in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

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  • HUIHUI
    Fuchs
    • 07.08.2009
    • 2140
    • Privat

    • Meine Reisen

    #81
    AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

    Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
    Das ist IMHO sogar noch gewaltig untertrieben.

    Wenn wirklich jeder in die Berge zieht, der dort leben will, mal angenommen, er kann das finanzieren, dann dürften die Berge bald völlig zersiedelt sein. Die Ressourcen müsste man dann nach dieser Argumentation vor Ort schaffen, was aber nicht geht, wenn man nicht in vorindustrielle Zeiten zurück will, also wieder Ressourcenverbrauch für die Versorgung dieser ganzen Menschen.

    Sinnvoll wäre in dieser Diskussion daher mal der Vergleich der Ökobilanz eines Bergtouristen, der dort zweimal im Jahr hinfährt und von einer Unterkunft, die dort gebaut wurde, eben nu einen entsprechenden Anteil nutzt (bzw. verursacht) samt seiner anteiligen Versorgung gegen einen Bergbewohner, der das ganze Jahr dort wohnt und dementsprechend das ganze Jahr Ressourcen beansprucht.
    Ist aber ne Aufgabe für ne Doktorarbeit.

    Ob da unterm Strich wirklich ein Unterschied rauskommt, wage ich allerdings sehr zu bezweifeln.
    Ach Quark, das ist doch total toll in den Bergen, da Leben dann alle vom gegenseitigen Haareschneiden und im Winter wird ökologisch wertvoll verhungert, ganz ohne Leiden. Da freut sich die Natur.
    Das Gebirge ist höchst lebensfeindlich WENN die Ressourcen wirklich vor Ort beschafft werden müssen. Es geht hier doch eh nur um "wischi-waschi" Öko, der böse Holländer im Gebirge. Als ob nicht die ganzen SUV's der Steuersünder in .ch und .li, welche Jahrum gefahren werden, nicht wesentlich mehr dreck in die Luft blasen als alle Urlauber zusammen. Von der Idee wenn plötzlich jeder Chinese und Inder ein Auto fahren wolle gar nicht zu reden.
    Die Diskussion ist ähnlich verlogen wie Veganer mit Internet, Heizung und die Bahn fahren(natürlich mit Atomstrom aus Frankreich und tausenden Wildunfällen pro Jahr) aber dann doch davon reden das SIE selbst die Welt retten. In die Tasche lügen, mehr ist das nicht. Und gibst du dem Hippie n Batzen Geld wird er zum Bessermensch mit der Blue-Efficiency E-Klasse, verbraucht ja nur 4.5l Diesel. Spenden und in den Wald ziehen macht nämlich keiner der mir je begegnet ist.
    Ich bin ziemlich einfach. Ich trinke guten Wein, das ist konzentrierter Sonnenschein.

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    • beigl
      Fuchs
      • 28.01.2011
      • 1669
      • Privat

      • Meine Reisen

      #82
      AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

      Zitat von HUIHUI Beitrag anzeigen
      ähnlich verlogen wie Veganer mit Internet
      Werden denn durch das Internet Tiere ausgenutzt? Ein Modem aus Frosch oder so?
      Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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      • below
        Erfahren
        • 25.06.2013
        • 492
        • Privat

        • Meine Reisen

        #83
        AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

        Mir ist die Sichtweise des Ausgangsbeitrages auch etwas zu reißerisch und einseitig. Klar würde ich auch gerne auf das Auto verzichten um in den Urlaub ans Meer, den Kurztrip in die Berge, oder einfach nur zur Arbeit zu fahren.

        Ohne Familie war das auch alles kein Problem. Da haben mich ca. 20 Stunden Fahrtzeit von Mittelhessen nach Südtirol, gefühlte 30x Umsteigen und das Sprinten von einem Gleis zum nächsten auch nicht gestört. Ich kann mich aber auch noch gut an die Strapazen erinnern. Von den Kosten mal ganz abgesehen.

        Das selbe mit einem 4jährigen würde ich mir bestimmt nicht antun, wenn ich die gleiche Strecke auch in 6,5 Stunden mit dem Auto fahren kann und wir entspannt am Urlaubsort ankommen.

        Was soll ich jetzt als Konsequenz daraus ziehen? Nur noch Urlaub im Sauerland? Oder gar keinen mehr?

        Selbes Spiel beim Weg zur Arbeit. Wir wohnen in einer Stadt mit <> 70TSD Einwohnern, seit unser Sohn auf der Welt ist aber in einem Stadtteil etwa 5km außerhalb. Die Infrastruktur was den Nahverkehr angeht ist hier, zumindest im Innenstadtbereich, eigentlich sehr gut. Ich arbeite aber in der nächsten Stadt ca. 30km entfernt. Mit dem Auto benötige ich für die einfache Strecke keine 20 Minuten. Mit Bus und Zug, wenn alles glatt läuft, zwischen 1,5 und 2,5 Stunden (einfache Strecke !!!) inkl. 3 Mal Umsteigen. Das würde für mich bedeuten, dass unser Kleiner längst schläft wenn ich von der Arbeit komme. Bei einer Strecke von 60km sind sind das 40 Minuten gegen 3-5 Stunden - und das jeden Tag!

        Soll ich jetzt meinen sehr guten Job aufgeben oder alternativ das Haus, meinen Sohn aus seinem sozialen Umfeld reißen und in eine Stadt ziehen die mir nicht gefällt?


        Der Zeigefinger lässt sich immer schnell erheben wenn es die eigenen Lebensumstände zulassen, wenn man weder beruflich noch familiär gebunden ist und es sich leisten kann.
        Gruß Michael

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        • opa
          Lebt im Forum
          • 21.07.2004
          • 6820
          • Privat

          • Meine Reisen

          #84
          AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

          Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
          Wo liest Du jetzt den Besserverdiener raus?
          Meine Argumentation gilt für jeden Schichtarbeiter mit Wochenenddiensten.
          Frag mal Leute in der medizinischen oder sozialen Branche.
          Urlaub auf Abruf wird doch immer normaler, auch bei Jobs knapp über Hartz VI.

          Ich finde es halt recht arrogant, wenn man sich finanziell und zeitlich solche Überlegungen leisten kann, auf die angeblich böse Masse moralisch einzudreschen.
          Die meisten davon würden gerne was für die Umwelt tun, wenn es sie nicht erhebliche Einbußen in der eh schon knappen Lebensgestaltung kosten würde (was keinesfalls rein monetäre zu verstehen ist).
          Gruß
          kai

          na, vollgasjob etc hat sich für mich nach gestresstem management angehört. nicht falsch verstehen, habe prinzipiell nichts gegen besserverdiener - gehöre wahrscheinlich selbst dazu

          wie gesagt, finde die herangehensweise des TO absolut super - meine eigene um dimensionen schlechter. so wie der TO das vorlebt ist schon vorbildlich. dass seine Art zu leben auch andere zu 100% umsetzen - diese forderung ist einfach unrealistisch. Ich zumindest könnte es nicht. aber gut finde ich es trotzdem.

          ach ja, und damit sich überhaupt etwas bewegt - dafür sind maximalforderungen manchmal gar nicht schlecht.

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          • Nicknacker2
            Fuchs
            • 10.06.2011
            • 1295
            • Privat

            • Meine Reisen

            #85
            AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

            Zitat von below Beitrag anzeigen
            Soll ich jetzt meinen sehr guten Job aufgeben oder alternativ das Haus, meinen Sohn aus seinem sozialen Umfeld reißen und in eine Stadt ziehen die mir nicht gefällt?
            Immer locker bleiben... Ursprünglich ging es hier um die Frage, wie viele Kilometer man mit einem Pkw zurücklegen soll/darf/muss, um ein Hobby auszuüben bzw. ob es nicht sinnvoll ist, das Hobby dem Wohnort entsprechend zu wählen. Niemand verlangt von Dir, Deine Familie, Deinen Job oder Deinen Wohnsitz aufzugeben, um die Ökobilanz zu retten!

            Ich habe ja kein Auto, und im Alltag benötige ich eigentlich auch keins: Ich wohne und arbeite im selben Gebäude, meine Einkäufe kann ich zu 95% zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen, bin beim Car-Sharing angemeldet und die U-Bahn-Haltestelle ist auch keine 5 Minuten entfernt. Nein, ich bin kein hipper Großstadt-Öko und habe auch keine Kundenkarte bei Alnatura , sondern habe mich lediglich meinem Umfeld, den Rahmenbedingungen und meiner ökonomischen Situation angepasst. Okay, soweit das Vorgeplänkel und jetzt kommt das ABER: Manchmal fände ich ein Auto schon praktisch, nämlich dann, wenn ich mein Hobby(!) Klettern ausüben möchte. Gut, in die Kletterhalle komme ich problemlos mit der Bahn oder im Sommer mit dem Rad. Aber um an den Fels zu kommen, ist ein Auto schon praktisch. Da bin ich dann auf andere angewiesen, die mich im Auto mitnehmen. Grundsätzlich könnte man auch mit Zug und Rad an die Felsen kommen, was mich nicht stören würde, da ich gerne Rad fahre, aber dann müsste ich wohl bouldern...

            Beim Natursport besteht einfach der Widerspruch, dass man idR erst einmal Ressourcen der Natur verbraucht, um diese dann zu genießen. Ob das nun Bergsteigen, Klettern, Kanufahren oder sonst was ist, ist eigentlich egal. Gut, jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:

            1. Scheiß egal, gib Gas!

            2. Man wählt die Ziele, Reisemittel und Unternehmungen so, dass die Anfahrtsstrecken in einem vernünftigen Verhältnis zum erbrachten Nutzen (Erholung, Erlebnisse, ...) stehen. Was nun vernünftig ist, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Das kann keiner mit dem erhobenen Zeigefinger vorschreiben. Ich denke, sich alleine darüber mal Gedanken zu machen, ist schon viel Wert. Beispiel: Muss ich für ein verlängertes Wochenende wirklich in die Alpen fahren oder ist nicht ein nahes Mittelgebirge auch ein schönes Ziel zum Wandern und Klettern? Ist der Erholungswert in diesem Fall nicht sogar viel höher, weil man deutlich weniger Reisestress hat? Und kann ich mit dem gesparten Spritgeld nicht lieber schön Essen gehen?

            Noch ein letzter Gedanke: Meine letzten Urlaube habe ich alle im Ausland verbracht und bin dabei natürlich geflogen. Gleichzeitig ist die Wunschliste mit Zielen/Wanderungen/Unternehmungen in Deutschland immer länger geworden. Daher werde ich nächstes Jahr definitiv einen Teil meines Urlaubes in Deutschland verbringen. Die CO2-Bilanz spielt dabei eher eine untergordnete Rolle, aber ich muss noch so viel sehen in meiner Heimat.
            Signaturen sind prätentiös. :D

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            • below
              Erfahren
              • 25.06.2013
              • 492
              • Privat

              • Meine Reisen

              #86
              AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

              Zitat von Nicknacker2 Beitrag anzeigen
              Immer locker bleiben... Ursprünglich ging es hier um die Frage, wie viele Kilometer man mit einem Pkw zurücklegen soll/darf/muss, um ein Hobby auszuüben bzw. ob es nicht sinnvoll ist, das Hobby dem Wohnort entsprechend zu wählen.
              Ist mir schon klar, aber im Grunde geht es dem Thread-Ersteller genau darum. Wer halt net in den Bergen wohnt hat auch kein Recht darauf seine Freizeit dort zu verbringen.
              Gruß Michael

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              • Raphsen
                Dauerbesucher
                • 29.05.2005
                • 617

                • Meine Reisen

                #87
                AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                Ich gebe zu mein Eingangspost war bewusst provokativ. U.a. weil ich in den letzten 5 Jahren insgesamt ueber 12 Montate auf Radtour war hat sich bei mir das Auto als Feindbild etabliert. Ich hasse sozusagen Autos.

                Dazu finde es halt schade dass man mittlerweile im Sommer hier nicht mehr in den Alpen Radfahren kann (da all 3-4 Sekunden ein Auto oder Motorrad vorbeisaust), die SAC Huetten gestopft voll sind, man bei schoenen Touren fast schon anstehen muss etc. Ich weiss es ist paradox, schliesslich lebt die Schweiz ja auch vom Tourismus... trotzdem finde ich es schade. Der Druck auf die Alpen als Erholungsraum ist sehr gross.. ich denke vorallem auch weil viele Leute die in Staedten wohnen diesen Raum nutzen.

                Es geht aber ueberhaupt darum dass ich etwas verboten werden soll. Vielmehr wollte ich etwas das Gespuehr dafuer kriegen inwiefern sich andere Leute auch diesem Konflikt bewusst sind (Berge geniessen und gleichzeitig die Berge zu zerstoeren) und was sie sich fuer Gedanken dazu machen. Ich bin daran selbst ja Teil davon. Deswegen muss man nicht gleich so aufschreien...


                PS:
                Und ja ich heize im Winter und ich mache mir sehr viele Gedanken darueber wann und wieviel ich heize. Das heizen in einem groessen Block ist uerbirgens recht effizient, verglichen mit Einfamilienhaeusern. Ihr koennt ja einen neuen Thread dazu aufmachen falls Interesse besteht. In diesem Thread gings mir um die Bergewelt.
                Gipfelsammlung

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                • Canadian
                  Fuchs
                  • 22.01.2010
                  • 1328
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                  Zitat von Raphsen Beitrag anzeigen
                  Ich gebe zu mein Eingangspost war bewusst provokativ. U.a. weil ich in den letzten 5 Jahren insgesamt ueber 12 Montate auf Radtour war hat sich bei mir das Auto als Feindbild etabliert. Ich hasse sozusagen Autos.

                  Dazu finde es halt schade dass man mittlerweile im Sommer hier nicht mehr in den Alpen Radfahren kann (da all 3-4 Sekunden ein Auto oder Motorrad vorbeisaust), die SAC Huetten gestopft voll sind, man bei schoenen Touren fast schon anstehen muss etc. [...]
                  Mein Eindruck seit dem ersten Beitrag...die Umwelt als vorgeschobener Grund...

                  Da ist echt die Frage, wem man einen Wohnortwechsel nahelegen soll... Bei deinen Motiven solltest du dich eher an deine Landsmänner wenden, als unter anderem an ausländische Autofahrer.

                  Du kannst es natürlich auch machen wie bei den Surfern auf Hawaii: "Hier nur für Locals" und alle anderen bekommen eins auf die Nase.
                  Bilder aus dem Saltfjell.
                  flickr

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                  • blue0711
                    Alter Hase
                    • 13.07.2009
                    • 3621
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                    Zitat von Nicknacker2 Beitrag anzeigen
                    Beim Natursport besteht einfach der Widerspruch, dass man idR erst einmal Ressourcen der Natur verbraucht, um diese dann zu genießen. Ob das nun Bergsteigen, Klettern, Kanufahren oder sonst was ist, ist eigentlich egal.
                    Wo soll da ein Widerspruch sein? Das stimmt so nämlich gar nicht, bzw. nur dem ersten oberflächlichen Anschein nach.

                    Wenn einer in den Bergen wohnt, verbraucht er für Zufahrt, Ressourcenversorgung, Grundstück unterm Strich sehr wahrscheinlich mehr Ressourcen und defintiv mehr Fläche als jemand, der dahin fährt, um nur die Gegend zu besuchen.

                    Was ist zerstörerischer für eine schöne Landschaft? Wenn 1000 Leute vorbeikommen, um sie sich anzuschauen oder einer dort ein Haus baut?

                    Zitat von below Beitrag anzeigen
                    Wer halt net in den Bergen wohnt hat auch kein Recht darauf seine Freizeit dort zu verbringen.
                    Und genau das ist Polemik, weil es mit den tatsächlichen Umwelt-Problemen nichts zu tun hat. Es sei denn, man führt die Aristokratie wieder ein, aufbauend auf Geld.
                    Kann man sich in Mallorca anschauen, da kaufen sich die Leute einfach den Küstenstreifen und sperren dann die öffentlichen Wege.

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                    • blackteah
                      Dauerbesucher
                      • 22.05.2010
                      • 779
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #90
                      AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                      Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                      Tschulligung, aber das is doch dieselbe Arroganz in Grün.

                      Für DICH ist Bahnfahren schöner, für DICH ist Bioessen wichtig.
                      Ich bin nach einer Bahnfahrt vn mehr als einem halben Tag völlig gerädert und von Bioessen hab ich zu 70% die Schnauze voll, weil es etwa in dem Prozentsatz Verarsche ist.

                      Mal daran gedacht, dass die Leute, die Dich so aufregen, schlicht andere Prioritäten gesetzt haben und es DIE aufregt, dass dann einer daher kommt, der meint, Ihnen vorschreiben zu müssen, über was sie sich Gedanken zu machen haben?
                      Und diese Leute DESWEGEN die Rundumschleuder als Argument bringen, weil sie es leid sind, dass dauernd irgendeiner meint, SEINE Prioritäten seien die richtigen?

                      In der Umweltdiskussion und allen Unterthemen fühl ich mich ehrlich gesagt in die Zeit mit Kleinkind zurückversetzt: Jeder, wirklich jeder weiß alles besser. Und alles und jedes ist mit Zeigefinger garniert.
                      Ja daran habe ich gedacht. Aber ich schreibe idR nichts vor sondern beschreibe meine Gedanken und hoffe damit zu bewirken, dass andere Leute auch darüber nachdenken. Ob sie dann zu dem selben Schluss kommen wie ich oder nicht, ist ihre Sache. Was daran schlimm ist, sich über etwas Gedanken zu machen, kann ich nicht ganz nachvollziehen.

                      Ich habe ja auch geschrieben, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss. Es gibt nun mal keine optimale Lösung da jedem etwas anderes Wichtig ist.

                      Wer die "Rundumschleuder" benutzt, denkt vermutlich nicht über solche Themen nach. Denn dann könnte man statt dessen einfach sagen, dass man sich darüber auch schon oft Gedanken gemacht hat und sich des Problems mit dem vielen Autofahren bewusst ist. Aber da einen das Bahnfahren so stresst und man dann völlig unerholt vom Urlaub zurückkommt kann man leider nichts anderes machen als das Auto zu nehmen. Das sind zwei völlig verschiedene Standpunkte.

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                      • opa
                        Lebt im Forum
                        • 21.07.2004
                        • 6820
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                        Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen

                        Wenn einer in den Bergen wohnt, verbraucht er für Zufahrt, Ressourcenversorgung, Grundstück unterm Strich sehr wahrscheinlich mehr Ressourcen und defintiv mehr Fläche als jemand, der dahin fährt, um nur die Gegend zu besuchen.

                        Was ist zerstörerischer für eine schöne Landschaft? Wenn 1000 Leute vorbeikommen, um sie sich anzuschauen oder einer dort ein Haus baut?

                        Und genau das ist Polemik, weil es mit den tatsächlichen Umwelt-Problemen nichts zu tun hat. Es sei denn, man führt die Aristokratie wieder ein, aufbauend auf Geld.
                        Kann man sich in Mallorca anschauen, da kaufen sich die Leute einfach den Küstenstreifen und sperren dann die öffentlichen Wege.
                        und im gegenzug schlägt dein ressourcenverbrauch für grundstück, wohnung etc. nicht zu buche, weil es im schwabenland eh schon so gruselig ist, dass es da auf ein bißchen mehr naturverbrauch nicht ankommt, oder wie ist das zu verstehen? jetzt würde mich schon mal interessieren, was die tatsächlichen umweltprobleme sind - verkehr scheint ja nicht dazuzugehören. würde mich ja freuen - dann brauch ich für meine viel zu vielen fahrten ja gar kein schlechtes gewissen zu haben

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                        • beigl
                          Fuchs
                          • 28.01.2011
                          • 1669
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                          Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                          Und genau das ist Polemik, weil es mit den tatsächlichen Umwelt-Problemen nichts zu tun hat. Es sei denn, man führt die Aristokratie wieder ein, aufbauend auf Geld.
                          Kann man sich in Mallorca anschauen, da kaufen sich die Leute einfach den Küstenstreifen und sperren dann die öffentlichen Wege.

                          Für die Umwelt wäre Privatbesitz aber besser. In Privatbesitz befindliche Ressourcen werden deutlich seltener ruiniert als die in Allgemeinbesitz befindliche - warum sollte man auch, wenn man davon eine Rendite bekommt?

                          Klassisches Beispiel ist die Überfischung der Meere: weil die Meere eh keinem gehören, nimmt jeder raus, was er kriegen kann. Und die Umwelt ist die Gelackmeierte.
                          Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                          • blue0711
                            Alter Hase
                            • 13.07.2009
                            • 3621
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #93
                            AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                            Zitat von beigl Beitrag anzeigen
                            Für die Umwelt wäre Privatbesitz besser.
                            Das ist seit Jahrzehnten schon als Unsinn bekannt. Stichwort Zersiedelung.
                            Privatbesitz ist Gift für die Umwelt.

                            Kommentar


                            • beigl
                              Fuchs
                              • 28.01.2011
                              • 1669
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #94
                              AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                              Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                              Das ist seit Jahrzehnten schon als Unsinn bekannt. Stichwort Zersiedelung.
                              Privatbesitz ist Gift für die Umwelt.
                              Zersiedelung wird erst dadurch möglich, dass der Staat (!) großzügigerweise die Erschließungskosten und die Verkehrsnetze weitgehend sozialisiert.

                              Bevor der Staat vor rd. 100 Jahren begonnen hat, sich in alles und jedes einzumischen, gab es sowas wie Zersiedlung, wie wir sie heute kennen, nicht. Einfach deshalb, weil es wirtschaftlich effizienter war, Siedlungen in Anschluss an bestehende Strukturen zu erweitern.
                              Zuletzt geändert von beigl; 06.08.2013, 16:13.
                              Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                              • Nicknacker2
                                Fuchs
                                • 10.06.2011
                                • 1295
                                • Privat

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                                #95
                                AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                                Mir wird's hier jetzt leider zu abgehoben...

                                Im Endeffekt muss jeder für sich selbst entscheiden, was er macht. Wenn man dabei sein Handeln für sinnvoll erachtet, dann ist ja alles gut. Das sieht bei jedem natürlich anders aus. Aber mit Indoktrination kommt man bei dem Thema auch nicht weiter. Veränderungen entstehen da nur durch neue innere Überzeugungen oder persönliche wirtschaftliche Einschnitte.

                                Und solange noch keine Einreiseverbote für deutsche Bergsportler in die Schweiz bestehen, könen auch alle ganz entspannt bleiben.
                                Signaturen sind prätentiös. :D

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                                • blue0711
                                  Alter Hase
                                  • 13.07.2009
                                  • 3621
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                                  #96
                                  AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                                  Zitat von opa Beitrag anzeigen
                                  jetzt würde mich schon mal interessieren, was die tatsächlichen umweltprobleme sind
                                  Individuell in der Hauptsache der Verbrauch pro Kopf oder neudeutsch Footprint.

                                  Mit einem ressourcenschonenden Alltagsleben kann man extrem viel einsparen, mit dem Verzicht auf ein paar Outdoorbetätigungen vergleichsweise wenig bis nichts.

                                  Ich wohne zB. genau deswegen in der Stadt: Hier brauche ich für den Alltag gar kein Kraftfahrzeug, für 90% meiner Bewegungen nicht mal den ÖPNV. Die Ressourcenversorgung kann aufgrund der Menge pro Kopf wesentlich schonender erfolgen, weil der Transportaufwand geringer ist. Beim Einkauf bevorzuge ich beim Essen regionales, das hält das auch mit niedrig und hilft, landwirtschaftliche Nutzung in der Umgebung zu erhalten, ansonsten haltbares. Mein Flächenverbrauch/Kopf ist hier jedenfalls um einen hohen Faktor geringer als bei den meisten auf dem Land.
                                  Ich halte meine Wohnungsgröße auch auf einem vernünftigen Maß. Ich brauche, da ich viel arbeite und ansonsten draußen unterwegs bin, keine 40m²/Nase. Die 33, die vor 10 Jahren noch gerade so Durchschnitt waren, reichen mir MIT Büro.

                                  Für Fernstrecken hab ich ein Motorrad, kein Auto, da ÖPNV auf Fernstrecke aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt. Mit diesem Fahrzeug brauche ich aber keine Autobahn, keinen guten Straßenbelag und der vorhandene Straßenbelag wird um einen hohen Faktor geringer belastet (Straßenschäden durch Motorräder gibt's praktisch nicht). Zudem haben 3-4 Moppeds Platz, wo nur ein Auto steht.
                                  Das Motorrad fahr ich jetzt 8 Jahre, technisch einwandfrei, hab da also auch am Fahrzeug wohl ein gutes Verhältnis erreicht.
                                  Der Verbrauch ist für die Größe eher niedrig und das Gefährt reicht, zwei Rucksäcke und Personen an den Start zu bringen.

                                  Am Zielort bevorzuge ich Pensionen in gewachsener Struktur und meide Hotelanlagen, wenns ne "normale" Reise ist. Ein Bett in einem kleinen Zimmer und eine Dusche reicht mir dafür völlig, outdoor tuts ne Schutzhütte, ein kleines Zelt oder Tarp.

                                  Ich glaub, ich hab damit schon eine für mich machbare Verkleinerung des Footprints erreicht.


                                  Ich erwarte aber von niemandem, dass er das so macht. Und ich halte niemandem den Zeigefinger vor de Nase, wenn er halt 60 m² für seine Nase verbrät, dafür aber was anderes macht, um weniger zu verbrauchen.
                                  Allerdings finde ich, dass Wohnen auf dem Land viel zu billig ist. Umweltpolitisch müsste es in der Stadt billiger sein.

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                                  • beigl
                                    Fuchs
                                    • 28.01.2011
                                    • 1669
                                    • Privat

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                                    #97
                                    AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                                    Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                                    Allerdings finde ich, dass Wohnen auf dem Land viel zu billig ist.
                                    Ja, eben weil

                                    Zitat von beigl Beitrag anzeigen
                                    der Staat (!) großzügigerweise die Erschließungskosten und die Verkehrsnetze weitgehend sozialisiert.
                                    Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

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                                    • blue0711
                                      Alter Hase
                                      • 13.07.2009
                                      • 3621
                                      • Privat

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                                      #98
                                      AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                                      Zitat von beigl Beitrag anzeigen
                                      Zersiedelung wird erst dadurch möglich, dass der Staat (!) großzügigerweise die Erschließungskosten und die Verkehrsnetze weitgehend sozialisiert.

                                      Bevor der Staat vor rd. 100 Jahren begonnen hat, sich in alles und jedes einzumischen, gab es sowas wie Zersiedlung, wie wir sie heute kennen, nicht. Einfach deshalb, weil es effizienter war, Siedlungen in Anschluss an bestehende Strukturen zu erweitern.
                                      Entspricht nicht den Tatsachen. Städte hat man früher gebaut, weil sie leichter zu verteidigen waren, sobald das wegfiel, hat das niemanden mehr interessiert, dann zählte höchstens noch Handel oder Kultur als Magnet.

                                      Schaue Dir mal zB. das Wachstum von Mexico-Stadt an.
                                      Entwicklung ohne jede Erschließung an sich selbstständig bildenden Strukturachsen: Effekt: keine gezielte Stadtentwicklung, sondern hoch flächenverbrauchende krebsartige unkontrollierte Ausbreitung.

                                      Ist eine fast schon uralte Erkenntnis der Siedlungsforschung.


                                      In ländlichen Gebieten entstehen ebenfalls oft erst die Gebäude und die Erschließung wird nachgeführt.
                                      Mit den "ökologischen" Errungenschaften wie zB Solarzellen ist das sogar einfacher geworden. Man braucht ja mit geschickter Planung keine Erschließung außer einen Weg bis hin.

                                      Wenn man es in den Bergen zB. nicht unterbinden würde, gäbs kaum noch eine Ecke ohne eine private Hütte.
                                      Die Ressourcenanforderungen würden die Straßen überlasten, die Straßen würden ausgebaut, die Abfälle würden die Gegend überlasten, Erschließung würde nachgeführt und das nächste Bergtal ist verbaut. Geht ruckzuck.
                                      Schrebergartenkolonien würden zu Wohnsiedlungen mutieren ohne Beschränkung. usw.

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                                      • opa
                                        Lebt im Forum
                                        • 21.07.2004
                                        • 6820
                                        • Privat

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                                        #99
                                        AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                                        Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                                        Individuell in der Hauptsache der Verbrauch pro Kopf oder neudeutsch Footprint.

                                        Mit einem ressourcenschonenden Alltagsleben kann man extrem viel einsparen, mit dem Verzicht auf ein paar Outdoorbetätigungen vergleichsweise wenig bis nichts.

                                        Ich wohne zB. genau deswegen in der Stadt: Hier brauche ich für den Alltag gar kein Kraftfahrzeug, für 90% meiner Bewegungen nicht mal den ÖPNV. Die Ressourcenversorgung kann aufgrund der Menge pro Kopf wesentlich schonender erfolgen, weil der Transportaufwand geringer ist. Beim Einkauf bevorzuge ich beim Essen regionales, das hält das auch mit niedrig und hilft, landwirtschaftliche Nutzung in der Umgebung zu erhalten, ansonsten haltbares. Mein Flächenverbrauch/Kopf ist hier jedenfalls um einen hohen Faktor geringer als bei den meisten auf dem Land.
                                        Ich halte meine Wohnungsgröße auch auf einem vernünftigen Maß. Ich brauche, da ich viel arbeite und ansonsten draußen unterwegs bin, keine 40m²/Nase. Die 33, die vor 10 Jahren noch gerade so DurchschnitIch erwarte aber von niemandem, dass er das so macht. Und ich halte niemandem den Zeigefinger vor de Nase, wenn er halt 60 m² für seine Nase verbrät, dafür aber was anderes macht, um wenigert waren, reichen mir MIT Büro.



                                        Allerdings finde ich, dass Wohnen auf dem Land viel zu billig ist. Umweltpolitisch müsste es in der Stadt billiger sein.
                                        so ein mist. jetzt habe ich kein schlechtes gewissen mehr dafür, dass ich regelmäßig zum klettern mit dem auto fahre. dafür hab' ich eines dafür, dass ich ein landei bin

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                                        • Torres
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                                          Liebt das Forum
                                          • 16.08.2008
                                          • 32307
                                          • Privat

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                                          AW: in die Berge mit dem Auto - ein no-go?

                                          Zitat von Raphsen Beitrag anzeigen
                                          Ich gebe zu mein Eingangspost war bewusst provokativ. U.a. weil ich in den letzten 5 Jahren insgesamt ueber 12 Montate auf Radtour war hat sich bei mir das Auto als Feindbild etabliert. Ich hasse sozusagen Autos.

                                          Dazu finde es halt schade dass man mittlerweile im Sommer hier nicht mehr in den Alpen Radfahren kann (da all 3-4 Sekunden ein Auto oder Motorrad vorbeisaust), die SAC Huetten gestopft voll sind, man bei schoenen Touren fast schon anstehen muss etc. Ich weiss es ist paradox, schliesslich lebt die Schweiz ja auch vom Tourismus... trotzdem finde ich es schade. Der Druck auf die Alpen als Erholungsraum ist sehr gross.. ich denke vorallem auch weil viele Leute die in Staedten wohnen diesen Raum nutzen.
                                          Ich verstehe Dich, nach jeder Radtour geht es mir genauso. Und mir ist auch bewusst, dass auch ich Teil des Problems bin. Ich versuche das mal so:

                                          Immer mehr Menschen zieht es in die schöne Natur, immer mehr Menschen suchen die Abgeschiedenheit und dadurch wird es dort, wo es schön ist, immer voller. Moderne Verkehrsmittel tun ihr übriges dazu, dieses zu begünstigen. Bevor bei uns die Autobahn Richtung Küste gebaut wurde, war es eine halbe Weltreise, an die norddeutsche Küste zu kommen - folglich war es nur eine Reise nur für Menschen mit viel Zeit. Heute ist man im Nullkommanix dort und wer früher 4 Wochen blieb (sehr gut für Kinder - die freuten sich im Anschluss an den Urlaub auf die Schule, weil Urlaub so langweilig war.... ), fährt heute auch mal ein paar Tage oder das Wochenende hin. Folglich sind die attraktiven Orte voll - vielleicht gut für die Wirtschaft, aber Spaß macht das ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr so wirklich, dort zu sein.

                                          Aber das ist nicht alles. Weil viele Menschen gerne dort leben, wo andere Urlaub machen, kaufen sie dort auch irgendwann Wohnungen oder Häuser, um ihre Verbundenheit mit der Region zu zeigen und einige ziehen sogar dort hin. Wer Land von den Vorfahren besitzt, verkauft das gerne, denn wozu sich in Armut abmühen, wenn man durch Verkauf von unfruchtbaren Flächen wohlhabend werden kann. Immer mehr Menschen entdecken, dass man mit Touristen Geld verdienen kann und fordern den Bürgermeister auf, Rahmenbedingungen zu schaffen. Es entsteht eine bessere Infrastruktur, die schon bald an Grenzen stößt. Und weil diese wiederum unterhalten werden muss, wird sie weiter ausgebaut. Dann verändern sich Kundenwünsche (höher, schneller, weiter) und um die Gäste bei Laune zu halten, wird weiter investiert. Und irgendwann reicht es Anwohnern, Touristen und wem auch immer, denn nun ist es dort wirklich nicht mehr schön. Aber aus der Falle kommt niemand mehr raus.

                                          Irgendwann geht die Wanderung also weiter. Zumindest hier im Forum will man Natur möglichst alleine genießen. Die meisten Anfragen gehen in diese Richtung. "Wanderautobahnen" (was für ein Wort!) will man tunlichst vermeiden. Also sucht man sich abgelegenere Plätze, die dennoch noch erreichbar sind und schildert euphorisch, wie schön es war. Und wenn der Geheimtipp dann schon im Internet steht, stellt sich die Frage, bis wann man dort noch einsam ist.

                                          Wann wird damit Schluss sein? Wenn der Wohlstand auf der Welt abnimmt, vermutlich. Und dann bekommen Länder, deren Wohlstand auf der Säule Tourismus aufbaut, ein massives Problem.
                                          Oha.
                                          (Norddeutsche Panikattacke)

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