Angst im Dunkeln

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  • barleybreeder
    Lebt im Forum
    • 10.07.2005
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: Angst im Dunkeln

    Noch ne Story dazu,

    Ich erinnere mich gerade an die Tour mit Hannes1983 in der Luxemburg Schweiz.

    Eine Nacht hat sich eine Wildschweinrotte laut quickend und grunzend etwa 100 Meter von unserem Schlafplatz in einer Schutzhütte rumgetrieben.
    Ich habe mir das Quiken (was einem wirklich den Schauer über den Rücken trieb) mindestens 15 Minuten angehört in der Hoffnung das sie abziehen.

    Dachte ich auch.....plötzlich waren sie scheinbar so nah das es mir gereicht hat....wollte dann doch mal Hannes Bescheid geben und ihn vorsichtig geweckt....

    was meint ihr wie schnell der samt Schlafsack senkrecht in der Hütte stand ,
    ich dann auch...das Spektakel ging etwas eine halbe Stunde.

    Haben dann doch noch mit der Sitzgruppe den Eingang verbarrikadiert....Wir Schisser!

    Am nächsten Morgen haben wir die Spuren der Rotte gesehen, aber auch das das Ganze vollig unnötig gewesen wäre.
    Die Rotte hätte sich erst mal einen 10 Meter Sandsteinfelsen-Abhang runterstürzen müssen um uns fressen zu können...
    Barleybreeders BLOG

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    • Scrat79
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      • 11.07.2008
      • 12533
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: Angst im Dunkeln

      Zitat von barleybreeder Beitrag anzeigen
      ...Am nächsten Morgen haben wir die Spuren der Rotte gesehen, aber auch das das Ganze vollig unnötig gewesen wäre.
      Die Rotte hätte sich erst mal einen 10 Meter Sandsteinfelsen-Abhang runterstürzen müssen um uns fressen zu können...
      Jaja! Wähne dich nur in Sicherheit!
      Wenn die Biester Menschenfleisch wittern, können die sogar fliegen!
      Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
      Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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      • lina
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        • 12.07.2008
        • 44443
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: Angst im Dunkeln

        Wenn's dunkel ist, scheinen die Geräusche auch viel lauter und viel näher zu sein. Da kann sich ein Kätzchen schon leicht mal wie ein Tiger anhören
        Wenn man aus dem Zelt durch die Lüfter spechten kann, hilft das auch schon ein wenig.

        Woran erkennt man eigentlich einen Wildwechsel?

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        • barleybreeder
          Lebt im Forum
          • 10.07.2005
          • 6479
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: Angst im Dunkeln

          Zitat von lina Beitrag anzeigen
          Wenn's dunkel ist, scheinen die Geräusche auch viel lauter und viel näher zu sein. Da kann sich ein Kätzchen schon leicht mal wie ein Tiger anhören
          Wenn man aus dem Zelt durch die Lüfter spechten kann, hilft das auch schon ein wenig.

          Woran erkennt man eigentlich einen Wildwechsel?
          Sieht aus wie ein gut begangener Trampelpfad.....nur viel schmaler
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          • Randonneur
            Alter Hase
            • 27.02.2007
            • 3373

            • Meine Reisen

            #25
            AW: Angst im Dunkeln

            Ich hab es glaube ich schon mal erzaehlt aber wir hatten mal ein paar nette Naechte mit Baeren.

            Wir haben im Sequoia Park gezeltet mit unserem Aeltesten, der damals noch keine zwei war. Natuerlich hatte ich vergessen meiner Frau etwas von den harmlosen Schwarzbaeren zu erzaehlen. Leider hat das dann ein Helfer am Eingang nachgeholt und dann noch ein Ranger, ausserdem hing eine Statistik aus: Sieben Baereneinbrueche in der letzten Woche mit einem tollen Bild von einem Auto, das ein Baer wie eine Konservendose geoeffnet hatte. Meine Frau liess mich dankenswerterweise trotzdem am Leben. Unser Platz war natuerlich ganz aussen. Wir haben dann den nach Milch riechenden Kindersitz neben das Auto gestellt (ein nagelneuer Leihwagen, Tierschaeden nicht versichert) und sind ins Zelt gekrochen. Meine Frau lag dann wohl wach bis sie tatsaechlich eine Baeren am Zelt schnueffeln hoerte, dann hat sie mich geweckt. Der Baer ist aber nach einigem Rumgeschueffel weitergegangen. Ein paar Minuten spaeter schrien dann ein einige Nachbarn und brauchten recht lange um sich zu beruhigen. Am naechsten Tag zeigte die Statistik drei Baereneinbrueche in der letzten Nacht an. Aber all folgenden Naechte haben wir blendend geschlafen. Der Baer war einfach normal geworden. Am Tag musste ich dann meine Frau davon abhalten dem Baeren beim photographieren auf die Zehen zu treten.

            Keine Ahnung ob das jetzt hilft.
            Je suis Charlie

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            • KuchenKabel
              Fuchs
              • 30.01.2006
              • 2032
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: Angst im Dunkeln

              Meiner Erfahrung nach sind es oft nicht die Tiere, sondern die von Menschenhand geschaffenen Dinge, die uns Angst machen. Wenn ich an die Pfadizeit denke... da waren es immer die Horrorfilme und Gruselgeschichten. Solche Erinnerungen komm immer dann, wenns unpassend wird .
              ,,Man wäre kein guter Anarchist, wenn man auf Grundsätzen beharren würde!'' - Eva Demski

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              • derjoe
                Fuchs
                • 09.05.2007
                • 2290
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: Angst im Dunkeln

                Zitat von lina Beitrag anzeigen
                Wenn's dunkel ist, scheinen die Geräusche auch viel lauter und viel näher zu sein. Da kann sich ein Kätzchen schon leicht mal wie ein Tiger anhören
                Wenn man aus dem Zelt durch die Lüfter spechten kann, hilft das auch schon ein wenig.

                Woran erkennt man eigentlich einen Wildwechsel?
                ja, und ohne Zelt hat man einen 360° Rundumblick .

                Wildwechsel wie schon gesagt sehen im Prinzip aus wie ein Trampelpfad. Zusätzlich kann man noch auf typische Verstecke achten, die Säue müssen sich ja auch tagsüber irgendwo verstecken - nach den Stürmen die letzten Jahre sind ja tlw. ganze Wälder niedergemäht worden - das sind die idealen Verstecke für Säue. Da sollte man sich auch nicht unbedingt dazubegeben. Und wenn man ganz blöde ist, legt man sich neben die Suhle . Da stinkt es aber so sehr nach Sau, das riecht man schon von weitem, ohne daß man sich mit solchen Sachen auskennt... .
                Gruß, Joe

                beware of these three: gold, glory and gloria

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                • lina
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                  • 12.07.2008
                  • 44443
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Angst im Dunkeln

                  Zitat von barleybreeder Beitrag anzeigen
                  Sieht aus wie ein gut begangener Trampelpfad.....nur viel schmaler
                  So'n knappen halben Meter breit oder noch schmaler? (Trampelpfade gibt es ja 'ne Menge im Wald)

                  Zitat von derjoe Beitrag anzeigen
                  ja, und ohne Zelt hat man einen 360° Rundumblick
                  Ja, das ist ggf. besser, aber in einem Zelt zu sein und draußen ist Radau, den man überhaupt nicht zuordnen kann, ist am doofsten ...

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                  • Eagle82
                    Gerne im Forum
                    • 24.07.2008
                    • 68
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Angst im Dunkeln

                    Zitat von rattenschwarz Beitrag anzeigen
                    Da ist einer an der Lahn, der voll abseits im Wald liegt. Da kann ich dann auch mal lauschen, aber es ist noch ein Zaun drumrum
                    das klingt nicht schlecht! Wie weit ist der denn etwa von der Lahn entfernt?
                    Weißt du zufällig den Namen und wo der genau liegt?

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                    • lina
                      Freak

                      Vorstand
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                      • 12.07.2008
                      • 44443
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Angst im Dunkeln

                      Vielleicht hilft auch noch, zu wissen, dass es inzwischen in D keine Tollwut mehr gibt. Zutrauliche Füchse und so fallen damit schon mal weg. Die anderen Vierbeiner hauen eher ab.

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                      • Biggi
                        Erfahren
                        • 06.09.2008
                        • 299
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: Angst im Dunkeln

                        Zitat von rattenschwarz Beitrag anzeigen
                        ... um dort im Wald zu zelten. Ich hab nämlich Angst im Wald wenn das Licht aus ist...
                        Was, denke ich mal, auch hilft, ist sein Revier zu markieren. Einfach rundherum um den Lagerplatz (menschliche) Duftmarken setzen. Das sollte bis auf Menschen und Wildschweine abschreckend wirken.

                        Gegen Schwarzkittel kannste echt nur was mit der Flinte ausrichten.



                        Bei uns sind die ständig im Garten und lassen sich durch GARNICHTS stören.

                        Oder im Wald in die eingezäunten Schonungen "fliehen" .

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                        • Scrat79
                          Freak
                          Liebt das Forum
                          • 11.07.2008
                          • 12533
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: Angst im Dunkeln

                          Zitat von Biggi Beitrag anzeigen
                          ...
                          Oder im Wald in die eingezäunten Schonungen "fliehen" .
                          Ach, dafür sind diese merkwürdigen Zäune im Wald da!




                          Nachdem die Angst nur im Kopf stattfindet, muss se auch im Kopf besiegt werden.
                          Ist nicht einfach, geschieht nicht von heute auf morgen aber vielleicht hilfts:

                          Böse Menschen, irgendwer hats schon mal erwähnt, halten sich sicherlich nicht im Wald auf. Da gibts ja nix zu holen. (Und den Räuber Hotzenplotz gibts nun wirklich nicht)
                          Und vor Tieren brauchen wir in unserer Gegend nun wirklich keine Angst zu haben.
                          WIR STEHEN AN DER SPITZE DER NAHRUNGSKETTE! BASTA!
                          Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                          Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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                          • Wildniswanderer
                            Erfahren
                            • 08.11.2008
                            • 402
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: Angst im Dunkeln

                            Was mich hier und auch in einem anderen Thread stört, ist die oft geäußerte Meinung mancher, Wildschweine könnten unter Umständen gefährlich sein.
                            Dies stimmt definitiv nicht, es sei denn du bist ein Jäger und hast eine Sau angeschossen, oder vielleicht auch ein Berliner dessen Vorgarten von an Menschen völlig gewöhnte Sauen umgegraben wird.
                            Beim Wandern oder Übernachten im Wald sind Sauen absolut keine Gefahr.
                            Ich hatte in meinem Leben sicher bereits über 100 Begegnungen mit Wildschweinen, dabei auch Bachen mit Frischlingen aus weniger als 20 Meter Entfernung. Einmal hat sich eine Wildschweinmutter sogar hingelegt und ihre Kleinen gesäugt! Ich bin auch schon häufig fast auf Sauen getreten, die sich unter einer Baumkrone versteckt hatten. Manchmal waren dann dort sogar Frischlinge, aber immer sind die Bachen weggelaufen.
                            Also, auch wenn man beim Zelten nachts Wildschweine in seiner Nähe arbeiten hört, ist es absolut unnötig sich nach einem Baum zum Hochklettern umzusehen
                            Dachse sind lediglich für Hunde die in ihren Bau eingedrungen sind ziemlich unangenehm, für Menschen aber absolut harmlos, oder möchtest du in einem Dachsbau übernachten
                            Es ist sicher richtig, dass die Angst im Dunkeln nicht nur rational bewältigt werden kann, aber ich denke es hilft, wenn man weiß, dass keine tatsächlichen Gefahren auf einen lauern.

                            Es wäre toll wenn du es schaffst deine Angst zu überwinden und weiter in den Wald gehst und auch dort übernachtest!

                            Du schaffst das!

                            Viele Grüße

                            Gerald
                            http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                            • volx-wolf

                              Lebt im Forum
                              • 14.07.2008
                              • 5576
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: Angst im Dunkeln

                              Wenn man draussen und ohne Zelt schläft, dann hört man schon konzentrierter auf die Geräusche, die einen umgeben. Gegen den rationalen Teil deises Unwohlseins oder der Angst, hilft wirklich nur, sich mit den Geräuschen, die man hört, zu beschäftigen: Was ist das, was ich dort höre? Aber vieles, was zu hören ist, z.B. ominöses Geraschel, lässt sich (leider) meistens gar nicht konkret benennen. Und eine Maus, die im Laub "nebenan" raschelt, kann nachts ziemlich viel Krach machen

                              Die ersten Male, die ich ohne Zelt draussen schlief, habe ich auch sehr viel in die Gegend gelauscht. Auch jetzt ist es meist noch so, dass ich den ersten Teil der Nacht leichter, wenn auch nicht schlechter, schlafe und mich auf meine Umgebung konzentriere. Allerdings schlafe ich wirklich gerne draussen, so dass meistens in der zweiten Nachthälfte dann wirklich tief schafe. (Ir)rationale Angst im Dunkeln hatte ich allerdings auch nie. Bei mir ist es halt eher so ein Lauschen und Überlegen, was sich dort wohl tummelt. Ein allgemeines Unwohlsein, dass sich mit der Zeit aber legt.


                              Ich schlafe dann so tief, dass vor drei Jahren auf einem Bauernhof eine Pferdeherde neben mir ihre Koppel verliess und stiften ging, ohne dass ich es merkte. Erst meine Freunde, die vom Einfangen ihrer Pferde zurückkamen, weckten mich dann zum Frühstück.

                              Ein wirklich schreckhaftes Erwachen hatte ich nur einmal vor Jahren in Bulgarien: Wir sind abends noch aus dem letzten Ort herausgewandert, um am nächsten Tag dann schnell und zügig mit dem Aufstieg in die Berge beginnen zu können und einen umsonst-Schlafplatz zu finden. Es war zwar schon dunkel, aber dass hat uns nicht so sehr gestört, da wir (1) eine Taschenlampe hatten und (2) nur auf einem Forstweg laufen mussten. Irgendwann haben wir uns also in den Wald geschlagen und uns in die Schlafsäcke verkrochen. Wunderbar geschlafen, bis auf einmal früh morgens, gerade nach dem Hellwerden, ein bombastisches Getöse losging. Wir sassen erstmal senkrecht! Das Geräusch konnten wir gar nicht einordnen - Irgendetwas rumpelte mit viel Lärm quer durch den Wald und es war definitiv nicht auf dem Forstweg, den wir verlassen hatten. Nach einigen Minuten Geschepper und Gerumpel zog dann auch die erste Seilbahnkabine über uns hinweg - wir hatten uns direkt darunter plaziert und das anfahren dieser alten Technik dort, hat den gesamten Wald geweckt (sofern er schlief).

                              PS @ lina: Wege von einem halben Meter sind doch keine Trampelpfade mehr Wildwechsel haben vielleicht so 20-30cm Breite - sind wirklich (meistens) sehr schmal.

                              Moralische Kultur hat ihren höchsten Stand erreicht, wenn wir erkennen,
                              daß wir unsere Gedanken kontrollieren können. (C.R. Darwin)

                              Kommentar


                              • Andreas L
                                Alter Hase
                                • 14.07.2006
                                • 4351

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: Angst im Dunkeln

                                Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                Woran erkennt man eigentlich einen Wildwechsel?

                                Das ist sehr interessant - finde ich. Versuch mal früh morgens in den Wald zu kommen, wenn es am Vortag geschneit hat. Fast alle Spuren, die du jetzt deutlich sehen kannst, sind von Wildtieren. Sind auch gut zu unterscheiden: Reh und Wildschwein (Paarhufig), Fuchs und Dachs (wie Hundespuren). Dazu findest du ihre Markierungen, gelbe Urinspritzer oder Kot (der Dachs legt ihn zum Beispiel gerne auf Baumstümpfen oder Felsbrocken ab, damit die Markierung deutlicher ist und länger hält. Marder, Wiesel und Eichhörnchen hinterlassen zum Teil sehr skurrile Spuren, die man am Anfang kaum einordnen kann.
                                Man kann dann diese Spuren eine Zeitlang verfolgen, sehen, wo die Rehe den Schnee weggekratzt haben um zu äsen, oder wo sie geruht haben ( Kuhlen im Schnee). Wenn du lange genug auf so einer Spur bleibst, findest du die "Wege", wo sie gewandert sind. Ich wohne am Rand einer Hochebene, da kommen die Rehe in der Nacht nach unten um Futter zu suchen. Dabei benutzen sie Wechsel, die dann sehr vielbegangen sind und fast wie "Trails" aussehen: Streifen im Wald, die etwas ausgetreten sind und eigentlich auch von Menschen stammen könnten - aber der Unterschied ist der, dass du nur gebückt drauf laufen kannst, weil sie im Profil nur so hoch frei sind, wie ein Reh eben gross ist. Durch die laufende Benzutzung werden sie auch freigehalten.

                                Viele "Trails", die es heute gibt, werden auch von Tieren benutzt, von denen sie zum Teil ursprünglich auch "angelegt" wurden. Im nördlichen Maine zum Beispiel kenne ich Strecken, auf denen man sich sehr leicht verirren kann, weil immer wieder diese "Wildpfade" vom eigentlichen Trail abzweigen.

                                Im Winter sind diese Wildpfade am leichtesten zu erkennen. Nur muss man, wie gesagt, die Forststrassen verlassen,um auf sie zu stossen. Einer Wildspur längere Zeit zu folgen, nach zu erleben, was das Tier getan hat, wo es hinging, und warum, kann hochinteressant sein und zu Überraschungen führen. Ich bin einmal einer Keilerspur gefolgt, die auf einen Felskopf hinausführte, bis zum Rand. Dort ist das Tier stehengeblieben, hat sich einige Zeit aufgehalten. Was es gemacht hat? Die Spuren liesen eigentlich nur einen Schluss zu: Es hat es die ganze Zeit ins Tal geschaut. Der Felskopf ist ein beliebter Aussichtspunkt - bei Menschen.

                                Andreas
                                "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                                BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                                • cast
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                                  • 02.09.2008
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                                  #36
                                  AW: Angst im Dunkeln

                                  (der Dachs legt ihn zum Beispiel gerne auf Baumstümpfen oder Felsbrocken ab, damit die Markierung deutlicher ist und länger hält.
                                  Das macht der Fuchs.
                                  Dachse benutzen eine "Toilette", also ein selbstgegrabenes Loch am Bau.

                                  Die Diskussion ist super.
                                  Angst hat man vorallem vor Dingen, die man nicht kennt.
                                  Im Wald gibts nix vor dem man Angst haben müßte, außer vor anderen Menschen.
                                  Also je wilder die Gegend um so gemütlicher wird´s.
                                  Den meisten Lärm machen übrigens nicht die Schweine, sondern Igel beim Liebesspiel.

                                  Eine Bitte, Wildschweine sind keine Säue, denn die stehen im Stall.
                                  "adventure is a sign of incompetence"

                                  Vilhjalmur Stefansson

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                                  • buntekuh
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                                    • 20.10.2008
                                    • 634
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: Angst im Dunkeln

                                    Zitat von cast Beitrag anzeigen
                                    Eine Bitte, Wildschweine sind keine Säue, denn die stehen im Stall.
                                    Wenn ich mir ein Wildschwein packe und in den Stall stelle, habe ich dann eine Sau?

                                    Wenn ich allein unterwegs bin, bin ich am Tagesende sehr platt, weil ich anstrengend fahre (Rad). Dann liege ich in aller Regel noch vor neun im Be... auf der Matte und schlafe ruckizucki ein. Auch auf Tour erfreue ich mich normalerweise eines ausgezeichneten Schlafes. Wenn Du Angst im dunklen Wald hast... naja, wird Dir das vielleicht wenig helfen. Bei mir ist es einfach eine praktische Geschichte die Dunkelheit zu umgehen, ohne ihr eigentlich ausweichen zu wollen.
                                    Meine erste ganz einsame Nacht in Rumänien hat mich dann aber auch aufhorchen lassen. Wirkliche Angst hatte ich eher nicht, mulmig war mir schon etwas: ich lag einfach todmüde im Zelt und wusste nicht, was draußen vor sich geht - es klang auf alle Fälle ziemlich groß. In der Situation hab ich dann die Rationalität rausgeholt und mir klargemacht, dass ich keine Angst zu haben brauche. Wie ein Bär hat es nun irgendwie nicht geklungen und auch in Ro ist die Wahrscheinlichkeit einem zu begegnen sehr gering. Vor Wölfen braucht man keine Angst zu haben, die verwilderten Hunde sind zu ängstlich (gut, das habe ich erst später rausgefunden). Ein schlagkräftiges Argument für mich war dann auch: "Nein, ich kann mir jetzt einfach nicht vorstellen zerfleischt zu werden. Also passiert das auch nicht." Ja, so dachte ich wirklich... Nebenbei hab ich mir dann auch die Tatsache bewusst gemacht, dass Nachts alles sehr viel größer klingt.

                                    Gegen Ängste gibt es zwei sehr, sehr gute Therapien, die eine Erfolgswahrscheinlichkeit von ~70% bieten. Ganz banal gesprochen (und viele Sachen weglassend) wird dir vom Therapeuten ein sehr stark angstauslösender Reiz präsentiert. Das geschieht natürlich nicht mal spontan nebenbei, sondern es wird auf diese Situation hingearbeitet. Menschen, die Angst vor Zugfahrten haben, begeben sich auf eine solche mit ihrem Therapeuten und erleben dabei die Angst. Angst ist ein Zustand, der nicht unbegrenzt aufrecht erhalten werden kann, sondern nach ~ zwei Stunden quasi abgeschaltet wird. Umgangssprachlich kann man das vielleicht als Schocktherapie bezeichnen.
                                    Die andere Therapieform ist sanfter. Es wird eine Angstskala erstellt. Am wenigsten angstauslösend wäre dann z.B. eine kleine Spinne in 5 Metern Entfernung. Man zuckt vielleicht kurz leicht zusammen, findet sie dort aber gar nicht sooo schlimm. Das wäre die Stufe 1. Stufe 10 ist dann meinetwegen die Vogelspinne, die sich auf deinem Gesicht herumräkelt. Bei angenehmer Atmosphäre durchläuft man nun diese verschiedenen Stufen mit ihren Zwischenstufen gedanklich, bis einem, natürlich bei 1 beginnend, jede gerade durchlaufende Stufe keine Angst mehr macht.
                                    So, das wars so im groben Überblick, vielleicht kannst Du für Dich ja was darausziehen.
                                    Das hat radundfuss.de!

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                                    • blitz-schlag-mann
                                      Alter Hase
                                      • 14.07.2008
                                      • 4851
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: Angst im Dunkeln

                                      Also nen kleinen DVD-Player mitnehmen und um Mitternacht Blair Witch Project anwerfen
                                      Viele Grüße
                                      Ingmar

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                                      • ack
                                        Erfahren
                                        • 22.01.2009
                                        • 124
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: Angst im Dunkeln

                                        Nette Diskussion, so dass ich mich hier jetzt auch endlich registriert habe.

                                        Ich war vor ein paar Monaten für eine Woche mit Freundin und Hund in den Bergen und uns war jedesmal auch etwas mulmig, wenn wir dann nachts nochmal mit dem Hund raus sind. Unser Hund hat nämlich immer so angestrengt in die Gegend gestart, wo wir wegen der Nachtschwärze absolut nichts erkennen konnten. Das war schon ein bißchen angsteinflößend. Gegen Ende der Woche hatte es dann geschneit, so dass wir am nächsten Morgen viele Tierspuren im Schnee vorfanden. Ich fand das beruhigend, weil ich komischerweise weniger vor Tieren Angst hatte als vor dunklen (Mörder-)Gestalten. Was natürlich auch Quatsch war, da wir auf über 1800 Meter waren.

                                        Wegen Hund auch gleich noch eine Frage: Ist es problematisch, wenn man einen Hund im Zelt dabei hat wegen der Schwarzkittel nachts im Wald? Fühlen die sich dann eventuell zum Angriff ermuntert, wenn der Hund bellt? Was ich mal vermute, dass er machen würde.
                                        Wandern, Touren, Outdoor: www.wanderschreiber.de

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                                        • Ari
                                          Alter Hase
                                          • 29.08.2006
                                          • 2555
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                                          #40
                                          AW: Angst im Dunkeln

                                          Das hängt wahrscheinlich vom Hund ab. Ich habe bei abendlichen Spaziergängen schon des öfteren Wildschweine (auch mit Frischlingen-) mein Hund hat sich denen bis auf 5-6 Meter genähert, ohne das was passiert ist. Wenn sie allerdings flüchten würden, kann das schnell gefährlich werden (dann würde der Trottel nämlich mit Sicherheit hinterherheizen).
                                          Wir sind in den Pyrenäen mal auf einen schwer verletzten Hund getroffen, dessen Verletzungen für mich danach aussahen als wäre er von einen Tier angegriffen worden.
                                          Zuletzt geändert von Ari; 22.01.2009, 17:05.

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