AW: Erste Hilfe!! (Helmabnahme bei Bewusstlosigkeit)
Doch, und zwar ohne jedes Wenn und Aber. Wie man das für sich selber beantwortet ist eine ganz andere Sache.
Aus der Sicht des Ersthelfers, und davon reden wir ja hier, gibt es nur:
Leben vor Technik und Behinderung.
Klar, die beschriebenen "Anweisungen" sind natürlich keine allgemeingültige Aussage, die auf jede Situation angewandt werden können und dürfen und sollen niemals nicht den gesungen Menschenverstand ausschalten. Zu viel Aktionismus kann auch sehr schädlich sein.
Aber grade wie du schon schreibst geraten die meisten Laien schon bei kleineren Unfällen schnell in Panik, so dass so ein "Grundfahrplan" schon sehr hilfreich ist.
Dann ist auch die Helmabnahme zu unterlassen. Bei "ordentlicher Abarbeitung des Fahrplans" würde das auch passieren.
Eine Kontrolle und Überwachung des Kreislaufs ist natürlich trotzdem wichtig und hätte in diesem Fall Priorität. Auch wenn der Kreislauf zu dem Zeitpunkt stabil war (was man selber eh nur sehr begrenzt einschätzen kann), so kann sich das schneller ändern als es einem lieb ist.
Daher ist die Helmabnahme auch bei ansprechbaren Patienten (mit Einwilligung natürlich) auch hier angeraten, da man im Fall der Fälle einfach keine Zeit verliert.
OT:
Und auch das ist gewollt und angewandte Psychologie: Die letzten paar hundert Meter werden bewußt aus dem Grund oftmals mit Martinshorn gefahren, auch wenn es verkehrstechnisch nicht nötig wäre.
Ja, sehr vieles wurde in der Ausführung stark vereinfacht und weniger Augenmerk auf Feinheiten gelegt, sofern verzichtbar, um es einfacher und einprägsamer zu gestalten.
Grade die stabile Seitenlage wurde vereinfacht und hauptsächlich auf den Zweck, sprich den tiefliegenden Mund bei überstrecktem Kopf bei halbwegs sicherer und stabiler Lage, reduziert.
Das ist nicht ganz so unwichtig wie man vielleicht meint. Immerhin ist im Autoverbandkasten nicht ohne Grund auch eine Mylar-Rettungsdecke enthalten.
Bei einem stumpfen Trauma, wie dem erwähnten Autounfall, sollte der Patient natürlich möglichst wenig bewegt werden. Hier kann auch das Zudecken alleine schon einiges an Auskühlung vermeiden. Aber nicht jedem Unfall geht auch eine (massive) mechanische Einwirkung voraus, die innere Verletzungen und/oder Wirbelsäulenverletzungen vermuten lassen.
Grade bei einem nur leicht verletzten Patienten, der schockig wird, ist es wichtig dass er nicht auskühlt. Und da ist es eben wichtig, nicht nur eine dünne Rettungsdecke, sondern auch eine Wolldecke unter einen liegenden Patienten auch ohne dessen Cooperation zu bekommen. Und auch zum schonenden Transport, und auch das kann je nach Situation nützlich sein, ist eine Wolldecke unter dem Patienten sehr praktisch, wenn man grad keine Schaufeltrage im Kofferraum hat ;).
Zitat von Sandmanfive
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Aus der Sicht des Ersthelfers, und davon reden wir ja hier, gibt es nur:
Leben vor Technik und Behinderung.
Zitat von Stephan Kiste
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Aber grade wie du schon schreibst geraten die meisten Laien schon bei kleineren Unfällen schnell in Panik, so dass so ein "Grundfahrplan" schon sehr hilfreich ist.
Von Anfang an habe ich nur gemurmelt:
Mir geht es gut, kreislauf stabil, ich bleibe liegen und möchte nicht bewegt werden.
Mir geht es gut, kreislauf stabil, ich bleibe liegen und möchte nicht bewegt werden.
Eine Kontrolle und Überwachung des Kreislaufs ist natürlich trotzdem wichtig und hätte in diesem Fall Priorität. Auch wenn der Kreislauf zu dem Zeitpunkt stabil war (was man selber eh nur sehr begrenzt einschätzen kann), so kann sich das schneller ändern als es einem lieb ist.
Daher ist die Helmabnahme auch bei ansprechbaren Patienten (mit Einwilligung natürlich) auch hier angeraten, da man im Fall der Fälle einfach keine Zeit verliert.
OT:
[..]noch nie so gerne das Horn gehört, alles war gut, nicht schlimmes passiert.
Zitat von Canyoncrawler
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Grade die stabile Seitenlage wurde vereinfacht und hauptsächlich auf den Zweck, sprich den tiefliegenden Mund bei überstrecktem Kopf bei halbwegs sicherer und stabiler Lage, reduziert.
Die Tatsache dass man heute alle möglichen Techniken zur Unterlegung einer Rettungsdecke erlernt hat mich ziemlich verwundert.
Das hätte ich so garantiert nicht gemacht bei einem Unfall im städt. Umfeld mit schnell anlaufender Rettungskette. Ich sehe keinen Sinn darin, bei normalen Aussentemperaturen einen Verletzten unnötig zu bewegen, nur damit er so eine Rettungsfolie unterm Hintern hat.
Das hätte ich so garantiert nicht gemacht bei einem Unfall im städt. Umfeld mit schnell anlaufender Rettungskette. Ich sehe keinen Sinn darin, bei normalen Aussentemperaturen einen Verletzten unnötig zu bewegen, nur damit er so eine Rettungsfolie unterm Hintern hat.
Bei einem stumpfen Trauma, wie dem erwähnten Autounfall, sollte der Patient natürlich möglichst wenig bewegt werden. Hier kann auch das Zudecken alleine schon einiges an Auskühlung vermeiden. Aber nicht jedem Unfall geht auch eine (massive) mechanische Einwirkung voraus, die innere Verletzungen und/oder Wirbelsäulenverletzungen vermuten lassen.
Grade bei einem nur leicht verletzten Patienten, der schockig wird, ist es wichtig dass er nicht auskühlt. Und da ist es eben wichtig, nicht nur eine dünne Rettungsdecke, sondern auch eine Wolldecke unter einen liegenden Patienten auch ohne dessen Cooperation zu bekommen. Und auch zum schonenden Transport, und auch das kann je nach Situation nützlich sein, ist eine Wolldecke unter dem Patienten sehr praktisch, wenn man grad keine Schaufeltrage im Kofferraum hat ;).
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