auch durchaus technische Hilfsmittel wie Hausnotruf usw unterstuetzend einsetzen
        - Meine Patienten, Clienten und Kunden haben eh meine Privat und Handynummern und wissen, dass sie mich auch zu jeder Zeit anrufen koennen, wenn es dringend ist

        Ich empfinde aber solche "Sachen" auch nicht als "Paekchen" oder Belastung, das gehoert zum Leben im Kreis dazu und wohin sollten die mit ihrer Lebensenergie, die grad viel haben, wenn es nicht welche gaebe, die sie brauchen koennen und umgekehrt ist es doch wunderschoen, wenn man selber Unterstuetzung braucht und dann Freunde und Andere da sind, von denen man sie bekommt...

        Das kommt halt auch immer auf die Lebenseinstellung an, das Glas ist halt gleichzeitig halb voll und halb leer

        z.B. fragte mich vor laengerer Zeit eine Kollegin (als ich noch fuer eine grosse US-IT-Firma gearbeitet habe), mit der ich gerade aus dem Urlaub ein langes Gespraech - btw das 3. an dem Tag, da gerade was gruendlich im Netzwerk schief lief - gefuehrt hatte, ob mich das eigentlich nicht nerven wuerde, wenn ich im Urlaub waere und dann stundenlange "Job"-Gespraeche fuehren muesse ?
        Ich meinte dann nur, warum es mich nerven solle, wenn ich an einem griechischen Strand bei 35 Grad unter einem Schatten-Tarp neben meinem Surfbrett im Sand sitzen wuerde, mit einem kuehlen Drink in der Hand, mit der Aussicht auf weitere 2 Wochen, Anderen zu erzaehlen, was sie im verregneten Deutschland arbeiten sollten

        Und eine letzten Spruch
        Was hat es fuer einen Sinn, sich Sorgen zu machen, um Sachen, die man aendern kann und was hat es fuer einen Sinn sich Sorgen zu machen, um Sachen, die man nicht aendern kann

        Gruss

        Khyal
        www.terranonna.de

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        • Prachttaucher
          Freak

          Liebt das Forum
          • 21.01.2008
          • 11905
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          • Meine Reisen

          #64
          AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

          Zitat von khyal Beitrag anzeigen
          ......jeder richtet sich halt sein Leben optimalerweise so ein, wie es ihm/ihr gut tut ...
          Damit ist eigentlich alles gesagt und daß es leicht ist stand ja auch nirgends...

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          • Sapmi
            Fuchs
            • 20.11.2005
            • 2329
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

            Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
            Auf Tour / im Urlaub : Anderer Blickwinkel, entspannt, erkennen was wirklich wichtig ist, Klarheit, frei von Ängsten/ negativen Gedanken.... guter Zustand !

            Wenn man das kennt, kann man auch versuchen, öfters dorthin zurückzukehren (ohne gleich weit weg zu reisen). Wenn´s nicht geht, woran liegt es ? Es lassen natürlich unendlich viele glaubhafte Gründe finden, aber der wirkliche nennt sich "der Kopf". Also geht man auf die Suche nach Möglichkeiten, wie man auch mal loslassen kann,
            Naja, "Loslassen" ist ja jetzt nochmal was anderes.

            Der Grund im Kopf, warum es einem auf Reisen und auf Tour normalerweise besser geht, ist ja auch klar: Man ist genau da, wo man in dem Moment sein will (auch wenn es regnet oder sonstige Widrigkeiten dazukommen, ist man das immer noch) und macht auch die allermeiste Zeit gerade genau das, was man machen will. Das lässt sich im Alltag einfach nicht realisieren, denn so läuft das Leben einfach nicht.
            "dorthin zurückkehren" kann ich natürlich jederzeit im Kopf, und das mache ich natürlich auch regelmäßig, aber eben nur indem ich in Gedanken wieder zurück zur letzten Reise oder vorausschauend zur nächsten Reise...ähm...reise.

            Ich will mit dem Ganzen ja auch nicht sagen, dass der Alltag hier nicht überlebbar wäre. Natürlich gibt es auch immer wieder nette Momente, ob das nun bei der Arbeit ist, oder mit Freuden, Familie, oder einfach gute Musik, gute Filme, gute Bücher usw. Ich hab auch noch irgendwie das Glück, dass mich die Natur freundlicherweise mit der etwa 3-fachen Portion Humor ausgestattet hat, das ist auch eine sehr wichtige und wesentliche Überlebensstrategie.
            Nur dieses Gefühl, wirklich zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, dass das Leben doch nicht ganz so sinnlos zu sein scheint wie es in Wirklichkeit ist, dieses irgendwie Eins-sein mit allem usw., diese tiefe Lebensfreude, und damit natürlich auch die Motivation zum gesünderen Leben (Stichwort Bewegung) ist bei mir ganz klar von der Umgebung abhängig. Das ist einfach ein jahrelanger Erfahrungswert und man kann wirklich nicht behaupten, ich hätte mich nicht bemüht.
            Kilpailu ei kuulu erämaahan
            ***********************
            Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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            • Sapmi
              Fuchs
              • 20.11.2005
              • 2329
              • Privat

              • Meine Reisen

              #66
              AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

              Zitat von Steinchen Beitrag anzeigen
              Ja, ich auch und ich hole mir von allem etwas. Bewegung etwas mehr (5-6 x pro Woche Sport/Wandern) und
              #

              Wow! Und Du gehst aber auch arbeiten, oder? Und wo ist dann noch Platz für die Muße?
              Kilpailu ei kuulu erämaahan
              ***********************
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              • Sapmi
                Fuchs
                • 20.11.2005
                • 2329
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
                "Um reisen zu können, muß man ein zu Hause haben, das man verlassen und zu dem man zurückkehren kann. Sonst ist man ein Flüchtling..."
                Sehr richtig. Das ist eigentlich auch meine Einstellung, nur machen die Reisen für meinen Geschmack einfach einen zu geringen Teil der Zeit aus.
                Kilpailu ei kuulu erämaahan
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                • Enja
                  Alter Hase
                  • 18.08.2006
                  • 4751
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                  Da ich an meinem Alltagsleben nichts auszusetzen habe, denke ich mal, dass es einfach die reduzierte Bewegung ist. Aber vergleichbar damit weiterzumachen, wird nicht funktionieren. Wenn ich 100 km pro Tag mit dem Fahrrad zurücklegen will, kann ich fast nichts anderes mehr machen. Genau das hatte mich gegen Ende der Tour auch gestört.

                  Aber körperlich fehlt es wahrscheinlich doch.

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                  • Sapmi
                    Fuchs
                    • 20.11.2005
                    • 2329
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                    Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                    EAllerdings empfinde ich es fast schon als eine Art Wohlfühlterrorismus, wenn direkt oder subtil unterstellt wird, dass man selbst schuld sei, wenn es bei einem nicht so ist.
                    Die Tendenz dazu scheint auch hier anzutreffen zu sein.

                    Zitat von khyal Beitrag anzeigen
                    Ich unterstelle gar nix, aber jeder zieht sich den Schuh an, der ihm passt

                    @khyal: Ganz so einfach ist es leider nicht, was man z. B. unschwer an der Auslastung von Psychologen, Therapeuten & Co. erkennen kann.

                    Bitte nicht falsch verstehen, ich freue mich ehrlich für Dich, wenn es Dir so gut geht.

                    Aber ich muss da blue0711 schon auch ein bisschen recht geben. Genau diese Erwartungshaltung, sofern man sie als nicht ganz so locker-flockiger Immer-gut-drauf-Mensch annimmt, ist es doch, die Menschen erst in Depression, Burn-out & Co. treibt.
                    Also bitte auch ein bisschen vorsichtiger mit dem "bätsch"-Smiley umgehen, das kann auch ganz schön nach hinten losgehen.
                    Kilpailu ei kuulu erämaahan
                    ***********************
                    Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                    • khyal
                      Lebt im Forum
                      • 02.05.2007
                      • 8195
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                      Zitat von Sapmi Beitrag anzeigen
                      @khyal: Ganz so einfach ist es leider nicht, was man z. B. unschwer an der Auslastung von Psychologen, Therapeuten & Co. erkennen kann.
                      ...
                      Aber ich muss da blue0711 schon auch ein bisschen recht geben. Genau diese Erwartungshaltung, sofern man sie als nicht ganz so locker-flockiger Immer-gut-drauf-Mensch annimmt, ist es doch, die Menschen erst in Depression, Burn-out & Co. treibt....
                      Ist schon hoch interessant, was einem alles so "untergeschoben" wird, wenn man es wagt zu sagen, dass es einem gut geht, dass man allen Widrigkeiten zum Trotz mit seinem Leben und dessen Herausforderungen gut zurecht kommt...

                      Jeder hat seine Tiefs und Hochs, das gehoert zum Leben dazu und dann geht es halt darum weitgehend Verantwortung fuer das eigene Wohlergehen zu uebernehmen...und natuerlich hat man auch seine Tiefs, da ist es auch gut die Hilfe von Freunden oder entsprechenden Professionells in Anspruch zu nehmen...
                      Aber ich stelle immer wieder gerade auch im Kontakt mit anderen Kulturen (gerade im Vergleich mit Stammeskulturen oder Menschen, die sehr einfach leben) fest, was wir (und da gehoere ich auch zu) doch fuer ein Jammer, Beschwerde und Neid-Gesellschaft sind...

                      Wenn ich im heilerischen Bereich sehe, was damit angerichtet wird, dass man die Leute mit Diagnosen abstempelt, wenn ich sehe dass viele meiner Kollegen im psychotherapeutischen Bereich Angst haben, dem Gegenueber zu begegnen, sich dann lieber hinter die Mauern der Psychopathologie zurueckziehen, aus dem Menschen, der eigentlich ueberwiegend nur Unterstuetzung zur Selbstheilung braucht, der halt aus dem Gleichgewicht ist, ein Fall machen, damit sie ihn sauber in einer Schublade ablegen koennen, sich abstrakt mit eine Diagnose beschaeftigen koennen, statt einem Menschen, mit Koerper, Gefuehlen und Seele zu begegnen, der halt jetzt Unterstuetzung braucht...
                      Wenn ich mich an die Zeit erinnere, wo ich mit div Schamaninnen unterwegs war und haeufig Menschen Unterstuetzung bekamen, die von der westlichen Medizin mit dem netten Wort austherapiert zum Sterben abgeschrieben worden waren...
                      Wenn ich sehe, das Freunde / Kollegen in Arztpraxen den groessten Teil ihrer Lebensenergie und Zeit fuer ihrgendwelche Verwaltungsakte aufwenden muessen, statt sie in die Heilung ihrer Patienten zu stecken...
                      Wenn ich sehe, dass es in diesem Land Leuten, die unter schwierigen Umstaenden auf eigenen Fuessen stehen wollen, extrem schwer gemacht wird, ihnen geraten wird, es dann doch lieber zu lassen, sich verwalten zu lassen und Hartz 4 zu beantragen, denjenigen, die versuchen, da wieder rauszukommen, derartig viele Steine in den Weg gelegt werden, da es nun mal verwaltungstechnisch leichter ist "Opfer" zu verwalten...
                      Wenn ich sehe, dass ich in einem Staat lebe, der am Verkauf von stark gesundheitsschaedlichen Drogen im Jahr fast 20 Milliarden € mitverdient (wohl wissen dass es durch diese Drogen im Jahr ca 160.000 Todesfaelle und ca 2 Millionen Alkoholkranke gibt), also ein Verdienst am Drogengeschaeft auf den manche Mafiastruktur neidisch waere...
                      Dass es immer noch Leute gibt, die daran glauben, dass das Wichtigste ist, materialen Wohlstand zu erwerben, dass die meisten Menschen, wenn sie nun mal ein paar Kroeten in Reserve haben, dieses Geld voellig unreflektiert "normalen" Banken zu Verfuegung stellen, die mit diesem Kapital viele Menschen ausbeuten und die Umwelt massiv schaedigen...
                      Wenn ich sehe, wieviel Menschen angeblich seit Jahren gegen massiv den Menschen und die Umwelt schaedigende Techniken wie Atomkraft sind, aber die Meisten zu traege sind, sich ein paar Minuten Gedanken zu machen, wie sie als Verbraucher da massiv Einfluss haben und dann lieber durch den "Nichtwechsel" ihres Stromanbieters weiter die Atomlobby unterstuetzen...

                      Ja, dann, dann habe ich das Gefuehl, dass es eine andere Einstellung in den Koepfen und Herzen der Menschen in diesem und vielen anderen Laendern geben muss und dazu gehoert auch, weg von der Opferrolle, weg davon sich abstempeln zu lassen z.B. auch durch eine aerztliche Diagnose, weg davon, sich in Konkurenz zu vergleichen, raus aus der Isolation im taeglichen Leben, zusehen dass man Spass hat und mit diesem Geschenk des Lebens was Sinnvolles zum Wohle Aller anfaengt...

                      So und jetzt halte ich meine Klappe und die, die wollen, koennen ja weiterjammern, wie schwierig alles ist, oder sich ueber "den Unsinn" aufregen, den ich geschrieben habe Lohnt aber nicht, muss ja fuer Dich nicht stimmen, Du gehst deinen Weg und ich Meinen

                      Gruss

                      Khyal
                      www.terranonna.de

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                      • Sapmi
                        Fuchs
                        • 20.11.2005
                        • 2329
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #71
                        AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                        @khyal Danke für diesen ausführlichen Beitrag. Dann sind wir ja insgesamt mehr oder weniger einer Meinung.
                        Und was es meiner Meinung nach an diesem einen Satz von Dir mit dem nicht ganz netten Smiley auszusetzen gibt, hast Du ja gerade selbst erklärt.
                        Kilpailu ei kuulu erämaahan
                        ***********************
                        Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                        • blue0711
                          Alter Hase
                          • 13.07.2009
                          • 3621
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #72
                          AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                          Zitat von khyal Beitrag anzeigen
                          Was hat es fuer einen Sinn, sich Sorgen zu machen, um Sachen, die man aendern kann und was hat es fuer einen Sinn sich Sorgen zu machen, um Sachen, die man nicht aendern kann
                          Klingt nett. In der Praxis überwiegen aber gerne mal die Dinge, die man ändern kann und muss, aber keinen blassen Schimmer hat wie und die böse enden, wenn mans nicht tut.

                          Es geht halt nicht immer alles von einem selbst aus.
                          Spätestens, wenn es einfach ein paar Leute auf einen abgesehen haben, kann man dementsprechend sehr schnell blöd dastehen.

                          Bloß mal ein doofes, aber alltägiches Beispiel: Grade einen neuen Job angefangen, weil man an der alten Stelle rausgeekelt wurde (dort übliches Spielchen, nicht persönlich motiviert), dadurch ist das Geld etwas knapp. Kind braucht Material für die Schule oder soll einen Ausflug mitmachen, für den Geld nötig ist und an deiner neuen Stelle meint schon wieder einer, dir aus ner Laune raus die Hölle heiss machen zu müssen.. (Kündigung, Geldverlust, Probleme fürs Kind oder durchbeissen usw.)

                          Oder du kommt mit deinem Kind prima klar, es ist gut in der Schule, hat Freunde - alles prima. Plötzlich hetzt dir jemand mit bösen Anschuldigungen das Jugendamt auf den Hals und du musst kämpfen, dass man dir und deinem Kind nicht das Leben zerstört.

                          Wer soll nun jeweils die Folgen tragen? Und wie?
                          Da gibts keine Wohlfühllösung - du hast nur die Auswahl der Farbe der Sch..., in der du steckst. Dabei noch erhobenen Hauptes weiterzugehen kann manchmal zur Heldentat werden.

                          Sicher kann man im Ganzen aus solchen Situationen einen einigermaßen geraden Weg zimmern, der unterm Strich Zufriedenheit sichert.
                          Aber wenn dir in so einer Lage jemand was ala "seines Glückes Schmied" erzählt, dann sitzt die Rechte doch sehr locker.

                          Mittlerweile hab ich mit meine über 40 Lenzen zuviele solcher Talsohlen durchgemacht, als das es mich noch aufregen könnte, wenn mir jemand so (in meinen Augen) smart entgegenkommt, dennoch: es stimmt einfach nicht. Die Optionen zur Steuerung sind gering und jeder, der das Glück hat, dass es sehr gut passt, sollte dem Leben dankbar sein und nicht glauben, dass andere, die das nicht schaffen, was falsch machen.
                          Und wer glaubt, er könnte sichs immer wohl einrichten, dem wünsche ich, dass ers schafft, wenn das Leben mal seine richtig ekelhaften Seiten zeigt.

                          Irgendwie erinnert mich das auch ein wenig an Leute, die so gesund als möglich leben und dann völlig von der Rolle sind, wenn sie zB. Krebs bekommen.

                          Das Leben ist weder fair noch steuerbar. Man kanns allenfalls versuchen und mit dem zufrieden sein, was dabei rauskommt.
                          Der einzige Spruch, der da wirklich passt ist: Du hast keine Chance, nutze sie.

                          btw: Das alles sag ich als unverbesserlicher Optimist, der normalerweise mit gelassenem und überzeugtem "Irgendwie wird das schon" unterwegs ist.
                          (und dem es im gegenwärtigen Lebensabschnitt im Ganzen sehr gut geht )


                          Deswegen sehe ich Tour immer ein Stück weit als eine Flucht. Flucht vor unsinnigen und überdrehten Anforderungen und nicht zu vermeidenden Idioten im Alltag, die ich mir nicht aussuchen kann und die ÜBERALL vorhanden sind (Mit ein Grund, weswegen ich gerne alleine losziehe).
                          Diese Flucht ist aber gerade ein Ankommen bei mir, weil ich im räumlichen und geistigen Freiraum der Tour wesentlich mehr Ich sein kann.
                          Die Rückkehr ist zwar zum einen verbunden mit dem Heimkommen in meine "Oase" Zuhause, aber eben auch mit der Notwendigkeit, wieder mit Idioten interagieren und unsinnige Anforderungen akzeptieren zu müssen, also einem Stück weit Verlust.

                          Denn draussen ist Draussen Zuhause, doch zuhause ist Draussen Draussen.
                          Das könnt ich nur durch Aussteigen lösen, aber dann wär ich heimatlos, also nur noch auf der Flucht.

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                          • blue0711
                            Alter Hase
                            • 13.07.2009
                            • 3621
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                            #73
                            AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                            Zitat von khyal Beitrag anzeigen
                            ... und die, die wollen, koennen ja weiterjammern, wie schwierig alles ist, oder sich ueber "den Unsinn" aufregen, den ich geschrieben habe
                            Ich denk, wir sind da näher beieinander, als es den Anschein hat.

                            Neid und Jammern liegen mir auch fern. Und an ein Glück als beständiges Hochgefühl glaub ich auch nicht, eher hänge ich da der Überzeugung an, dass es im ausgewognen Mittel zu finden ist.
                            Und unterschieben wollte ich niemandem was. (Wollte Sapmi glaub auch nicht)

                            Vielleicht sind auch einfach die Begriffe für mich etwas negativ belegt, da ich eine Menge Leute vor der Nase habe, deren "Wohlgefühl" mich nervt, weil es anmassend wird. Leute, die auf andere, denen es schlechter geht, herabschauen und die geraezu mit Genuß die Sprüche auspacken, die einem dann mal so richtig zeigen sollen, dass man der Looser ist.
                            Und die gehen leider oft auch in die Richtung "Jeder macht sein eigenes Glück", vergessen aber völlig, dass sie selbst da nur reingestolpert sind.

                            Das für sei eigenes Wohlfühlen zu sorgen ist als Aussage also in der Spanne zwischen lebensnahen Menschen, die alle Aspekte des Lebes einfach azeptieren und damit umgehen und anmassenden Glückspilzen, die garnicht wissen, wie es sich anfühlt, ernsthaft auf der Nase zu liegen.

                            @Sapmi insofern trifft mich persönlich der nicht.
                            Sogesehen hat khyal ja recht: Mir passt der Schuh, ich hab solche Situationen schon gehabt.

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                            • krupp
                              Fuchs
                              • 11.05.2010
                              • 1466
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                              #74
                              AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                              khyals statement zur jammergesellschaft kann ich gut nachvollziehen.
                              blue hat das (finde ich) aber gut ergänzt.
                              viele menschen haben leider nicht die wahlfreiheit ihr leben neu zu gestalten,
                              es fehlen ihnen die zb akademischen vorraussetzungen oder auch einfach nur der mut
                              neue berufliche wege zu gehen und oft erfordert das sehr viel mut weil eben
                              oftmals auch die finanziellen rücklagen fehlen.
                              diese burnoutgeschichte oder einfach nur unzufrieden sein mit der eigenen
                              lebensgestaltung das geht quer durch die gesellschaft.
                              vor einigen jahren (3) ist zb eine bekannte von mir vom hochhaus gesprungen.
                              eigentlich im system integriert, beamtin, hatte quasi ausgesorgt,
                              aber irgendwie kam sie nicht raus. um ehrlich zu sein, wir (auch ich) haben
                              sie damals garnicht so wirklich ernst genommen, bzw halt immer gedacht,
                              meine güte was jammert sie denn herum? sie hatte viel mehr möglichkeiten
                              ihr leben neu zu gestalten als viele andere und hat es dennoch nicht geschafft.
                              möglicherweisse auch deswegen weil das gejammere keiner ernst genommen hat.
                              daher sollte man, auch wenns meist nur gejammer ist, immer hinhöhren,
                              manchmal ist ein ernstfall dabei...
                              ist keine kritik, habs ja selber erst zu spät kapiert

                              naja wie auch immer, die post-tour-depression kennt sicher jeder,
                              ich glaube das ist was ganz normales.
                              der durchschnittsarbeiterfamilie nach nem all-inklusive-mallorca-urlaub
                              gehts da nicht anders als uns.
                              es ist immer schwierig in den "trott" zurückzukehren,
                              ausser man hat das glück eine tätigkeit ausüben zu können die erfüllt,
                              also der alte spruch zb hobby zur berufung machen ohne das es beruf wird.

                              auch habe ich beobachtet, das selbst leute die noch nie campen waren
                              (und ich meine jetzt richtig campingplatz + zelt usw)
                              und damit vorher eher wenig anfangen konnten bis hin zu unvorstellbar,
                              plötzlich da aufgelebt sind und dann am ende des WE konnte man
                              das bedauern förmlich spüren das es jetzt erstmal vorbei ist...
                              mit dieser kleinen freiheit...
                              (das im rahmen unserer gildentreffen, jetzt lacht nicht, also eig leute die sich
                              idr nur online kennen und dann evt einmal im jahr halt treffen...)



                              naja wenn man das eine liebt muss man das andere in kauf nehmen,
                              wie so oft. daher sobald ich nen anflug habe von
                              "Post Tour Depression" denke ich halt an die näxte tour oder stöber hier
                              im forum rum und versuche schlaues zeug zu reden ^^

                              (ps: wenn ich nix schreibe bin ich auch net daheim... hihi. wer hätte das gedacht)
                              Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                              • Steinchen
                                Dauerbesucher
                                • 14.10.2010
                                • 736
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                                #75
                                AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                                Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                                ...Mittlerweile hab ich mit meine über 40 Lenzen zuviele solcher Talsohlen durchgemacht...
                                Und? Du hast sie durchgemacht und du hast daran gearbeitet. Das zeigt doch, dass du deine Situation beeinflusst... und zwar positiv.

                                @krupp
                                Was heißt denn "es fehlen die akademischen Voraussetzungen"? Das ist (auf legalem Weg) auch viel Arbeit.
                                lg Steinchen

                                Kommentar


                                • krupp
                                  Fuchs
                                  • 11.05.2010
                                  • 1466
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                                  #76
                                  AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                                  Zitat von Steinchen Beitrag anzeigen
                                  ...
                                  @krupp
                                  Was heißt denn "es fehlen die akademischen Voraussetzungen"? Das ist (auf legalem Weg) auch viel Arbeit.
                                  moin.

                                  bestreite ich ja garnicht.
                                  meinte damit nur das der bildungsstand, erlernter beruf usw einfluss auf die
                                  möglichkeiten hat sein leben neu zu strukturieren.
                                  das ein zb ingeneur leichter einen orts/jobwechsel oder kompletten neuanfang
                                  machen kann. ist ein gefragter beruf & er hat idr kapital ansparen können
                                  was eben vieles einfacher macht.
                                  beim durchschnittsbürger kann es ganz anders aussehen, geld reicht grad so,
                                  laufende kredite haus/auto ect, große angst keinen anderen job mehr zu finden...
                                  die stecken dann schnell fest in einer lebenssituation die sich (zumindest subjektiv)
                                  schwer ändern lässt.
                                  wenns dir schlecht geht muss du es eben ändern... aber auch leichter gesagt als
                                  getan.
                                  andererseits, und da stimme ich mit khyal überein, wenn man sich die probleme
                                  in der 3ten welt anschaut ist das gejammer der deutschen schon irgendwie
                                  naja dekadent.
                                  Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                                  • blue0711
                                    Alter Hase
                                    • 13.07.2009
                                    • 3621
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                                    #77
                                    AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                                    Zitat von Steinchen Beitrag anzeigen
                                    Und? Du hast sie durchgemacht und du hast daran gearbeitet. Das zeigt doch, dass du deine Situation beeinflusst... und zwar positiv.
                                    Nö, ich habs nur aufgegeben zu glauben, dass ich darauf großen Einfluss habe.
                                    Sowas kommt einfach und geht mit Glück weder. Hat man Pech, muss man sich damit arrangieren. Klingt fatalistisch, ist es aber nicht (das wäre Jammern), sondern nur die Erkenntnis, dass man eben nur ein kleines Rädchen ist, das den Lauf der Welt nicht verändern kann, sondern nur kleine Verschiebungen erreichen und das oft nur mit viel Kraft.
                                    Einfluß? Gering bis garnicht über das hinaus, was man sich daraus macht (also ob man dran verzweifelt oder es hinnimmt).

                                    Wem alles flüssig von der Hand geht, vergisst leicht, dass es das Umfeld ist, das das zulässt.
                                    Oder anders gesagt: Mit den Strömungen schwimmen ist immer einfach, aber keine große eigene Leistung. Wenn die Strömung gerade in die richtige Richtung geht - klasse - durchziehen, wer weiss, wie lange das geht.
                                    Erst, wenns dagegen geht, weiss man wie wenig man ausrichten kann.

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                                    • Steinchen
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                                      • 14.10.2010
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                                      #78
                                      AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                                      Zitat von krupp Beitrag anzeigen
                                      ...das ein zb ingeneur leichter einen orts/jobwechsel oder kompletten neuanfang
                                      machen kann. ist ein gefragter beruf & er hat idr kapital ansparen können
                                      was eben vieles einfacher macht.
                                      ...
                                      Schönes Beispiel, ich habe richtig geschmunzelt.

                                      Jetzt stell dir bitte mal vor, du lernst jemanden persönlich kennen und erzählst in der Diskussion genau das oben zitierte. Der Mensch hat zufällig einen zur Zeit begehrten Beruf und auch Kapital angespart. Es war aber nicht immer so, das kannst du natürlich nicht wissen. Der Mensch war schon über 30, als er nebenberuflich nochmal die Schulbank gedrückt hat und hat dann ohne Elternunterstützung (ein Elter war schon tot) studiert. Er hatte nach dem Studium Schulden aber das ist längst vergessen, weil es ihm jetzt gut geht. Warum war er so alt? Weil er lange Zeit Versagensangst hatte, weil der Besuch einer Abendschule auf Dauer viel kostet (nicht materiell), weil ihm einfach der Mut fehlte, weil er zum Studieren aus einer kompletten Wohnung in ein 15-Quadratmeter-Wohnklo ziehen müsste, weil seine Freunde sich abwenden (er hatte ja keine Zeit mehr)...

                                      Der Mensch steht jetzt betreten vor dir und sagt nur "tja".

                                      Das soll jetzt nicht heißen, dass man alles mögliche überwinden kann. Ich weiß ja auch nicht, welche Umstände oder Bedenken manche Menschen davon abhalten einen Weg zu probieren.

                                      Ich weiß nicht mal, was ich damit sagen wollte. Vielleicht bin ich einfach nur angefressen, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass man was tun kann, es auch getan habe und auch ganz viel dafür "bezahlt" habe.
                                      lg Steinchen

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                                      • krupp
                                        Fuchs
                                        • 11.05.2010
                                        • 1466
                                        • Privat

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                                        #79
                                        AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                                        oh ich glaube du verstehst mich da bissel falsch... ist aber auch nicht weiter schlimm
                                        Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                                        • blue0711
                                          Alter Hase
                                          • 13.07.2009
                                          • 3621
                                          • Privat

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                                          #80
                                          AW: "Post Tour Depression" oder das "keine Lust auf nichts Syndrom" nach einer T

                                          Zitat von krupp Beitrag anzeigen
                                          andererseits, und da stimme ich mit khyal überein, wenn man sich die probleme
                                          in der 3ten welt anschaut ist das gejammer der deutschen schon irgendwie
                                          naja dekadent.
                                          Stimmt so auch nicht.
                                          Mag ja sein, dass wir mehr Kapital zur Verfügung haben und das Überleben gesichert ist.
                                          Aber die Schwelle für einen Neuanfang oder eine Veränderung liegt hier ungleich höher.
                                          Wenn eine Familie neu starten will, hat sie tatsächlich kaum eine Chance, wenn nicht ein Minimum an Grundkapital und entsprechend passende Bildung da ist.
                                          Letzteres ist ein Glücksspiel, denn was heute gefragt ist, kann in 10 Jahren keinen interessieren.
                                          Schau Dir doch mal die Probleme von Langzeitarbeitslosen als Beispiel an:
                                          - fehlende und weiter abbauende Leistungsfähigkeit auf dem verlangten Niveau
                                          - Verlust von Sozialkontakten (die vorausgesetzt werden)
                                          - wegen mangelndem Geld keine Mögichkeit, das erwartete Auftrten zu erfüllen
                                          - die angebotenen Jobs zementieren die Lage, anstatt Auswege zu schaffen
                                          Wir sind ein industrieller Staat und entwickelt, aber wir haben uns auch eine leider sehr stabile Armutsschicht geschaffen, die auf höherem Niveau, aber in ähnlichem Verhältnis zur Normalgesellschaft steht wie in ärmeren Ländern.

                                          Die Befürchtung, auf diesem Abstellgleis zu landen, kann sehr realistisch werden.
                                          Und manch einer strampelt redlich vergeblich, um das zu verhindern.
                                          Irgendwann ist auch die Grenze der menschlichen Leidens- und Leistungsfähigkeit erreicht.
                                          Wir haben in unserer Gesellchaft auch einen Grundanspruch und ein Tempo entwickelt, was in manchen Jobs, die noch dazu schlecht bezahlt werden, kaum mehr Energie für etwas anders übrig läßt.

                                          Kurz: Man braucht keine Hungersnöte, um die Menschen auf dem letzten Loch pfeifen zu lassen, das geht auch auf hohem Niveau.

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