Helmpflicht bei Radtouren mit einer Gruppe ?

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  • Polarfuchs
    Anfänger im Forum
    • 01.10.2002
    • 37
    • Privat

    • Meine Reisen

    yeah - der 100. eintrag

    zu der rechnung hat steffen natürlich recht. da stimmt irgenwas nicht. als schumi mit 160 oder so in silverstone vor ein paar jahren durch den reifenstapel durch in die leiitplanke eingeschlagen ist, waren das glaub ich 57g. bei den champcars ist greg moore mal mit 320 oder mehr sachen abgeflogen - nicht 90° aufprall (eher so 60°), aber auf eine betonmauer - waren 124g. mit 30 werden es dann nicht 330g sein.

    tschüß
    alex

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    • Lemming
      Erfahren
      • 02.11.2002
      • 167

      • Meine Reisen

      Mischt ,denn 100ten wollte doch ich......

      Mir ging es in der Rechnung darum, daß 2cm sehr woll eine Verringerung des Aufpralls bewirken können. Sicher kann der Helm nicht die ganze Energie aufnehmen, aber eben einen Teil davon. Zu dem Beispiel mit dem Auto. Wenn es stabil genug gebaut wäre, könnte es nachher noch so aussehen, nur die Belastung auf den Fahrer wäre wesentlich höher. Deshalb gibt's ja Knautschzonen, um die Strecke, auf der die Insassen abgebremst werden, zu verlängern, und diese Funktion übernimmt zu einem Teil eben der Helm.

      Matthias

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      • Steffen Schwientek
        Erfahren
        • 25.02.2003
        • 234

        • Meine Reisen

        Zitat von Lemming

        Mir ging es in der Rechnung darum, daß 2cm sehr woll eine Verringerung des Aufpralls bewirken können. Sicher kann der Helm nicht die ganze Energie aufnehmen, aber eben einen Teil davon.
        Man kann aus den Helmnormen auch schließen, wieviel Energie ein Helm absorbieren kann. Alternativ kann man beim Werkstoffkundler nachfragen, wieviel Energie 2cm Styropor absorbieren können .

        Nun zu den Helmnormen. Als streng gilt die Snell-Norm: (http://www.smf.org/standards/b95std.html)

        Da gibt es 3 Prüfungen:
        1)Fall eines 5kg schweren Prüfkörpers (5kg ist in etwa das Gewicht eines Kopfes) aus 2,20 Höhe auf ein flachen Amboß
        2)Fall eines 5kg schweren Prüfkörpers aus 1,30 Höhe auf eine Halbkugel
        3)Fall eines 5kg schweren Prüfkörpers aus 1,30 Höhe auf eine spitzes Dach

        Fall 1 simuliert also den Sturz auf Asphalt. Wohlgemerkt, das Prüfgewicht beträgt 5kg, nicht etwa Körpergewicht.

        Ein Helm besteht diesen Test, wenn der Prüfkörper eine Beschleunigung von weniger als 300g erfährt.

        So, jetzt rechne mal aus, wieviel der Helm bringt, wenn du mit deinem Körpergewicht mit dem Kopf vorraus gegen eine Wand knallst.

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        • Lemming
          Erfahren
          • 02.11.2002
          • 167

          • Meine Reisen

          Und wir drehen uns munter im Kreis. Die Werte sind nur Mindestanforderungen. Ich würde sagen, wir belasen es dabei. Ich (und viele andere) sind der Meinung, daß 2cm Styropor mit Kunststoffteilchen drinnen und draußen lebensrettend sein können und du eben nicht, da werden wir uns wohl auch mit Einsatz aller Statistiker und Physiker nicht einigen....

          Matthias

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          • Steffen Schwientek
            Erfahren
            • 25.02.2003
            • 234

            • Meine Reisen

            Zitat von Lemming
            Und wir drehen uns munter im Kreis. Die Werte sind nur Mindestanforderungen.
            Nein. Das sind die Normen, die ein Helm erfüllt, wenn er das Snell-Prüfsiegel trägt. Er erfüllt beispielsweise nicht die strengere Norm für Motorradfahrer (IIRC: Fall eines Prüfkörpers aus 3m Höhe), sonst trüge er dieses Prüfsiegel.

            Ich würde sagen, wir belasen es dabei. Ich (und viele andere) sind der Meinung, daß 2cm Styropor mit Kunststoffteilchen drinnen und draußen lebensrettend sein können
            Man kann durchaus abschätzen, wieviel Energie ein Helm absorbiert und bei welchen Unfallszenarien er helfen kann und bei welchen er faktisch nicht mehr helfen kann.
            Das ist dann allerdings keine Meinung mehr, sondern ein harter Fakt.

            Kommentar


            • Lemming
              Erfahren
              • 02.11.2002
              • 167

              • Meine Reisen

              Wieso soll Ich einen Fahrradhelm nach der Motorradnorm testen? Da wurde eine Norm für Radhelme erabeitet und wenn er die besteht, kriegt er das Siegel und wenn nicht, dann nicht.

              zum Rest: Sage nwir mal, es gibt Fakten, aber jedem ist freigestellt, wie er diese interpretiert...

              Matthias

              Kommentar


              • Steffen Schwientek
                Erfahren
                • 25.02.2003
                • 234

                • Meine Reisen

                Zitat von Lemming
                Wieso soll Ich einen Fahrradhelm nach der Motorradnorm testen? Da wurde eine Norm für Radhelme erabeitet und wenn er die besteht, kriegt er das Siegel und wenn nicht, dann nicht.
                Die Normen für Motorradhelme sind wesentlich strenger als für Radhelme. Kein Radhelm erfüllt diese.

                Fast jeder Fahrradhelm hat alle Prüfsiegel, die für Fahrräder "erarbeitet" wurden. Die Helmhersteller werben nicht mit zusätzlicher Sicherheit, die ihr Produkt bietet, sondern mit Form und Belüftung.

                zum Rest: Sage nwir mal, es gibt Fakten, aber jedem ist freigestellt, wie er diese interpretiert...
                Nun ja, dazu müßte man erstmals die Fakten kennen:

                Die Energie (m*a*s), die ein Radhelm sicher absorbiert (Norm!) beträgt
                5kg*3000m/s^2*0,01m=150J (5kg Prüfgewicht, 300g beschleunigung, Styropor wird auf 1cm komprimiert)

                Die kinetische Energie des Radlers beträgt 1/2*m*v^2. Daraus kann man leicht die Geschwindigkeit berechnen, die der Radler haben darf, damit man sich im Wirkungsbereich des Helmes befindet.

                also 1/2mv^2=150J (Welches Gewicht setzen wir an? Nehmen wir am Anfang nur das Gewicht eines Kopfes, 5kg)
                ==> v=7,75m/s=27,9km/h

                Also: Wenn der Kopf alleine durch die Gegend fliegt, wirkt der Helm bis 28km/h.

                Was passiert jedoch, wenn der Radler mit 80kg Körpergewicht und 25km/h Kopf voraus gegen die Wand knallt.
                Die kinetische Energie des Radlers beträgt dann.
                1/2*80kg*(6,9m/s)^2=1929J
                Davon absorbiert der Helm 150J (laut Norm), dem Kopf werden 1779J zugeführt.
                Das entspricht einer Geschwindigkeit von: 6,67m/s=24km/h

                Naja, von einer Schutzwirkung kann hier eigentlich nicht mehr geredet werden

                Kommentar


                • Lemming
                  Erfahren
                  • 02.11.2002
                  • 167

                  • Meine Reisen

                  Keine neuen Fakten mehr, keine neuen Einsichten, wir drehen uns im Kreis. War eigentlich als Friedensangebot gedacht. Leben und leben lassen.....
                  Ich klinke mich aus der Diskussion aus

                  Matthias

                  Kommentar


                  • Becks
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 11.10.2001
                    • 19612
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    So, wenn sich der erste ausklinkt klinke ich mich ein...

                    Ich hab noch nicht mal 3 Seiten gelesen aber schon eine Meinung:


                    Wenn ich alleine unterwegs mit dem Rad bin trage ich keinen Helm. Ich trage die Verantwortung für mich selbst und lebe mit den Folgen.

                    Bin ich für eine Gruppe verantwortlich habe ich schlichtweg schon aus Gewissengründen die Pflicht alles im Rahmen meiner Möglichkeiten zu tun um die Sicherheit der Gruppe zu maximieren.
                    Im Gebirge gehören dazu ordentliches Schuhwerk vorzuschreiben, beim Radfahren ein funktionstüchtiges Rad (mit Reflektoren, guten Bremsen etc.) und eben ein Helm.

                    Ein paar Erlebnisse/Fakten laß ich weiter unten folgen, aber jetzt mal eine allgemeine Frage die sich jeder stellen sollte, auch die die meinen daß ein Helm unnötig ist. Ich leite eine Gruppe und es passiert was. Wie komme ich dann hinterher (unabhängig von irgendwelchen Vorschriften) mit mir selber klar wenn ich mir ständig die Frage stellen muß: "Wäre es auch passiert oder so schlimm ausgegangen wenn ich einen Helm vorgeschrieben hätte ?". Wie komme ich mit der Frage der Eltern klar ("Warum wurde kein Helm getragen ?") wenn das Kind dank einer Schädelverletzung bleibende Schäden hat ?
                    Ja, das ist der Extremfall und sehr unwahrscheinlich, aber man kann immer derjenige sein den es erwischt. Hat jemad auf sowas Bock ? Ich nicht, daher schreibe ich lieber etwas vor was hinterher unnötig war oder sich im extremsten Fall als nutzlos erwies, aber mein Gewissen ist die Kohle wert.

                    Zu Fakten:
                    Helme schützen. Alles was ich als zusätzliche Schicht über meiner Haut trage schützt, egal was es sein mag. Und gerade mein Kopf ist von Haus aus nicht gerade besonders stabil gebaut und zudem ziemlich unverzichtbar.
                    Daher trage ich bei allen Tätigkeiten bei denen ich ein reales erhöhtes Riskio sehe einen Helm - also beim Klettern, bei Bauarbeiten und bei THW-Einsätzen.

                    Bisher durfte ich folgende Sachen miterleben:

                    THW-Einsatz:
                    Beim Baumfällarbeiten platzte ein größeres Stück Baum (gefroren) beim Umfallen weg und flog nem Freund von mir direkt ins Gesicht. Der Bursche (115 kg schwer) wurde glatt von den Beinen gefegt, der Helmgurt ging auf, der Helm hatte ne große Lücke an der Seite und flog weg. Außer nem blauen Auge und ein paar Schürfwunden durch den Gurt ist aber nichts passiert - ohne Helm hätte der Kopf den Aufprall fressen müssen und das wäre sicher nicht ohne weitere Schäden abgegangen.

                    THW-Einsatz:
                    Nix spezielles, aber kam immer mal wieder vor daß man irgendwie beim Aufstehen oder beim Durchgehen die decke oder nen Vorsprung übersehen hat. *BONK* und voll dagegen. Manchmal hat es mich dabei fast umgefegt aber passiert ist nie was.


                    Eisklettern:
                    Tauwetter, Sertigfälle bei Davos. Ich stand nen halben Tag lang untenb und hab gesichert. In der Zeit spuckte der Hang alles, wirklich alles. Vom Kieselstein bis hin zu kopfgroßen Felsen kam wirklich alles geflogen, Eisklötze und -platten nicht eingerechnet. Die großen Brocken hätten das sichere Aus bedeutet, auch mit Helm, aber kleinere Sachen bekam ich doch ab. In einer solchen Situation kann der Helm nicht groß genug sein, ich hätte am liebsten so ein Lord Helmchen-Teil aus Spaceballs aufgehabt. Passiert ist aber trotz zig Einschläge kleinerer Kaliber nix.

                    MTB-Fahren:
                    Durch den Wald geprescht, mein Freund übersieht einen ungünstig hängenden Ast. Volltreffer knapp über der Stirn (mit Helm), das Fahrrad fiuhr weiter, ihn hat es schlichtweg aus dem Sattel gefegt. Der Helm hatte ne tierische Delle, ihm ist nix passiert.


                    Und wem solche Storys nicht reichen soll sich einen x-beliebigen Helm schnappen und mal folgendes ausprobieren:
                    Aufsetzen und dann den Kopf gegen ne Mauer knallen. Ich hab sowas schon mit Kletterhelmen, Fahrradhelmen, den Dingern vom Bund und den Schüsseln des THW ausprobiert. Jedes Mal das gleiche Ergebnis - der Stoß wird gedämpft, man spürt kaum was auch wenn man wirklich hart gegen die Wand wummert.
                    Wer nen Kumpel zur Hand hat soll sich mal nen Helm aufziehn und sich dann von dem Kumpel mit der Faust auf dem Kopf schlagen lassen. Macht wirklich nix aus, hab ich auch schon getestet.

                    Oh, und wer mal nen Test auf Reibung machen will und nen Helm übrig hat:
                    Flex schnappen, grobe Schruppscheibe einspannen und mal hart über den Helm fahren. Dürfte ähnliche Abschürfungen geben wie wenn man mit der Stelle ne Strecke über Asphalt rutscht. Ich geh jede Wette ein daß nach so ner Tortur der Helm ganz schön kaputt aussieht aber noch nicht ganz durch ist.
                    So, und nun nehme man die gleiche Flex und mache den Versuch mit der eigenen Kopfhaut. Oder etwa doch nicht ? ....

                    Alex
                    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                    Kommentar


                    • alfi
                      Erfahren
                      • 16.02.2003
                      • 252

                      • Meine Reisen

                      Hi Becks,

                      und ich dachte, das Zeitalter der Alchimisten sei schon lange vorüber .
                      Hoffe nur, dass Al - chemie nichts mit Al - ex zu tun hat .

                      mfg alfons

                      Kommentar


                      • Becks
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 11.10.2001
                        • 19612
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        Och, praktisch ausprobieren was denn so ne Ausrüstung bringt find ich schon ok. Dann weiß ich wenigstens worauf ich mich da einlasse. Ich hab mich auch erst mal aus 2 m Höhe in n Seil geworfen und nicht das Ganze an ner 30 m-Wand ausprobiert. Im Fernsehn ham se auch mal die Wirkung von Motorradkleidung sehr anschaulich gezeigt. Da wurde n Stuntman an n Auto gehängt und 50 m über Teer geschleift. Nix passierte, n paar Kratzer hatte die Kleidung. Dann ham se Jeans über die Lederkleidung gezogen und den Versuch wiederholt. Von der Jeans war nix mehr da.

                        Was mir noch einfiel: Es wurden die Statistiken erwähnt (Australien ?), bei denen die Anzahl der toten Radfahrer nicht sank als man den Helm einführte.
                        Das mag sein, aber wenn ich beim Klettern nen 2 m großen Fels abkriege ist der Helm überfordert. Fahr ich mit dem Rad vor nen 40-Tonner brauch ich auch keinen Helm mehr, dann isses aus. Was daher interessanter wäre ist die Betrachtung der Anzahl Unfälle bei denen Schädelverletzungen auftraten. Ich denke da hat die Zahl rapide abgenommen.
                        Was auch nicht bedacht wird: Auch die Autoindustrie ändert sich. Der Mercedes Geländewagen wurde z.B. vorne abgerundet weil er für Zweiradfahrer und Fußgänger viel gefährlicher war als das neue runde Design. Solche Entwicklungen fließen auch mit in Statistiken ein. Man darf auch nicht vergesen daß ne Sicherheitsausstattung das Verhalten ändern kann. Wenn ich mich recht entsinne war das der Fall als so langsam ABS aufkam. Man dachte - juchu, die Unfälle werden weniger, aber nix geschah. Die Leute dachten "ej, ich hab bessere Bremsen" - und fuhren schneller.

                        Sind halt nur Statistiken, aber der Versuch mit der Flex sollte überzeugen.

                        Alex
                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                        Kommentar


                        • Steffen Schwientek
                          Erfahren
                          • 25.02.2003
                          • 234

                          • Meine Reisen

                          Zitat von Becks
                          So, wenn sich der erste ausklinkt klinke ich mich ein...

                          Bin ich für eine Gruppe verantwortlich habe ich schlichtweg schon aus Gewissengründen die Pflicht alles im Rahmen meiner Möglichkeiten zu tun um die Sicherheit der Gruppe zu maximieren.
                          Im Gebirge gehören dazu ordentliches Schuhwerk vorzuschreiben, beim Radfahren ein funktionstüchtiges Rad (mit Reflektoren, guten Bremsen etc.) und eben ein Helm.
                          Diese Argumentation greift nur, wenn eine Schutzwirkung des Helms belegt ist.

                          Ein paar Erlebnisse/Fakten laß ich weiter unten folgen, aber jetzt mal eine allgemeine Frage die sich jeder stellen sollte, auch die die meinen daß ein Helm unnötig ist. Ich leite eine Gruppe und es passiert was. Wie komme ich dann hinterher (unabhängig von irgendwelchen Vorschriften) mit mir selber klar wenn ich mir ständig die Frage stellen muß: "Wäre es auch passiert oder so schlimm ausgegangen wenn ich einen Helm vorgeschrieben hätte ?".
                          [Wie komme ich mit der Frage der Eltern klar ("Warum wurde kein Helm getragen ?") wenn das Kind dank einer Schädelverletzung bleibende Schäden hat ?
                          Ja, das ist der Extremfall und sehr unwahrscheinlich, aber man kann immer derjenige sein den es erwischt. Hat jemad auf sowas Bock ? Ich nicht, daher schreibe ich lieber etwas vor was hinterher unnötig war oder sich im extremsten Fall als nutzlos erwies, aber mein Gewissen ist die Kohle wert.
                          Du gehst davon aus, daß der Helm zumindest nicht schaden kann. Würdest du den Teilnehmern empfehlen, eine Hasenpfote zu tragen? Schaden kanns ja nicht.
                          Naja, Unfälle. die ein Fahrradhelm verursacht hat, gibts definitiv. Die treten aber nicht beim Fahrradfahren (da läßt sich immer mutmaßen, ob der Helm geholfen hat oder geschadet hätte) auf, sondern beim spielen auf dem Spielplatz (Strangulation durch den nicht abgenommenen Helm).
                          Weiteren "Schaden" verursachst du, indem du den Kindern das Radlen erschwerst.

                          Zu Fakten:
                          Helme schützen. Alles was ich als zusätzliche Schicht über meiner Haut trage schützt, egal was es sein mag. Und gerade mein Kopf ist von Haus aus nicht gerade besonders stabil gebaut und zudem ziemlich unverzichtbar.
                          Daher trage ich bei allen Tätigkeiten bei denen ich ein reales erhöhtes Riskio sehe einen Helm - also beim Klettern, bei Bauarbeiten und bei THW-Einsätzen.
                          Siehst du denn beim Fahrradfahren ein höheres Risiko?

                          [/quote]
                          MTB-Fahren:
                          Durch den Wald geprescht, mein Freund übersieht einen ungünstig hängenden Ast. Volltreffer knapp über der Stirn (mit Helm), das Fahrrad fiuhr weiter, ihn hat es schlichtweg aus dem Sattel gefegt. Der Helm hatte ne tierische Delle, ihm ist nix passiert.
                          [/quote]

                          Gutes Beispiel. Zeigt aber auch die Schattenseite des Helms. Durch den Helm wird der Wirkungsquerschnitt größer, die Gefahr des hängenbleibens wird größer.

                          Und wem solche Storys nicht reichen soll sich einen x-beliebigen Helm schnappen und mal folgendes ausprobieren:
                          Aufsetzen und dann den Kopf gegen ne Mauer knallen. Ich hab sowas schon mit Kletterhelmen, Fahrradhelmen, den Dingern vom Bund und den Schüsseln des THW ausprobiert. Jedes Mal das gleiche Ergebnis - der Stoß wird gedämpft, man spürt kaum was auch wenn man wirklich hart gegen die Wand wummert.
                          Das Problem ist, daß der Fahrradhelm genau davor wenig schützt. Weiter oben habe ich vorgerechnet, um wieviel ein Fahrradhelm zu dämpfen vermag. Das Problem bei solcherart Vergleichen ist einfach der lächerliche Impuls, die du dem Helm zumutest.

                          Oh, und wer mal nen Test auf Reibung machen will und nen Helm übrig hat:
                          Flex schnappen, grobe Schruppscheibe einspannen und mal hart über den Helm fahren. Dürfte ähnliche Abschürfungen geben wie wenn man mit der Stelle ne Strecke über Asphalt rutscht. Ich geh jede Wette ein daß nach so ner Tortur der Helm ganz schön kaputt aussieht aber noch nicht ganz durch ist.
                          Du willst mit dem Fahrradhelm über Asphalt schlittern? Der Fahrradhelm ist kein Integralhelm. Bestenfalls kann dich der Helm vor Schürfwunden beraten. Schlimmstenfalls kann der Helm ein Rotationstrauma verursachen

                          Motorradhelme schützen deswegen, weil dieser Integralhelm problemlos auf Asphalt schlittern kann.Ein Fahrradhelm kann das nicht wegen der Bauform und dem verbauten Material

                          Kommentar


                          • Shirkan
                            Fuchs
                            • 12.09.2002
                            • 1901

                            • Meine Reisen

                            hi,

                            @Becks:

                            deine Ansichten kann ich voll verstehen, ich habe die gleichen!

                            aber Steffen S. wirst du damit sicher nicht überzeugen! ;)

                            Steffen wird keiner überzeugen können!
                            mfg
                            Sebastian

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                            • Becks
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 11.10.2001
                              • 19612
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              @Steffen:

                              Moin, ich schlag mal einfach folgendes vor. Schnapp nen Helm beliebiger Bauart. Dann knall einmal mit dem Kopf gegen die Wand mit und ohne Helm. Und dann beantworte die Frage: Wann tut es mehr weh ? Rechnen kann man lang, Praktisch ausprobieren ist weitaus besser.

                              Denn: Helme schützen !
                              Ach ja - Hasenpfoten auch, wenn se dick genug sind und man se sich auf den Kopf binden kann. Allerdings bevorzuge ich dann doch lieber Plastik und Styropor. Sieht nicht so seltsam aus, es stehen keine störenden Pfotenteile ab und pflegeleichter sind Helme auch noch.

                              Also - einfach mal aufsetzen und Kopp gegen Wand wummern.

                              Zum Risiko:
                              Ja, ich sehe beim Radfahren ein erhöhtes Risiko. Ich bewege mich mit einer erhöhten Geschwindigkeit (bergab schon mal 60 km/h) und habe dabei keine weitere Knautschzone um mich rum. Zudem befinde ich mich in unmittelbarer Nähe von Gegenständen die noch weitaus schneller und mit tw. stark erniedrigter Intelligenz gesteuert werden (Autos und LKWs) sowie Sachen die auch beim lautesten Schrei nicht ausweichen wollen (parkende Autos, Omas ohne Höhrgerät).

                              Zum dem MTB-Unfall: Auch ohne Helm hätte es den Burschen knapp über der Stirn erwischt. Hängengeblieben wäre er auch so, nur anstelle mit nem Styroporklotz am Kopf mit dem Kopp selbst.
                              Die Vergrößerung des Wirkungsquerschnitts halte ich für vernachlässigbar, oder kennst Du eine Reihe von Leute die behaupten können, um wirkliche Haaresbreite an irgendwas vorbeigeschraddelt zu sein ?


                              Alex
                              After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                              • Loki
                                Erfahren
                                • 19.04.2003
                                • 112

                                • Meine Reisen

                                Ja, alles was man sich über den Kopf stülpt schützt in gewissem Maß. Stellt sich die Frage, ob dieses Maß im Bereich des Erforderlichen liegt.

                                @Becks: natürlich dämpft der Fahrradhelm den Einschlag auf den Kopf. Nur: wenn mir jemand mit der Faust auf den Kopf kloppt, dann überlebe ich das auch ohne Helm problemlos (mehrfach getestet). Tut vielleicht mehr weh als mit Helm aber gefährlich ist das noch lange nicht.
                                Wenn mir jemand mit dem Auto über den Kopf fährt, dann überlebe ich das nicht. Weder ohne noch mit Helm.
                                Wie dargelegt wurde schützt ein Helm vor kleineren Verletzungen - die einen Helm aber nicht erforderlich machen würden weil man sie auch ohne überleben würde.
                                Davon abgesehen ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass jemand überhaupt einen Fahrradunfall hat, bei dem der Kopf in Mitleidenschaft gezogen wird.
                                Ich bin kein genereller Helmgegner - beim Motorradfahren trage ich einen. Aber bei dem ist auch erwiesen, dass er im Falle eines Unfalls etwas bringt. Ausserdem ist das Risiko deutlich höher, dass es zu einem schweren Unfall kommt.
                                Wenn mir als Gruppenleiter Eltern irgendwelche Vorwürfe machen würden, weil ihr Kind eine Kopfverletzung hat, dann würde ich sie erst mal fragen warum sie denn keinen Helm mitgegeben haben, wenn sie der Meinung sind, dass so etwas erforderlich sei. Im Übrigen habe ich mich an geltendes Recht gehalten (keine Helmpflicht) insofern ist mir nichts vorzuwerfen. Denn sonst könnten auf der anderen Seite ja auch ihrgendwelche Eltern kommen um mich zu verklagen, weil ihr Kind bei einem Unfall beide Knie zertrümmert hat und nicht mehr laufen kann. Man hätte ja genausogut (ebenfalls freiwillig wie beim Helm) Knieschoner tragen können um alles menschenmögliche zu tun um Verletzungen zu vermeiden. Das sind alles FREIWILLGE Schutzmaßnahmen und niemand ist verpflichtet, sie anzuwenden. Auch nicht als Gruppenleiter. Man KANN, aber man MUSS nicht.
                                Davon abgesehen: wer das Verletzungsrisiko möglichst ausschliessen will, der möge sein Goldstück doch bitte zu Hause an die Heizung ketten und nicht auch noch nach draussen in die gefährliche Welt schicken.

                                Cheers,

                                Loki.
                                Was organisch ist, kann auch verdaut werden.

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                                • Steffen Schwientek
                                  Erfahren
                                  • 25.02.2003
                                  • 234

                                  • Meine Reisen

                                  Denn: Helme schützen !
                                  Ach ja - Hasenpfoten auch, wenn se dick genug sind und man se sich auf den Kopf binden kann. Allerdings bevorzuge ich dann doch lieber Plastik und Styropor. Sieht nicht so seltsam aus, es stehen keine störenden Pfotenteile ab und pflegeleichter sind Helme auch noch.

                                  Also - einfach mal aufsetzen und Kopp gegen Wand wummern.
                                  Danke, ih bin nicht masochistisch veranlagt. Natürlich dämpft ein Helm. Es ist nur die Frage, wieviel er aborbieren kann. Und das ist halt nicht sehr viel. In dem Bereich, in dem du mit dem Kopf gegen die Wand brettern willst, befindest du dich im Bereich der Helmspezifikationen (Absorption von 150J kin. Energie).
                                  Nicht aber wenn du mit 25km/h und deinem Körpergewicht gegen die Wand bretterst.

                                  Dann habe ich auch mögliche Schadenswirkungen des Helms genannt., zu einer hast du dich geäußert (Wirkungsquerschnitt), zur anderen nicht (Gefahr einer Rotationsbeschleunigung)

                                  Zum Risiko:
                                  Ja, ich sehe beim Radfahren ein erhöhtes Risiko. Ich bewege mich mit einer erhöhten Geschwindigkeit (bergab schon mal 60 km/h) und habe dabei keine weitere Knautschzone um mich rum. Zudem befinde ich mich in unmittelbarer Nähe von Gegenständen die noch weitaus schneller und mit tw. stark erniedrigter Intelligenz gesteuert werden (Autos und LKWs) sowie Sachen die auch beim lautesten Schrei nicht ausweichen wollen (parkende Autos, Omas ohne Höhrgerät).
                                  Auch hier ist ein Blick in die Statistik hilfreich. 2002 starben im Straßenverkehr noch keine 600 Radfahrer (Quelle:statistisches Bundesamt). Im Gleichen Zeitraum starben etwa 6000 Autofahrer. Die Verkehrsleistung der Radfahrer beträgt 9-15% (je nachdem, wen man fragt, das statistische Bundesamt geht von 9% aus).
                                  Radfahren ist also etwa genauso sicher wie Auto fahren. Was eigentlich schon verwundert, Auto fahren ja nur Erwachsene, die zudem noch eine extra Ausbildung genossen haben.

                                  Würdest du einem Autofahrer empfehlen, einen Helm aufzusetzen? Immerhin sterben auch die meisten Autofahrer an den folgen einer schweren Kopfverletzung.

                                  Die Vergrößerung des Wirkungsquerschnitts halte ich für vernachlässigbar,
                                  Bei dem geringen Schutzpotential des Fahrradhelms sind auch kleine Schadenswirkungen nicht vernachlässigbar.

                                  oder kennst Du eine Reihe von Leute die behaupten können, um wirkliche Haaresbreite an irgendwas vorbeigeschraddelt zu sein ?
                                  Mich selbst. Fahre natürlich ohne Helm unter einer Baumallee durch. Dabei ist es schon häufiger passiert, daß ich mit dem Kopf Ästchen streifte. Unweit oberhalb ist aber ein dicker Ast.

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                                  • Polarfuchs
                                    Anfänger im Forum
                                    • 01.10.2002
                                    • 37
                                    • Privat

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                                    hi

                                    @steffen

                                    brauchst dich gar nicht so anzustrengen. ich hol mir auch den 200. eintrag, wenn es denn sein muss (wie schon den 100sten).

                                    @loki

                                    ich hab noch was was du vergessen hast: ein helm schützt auch nicht vor dem ertrinken!

                                    tschüß
                                    alex

                                    Kommentar


                                    • Loki
                                      Erfahren
                                      • 19.04.2003
                                      • 112

                                      • Meine Reisen

                                      @Polarfuchs: war zwar ein sinnloser Kommentar - Wassersport ist erst nächstes Mal dran - aber ich freue mich, dass du trotz gegensätzlicher Meinungen mit mir sprichst

                                      Cheers,

                                      Loki.
                                      Was organisch ist, kann auch verdaut werden.

                                      Kommentar


                                      • Polarfuchs
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                                        • 01.10.2002
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                                        hi

                                        @loki

                                        war nicht böse gemeint, aber es kam mir so vor als hättest du genau die beispiele ausgewählt, bei denen der helm wirklich nichts bringt (faust, auto fährt drüber). aber es gibt sicher auch einen bereich zwischen diesen beiden, in dem ein helm gerade das leben rettet.

                                        tschüß
                                        alex

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                                        • Loki
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                                          • Meine Reisen

                                          @Polarfuchs: das Beispiel mit der Faust stammt nicht von mir, sondern von Becks - hab nur darauf geantwortet.

                                          Cheers,

                                          Loki.
                                          Was organisch ist, kann auch verdaut werden.

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