Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

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  • Becks
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Hier mal die Einschätzung mit der einfachen Reduktionsmethode:

    - Warnstufe 3
    - Im Höhenbereich der Hauptgefahr (>2000m)
    - In der laut Bericht vorrangig gefährdeten Hangausrichtung (Nord)
    - kein oft befahrener Hang
    - Gesamter Hang in Betracht ziehen, dieser ist über 45° steil
    - Direkt(!) bei typischen Abrißkante im felsigen Bereich die Spur reingeknallt.

    Der blaue Kringel zeigt so grob die statistische Gefährdung.



    Da bleibt einem die Spucke weg.

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  • Becks
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Wird Zeit für einen neuen Beitrag, diesesmal zum Tema "Lawinen - ganzer Hang".

    Wie (hoffentlich) bekannt, soll man abhängig von der Lawinenwarnstufe einen mehr oder weniger großen Bereich um sich herum in die Berechnung/Betrachtung einbeziehen. Bei LWS 3 soll hier z.B. nicht nur wie bei Stufe 2 ein Umkreis von 25m um die Route, sondern der ganze Hang mit eingeplant werden.


    Hier sind ein paar Bilder von letztem Wochenende, die das recht eindrücklich zeigen. Ich habe mich zum Hergang mit einigen anderen Leuten unterwegs unterhalten, und wir sind uns recht sicher, was hier passiert ist.


    Beim Aufstieg zum Älplihorn. Im Bild die Bärentällifurgga (2745m). Laut Lawinenlagebericht hatten wir Warnstufe 3 mit Hauptgefahrenbereiche Südwest über Nord nach Osten oberhalb 2000m, Problem: schwache Altschneedecke.


    Wie man der Lawine ansieht, besteht sie aus zwei unabhängigen Bereichen. Stimmt die Beurteilung, dann ist zunächst im steilen Felsbereich rechts spontan ein Schneebrett abgerissen....


    und hat entweder direkt oder indirekt genügend Erschütterungen in den laut LW-Bereich eher sicheren und weniger steilen Süd-/Südosthang links daneben übertragen und dort ebenfalls den Hang abrutschen lassen:


    Linker Teil, eindeutig nicht an den rechten Bereich gekoppelt.


    Die Spur liegt im sicheren Bereich dazu.


    grobe Skizze.


    Lawinenlagebericht

    Fazit: selbst wenn man selber im "grünen Bereich" (außerhalb der Hauptgefahrenzone) unterwegs ist, muß man daran denken, daß zumindest bei höheren Gefahrenstufen der eigene Hang durch Fernauslösung eines damit verbundenen steileren Bereichs ausgelöst werden kann.


    Das Baby sieht von unten noch vergleichsweise klein und harmlos aus, aber wenn man weiter aufsteigt und einen Kollegen als Skala ins Bild rein packt, dann sieht man, wie groß der Brummer doch war:







    Was mich (und andere) dann doch etwas erstaunt hat, war folgender Anblick:


    Blick auf die Nordseite des Chrachenhorns



    Mit Zoom sieht man mehr. Hier tummelt sich eine Gruppe direkt im felsigen Bereich.


    Hier die grobe Spur

    Da waren wieder ein paar echte Helden am Werk. In der Hauptgefahrenzone, norseitig oberhalb 2600m, im Bereich mit >45° Gefälle, unverspurt. Hat zum Glück gehalten, in der Ecke gabs nicht mal Handyempfang.


    Daß das Ganze mit absolutem Recht als 3 eingestuft war, sieht man hier an der Abfahrt vom Horn nach Westen.


    Hier hat es spontan am Vortag den Hang gefetzt.



    Absolut korrekte Vorgehensweise: Hang einzeln befahren. Hier sind Kollegen aus Karlsruhe am Werk, die hier Fahrer für Fahrer eine 6-Mann Gruppe runter leiten. Die beiden Leute gehören zur gleichen Gruppe, und unten im sicheren Flachbereich wartet der Rest.
    Zuletzt geändert von Becks; 15.02.2017, 21:14.

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  • FreakAgogiXDaniel
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Hej Becks,

    toller Beitrag / Hinweis für die Hütte.
    Darum feier ich das E-Lite von Petzl. Das hat eine wunderbare rote LED damit die mitschnarcher nicht geweckt werden.

    Würde noch den Biowaffen Paragraf ergänzen:
    Biowaffen besser bekannt als Socken dürfen bei gutem Wetter gerne draußen den schlimmsten Geruch loswerden! Bei schlechtem Wetter findet sich bestimmt ein anderer schöner Ort um die Socken den ersten Anschlag verüben zu lassen.....

    Ich erinnere mich auch noch an eine Lager "Nacht" mit besonderem Konzert und Olfaktorisschem sondererfekt nach dem Chilli Abend in der Hütte, da hätte das geschlossene Fenster wirklich gefährlich werden können.

    Grüße aus dem Pott

    Daniel

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  • Tapio
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Ich habe 4 Bergwandertouren hinter mir, mache das jedes Jahr und kann nur bestätigen, was der OP eindrucksvoll bebilderte. Einmal war ich auch zu dünn ausgerüstet. Man versucht ja immer, möglichst wenig Gewicht dabeizuhaben, aber da kann man sich eben auch verschätzen. Für mich galt immer, wenn es geht nur im T-Shirt laufen und bei Kälte muss die Regenjacke genügen. Denn die ersten zwei Touren habe ich dickere Kleidung nie gebraucht... Man bewegt sich ja und wenn für Windschutz durch die Regenjacke gesorgt ist, genügt die Kombination dann. Ich war auch eher im August unterwegs. Aber es kann halt auch anders kommen. Einmal ist das auch schon schiefgegangen und mir ist recht kalt geworden, bei naßkaltem, nebligen Wetter in einem Abschnitt, in dem wir auch mit Schnee zu kämpfen hatten.
    Dieses Jahr geht es erst Anfang Oktober los, da muss schon andere Garderobe her.
    Deutliche Farben im Falle eines Notfalls, das ist nochmal ein guter Hinweis.

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  • Becks
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    In einem Thread zum Thema Weitwanderung über die Alpen (plus Ausrüstung) wurde es angerissen, und da ich ausser darüber Meckern und den warnenden Zeigefinger erheben eh gerade nichts Outdoorrelevantes unternehmen kann, noch einmal ein Hinweis auf ein Thema von weiter vorne:

    Vor Touren sollte man den Wetterbericht insbesondere auf das Wort "Kaltfront" abklappern, und unterwegs auf längeren Reisen in den Alpen dies ebenfalls tun, sofern sich eine Möglichkeit ergibt.

    Die Diskussion fand Anfang Juli statt, und ich hatte die Gelegenheit, dazu ein paar Bilder und Berichte zusammenzusammeln.



    Screenshot vom DAV Wetterbericht - Kaltfront im Anmarsch.




    Auch Meteoschweiz erwähnt die Kaltfront. Zudem sieht man, wie die Nullgradgrenze binnen eines Tages um 1500 Höhenmeter bis auf Autopasshöhe absinkt.




    Auch die grafische Darstellung zeigt den Knick (z.B. Höchsttemp Dte. Schweiz 31°C -> 20°C sowie Starkregen am kalten Tag)




    Die Warnung wurde wohl ignoriert.




    Und so sah es dann in der Nordschweiz aus. Einige Pässe waren dicht, andere schneebedeckt.




    Ach ja. Es ist heute wieder eine solche Front im Anmarsch:

    Das Zwischenhoch wird heute abgebaut. Im Tagesverlauf steuert ein Tief mit Zentrum über der Nordsee aus Westen eine Kaltfront Richtung Schweiz. Präfrontal entwickeln sich gegen Abend teils heftige Gewitter, die Front überquert uns dann in der Nacht. Dabei werden besonders den Voralpen und Alpen entlang teils intensive Regenfälle ausgelöst und es erfolgt eine markante Abkühlung. Am Freitag erfolgt aus Westen eine allmähliche Wetterbesserung.
    (Meteoschweiz)

    Der Regenradar sieht schon wieder beeindruckend aus:


    (17 Uhr, 4.8.2016)



    (Prognose für 22 Uhr, 4.8.2016)
    Zuletzt geändert von Becks; 04.08.2016, 17:17.

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  • Lars
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    OT:
    Zitat von moeTi Beitrag anzeigen
    Und der Wecker klingelt dann ne halbe Stunde und weckt alle anderen im Haus die nicht schon um 3.30Uhr aufstehen wollten?
    Nee. Weil ich ja, wie oben geschrieben, schon seit 2 Uhr wach liege, um den Wecker nicht zu verschlafen.

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  • moeTi
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Zitat von Lars Beitrag anzeigen
    Ausrüstungshinweis in dieser Angelegenheit: Auch auf die Gefahr hin, erstmal doof angeschaut zu werden - aber ich habe in Mehrbettzimmern immer neben den guten Ohropax aus Wachs (die nämlich nachts nicht aus den Ohren fallen, und komplett abdichten) eine Schlafmaske dabei und bin somit hermetisch abgeriegelt.

    Nicht schlafen kann ich daher in der Regel nur aus Sorge, den Wecker selbst nicht zu hören und zu verschlafen.
    Und der Wecker klingelt dann ne halbe Stunde und weckt alle anderen im Haus die nicht schon um 3.30Uhr aufstehen wollten?

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  • Lars
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Ausrüstungshinweis in dieser Angelegenheit: Auch auf die Gefahr hin, erstmal doof angeschaut zu werden - aber ich habe in Mehrbettzimmern immer neben den guten Ohropax aus Wachs (die nämlich nachts nicht aus den Ohren fallen, und komplett abdichten) eine Schlafmaske dabei und bin somit hermetisch abgeriegelt.

    Nicht schlafen kann ich daher in der Regel nur aus Sorge, den Wecker selbst nicht zu hören und zu verschlafen.

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  • Clouseu
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Zitat von Becks Beitrag anzeigen
    Nicht lachen, ich erlebe solche Bergtrottel sehr häufig. Mal mehr, mal weniger schlimm, aber alle Punkte oben habe ich schon erlebt.
    Bisher hatte ich da meistens Glück, aber eine Nacht im Watzmannhaus fällt mir da sofort ein.
    Ich war froh ein 6 Mann Zimmer ergattert zu haben, kannte aber meine 5 Zimmergenossen noch nicht.

    22:40 Uhr: Die Tür fliegt auf, Licht an, ein oder zwei Rucksäcke fliegen durch den Raum,
    lautes Gelaber und Lachen (von Stufe 1 flüstern bis Stufe 6 sehr lautes Reden)
    war das durchgängig Stufe 5.

    22:50 Trottel: Eyyyy, da schläft ja einer.

    Ich: nein, ich schlafe nicht mehr.

    Trottel: ach, alles klar, der Pennt nicht......LABER LABER LABER LABER KNISTER SCHEPPER RÜLPSERCHEN

    Ich: Mir kommen Bilder von Kalaschnikows, Keulen und anderen nützlichen Geräten in den Kopf.
    Wenn wenigstens etwas Sinn in dem Gelaber gesteckt hätte, aber die haben nur Blech von sich gegeben.


    23:10 Die einzigste Frau aus der Trottelgruppe schien eine rücksichtsvolle Ader zu haben "Öyyy,
    könnt ihr nicht auch Quatschen wenn das Licht aus ist?"

    Ich: Licht aus und Klappe halten wäre noch besser!

    Trottelgruppe: Etwas erstaunt so einen Spielverderber auf der Bude zu haben,
    reduzieren sie die Lautstärke immerhin auf Stufe 4 und nach ein paar vorwurfsvollen
    Sätzen in meine Richtung wie "ich würd ja noch gerne erzählen, aber ich darf ja nicht"
    wird es tatsächlich langsam ruhiger, Den Schlussatz bildet der mit dem Dauerhusten
    "Wehe jemand steht morgen vor 8 Uhr auf, ich will ausschlafen!

    6:00 Es war mir eine freude laut polternd mit voller Beleuchtung aufzustehen und mich zurecht zu machen.

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  • Vegareve
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
    du hast eine spezies vergessen: diejenigen, die am abend lauthals verkünden, sie schnarchen nicht. ausser, sie trinken alkohol. und sich dann einige runden schnäpschen und uns anderen einige stunden schnarchen gönnen.
    DAS kann man nicht kontrollieren, ich reise auch nicht mehr ohne Ohrstöpsel, aber alles was Becks aufgelistet hat soll man sich zu Herzen nehmen. Es ist schon unglaublich, wie die vermeintlich besten Wanderer und Alpinisten auf solche einfache Benimmregeln nicht kommen .

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  • Benzodiazepin
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    du hast eine spezies vergessen: diejenigen, die am abend lauthals verkünden, sie schnarchen nicht. ausser, sie trinken alkohol. und sich dann einige runden schnäpschen und uns anderen einige stunden schnarchen gönnen.

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  • Becks
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Alpine Gefahren lauern auch in einer Hütte.

    Wer sich falsch verhält, riskiert schon vor der Tour früh morgens, mit einem Eisgerät oder einer anderen Form von Abreibe konfrontiert zu werden. Um unliebsame Begegnungen zu vermeiden, sollte man tunlichst folgende Regeln einhalten und auch beim Packen beachten (Hüttenknigge):


    1) Nutzt nur raschelarme Plastiktüten oder Silnetbeutel.
    Es treibt Schlafende in den Wahnsinn, wenn man abends oder morgens mit knisternden Tüten hantiert, speziell wenn man morgens vor den anderen aufstehen muss und dann alles Material aus dem Schlafraum heraustragen muss.

    2) Im Schlafraum herrscht Ruhe, ohne Ausnahme
    Das gilt nicht nur ab 22 Uhr, sondern immer. Es gibt sehr oft Leute, die auch tagsüber bzw. im Zeitraum vor dem Abendessen sich eine Runde hinlegen. Für Besprechungen und Gequatsche ist der Aufenthaltsraum da.

    3) Vorsicht mit den Taschenlampen
    Selbst kleine LED-Lämpchen sind hell genug, um Schlafende zu nerven und zu wekcen, wenn man damit in deren Kojen leuchtet. Licht mit der Hand abschirmen, immer auf niedrigste Leuchtstufe und nicht in die Bettenreihen leuchten. Nein, die Leute schlafen danach nicht mehr, das muss man nicht überprüfen.

    3) Taschenlampe ab Abendessen immer am Mann.
    Abends wird es dunkel, was immer wieder Leute komplett überrascht und diese dazu zwingt, beim Zubettgehen oder beim Abstecher in den Schlafraum das Licht anzumachen. Damit wird Punkt 3) komplett erschlagen, denn es gilt: Finger weg vom Lichtschalter. Mit einer Taschenlampe kann men ein paar Leute wecken, mit dem Hauptschalter sind alle wach - und freuen sich, mehr oder weniger.

    4) Gepackt wird am Abend und egal wann, nicht im Schlafraum
    In der Nacht und morgens benötigt man den Rucksackinhalt kaum. Packt also alles unnötige abends in den Rucksack oder verstaut es zumindest unten in Eingangsnähe oder im Aufenthaltsraum. Dort hat es Körbe für den Kram. Alles, was man abends mit in die Koje schleppt, wird morgens lediglich unter den Arme geklemmt und möglichst lautlos aus dem Schlafraum mitgenommen. Gepackt wird dann im Gang, im/beim Aufenthaltsraum oder vor der Hütte.

    5) Material griffbereit im/am Bett verstauen.
    Taschenlampe und Trinkflasche (man wird nachts gerne durstig) griffebreit neben das Kopfkissen o.ä. deponieren, wo man es auch im dunkeln blind findet.

    6) Das Fenster bleibt auf.

    Bei 20 Leuten in einem Raum erfriert man nicht einmal im Herbst. Dafür wird es binnen weniger Minuten stickig, der Sauerstoff ist auch weg und man handelt sich schlechten Schlaf und Kopfweh ein.

    Kurz gesagt:
    Unnötigen Kram gleich unten lassen, Rucksack am besten ebenfalls. Möglichst wenig Material mit in den Schlafraum und diesen dann geräuscharm und ohne Taschenlampenleuchtfeuerwerk morgens schleichend verlassen. Den Schlafraum wirklich nur zum Schlafen aufsuchen und immer - auch tagsüber - leise betreten und verlassen.


    Will man sich als echter asozialer Bergtrottel outen, dann geht das auf folgenden Weg:
    In den Schlafraum poltern und die Türen möglichst lautstark öffnen und zuknallen. Den Rucksackinhalt möglichst platzverschwendend im gesamten Schlafraum verteilen. Mehrfach nach Ankunft vom Aufenthaltsraum in den Schlafraum gehen (Türen knallen nicht vergessen), sich dabei lautstark mit einem Kollegen unterhalten. Perfekt sind lange intensive Gespräche, während daneben jemand schlafen möchte.
    Nach dem Abendessen bis möglichst spät unten sitzen bleiben, dann in den Schlafraum hochgehen und daruf vertrauen, dass eine Taschenlampe in den zivilien heutigen Tagen sinnlos ist, und diese besser oben im Rucksack verstaut bleibt.
    Im Schlafsaal entdecken, dass das Licht zeitgesteuert ist, und zwar nachdem man den Schalter gedrückt hat. So dürfen alle Leute 5-10 Minuten bei hellster Beleuchtung schlafen bzw. zusehen, wie man geräuschvoll sich zur Koje begibt und dort erst einmal im Rucksack herum hantiert. Dann ins Bett kriechen, nachdem man das Fenster zugeknallt hat, und sich noch eine Weile lang mit dem Bettnachbarn darüber unterhalten, was denn so wichtiges am Abend vorgefallen ist.
    Nachts mehrfach raus, aufs Klo. Vorzugsweise wieder auf die Taschenlampe verzichten und den Lichtschalter betätigen. Möglichst mit den Türen knallen oder zumindest die Treppen geräuschvoll rauf und runter gehen, oder auf dem Weg raus mit der Taschenlampe in die Betten der anderen leuchten. Nach 10 Minuten dann alles retour, Bonuspunkte für das erneute Betätigen der Beleuchtung im Schlafraum.
    Wecker 45 Minuten vor Frühstückszeit einstellen und laut und ausgiebig klingeln lassen - mann muss sich ja ankündigen. Dann alternativ mit Hauptbeleuchtung oder Taschenlampe 30 Minuten lang die eigene Koje ausräumen und alles fein säuberlich in den Rucksack packen. Am besten das Ganze zu zweit durchziehen, damit man sich noch etwas unterhalten kann. Ansonsten bleiben nur Knistertüten, umfallende und herunterpolternde Gegenstände sowie Gemurmel darüber, was denn so alles gerade getan wird.



    Nicht lachen, ich erlebe solche Bergtrottel sehr häufig. Mal mehr, mal weniger schlimm, aber alle Punkte oben habe ich schon erlebt. Das Wort Bergtrottel ist zudem noch sehr zurückhaltend gewählt. Wenn jemand um 2 Uhr nachts die Zimmerbeleuchtung anschaltet, um irgend etwas im Rucksack zu suchen, während man selber um 3 Uhr aufstehen muss, weil eine lange Überschreitung ansteht, dann habe ich noch ganz anderen Bezeichnungen für solche Leute (geschehen auf der Tschiervahütte vor der Begehnung des Biancograts)
    Zuletzt geändert von Becks; 27.06.2016, 10:15.

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  • Becks
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  • Benzodiazepin
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    wieso aus gegebenem anlass? hast du einen flug hinter dir?

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  • Becks
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Learning by doing oder so....



    Aus gegebenem Anlaß:
    Auch wenn UL hip und trendy ist, und der geneigte Leichtfuß auch am letzten Gramm herum feilt, nehmt besser zumindest folgende Dinge mit und laßt sie nicht im Auto (auch wenn es unterwegs keinen ersichtlichen Einsatzzweck gibt):
    Hausschlüssel, Geldscheine, EC-Karte, DAV-Ausweis, Krankenversicherungskarte, etwaige Abokarten (Haltax, GA).

    Die Rega fliegt einen nicht am Auto vorbei, sondern setzt euch im nächsten Krankenhaus ab. Es kann dann recht umständlich sein, seinen Weg nach Hause und in die Wohnung selbst zu organisieren, wenn man hinterher nicht erst wieder am Auto vorbei kommt und obige Gegenstände eigentlich benötigt.

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  • Lampi
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Hier hilft auch kein Airbag mehr:

    http://www.srf.ch/play/tv/einstein/v...1-7b27c9dddc0e

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  • beigl
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Ergänzend zu den Löchern am Rand von Gletschern und Firnfeldern: das gibt es auch ganz unerwartet im Kleinen. Ca. 1 Woche nach Neuschneefällen unlängst (bis zu 1 m) warmes Wetter: der Schnee schmolz am normalen Wanderweg von unten aus und man brach, wenn man nicht aufpasste unerwartet durch die Oberfläche bis zur Hüfte durch. Meist nicht unmittelbar lebensgefährlich, aber so ein Knöchel ist schnell gebrochen oder ein Band gerissen, dann kann es auch unangenehm werden.

    Leider habe ich kein Detail-Beweisfoto, aber es handelte sich um diesen Nordhang in den Schladminger Tauern letztes Wochenende.



    Noch gefährlicher ist das gleiche in schneegefüllten Rinnen, auch wenn rundherum kein Schnee mehr zu sehen ist. Hier kann man auch gleich bis zum Hals einbrechen Auch hier kein unmittelbares Beweisfoto, aber es war im Verlauf der Querung dieses Hanges, auch letztes Wochenende. Den Kollegen hat es in so einer Rinne erwischt, glücklicherweise ohne Folgen.

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  • 0lsenbande
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    das mit den schneebrücken von becks kann ich voll und ganz nachvollziehen. ich sehe sowas oft, und nicht selten auch mit löchern in solchen schmalen schneebrücken die durchgetreten wurden weil die leute einfach achtlos drauftreten anstatt drüber zu steigen, ist mir vollkommen unklar wie man sowas auf einem sonst aperen gletscher NICHT sehen kann, dazu braucht man keine ausbildung sondern schlicht und ergreifend gesunden menschenverstand.

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  • Becks
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Klar, das ist die Segnas Sura - südlich vom Piz Sardona, Ecke Flims, grob geschätzt 30 Gehminuten zur Kabinenbahn. Da kann ich mit dem Rollstuhl hin (zumindest fast), aber das war auch nicht die Idee/Aussage der beiden Bilder.

    Der DAV-Sicherheitskreis hüllt sich diesbezüglich in wolkiges Schweigen. Zumindest kam keine Antwort auf meine Frage warum zwar auf jeder DAV-Seite bei Ausrüstung auf dicke Schuhe und wetterfeste Jacken hingewiesen wird und die Sicherheitskreise sich tagelang Gedanken machen ob nun ein abwegiger Knoten unter Kreuz-Querbelastung hält oder nicht, aber keiner auf den eigenen Seiten hinweist dass auffällige Kleidung ein simpler, trivialer und keine Zusatzausrüstung erfordender Sicherheitsaspekt ist, denn grob geschätzt 50% aller Bergwanderer missachten.

    In der Kür spitze, in den Basics saumässig schlecht. Sie sollten den alten Pit Schubert mal wieder reaktivieren, der hat in Band II (?) "Sicherheit in Fels und Eis" ein paar Sätze über den statistischen Zusammenhang Farbwahl und dauerhaft vermisste/nie gefundene Personen geschrieben.
    Zuletzt geändert von Becks; 09.10.2015, 11:21.

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  • Lampi
    antwortet
    AW: Alpine Gefahren - Ausrüstungshinweise

    Auch die sonstige Ausstattung (Jeans, Straßenschuhe, Kamera in der Hand) sieht eher nach max. 1 Stunde vom Parkplatz entfernt aus als nach ernsthafter Unternehmung. Der Weg eigentlich auch.

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