Situation der Gletscher in den Alpen
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Gugl ergibt dann noch noch 2 neue wissenschaftliche Schnipsel, die mir ohne Mathe- undoder Physikstudium lesbar waren:
Hintereisferner - Glacier Loss Day (GLD) war 2022 schon der 24. Juni. Ausschlaggebend dafür war die geringe Schneemenge im Winter davor. Die Hitze allein macht noch keinen Schmelz-Rekord: Sommer 2003 war z.B. heisser als Sommer 2022.
https://tc.copernicus.org/preprints/...tc-2023-49.pdf
(Voordenberg et al, The Glacier Loss Day as indicator for extreme glacier melt in 2022)
Ausserdem diverse Berechnungen, deren Methodik sich wohl übertragen liesse.
GLD: "By assuming that after this day, during summer, the glacier loses mass irrecoverably for the rest of the mass balance year, we call this day the glacier loss day (GLD)".
„Funnel-shaped, concentric annular shapes“
Leider nur ein Abstract frei zugänglich (AGM 2023, book of abstracts):
Der Miage-Gletscher hat in den letzten 14 Jahren auf 4,6 km² Oberfläche etwa 23 m Dicke verloren. Damit ist eine Frischwasser-Reserve von über 100 Mio Kubikmeter Wasser den Bach runter. Des weiteren aaO: „The Miage, a loosely sloping glacier covered in debris, is collapsing due to melt waters. Funnel‐shaped concentric annular shapes have appeared on the surface as well as some sudden sinkings. These forms have been related to the sudden emptying of the Miage lake, the activation of endoglacial paths and the breakthrough of the frontal moraine that occurred on the night of 07/11/2022."
(Giardino, Decade ablation and 2022 sudden collapses within the Miage debris‐covered glacier)
Heisst das, der schöne Spaziergänger-See ist weg? Oder war weg? Und es hat noch nicht in der Zeitung gestanden? Wanderweg offen?
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unterm Strich: aus Gletschertourismus einen Gletscher-sterbe-tourismus machen ("geotourism", ich als Spaziergänger mal wieder ganz die Avantgarde):
https://www.frontiersin.org/articles...3.1137551/full
Die Schlussfolgerungen des zu oben No 58 zitierten Autoren (Aufklärung!) fand ich sympathischer als die Umsetzung in BWL.
Zuletzt geändert von zeitungleser; 18.04.2023, 18:54.
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Zitat von zeitungleser Beitrag anzeigen....
Der Miage-Gletscher hat in den letzten 14 Jahren auf 4,6 km² Oberfläche etwa 23 m Dicke verloren. Damit ist eine Frischwasser-Reserve von über 100 Mio Liter Wasser den Bach runter...
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atlinblau: danke, stimmt, das ist wie mit den Himmelsrichtungen, die ich dann gerne immer mal verwechsel. Habs verbessert.
"the glacier lost an average of 23 m thickness for a total volume of 110 million m3: in 14 years, a reserve of fresh water equal to 100 billion liters has been lost" (https://www.wsl.ch/fileadmin/user_up..._abstracts.pdf, ca. S. 47) - endlich ist der Unterschied zwischen "million" und "billion" mal verstanden.
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Zitat von zeitungleser Beitrag anzeigenDie Hitze allein macht noch keinen Schmelz-Rekord: Sommer 2003 war z.B. heisser als Sommer 2022.
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Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigenDir ist aber schon klar, der Sommer 2003 war der erste und immernoch ziemlich herausragende "Rekordsommer"? Das war damals (alpinistisch) eine rechte Katastrophe auf den Gletschern, riesige offene Spalten bereits im Juli und Steinschlag allenthalben.
Die riesigen offenen Spalten 2003 (im Spätsommer war das noch viel mehr als im Juli) sollen entstanden sein, weil auf die Felsen oberhalb der Gletscher die Sonne gebrannt hat und alles Schmelzwasser unter den Gletscher gelaufen ist. Dadurch bewegten sich die Gletscher schneller, bis zu einigen Metern täglich. Der Grundstein für den Masseverlust ist aber damit gelegt, weil die Gletscher "plötzlich" einige 100 Meter tiefer lagen. In diesem Sinne sind auch Berichte über kurzfristige Gletschervorstöße (z.B. in den 80ern am Vernagtferner) mit äußerster Vorsicht zu genießen.
Einer meiner damaligen Berggenossen meinte, zusehen zu können, wie sich der oberste Taschachferner bewegt hat. (K.A. ob der da gerade wieder einmal was geraucht hat)
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Zitat von zeitungleser Beitrag anzeigenatlinblau: danke, stimmt, ...
OT: Als ich 1990 mit bekam, das durch den Bergbau in DDR-Zeiten hier 13 Milliarden m³ Grundwasser fehlten, hatte ich keine Vorstellung von der Wassermenge...dass ist fast 30x die Wassermenge der Müritz (737 Mio, m³).
Man könnte dass Saarland 5 m unter Wasser setzen.
Vielen hier ist diese Dimension noch immer nicht bewusst, weil sie unsichtbar ist.
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Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigenDir ist aber schon klar, der Sommer 2003 war der erste und immernoch ziemlich herausragende "Rekordsommer"? Das war damals (alpinistisch) eine rechte Katastrophe auf den Gletschern, riesige offene Spalten bereits im Juli und Steinschlag allenthalben., zum Glück habe ich das ohne Verletzung überstanden. Ein paar Wochen später kamen uns dann beim Aufstieg zur Hörnlihütte einige Hubschrauber entgegen, die die Bergsteiger vom Matterhorn nach einem großen Bergsturz evakuierten. Das Matterhorn war danach mind. eine Woche lang gesperrt.
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Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
Faktor 1000 zu wenig - es sind 100 Mio. m³ den Bach runter
In diesem Fall um den Faktor 10000!
Hat läppische 16 Jahre gedauert, bis es (aufgefallen ist) zugegeben wurde.
Auf der Grundlage gab es schon Gerichtsentscheidungen, wonach Windkraftbetreiber Entschädigungen, wegen vermeindlich zu hoher Schallpegel, zahlen mussten.
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Der "Rekordsommer 2003" wurde letztes Jahr noch übertroffen, in Zukunft werden wir wohl häufig neue "Jahrhundertsommer" erleben.
https://www.tagesschau.de/ausland/eu...rmung-101.htmlWir leben in dem Himmel oder der Hölle die wir selber erschaffen
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https://www.aargauerzeitung.ch/schwe...hen-ld.2477768
Spektakuläre Bilder vom Tschiervagletscher. Wird ganz sicher nicht der letzte Abbruch in diesem Sommer sein...
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Kalbende Hängegletscher sind immer ein beeindruckender Anblick.
1996 waren wir auf der Payerhütte, als der Obere Ortlerferner kalbte. Gesehen haben wir nix, aber der Boden hat gewackelt. Der Lärm war ohrenbetäubend, alte Leute dachten, der Krieg sei zurückgekommen. Am Rückweg ins Tal sahen wir die "Bescherung" am Fuß der Nordwand. Hoffentlich war da niemand in der Nordwand. Denn der AV-Führer schrieb:
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Das Hängegletscher kalben oder Wächten abbrechen ist an sich ein normaler Vorgang, passiert ja auch beim Vordringen der Gletscher (!).
Bei der Marmolada letzten Sommer war es aber wohl so, dass die Zunge komplett unterspült war. Hier kann ich es anhand der Bilder nicht einordnen. Piz Roseg-Nordwand ist aktuell wohl nicht empfehlenswert...
Als Gast42026082 und ich da vor paar Jahren waren (auch ziemlich genau Ende Juni) hat eine Seilschaft die Nordwandbegehung abgebrochen weil's zu warm/weich war...Meine Reisen (Karte)
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Kein Gletscher, aber es illustriert doch wie in naher Zukunft viele Hochtouren ausschauen...
Sommer vor ~25 Jahren:
Aktuelles Bild
(Ja, das ist der gleiche Berg, der gleiche Anstieg...)Meine Reisen (Karte)
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Beeindruckend anders als noch vor ein paar Jahren war Anfang August eine kleine Hochtour auf dem Rhonegletscher, die wir nach ein paar Stunden aufgeben mussten, weil man einfach nicht mehr wie im historischen SAC-Führer von 2010beschrieben den Gletscher in überschaubarer Zeit überqueren konnte. Man braucht heute zumindest eine aktuelle Anleitung, wie man am besten an einem Gletscher durchkommt.
Seltsamerweise konnte man diesen April bei meiner Solo-Skitour dort relativ problemlos an den Spaltenzonen vorbei fahren. Künftig wird vieles wenn überhaupt wohl nur noch über Ski-Hochtouren gehen.
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Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigenLiebe Grüße von Lam?[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3
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Die Sommerbilder sind interessant auch für Wintertouren - man sieht dann, wo überhaupt noch Gletscher liegen; überall sonst kann man sich dann die lästige Anseilerei sparen.
Schade ist es trotzdem.Liebe Grüße von Lam?[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3
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Zitat von Lampi Beitrag anzeigenURL signature expired
Zu sehen war AFAIR ein völligschneefreier Schutthaufen namens Hochfeiler.Meine Reisen (Karte)
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