Soziologie des Knipsers

[volx-wolf]

Soziologie des Knipsers

Artikel im Leserblog der ZEIT-Online vom 19.Dezember 2010

Ich fungierte in diesen acht Tagen nicht nur als sein Reiseleiter, der ich auch im wirklichen Leben waehrend meiner Studienzeit einmal kurz war.
Sondern auch als soziologisch geschulter teilnehmender Beobachter.
Ich habe mich im Laufe der vielen erzwungenen Fotostopps immer intensiver gefragt, welche Intuitionen diese Art der Fotografierens eigentlich verfolgt, die man gemeinhin als "Knipsen" bezeichnet.
Was ist ein Knipser?
Was bedeutet diese Art der Amateuerfotografie fuer den Knipsenden?
Welche soziale Funktionen hat die Knipserei?

[Ötzi]

AW: Soziologie des Knipsers

Ein wunderschöner Beitrag!!
Aber kanpp 2000 photos in einer Woche ist auch nicht gerade viel.
Ich erinnere mich an einem Beitrag in einem Photoforum, wo jmand kundtat, an einem Wochenende Städteurlaub mehr zu photographieren. Und breite Zustimmung erntete.

[smeagolvomloh]

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Ich habe nichts gegen den "Knipser". Soll doch jeder in seinem Urlaub und im Alltag mit seiner Kamera machen was er will.

Übrigens waren wir mal auf einem kleinen Kletterurlaub mit einem typischen Knipser unterwegs. Während einer meiner besten Freund und meine Wenigkeit natürlich auch viele Fotos geschossen haben und dabei immer auf schöne Motive und halbwegs vernünftige Bildgestaltung geachtet haben, hat der "Knipser" auf alles gehalten.

Und wer hatte am Ende die absolut besten Actionfotos aus den unmöglichsten Perspektiven? Der Knipser!

Irgendwie waren wir richtig neidisch.

[Windflüsterer]

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Die Masse machts ...

irgendwann wird schon ein entsprechendes Bild in entsprechender Qualität dabei sein... muss zugeben, dass ich leider manchmal genauso handele. Wenn ich mir mit einem Motiv / Einstellung der Kam. nicht sicher bin halte ich einfach aus allen möglichen Perspektiven und unterschiedlichen Einstellungen drauf (in der Hoffnung das etwas bei rum kommt)....
da ich mich mit der Materie eben auch nicht genug auskenne um auf anhieb das gewünschte Bild zu bekommen.... aber ich arbeite dran. Da kommen schnell mal einige Bilder zusammen. Allerdings schaffe ich nichtmal auf ner Wochentour die 1000er Grenze zu überschreiten ( sogar bei weitem nicht)

[Becks]

AW: Soziologie des Knipsers

Ja,
der Artikel hatte was, aber ein paar Aspekte des "Knipers" kann ich durchaus verstehen. Wenn ich daheim von einer Reise berichte, sind oftmals auch Bilder gefragt, die eben nicht dem klassischen Motiv entsprechen (Postkartenstimmung mit den üblichen Motiven), sondern Alltagsbilder. Daher wandern bei mir z.B. auch immer mal wieder eigentlich recht unspannende Aufnahmen in den Kasten, rein zu Dokumentationszwecken.


Alex

[Becks]

AW: Soziologie des Knipsers

muss zugeben, dass ich leider manchmal genauso handele. Wenn ich mir mit einem Motiv / Einstellung der Kam. nicht sicher bin halte ich einfach aus allen möglichen Perspektiven und unterschiedlichen Einstellungen drauf (in der Hoffnung das etwas bei rum kommt)....

Das mache ich auch, keine Sorge. Wenn mir ein Motiv gefällt und ich Zeit habe, spiele ich damit herum. Das macht jeder, auch die Profis. Präzise aussortiert wird daheim am Rechner, und da kommt dann doch immer mal wieder heraus, dass bei quasi 5 identischen Bildern 3-4 Mängel haben (Fehlfokus, verwackelt).


Alex

[lina]

AW: Soziologie des Knipsers

Das mache ich auch, keine Sorge. Wenn mir ein Motiv gefällt und ich Zeit habe, spiele ich damit herum. Das macht jeder, auch die Profis. Präzise aussortiert wird daheim am Rechner, und da kommt dann doch immer mal wieder heraus, dass bei quasi 5 identischen Bildern 3-4 Mängel haben (Fehlfokus, verwackelt).


Alex

Jup.
Zu Zeiten der analogen Kameras haben eher die Amateure an Bildern gespart, auf Belichtungsreihen verzichtet, etc. ... Die Menge der Bilder macht keinen Knipser. Ich würde die Grenze eher dort ziehen, wo Fotografierende nicht mehr auf den Bildausschnitt achten.

[Becks]

AW: Soziologie des Knipsers

Ja,
guter Punkt. Ich überlege mir schon, was ich da ablichten möchte, selbst bei den 0815-Aufnahmen ohne echtes Motiv. Kommen aber auch so einige Bilder zusammen.

Alex

[Windflüsterer]

AW: Soziologie des Knipsers

differenzieren wir also zwischen Fotografen die "zur Sicherheit" (oder aus was für Gründen auch immer) ZUSÄTZLICH knipsen....

... und Knipsern die aus Unwissenheit ZUSÄTZLICH knipsen...

sieht für einen Aussenstehenden wahrscheinlich im ersten Moment eher gleich aus.

Also sag ich zukünftig lieber... ich bin Fotograf der zusätzlich knipst... als, ich hab keine Ahnung was ich hier mache darum mache ich mehr

[Becks]

AW: Soziologie des Knipsers

Öhh, ich hab auch schon ein paar Bilder gemacht, frei nach dem Motto: "ich hab keinen Plan, ob das was wird, aber ich lichte es mal ab"

Das hier war auch eins der Versuchsbilder:




Alex

[Windflüsterer]

AW: Soziologie des Knipsers

Hierfür hab ich ca. 100 Schuss und 2 Std. benötigt.

Letztenendes könnte ich es nun trotzdem nicht mehr wiederholen, da ich wieder nicht weiß was ich gemacht habe *gg* ... müsste mich wirklich mehr mit Belichtung usw. auseinandersetzen.

Hab mir zwar ein Buch zum Thema gekauft... aber verstehen tut man das Zeug auch nicht... komme also vom "knipsen" nur schwer weg.

[SwissFlint]

AW: Soziologie des Knipsers

Ich muss ja öfters Kurse geben... digitales Fotografieren, Fotobücher, Bildbearbeitung usw.

Beratung beim Kamerakauf, Programmkauf, Fotobuchkauf

Wenn ich also einem digitalen Neuling die ersten Tipps mit auf den Weg gebe, dann ist immer das mein erster Tipp:
Fotografiere einen Monat lang jeden Tag 100 Bilder. Habe die Kamera immer in der Tasche und entlade jeden Abend deine Bilder. Schaue sie dir an. Lerne daraus und lerne schauen/sehen

Seit ich eine digitale Kamera in der Tasche habe nehme ich die Umwelt ganz anders wahr.
Leider manchmal auch zu sehr durch die Linse, aber es ist wie ein Pendel.. es schwingt mal auf die Seite, mal auf die andere, bis es die ideale Mittelposition findet.

[Windflüsterer]

AW: Soziologie des Knipsers

jeden Tag 100 Bilder ???

Sind damit unterschiedliche Motive gemeint ??

Wenn ich für ein Bild 1-2 Std. benötige um es annährend so zu KNIPSEN wie ich es mir inetwa vorstelle... brauche ich bei 100 Bilder.... ähhhhmmmm, jedenfalls ne verdammt lange Zeit.

Kann ja mal meine Arbeitskolleginnen fragen ob ich die den ganzen Tag fotografieren darf ... (das erhöht den Reiz) *gg*

Weiß aber was du meinst.... praxis praxis praxis... stimmt schon. Bislang nehm ich die Kamera noch viel zu wenig im Alltag sondern meist nur im Urlaub zur hand. Nehme es mir zwar nach jedem Urlaub wieder erneut vor (weil ich mich ärgere)... aber naja... shit Zeitmangel

[SwissFlint]

AW: Soziologie des Knipsers

Nun ja.. meine Kunden/Schüler sind Senioren...

Aber eben.. viele kommen von der analogen Fotografie und müssen erst lernen auf eine neue Weise zu sehen.
Nicht das ideale Superbild, sondern was am Wegrand los ist.. lernen durch die Linse zu sehen.. verschiedene Objekte... lernen anders zu sehen..
Nicht mehr abgeschnittene Köpfe/Füsse sondern das ins Spiel versunkene Kind, die Schnecke, die Wolke...

[Becks]

AW: Soziologie des Knipsers

jeden Tag 100 Bilder ???

100 sind nicht viel. Eine schöne Umgebung, ein paar Motive und schon ist die 100er Marke leicht geknackt. Hab schon tw. auf dem Weg zur Arbeit 20 oder mehr geschossen.

Alex

[Windflüsterer]

AW: Soziologie des Knipsers

ok, ich versuchs mal anders....

mein obiges Bild.... WAS HÄTTET IHR ANDERS GEMACHT bzw. was kann man überhaupt anders machen ? Hab keinen Anhaltspunkt ob es ok ist oder total "daneben". Für mein persönliches Empfinden ist es ok (sicher ist das erstmal ausschlaggebend), doch was fällt jemanden auf der sich mit der Materie auskennt... wo sieht er die Fehler (die ich nicht sehe)

kann mir vorstellen das eure nächste frage wäre... "dazu müste man wissen mit was für Einstellungen das Bild aufgenommen wurde"....

.... KEINE AHNUNG... wäre meine Antwort (müsste ich mal schauen, wird irgendwo gespreichtert,glaub ich)

[BubiBohnensack]

AW: Soziologie des Knipsers

@Windflüsterer:
Hast du das geblitzt oder mit Festlicht (sprich Halogenlampe) beleuchtet? In der hier gezeigten Version wirken die Tropfen nicht wirklich scharf. Bei dieser Art Foto ist das allerdings für mein empfinden sehr wichtig. Schließlich geht es um das EINFRIEREN einer Bewegung bzw eines Zustandes, der mit bloßem Auge nicht sichtbar ist.
Blitz ist da tendenziell ideal, da er in kürzester Zeit abbrennt (x/1000 bis x/10.000 sek). Dadurch vermeidest du jegliche Unschärfe. Zumindest dann, wenn du Umgebungslicht ausblendest, indem du die Verschlusszeit sehr kurz hälst (das Blitzlicht tangiert das nicht, da es ja sowieso extrem kurz ist).
Dann würde ich die Tropfen eher bläulich färben, denn gelb. Es geht ja wie oben bereits beschrieben doch um etwas recht analytisches. Da passt für mich ein kaltes, bläuliches Licht besser. Erinnert an die Reinheit eines Labors.
Grüße.

[Windflüsterer]

AW: Soziologie des Knipsers

hab es aus einem dunklen Raum nach draußen in die Außenbeleuchtung aufm Balkon fotografiert... Das Licht dort ist wahrscheinlich eher gelblich... dadurch die Färbung ???

Wüste jedenfalls nicht das ich farblich was geändert hätte.

Blitz habe ich zwar auch versucht... da kam aber GAR NICHTS bei raus... (was ich da nu wieder falsch gemacht hab... k.A.)

[BubiBohnensack]

AW: Soziologie des Knipsers

Dann probier doch mal bei der Kamera den Modus M(anuel) aus, wenn verfügbar.
Dann nimmst du die von der Zahl her zweitkleinste Blende (vermutlich sowas wie 3,5) und stellst die Belichtungszeit auf 1/125.
Mit ausgeschaltetem Blitz machste ein Foto, um sicher zu stellen, dass das Bild auch wirklich schwarz ist, d.h. keine strörenden Fremdlichteinflüsse zu sehen sind.
Dann machst du den Blitz an. Da deine Kamera dort vermutlich eine Automatik hat, versucht sie die Blitzleistung hochzuregeln. Eventuell musst du Eingreifen (bei rein weißen Tropfen oder kaum sichtbaren Tropfen).

[Windflüsterer]

AW: Soziologie des Knipsers

ahhhh... das war jetzt mal ne Erklärung die sogar ich verstanden habe

heißt also, ich schmeiße heut abend nen Schneeball ans Fenster und probiere ähnliches Motiv nochmal (solang das Fenster hält)