Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

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  • Sarekmaniac
    Freak

    Liebt das Forum
    • 19.11.2008
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn



    Ich nehme mal Schätzungen entgegen, wie lange dieser Stamm schon in der Landschaft liegt.

    Die Landschaft ist das Bystraja-Tal in Zentral-Kamtschatka. Auf einem Steilhang über dem Flussufer hat ein Waldbrand die Bäume zerstört, und im Randbereich des Feuers zum Absterben gebracht. Auf dem ganzen Hang verteilt lag verkohltes Holz, ganze Stämme und auch dünnes, verkohltes Geäst, nur 1, 2 cm stark.



    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
    (@neural_meduza)

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    • digitalesnegativ
      Anfänger im Forum
      • 28.09.2012
      • 42
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      • Meine Reisen

      #62
      AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

      Natürlich ist das Klima, insbesondere Feuchtigkeit aber auch Insekten die Holz bewohnen ein wichtiger Faktor in der Frage wie lange Spuren vorhanden bleiben. Das kann von wenigen Monaten (Tropen) bis Jahrhunderte (Wüsten) sein. Klar, trockenes Klima konserviert wie ein luftdichter Einschluss, ebenfalls sehr gut.
      Andererseits kann ich auch keine Umweltgefahr von ein paar angekohlten Stöcken in der oberen Erdschicht erkennen. Es ist ja keinesfalls so das wenn man durch den Wald streift alle paar Meter auf eine Feuerstelle stoßen würde. Ich denke da sollte man doch die Relationen sehen.

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      • Ingwer
        Alter Hase
        • 28.09.2011
        • 3237
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        • Meine Reisen

        #63
        AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

        Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen

        Die Landschaft ist das Bystraja-Tal in Zentral-Kamtschatka. Auf einem Steilhang über dem Flussufer hat ein Waldbrand die Bäume zerstört, und im Randbereich des Feuers zum Absterben gebracht. Auf dem ganzen Hang verteilt lag verkohltes Holz, ganze Stämme und auch dünnes, verkohltes Geäst, nur 1, 2 cm stark.
        Im September hatte ich auch das Vergnügen durch ein ehemaliges Waldbrandgebiet zu laufen. Oberflächlich ist mir gar nichts aufgefallen und habe dank der dichten Vegation nichts bemerkt. Als ich mich dann aber einmal hingesetzt und mir meine Umgebung näher angeschaut habe, bemerkte ich die ganzen verkohlten Äste und die feine Kohle auf dem Boden. Laut Internet war der letzte Brand 10 Jahre her.

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        • Sarekmaniac
          Freak

          Liebt das Forum
          • 19.11.2008
          • 10958
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          • Meine Reisen

          #64
          AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

          Digitalesnegativ: Du sagst, man sieht ja nicht an jeder Ecke eine Feuerstelle. Aber Dominik hatte ja genau dafür ein Beispiel genannt:

          Im Yosemite Nationalpark wurden an einem See über 300 Feuerstellen gezählt.
          Ich bezweifle, dass verkohltes Holz bzw. Holzkohle überhaupt für Insekten oder Mikroorganismen interessant ist. Zumindest Insekten dürften da eine niedrige Präferenz zeigen, vor allem, wenn ringsum naturbelassenes Totholz zur Verfügung steht. Vielleicht meldet sich ja dazu ein Biologe?
          Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
          (@neural_meduza)

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          • Goettergatte
            Freak

            Liebt das Forum
            • 13.01.2009
            • 27466
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            • Meine Reisen

            #65
            AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

            Zitat von digitalesnegativ Beitrag anzeigen
            Andererseits kann ich auch keine Umweltgefahr von ein paar angekohlten Stöcken in der oberen Erdschicht erkennen. Es ist ja keinesfalls so das wenn man durch den Wald streift alle paar Meter auf eine Feuerstelle stoßen würde. Ich denke da sollte man doch die Relationen sehen.
            Komm mal an die richtigen Stellen, da siehst du sie dann doch zu hauf.
            Die sauerländischen Talsperren sind der Beleg dafür.
            Daher sollte Deine Feuerstelle nicht mehr sichtbar sein,
            damit sie nicht ein nachfolgendes Feuer Zweiter und Dritter veranlaßt,
            ist ja nicht jeder so rücksichtsvoll.

            Es gab einen Ort, an einem Waldrand, an dem ich mit meinen Freunden gelegentlich ein Feuerchen machte,
            als sich die Klique auflöste, übernahmen andere die Stelle,
            damals war es ein Brandfleck von 30 cm Durchmesser,
            jetzt ist es eine Fläche von 1,5 m Durchmesser und der benachbarte Baum ist geschädigt.
            "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
            Mit erkaltetem Knie;------------------------------
            Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
            Der über Felsen fuhr."________havamal
            --------

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            • swissclimber
              Gerne im Forum
              • 06.07.2008
              • 93
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              • Meine Reisen

              #66
              AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

              Mal ein Blick in meine zweite Heimat,
              da geht man mit dem Thema recht entspannt um:
              http://feuerstellen.tamedia-vps1.ch/

              An den Feuerstellen liegt Holz bereit,
              wir haben da jedesmal einen Grillrost vorgefunden,
              enmal sogar Säge und Beil.
              So kann es auch gehen, ohne viel Reglementierung.
              --Kletterwege sind senkrecht--

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              • SavinKuk
                Erfahren
                • 13.06.2012
                • 211
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                Zitat von digitalesnegativ Beitrag anzeigen

                Die eingangs benannten "Daunentüten" als Alternative bestehen primär aus Kunststoffen, die aus Erdöl hergestellt werden. Die Daunen der Gänsen stammen aus Massentierhaltungen. Das ganze wird unter sozial und umwelttechnisch fragwürdigen Bedinungen in Fernost mit riesen Transportentfernungen hergestellt.

                Mal abgesehen davon, dass Outdooraktivitäten ohnehin nie umweltfreundlich sind, schon die Zugfahrt, der Langstreckenflug, die Herstellung der Ausrüstung, surfen in Outdoorforen (alleine was an seltenen Erden im PC steckt) sind ressourcenintensiv und klimaschädigend.
                Es bringt nichts sich Gedanken um den kleinen vermeindlichen Fussabdruck auf der Wiese Gedanken zu machen, nachdem man wie ein Elefant im Porzelanladen durch die Welt gepoltert ist.
                .
                Diese "wenn-ich-schon-einmal-dabei-bin-kann-ich-einfach-weitermachen"-Einstellung finde ich ehrlich gesagt furchtbar. Der Nächste zieht dann mit Pfeil und Bogen auf Trekkingtour und entfacht einen Buschbrand, um seine Nahrung aufzuscheuchen. Das ist nach Deiner Logik auch kein Luxus, sondern sehr viel natürlicher als Essen aus der Dose.

                Ganz davon abgesehen, geht es bei LNT (meines Erachtens nach) darum, sich auf einer Tour vernünftig und umweltschonend zu verhalten, nicht aber darum, wie man sein Leben insgesamt führt (auch wenn es da sicherlich noch die ein oder andere Verbesserungsmöglichkeit gibt, ohne gleich in gutmenschliche Selbstkasteiung zu verfallen).

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                • Prachttaucher
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 21.01.2008
                  • 11905
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                  Zitat von Dominik Beitrag anzeigen
                  Im Yosemite Nationalpark wurden an einem See über 300 Feuerstellen gezählt. Ich denke schon, dass massives Aufkommen von Feuerstellen das landschaftliche Erlebnis mindern können. Vor allem, weil man diese Spuren ganz einfach verhindern kann.

                  Feuer ohne Spuren zu machen, heißt den landschaftlichen Reiz erhalten. Das ist in meinen Augen sinnvoll.
                  Das ist ja das eigentliche Problem. Wer ein Feuer so macht, daß nachher keine Spuren zurückbleiben und das an einem Ort, der nicht komplett abgesammelt ist.... da würde ich kaum ein Problem sehen. Bei stark frequentierten Kanu-Gebieten wie z.B. der Mecklenburgischen Seenplatte ist das ein massives Problem. Es gibt da bei den schilfbewachsenen Ufern eh eher wenig Stellen, wo man mal anlegen kann, die dann natürlich eh schon sehr "abgenutzt" sind. An einer solchen (relativ kleinen) Stelle, gibt´s dann noch meist mehrere Feuerstellen, z.T. liegt außerhalb dieser Stellen auch verkohltes Holz rum und gleichzeitig meinen dann noch viele, Ihren Müll bei den Feuerstellen abladen zu können


                  Zitat von Ingwer Beitrag anzeigen
                  ...
                  ich habe bisher eigentlich noch nie ein Lagerfeuer auf Tour vermisst. Mir wäre das viel zu stressig jeden Abend die benötigte Menge Holz zu sammeln und kleinzubekommen, dann das Feuer anzubekommen und später darauf aufzupassen das nichts passiert. Und dann am nächsten Tag sich um die Überreste des Lagerfeuers zu kümmern.
                  In der Zeit gehe ich lieber früher schlafen oder lese noch ein bißchen und stehe am nächsten Tag dann früher auf um loszukommen...
                  Mir geht es ähnlich und ich finde ein Feuer auch störend wenn´s einen schönen Abendhimmel / Sterne etc. zu beobachten gibt.

                  Ein bis zweimal im Jahr mache ich trotzdem auch mein kleines Feuerchen, wenn der Ort / die Feuerstelle dafür paßt. Dann schaue ich aber auch drauf, daß die Holzmenge genau paßt, alles wieder runterbrennt und ordentlich hinterlassen wird.

                  Früher war mir das wichtiger mit dem Feuer, aber man kann sich das auch etwas abgewöhnen. Letztendlich empfinde ich das Feuer mittlerweilen eher als Störung im direkten Kontakt zur Natur. Klingt vielleicht etwas blöd, aber andere Bewohner der Natur machen ja auch kein Feuer.

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                  • digitalesnegativ
                    Anfänger im Forum
                    • 28.09.2012
                    • 42
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                    Zitat von SavinKuk Beitrag anzeigen
                    Diese "wenn-ich-schon-einmal-dabei-bin-kann-ich-einfach-weitermachen"-Einstellung finde ich ehrlich gesagt furchtbar.
                    Ich auch, aber wenn man schon was ändern möchte dann doch vielleicht zuerst das was den größten Impact hat - sonst wirds zur symbolischen und sinnentleerten Handlung.

                    Zitat von SavinKuk Beitrag anzeigen
                    Ganz davon abgesehen, geht es bei LNT (meines Erachtens nach) darum, sich auf einer Tour vernünftig und umweltschonend zu verhalten, nicht aber darum, wie man sein Leben insgesamt führt (auch wenn es da sicherlich noch die ein oder andere Verbesserungsmöglichkeit gibt, ohne gleich in gutmenschliche Selbstkasteiung zu verfallen).
                    Kann man so sehen, nur wenn man LNT auf 2 Wochen im Jahr beschränkt wirds zur leeren Geste, die bestenfalls symbolisch ist. Und genau das ist entgegen der ursprünglichen Idee von LNT.
                    Ich finde es ohnehin etwas bedenklich wie hier "kleine Sünden" mit der moralischen Keule belegt werden aber wirklich relevante Faktoren übergangen wird. Wer mit 12kg Kunstfasern in Form von Rucksack, Kleidung, Zelt etc. (entspricht ca. 23kg Rohöl) im Wald unterwegs ist, ist ohnehin nicht umweltfreundlich, Lagerfeuer hin oder her.

                    Es gab einen Ort, an einem Waldrand, an dem ich mit meinen Freunden gelegentlich ein Feuerchen machte,
                    als sich die Klique auflöste, übernahmen andere die Stelle,
                    damals war es ein Brandfleck von 30 cm Durchmesser,
                    jetzt ist es eine Fläche von 1,5 m Durchmesser und der benachbarte Baum ist geschädigt.
                    Okay, und was soll das Fazit daraus sein? Weil es Leute gibt, die nicht verantwortungsvoll damit umgehen, sollte man selbst alles lassen und besser noch verbieten?

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                      #70
                      AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                      Zitat von digitalesnegativ Beitrag anzeigen
                      IWer mit 12kg Kunstfasern in Form von Rucksack, Kleidung, Zelt etc. (entspricht ca. 23kg Rohöl) im Wald unterwegs ist, ist ohnehin nicht umweltfreundlich, Lagerfeuer hin oder her.
                      Wie vorher schon jemand geschrieben hat, (falls ich es nicht missverstanden habe) ist das "Outdoorhobby" an sich leider schon ein Eingriff in die Natur.
                      Daß heißt m.E. aber nicht, daß wir nicht trotzdem nach LNT darin umgehen sollten.

                      Es gab einen Ort, an einem Waldrand, an dem ich mit meinen Freunden gelegentlich ein Feuerchen machte,
                      als sich die Klique auflöste, übernahmen andere die Stelle,
                      damals war es ein Brandfleck von 30 cm Durchmesser,
                      jetzt ist es eine Fläche von 1,5 m Durchmesser und der benachbarte Baum ist geschädigt.
                      Okay, und was soll das Fazit daraus sein? Weil es Leute gibt, die nicht verantwortungsvoll damit umgehen, sollte man selbst alles lassen und besser noch verbieten?
                      Ich habe das so verstanden: Solange man umsichtig ist kann man die Spuren recht klein halten ohne auf den Spaßfaktor zu verzichten (30cm). Sobald jemand einfach nur Handelt, ohne sich Gedanken zu machen kann ein größerer Schaden entstehen.

                      OT:Beispiele dazu findet man leider an jeder Ecke, nicht nur im Zusammenhang mit Lagerfeuer.

                      Dunja
                      Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume. (Michelangelo)
                      Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. (Albert Schweitzer)

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                      • Goettergatte
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                        Liebt das Forum
                        • 13.01.2009
                        • 27466
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                        • Meine Reisen

                        #71
                        AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                        Zitat von digitalesnegativ Beitrag anzeigen
                        Okay, und was soll das Fazit daraus sein? Weil es Leute gibt, die nicht verantwortungsvoll damit umgehen, sollte man selbst alles lassen und besser noch verbieten?
                        Das soll bedeuten, das ein Initial oft als Einladung für Andere steht,
                        ähnlich wie wild entstehende Kippen,
                        bzw. ein Husten im Konzertsaal löst weitere aus.


                        Im übrigen haben wir für Deine generellen Einwände zur LNT-Diskussion einen eigenen Faden.
                        Hier geht es nur ums Lagerfeuer,
                        Grundsatzdiskussionen gehören hier, meiner Meinung nach, nicht hin.
                        "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                        Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                        Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                        Der über Felsen fuhr."________havamal
                        --------

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                        • Itchy ST
                          Fuchs
                          • 10.06.2009
                          • 1176
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                          #72
                          AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                          Interessante Diskussion.

                          Ich organisiere 1-2 x im Jahr eine Paddelwochenendtour, bei der immer Erwachsende ab ca. 35 J. dabei sind, die entweder noch nie gezeltet haben oder die irgendwann in der Kindheit zuletzt im Zelt schliefen. Im Boot hat auch oft einer von ihnen noch nie gesessen.

                          Durch ein Schlüsselerlebnis vor ein paar Jahren bei solch einer Tour wurde ich quasi "genötigt" mich mit dem Thema Lagerfeuer erstmalig mehr auseinander zu setzen. Vorweg fand ich ein Lagerfeuer in der Regel unsinnig.

                          Wir hatten einmal unser Nachtlager aufgeschlagen und ich war eine Runde mit dem Hund spazieren.
                          Da hatten zwei von "meiner" Gruppe es in der Zeit fertig gebracht, eine ,von vermutlich Anglern angelegte, schon vorhandene Feuerstelle zu aktivieren und ich sah von weiter weg eine Riesenrauchwolke gen Himmel emporsteigen.
                          Bin schnell zurück gelaufen und konnte gerade noch mit schlimmeres verhindern.
                          Die beiden hatten große Äste in die Feuerstelle gelegt und die Flammen fingen an, unkontrolliert überzugreifen.
                          Einer von denen, ein erfahrener Wanderer mit angeblicher Lagerfeuererfahrung, war selber erschrocken, wie schnell das hätte daneben gehen können und der Schreck saß ihm in den Gliedern.
                          Nun gut. Mir wurde klar, dass für einige ein Feuer einfach zum Outdoorerlebnis dazu gehört. Durch dieses Erlebnis und nach meinem ersten ODS Treffen fing ich an, mich damit näher zu beschäftigen.
                          Prima Unterricht bekam ich durch ODSler und auf Canadiertreffen.

                          Jetzt nutze ich öfter mal eine schon vorhandene Feuerstelle und Hoboofen ist für mich auch kein Fremdwort mehr.
                          Mit dem zündelnen, erfahrenen Wanderer habe ich mittlerweile einige Wander-oder Paddeltouren gemacht.
                          Manchmal mit einem Lagerfeuer.
                          Ein großes, unkontrolliertes Feuer ergab sich dabei nicht mehr. Er hatte sich zwischenzeitlich auch mehr mit dem Thema auseinander gesetzt und sich Wissen angeeignet.

                          Ob ich jemals ein Hügelfeuer mache, weiß ich noch nicht. Aber die Bilder hier animieren schon dazu.

                          Grüße
                          I.

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                          • Canadian
                            Fuchs
                            • 22.01.2010
                            • 1318
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                            Mit dem ganzen CO2 Bilanz und ökologisch korrekt Geblubber fang ich erst gar nicht an, da dreht man sich eh im Kreis...


                            2011 nördl. Kungsleden: viele Feuerstellen =>
                            2012 südl. Kungsleden: deutlich weniger Feuerstellen =>

                            Mich stört es einfach. Es ist hässlich und das oft über Jahre, abgesehen davon, dass es je nach Umständen sehr schädlich ist. Klar kann ich sagen, "gut, hier komm ich eh nicht mehr vorbei und die nach mir sind mir egal", aber das verbittet mir meine Erziehung. 'Was du nicht willst was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu'. Ich will auf Tour keine Feuerstellen sehen, also hinterlasse ich auch keine. Es ist doch schon traurig zu hören, dass man mittlerweile in richtige Wildnis ausweichen muss, um solchen Hinterlassenschaften zu entgehen.

                            Und ja, der Großteil, der sich hier "outet" macht natürlich alles korrekt und es sind nicht eure Feuerstellen die man sieht.

                            Hier im Forum gepostet Bilder, Beiträge und Reaktionen darauf sprechen allerdings eine andere Sprache. HIER gibt es genug Leute, die m.E. überhaupt keine Ahnung haben, was sie da anstellen. Da wird munter auf Fjällboden oder in deutschen Wäldern rumgezündelt und wer sich dann negativ äußert, dem wird wieder das Totschlagargument "dein Urlaub ist sowieso schädlich" vorgehalten.

                            Ich find es gut, dass das Thema angesprochen wird. Der Verweis auf schlimmere Sünden hin oder her, aber irgendwo muss man anfangen und wer es nicht bei so offensichtlichen Dingen tut, der wird man wohl auch nie die großen "Sünden" angehen.
                            Bilder aus dem Saltfjell.
                            flickr

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                            • Prachttaucher
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 21.01.2008
                              • 11905
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                              #74
                              AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                              100% Zustimmung ! Es sind eben besonders deutliche Spuren, die durch eine Feuerstelle zurückbleiben. Selbst auf dem vielleicht etwas einsameren Nordkalottleden, gibt es solche Stellen, wo ich mich dann immer frage : Mußte das wirklich sein...

                              Man kann sich allerdings fragen wer der "Ersttäter" ist. Zumindest beim Wasserwandern sind da wohl auch Angler oder Urlauber von nahegelegenen Campingplätzen mit einzubeziehen. Hier gibt´s dann häufig Zeit im Überfluß und dann ist eben so ein Feuer das Abend-Event.

                              Hilft hier natürlich nicht weiter, mit dem Finger auf andere zu zeigen, jedenfalls : Eine sichtbare Feuerstelle zu hinterlassen, ist häufig der Anfang vom Ende eines Lagerplatzes. Verkohltes Holz wird überall verstreut, halbe Baumstämme angekohlt, neue Feuerstellen direkt daneben angelegt, Müll hingeworfen.... An manchen Stellen funktioniert das zumindest soweit, daß es bei der einen Stelle bleibt und das Feuer ordentlich runter gebrannt wird - dann finde ich das schon eher akzeptabel. Ist aber leider selten.

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                              • Schorsch74
                                Erfahren
                                • 10.10.2012
                                • 499
                                • Privat

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                                #75
                                AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                                Man kann ja über jedes Thema herrlich diskutieren, nur stoßen (allgemein) radikale Auswüchse schnell an die Grenzen meiner Toleranz.
                                Das bezieht sich sowohl auf die Menschen, die auf Tour pro Tag zwei Osterfeuer machen müssen um sich wohl zu fühlen, genau wie auf die, die meinen, man verbrennt die Lebensgrundlage von armen kleinen Mircro-Organismen.

                                Allein in meiner Unterwäsche inkl. Wandersocken gibt es wohl mehr Micro-Organismen als Menschen auf diesem Planeten, um den Fortbestand des Ersteren muss man sich also wohl keine Sorgen machen ( )


                                Zitat von Karliene Beitrag anzeigen
                                Aber genau das meine ich. Wenn du sagts aus Zeitvertreib, dann ist das doch ohne Sinn und Verstand. Nur weil Du lange Weile hast verursachst du einen Schaden (so klein er auch sein mag, es ist und bleibt einer). In welchen Verhältnis steht das denn?
                                Nach einem richtig anstrengenden Tag kann ein kleines Feuer, nicht unbedingt den Körper, aber schon mal die Seele wärmen. Das kann sicher eine wichtige Form der Psycho-Hygiene sein, um in Krisen (kaputte Füße, null Bock) oder Konfliktsituationen frühzeitig regenerative und Maßnahmen einzuleiten und neue Kraft und/oder Mut zu schöpfen.
                                Und wenn man das mal durch Feuer statt mit Alkohol schafft , ist das für einen persönlich auch schon viel Wert.
                                Nicht jedes Kleine Feuer ist demnach per se nutzlos.

                                Aber das ist halt 'ne Frage der Assoziation, ob man Feuer = Dreck und giftige Dämpfe sieht, oder Feuer (durch Kindheitserinnerung) aus Opa's Kamin mit Geborgenheit & Wohlbefinden verbindet.

                                Es bleibt halt für jeden persönliche die Frage, welchen Sinn in der jeweiligen Situation für einen ein Feuer macht.

                                Und wenn jemand für sich einen Sinn erkannt hat, steht es glaub ich keinem von uns zu, darüber zu urteilen .

                                Ansonsten ist LNT meiner Meinung nach der falsche Ansatz, man soll ja Spuren in der Welt hinterlassen, aber eben nur positive!! (kleiner philosophischer Scherz, sorry)

                                "Pfeiff auf die Regeln, probier es aus" so ein Zitat von Lord Robert Baden-Powell, Erfinder Outdoorlebens für Stadtkinder (Pfadfinder).
                                Allerdings schreibt auch der schon, das man keinen Müll zurücklassen soll, und Feuer möglichst klein bleiben sollen, ohne größere bleibende Spuren zu hinterlassen.
                                Also einfach mal gesundes Mittelmaß.......
                                Zuletzt geändert von Schorsch74; 15.10.2012, 08:42.
                                Die Leber wächst mit ihren Aufgaben

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                                • Homer
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                                  Moderator
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                                  • 12.01.2009
                                  • 16997
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                                  #76
                                  AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                                  Zitat von Schorsch74 Beitrag anzeigen
                                  Allein in meiner Unterwäsche inkl. Wandersocken gibt es wohl mehr Micro-Organismen als Menschen auf diesem Planeten, ...
                                  naja, hier geht es um ökosysteme, die sich aufgrund langer kalter winter nur langsam regenerieren und die von vielen menschen besucht werden, die dort nicht die spuren ihrer vorgänger vorfinden möchten - insofern hoffe ich, daß dein vergleich hinkt
                                  420

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                                  • ToniBaer
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                                    • 04.07.2011
                                    • 822
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                                    #77
                                    AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                                    Ich muss ganz ehrlich sagen, das sich die Frage "Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn" für mich nicht klar beantworten lässt. Es kommt ganz auf die Situation an.

                                    Ein Boofenfeuer beispielsweise ist (in meinen Augen) eine feine Sache (die Illegalität mal außen vor gelassen). Nach einem langen Kletter/Wandertag erreicht man Abends die Boofe, wärmt sich am Feuer, kommt mit anderen boofenden ins Gespräch, sitzt zusammen, erzählt Klettergeschichten, wertet den Tag aus, trinkt die ein oder andere Flasche edles Nass... Da heutzutage die Boofenfeuer (dank Verbots) ausgestorben sind, sieht der Abend etwas anders aus. Nach dem Essen verzieht sich mehr oder weniger schnell in seine Mieftüte und schnarcht vor sich hin. Wenn man Glück hat, trifft man am nächsten Morgen nochmal jemanden. Ich will damit nicht gegen das Verbot ankämpfen sondern viel mehr ein Beispiel dafür bringen, das ein Lagerfeuer durchaus eine Bereicherung sein kann.

                                    Seh ich dann allerdings angekokelte Bäume, riesige Trichter (Feuerstellen) die zur Mülldeponie verkommen, mehrere Feuerstellen nebeneinander, dann könnte ich .
                                    Besonders ärgerlich finde ich dann noch, wenn man mitbekommt, das ein Feuer völlig unnötig entzündet und viel zu groß gestaltet wurde. Nur um sich ne Stunde vorm Schlafengehen die Füße zu wärmen braucht man keinen halben Wald abholzen...
                                    Ein Beispiel hierfür hab ich auch. Letztes Jahr fuhren wir mit dem Rad durch die Tschechei (entlang Elbe und Moldau bis zum Lipno). Auf fast allen Zeltplätzen, die wir mitnahmen, stellte Lagerfeuer (auch direkt vor dem Zelt) kein Problem dar. Oftmals lag auch schon geeignetes Holz bereit. Das bedeutete aber lange noch nicht, das jeden Tag Feuer gemacht wurde. Am Lipno jedoch galt das nicht mehr. Dort war es üblich, das jeder sein eigenes Feuer direkt vor dem Zelt entfachte. Ob 2m daneben schon eine Feuerstelle existierte spielte dabei keine Rolle. Es herrschte viel mehr das Bestreben, das größte Feuer des Zeltplatzes zu stellen, wobei völlig egal war, ob es regnete und keiner vor dem Feuer saß, oder nur 3 Hanseln. Das ging soweit, das es gar nicht mehr einfach war einen Stellplatz ohne Feuerstelle unterm Zelt zu finden. Da fragt man sich wirklich, warum das Not tut. Es ist doch viel schöner gemeinsam vor einem Feuer zu sitzen, anstatt allein das größte Feuer des Zeltplatzes zu füttern.

                                    Was jedoch klar ist, entscheidet man sich für ein Feuer, sollte man ehrlich sein und das Feuer nicht zu groß werden lassen und eine geeignete Stelle dafür auswählen.

                                    Viele Grüße
                                    Toni
                                    Zuletzt geändert von ToniBaer; 15.10.2012, 11:10.

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                                    • markrü
                                      Alter Hase
                                      • 22.10.2007
                                      • 3348
                                      • Privat

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                                      #78
                                      AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                                      Für den einen ist 'Lagerfeuer' eine mindestens 3m hohe Feuersäule, die mit ganzen Stämmen gefüttert werden möchte, für den anderen ein kontolliertes Hobo-Feuerchen auf feuerfestem Grund, bei dem außer 3,7g Asche nichts zurückbleibt.

                                      Sehr viele Leute können schlichtweg kein kleines Feuer machen, viele wissen auch gar nicht, dass das überhaupt geht.

                                      Man muss aber beide Extreme nicht dauernd in einen Topf werfen. Das ist eine Herabwürdigung der Leute, die es gut und richtig machen. Wenn man Feuer einfach doof findet und nicht verstehen kann, dass sich ander Leute daran erfreuen können, abends am Feuer zu sitzen oder auf einem Holzfeuer zu kochen, dann finde ich das sehr schade.


                                      Gruß,
                                      Markus
                                      Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
                                      Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

                                      Kommentar


                                      • ToniBaer
                                        Dauerbesucher
                                        • 04.07.2011
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                                        #79
                                        AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                                        Zitat von Homer Beitrag anzeigen
                                        naja, hier geht es um ökosysteme, die sich aufgrund langer kalter winter nur langsam regenerieren und die von vielen menschen besucht werden, die dort nicht die spuren ihrer vorgänger vorfinden möchten - insofern hoffe ich, daß dein vergleich hinkt
                                        Ich dachte hier ging es um "auf Tour". Das muss ja nicht zwangsläufig im hohen Norden oder empfindlichen Ökosystemen sein.

                                        Viele Grüße
                                        Toni

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                                        • Canadian
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                                          • 22.01.2010
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                                          #80
                                          AW: Lagerfeuer auf Tour - Sinn oder Unsinn

                                          Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                          100% Zustimmung ! Es sind eben besonders deutliche Spuren, die durch eine Feuerstelle zurückbleiben. Selbst auf dem vielleicht etwas einsameren Nordkalottleden, gibt es solche Stellen, wo ich mich dann immer frage : Mußte das wirklich sein...

                                          Man kann sich allerdings fragen wer der "Ersttäter" ist. [...]
                                          Ob Ersttäter oder nicht ist aber, z.B. im Fjäll, total egal. Es ist ja schon fast noch schlimmer, wenn auf den alten Feuerstellen weiter gezündelt wird, aber dann ohne jegliches schlechtes Gewissen. Die Gegend drum herum sieht dann, auch bei "nur" einer dauerhaft geschädigten Stelle im Boden, wie ein Schlachtfeld aus. Besonders krass fällt dass dann bei Feuerstellen oberhalb der Baumgrenze aus. Da wird dann alles aus der Gegend zusammengesucht, was irgendwie auffindbar und brennbar ist.

                                          Natürlich kann man mal ein Lagerfeuer machen, aber die Stellen dazu sind begrenzt. Außerdem werden durch jede Feuerstelle andere motiviert, auch ein Feuer zu machen, evtl. weniger verantwortungsbewusst.

                                          Wozu die Mentalität "ich brauch es, also mach ich es" führt kann man dann an diversen Stellen sehen.
                                          Bilder aus dem Saltfjell.
                                          flickr

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