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  • pfadfinder
    Fuchs
    • 14.03.2006
    • 2123

    • Meine Reisen

    #41
    @Rumtreiberin: Ich denke, dass diese Links für das Antriebsproblem meines Vorhabens weniger Hilfreich sind, da wirklich ausschließlich Segel, Ruder und Außenborder als Antrieb dienen...Hätte man die Flussströmung oder Bodenkontakt, wären evtl. eine Regentonne und ein Neopren die Lösung.
    Hilfreich könnten trotzdem einige Aspekte wie die knoten oder Konstruktionsprobleme sein. Werde diue Berichte berücksichtigen :-)
    Danke dafür.

    Das mir dem vorgeschlagenen Stehaufmännchenfloß halte ich für schwierig, wenn man mehr als ein paar Tage darauf bleiben möchte... besonders nachts sollte es unangenehm sein, im Schlafsack unzukippen...*g*

    Noch ein Hinweis eines Freundes: Kon-Tiki.

    LG
    ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

    ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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    • michael.kramer
      Dauerbesucher
      • 31.01.2007
      • 506

      • Meine Reisen

      #42
      20x20cm Balken? Damit baut man Häuser! Rechne Dir mal aus, wieviel m³ Holz das werden. 1m³ wiegt (je nach Holzsorte) 600-800kg. Für's Floß reichen 10x10cm völlig (Meine Decksbalken im Schiff haben 5x6cm).

      Du brauchst auchnoch Diagonalen in der Unterkonstruktion. Sonst verwandelt sich Dein Floß ruckzuck in eine Raute. Am Besten Kreuzungspunkt dort, wo der Mast steht. Oder den Decksbelag mit großen Sperrholzplatten machen.

      PS: Stehaufmännchen war nicht gemeint, Wendefloß kommt hin. Aber ist Deine Sache. Der Schlafsack wird eh nass auf'm Floß...
      Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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      • pfadfinder
        Fuchs
        • 14.03.2006
        • 2123

        • Meine Reisen

        #43
        jep...hatte vergessen, dass sozusagen 2Stämme/Balken nebeneinander sind.
        20cm*20cm sind zu fett. Aber mal davon abgesehen: Darüber habe ich mir ja noch keine genaueren Gedanken gemacht...Was sagst Du sonst zur Kostruktion, etc?
        -Meinst Du wirklich, dass die gekreuzten Querstreben nötig sind?
        Die hatte ich nämlich schon in einigen Zeichenungen drin und irgendwie haben mir die ganz und gar nicht gepasst
        Ich denke, dass das Ding relativ stabil wäre aufgrund der vielen Querverstrebungen. Das "Kreuz" wollte ich daher einfach durch 2 Seile ersetzen...

        LG

        Das zu tragende Gewicht wären überschlagen 1500kg
        Zuletzt geändert von pfadfinder; 15.10.2007, 22:41.
        ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

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        • michael.kramer
          Dauerbesucher
          • 31.01.2007
          • 506

          • Meine Reisen

          #44
          Zitat von pfadfinder Beitrag anzeigen
          Das "Kreuz" wollte ich daher einfach durch 2 Seile ersetzen...
          OK, geht auch. Müssen aber ordentliche Seile sein, so 10mm geflochtene Kunstfasern, möglichst "reckfrei" (wenig Dehnung, kein Kletterseil).

          Insgesamt wäre mir die Konstruktion zu aufwändig, Du musst sie ja nach der Tour irgendwie auch "entsorgen". Nach einer Woche in Salzwasser wird verbrennen kaum noch gehen :-)

          Bei 8x4m Größe ist zwar immernoch keine Registereintragung nötig, aber Du bist schon ein bedeutendes Hindernis in der Schiffahrt. Willst Du auch Binnen fahren, sind 7m die Längengrenze. Denk' da mal drüber nach.
          Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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          • pfadfinder
            Fuchs
            • 14.03.2006
            • 2123

            • Meine Reisen

            #45
            Habe ich...sicherlich noch nicht nennenswert, aber dennoch brainstorme ich mal weiter...

            Ich hoffe ja, dass so ein Teil mit ausreichenden Auftriebskörpern etwas aus dem wasser herausragt (katamaranähnlich) und daher zumindest ordentlich geradeaus fahren kann...
            Denn ein Außenborder müsste sonst ganz schön fett sein, der das Teil bewegen kann...

            Wenn man das Teil kürzer macht, müsste man sich eine Schlafplatzalternative überlegen...mir spinnt gerade eine Besatzung von 5 personen vor und ein Globetrotter featuring Outdoorseiten.net Segel...

            Zu Transport, Baustoffe, etc.: In Kappeln habe ich eine Bekannnte Tischlerin, die sicherlich dort das Holz anliefern lassen könnte oder man müsste sich dort anderweitig welches besorgen.
            Meinste nicht, dass man das wieder verbrennen kann?-Einen PKW-Anhänger (~700kg) könnte ich direkt von dort aus mit nach Hause nehmen.

            Mir macht der Auftrieb auch Sorgen: Wenn man ein Floß von 7m Länge hätte, könnte man 14 Kunststofffässer a ~150l verwenden, die einen kräftigen Auftrieb von 2.1t hätten, wodurch das bei ruhiger See eventuell sogar Katamaran-like fahren könnte. Wie man 14 Fässer da hin bekommt, ist noch eine andere Frage...

            LG

            [Edit:] Einen Mast würde sicherlich der anwohnende Förster oder Bauer abgeben Zur Not hätte ich bei einem Freund in Kappeln einen liegen.
            Zuletzt geändert von pfadfinder; 15.10.2007, 23:22.
            ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

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            • rumtreiberin
              Alter Hase
              • 20.07.2007
              • 3236

              • Meine Reisen

              #46
              @Pfadi

              Dir ist aber hoffentlich klar daß du für ein Floß dieser Größe allein für das Holz sicher mindestens 3mal fahren darfst mit deinem 700kg - Anhänger, wenn das Holz naß ist eher 4mal, wenn du das Ding nicht hoffnungslos überladen willst.selbst wenn du auf 10cm Durchmesser/Bohlenstärke reduzierst...und dann hast du noch den Sport mit den Plastikfässern oder sonstigen Auftriebskörpern gewonnen...geh schon mal jede Menge Spanngurte kaufen!

              Das zu erwartende Gewicht bei dieser Konstruktion macht ein Auflaufen allerdings auch zu einer mittleren Katastrophe. Dieser Brocken ist auch mit 5 Leuten nicht mehr ohne weiteres mit vereinten Kräften freizuziehen wenn ihr eine Sandbank oder sonstige Untiefe erwischen solltet.

              Was die Seile zur Stabilisierung angeht: Achte auf die technischen Angaben, wenn sie vollständig sind gehört da nicht nur die Dehnung unter Spannung sondern auch die Dehnung unter Nässeeinwirkung dazu - und die sollte bei der Größe in der du bauen willst bei unter 2% liegen, sonst kriegt das Teil soviel Spiel daß sich doch alles gegeneinander verschieben kann. Eventuell sollte das Seil in nassem Zustand eingebaut werden, da ihr ja wohl nicht die Absicht habt das Floß zwischendurch an Land zu ziehen und zu trocknen, besteht ja nicht die Gefahr daß durch das Trocknen die Spannung zu groß wird.

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              • pfadfinder
                Fuchs
                • 14.03.2006
                • 2123

                • Meine Reisen

                #47
                Zitat von rumtreiberin Beitrag anzeigen
                @Pfadi

                Dir ist aber hoffentlich klar daß du für ein Floß dieser Größe allein für das Holz sicher mindestens 3mal fahren darfst mit deinem 700kg - Anhänger, wenn das Holz naß ist eher 4mal, wenn du das Ding nicht hoffnungslos überladen willst.selbst wenn du auf 10cm Durchmesser/Bohlenstärke reduzierst...und dann hast du noch den Sport mit den Plastikfässern oder sonstigen Auftriebskörpern gewonnen...geh schon mal jede Menge Spanngurte kaufen!
                Also ich komme ganz round about auf ne Tonne Holz, von der das Deck zumindest noch relativ problemlos verbrennbar sein sollte, der Mast ebenso. Daher ist das in meinen Augen genau ein Hänger.
                Und zwar Die Dicken Balken, die die ganze Zeit von Wasser durchspült werden und Pinne+Zusätzliches.
                7.5*8m*0,1m*0,1m*~0,7 wären ~420kg...Richtig zerlegt gehen 8m Balken auf's Dach und 100kg in den Kofferraum. Daher könnte mindestens das halbe Deck auch auf den Hänger. Das alles ist nur nötig, wenn man keinen Abnehmer für das Holz vor Ort findet! ->Ist das alles Wundschdenken?

                Zitat von rumtreiberin Beitrag anzeigen
                Das zu erwartende Gewicht bei dieser Konstruktion macht ein Auflaufen allerdings auch zu einer mittleren Katastrophe. Dieser Brocken ist auch mit 5 Leuten nicht mehr ohne weiteres mit vereinten Kräften freizuziehen wenn ihr eine Sandbank oder sonstige Untiefe erwischen solltet.
                Echt? - 1,5t-2t Floß (eher weniger, auch Abladen/Verlagern von etwas Gewicht möglich) im Wasser mit 5 Personen und Hebeln nicht freizubekommen?
                So viel Tiefgang hat das Ding ja nicht.

                Zitat von rumtreiberin Beitrag anzeigen
                Was die Seile zur Stabilisierung angeht: Achte auf die technischen Angaben, wenn sie vollständig sind gehört da nicht nur die Dehnung unter Spannung sondern auch die Dehnung unter Nässeeinwirkung dazu - und die sollte bei der Größe in der du bauen willst bei unter 2% liegen, sonst kriegt das Teil soviel Spiel daß sich doch alles gegeneinander verschieben kann. Eventuell sollte das Seil in nassem Zustand eingebaut werden, da ihr ja wohl nicht die Absicht habt das Floß zwischendurch an Land zu ziehen und zu trocknen, besteht ja nicht die Gefahr daß durch das Trocknen die Spannung zu groß wird.
                Jep. Klar. Ich denke auch,d ass das Floß so oder so im Wasser zusammen gebaut werden muss!

                LG

                Edit @Tonnen: Jep, hast recht! Ich meinte ja schon dass dies ein Problem sei, für dsas sich aber sicherlich eine Lösung finden lies...
                ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

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                • pfadfinder
                  Fuchs
                  • 14.03.2006
                  • 2123

                  • Meine Reisen

                  #48
                  So, hab mal was zum praktischen anglotzen und BOAH!-Sagen fabriziert und gleich getestet...
                  Die ersten 200m über unser Regen-Rückhalte-Becken hat das Ding in null komma nix geschafft und lies sich sehr gut lenken!







                  Durch verstellen der hinterher angebrachten Pinne von 12*15cm is das Ding sehr gut zu lenken gewesen.


                  LG
                  ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

                  ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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                  • Tappert
                    Gerne im Forum
                    • 15.06.2004
                    • 95

                    • Meine Reisen

                    #49
                    Hallo, Floßbauen ist absolut mein Lieblingsthema, da muss ich einfach mitspielen.

                    Dein Model sieht richtig gut aus, das könnte klappen. Das einzige was mir ein wenig Sorgen machen würde ist, dass dein Floß so ein merkwürdiges Zwischengewicht hat: Es ist vermutlich schon zu schwer um damit anständig zu kreuzen (wenn das überhaupt geht, mit nem richtigen Floß gehts auf gar keine Fall), zu schwer um es aufzurichten, (obwohl ich glaube, dass die Gefahr die geringste ist, denn es wiegt ja immerhin eine Tonne, und zu schwer um es irgendwie mit Menschenkraft zu bewegen. Allerdings halt ein wenig zu leicht, um ein Rettungsboot mitzunehmen und zu leicht um wirklich sicher zugehen, dass es nicht umfallen kann. Und so schwere so stabiler dürfte natürlich auch ne Rolle spielen.
                    Also würde ich mir vielleicht überlegen, ob alles ein wenig leichter geht, dann wird es ein Katamaran, oder es noch schwere und stabiler bauen, dann muss aber irgendein Begleitboot mit, mit dem man abhauen kann, wenns zu ungemütlich wird.
                    Bist du den schon mal auf dem Meer gesegelt? Wenn nicht solltest du vielleicht wirklich erstmal die Leichtvariante bauen und damit daheim auf irgendeinem Teich segeln und verbessern.

                    Auch wenn es massive Eigenwerbung ist, (aber es wurde ja auch nach einer Floßbauanleitung gefragt, hier steht wie wir unser Yukonfloss zusammen geschnürt haben: http://www.wintertouren.net/html/draussen/Ausruestung/Floss.htm

                    ich muss dummerweise weg, aber morgen gehjt es bestimmt weiter, viel Spass dir weiterhin beim Modelle bauen.
                    Sebastian
                    www.wintertouren.net

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                    • pfadfinder
                      Fuchs
                      • 14.03.2006
                      • 2123

                      • Meine Reisen

                      #50
                      Danke
                      Also Kon-Tiki war 12m*5m groß mit einem 8m hohen Mast oder so...Aber das hat auch die Weltmeere überlebt!!!

                      Ich denke im Moment noch, dass es aufgrund der relativ(!) einfachen Bauweise kein unlösbares Problem sien sollte, das Ding zu transportieren...zumal ich das Holz höchstwahrscheinlich an die Küste geliefert bekäme...

                      Selbst gesegelt bin ich lediglich auf der Schlei und mitgesegelt nur auf der Ostsee mit Jolle und Segel-Schiff.
                      Bis jetzt habe ich ein 2m langes Bundeswehr Schlauchboot-Nussschalendingsda als Rettungsboot im Kopf*g*
                      -Bin also ein ziemlich Segelnoob!

                      LG

                      Ps.: Ich glaube, dass ein Schwert unabdingbar ist!
                      Übrigens schienen die gekreuzten Quer-Seile überflüssig, da sie durch die Mastleinen ersetzt wurden...aber das ist natürlich nicht in realen Bedingungen...doch ich glaube, dasses sogar einfacher ist, die Seile zu verwenden...
                      Zuletzt geändert von pfadfinder; 16.10.2007, 18:56.
                      ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

                      ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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                      • pfadfinder
                        Fuchs
                        • 14.03.2006
                        • 2123

                        • Meine Reisen

                        #51
                        Wie berechne/bestimme ich Ruder+Pinnen+Schwertform+Größe?

                        Ich hoffe, dass ich bis Freitag nocheinmal dazu komme, mit einem Floß von ~1,5m*~3m dieser Bauweise auf der Elbe eine Testfart zu machen...

                        LG
                        Zuletzt geändert von pfadfinder; 17.10.2007, 00:20.
                        ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

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                        • Desaad
                          Erfahren
                          • 22.04.2006
                          • 250
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          sehr schöne Konstruktion !
                          Fubar.soup.io
                          "There ain't no devil, it's just God when he's drunk.”

                          — Tom Waits

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                          • pfadfinder
                            Fuchs
                            • 14.03.2006
                            • 2123

                            • Meine Reisen

                            #53
                            Danke! War gerade mit meinem Kumpel im Baumarkt und habe beschlossen in ein Testfloß, an dem dann herumgespielt werden kann, zu investieren...

                            Hatten an 1m*2m, eine Person, 2 KG-Rohre(200mm*2000mm),dünnes billiges Nut+Federholz als Deck,18mm*35mm "Balken" und einen Mast von 1,6m gedacht.
                            Pinne und Schwert(er) aus 'ner dünnen Pressspanplatte.

                            LG
                            ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

                            ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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                            • michael.kramer
                              Dauerbesucher
                              • 31.01.2007
                              • 506

                              • Meine Reisen

                              #54
                              Zitat von pfadfinder Beitrag anzeigen
                              Übrigens schienen die gekreuzten Quer-Seile überflüssig, da sie durch die Mastleinen ersetzt wurden...aber das ist natürlich nicht in realen Bedingungen...doch ich glaube, dasses sogar einfacher ist, die Seile zu verwenden...
                              Die Mastleinen halten den Mast. Sonst dürfen sie keine Funktion haben. Bitte verzichtete nicht auf diagonale Verstrebungen, das können auch diagonal verlegte Decksbretter sein (ist mehr Arbeit beim Bauen, aber braucht kein Extraholz).

                              Zitat von pfadfinder Beitrag anzeigen
                              Wie berechne/bestimme ich Ruder+Pinnen+Schwertform+Größe?
                              Für Flöße gibts da keine Richtwerte. Ruder nehme ich an soll Ruderblatt zum Steuern heissen, oder meinst Du eines zur Fortbewegung?

                              Beim Segeln verwendet man verstellbare Schwerter, weil es ein "richtig" nicht gibt. Die Hauptaufgabe des Schwertes ist es, die seitliche Versetzung (Abdrift) zu verringern. Je größer, desto besser erfüllt es diese Aufgabe. Allerdings ist größer gleichzeitig mehr Widerstand im Wasser, bremst also auch. Daher wird ein Schwert bei achterlichem Wind (Wind von hinten) in der Regel eingezogen, weil es da sinnlos ist. Dein Floß kann nicht quer zum Wind oder gegen den Wind fahren -> Du brauchst eigentlich kein Schwert (siehe nächster Absatz). Mit 4m Breite wird das Floß auch nicht so kipplig sein, dass es mit einem Schwert im Seegang stabilisiert werden könnte.

                              Wie wirkt ein Steuerruder? Damit ein Steuerruder wirkt, muss es vom Wasser umströmt werden. Dann übt es beim Bewegen eine Kraft auf den Befestigungspunkt aus. Das Boot dreht sich um den Drehpunkt, ohne seine Bewegungsrichtung zu ändern. Weil unter Wasser eine Fläche nun quer zur Bewegungsrichtung steht, wird die ursprüngliche Richtung der Bewegung gebremst und in die neue >Wirkrichtung< der Antriebskraft beschleunigt. Bei Deinem Floß ist aber keine Änderung der Antriebsrichtung eingetreten, Dein Segel schiebt das Floß noch immer in die Richtung, in die der Wind weht. Jetzt kommt es auf den Winkel zum Wind und die Unterwasserfläche an, ob Du wenigstens etwas seitlich versetzt oder nur weiter vorm Wind treibst. Hier wäre ein Schwert wieder hilfreich, weil es eben die Abdrift verringert. Aber ein echtes Steuern geht immer noch nicht. Erwarte Dir nicht zu viel davon!

                              Holzflöße auf Flüssen haben deswegen gar keine Steuerruder, sondern Steuerpaddel. Eines vorn, eines hinten. Damit kann man das Floß drehen und seitlich versetzen. Gegen den Strom geht da eh' nix, und um Hindernissen und Ufern ausuweichen reicht das aus.

                              Anders ist es, wenn Du den Aussenborder nimmst. Dann brauchst Du auch gar kein Steuerruder, weil Du mit dem Motor das Floß drehst und sich gleichzeitig auch die Kraftrichtung ändert. Fährt sich zwar immer noch ein Wenig wie bei Elite auf dem C64 (falls Du das kennst), aber man kommt woanders hin.

                              Form: Sowohl Schwert alsauch Steuerruder werden tropfenförmig gebaut. Vorne rund, hinten spitz auslaufend. Steckschwerter müssen normal parallel verlaufende Vorder- und Hinterkanten haben, Klappschwerter werden meist rundlich gebaut (Radius geht vom Befestigungspunkt aus, etwas mehr als ein Viertelkreis ist das Schwert). Das Steuerruder muss nicht in Fahrtrichtung lang sein, sondern tief eintauchen. Es wirkt dann viel besser und braucht weniger Kraft an der Pinne.

                              Die Pinne sollte so lang sein, dass die Steuerkräfte auch nach Stunden noch handhabbar sind. Also besser zu lang als zu kurz. Meine Pinne ist gut 1,30 lang und mehr als armdick. Besonders an der Stelle, wo Pinne und Ruderblatt verbunden werden, wirken irrsinnige Kräfte (Hebelgesetz). Hier sollte unbedingt ein Metallvierkant am Ruderblatt und eine Metallklaue an der Pinne verwendet werden. Verringert das Bruchrisiko enorm.
                              Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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                              • pfadfinder
                                Fuchs
                                • 14.03.2006
                                • 2123

                                • Meine Reisen

                                #55
                                :-)

                                @Diagonalen: Jep. Is klar. Ein alter Seebär empfahl mit auch über diagonal verlaufende Stahlstreifen nachzudenken.

                                Meinte natürlich die Steuerung. Und dafür ist natürlich auch das Schwert gedacht: Abdrift verhindern.
                                Dass die Steuerung schwierig ist, war mir klar. Ich denke aber (noch), dass sich das durch die Katamaranform und Schwert(er) und ein ordentliches Ruder akzeptabel lösen lässt...

                                Danke auch noch für die anderen Tips!
                                Könntest Du ein Schwert/Ruderblatt skizzieren?

                                LG

                                [Edit: Kann mir mal einer sagen, wo ich 2 DN250 er KG's in 2m Länge mit 2 Verbindungsstücken und 2Kappen zu einem annähernd normalen Preis herbekomme??-150€ sind mir da ne Nummer zu viel!!]
                                Zuletzt geändert von pfadfinder; 18.10.2007, 22:25.
                                ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

                                ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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                                • Loup
                                  Erfahren
                                  • 26.01.2007
                                  • 172

                                  • Meine Reisen

                                  #56
                                  die jungs auf der kon-tiki haben ihr floß gesteuert indem sie irgendwas an ihren schwertern verändert haben.....dei ham dann einige schwerter hochgezogen um einen bestimmten kurs beizubehalten...ihre pinne haben die nur an den ersten tagen genutzt bis sie das mit den schwertern rausgefunden haben.

                                  ob dir diese information hilfreich sein wird weiss ich nicht da man die bedingungen des pazifiks(wind fast immer aus einer richtung, strömungen) wahrscheinlich nicht auf dei ostsee übertragen kann.da müsstest du einen fachmann fragen.
                                  Träume nicht von Freiheit, nimm sie dir!

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                                  • pfadfinder
                                    Fuchs
                                    • 14.03.2006
                                    • 2123

                                    • Meine Reisen

                                    #57
                                    Sehr interessant...hast Du eventuell eine Quelle oder so?
                                    Wiki schreibt etwas von "Steckkielen"---
                                    Zuletzt geändert von pfadfinder; 28.10.2007, 11:37.
                                    ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

                                    ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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                                    • pfadfinder
                                      Fuchs
                                      • 14.03.2006
                                      • 2123

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      Testfloß

                                      Das Testfloß:

                                      Die Testbau-Idee habe ich gerade umgekrempelt...

                                      Die Grundkonstruktion soll möglichst der oben angegebenen gleichen und zwar mit den Maßen 2m*4m.
                                      Dazu bräuchte ich dann 7 1/2 "Balken" von 5*5cm Stärke und 4m Länge.
                                      Die kann ich dann Sogar per Auto transportieren...

                                      Auftriebskörper habe ich leider nich keine, war gerade aber auch eine Woche auf Tour...Ich habe mehrere Kontakte zu Firmen hergestellt, aber noch kein Ideal gefunden...werde die Woche noch einmla bei einem professionellen Entsorgungsunternehmen hier im Industriegebiet nachfragen, ob ich nicht einfach einige Industriefässer die Abgegeben wurden übernehmen kann und die dann wieder zurück gebe und die Firma somit doppelte Bezahlung für die Entsorgung der Fässer erhält. Doch das ist rechtlich gar nicht so einfach...

                                      Jetzt bin ich ja die ganze Woche durch bewaldete Gebiete gewandert und in mir stieg die Lust, die eine oder andere glatt gewachsene Tanne zu fällen um einen Mast zu erhalten...Da kam ich dann also auf das Thema MAST!

                                      Wie Dick und hoch muss ein Mast sein, der ein Rahsegel von ~ 4m*4m hält und ein einem Floß von 4m*8m steht und an der Spitze zu allen 4 Ecken abgespannt ist?
                                      Wie hoch muss ein solcher Mast sein?
                                      Kann ich denn einfach eine gerade gewachsene Tanne nehmen, entasten und draufsetzen?-Rinde runter?-Ablagern - Whatever?

                                      Hatte so an ~17cm Maximaldurchmesser und eine Höhe von ~6,5m gedacht...für das Testfloß hätte ich dann eine Länge von ~ 3.25m und einen Maximaldurchmesser von ~ 8,5cm. Ist das Blödsinn?

                                      LG
                                      ,,Es widerspricht ganz klar der Natur des Menschen, sich über allzu lange Zeit in geschlossenen Räumen aufzuhalten!\"

                                      ->Physikalisch gesehen gibt es gar keine Kälte!

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                                      • michael.kramer
                                        Dauerbesucher
                                        • 31.01.2007
                                        • 506

                                        • Meine Reisen

                                        #59
                                        Da das Internet ja eine unendliche Quelle von Information ist, man nur nie findet was man braucht, bin ich durch Zufall auf Folgendes gestossen: Seehandbücher des US-Militärs für jeden Fleck der Erde (klick), kostenlos und auf englisch. Dort auf "Publications" klicken und aus der Liste "Sailing Directions Enroute" auswählen. Die Publikation 194, Sektion 4, ist für die Ostsee zwischen Lübeck und Rügen, Deutsche, Dänische und Schwedische Küste.

                                        Darin findet sich unter anderem Folgendes:
                                        • Hauptwindrichtung S-SW (also Wind weht aus Süden bis Südwesten)
                                        • Wasserströmungen folgen der Windrichtung (Achtung! Lokale Bedingungen können anders sein!)
                                        • Strömungsgeschwindigkeiten 2-6 Knoten, 4-11km/h bei mittleren Windstärken
                                        • Wind ist kein Tradewind (also keine garantierte Windrichtung)
                                        • Durchschnittlicher Tidenhub 0,4m
                                        • Windbedingte Wasserhöhenänderungen -1 bis +2,5m
                                        Aus anderen Quellen, wie z.B. dem BSH (klick):
                                        • Es wimmelt vor Verkehrstrennungsgebieten, militärischen Sperrgebieten, Sperrungen wegen Munition oder Industriemüll, Naturschutzregelungen
                                        • Abseits der Schiffahrtsrouten ist jederzeit mit Fischernetzen zu rechnen
                                        So, daraus ergibt sich für ein Floßabenteuer:
                                        • Grundsätzlich nur von Südwest nach Nordost fahren wollen
                                        • Das Floß muss gut manövrierbar sein, um Sperrgebiete und Fischernetze zu umgehen
                                        • Bei der Planung der Route unbedingt Verkehrstrennungsgebiete und Fährrouten meiden, möglichst selten diese kreuzen (ist schon mit Kajaks oftmals schwer)
                                        • Treibenlassen in der Nacht wird kaum gehen. In den Fahrwassern darf man nicht, ausserhalb wimmelt es von Fischernetzen, die nachts nicht zu sehen sind
                                        Weiter oben las ich, dass jemand den Seegang der Nordsee nicht in der Ostsee erwarten würde. Es ist zwar richtig, dass die Ostsee in der Regel weniger Wellenhöhe aufweist als die Nordsee, aber das gilt für unsere Küste nur bei SW-Wind. So ab 100km Windfetch steigt die Wellenhöhe kaum noch weiter an, sie hängt dann nur von der Windstärke und der Wassertiefe ab. Ich finde leider die Tabelle nicht mehr, aus der man die erwartete Wellenhöhe lesen kann.

                                        Kreuzen gegen den Wind mit Rahsegeln war auch ganz oben ein Thema:
                                        Das geht definitv nicht. Es wurden maximal Halbwindkurse (quer zum Wind) erreicht, nachdem Schiffsrumpfdesign und Materialverarbeitung etwa Mitte des 18. Jhds ausreichend entwickelt waren. Die Seefahrt war seinerzeit sehr vom Wind abhängig, weswegen oft Umwege gefahren oder eben auf besseren Wind gewartet wurde. Etwa ein Jahrhundert später hielten die Gaffelsegel Einzug in die Großschiffahrt, nun konnten auch die großen Pötte gegen den Wind kreuzen. Allerdings war für Rückenwind immernoch viel Rahsegelfläche an Bord.

                                        Kon-Tikis "Steckkiele":
                                        Die Kon-Tiki ist mit dem Tradewind und der dazugehörigen Meeresströmung über den Pazifik. Es war nicht nötig, wirklich zu navigieren. Mit Hilfe der Schwertposition/-höhe wurde das Boot so "getrimmt", dass es seine Ausrichtung zum Wind ohne Ruder hielt (geht mit jedem Boot, dass ein einstellbares Schwert hat). Dazu ist konstanter Wind und konstante Strömung nötig, damit die Kräfte in ein Gleichgewicht gebracht werden können. Man stellt dann das Schwert etwas höher oder tiefer und schon hat sich der Summenpunkt der Kräfte verschoben -> das Schiff dreht sich nach Luv oder Lee, bis die Kräfte wieder im Gleichgewicht sind. Macht man beim Segelschiff mit festem Kiel absichtlich nicht so, damit das führerlose Schiff immer in den Wind fährt (luvgierig) und so automatisch stoppt (zumindest theoretisch). Für Jollen und kleinere Yachten wird es aber gemacht, da so weniger Kraft zum Steuern und dadurch weniger Vortriebsenergie verschwendet wird.

                                        Mast:
                                        Tanne eignet sich nicht gut für einen Mast. Das Holz ist zu weich. Kiefer oder Lärche sind besser, aber teurer. Der Stamm muss 2-3 Jahre gelagert sein, sonst ist er zu nass zum Verarbeiten. Vom Stamm sollten Rinde und Bast auf jedenfall runter, am Besten auch noch der Splint. Nur ob sich das für ein Floß lohnt, ist viel Arbeit. Splint, Bast und Rinde sind hauptsächlich Gewicht, sie halten nichts aus. 6,5m Höhe scheinen mir zu viel, dann hängt das Segel gut 1,2m über dem Deck. Geh tiefer, auf 5,5m. Durch den Wind bläht sich das Segel auf und hebt sich etwa 1m weiter vom Deck weg. Mit 17cm Maximaldurchmesser bist Du für 16m² Segel gut bedient, 7cm (Kernholz) sollten reichen. Das Segel ist ja nicht am Mast festgemacht. Oben ein Querholz an den Mast, das hält die Abspannleinen. Unter dem Querholz zum Bug hin eine Umlenkrolle zum Hochziehen der Rah, unten eine Klampe zum Festmachen des Rahfalles (Leine zum Hochziehen der Rah). Für die Rah ebenso 7cm Kernholz durchgehend. Das Segel an den Rahenden und den unteren Enden zum Floßende abspannen.

                                        PS: Thor Heyerdahl hat ein sehr interessantes Buch (Titel: Kon-Tiki) über die Floß-Reise geschrieben, da steht auch viel über Floßeigenschaften drin. Eignet sich gut als Lektüre neben der Floßkonstruktion. Erhältlich via ZVAB (klick)
                                        Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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                                        • Loup
                                          Erfahren
                                          • 26.01.2007
                                          • 172

                                          • Meine Reisen

                                          #60
                                          ich fürchte meine quelle wird dir nicht weiter helfen....ich hab das aus dem buch "kon tiki" von thor heyerdahl aus dem jahre 1958...seitenzahl weiss ich jetzt nich genau.
                                          aber so wie michael sagt bringt das ja sowieso nur dann was wenn der wind immer aus der gleichen richtung kommt....
                                          Träume nicht von Freiheit, nimm sie dir!

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