Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

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    • Meine Reisen

    AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

    Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
    Dito!
    "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
    Mit erkaltetem Knie;------------------------------
    Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
    Der über Felsen fuhr."________havamal
    --------

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    • dingsbums
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      • 17.08.2008
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      • Meine Reisen

      AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

      Tatsächlich steht mein Bericht der Moseletappe noch aus, außerdem dann der vom letzten Montag. Also, los geht es mit meiner Moselstrecke.

      Torres hatte sich bereiterklärt, das WAI kurz vor Weihnachten bis Saarbrücken zu tragen. Ich half dadurch mit, dass ich diese Strecke etwas verkürzte, und an einem verregneten 3. Advent mit dem WAI die Mosel hoch radelte. Virtuell war das gute Stück in Bullay, physikalisch noch bei Mondsee, die zusammen mit buntekuh die (ebenso verregnete) Strecke von Bingen bis Bullay zurückgelegt hatte.

      Allerdings passte es ganz gut, dass sie an diesem 3. Advent irgendwo im Hunsrück Feuerzangenbowle genoss, und ich so morgens auf meinem Weg zur Mosel kurz stoppte, um danach mit WAI meinen Weg nach Bullay fortzusetzen, mein Fahrrad im Kofferraum.

      In Bullay angekommen parkte ich am Bahnhof und los ging die Reise. Ich hatte beschlossen, erst einmal hoch zum Prinzenkopfturm zu 'fahren', um von dort den Blick auf die Moselschleife zu genießen. Danach sollte die Tour dann so richtig losgehen.

      Dazu musste ich erst mal über die Doppelstockbrücke, unten Autos (und Fahrräder), oben die Bahn. Ein erster Blick auf die Mosel ließ schon erahnen - Hochwasser. Was wird mit den Radwegen sein? Ich bin gespannt ...


      Doppelstockbrücke Bullay


      Das sieht nach Hochwasser aus ...

      Aber erst hieß es hoch zum Prinzenkopfturm, den ich von hier unten schon erkennen konnte. Ich hatte mich während meiner Planung für den kürzesten Weg entschieden. Ich dachte mir, wenn es da einen Wanderweg hoch gibt, dann kann ich ja die Serpentinen hoch schieben, aber immer noch besser als 'hintenrum' zu fahren. Nun ja, dieser Weg war schmal und rutschig, weder für meine Schuhe noch für mein Fahrrad neben mir geeignet. Aber gut, umkehren wollte ich auch nicht mehr, Augen zu und durch.


      Kein Weg für mich und mein Fahrrad ...


      Aber der erste Blick zurück ist schon nett!

      Die Aussicht vom Prinzenkopf war das auch auf alle Fälle wert, obwohl mich dieses erste Stück Zeit und Energie kostete, die ich später am Tag vermissen würde. Leidtragender war im Zweifelsfall Torres, weil ich einfach nicht so weit kam, wie ursprünglich geplant. So wurde die nächste Etappe länger als erhofft.


      Aussicht vom Prinzenkopfturm


      Aussichtsturm Prinzenkopf

      Es gab auch ein Turmbuch, in das das WAI sich eintrug.


      WAI und Turmbuch


      Turmbucheintrag


      Das WAI genießt die Aussicht.

      Ich mag diese Stelle, an der man die Schleife selbst ja gar nicht sieht, und so den Eindruck gewinnen könnte, dass man sich zwischen 2 Flüssen befindet. Auf der Marienburg habe ich in jungen Jahren auch mal ein nettes Wochenende verbracht, da wurden Erinnerungen wach ... Sie befindet sich im Besitz des Bistums und wird zur Jugendarbeit genutzt.


      Marienburg


      Pünderich

      Ich hatte entschieden, alle Moselschleifen 'auszufahren'. So ging es vom Prinzenkopf an der Marienburg vorbei runter nach Zell und über die nächste Moselbrücke auf die rechte Moselseite, auf der ich dann auch blieb.

      Hier passierte es zum ersten Mal: Radweg unter Wasser. Zum Glück stand das Wasser immer gleich vorne auf den Radwegen. Ich hätte um so mehr geflucht, je weiter ich hätte zurückfahren müssen. Der Weg direkt an der Straße war natürlich weniger schön, aber immerhin gab es einen Randstreifen, den man auch als Radweg ansehen konnte, so musste ich nicht direkt auf der Straße fahren.


      Radweg, Hochwasser

      In Burg wurde es dann Zeit für die erste Pause. Während die Einheimischen noch beim Frühschoppen saßen (aber nicht mehr lange, es wurde Zeit fürs Mittagessen), gab es für mich vor allen Dingen einen warmen Tee. Es war regnerisch, windig, für Dezember zwar nicht wirklich kalt, aber ungemütlich.


      Pause in Burg

      Frisch gestärkt ging es dann weiter, die nächste Schleife wartete. In Enkirch zeigte auch die Staustufe - ja, das Wasser steht hoch.


      Staustufe Enkirch


      Weinberg mit Transportbahn

      Ich habe dann auch mal ein Foto einer dieser recht verbreiteten Transportbahnen hier in den Steilhängen gemacht. Ohne diese ist die Arbeit in den Steillagen noch aufwändiger. Bei den Weinbergen war ich etwas überrascht, wie wenige erst geschnitten waren. Zumal Torres ein paar Tage später wohl andere Winzer schon beim Binden antraf.

      In Traben-Trarbach erwischte mich dann ein richtiger Guss. So stellte ich mich kurz unter der Brücke unter, machte eine Pause, meine Fotos. Nachdem der heftigste Regen vorbei war, ging die Reise weiter.


      Traben-Trarbach, es regnet.


      Schutz unter der Brücke


      Blick zurück auf Traben-Trarbach

      Auch Kröv auf der anderen Moselseite stand unter Wasser. Obwohl es ja viele ausgefallene Namen für Weinlagen gibt, gehört der Kröver Nacktarsch vermutlich schon zu den speziellsten. Wieder wurden Jugenderinnerungen wach, internationales Trachtentreffen in Kröv, schwimmende Bühne auf der Mosel, viel Wein, ...


      Kröv auf der anderen Moselseite

      Die Ürziger Hänge nutze ich dann, um mal die netten Steillagen an der Mosel zu fotografieren. An der Saar habe ich in ähnlichen Hängen schon Trauben gelesen - eine echte Herausforderung. Und sicher nichts für Leute mit Höhenangst. Wie man sieht, hatte ich zwischendurch sogar richtig schönes Wetter.


      Weinberge bei Ürzig


      Weinberge bei Ürzig


      Weinberge bei Ürzig

      In Rachtig war dann wieder eine Pause fällig. Das von mir auserkorene Restaurant hatte einen netten 'Wintergarten', im Eck stand ein Heizöfchen, da ließ ich mich nieder. Offensichtlich unbemerkt vom Kellner. Sonst war niemand da, er dachte der Wintergarten sei komplett leer, betritt diesen und rülpst laut. Dann entdeckt er mich - war ihm das peinlich. Mich hat es nicht gestört, und er hat mich danach um so zuvorkommender bedient.

      Mittlerweile wurde mir aber klar - mein Plan für heute war zu ambitioniert. Bis zum nächsten Ort mit Bahnhof würde ich nicht mehr kommen. Busanbindung war sowohl für mich als auch für Torres schlecht, die Fahrräder mussten ja transportiert werden. Was tun? Jetzt nach Wittlich zu fahren, dazu hatte ich gar keine Lust. Aber eine Option sah okay aus: Von Wittlich könnte man recht nett an der Lieser entlang nach Mülheim 'rollen', also könnte ich heute noch bis Mülheim fahren. Irgendwie würde ich von dort schon zu einem Ort mit Bahnhof kommen, zwar vermutlich ohne Fahrrad, aber dann mit der Bahn zurück nach Bullay zu meinem Auto.

      Gesagt, getan. Auf zum Endspurt. Die Staustufe bei Zeltingen war fast gar nicht mehr zu sehen. Allerdings ist die Stufe selbst auch kleiner als die bei Enkirch, habe ich später gelesen.


      Staustufen Zeltingen

      Kurz vor Bernkastel-Kues sehe ich dann das erste (und einzige) Schiff des Tages. Wenig los heute auf der Mosel, muss am Sonntag oder Weihnachten liegen.


      Ein Schiff! Bernkastel schon im Hintergrund.

      In Bernkastel ist Weihnachtsmarkt, aber auf den habe ich heute auch keine Lust mehr. Die Mosel steigt weiter, ich denke, die Autos haben nicht von Anfang an in der Mosel geparkt.


      Bernkastel-Kues


      Radweg und Parkplatz unter Wasser


      Bernkastel-Kues

      Ich mache mich auf die letzten Meter, pünktlich zur Dämmerung komme ich in Mülheim an. Ein letztes Beweisfoto mit WAI, dann denke ich über den Heimweg nach. Der gestaltete sich aufwändiger als geplant, denn von Mülheim fährt kein Bus nach Wittlich, nur nach Trier. Egal, irgendwann steige ich in Bullay aus dem Zug, fahre (eine etwas andere Strecke) mit dem Auto nach Mülheim, lade mein Rad ein und ab nach Hause!


      Das WAI in Mülheim, Endpunkt der heutigen Reise.
      Zuletzt geändert von dingsbums; 24.05.2013, 20:50. Grund: Kleine Korrekturen

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      • dingsbums
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        • Meine Reisen

        AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

        Später als erhofft konnte ich mich mit dem WAI wieder auf den Weg machen. Leider kam ich mit einer Schulterverletzung aus dem Winterurlaub, diese musste erst soweit heilen, dass Radfahren wieder eine Option war. Pfingsten war fast verplant, aber am Montag war noch Zeit. So überlegte ich mir eine schöne Tour an Saar, Blies und Mandelbach entlang. Dass Regen vorhergesagt war, ignorierte ich einfach. Hätte ich mich morgens vor meinem Start nochmal schlau gemacht, hätte ich diese Einstellung evtl. noch geändert. Hatte ich aber nicht und damit war es passiert - ich war 'im Auge des Bösen'. Regen den ganzen Tag, zum Teil erhebliche Mengen. Dies machte die Tour nicht leichter, aber schön war es irgendwie trotzdem. Alles ist saftig grün, viele Bäume blühen. Lange haben wir dieses Jahr darauf gewartet, die Freude an dieser Natur kann mir auch der Regen nicht nehmen.

        Viel zu früh mache ich mich morgens auf den Weg zum Bahnhof, im Zug nach Saarbrücken ist nichts los. Gegen 9:00 komme ich an, es regnet. (Morgens hoffte ich noch darauf, dass es irgendwann auch mal (wenigstens zwischenzeitlich) aufhört. Irgendwann war es mir einfach egal.)


        Start am Bahnhof in Saarbrücken

        Ich mache ein Bild vom WAI am Bahnhof, mit Kastanienbäumen. Torres hat Saarbrücken ja schon genauer gezeigt, ich kenne mich hier kaum aus. Ich weiß, dass ich durch die Fußgängerzone zum St. Johanner Markt und von dort runter zur Saar komme. Also einfach los. Neben dem Theater stoße ich dann auf die Saar, gleich mal ein Panoramafoto machen. Auch hier seht ihr die von Torres beschriebene Stadtautobahn direkt an der Saar.


        Saar(brücken) mit Stadtautobahn

        Kurz später zwingt mich der Radweg, links hoch zu fahren. Dann aber irritiert mich ...


        dieses Schild in Kombination mit ...


        ... dieser Wegführung.

        Ich komme von unten, soll also logischerweise auf die Brücke. Ich komme aber auch vom St. Johanner Markt, also doch nicht über die Brücke. Ach, was soll's, Brücken sind gut. Von oben kann man schöne Fotos machen. Und drüben sehe ich dann den nächsten Wegweiser: Genau, da will ich hin.


        Blick saaraufwärts. Die Saar kommt von der rechten Seite (in Blickrichtung), auf diese Uferseite zu wechseln ist also wirklich eine gute Idee.


        Und hier die Bestätigung.

        Es regnet heftig, es windet auch. Ich stelle fest, dass ich heute morgen einen Aussetzer hatte, was meine Bekleidung betrifft. Man merkt, ich fahre selten Rad. Irgendwie dachte ich, dass ein Poncho zum Radfahren doch super sein muss, der hängt über die Beine, viel besser als meine Regenhose. Und die Ärmel gucken zwar drunter raus, aber das macht nichts. Oh doch! Die Ärmel meines Softshells saugen sich voll, bei einem solchen Regen ist wasserabweisend nicht mehr hilfreich. Der Poncho rutscht immer hoch, außerdem werden die Unterschenkel von vorne und unten nass, die Nässe steigt immer weiter die Beine hoch. Zum Glück ist es nicht wirklich kalt. Irgendwann akzeptiere ich einfach, dass ich durchnässt bin, es hilft ja auch nichts, ich radele weiter und weiter. Interessanterweise war der Poncho später am Tag gar nicht so schlecht. Als es weniger regnete (vielleicht lag es auch am Wind nicht mehr von vorne), hing er brav da, wo ich ihn haben wollte und die Beine waren akzeptabel geschützt. Aber hier und jetzt war der Poncho alles andere als ein Regenschutz!

        Falls es einen Hinweis darauf gibt, dass man die Grenze von Deutschland nach Frankreich übertritt, habe ich diesen übersehen. Irgendwann war einfach durch die ein oder andere Kleinigkeit klar, dass ich mittlerweile in Frankreich bin. Der Weg zog sich nett an der Saar entlang. Für Fotos war mir das Wetter zu schlecht. Einmal machte ich dann doch ein Foto der netten kleinen Kanäle, die jeweils parallel zur Saar mit ihrem Wehr zur Schleuse hin führen.


        Links der Kanal, weiter hinten kommt die Schleuse, rechts die Saar mit Wehr irgendwo.

        Je näher ich Sarreguemines kam, desto größer wurde meine Lust auf ein zweites Frühstück. Milchkaffee und Croissant - das klang gut. Und dann war ich da. Der Zusammenfluss von Blies und Saar lag vor mir, schnell ein Bild gemacht und dann auf die Suche nach einer Boulangerie. Es wurde dann eine Pâtisserie, aber egal. Ich saß warm und trocken, vor mir Café au lait und Croissants - alles wird gut. Und obwohl es nicht schwer ist, dies zu bestellen, so war ich doch happy, dass mir die paar Worte auch 25 Jahre nach meinem Schulfranzösisch noch fließend über die Lippen kamen.


        Zusammenfluss von Blies und Saar, ganz rechts wieder der Weg zur Schleuse.


        Wehr in Sarreguemines


        Zweites Frühstück

        Danach konnte es gestärkt weitergehen. Es ging über die Saar, damit ich dann der Blies folgen konnte. Die Infotafeln beider Flüsse wurden abgelichtet. Es gab regelmäßig zusätzliche Infos über interessante Dinge längs des Wegs, aber bei Regen macht das einfach zu wenig Spaß. Ach, hatte ich erwähnt, dass es natürlich weiter regnete?


        Saartal


        Bliestal

        Die Radwege in Frankreich waren gut markiert, man musste sich nur daran gewöhnen, dass sie grün waren. Es ging durch idyllische Landschaft, nette Details am Wegrand.


        Radweg in Frankreich


        Netter Anblick


        Immer wieder saftige Wiesen und Hügel


        Nette Deko am Straßenrand

        In den nächsten Orten gab es einen Wander-Trink-Event - mir kamen regelmäßig Leute entgegen, die ein Weinglas um den Hals trugen. Außerdem passierte ich zwei kleine Festzelte. Hm, einkehren und ein Schlückchen Wein? Nein, lieber doch nicht. Meine Pause war ja noch gar nicht lange her, außerdem bezweifle ich, dass ich nach (selbst nur mäßigem) Weinkonsum noch weit hätte weiter radeln können.


        Auch auf dieser Brücke kamen mir Wanderer entgegen. Wohl ein internationaler Event ...


        Auch die Blies hat viel Wasser ...

        Weiter ging meine Reise, allerdings nicht über die Brücke, sondern weiter auf der französischen Seite. Hier gab es zwar zwischendurch keinen Radweg mehr, aber wenn die Straße direkt an der Blies verläuft und kein einziges Auto vorbeikommt, dann stört es nicht wirklich, dass man auf der Straße fahren muss.

        In Frauenberg passte ich dann nicht auf - es mag daran gelegen haben, dass ich erstens nur nach Karte im Kopf fuhr und zweitens mein Blick nach oben zu einer Burgruine ging. Ich radelte weiter und am Ausgang des Orts stoppte ich erst mal kurz, um mir einen alten Friedhof anzugucken.


        Friedhof in Frauenberg


        Friedhofstor und Blies

        Außerdem musste endlich mal ein Kanaldeckel fotografiert werden. Dieser hier ist zwar nicht wirklich besonders, aber ich habe mir irgendwann angewöhnt, in fremden Orten Kanaldeckel abzulichten. Da gibt es manchmal ganz tolle Exemplare!


        Kanaldeckel in Frauenberg

        Als ich dann aber im nächsten Ort angekommen war, fragte ich mich doch: "Müsste ich nicht so langsam über die Blies zurück nach Deutschland, damit ich ins Mandelbachtal komme? Dieser Ort mit H müsste doch schon längst da sein." Da half nix, mal das GPS ausgepackt. Ja, der Ort mit H heißt Habkirchen und liegt gegenüber von Frauenberg. Hm, noch etwas weiter zur nächsten Brücke und dann auf der deutschen Seite zurück oder lieber gleich zurück? Ach, ich gucke mal, es gibt doch bestimmt einen kleinen Weg direkt an der Blies, dann fahre ich gleich zurück. Der Versuch, einen Weg direkt an der Blies zu finden, endete fast in der Blies. Also doch entlang der Straße zurück. Die Fußgängerbrücke in Frauenberg war dann aber schnell gefunden. Okay, die war natürlich nicht ausgeschildert, an der durfte ich auch vorbeigefahren sein.


        Sackgasse auf der Suche nach einem Weg an der Blies


        Auf dem Rückweg wurde die Burgruine dann auch fotografiert.


        Über die Brücke der französischen Freundschaft zurück nach Deutschland


        Immer mehr Wasser in der Blies ...

        In Habkirchen entschied ich mich, noch bis zum nächsten Ort zu fahren, um dort eine Pause in irgendeiner Gaststätte einzulegen. Ich sah das Mandelbachtal-Infoschild zum ersten Mal und guckte runter ins Tal - das muss der Mandelbach sein.


        Mandelbachtal, angekommen

        In den nächsten Feldweg bog ich ein, aber nur um festzustellen, dass ich hier lieber doch nicht fahren will. Aber ansonsten war die Stelle traumhaft. Hach, würde jetzt die Sonne scheinen, dann könnte man sich hier hinhocken, den Blick genießen, Beine und Seele baumeln lassen. Hatte ich schon erwähnt, dass es immer noch regnete?


        Mandelbach, ein Traum


        Mandelbach, auch mit Hochwasser


        Mandelbach, ein Traum


        Mandelbach, auch mit Hochwasser

        Also doch lieber in den nächsten Ort, den mit B. Ich radelte die Bundesstraße entlang, das war doof. Allerdings entschädigte der Blick nach rechts dafür - immer Idylle pur, diese weißen Blumen, der Mandelbach selbst, schön.

        Endlich kam ich im Ort mit B an - Bebelsheim heißt er, verriet mir das Ortsschild. Nur eine Kneipe konnte ich nicht finden. Also weiter. Da, dort, ein Gaststättenschild. Tja, an einem verregneten Pfingstmontag in ländlicher Idylle war der leider geschlossen. Ich war aber reif für eine Pause. Also einen der Stühle unters Vordach gestellt und da gehockt. Schön ist anders, warm ist anders, aber es war immerhin geschützt vorm Regen - trocken wage ich nicht wirklich zu sagen.


        Alles dicht.


        Improvisierte Pause

        So langsam wurde mein Körper müde, aber ein bisschen des Weges wollte ich schon noch. Eigentlich hatte ich hier rechts hoch zu dieser Kuppe wollen, um die wunderbare Aussicht aufs Mandelbachtal zu genießen. Aber Regen, Müdigkeit und die Beschaffenheit der Feldwege bei diesem Wetter hielten mich dann doch davon ab. Allerdings muss ich sagen, auch so sah ich saftige Wiesen, blühende Obstbäume, geschwungene Hügel - schön war es hier schon.


        Der verschmähte Hügel


        Mandelbachtal


        Obstbäume ...


        ... in voller Blüte


        Mandelbachtal

        Und so fuhr ich langsam, aber stetig von einem Dörfchen zum nächsten. Die wenigen Gaststätten wurden genau begutachtet, aber alles geschlossen. In Biesingen war der Plan gewesen, durchs 'lange Tal' nach Lautzkirchen zu fahren. Die Abzweigung verpasste ich irgendwie, aber das war dann gut. So landete ich zwar wieder an der B423, aber hier verlief ein Radweg neben der Straße, dazwischen eine wunderschöne Platanenallee. Obwohl ich stoppte, um diese zu fotografieren, hatte ich nachher nur den Blick in Richtung 'langes Tal' abgelichtet.


        Aussicht an der B423


        Habe ich schon erwähnt, wie toll ich die blühenden Bäume immer finde?

        Der Vorteil dieser Variante war, dass ich auf Höhe blieb, und so ohne große Mühen zum Gollenstein fahren konnte. Wäre ich unten im Tal gewesen, ich glaube nicht, dass ich - geplant hin oder her - wirklich nochmal zu dem hoch gefahren (bzw. eher gelaufen) wäre.

        So konnte ich den größten Menhir Mitteleuropas bewundern und mit und ohne WAI ablichten. Da steht so ein Hinkelstein im Saarland rum, und ich wusste es mal nicht. Aber genau darum ist unser WAI ja unterwegs durch Deutschland und Nachbarländer. Damit wir unsere Heimat besser kennenlernen.


        Gollenstein


        Gollenstein


        Gollenstein

        Danach fuhr ich dann runter ins lange Tal und weiter nach Lautzkirchen. Von hier war es nur noch ein Katzensprung nach Kirkel und damit dem Ende der heutigen Reise. Kirkel liegt an der Bahnstrecke Saarbrücken - Kaiserslautern, von hier kam ich problemlos wieder nachhause. Die letzten Kilometer zogen sich dann nochmal sehr. Ich war immer noch in keiner Gaststätte gewesen, mittlerweile wollte ich auch nicht mehr. Und eigentlich ist es ja nett, wenn der Radweg statt an der Straße parallel dazu geschützt durch den Wald verläuft. Aber nasse Waldwege machen das Fahren nicht leichter.


        Das letzte Stück Radweg

        Der Bahnhof in Kirkel war kleiner als erwartet, und es gab keine Möglichkeit, was zum Trinken zu kaufen. Hätte ich doch nur weiter nach einer Gaststätte gesucht! Zum Glück kam recht bald eine Bahn nach Homburg. So nahm ich erst die, dort beim Umsteigen konnte ich Wasser erstehen, und dann ging es mit der nächsten Bahn wirklich nachhause bis Kaiserslautern.


        Das 'Beweisfoto' in Kirkel

        Im Zug unterhielt ich mich noch mit einem anderen Radfahrer. Er war die Blies entlang bis Blieskastel gefahren - und mehr als einmal 'durch die Blies', weil sie schon so hoch auf dem Radweg stand. Am nächsten Tag erfuhr ich von heftigen Überschwemmungen der Blies, die Wassermenge, die hier an diesem Montag gefallen war, war einfach gigantisch.

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        • Torres
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          Liebt das Forum
          • 16.08.2008
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          • Meine Reisen

          AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

          Du hast die Burgruine gefunden! Du wirst es nicht glauben, aber dort in der Nähe auf einer Wiese in Habkirchen habe ich das erste Mal mit Klassenkameraden im Freien biwakiert. Zelte hatten wir damals nicht, Isomatten auch nicht, nur Bundeswehrschlafsack und Lagerfeuer und es war sch.... kalt. Tagsüber haben wir uns an der Burg rumgetrieben und ein paar Sachen im Ort eingekauft, das war damals noch grüne Grenze.

          Na, und einen Norweger hast Du auch fotografiert Passt!

          Wenn ich Deine schönen Bilder so sehe, sollte ich doch mal wieder hinfahren...... Danke für den Bericht.
          Oha.
          (Norddeutsche Panikattacke)

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          • dingsbums
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            • Meine Reisen

            AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

            Da wir gestern einen Feiertag und überraschend gutes Wetter hatten (im Gegensatz zu heute), beschloss ich, meine erste längere Rollertour zum WAI-Transport zu nutzen.

            So ging wieder mit der Bahn 'zurück' nach Kirkel. Schöner ist der Bahnhof nicht geworden, deswegen machte ich am Eingangspfad zum Bahnhof ein Bild von WAI und Roller.


            Bahnhof Kirkel

            Erst musste ich ein kurzes Stück durch den Ort rollern, dann ging es über eine Brücke auf die andere Bahnseite und danach einen Feldweg neben der Bahn hinab. Mein erster 'Downhill' auf einem Feldweg. Aber das Gefälle war sanft und es rollte sich super.


            Kirkel

            Ich blieb heute auf dem Saar-Nahe-Höhen-Radweg, dieser führte mich erst einmal parallel zur Bahn nach Limbach. Schön war es hier, alles blühte und grünte, der Weg war fast eben.


            Kirkel


            Kirkel


            Kirkel

            Kurz später lud dieser Weiher zu einer Pause ein - aber ich war ja erst losgerollert, also keine Pause für mich.


            Weiher kurz vor Limbach

            In Limbach gab es dann eine Infotafel. Die guckte ich mir aber nicht näher an, ich wusste, ich folge diesem Radweg, bis ich keine Lust mehr habe. Ein Foto kann aber nicht schaden ...


            Infotafel in Limbach

            Kurz später querte ich dann die A6. Irgendwie ist es schon ein komisches Gefühl, auf einer Brücke über die Autobahn zu stehen. Gut, ich mache dies auch sehr selten, für andere ist das vielleicht 'normal'.


            A6

            Kurz vor Niederbexbach stieß ich dann auch wieder auf die Blies, die mir ja mehr oder weniger die Richtung heute vorgab.


            Blies kurz vor Niederbexbach

            In Niederbexbach amüsierte ich mich dann über folgendes Verkehrsschild:


            Niederbexbach

            Ich verifizierte auch sofort die Gegenrichtung:


            Niederbexbach

            Ich kann mir richtig vorstellen, wie die in diesem Ort in der Ratssitzung diskutiert haben, dass dieses Slalomfahren auf der Straße ja gar nicht geht und man ein einseitiges Halteverbot machen sollte. Aber welche Seite? Diskussionen über Diskussionen ... und schließlich dieser Kompromiss. Vielleicht ist die Entstehung auch eine ganz andere, aber zumindest an diesem Tag haben sich alle brav daran gehalten. Es war Mai und die Autos standen alle auf 'meiner' Seite, denn der Mai ist nicht gerade.

            Kurz später machte ich dann das letzte nette Bild von weiten, grünen Wiesen und Wald.


            Irgendwo hinter Niederbexbach

            Danach führte der Weg leider auf der Straße weiter, teilweise durch Gewerbe-/Industriegebiete. Dieser Teil war gar nicht schön. Außerdem wurde ich müde und hätte gerne eine Pause gemacht, aber nicht hier. So verpasste ich dann fast den Abzweig auf den Radweg. Nun gut, er war irgendwie auch gesperrt, aber ich beschloss, dieses Schild zu ignorieren.


            Wieder auf den Radweg an der Blies entlang, Neunkirchen

            Ich mutmaßte, dass der Weg noch von der Überschwemmung der Blies gesperrt war, als mir kurz später Radfahrer entgegenkamen, bestärkte mich das darin, dass der Weg gut zu nutzen sei. Nun ja, gesperrt war er eher deswegen:


            Gesperrter Radweg, Neunkirchen

            Wie man sieht, kommt man mit etwas Willen schon vorbei. Ich allerdings hatte vorher, an der ersten Bank, eine kleine Pause gemacht.


            Radweg, Neunkirchen

            Das Trittbrett eignet sich so übrigens hervorragend, um die Füsse drauf zu stellen und richtig entspannt zu sitzen. Ich hatte einen netten Blick auf die Blies, wieder mit normaler Wassermenge, und der weitere Weg war auch wieder netter.


            Blies, Neunkirchen


            Radweg, Neunkirchen

            Nach dieser Pause war ich dann recht schnell in der Innenstadt von Neunkirchen. Ach was soll's, hier auf dem Stummplatz in der Sonne sitzen, klingt gut. Also noch eine Pause.


            Stummplatz, Neunkirchen

            Neugierig machte mich das Industriedenkmal, das hinter den Gebäuden rausguckte. So drehte ich eine Runde und guckte mir das Alte Hüttenareal mit besserem Blick an.


            Altes Hüttenareal, Neunkirchen


            Altes Hüttenareal, Neunkirchen


            Altes Hüttenareal, Neunkirchen


            Altes Hüttenareal, Neunkirchen


            Altes Hüttenareal, Neunkirchen


            Altes Hüttenareal, Neunkirchen

            Direkt dahinter kam ich dann zu dieser Kreuzung und konnte es mir nicht verkneifen, für das Forum auch davon ein Bild zu machen.


            Decathlon, Neunkirchen

            Ursprünglich hatte ich noch etwas weiter rollern wollen, aber meine Knie gaben mir zu verstehen, dass sie das anstrengend finden. Da weiter fahren auch bedeutet hätte, noch einmal mehr umsteigen zu müssen auf der Rückfahrt, entschied ich mich, den Tag für heute zu beenden.

            So ging es ein letztes Mal über die Blies, und das WAI befindet sich jetzt virtuell am Bahnhof in Neunkirchen.


            Blies, Neunkirchen


            Bahnhof, Neunkirchen

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            • blauloke

              Lebt im Forum
              • 22.08.2008
              • 8317
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

              Schön, dass das WAI wieder unterwegs ist.
              Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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              • Torres
                Freak

                Liebt das Forum
                • 16.08.2008
                • 30594
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                • Meine Reisen

                AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                Mutig von Dir, die Strecke mit dem Roller zu absolvieren. Das sieht einfacher aus als es ist, vor allem, wenn man nicht viel trainiert hat. Und toll, dass Du Dich weiterhin um das WAI kümmerst. Schade, dass Du bisher keine Unterstützung hattest....

                Übrigens gefällt mir Dein Roller ausnehmend gut. Er sieht sehr stabil und hochwertig aus.
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

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                • hotdog
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 15.10.2007
                  • 16106
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                  Leute, das war die 100. Etappe!
                  Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                  • dingsbums
                    Fuchs
                    • 17.08.2008
                    • 1503
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                    Bereit für die Königsetappe: zwei Summits an einem Tag!



                    Das WAI ist gestern von Neunkirchen nach Otzenhausen geradelt. Jetzt befindet es sich am Parkplatz unterhalb des Ringwalls. Damit wird die nächste Etappe die Wanderung auf den Dollberg und von dort zum Erbeskopf sein. Wir sind am Überlegen, an welchem der nächsten drei Wochenenden mein Mann und ich wohl einen Tag Zeit dafür finden.

                    Möchte jemand mit auf diese Königsetappe unserer beiden Bundesländer?

                    Die Tour gestern war anstrengender als erwartet. Man merkt halt doch, dass ich selten Rad fahre und zu schwer bin. Dafür war es einfach zu hügelig. Reisebericht gibt es aber erst in zwei oder drei Wochen.

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                    • Torres
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 16.08.2008
                      • 30594
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                      Klasse, dass Du nicht aufgibst. Vielen Dank.

                      (Und peinlich für die Saarländer. Jetzt ist das WAI kurz davor, das Saarland zu verlassen und kein einziger Saarländer hat es bisher transportiert.

                      Schämt Euch!!!)
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • Chouchen
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 07.04.2008
                        • 20009
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                        Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                        Klasse, dass Du nicht aufgibst. Vielen Dank.

                        (Und peinlich für die Saarländer. Jetzt ist das WAI kurz davor, das Saarland zu verlassen und kein einziger Saarländer hat es bisher transportiert.

                        Schämt Euch!!!)
                        Tja, und nach dieser "freundlichen" Aufforderung hätte ich persönlich keinerlei Lust mehr, einen Finger zu rühren.

                        Es macht jeder das was er kann und wozu er Lust hat. Dass es eine Pflicht gäbe, das WAI waiter zu transportieren wäre mir neu. Manchmal passt es einfach nicht, aus verschiedensten Gründen. Und es soll auch Leute geben, die ein Leben ausserhalb des Forums haben.
                        "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                        • Torres
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 16.08.2008
                          • 30594
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                          Siehst Du mal, so unterschiedlich sind die Menschen. Mir würde so etwas keine Ruhe geben.
                          Oha.
                          (Norddeutsche Panikattacke)

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                          • hotdog
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 15.10.2007
                            • 16106
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                            Nun, dass Leute mehr oder weniger mitgehen, ist ganz normal. Wir hatten am Anfang auch einfach Glück mit der Dynamik, die sich entwickelte. Und als es endlich losging, wollte jeder dabei sein. Inzwischen sind 3 1/2 (!!!) Jahre vergangen. Dass die Idee dann nicht mehr so zieht, finde ich ganz verständlich. Anstatt deswegen Trübsal zu blasen oder gar schlechte Stimmung zu verbreiten, sollten wir mehr die Werbetrommel rühren.
                            Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                            • Sawyer
                              Lebt im Forum
                              • 26.04.2003
                              • 6193
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                              Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                              Klasse, dass Du nicht aufgibst. Vielen Dank.

                              (Und peinlich für die Saarländer. Jetzt ist das WAI kurz davor, das Saarland zu verlassen und kein einziger Saarländer hat es bisher transportiert.

                              Schämt Euch!!!)
                              Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                              Tja, und nach dieser "freundlichen" Aufforderung hätte ich persönlich keinerlei Lust mehr, einen Finger zu rühren.

                              Es macht jeder das was er kann und wozu er Lust hat. Dass es eine Pflicht gäbe, das WAI waiter zu transportieren wäre mir neu. Manchmal passt es einfach nicht, aus verschiedensten Gründen. Und es soll auch Leute geben, die ein Leben ausserhalb des Forums haben.
                              Ich suche lieber Dosen als sie zu transportieren und viele halten das schon für bescheuert genug.
                              Gruß Sawyer

                              As a rebel I came and I´ll die just the same. On the cold winds of night you will find me.

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                              • dingsbums
                                Fuchs
                                • 17.08.2008
                                • 1503
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                                Sonntagmorgen, da stehen das WAI, mein Fahrrad und ich also wieder in Neunkirchen am Bahnhof. Hübscher ist er nicht geworden, aber nach dem Foto geht es ja auch gleich los.


                                Neunkirchen, Bahnhof

                                Heute folge ich bis zum Bostalsee dem Saar-Nahe-Höhen-Radweg. Dieser führt mich erst einmal nach Wiebelskirchen. Bekannt ist dieser Ort höchstens als Geburtsort von Erich Honecker. Ich werfe zum letzten Mal einen Blick auf die Blies. Danach führt der Radweg konstant über die Höhe, über Wirtschafts- und Feldwege. Dabei werden mehr oder weniger alle Orte umgangen, eine schöne Streckenführung (von der ich dann leider etwas abweichen musste, gleich mehr dazu).


                                Wiebelskirchen


                                Blies, Wiebelskirchen


                                Grüne Hänge, mit Wäldern, Wiesen und Feldern, sind typisch für den weiteren Weg.

                                Auf und ab gibt es trotz 'Höhenweg' genug. Netterweise stehen vor den meisten längeren Steigungen Hinweisschilder folgender Art, so dass man abschätzen kann, was einen erwartet:


                                Typisches Infoschild

                                Nach einiger Zeit sehe ich Autos am Straßenrand. Dorffest? Was-auch-immer-Event? Nein, hier gibt es Erdbeeren zum Selberpflücken. Ich widerstehe und fahre weiter. Hier beginnt auch eine Art Erlebnispfad, es gibt nette Dinge zu entdecken. So halte ich immer mal wieder an, gucke, mache Fotos. Außerdem schiebe ich den ein oder anderen Hügel hoch. Dadurch überhole ich eine Läuferin mehrere Male, keine Ahnung, was die wohl von mir denkt.




                                Erdbeeren zum Selberpflücken, Naschen inbegriffen


                                Details am Straßenrand


                                Die Läuferin


                                Kornblumen

                                So zog sich der Weg immer weiter, und irgendwann war es Zeit für eine Pause. Die nächste Bank sollte es sein. Die ließ dann natürlich auf sich warten, und als ich dort ankam - gab es die ersten Tropfen des Tages. Zum Glück hörten diese aber genauso schnell wieder auf, und so rastete ich erst einmal.


                                Radweg, schöne Abwechslung


                                Panorama


                                Pausenbank


                                Pausenaussicht, da hinten ist das Wetter noch schlechter

                                Während dieser Pause stellte ich dann fest, dass die Batterien des GPS fast leer sind. Na toll, ich hatte es gestern abend doch extra noch angeschaltet, da sagte die Anzeige was ganz anderes. Half ja nix, ich wollte weiter tracken. Also ließ ich das GPS nach der nächsten Tanke suchen. Es gibt eine in Marpingen, sollte nicht so weit sein. War es auch nicht, unten in Marpingen war ich ganz schnell. Bzw. noch etwas tiefer, nach Marpingen selbst musste ich schon wieder bergan. Und nach Marpingen musste ich so richtig viel bergan, um wieder auf den Radweg zu kommen. Es wurde wieder geschoben. Egal, ich war unterwegs, das Wetter war gut, die Bewegung tat mir gut. Zu Fuß bin ich halt langsamer, aber was soll's.

                                Um so schöner war es, wieder auf dem Höhenweg angekommen zu sein, und weiter zu radeln. Belohnt wurde das mit netten Aussichten und einem Waldabschnitt, der Abwechslung bot. Auf der anderen Seite war es dann aber auch wieder gut, nach dem 'dunklen' Wald auf hellen Wiesen anzukommen.


                                Höhenweg


                                Vorsicht bei Kreuzungen im Wald, hier z.B. geht es links ab.

                                Nach weiterem Auf und Ab war ich dann am Bostalsee angekommen. Hier war die Hölle los - huch? Ich zockelte also mit meinem Rad zwischen Menschenmengen und bekam schnell mit - Open Air am Bostalsee. Man hörte auch schon den Soundcheck. Manche Besucher ließen auf nicht zu softe Musik schließen, andere passten zu Heavy aber auch wieder gar nichts ins Bild. Es waren die Hosen, die später ihr Konzert geben sollten. Okay, das erklärte irgendwie das gemischte Publikum. Ich machte eine Pause am Seeufer, guckte Leute, hörte Soundcheck.


                                Bostalsee


                                Bostalsee


                                Bostalsee, die Bühne von hinten


                                Bostalsee, auch das WAI genießt die Aussicht

                                Danach ging es weiter, jetzt auf dem Saarland-Radweg, eigentlich entlang einer ruhigen Nebenstraße. Außer wenn Tausende Menschen ihren Weg zum Konzert suchen. Viel Gegenverkehr auf dieser Straße, so war ich froh, als der Radweg auf einen Feldweg abbog. Hier traf ich dann tatsächlich noch ein Auto. Sie hielten auch an und fragten mich 'Kommen wir auf diesem Weg nach Bosen?' Da ich genau daher kam, konnte ich ihnen sogar fundierte Auskunft geben.


                                Wie gehabt, grüne Hügel ...


                                ... soweit das Auge reicht.

                                So langsam wurde ich wirklich müde, nun gut, weit war es nicht mehr bis Otzenhausen. Und schon tauchte die A62 in meinem Sichtfeld auf. Diese wurde überquert, nicht ohne Fotos zu machen. Wie oft ich wohl schon unter der Brücke durchgefahren bin, auf der ich jetzt stand? Kurz überlegte ich, einfach auf kürzestem Weg nach Otzenhausen zu rollen, entschied mich dann aber doch dafür, dem Radweg zu folgen.


                                Die A62 taucht auf.


                                Blick von der Brücke


                                Das heutige Ziel ist nach.

                                Es fing noch einmal an zu regnen. Sollte ich jetzt wirklich noch meinen Poncho rausholen müssen? Ich tat es und fluchte. Mein Rad fiel mir bei der Aktion um, das Schutzblech war danach etwas verzogen und schleifte. Hatte ich irgendwas an Werkzeug dabei? Nein, natürlich nicht. Ich versuchte immer mal wieder, mit der Hand irgendwas zu biegen und zu ziehen, dass es weniger schleift, wenig Erfolg. Vielleicht ein bisschen. Okay, es war ja nicht mehr weit. Es hörte auch wieder auf zu regnen.


                                Fast da. Obwohl es gar nicht zum Ringwall, sondern zur Straße ging. Ich folgte weiter dem Radweg.


                                Letzte Hürde

                                Und so kam ich dann beim Parkplatz unterhalb des Ringwalls an. Juchu! Nun gut, eigentlich kam ich ein paar Meter daneben aus dem Wald, hockte mich auf die Bank und rief Holger an, der mich abholen kam. Aber dann fuhr ich auch noch die paar Meter zum Parkplatz, da dort die nächste Etappe starten soll. Beim Versuch, ein nettes Foto mit WAI zu machen, stürzte es auch noch in den Graben, wurde aber sofort von mir gerettet. So endete eine Tour, nach der ich zufrieden, aber auch erschöpft war. Bald geht es weiter.


                                Die Bank an der Straße. Riskant? Egal, da wird sich jetzt gesetzt und ausgeruht!


                                Abgestürzt.


                                Hier geht es auf der nächsten Etappe weiter ...

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                                • umeier

                                  Alter Hase
                                  • 13.04.2009
                                  • 4185
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                                  Es wäre doch sehr schade wenn die Geschichte irgendwo im Sande verliefe ...
                                  Geht´s denn irgendwie weiter?
                                  This space intentionally left blank

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                                  • Werner Hohn
                                    Freak
                                    Liebt das Forum
                                    • 05.08.2005
                                    • 10870
                                    • Privat

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                                    AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                                    Zurzeit finden bilaterale Verhandlungen zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz statt. In diesen Regionen hat man keine Eile. Das Saarland ist schließlich noch nicht lange Mitglied der BRD und die Rheinland-Pfälzer tun sich schwer, die Beck'sche Trägheit abzuschütteln.
                                    .

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                                    • hotdog
                                      Freak

                                      Liebt das Forum
                                      • 15.10.2007
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                                      AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                                      Seit wann ist Becks träge?
                                      Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                                      • dingsbums
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                                        AW: Saarland/Rheinland-Pfalz: Die Route

                                        Die Gipfel sind geschafft! Ich wollte am Samstag nicht gackern, ohne sicher zu sein, dass ich am Sonntag auch lege ... Aber es hat geklappt, keine andere Freizeitverpflichtung am Wochenende (die sind im Sommer ja häufig) und das Wetter hat auch gepasst (die Hitze der vorherigen Wochenenden vertrug sich für mich nicht mit Wandern).

                                        Hier die Beweisfotos:

                                        Dollberg



                                        Erbeskopf





                                        Wie Werner schon gesagt hat - die weitere Strecke ist in Planung.

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