Angst im Dunkeln

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  • rattenschwarz
    Erfahren
    • 29.09.2008
    • 145
    • Privat

    • Meine Reisen

    Angst im Dunkeln

    Hallo zusammen!

    Vielleicht ist das eher ein frauenspezifisches Thema, aber ich bin da sicher nicht allein. Ich seh da ein Problem auf mich zukommen, wenn wir uns das erste Mal in andere Länder wagen um dort im Wald zu zelten. Ich hab nämlich Angst im Wald wenn das Licht aus ist

    Vergangenes Wochenende haben wir eine Nachtwanderung gemacht um mich eben daran zu gewöhnen. Auf der freien Fläche oder bei wenig Bäumen war alles okay, aber sobald wir in den dichten Wald rein sind (Nadelbäume) wurde mir schon mulmig. Natürlich hab ich bald schon das erste Rascheln im Busch gehört und auf der Hälfte der Strecke sassen 5 Meter entfernt drei Paar Augen. Da war ich schon ziemlich runter mit den Nerven. Ich hab allen Mut zusammengenommen und wir sind die Tour zuende gegangen aber schön war es nicht. Ich habe eben Angst vor Wildschwein, Dachs und Fuchs und finde das nicht wirklich irrational.

    Wie habt ihr eure erste Nacht im Wald erlebt und wie übersteht ihr die Nächte in bspw. skandinavischen Wäldern? Schon mal jemand angeknabbert worden?

    vG
    Gabi

  • Pico
    Fuchs
    • 03.09.2007
    • 1084
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Angst im Dunkeln

    Bin zwar nicht selbst betroffen, aber vielleicht hilft Dir zu wissen das diese Tiere wohl alle einen großen Bogen um Dich machen werden, wenn Du sie nicht mit vioel Mühe anlockst.

    Und ich denke bei mehreren Nächten wirst Du Dich auch shcnell daran gewöhnen.

    An sonsten hilft aber sicher auch ein Feuerschen, da schläft es sich auch besser...

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    • Scrat79
      Freak
      Liebt das Forum
      • 11.07.2008
      • 12533
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Angst im Dunkeln

      Kommt natürlich auf die Länder drauf an.
      Aber in den meisten näheren Gefilden, dürfte für dich keine Gefahr bestehen.
      Außer du siehst so aus:

      Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
      Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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      • thefly
        Lebt im Forum
        • 20.07.2005
        • 5382
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Angst im Dunkeln

        Hi,
        ich denke mit deinem Spaziergang bist du schon auf dem richtigen Weg.
        Ich habe früher mal viel Sport gemacht und bin im Winter dann auch zwangsläufig im Dunkeln laufen gegangen. Die ersten paar Male sitzt dann hinter jedem Baum der Werwolf um dich zu fressen, mit der Zeit lernt man dann die Wahrnehmungen richtig einzuordnen.
        Das ist beim Zelten nicht anders, ob im Wald oder auf der freien Fläche. Die ersten Nächte bin ich recht empfindlich. Mit der Zeit kann ich dann einordnen wie weit der bellende Hund vom Zelt entfernt ist, wie sich die Eule anhört die über das Zelt fliegt und schreit.

        Angeknabbert hat mich noch nichts, obwohl ich oft mit offenen Zelt oder ohne Zelt schlafe -- noch nicht mal die australischen Schlangen

        Mein Tipp wäre also: Weiter rein in den Wald.
        Zu den Tieren: Bei den oben erwähnten australischen Schlangen hat es mir ungemein geholfen mich mit den Tieren zu beschäftigen um zu erkennen, dass meine Ängste eben nicht rational sind.

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        • Ari
          Alter Hase
          • 29.08.2006
          • 2555
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Angst im Dunkeln

          Die Angst im Dunkeln ist kein Frauenproblem, sondern quasi ein Urinstinkt.
          Das hat auch nichts mit Rationalität zu tun, Dein Angstzentrum als Auslöser solch mulmiger Gefühle handelt nicht rational.
          Das liegt daran, dass es schnell (eben instinktiv) handeln muß und das Adrenalin bereits ausgeschüttet ist, bevor Dein Gehirn überhaupt an die Reihe kommt um die Situation zu berwerten.
          Das Adrenalin wiederum ist für die Symptome verantwortlich die Du spürst (weiche Knie usw.).

          Wie es weitergeht hängt indes von Dir ab, steigerst Du Dich in die Angst hinein, indem Du Dir Sorgen um alle möglichen Dinge machst die im Dunkeln lauern könnten, wird das ein Kreislauf, der Dich mindestens um den Schlaf bringt.

          Ich persönlich bin auf Tour immer viel zu müde um einen Gedanken an potentielle Gefahren draussen zu verschwenden.
          Aber vielleicht bringt es was Dir z.B. Ohrenstöpsel zuzulegen, damit Du nicht auf jedes Geräusch im Wald lauschst.
          Zudem solltest Du Dir klar machen, dass es in unseren Breiten keine wirklich relevanten Gefahren im Wald gibt (außer 'nem betrunkenen Jäger vielleicht ).
          Bösewichter neigen i.d.R. auch nicht dazu nachts durch den Wald zu rennen.

          An meine erste Nacht im Wald kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an ein gruseliges Erlebnis im Wald schon. Das war als ich beim Militär in einem abgelegenen Waldstück das erste Mal Posten laufen mußte. Ich hatte da vor allem vor zwei Dingen Angst. Das irgendein Bösewicht mir die Waffe klauen will (und mir deshalb eine drüberzieht) und das ein Posten vor lauter Angst auf die Wachablösung ballert . Letzeres war ein durchaus realistisches Szenario.
          Beim zweiten Aufzug hatte ich mich bereits daran gewöhnt und habe mich für ein Nickerchen in die Büsche geschlagen.

          Trotzdem sollte man sich darüber im klaren sein, dass es in der Natur der Angst liegt, dass sie trotz Gewöhnung mal unverhofft wieder auftreten kann.
          Zuletzt geändert von Ari; 21.01.2009, 15:57.

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          • heron
            Fuchs
            • 07.08.2006
            • 1745

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Angst im Dunkeln

            Ich würde die ersten Male nicht unbedingt ganz alleine gehen, sondern jemanden dabeihaben, dem das vertraut ist?

            Und dann gibt es natürlich noch ganz schöne Wahrnehmungsübungen für den dunklen Wald

            Und schau dir auch den Film Der Fuchs und das Mädchen an - vielleicht wird dir die heimische Fauna dann etwas vertrauter.

            gx
            sabine
            Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
            Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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            • hyrek
              Fuchs
              • 02.09.2008
              • 1348
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Angst im Dunkeln

              ich sehe eine analogie zu der angst vor spinnen. die kann man durch uebung minimieren und einen aehnlichen ansatz wuerde ich auch hier waehlen. das ganze geht in richtung verhaltenstherapie (kurz: langsam an das problem herantasten, erst viel drueber reden, dann langsam praktische uebungen (mit begleitung, spaeter ohne) und am ende schlaefst Du alleine die aechsten 20 jahre im wald )
              ------------------------------------
              the spirit makes you move

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              • rumtreiberin
                Alter Hase
                • 20.07.2007
                • 3236

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Angst im Dunkeln

                Was hilft ist Neugier auf das was da so unterwegs ist. Auch tagsüber nach Spuren oder den Tieren selbst schauen und lauschen, so kennt man einen großen Teil der Geräusche schon.

                Eigentlich hat kein Tier Interesse daran, zu nah an Menschen heranzukommen, die gehen eher vor dir stiften als daß du sie zu Gesicht bekommst.

                Soweit die rationale Seite - trotzdem verändert sich mit schwindendem Licht die eigene Wahrnehmung, ein Knacksen und Rascheln von irgendeinem Tier das 3 Meter neben einem durchs Gebüsch turnt kann man einfach nicht mehr zuordnen, wenn das Licht nicht mehr ausreicht um zu erkennen daß sich immer nur 2 bis 3 Brennnesseln auf einmal bewegen, das Tier also folglich kaum größer sein kann als ein Igel. Also macht unser Gehirn da mal schnell ein Wildschwein draus - besonders leicht wenn man noch nie eins gehört und gesehen hat und wenn selbst das eigene Herzklopfen dank ruhiger Umgebung plötzlich laut hörbar ist.

                Ich denke es ist wirklich Gewöhnung, je mehr Geräusche man kennenlernt und erlebt, daß sie harmlos sind, daß die Augen im Wald nicht auf einen zu kommen und daß dazu eben kein hungriges Maul gehört, desto mehr Zutrauen bekommt man.

                Nachtwanderungen oder vielleicht auch leises rumsitzen irgendwo wo auch Wild ist, um zu schauen ob dann Tiere kommen wenn man ruhig und bewegungslos sitzenbleibt helfen sich an Geräusche etc zu gewöhnen, um das was man bei Dunkelheit nicht sehen kann besser einschätzen zu können.

                Auch der Erwerb von Wissen, welche potentiell gefährlichen Tiere es gibt und weshalb/in welcher Form sie gefährlich sind, wird sicher helfen. Um mal auf deine "Angsttiere" einzusteigen: Was glaubst du was ein Dachs oder ein Fuchs dir tun würde? Weshalb hast du Angst vor ihnen? Wenn du sagst daß du deine Ängste nicht für irrational hältst, benenn sie mal konkret. Meines Wissens ist keins dieser Tiere als Menschenfresser bekannt. Wildschweine sind hier in Deutschland wohl die potentiell gefährlichsten Tiere, ein Wildschwein das seine Jungen vor einem Menschen beschützen will oder einfach aufgescheucht wurde und ohne rechts oder links zu gucken wegrennt und dabei versehentlich einen Menschen über den Haufen rennt ist schon nicht ganz ohne. Aber wenn man nicht mitten auf einem Wildwechsel oder da wo Wildschweine gerne graben kampiert, ist die Chance sehr hoch, keinen zu begegnen. Auch daß man tagsüber nicht einfach in Dickicht eindringt, wo eher nachtaktive Tiere Zuflucht finden, sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

                Die Frage ob Tiere nachts im Wald gefährlich sein könnten wurde übrigens schon mehr als einmal diskutiert - hier zum Beispiel. Eigentlich immer wieder mit dem Ergebnis daß die Ängste doch irrational sind und daß es fast nichts gefährliches in unseren mitteleuropäischen Wäldern gibt. In jedem Fall helfen Informationen und Übung.

                Wenn ich draußen schlafe, dann eigentlich immer mit einem Ohr am Geschehen rundum, aber ich finde Menschen weitaus beunruhigender als Tiere. Maßnahmen gegen Lebensmittelvorräte klauende Mäuse sollte man allerdings schon treffen - die nagen sich auch durch recht massiv aussehende "Verpackungen" wie Rucksäcke oder Zeltplanen wenn sie was leckeres riechen, und meist ist der Schaden den sie an der Ausrüstung anrichten ärgerlicher als das angeknabberte Essen das man dann halt entsorgen muß.

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                • Ari
                  Alter Hase
                  • 29.08.2006
                  • 2555
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Angst im Dunkeln

                  ich sehe eine analogie zu der angst vor spinnen
                  - das Prinzip ist ja auch immer das Gleiche.

                  rumtreiberin, Du gehtst ausschliesslich auf die rationale Seite von Angst ein, was zu kurz greift. Man kann auf diese Weise verhindern, dass man sich in die Angst hereinsteigert, aber nicht das Auftreten an sich.
                  Angst wird eben nicht nur durch das Bewustsein (angstmachende Gedanken), sondern auch unterbewust ausgelöst und dessen sollte man sich bewust sein um z.B. beim Bemerken der Symptome nicht zu erschrecken (bzw. nach einem rationalen Grund dafür zu suchen).
                  Zuletzt geändert von Ari; 21.01.2009, 16:48.

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                  • barleybreeder
                    Lebt im Forum
                    • 10.07.2005
                    • 6479
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Angst im Dunkeln

                    Ich kann nur sagen man gewöhnt sich langsam dran.
                    Ich bin öfters allein unterwegs in Mitteldeutschland, und übernachte dann natürlich auch draußen.

                    Mittlerweile machen mir die meisten Geräusche nichts mehr aus (Hirschgebrunfte, Rehgebell, Käuzchen) trotzdem höre ich immer mal wieder neue Geräusche die ich erstmal nicht zuordnen kann.
                    Und wenns nur eine Maus ist die sich an der Schoki zu schaffen macht.

                    Bei einigen Sachen muss ich mir heute immer noch Mut machen und mir innerlich sagen das meine Angst irrational ist.
                    Dabei habe ich immer noch den einzigen wirklichen Schiss vor den Schwarzkitteln...

                    Ich suche mir zudem immer noch solche Übernachtungsplätze wo ich mich wohl fühle. Das wäre zum Beispiel eher der Waldrand als das Dickicht.
                    Angenehm finde ich es auch wenn mehrere Seiten nicht zugänglich sind wie zum Beispiel in einer Boofe oder einer Klippe.
                    Ich mag es lieber wenn ein paar Meter der Umgebung einsehbar sind.
                    Wenn wir mit mehreren Leuten unterwegs sind kann ich eigentlich überall gut schlafen..

                    Erschöfpung mit der sich dann einstellenden "Leck-mich-am-Arsch-Haltung" kann durchaus helfen.

                    Ich kann nur sagen..üben...üben..üben.....man kommt immer besser damit klar!
                    Barleybreeders BLOG

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                    • Prachttaucher
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 21.01.2008
                      • 11905
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Angst im Dunkeln

                      Hilft Dir vielleicht jetzt nicht viel, aber Sebastian hat wirklich recht. Was hatte ich schlecht geschlafen und regelrechte Panikattacken bekommen, blos weil das erste Mal sich ein Falter im Zelt verfangen hatte. Später gab´s nochmal eine Panikattacke weil ein kleiner Frosch nachts im Vorzelt rumsprang. Ich habe natürlich alles mögliche befürchtet.

                      Mit der Zeit entwickelt man Vertrauen und fühlt sich einfach wohl und geborgen beim Übernachten in der Natur.

                      Gruß Florian

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                      • Aelfstan
                        Fuchs
                        • 05.06.2006
                        • 1287
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Angst im Dunkeln

                        Zitat von rattenschwarz Beitrag anzeigen

                        Wie habt ihr eure erste Nacht im Wald erlebt und wie übersteht ihr die Nächte in bspw. skandinavischen Wäldern? Schon mal jemand angeknabbert worden?
                        In Skandinavischen Wäldern sind die Nächte (zumindest im Sommer) oft nicht so richtig furchteinflößend - wird ja nicht dunkel...
                        Bis auf einen Lemming, der sich mal nachts in mein Zelt verirrt hat und dann ein Weile panisch gegen das Az gesprungen ist, um vor mir zu fliehen, hatte ich noch keinen Besuch von Knabbertierchen...
                        Wie bei allen Dingen, kann man seine Angst abbauen, indem man sich mit dem Auslöser konfrontiert und langsam daran gewöhnt, denke ich.
                        Jedermannsrecht in ganz Europa!

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                        • rumtreiberin
                          Alter Hase
                          • 20.07.2007
                          • 3236

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Angst im Dunkeln

                          @arippich

                          klar begegnet mir immer noch gelegentlich irgendwas was ich nicht zuordnen kann, das wird wohl immer so bleiben. Aber das vertrauter werden mit der für uns "zivilisierte" Menschen ungewohnten Situation unter einem dünnen Stück Stoff statt hinter einer dicken beton- oder wenigstens Holz-/Plastikwand zu schlafen wird man doch um einiges ruhiger und entspannter. Ein stückweit helfen auch ganz "handfeste" Dinge wie Lampe griffbereit haben um nachgucken zu können wenn man das unsichtbare nicht aushalten kann, bei einer meiner ersten Soloübernachtungen stellte sich mal mein vermutetes Wildschwein als ein lärmig vor sich hin schnaufender Igel heraus - ich hab mich vor Erleichterung ausgeschüttet vor Lachen und der arme Igel ist aufgeschreckt davongerannt. Seit diesem Erlebnis weiß ich wie Igel klingen und verwechsel sie nicht mehr mit Wildschweinen

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                          • Hexe
                            Fuchs
                            • 01.08.2006
                            • 1816

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Angst im Dunkeln

                            Mein Papa hat mich früher immer im Dunkeln mit in den Wald genommen zum Spatzieren gehen. Als wir dann die glühenden Augen von irgendeinem Waldbewohner gesehen haben, sagte er immer: Schau Ursula das sind die Gnome , er hat mich natürlich auch aufgeklärt was es in Wirklichkeit war...!

                            Ich bin auch immer im Dunkeln durch unseren Keller gelaufen, habe nur das Licht angemacht sobald ich in dem Raum angelangt war , in dem ich etwas suchen wollte.

                            Die beiden Sachen haben viel geholfen, nie Angst im Dunkeln zu bekommen.
                            Ausserdem schlafe ich wie eine Tote, ich habe auch schon ein mittelschweres Erdbeben zu Hause in der Eifel verpennt. Ich war nur ganz erstaunt, als am Frühstückstisch plötzlich alle von einem Erdbeben redeten und ich ganz verdutzt war.

                            Also geh im Dunkeln durch den Keller, mach dir keine Bösen Gedanken , gucke keine Horrorfilme ....

                            Gruß Hexe
                            Nach Fletchers Flugkrankheits-Index steht die Papageienkrankheit an fünfter Stelle des - am liebsten wäre ich tot - Indexes. Der höchste Grad der Krankheit wird vom Großen Seitenscheiteladler erlitten, der über drei Länder auf einmal reihern kann.
                            - Terry Pratchett -

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                            • Eagle82
                              Gerne im Forum
                              • 24.07.2008
                              • 68
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Angst im Dunkeln

                              Erinnere mich noch gut an meine 1. Nachtwanderung durch den Wald (alleine) vor ca. 2 Jahren. War mit Taschenlampen und MP3-Player bewaffnet und alles lief toll. Nur irgendwann habe ich die Kopfhörer raus genommen, weil ich das Gefühl hatte als irgendwelche Geräusche zu hören und nach 5 Minuten auf einem unbekannten Weg hörte ich dann ein Wildschwein quieken.... Panik!!! Und dann bin ich laut Pfeifend sehr zügig aus dem Wald verschwunden!

                              Mittlerweile habe ich mich etwas mehr mit dem Thema befasst und eigentlich keine Angst mehr vor Tieren (rede vom Wandern in Hessen), allerdings noch etwas vor Menschen!

                              Aber ist wirklich interessant und genau wie Gabi beschrieben hat.
                              Auf freiem Feld fühlt man sich recht wohl und sowie man in den Wald kommt, spürt man richtig so ein bedrückendes Gefühl und man wird viel wachsamer!

                              Würde auch sagen, dass man durch langsame Gewöhnung viel erreichen kann. Am besten einfach einen guten Kumpel mitnehmen, dann ist mal gleich doppelt so mutig und nur halb so ängstlich

                              Neugier und Begeisterung für die Natur helfen auch recht gut. Nur viele Horrorfilme sind etwas kontraproduktiv habe ich festgestellt^^

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                              • Meer Berge
                                Fuchs
                                • 10.07.2008
                                • 2381
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Angst im Dunkeln

                                Ich zelte seit rund 20 Jahren gerne in der freien Natur.

                                Ganz allein (oder mit 1-2 guten, leisen Freunden) mitten im tiefen dunklen Wald - da fühl ich mich richtig wohl! Ich liebe und genieße die Geräuschkulisse der Natur. Genauso wie auch am Meer die Brandung. Wenn ich nicht mitten auf einem Wildwechsel kampiere, wo dann die Tiere versehentlich über mein Zelt stolpern, denke ich nicht, dass sie mich angreifen. Auch die Wildschweine nicht, die um Biwak, Zelt oder Schutzhütte herumstreifen. Ich laufe im Schlaf ja nicht geradewegs zwischen Muttersau und ihre Jungen. Selbst wenn sie mal in meinem Futterbeutel stöbern sollten - was sie noch nie getan haben -, dann ist das ja nicht wirklich eine Gefahr, solange ich sie dabei nicht erschrecke.
                                Etwas anderes sind natürlich Regionen mit gefräßigen Tieren (Bären o.ä.).

                                Klar, ich hab nachts auch schon mal einen gehörigen Schrecken bekommen, wenn sich irgendein Kleinvieh in meinem Zelt verirrt hat. Und wenn man mit dem Ohr auf dem Boden liegt, klingt das Hoppeln eines Hasen in den Dünen ganz genauso wie die Schritte eines Menschen, der ums Zelt schleicht.

                                Und Angst habe ich eigentlich nur vor Menschen. Die laufen aber nicht nachts gerade dort durch Wald und Flur, wo ich schlafe. Oder sind auf der Suche nach wehrlosen Schläfern.
                                In der Nähe von größeren Orten oder Städten gehe ich lieber auf Campingplätze. Und gerade dort habe ich es das einzige Mal erlebt, dass einer Freundin aus dem Nachbarzelt von 3 Bengeln auf Mopeds das ganze Vorzelt ausgeräumt wurde.

                                In der ersten Nacht schlafe ich allerdings oft nicht so gut in der Natur. Nicht aus Angst, einfach weil die Geräusche ungewohnt sind. Ich finde es wunderschön, bin aber lange hellwach. Die nächsten Nächte schlafe ich immer besser.

                                Ich denke auch, Gewöhnung und ein solides Grundvertrauen sind wohl die besten Voraussetzungen für einen guten Schlaf draußen. Vielleicht erstmal mit Freunden, die keine Angst haben, dann zu zweit, dann alleine.

                                Gute Nacht,
                                Meer Berge

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                                • rattenschwarz
                                  Erfahren
                                  • 29.09.2008
                                  • 145
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Angst im Dunkeln

                                  Erstmal ganz lieben Dank euch allen. Da bin ich ja froh, dass ich nicht allein etwas ängstlich bin. Da geht's mir gleich viel besser!!!

                                  Also wie die Spinnenangst trainiere ich ja schon ein bisschen gegen die Dunkelheit. Immerhin habe ich die Wanderung nicht abgebrochen, sondern bin sie zuende gegangen. Da war ich hinterher schon etwas stolz auf mich (obwohl ich echt groggy war).

                                  von rumtreiberin:
                                  Eigentlich hat kein Tier Interesse daran, zu nah an Menschen heranzukommen, die gehen eher vor dir stiften als daß du sie zu Gesicht bekommst.
                                  Dachte ich bisher auch. Nur hatten wir bei dem ersten Geräusch wohl etwas Pech. Das kam von links oberhalb am Hang und wir standen quasi im Fluchtweg. Das heisst als wir starr vor Schreck da standen kamen die Tiere auf uns zu um dann wie irre an uns vorbei zu hetzen. Das ist natürlich erstmal heftig.

                                  von rumtreiberin:
                                  Um mal auf deine "Angsttiere" einzusteigen: Was glaubst du was ein Dachs oder ein Fuchs dir tun würde? Weshalb hast du Angst vor ihnen?
                                  Ich weiss zumindest, dass Dachse gefährlich sind, weil sie auch mal zum Gegenangriff übergehen, wenn man ihnen blöd kommt. Und wann weiss ich, ob ich durch Unwissenheit ein Tier in die Enge treibe? Dass Wildschweine nicht ohne sind ist ja auch bekannt. Da bekam ich als "guten Rat" man soll rauf auf nen Baum, aber in unserem Forstwirtschaftsforst haben die Bäume unterhalb von 3 Metern keine Äste mehr. Wie soll ich denn da rauf kommen?

                                  von Hexe:
                                  Schau Ursula das sind die Gnome

                                  Sowas kann man mir nicht sagen. Dann hau ich ganz schnell ab! Als ich letztes Jahr mit meinem Schatz zelten war lagen wir schon ein paar Minuten im Schlafsack als er plötzlich in die Nacht raunte "Irgendwas stimmt nicht ..." Da hab ich mir echt fast in die Hose gemacht. Er brummelt, rückt sein Kissen zurecht und meint "Jetzt gehts wieder." Und dann hab ich ihm erstmal nen blauen Fleck verpasst *g*

                                  Ich werde wohl nochmal meinen Mut zusammen nehmen und eine zweite Wanderung unternehmen. Ausserdem haben wir eine Tour geplant, wenn die Campingplätze wieder aufmachen. Da ist einer an der Lahn, der voll abseits im Wald liegt. Da kann ich dann auch mal lauschen, aber es ist noch ein Zaun drumrum

                                  lG
                                  Gabi

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                                  • derjoe
                                    Fuchs
                                    • 09.05.2007
                                    • 2290
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                                    #18
                                    AW: Angst im Dunkeln

                                    Ich habe 2 mal im Wald so richtig die Hosen voll gehabt. Passiert ist nix, aber es waren halt schon Begegnungen mit Viechern, ist man halt nicht gewohnt. Aber nachts bin ich auch froh, im Schlafsack zu liegen, ein bißchen aufregend ist es immer, und wenn ich Geräusche höre lausche ich schon sehr genau... . Alles andere wäre aber auch unnatürlich!

                                    Das erste mal bin ich von einem Bellen aufgeweckt worden. War kein bellender Rehbock, daß Geräusch kenne ich von der Jagd. War im Stadtwald, kann also auch ein Spaziergänger gewesen sein der meint, seine Töle nachts durch den Wald führen zu müssen . Was auch immer, jedenfalls war das ein riesiger Schreckmoment... . War eine meiner ersten Nächte draußen unter der Plane. Messer, Taschenlamoe und - ja ich gebe es zu, ich hatte sogar Pfefferspray daebi , man war ja noch jung und unbedarft). Habe stundenlang nicht einschlafen können. Lag` aber nicht zuletzt daran, daß ich leicht am Hang gelegen habe und immer wieder raufrutschen mußte. Nun ja, nach ein paar Tagen ist`s vergessen und man will wieder raus in den Wald, egal ob alleine oder nicht.

                                    Das zweite mal ist nicht lange her, glaube so um die 2 1/2 Jahre. Liege unter meinem aufgespannten Poncho im Pfälzer Wald. Schönstes Wanderwetter gehabt und habe 2 Nächte vor mir. Im Tal bellt also weit entfernt ein Hund, trotzdem macht eine Sau vielleicht 50m entfernt eine kurze Flucht (hört man an der Geräuschen...). Also - tierisch erschreckt, aufgesprungen, an einen Baum gestellt zum Hochhüpfen und festklammern (was eh` nix bringt - so lange kann man gar nicht klammern, außer man hat einen Ast zum Draufsetzen).
                                    Jedebnfalls mit der damaligen LED-Mistfunzel in den Wald geleuchtet und mächtig geschimpft, daß das blöde Ding nicht heller werden wollte. Nach ein paar Minuten die Siebensachen geschnappt und mich in der Wanderhütte verkrochen, die ich abends zuvor passiert hatte, ein paar hundert Meter entfernt. Nun ja, der Weg dorthin war auch aufregend, habe nämlich die ganze Nacht die Säue gehört, da hatte ich wohl voll ins Schwarze getroffen... . Hat mir für den nächsten Tag den Ansporn gegeben, richtig Tempo zu machen, weil ich für die nächste Nacht echt keinen Bock hatte, war die ganze NAcht über immer wieder wach... .

                                    Also, passieren tut da nix, habe mich nach der Wildsaunacht sehr genau umgehört und auch hier im forum ein bißchen was gelesen.
                                    Tja, kann mich aber trotzdem nicht abhalten raus zu gehen und auch zu biwakieren, ein bißchen Nervenkitzel ist glaube ich immer dabei. Wir sind halt keine Nachtwesen und - vielleicht sollte man sich die schlechten Filme abgewöhnen, dann kann auch mal im Keller die Glühbirne kaputt gehen, ohne daß man in Panik verfällt .

                                    Außerdem habe ich mir nach der Nacht mit den Säuen die Taktikka XP geklauft, um endlich mal Licht zu haben... . War lange zu geizig die Kohlen auszugeben - die Princentontec-Funzel habe ich in den Werkzeugkoffer verbannt. Grrrh.
                                    Gruß, Joe

                                    beware of these three: gold, glory and gloria

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                                    • Inarijoen Peter
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                                      #19
                                      AW: Angst im Dunkeln

                                      Kannst einmal bei uns in Finnland überwintern. Wohnen 10 Km ausserhalb vom Dorf im Wald. Da ist es während langer Zeit ab 15:00 dunkel und wenn kein Schnee liegt noch dunkler. Es ist aber ganz natürlich, dass man auf jedes Geräusch achtet und ich bin auch immer interessiert, wer oder was es verursacht.

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                                        #20
                                        AW: Angst im Dunkeln

                                        Da ich keine Angst im Dunkeln habe ist es schwer wirklich zu raten. Trotzdem ein Versuch. Wenn man geht nimmt man die Umgebung in der Nacht nur begrenzt war, Geraeusche kommen oft anscheinend ploetzlich. Wenn man ruhig sitzt kann man Tiere gut hoeren; insbesondere wie sie kommen und gehen. Die meisten Geraeusche sind dann nicht mehr ploetzlich. Vielleicht hilft es Dir ja Dich nachts in den Wald zu setzen und mit den Geraeuschen vertraut zu werden. Es muss ja nicht alleine sein.
                                        Je suis Charlie

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