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Verändert haben sich nur die Ziele, die Ausrüstung und die Fortbewegungsart. Hier haben die Faktoren Zeit, Geld, Alter, Erfahrung und technischer Fortschritt eingewirkt.
Da ich ja was losgetreten. Mit "Pöbel" meinte ich ganz genau das ganze Partyfolk welches mir meist ziemlich auf die Nerven geht.
Sorry da bin ich wohl etwas Rassistisch. Aber ich wohne in Zürich und hier gibt es eine riesige Party Szene welche sich partout für die grössten halten und es nicht verstehen können wenn man(n) nicht dazu gehören will. Das sind diese Leute deren Gespräche sich zu 90% darum drehen wer wann wo in welchem Club sich die Kante gegeben hat.
Bei mir im Büro hat es min. 10 solche. Das sind halt einfach die welche sich dann auch zu schade sind die Handruchrolle auf dem WC zu wechseln oder den Trester bei der Kaffeemaschine zu leeren wenn er voll ist.
Dies hat an sich auch nichts mit der Intelligenz der Person zu tun, die sind zum Teil alles andere als Dumm.
Von solchen Leuten werde ich aber in aller Regel auf Tour zum Glück verschont.
Ging es im Eingangspost nicht eigentlich darum, warum man sich den Berg raufquält und warum man bei Mistwetter draussen ist und sich den A**** abfriert?
Meine Antwort im Sinne der ursprünglichen Fragestellung:
Weil ich ankommen will, weil ich mich, anders als im Büroalltag, auch mal solchen Widrigkeiten aussetzen will, weil ich das selbstgesteckte Ziel schaffen will, weil ich abgekämpft am Gipfel sitzen will, belohnt durch einen grandiosen Ausblick mit dem Gedanken "allein geschafft aus eigener Kraft".
Im Alltag wird man zu sehr gepampert. Wenn ich Hunger habe, gibt's um die Ecke ne Pommesbude, wenn ich nicht mehr laufen kann, nehme ich halt den Bus, wenn ich müde bin, geh ich ins Bett. Aber wenn ich unterwegs bin, muss ich planen, Risiken abwägen, mich selbst richtig einschätzen, Lösungen finden, für mein Wohlbefinden selber sorgen. Da gehören die Anstrengungen zwischendurch einfach mit dazu.
Warum laufe ich knapp drei Wochen 440 km auf einer nicht beschriebenen Route quer durch Schottland? Warum turne ich am Wochenende regelmäßig durch "rote Zonen" in Brandenburg? Warum renne ich in weniger als 24 Stunden über den Hexenstieg? Warum düse ich in fünf Tagen 500 km auf dem Fahrrad durch Polen?
- Neugier: Weiße Flecken auf meiner geistigen Landkarte tilgen - "und nur dort, wo Du mit eigener Muskelkraft hingekommen bist, bist Du wirklich gewesen" (oder so ähnlich)
- Naturerlebnis: Nie zuvor gesehene Tiere/Pflanzen fotografieren und dann zu Hause herausfinden, dass es wirklich was Besonderes war
- sportlicher Ehrgeiz/Trotz: Im Schulsport galt ich als Bewegungskrüppel, weil meine Qualifikationen dort nicht gefragt waren
- die Erfahrung, dass sich auch große Entfernungen mit eigener Muskelkraft bewältigen lassen
- Ich kann mein Leben zu 90 Prozent selbst bestimmen, mehr als alltags
- Ich bekomme den Kopf frei, weil mich die Organisation meiner Tour so sehr beschäftigt, dass ich gar keine Zeit habe, an den Arbeitsalltag zu denken.
Das "Zelten" ist für mich kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Es gibt mir bisweilen mehr Freiheit, meinen Weg spontan zu gestalten. Ansonsten schätze ich auch sehr die Gelegenheit, in einer Pension, einem B & B, einem Hostel oder einer Bothy Bodenkontakt zu bekommen.
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weil ich mich, anders als im Büroalltag, auch mal solchen Widrigkeiten aussetzen will,
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Im Alltag wird man zu sehr gepampert.
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Aber wenn ich unterwegs bin, muss ich planen, Risiken abwägen, mich selbst richtig einschätzen, Lösungen finden, für mein Wohlbefinden selber sorgen.
Das klingt jetzt fast so, als wären die Widrigkeiten im Büroalltag geringer als auf Tour, bzw. das Wohlbefinden größer.
Nee, also das mit der Verweichlichung im Alltag ("pampern") sehe ich schon auch so.
Aber ich finde eben auch, dass es normalerweise im verweichlichten Büroalltag unter'm Strich mehr Widrigkeiten zu bewältigen gibt als auf Tour, so dass eigentlich die Abwesenheit dieser Widrigkeiten (Anspannung, schlechte Luft, schlechte Körperhaltung, immer Menschen um einen herum usw.) auf Tour so angenehm ist und dazu beiträgt, einen "nach draußen" zu ziehen.
Kilpailu ei kuulu erämaahan
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Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)
Die Widrigkeiten des Büroalltags wollte ich sicher nicht runterspielen. Die sind durchaus vorhanden und nervig und stressig und vor allem meist von Vorgesetzten oder Kollegen oder Kunden verursacht, häufig total unbegründet und deshalb unnötig.
Die Widrigkeiten auf Tour sind dagegen meist einfach und nachvollziehbar (schlechtes Wetter, langer Anstieg, schwerer Rucksack, Muskelprobleme, etc.). Das sind ganz andere, viel natürlichere Probleme, die man häufig nicht aussitzen kann (ausser das schlechte Wetter) sondern irgendwie lösen muss.
... please be a traveler, not a tourist. try new things, meet new people, and look beyond what's right in front of you. those are the keys to understanding this amazing world we live in ...-andrew zimmern
Die Widrigkeiten auf Tour sind dagegen meist einfach und nachvollziehbar
Stimmt. Elementare Dinge eben - ob nun widrig oder nicht.
Kilpailu ei kuulu erämaahan
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Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)
Was mich antribt??
Eine innere "Unruhe", genannt Leben. die mich neugierig sein lässt.
Bi dankbar dafür, sie in mir zu spüren. Ohne sie wäre ich zwar noch körperlich am leben, würde mich aber innerlich Tod fühlen...
Thomas
Zuletzt geändert von atlinblau; 25.06.2010, 07:55.
Vieles wurde schon angesprochen, was ich teile.
Hinzu kommt, den eigenen Körper kennen zu lernen, einzuschätzen, was geht und was nicht geht.
Dem Körper und der Seele Gutes zu tun
Peter
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