Berg- und Kletter-Unfälle

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • TeilzeitAbenteurer
    Fuchs
    • 31.10.2012
    • 1416
    • Privat

    • Meine Reisen

    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
    Welche Einstellung sie hatten, wissen wir schlicht nicht!
    Zumal ich bei Locals, zumal erfahrenen Tourengehern, davon ausgehen würde, dass ihnen bewusst war, dass die REGA in einem Sturm nicht mehr helfen können wird.
    Offensichtlich ist, dass sie sich verschätzt haben. Interessant wäre, was ihre Erwartung gewesen ist, wie sie dazu gekommen sind und an welcher Stelle die Einschätzung daneben gelegen hat.

    Kommentar


    • Vegareve
      Freak

      Liebt das Forum
      • 19.08.2009
      • 14389
      • Privat

      • Meine Reisen

      Tja, das sind die Erkenntnisse, die für immer verborgen bleiben. Es muss jedenfall dramatisch gewesen sein, ihnen war klar, in welcher Lage sie sich befinden, sie haben versucht, die Rettung zu alarmieren, sie haben versucht, sich zu vergraben, sich zu retten. In einer weissen Hölle.
      Und wie man sich als Eltern fühlt, wenn man in einem einzigen Tag drei Kinder verloren hat, das übersteigt schlicht mein Vorstellungsvermögen .
      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

      Kommentar


      • dominik_bsl
        Erfahren
        • 13.02.2006
        • 297
        • Privat

        • Meine Reisen

        Ich kenne meine eigenen Beurteilungskriterien für hochalpine Trailruns und denke, dass sie sich ganz gut auf Trainingstouren im Wettkampfmodus (Vorbereitung PDG mit entsprechend minimalistischer Ausrüstung gemäss mehreren Infos in den Medien) übertragen lassen.

        Das soll nicht heissen, dass man die Tour nicht durchführen darf, aber man muss sich bewusst sein, dass es unter Umständen bei Problemen sehr schnell sehr kritisch werden kann. Dieses Risiko trägt man (hoffentlich bewusst!) mit sich und kann nicht wegdiskutiert werden.

        Ich möchte mit meiner Aussage schlicht dafür sensibilisieren, was für fatale Konsequenzen das Eingehen von Risiken haben kann. Meistens geht es ja gut...

        Kommentar


        • Becks
          Freak

          Liebt das Forum
          • 11.10.2001
          • 19612
          • Privat

          • Meine Reisen

          Zitat von mount77 Beitrag anzeigen
          https://www.slf.ch/fileadmin/avalanc...ime=1710146394
          Das war das gültige Bulletin für Samstag (Gebiet B/D. Die Warnstufe 3-). Unten die Wettervorhersage.
          Wind
          im Tagesverlauf zunehmend starker bis stürmischer Südwind in den Alpentälern starker bis stürmischer Südföhn

          Tendenz bis Montag, 11.03.2024 - Sonntag
          Es ist meist bewölkt mit stürmischem Südwind. Vom Monte Rosa Gebiet über das südliche Goms bis in die Maggiatäler
          fallen 50 bis 80 cm Schnee. Die Schneefallgrenze liegt bei 1200 bis 1400 m. Sonst fallen am Alpenhauptkamm und südlich
          davon 30 bis 50 cm. Nach Norden nehmen die Niederschlagsmengen deutlich ab. Dort kann es mit Föhnsturm
          Aufhellungen geben​.


          Fazit: einmal mehr ist eine Gruppe nicht der folgenden Aussage gefolgt: "mit einem Wettersturz ist es wie mit einer Schwangerschaft. Die Geburt kommt mal früher, mal später, aber sie kommt garantiert". Zu spät umgedreht bzw. überhaupt aufgebrochen, und im Gegensatz zu den letzten Leuten, die dort starben, auch noch mit UL-Rennausrüstung.

          Einen solch ausgestatteten Kollegen habe ich mal am Breithorn am Simplon angetroffen. Alles aus sauteurem Carbon, dünne Ski, UL vom Feinsten. So dünn gekleidet, dass er nach 5 Minuten am Gipfel bei leichtem Wind bereits vor sich hin gezittert hat, und ein Täschchen auf dem Rücken, in das sicher weder eine vollwertige Schaufel, Ersatzkleidung, noch Notfallausrüstung wie Biwaksack etc. gepasst hat.

          Das kann man machen, aber dann sollte man bei der kleinsten Wetterverschlechterung eben sofort umdrehen, weil man Null Sicherheitsreserven hat. Ausreden gelten auch hier nicht, wie schon bei der Vorgängergruppe war die Wetterentwicklung bekannt.


          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

          Kommentar


          • flyingscot
            Erfahren
            • 27.12.2007
            • 396
            • Privat

            • Meine Reisen

            Bessere Entscheidungen vorher ist auf jeden Fall das Beste. Aber auch die Ausrüstung und das Können, um ein Notbiwak ggf. mit Schneehöhle überleben zu können sind meine Lehren aus solchen Tragödien.

            Ich habe gerade meine Packliste aus diesem Grund für die Haute Route im April aufgerüstet: Größere Reserven bei den Wärmeklamotten und eine robustere Hardshell und Biwaksack. Lieber haben als brauchen.

            Kommentar


            • opa
              Lebt im Forum
              • 21.07.2004
              • 6732
              • Privat

              • Meine Reisen

              Zitat von Becks Beitrag anzeigen
              Ausreden gelten auch hier nicht
              über irgendwelche ausreden macht sich wohl leider keiner der betroffenen noch irgenwelche gedanken...

              Kommentar


              • chri1
                Dauerbesucher
                • 08.11.2005
                • 532

                • Meine Reisen

                Zitat von sudobringbeer Beitrag anzeigen
                Die Bothy hätte ich nur dabei wenn meine Frau dabei ist. Mein leichter 100g biwacksack aus folienähnlichem Material wäre bei diesem Wind eventuell in Fetzen gerissen worden. Lässt mich darüber nachdenken einen „schweren“dicken Sack zu kaufen….
                Das hat mich jetzt nachdenklich gemacht. Ich habe keinen Bothy und mich noch nicht damit auseinandergesetzt.
                Gemäss diesem Link scheint der Bothy aber die bessere Notfallausrüstung zu sein, als der Biwaksack. Überspitzt gefragt, hätte man sich da in diesem konkreten Fall einfach reingesetzt und die 1.5 Tage abgewartet? Bei dem Wind hätte das wohl auch nicht gereicht, sofern man da überhaupt koordiniert reinkommt und der Sack heil bleibt. ​

                Kommentar


                • Becks
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 11.10.2001
                  • 19612
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  Zitat von chri1 Beitrag anzeigen
                  Überspitzt gefragt, hätte man sich da in diesem konkreten Fall einfach reingesetzt und die 1.5 Tage abgewartet? Bei dem Wind hätte das wohl auch nicht gereicht, sofern man da überhaupt koordiniert reinkommt und der Sack heil bleibt. ​
                  2 Tage im Schneesturm auf der Höhe überlebt man in einer Schneehöhle, nicht aber im Bothy oder Biwaksack. Dazu isses zu kalt. Aber dazu muss man graben können und benötigt richtiges Gerät, also eine gute Schaufel.
                  After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                  Kommentar


                  • Becks
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 11.10.2001
                    • 19612
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    Zitat von opa Beitrag anzeigen
                    über irgendwelche ausreden macht sich wohl leider keiner der betroffenen noch irgenwelche gedanken...
                    Nö, das sicher nicht. Bleibt nur der üblich erhobene Finger: Tourdauer berechnen und an solchen Tagen mit viel Luft planen. Unterwegs ständig Realität gegen Rechnung überprüfen, und beim berechneten spätesten Umkehrpunkt noch einmal genau nachdenken, Wetter ansehen und planen. Wenn das Wetter früher umschlägt als erwartet - sofort Reissleine ziehen und umkehren.

                    Oder halt einfach dann doch einmal verzichten, den Wettkampfgeist beiseitelegen und unten im Tal was machen.
                    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                    Kommentar


                    • chri1
                      Dauerbesucher
                      • 08.11.2005
                      • 532

                      • Meine Reisen

                      Die Schneehöhle ist schon klar, ich denke da immer eher an eine seitlich gegrabene Höhle, aber oben hat es ja kaum Strukturen gehabt, so dass wohl senkrecht gegraben werden musste.
                      Übrigens nochmals äusserst interessant den alten Artikel von den drei Bayern zu lesen, die zeitgleich mit der Pigne d'Arolla-Tragödie am Monte-Rosa feststeckten (viele Themen, die jetzt wahrscheinlich auch relevant waren).
                      https://www.blick.ch/schweiz/westsch...id8341561.html
                      Sowohl die Bayern als auch die Gruppen am Pigne d'Arolla hatten insofern eine bessere Situation, als das schlechte Wetter nicht so lange gedauert hat. Sonst wären wohl noch mehr Opfer zu beklagen gewesen. Die Gruppe jetzt hätte ja neben der Nacht auch noch zusätzlich den ganzen Tag überdauern müssen und sich dann wohl auf eine weitere Nacht eingestellt, die Retter sind am Sonntag gegen 21.00 bei ihnen gewesen. Bei den Bayern waren übrigens auch die Handys schwach (nur eines von drei knapp mit Saft). Und ein weiterer interessanter Aspekt ist das Zeitgefühl, das ihnen abgegangen ist. So wie ich das lese haben die Bayern dann auch eine senkrechte Höhle gegraben, aber Ski und Rücksäcke drauf legen können. Bei den Photos von der Tête Blanche hatte man auch den Eindruck, dass die das so versucht haben.

                      Noch einmal zum Bothy, für welche Situationen ist der nun konkret besser als der Biwaksack und hat schon jemand einmal einen Wintersturm damit verbracht?

                      Kommentar


                      • mount77
                        Anfänger im Forum
                        • 24.08.2015
                        • 16
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        Eine Frage zum Wetter habe ich noch:
                        Wurde diesen beiden Gruppen (2018/2024) nun der Föhnsturm bzw. der sturmstarke Südwind (mit der aus Süden übergreifenden Bewölkung/Niederschlag) oder eher die eintreffende Kaltfront bei zusammenbrechendem Föhn zum Verhängnis?
                        2018 meine ich, ist es eigentlich die eintreffende Kaltfront gewesen, die das Problem war. Oder kann man das nicht so genau auseinander halten?
                        Zuletzt geändert von mount77; 12.03.2024, 20:12.

                        Kommentar


                        • sudobringbeer
                          Administrator

                          Administrator
                          Fuchs
                          • 20.05.2016
                          • 2488
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          Bzgl. Bothy. Mein gedachter Einsatzzweck ist schlechtes Wetter und Erschöpfung meines tourenpartners oder mir selbst. Dann kann man darin schön warm Pause machen. Sowohl bei Hochtouren als auch skitouren. Habe ihn aber noch nie gebraucht. In dem Szenario hätte ich ihn wohl genutzt um rotierend Schutz und Wärme zu haben während einer draussen schaufelt. Wenn man sich die Videos anschaut, kann man mit den Dingern schon einen ganz ordentlichen Sturm abwettern, aber bei minus 30 Grad windchill hilft nur eine Höhle langfristig.

                          Kommentar


                          • flyingscot
                            Erfahren
                            • 27.12.2007
                            • 396
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            Ich hab gerade einen Exped Bivybag Duo UL bestellt, so wie ich das sehe ist das so ein Mittelding zwischen Biwaksack und Bothy. Dieser Ultraleicht-Klassiker Mountain Equipment Ultralight Bivi bleibt bei Wintertouren ab sofort zu Hause.

                            Kommentar


                            • Shuya
                              Fuchs
                              • 26.12.2006
                              • 1267

                              • Meine Reisen

                              Zitat von flyingscot Beitrag anzeigen
                              Ich hab gerade einen Exped Bivybag Duo UL bestellt, so wie ich das sehe ist das so ein Mittelding zwischen Biwaksack und Bothy. Dieser Ultraleicht-Klassiker Mountain Equipment Ultralight Bivi bleibt bei Wintertouren ab sofort zu Hause.
                              Ich kann als Zwischending noch die SOL Bivys in den Raum wrrfen, gibts in unterschiedlichen Ausführungen, mit/Ohne Reißverschluss und sind vom Gewicht her zwischen Mülltüte und schwereren, richtigen Biwaksäcken.
                              Dafür aber schon aus Tyvek, dh deutlich reissfester als der UL "Billigkram".
                              Sind fester Teil meiner Packliste.

                              Meine Vermutung ist, dass hier zwar der Bericht bekannt war, aber der Realitätscheck bzw der fortlaufende Abgleich Plan und Wettersituation fehl war.

                              Erinnert mich ans letzte Jahr in Zermatt, Wetterbericht sah nicht sooo schlecht aus, also mit der teuren Bahn hoch gefahren, Nase ausm Tunnel gesteckt und gesehen, dass die Leute schon früh (war die erste Bahn) gebückt gegen den Wind anlaufen.
                              In der Gruppe lange diskutiert und teuer wieder abgefahren richtung Tal.
                              Und während wir runter fuhren, gabs Whiteout und die Bahn stellte den Betrieb ein, wir waren die letzte Fahrt.
                              Am nächsten Abend kam die Front, und wir waren froh nich irgendwo gestrandet zu sein
                              Zurückstecken kann echt schwierig sein...
                              EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

                              Kommentar


                              • Becks
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 11.10.2001
                                • 19612
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                Zitat von Shuya Beitrag anzeigen
                                Meine Vermutung ist, dass hier zwar der Bericht bekannt war, aber der Realitätscheck bzw der fortlaufende Abgleich Plan und Wettersituation fehl war.
                                Alternative: Wetterstürze wie der hier kommen immer aus Südwest an die Alpen heran. Ist man auf der Südseite, im Wallis oder bei Chamonix unterwegs, dann ist die Bergkette, auf der man steht, die erste echte Erhebung auf dem Weg des Unwetters. Zum einen bekommt man dann die volle Ladung ab, da sich das Unwetter unterwegs nicht entladen konnte, und zum anderen fehlen etwaige hohe vorgelagerte Gipfel, an denen man die Wetterentwicklung ablesen kann. Daher fehlt auch das Frühwarnsystem, und das Wetter schlägt schnell um.

                                Aber:

                                Gerade als Einheimischer mit viel Bergerfahrung sollte man die lokalen Spezialitäten beim Wetter kennen, und wenn eben das Wetter schnell umschlagen kann, die Wettervorhersage einen solchen Wechsel ankündigt, und man weiss, dass solch ein Unwetter auch früher als angekündigt eintreffen kann, dann sollte man eventuell hohe Gipfel mit langen Fluchtzeiten meiden, vor allem wenn man dünn gekleidet unterwegs ist.




                                After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                                Kommentar


                                • Con
                                  Dauerbesucher
                                  • 20.01.2018
                                  • 630
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  Weitere Details zu dem Skitouren-Drama:

                                  https://www.watson.ch/schweiz/wallis...sion_738421772
                                  "Oh we can beat them, for ever and ever
                                  Then we could be Heroes, just for one day"

                                  Kommentar


                                  • Linard
                                    Erfahren
                                    • 30.08.2014
                                    • 292
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    Zitat von Con Beitrag anzeigen
                                    Weitere Details zu dem Skitouren-Drama:

                                    https://www.watson.ch/schweiz/wallis...sion_738421772
                                    Merci für die Info, ein Puzzle Teil mehr.
                                    Allerdings gibt es hier im Gegensatz zum Unfall vor bald 6 Jahren keine Überlebenden und man wird nie erfahren wie es soweit kommen konnte.

                                    Kommentar


                                    • HO
                                      Erfahren
                                      • 04.02.2016
                                      • 188
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      Autsch 😳, da haben alle nochmal Glück gehabt!

                                      https://explorersweb.com/rescue-heli...everyone-safe/


                                      Kommentar


                                      • Vegareve
                                        Freak

                                        Liebt das Forum
                                        • 19.08.2009
                                        • 14389
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        https://www.tagesanzeiger.ch/skitour...n-211104685386

                                        An der Stelle waren wir im schlechten Wetter auch schon mal. War allerdings nicht so stürmisch, nur halt mehr oder weniger white-out. Wenn ich mich gut erinnere, geht es von da quasi nur bergab bis Arolla (eine recht lange Strecke mit Querungen). Wer weiss, wenn sie nicht einen gesundheitlich Beeinträchtigen gehabt hätten, hätten sie es vielleicht schon geschafft.
                                        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

                                        Kommentar


                                        • Linard
                                          Erfahren
                                          • 30.08.2014
                                          • 292
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          Wieder ein komischer Unfall mit Todesfolge:
                                          https://www.gr.ch/DE/institutionen/v...202403201.aspx
                                          Plattenflue ist neben dem Rätschenhorn.

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X