Main - Rhein - Lahn. WAI meets UNESCO Welterbe.

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    Main - Rhein - Lahn. WAI meets UNESCO Welterbe.

    Vom 25.02. bis zum 1.03.2024 war das WAI wieder auf dem Rad unterwegs. 6 Tage also, denn in diesem Jahr war Schaltjahr. Und es hat viel erlebt.

    Dann wollen wir mal starten.
    Zuletzt geändert von Homer; 05.03.2024, 18:46.
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    #2
    25.02.2024 Frankfurt am Main - Flörsheim am Main

    Es ist Februar, ich bin seit der letzten WAI-Strecke nicht mehr Rad gefahren, der Wetterbericht verheißt Unheil - kalt, nass, dunkel, zwischen - 1 und + 6 Grad, Höchsttemperatur 8 Grad. Beste Bedingungen, also. Wie üblich werde ich gefragt, ob ich spinne, aber ich beharre auf meiner Mission. Wird schon gut gehen. Die Strecke halte ich geheim, es soll eine Überraschung werden. Taunuswanderer hatte etwas von Rheingau geschrieben, das Gebiet wäre noch interessant und so hatte ich mal meine Navi-App spielen lassen und Radweg ohne Steigungen eingegeben. Main, sagt es. Rhein, sagt es. War das WAI noch nicht am Rhein? Das geht ja gar nicht! Die Loreley muss das WAI doch gesehen haben. Ich entscheide mich für Main, Rhein und quer durch nach Limburg. Das ändere ich vor Ort, aber dazu später.

    Über Koblenz reise ich nach Frankfurt und schaue misstrauisch auf den straßenbegleitenden Radweg. Das kann ja heiter werden.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6442.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,89 MB ID: 3246073
    Ich habe eine Notzeltausrüstung auf UL Niveau dabei. Big Agnes 3, Evazote, Frilufts Isomatte, Panyam 600. Für die Jahreszeit zu kalt, aber ich fühle mich sicherer, falls ich kein Hotel finden sollte. Da noch keine Saison ist, kann ich nicht einschätzen, ob ich Glück haben werde. Auf einen Kocher habe ich verzichtet. Den restlichen Platz in den Packtaschen nehmen Schlafanzug und Mineralwasser, Werkzeug, Luftpumpe, Schokolade und eine Powerbank ein. Im Rucksack ist neben einer Box mit belegten Broten der ganze Hygiene- und Gesundheitskram. Mit zunehmenden Alter reicht es leider nicht mehr, mit einer Zahnbürste zu verreisen. In der roten Ortlieb sind Wechselklamotten drin, Shirt, lange Hose, Socken. Minimalistisch, wenn ich überlege, was ich früher dabei hatte. Man hat gelernt. Völlig ausreichend und funktional.

    Pünktlich wie die Uhr steht Taunuswanderer gegen 15.00 Uhr am völlig überfüllten Gleis und ich erkenne ihn sofort. Er begleitet mich sogar bis zur Brücke und erspart mir mühsames Suchen. Und damit folgt das erst ikonographische Bild:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6448.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,69 MB ID: 3246074

    Wo bin ich? Und vor allem: Wo will ich hin?

    Lina gibt sich zumindest per PN Mühe und verortet mich in der Rhön. Der Gedanke an Steigungen versetzt mich in Zuckungen, aber noch verrate ich nichts. Es ist äußerst frisch und ich setze mich in Bewegung. Das WAI ist nicht das leicht, aber Fahrradfahren habe ich nicht verlernt und ich setze mich in Bewegung. Ich habe vor, auf der linken Seite des Main zu bleiben, so gibt es mein Navi vor. Das werde ich später ändern. Es wäre vielleicht die nettere Strecke gewesen, hat aber den Nachteil, dass ich zu früh in Rheinland-Pfalz gelandet wäre und das will ich so lange es geht, vermeiden. Schließlich ist jetzt Hessen dran.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6450.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,17 MB ID: 3246075

    So richtig idyllisch ist es nicht, aber das WAI freut sich über die frische Luft.

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    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6453.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,20 MB ID: 3246077
    Aber dann wird es schon besser. Erste Glücksgefühle.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6454.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,96 MB ID: 3246078

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    Dazwischen immer mal wieder Industrie.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6456.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,49 MB ID: 3246080

    Ein kurzes Stück an der Landstraße und dann traue ich meinem Navi doch nicht so und fahre die offizielle Strecke, keine Ahnung, ob das hilfreich war, aber es bringt das WAI zum ersten Highlight: Der Schwanheimer Düne

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6463.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,89 MB ID: 3246081

    Eine Binnendüne würde ich gerne besichtigen, aber mir fehlt die Zeit, das Gebiet weiter zu erkunden. Vielleicht ein Tipp für andere.

    https://www.regionalpark-rheinmain.d...heimer-duenen/

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    Kurz darauf beschließe ich, auf der anderen Main-Seite weiterzufahren. Die Sonne ist herausgekommen und meine Laune wird immer besser. Das hatte ich gar nicht erwartet. Morgen soll es wieder regnen, also genießen wir es

    Ich nehme eine Brücke nach Sindlingen, der Radweg ist gesperrt, es geht an einer stillen Straße entlang, ein paar Rennradler. Rechts muss der Industriepark Höchst sein, schöne Farben.

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    Eine wunderschöne Brücke leuchtet in der Ferne.

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    Auch das gehört zum Main dazu:

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    Ich quere die Brücke. Mein Urlaub hat begonnen.

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    Die Brücke glitzert in der Sonne. Das WAI und ich atmen tief durch. Es sind Spaziergänger unterwegs und Kinder lärmen. Es ist nicht warm, aber es fühlt sich in der Sonne warm an. Ich mache eine Pause.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6475.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,34 MB ID: 3246086


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      #3
      Diese Farben! Nach monatelangem Dauerregen eine wunderschöne Ansicht.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6478.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,62 MB ID: 3246106

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      Blick auf den Taunus. Hier könnte man bleiben.

      Und das erinnert mich, dass ich mich um eine Unterkunft kümmern muss. Langsam wird es bereits kalt. Ich kalkuliere, wie lange ich wohl noch fahren könnte. Ich rufe die Buchungs-App auf. Hier gibt es keine Unterkünfte. Aber in Flörsheim lacht mich eine Unterkunft an. Die stehen auf Kinoeinrichtung. Das sollte man sich vielleicht anschauen. Ich rufe direkt an, wie üblich. Ja, haben wir. Und etwas zu essen gibt es auch. Letzteres wird noch eine Geschichte für sich sein, aber erst einmal beruhigen sich meine Nerven. Jetzt kann ich Druck rausnehmen. Man weiß, dass ich komme. Es ist schön, ein Ziel zu haben.

      An einer Gabelung will ich ein Bild von den Wassergräben an der Bonnemühle machen, die ab dem 20. Jh. dann für die Papierherstellung genutzt wurden. Und dann wird es schräg. Irgendjemand hat Haferflocken gestreut und man begibt sich aus dem Wasser. Keinerlei Scheu. Erst das dunkle Tier, dann das helle Tier.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6487.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,40 MB ID: 3246108

      Und dann kommen die Kollegen angeschwommen. Ein großes Schild bittet, Nutrias nicht zu füttern. Anscheinend erfolglos. Gerne würde ich bleiben, aber ich muss weiter, es wird bald dunkel. Immer noch viele Spaziergänger - komme ich da weiter, ja, kommen Sie!

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6495.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,54 MB ID: 3246109

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6496.jpg Ansichten: 0 Größe: 7,05 MB ID: 3246110

      In Okriftel sehe ich, dass es in Hessen an Radwegen eine Fahrradvollausstattung gibt. Es wird nicht die Einzige sein. Eine Luftstation mit den notwendigen Werkzeugen und einen Automaten mit Schläuchen. Der Mann pumpt wie ein Weltmeister und mir wird ja immer gesagt, ich solle mich nicht einmischen, tue es aber doch und frage, ob ich helfen kann. Natürlich nicht. Ich bleibe trotzdem stehen und schaue, wie der Mann pumpt und pumpt und pumpt. Vielleicht der Schlauch? Nein, meint er und pumpt weiter. Der fällt gleich um, denke ich, armer Kerl. Ich kontrolliere, ob er das Ventil geöffnet hat, ja, alles richtig. Kommt denn überhaupt Luft aus der Pumpe, frage ich? Er kapiert nicht, was ich meine, seine Freundin fragt auch nach, das setzt ihn zusätzlich unter Druck, aber er begreift. Nein!! Er ist empört. Die Pumpe geht nicht, das darf doch nicht sein. Unauffällig zaubere ich meine Handpumpe aus der Packtasche. Er guckt erstaunt. Sie haben eine Pumpe dabei? Klar.
      Er spannt das Ventil ein und pumpt und pumpt und pumpt, aber jetzt tut sich was. Er will es aber ganz fest haben und so dauert das eine Zeit. Dann ist der Reifen wirklich voll und er bekommt die Pumpe nicht mehr ab. Er zieht, wir ziehen gemeinsam, dann legt er den Hebel noch einmal weiter um. Geschafft. Er dankt aus tiefem Herzen und die beiden fahren in die für Räder verbotene Grünanlage. So jung und schon E-Bike. Nenene. 😀

      Die Sonne senkt sich.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6498.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,71 MB ID: 3246111

      Vor einem der Häuser stehen zwei tiefergelegte weiße Sportwagen, die Sorte Rennmaschine Crashkids und instinktiv schaue ich aufs Klingelschild. Jau. Der Nachbar fährt nur BMW.

      Ich bin jetzt in Eddersheim.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6499.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,94 MB ID: 3246112

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      Ein Reitstall, es riecht nach Pferd und ich fühle mich in meine Kindheit versetzt, wo mir Pferde über alles gingen. Eine Reiterin führt ihr Pferd, ich rufe OLA, wie ich es immer mache und sie schaut blöd drein, nach dem Motto, das tut doch nichts. Da fehlt wohl noch Lebenserfahrung.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6504.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,29 MB ID: 3246115

      Der Radweg führt jetzt auf einem Deich entlang und Glückshormone umfluten mich.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6508.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,01 MB ID: 3246116

      Dieser Himmel! Das WAI will auch mal gucken.


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      Flörsheim am Main kommt in Sicht.

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      Am Verein wird gefeiert. Es ist Sonntag, das vergesse ich die ganze Zeit.

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      Eine Kunstgalerie.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6516.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,56 MB ID: 3246120

      Eine Installation.

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      Der Ort gefällt mir. Ich suche im Handy das Hotel und ausgerechnet da, wo ich stehe, will jetzt ein Mann parken, obwohl da kein Parkplatz ist. Ich überlege, ihn zu ärgern, aber ich habe ja Urlaub.

      Kurz darauf bin ich am Hotel. Denke ich. Denn das hier ist das Restaurant, das nicht zum Hotel gehört. Die Leute sind mit drauf, weil die so schleichlangsam rumgequatscht haben, obwohl sie wussten, dass ich fotografieren will.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6519.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,57 MB ID: 3246122

      Das Hotel ist ein alter Winzerhof, der zwischenzeitlich tatsächlich auch mal Kino war und zwar bereits in den 20iger Jahren. Es lohnt sich, Leute, einfach unglaublich, ganz viele Plakate haben die Besitzer gesammelt, da sind echt Perlen darunter. Selbst Homer Simpson grübelte auf einem der Bilder, von Steve McQueen, James Bond, äähm, Sean Connery ganz zu schweigen. Wenn ihr in der Gegend seid, das lohnt sich echt.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6520.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,64 MB ID: 3246123

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6522.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,10 MB ID: 3246124

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6525.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,00 MB ID: 3246125

      Wer über dem Klo hängt, verrate ich nicht. Die Person ist auf dem Bild nicht drauf. Der Duschkopf wechselt übrigens die Farbe, ganz großes Kino. Fußbodenheizung, das Fahrrad untergebracht im ehemaligen Weinkeller.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6528.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,32 MB ID: 3246126

      Das Restaurant ist dann leider ein Schlag ins Gesicht. Man muss reservieren und das macht die Kellnerin auch unverschämt deutlich. Unprofessionell. Ich überlege, ob ich eine Stunde auf einen freien Tisch warte, aber der junge Mann von der Rezeption schickt mich zwei Straßen weiter ("die sind netter"). Bessere Preise, wenn auch vielleicht nicht die gleiche Qualität, aber Hauptsache Nahrung. Ich nehme gleich ein Menu, Markklößchen, Leber und Eis. Wow. Das tut gut. Zwischendrin fallen ein paar Frankfurt-Fans ein, lauthals wird rumgebrüllt, in der letzten Minute fiel das 1:1. Oh je, sage ich zur Kellnerin, so eine Freude über ein 1:1, das sieht nicht gut aus. Sie lacht.

      Der junge Mann (ich hatte ihn vorher mal gefragt, ob er die Filme an den Wänden kennt, nein, hatte er gesagt, klar, er ist zu jung, ich dagegen kenne ganz viele davon....) freut sich, als ich berichte, dass ich satt und glücklich bin. Das Bett ist auch wunderbar. Nur frühstücken werde ich hier morgen nicht können, zu wenig Gäste. Die Bäckerei ist nebenan. Ich schlafe wunderbar.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6535.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,68 MB ID: 3246127
      Zuletzt geändert von Torres; 01.03.2024, 20:56.
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        #4
        Montag, 26.02.2024 Flörsheim-Rüdesheim

        Am Morgen regnet es und es ist feucht und kalt. Ich beglückwünsche mich zu dem Selbstbewusstsein, mich nicht mehr von Schönwetteroutdoorern unter Druck setzen zu lassen und auf Zelten verzichtet zu haben. Das war vor Jahren noch anders und tatsächlich werde ich diesmal keine schwere Bronchitis mit nach Hause bringen.
        Die für das Frühstück empfohlene Bäckerei ist direkt nebenan und ich kaufe Brezeln, Brötchen und ein belegtes Brötchen für die Mittagspause. Dann bekommt das WAI sein Frühstück. Ich bekomme auch etwas ab und die Brötchen sind so gut, dass ich später noch einmal kurz die Tür der Bäckerei öffne und mich für die leckeren Brötchen bedanke.

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Größe: 3,12 MB
ID: 3246193

        Ich hole das Fahrrad aus dem Keller und mache mich auf den Weg. Meine Weichteile schmerzen, das war zu Erwarten. Ich muss mit langer Unterhose fahren, sonst ist es zu kalt und das scheuert natürlich. Eigentlich wollte ich die Skulptur besichtigen, aber angesichts des Wetters vergesse ich das total. Nur weiter.

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Ansichten: 296
Größe: 4,96 MB
ID: 3246194

        Ein Radwegschild, Frankfurt 29 km. Kann schon hinhauen, vielleicht aber auch nicht, ich bin ja nicht konsequent den R3 Radweg gefahren. Macht aber Mut für weitere Etappen.

        Die Landstraße ist laut.

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Größe: 5,36 MB
ID: 3246195

        Auf dem Berg steht ein Kreuz. Als ich eine Blüte der Kirschpflaume sehe, fühle ich mich ein wenig geborgener.

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Größe: 1,41 MB
ID: 3246196

        Währenddessen schläft das WAI.

        Eine kleine Kapelle und ein Flugzeug nach dem anderen, das in meine Ohren kreischt. Fluglärm ist mir nicht unvertraut, aber von Flugscham spüre ich heute morgen nichts.

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ID: 3246197

        Dann sehe ich die ersten Weinstöcke und alles ist wieder gut.

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ID: 3246198

        Etwas Goldenes leuchtet mich an und ich mache eine Vollbremsung.

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Größe: 3,60 MB
ID: 3246199

        Der Turm einer Kapelle? Aber so tief? Ein Schild erklärt. An diesem Weinberg war die junge Queen Victoria, Königin von Großbritannien und Kaiserin von Indien 1845 mit Prinz Albert von Sachsen-Gotha zu Besuch gewesen und hatte sich den Weinanbau erklären lassen, denn der Wein war in England beliebt. Der Besitzer des Weinberges hatte daraufhin die Idee, den Weinberg in "Königin Victoriaberg" umzubenennen und erhielt tatsächlich die Genehmigung der Königin dafür. Darauf baute der Weingutbesitzer Georg Michael Papstmann ein Denkmal im Tudorstil, das zum 35. Geburtstag der Königin am 24.05.1854 eingeweiht wurde. Auch heute heißt der Wein noch "Hochheimer Köngigin Victoriaberg".

        Ich befinde mich also in Hochheim. Und fahre direkt auf einen Automaten zu.

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Größe: 4,38 MB
ID: 3246200
        Jetzt eine kalte Cola fürs WAI, denke ich, und fröstele. Es ist jetzt wirklich nicht das Wetter für kalte Getränke. Mineralwasser haben sie nicht.

        Das Radwegschild weist 7 km bis Flörsheim aus, das klingt doch gut. Eine alte Brücke in der Ferne, Spaziergänger lassen ihre Hunde toben.

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Größe: 4,43 MB
ID: 3246201

        Hier ist es wieder angenehm zu fahren. Bald geht es auch wieder am Wasser entlang.

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Größe: 6,34 MB
ID: 3246202

        Bald darauf bin ich in Mainz-Kostheim, das zu Wiesbaden gehört. Zwei Männer machen am Geländer Pause, so kann ich nur einen Teil des Gebäudes fotografieren.

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Größe: 4,73 MB
ID: 3246203


        Und dann bin ich am Kilometer 0,00.

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Ansichten: 289
Größe: 6,02 MB
ID: 3246204

        Bewusst habe ich so etwas noch nie wahrgenommen, obwohl man sich als Paddler ja an den Kilometerständen orientiert. Ich bin also genau an der Mainmündung. Das WAI ist gut erzogen und grüßt beide: Main und Rhein.

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Ansichten: 282
Größe: 3,23 MB
ID: 3246205

        Lange bleiben können wir nicht, es ist kalt und wir bräuchten jetzt einmal eine gewissen Örtlichkeit. Ein paar Spaziergänger, die es trotz des kalten Wetters gibt, und die uns etwas schräg anschauen (Fahrrad? Diese Jahreszeit???), machen wenig Hoffnung auf Erleichterung.

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Ansichten: 293
Größe: 5,38 MB
ID: 3246206

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Ansichten: 278
Größe: 3,75 MB
ID: 3246212

        Eine Wiese taucht auf, mit Brombeerhecke am Gitter. Niemand zu sehen, nun aber schnell. Ein Notfall. Aber, der sein Gutes hat: Ich erspähe eine Schutzhütte.

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Ansichten: 285
Größe: 5,84 MB
ID: 3246207

        Schutzhütte mit Blick auf die Hauptstadt von Rheinland-Pfalz: Mainz.

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Ansichten: 284
Größe: 5,60 MB
ID: 3246208

        Für die Nutzung als Grillhütte bedarf es einer Genehmigung.

        Es geht jetzt eine Brücke hoch und runter, die Lachebrücke, hier ist auch ein Wassersportverein. Und stoße auf Kunst im Öffentlichen Raum. Ich finde, das Objekt geht auch als Schutzhütte durch.

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Ansichten: 274
Größe: 3,34 MB
ID: 3246209

        Das Objekt ist von Winter/Hoerbelt und heißt "Dem Wasser gewidmet". Mit den Jahreszeiten verändert sich das Aussehen, man schaut direkt auf den Mainzer Dom.

        Es folgt das Museum Castellum in Mainz-Kastel.

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Ansichten: 279
Größe: 7,05 MB
ID: 3246210


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Ansichten: 278
Größe: 4,68 MB
ID: 3246211

        Es folgt eine lange Allee, ein beeindruckendes Gefühle hier entlang zu radeln, aber die schönste Stelle kann ich nicht fotografieren, weil einige Fußgänger unterwegs sind.

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Ansichten: 275
Größe: 4,84 MB
ID: 3246213

        Das Vergnügen endet leider an einer Straße.

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Ansichten: 281
Größe: 5,30 MB
ID: 3246214

        Ich bin jetzt in Schierstein und fotografiere eine Bushaltestelle: "Kalle". Es ist der Stammsitz der Kalle GmbH, die hier einen Industriepark betreiben. Ich schicke das Bild gleich an einen Bekannten namens Kalle. Aber auch diese Ausweichstrecke endet und ich sehe eine junge Dame. Ich mache ein Foto und sehe erst dann, dass dahinter ja noch ein Schloss steht. Ich wecke schnell das WAI.

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Ansichten: 272
Größe: 3,54 MB
ID: 3246215

        Es handelt sich um Schloss Biebrich, ein Barockschloss von 1702. Es war die Residenz der Fürsten und späteren Herzöge von Nassau. Heute dient es repräsentativen Zwecken der Landesregierung und beherbergt verschiedene Behörden.

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Ansichten: 282
Größe: 6,26 MB
ID: 3246216

        Der Schiersteiner Hafen.

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Ansichten: 272
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ID: 3246217

        Ich bekomme plötzlich richtig Lust auf ein Krabbenbrötchen. Leider gibt es im Rhein keine Krabben. Es werden daher nur die belegten Brote, die ich von zu Hause mitgenommen hatte sowie das belegte Brötchen des Bäckers. Köstlich.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_6612.jpg
Ansichten: 276
Größe: 4,64 MB
ID: 3246218

        Immerhin ist das Wetter besser geworden, man ahnt die Sonne. Und kein Regen. Das Wetter ist besser als vorausgesagt. Was für ein Glück.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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        • Moltebaer
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          • 21.06.2006
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          #5
          OLA!
          Die Wetterschutzröhre sieht schick aus, wenn auch nicht so wirklich bequem.
          Die 0,0-Marke erinnert mich an eine meiner Tourenideen: von einer der Donauquellen ans Schwarze Meer radeln, das sollten recht flache 2.000 km sein.
          Und 8 Fahrräder in allen Spektralfarben hatte ich auch mal, man geht ja mit der Mode
          Wandern auf Ísland?
          ICE-SAR: Ekki týnast!

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          • lina
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            • 12.07.2008
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            #6
            Zitat von Torres Beitrag anzeigen
            Lina (…) verortet mich in der Rhön.
            … nicht Dich, sondern Dein Ziel

            Die Nutrias sind klasse, ich wusste noch gar nicht, dass es die in unterschiedlichen Farben gibt – again what learned

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            • Itchy ST
              Fuchs
              • 10.06.2009
              • 1175
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              #7
              Sehr schön! Freu mich auf die Fortsetzung.

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              • Torres
                Freak

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                • 16.08.2008
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                #8
                .Die Wetterschutzröhre sieht schick aus, wenn auch nicht so wirklich bequem.​
                Ich habe sie daher auch nicht getestet, ich dachte, das überlasse ich anderen.

                Zu Lina:
                Wie kommst Du denn auf Rhön, wenn die Bilder, die ich geschickt habe, zeigen, dass ich Richtung Rhein fahre

                Zu Itchy
                Danke.
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

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                • Torres
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 16.08.2008
                  • 30723
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                  #9
                  Kaum habe ich mein Brot gegessen, ist mir wieder kalt. Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten: Oben rum oder unten rum. Auf meiner Karte sieht man eine Grünfläche, die für Fahrräder tabu zu sein scheint.
                  Ich entscheide mich für unten rum. Der Weg ist schlecht und neben mir befindet sich ein Zaun.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6615.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,94 MB ID: 3246522

                  Ein paar Hundebesitzer gehen spazieren. Und dann bin ich elektrisiert. Hinter dem Zaun muss eine Ausgleichsfläche liegen. Leider werden die Bilder nichts, ich bin zu weit weg, das schafft ein Handy nicht. Aber ich erkenne sie sofort: Störche! Ein vertrautes Bild meiner Kindheit und heute durch intensive Landwirtschaft stark zurückgedrängt.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6617.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,27 MB ID: 3246523

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6618.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,81 MB ID: 3246524

                  Hopp, hopp, hopp, der Weg nervt. Wie schon gestern fällt mir auf, dass viele Spaziergängerinnen mit Kinderwagen oder Kind an der Hand Ukrainerinnen sind und es fällt auf, wie liebevoll sie mit ihren Kindern umgehen. Ich überhole immer wieder die gleiche Frau mit Hund, denn schon wieder muss ich bremsen. Ein Himmelreich für ein Tele! Klapper, Klapper, Klapper, nein, hier friert niemand, hier sitzen Störche in den Bäumen und füttern ihre Jungen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6619.jpg Ansichten: 0 Größe: 7,17 MB ID: 3246525

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6624.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,81 MB ID: 3246526

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6631.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,98 MB ID: 3246527

                  Ich brauche für das Teilstück ziemlich lange, so fasziniert bin ich. Ich befinde mich jetzt in Niederwalluf.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6642.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,06 MB ID: 3246528

                  Nun ist wieder Straße angesagt, ein Rennradler zieht elegant die Steigung hoch, während ich schiebe.

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                  Kurz vor Eltville.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6645.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,61 MB ID: 3246530

                  Schicke Häuser hinter hohen Zäunen. Es scheint ein wohlhabender Ort zu sein.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6646.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,61 MB ID: 3246531
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                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6648.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,93 MB ID: 3246533

                  Etville soll eine Burg haben und schon kommt sie in Sicht.

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                  Die Radwegführung ist jetzt ein wenig anders, ich dagegen folge meinem Instinkt und biege einfach in Richtung Burg ab.

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                  Gerade ist die Sonne herausgekommen und das WAI braucht frische Luft.

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                  Eine nette Frau mit Tochter schlendert auf mich zu, anscheinend ist hier geschlossen. Ich überprüfe das nicht. Vielleicht ein Fehler, denn sie ist noch eine Stunde geöffnet. Es ist jetzt gegen halb drei. In der Burg ist eine Gutenberg-Gedenkstätte mit historischer Sammlung über die Druckkunst zu finden, die mein Vater garantiert gekannt haben wird. Zudem ist auf dem Burgturm ein Aussichtspunkt, von dem man über das Rheingau bis zum Taunus schauen kann. Die Kurfürstliche Burg Eltville wurde 1345 fertiggestellt, nachdem Eltville Bischofsresidenz wurde. 1635 wurde die Burg im 30jährigen Krieg durch die Schweden zerstört und es blieb nur der Wohnturm erhalten, der 1682 teilweise wieder aufgebaut wurde. 1938 wurden die Burganlagen restauriert und seit 1980 bzw. seit 2008 wird substanzerhaltend weitergebaut.

                  An der Burg geht eine kleine Straße ab, die für Fahrzeuge gesperrt ist. Ich entscheide, dass ich kein Fahrzeug besitze und taste mich vorsichtig voran. Eine rote Ampel, die so lange rot ist, dass ich entscheide, dass sie grün ist. Meine Bremsen funktionieren halbwegs, immerhin.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6654.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,26 MB ID: 3246537

                  Kaum habe ich mich den Hügel heruntergetastet, merke ich, dass ich eine Toilette brauchen könnte. Ein kurzer Blick bei Google ergibt, dass die Burg eine hat. Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Pech gehabt. Dafür stelle ich fest, dass mir Eltville ungemein gut gefällt und ich wohl irgendwann einmal wieder kommen muss.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6655.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,31 MB ID: 3246538

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6656.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,24 MB ID: 3246539

                  Am Haus rechts hängt eine Plakette, die Zahlen sind nicht auf dem Foto nicht lesbar: "Alte Schule. X Haus des Erzbischöflichen Kaplans. Die Namen aller Schulmeister seit X sind bekannt."

                  Der Rhein hat mich wieder und plötzlich wird es richtig warm. Rosenbüsche treiben aus, es riecht nach Frühling. Was für ein schöner Platz.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6658.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,42 MB ID: 3246540

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6660.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,73 MB ID: 3246541

                  Bleibt man allerdings zu lange stehen, wird es kalt. Wieder treffe ich Mutter und Tochter, sie suchen nun ein Restaurant, allerdings ist ihre Wahl geschlossen. Viele Spaziergänger sind hier jetzt unterwegs, vor allem Frauen, eine Gruppe war wohl auf einem Brunch, denn sie verabschieden sich und steigen in ihre Autos. Ich will jetzt losradeln, werde aber jäh gestoppt.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6662.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,17 MB ID: 3246542

                  Ich bin einfach nicht der Typ für UL. Erst bin ich noch hoffnungsfroh, dass ich nichts finde, denn die meisten Bücher sind mehr als trivial, aber dann entdecke ich Toni Morrison, Literaturnobelpreisträgerin, und ihr Buch Menschenkind. Noch nie habe ich etwas von ihr gelesen und das Buch muss mit.
                  Zuletzt geändert von Torres; 04.03.2024, 11:30.
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • 18.04.2008
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Endlich mal wieder ein WAI-Bericht. Das macht das Mitfiebern einfacher.

                    Von Thüringen und Brandenburg fehlen immer noch Abschnitte (und an mir liegt es nicht).
                    Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                    • lina
                      Freak

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                      #11
                      Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                      Zu Lina:
                      Wie kommst Du denn auf Rhön, wenn die Bilder, die ich geschickt habe, zeigen, dass ich Richtung Rhein fahre
                      Ganz einfach: Ich hatte Deine Frage zunächst so verstanden, dass ich raten soll, wo Du hin willst.
                      Wo Du startest, war ja logisch und damit ohne nötige Frage.

                      Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                      Ich bin einfach nicht der Typ für UL. (…) das Buch muss mit.
                      Jaja, das passiert mir durchaus auch häufig … Hab ich schon von dieser wunderschönen Stowasser/Hundertwasser-Ausgabe erzählt?
                      Zuletzt geändert von lina; 04.03.2024, 12:49.

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                      • qwertzui
                        Alter Hase
                        • 17.07.2013
                        • 2900
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                        #12
                        Storch mit Jungvögeln schon Ende Februar? Das ist aber selbst für milde Rhein Main Gebiete mutig bis tollkühn von den Eltern ... dann drücken wir mal die Daumen, dass kein zu fieser Wintereinbruch dazwischen kommt

                        Du verwöhnst das WAI aber ganz schön, ob sich das nach dem Programm noch mit normalen Kurztouren zufrieden gibt?
                        Zuletzt geändert von qwertzui; 04.03.2024, 13:33. Grund: Ich wollte das unpassende Emoji entfernen, bin aber leider unfähig

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                        • Torres
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                          Liebt das Forum
                          • 16.08.2008
                          • 30723
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Irgendwo finde ich wieder eine geeignete Stelle, denn es geht am Leinpfad idyllisch am Wasser lang. Rüdesheim müsste jetzt noch ca. 20 km entfernt sein.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6663.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,62 MB ID: 3246605

                          Dann wechselt der Radweg neben die Hauptstraße.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6664.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,50 MB ID: 3246606

                          Der Name Schloss Reinhartshausen sagt mir etwas, es wurde im letzten Jahr verkauft. Ein Winzergut. Ob dieses Gebäude dazu gehört, weiß ich nicht genau, angesichts der Straße schaue ich auch nicht nach. Es ist viel zu viel Verkehr und nur mit viel Glück gelingt ein Foto ohne Autos. Ein paar Meter weiter sehe ich die Aufschrift. Diese Gebäude gehören also dazu.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6665.jpg Ansichten: 0 Größe: 7,26 MB ID: 3246607

                          Der Radweg verlässt nun wieder die Straße und es wird idyllisch.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6667.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,90 MB ID: 3246608

                          Ich mache einen kurzen Moment Pause und trinke Mineralwasser. Zwei Radler mit E-Bikes huschen an mir vorbei. Auch hier steht das Wasser recht hoch, die Bäume befinden sich auf einer Insel. Als ich weiterfahre, sehe ich plötzlich eine Skulptur. Huch, denke ich, hier eine Skulptur? Dann fällt der Groschen und prompt bewegt sie sich auch.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6670.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,16 MB ID: 3246609

                          Mein Ziel für heute kann nun nicht mehr weit sein.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6671.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,93 MB ID: 3246610

                          Ein Mann kommt mir entgegen und ich bekomme einen Schreck. Kennt jemand die völlig überzeichneten Zeichnungen von Zechern mit hässlichem, aufgedunsenem, glänzend speckigem, durch große Hautfalten gekennzeichnetem Gesicht? In ein derartiges Gesicht schaue ich für einen kurzen Moment und seine Alkoholfahne erschlägt mich fast. Ich erschrecke mich, während ich grüße und hoffe, er hat das nicht gemerkt. Der Mann tut mir leid, es muss sich um eine Krankheit handeln. Kurz darauf finde ich einen geöffneten Campingplatz, der nett aussieht. Sonnengeschützt unter Bäumen. Aber bitte nicht bei dieser Kälte und wenn, nur mit Kocher.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6672.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,98 MB ID: 3246611

                          So fahre ich weiter (und verpasse Burg Hattenheim). Die Kirche gehört zu Oestrich, Oestrich-Winkel. Oben auf dem Berg müsste Schloss Johannisberg liegen. Es ist jetzt gegen 15.00 Uhr.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6673.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,31 MB ID: 3246612

                          Schloss Schönborn, Geisenheim, eines der ältesten Weingüter Deutschlands. Seit dem Jahr 1349 befindet es sich im Besitz der Grafen von Schönborn. Wie halten die den Verkehr nur aus?

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6674.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,14 MB ID: 3246613

                          Das Gebäude kann ich nicht zuordnen.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6675.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,35 MB ID: 3246614

                          Erfreulicherweise befindet sich der Radweg jetzt unterhalb der Straße.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6676.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,82 MB ID: 3246615

                          Das Wahrzeichen von Oestrich, ein Weinverladekran aus dem Jahr 1745, kommt in Sicht. Bis 1926 war er noch in Betrieb. Davor befinden sich steinerne Weinfässer, Radständer und Sitzbänke, so dass er als Pausenplatz geeignet ist. Von Mai bis Oktober kann man ihn auch besichtigen. Ich bin dagegen abgelenkt. Der Radweg ist gesperrt.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6678.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,57 MB ID: 3246616

                          Der Fußgänger vor mir weicht auf den Bürgersteig an der Brücke aus und ich tue es ihm nach.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6680.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,88 MB ID: 3246617

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6681.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,77 MB ID: 3246618

                          Am Ende der Brücke geht es steil nach unten, von dort kommt gerade ein Radfahrer. Ich überlege, wie wir unfallfrei aneinander vorbeikommen, da sehe ich, dass er das Sperrschild, das ja nur Fußgänger abbildet, ignoriert, ans Hochwasser heranfährt und einfach durchfährt. Das hätte mir natürlich auch einfallen können.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6682.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,75 MB ID: 3246619

                          Nun hatte ich mal die Chance, durch den Rhein zu fahren und habe sie nicht genutzt!

                          Die Straße dröhnt in meinen Ohren und langsam nervt sie gewaltig. Ein Haus taucht rechterhand auf und ich verspüre ein Schaudern. Harry Potter, denke ich, das Haus ist bestimmt verzaubert oder es spukt darin. Aber es ist kein freundlicher Spuk. Ich zoome es über der Leitplanke heran.

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                          Fürst von Metternich Winneburg’sche Domäne Schloss Johannisberg GbR​.

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                          Ich bin jetzt in der Nähe des unheimlichen Hauses und muss grinsen, als ich das weiße Schild sehe. Jesuitengarten ist der Name des Weinbergs. Inwieweit er mit dem Haus in Verbindung steht, kann ich leider nicht herausfinden.

                          Der Radweg macht jetzt ein Schlaufe, und ich mache drei Kreuze, dass die in den Ohren dröhnende Straße endlich außer Hörweite ist. Ein älteres Ehepaar kommt mir lächelnd entgegen.

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                          So mag ich das.

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                          Nur leider viel zu kurz. Es ist anscheinend Berufsverkehr, die Straße macht mich aggressiv.

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                          Das Jagdfliegerehrenmal von Klaus Seelenmeyer aus dem Jahr 1959, das zur internationalen Versöhnung und der Verhinderung zukünftiger Kriege beitragen sollte. Es erinnert an die gefallenen und vermissten Jagdflieger des Ersten und Zweiten Weltkrieges.

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                          Einen kurzen Moment wieder etwas mehr Ruhe am Rheinuferweg. Ich lande an einem kleinen Hafen und was sehen wir?

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                          Ein Mann mit Hund fragt, ob er mir weiterhelfen kann. Da ginge es nicht weiter, da ist nur die Spitze dieser Halbinsel. Ich weiß, sage ich, ich muss an die Straße zurück. Ist es auf der anderen Rheinseite auch so laut? Er lacht, nein sagt er, dort ist es wirklich schön, viel Natur, fahren Sie dort weiter, es lohnt sich. Ich bin erleichtert und bedanke mich für den Tipp. Ich wollte sowieso wechseln, aber jetzt freue ich mich darauf.
                          Wieder ein Stück Landstraße, dann aber zweigt der Radweg ab. Kleingärten. Und eine Brücke. Große Steinblöcke türmen sich daneben.

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                          Es ist die Hindenburgbrücke. Ein imposantes Bauwerk ohne Funktion. 1945 von den Deutschen gesprengt.

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                          Auf der gegenüberliegenden Seite muss ein geöffneter Zeltplatz liegen. Der Zweibeiner hatte mir sowieso empfohlen, in Bingen zu übernachten. Aber der Rhein ist die Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz und da ich das WAI durch Hessen transportiere, muss ich jeden Falls noch in Hessen übernachten, bevor ich es morgen nach RLP entführe.
                          Die Hindenburgallee. Ich setze mich auf eine Bank und checke bei Booking die Hotels. Eines sieht ganz gut aus, aber 135 Euro sind mir zu viel. Die anderen Hotels springen mir nicht so ins Auge, wie das Hotel gestern und ich einige mich auf einen Kompromiss. Es wird auch Zeit, denn es ist 16.37. Immerhin ist noch immer keine Saison. Die Stimme am Telefon ist freundlich, ich sage meiner Mutter, sie soll warten. Na dann. Rüdesheim kann kommen.

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                          Ich war hier schon einmal auf einer Motorradtour, das erinnere ich noch dunkel, denn ich erkenne die Ecke mit dem Turm wieder. Entweder bin ich zur Fähre geflüchtet oder kam von der Fähre.

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                          An der Straße sind jede Menge Souvenirläden, doch die Resonanz ist gering. Es ist Montag, das ist in Hamburg nicht anders. Die Wochenendtouristen sind abgereist. Ich sehe Wolldecken an einem Ständer und überlege, ob ich mir eine beschaffe. Das würde die Chance erhöhen, doch noch zu zelten ohne mich tot zu frieren. Doch ich will erst einmal zum Hotel, damit die Mutter nach Hause kann, und als ich abends vorbei komme, ist der Laden geschlossen.

                          Das Hotel riecht nach ein wenig feucht und vergangenem Charme, aber die anderen Hotels auf dem Weg machen einen schlechteren Eindruck. Ganz schön runtergerockt, der Ort, denke ich für mich. Die Frau ist nett, das Fahrrad kann in den Durchgang zum Nebenausgang, ein Schrank und ein Klavier sowie zwei Fahrräder stehen auch da herum. Ich fühle mich spießbürgerlich abgestiegen und überlege, ob ich nicht doch besser nach Bingen gefahren wäre. Aber das ist nun zu spät. Das Zimmer ist klein, aber die Heizung funktioniert und das Bad ist neu. Trotzdem fehlt mir das Hotelzimmer von gestern.

                          Ich google den nächsten Supermarkt, ich brauche Mineralwasser. Auf Essen gehen habe ich keine Lust, mal sehen, vielleicht finde ich irgendetwas auf dem Weg.

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                          Die Supermärkte sind am Ortsausgang an der Hauptstraße und wieder dröhnen die Autos in meinen Ohren. Auf der Straße sehe ich nur alte Menschen oder Menschen mit Migrationshintergrund, alle anderen fahren vielleicht Auto.

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                          Ich überlege, ob mir so ein Briefkasten gefallen würde und denke, macht was her.

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                          Und dann hüpft mein Herz vor Freude auf. Genau das Richtige. Smart Menu mit Mineralwasser. Auf dem kurzen Weg zu Lidl saugt mein Körper die Pommes in sich auf, dann verschwindet der Cheeseburger. Ich kaufe Mineralwasser und eine Banane sowie zwei Brezeln. Es ist bereits dunkel geworden und jetzt verschwindet auch noch der Chickenburger in meinem Bauch. Ich bin wieder fit. Ich entscheide mich, die nervtötende Straße zu verlassen und biege Richtung Hafenpark ab, den ich vorhin entlang geradelt bin. Ein Jugendzentrum.

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                          Hinter mir sind junge Männer und ich gehe instinktiv etwas schneller. Nur um fast von zwei Mädchen umgefahren zu werden, die zu zweit auf einem Kinderfahrrad sitzen und halsbrecherisch durch den (für Räder verbotenen) Park rasen. Auch sie haben Migrationshintergrund, der Vater ist ebenfalls auf dem Fahrrad unterwegs und lacht über die Höllenfahrt der beiden, während er Ermahnungen von sich gibt, die niemand hört.

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                          Ich beneide die beiden ein wenig, so könnte ich kein Fahrrad mehr fahren und beglückwünsche sie zu dem netten, fröhlichen Vater. Wir grüßen uns lachend.

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                          Auf der anderen Rheinseite leuchtet Bingen.

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                          Die Straße hat sich beruhigt, es ist jetzt 18.28.

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                          Die Geschäfte haben bereits geschlossen und die Straßen sind menschenleer. Nur ein Spaziergänger kommt mir entgegen.

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                          Zwei Schwäne haben Hunger.

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                          Die Schranke geht zu und fasziniert beobachte ich, wie die Bahn durch den Ort rauscht.

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                          Seit meiner Kindheit liebe ich Schranken, ich hatte mich immer gefreut, wenn die Schranke herunter ging und wir halten und auf den Zug warten mussten. Die Erwachsenen war da etwas anderer Meinung.

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                          Ich beschließe, zur Drosselgasse zu gehen. Für sie ist Rüdesheim berühmt, hier befinden sich die Lokale und im Sommer ist dort der beste Trubel. So laufe ich die Promenade entlang. Und denke kurz an Lina.

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                          Das teure Hotel ist farbig wechselnd angestrahlt, aber ich lasse es rechts liegen. Ein einsamer Tourist bewegt sich in die gleiche Richtung, wie ich und sucht irgendetwas.

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                          Dann biegt er in die Drosselgasse ein und ich denke, Mist, denn nun kann ich nicht ungestört fotografieren. Zumal er kurz darauf wieder zurückkommt. Ein Pärchen taucht auf, verschwindet aber auch aus meinem Blickfeld. Der Mann guckt entschuldigend und endlich ist die Gasse leer.

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                          Das bleibt sie auch, denn die Lokale sind alle geschlossen.

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                          Ich überlege, ob es eigentlich auch Weltkulturerbestätten gibt, die ihre Bedeutung dem Cannabis-Anbau verdanken. Alkohol und Cannabis werden heute ja gerne gleichgesetzt und beide haben religiös-kultische Wurzeln. Aber mir fällt keine ein.

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                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6743.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,52 MB ID: 3246653

                          Dichter gibt es hier auch.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6744.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,31 MB ID: 3246654

                          Ich laufe an einer Seilbahnstation vorbei. Sie ist geschlossen. Dann denke ich wieder an Lina.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6746.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,38 MB ID: 3246655

                          Der ist doch mal hübsch. Ich brauche eine gewissen Zeit, um den Einwurf zu finden. Er ist an der Seite. Die Straße ist totenstill. Wie in den Moseldörfern auch, wenn keine Saison ist.

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                          Dann komme ich aber an einen Platz und siehe da, es wird laut. Eine bestimmt zwölfköpfige Gruppe Touristen amüsiert sich köstlich. Alkohol haben sie keinen in der Hand, keine Ahnung, was sie dort machen. Aber sie scherzen und lachen. Schnell fotografiere ich die nötigen Informationen.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6752.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,57 MB ID: 3246657

                          Kloster Eberbach, berühmt für seinen Wein, lag übrigens an einem Abzweig des R3, dem R3a. Der Zweibeiner hatte mir geraten, dort unbedingt hinzufahren, aber der Umweg war mir zu steil und angesichts der kurzen Tage auch zu riskant. Ich hatte zwar auf der Fahrt geguckt, ob man es von unten erkennen kann, wurde aber nicht fündig.

                          Ich gehe nun zurück zum Hotel und nehme die ersehnte Dusche. Ich lerne noch ein wenig Finnisch, telefoniere mit dem Zweibeiner und befreunde mich mit Linas Idee, statt ab St. Goarshausen über die Berge nach Limburg zu fahren, den Lahnradweg zu nehmen. Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen, das ist natürlich die flachste und interessanteste Variante. Ich schaue wieder bei Booking und sehe, dass Boppard ein günstiges nächstes Ziel wäre. Hier ist die Hoteldichte ganz gut. Andererseits hat St. Goar einen geöffneten Zeltplatz. Ich werde vor Ort entscheiden. Und bin dann aber auch bettreif.
                          Zuletzt geändert von Torres; 04.03.2024, 15:15.
                          Oha.
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                            #14
                            Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                            Storch mit Jungvögeln schon Ende Februar? Das ist aber selbst für milde Rhein Main Gebiete mutig bis tollkühn von den Eltern ... dann drücken wir mal die Daumen, dass kein zu fieser Wintereinbruch dazwischen kommt

                            Du verwöhnst das WAI aber ganz schön, ob sich das nach dem Programm noch mit normalen Kurztouren zufrieden gibt?
                            Wart´s mal ab, der Luxus-Hammer kommt noch.

                            Ich denke mal, die Störche, wissen, was sie tun. Es ist ja alles mittlerweile früher als früher und genug Nahrung scheinen sie zu finden. Ich denke, die Dürre war für sie schwieriger.


                            .Zitat lina: Jaja, das passiert mir durchaus auch häufig … Hab ich schon von dieser wunderschönen Stowasser/Hundertwasser-Ausgabe erzählt?​
                            Oh. Klingt nach einem dicken Buch. Ich gestehe, dass ich dann doch auf das Gewicht geachtet habe, wobei ich die paar Gramm sofort bemerkt habe.


                            .Zitat Pfad-Finder: Endlich mal wieder ein WAI-Bericht. Das macht das Mitfiebern einfacher.

                            Von Thüringen und Brandenburg fehlen immer noch Abschnitte (und an mir liegt es nicht).​
                            Danke.
                            Fehlen Streckenabschnitte oder Berichte? (Berichte fehlen im Buch nämlich auch). Ich befürchte aber, im 15. Jahr ist doch die Luft raus. Ich würde gerne noch weitere Strecken machen, aber meine Urlaubszeit ist begrenzt und auf die Wintermonate beschränkt. Weitere Lücken zu schließen würde uns Jahre kosten. Aber vielleicht macht noch jemand mit und entlastet Taunuswanderer?
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

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                              #15
                              Dienstag, 27.02.2024 Rüdesheim - Boppard

                              Ich habe unruhig geschlafen und wache früh auf. Die Sonne scheint!

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6757.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,24 MB ID: 3246691

                              Meine am gestrigen Tage durchschwitzten und gewaschenen Sachen sind leidlich getrocknet. Ich werde sie trocken tragen.

                              Das Frühstück ist einfach, zwei Brötchen, Butter, Wurst, Käse, ein Ei, dazu trinke ich Kräutertee. Aber immerhin Frühstück. Ich packe das Fahrrad, es ist kurz nach 9 Uhr, ich möchte früh los, denn ich muss ja erst mit der Fähre fahren. Ich halte die Kreditkarte an den Leser, geben die Geheimzahl ein und nix passiert. Das W-Lan ist ausgefallen. Die Tochter ist inzwischen gekommen und hackt verzweifelt auf dem Rechner herum. Sie kann die Rechnung nicht ausdrucken. Ich lasse mir die Konto- und Rechnungsnummer geben und versuche, zu überweisen, meine Bank-App spinnt auch. Ich soll überweisen, meint sie, aber ich gebe nicht auf. Tatsächlich funktioniert es. Eine Britin kommt, das gleiche Problem, wir kommen kurz ins Gespräch. Jetzt doch noch mal die Toilette nehmen und dann geht es endlich los. Uh, ist das kalt draußen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6758.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,35 MB ID: 3246692

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6759.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,04 MB ID: 3246693

                              Ich reihe mich in die Schlange vor der Fähre ein. Vor mir steht genau ein Auto. Nach vier Minuten macht es sogar den Motor aus, ich hebe den Daumen. Es ist jetzt 9.46 Uhr.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6760.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,80 MB ID: 3246694

                              Ich verspüre Vorfreude. Jetzt fängt die Tour erst richtig an. Wieder höre ich Schranken und als ich mich umdrehe, sehe ich die Asbach-Fabrik. Asbach Uralt - der Geist des Weines. Sowas von yesterday, dunkel kommen Erinnerungen hoch. https://www.youtube.com/watch?v=99uq8wMJwYU


                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6761.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,22 MB ID: 3246695

                              Ich bin gut gelaunt, ich merke es.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6762.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,13 MB ID: 3246696

                              Die Fähre kommt.

                              Das WAI fordert jetzt Morgenluft ein und bekommt sie.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6763.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,64 MB ID: 3246697

                              Im Hessenthread poste ich eine Eilmeldung:

                              Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                              Das WAI macht eine Kreuzfahrt

                              Und schon ist es aus Hessen verschwunden. Tja, so kann es gehen.


                              Denn wir kreuzen nicht nur den Rhein, sondern schippern auch über die unsichtbare Grenze. Hessen:

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6764.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,40 MB ID: 3246698

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6765.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,44 MB ID: 3246699

                              Und schon sind wir in Rheinland-Pfalz. Der Ort erscheint mir ungewöhnlich modern, das mag aber daran liegen, dass hier neue Hotel- oder Ferienanlagen entstanden sind. Von hier aus sehe ich auch das Niederwalddenkmal, auf der die Germania thront. Es soll an die Einigung Deutschlands 1871 erinnern und wurde 1883 eingeweiht. Es gehört zu den Gedenkmonumenten des Deutschen Kaiserreichs, vergleichbar mit Hermannsdenkmal (Teutoburger Wald), Völkerschlachtdenkmal (Leipzig), Bismarck-Denkmal (Hamburg), Barbarossadenkmal (Kyffhäuser) oder dem Deutschen Eck in Koblenz u.a.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6769.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,23 MB ID: 3246700

                              Es ist kalt und recht windig auf dieser Seite. Gestern war es geradezu windstill. Neben mir befindet sich die Burg Klopp, die ich aber nicht mehr fotografiere, ich hatte sie gestern Abend bereits auf dem Bild. Auch das Museum am Strom lasse ich links liegen. Dabei sollte ich doch wissen, dass Hildegard von Bingen (1098-1179), beheimatet im längst zerstörten Kloster Rupertsberg bei Bingen am Rhein, als bedeutende Dichterin, Komponistin, Visionärin, naturkundliche Universalgelehrte und in den Kanon der Heiligen aufgenommene Frau, nicht zufällig so hieß. Das Museum widmet ihr eine Ausstellung. Geboren wurde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit als Adlige aus der Familie der Edelfreien von Hosenbach aus einem Ort bei Idar-Oberstein. 2012 wurde sie von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben.
                              Aber daran denke ich gerade nicht, denn ich habe schon ein Ziel im Visier.

                              Die Nahe-Mündung.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6772.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,23 MB ID: 3246701

                              27 km liegen vor mir bis zum Minimalziel, das ist locker zu schaffen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6773.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,47 MB ID: 3246702

                              Das WAI motzt jetzt ein wenig herum, es will endlich etwas sehen und ich beruhige es. Diese Stelle zu finden, ist nicht leicht, denn der Radweg ist von jedem Blick auf den Rhein abgeschirmt. Das ist zwar idyllisch, aber blöd. Ich muss in einen Spielplatz einbiegen (Fahrradfahren verboten) und ein Stück zurückfahren, um das Foto zu machen. Da niemand bei der Kälte draußen ist, kein Problem.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6775.jpg Ansichten: 0 Größe: 7,00 MB ID: 3246703

                              Mir ist ein wenig flau zumute, als ich das WAI bei dem doch merkbaren Wind auf den Pfahl stelle, bitte nicht bewegen, liebes WAI, aus dem Rhein bekomme ich Dich nicht mehr raus. Das WAI ist folgsam und hält still. Ein zweites Foto mache ich lieber von der Bank aus, das ist sicherer.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6776.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,22 MB ID: 3246704

                              Vor uns liegt nun der Binger Mäuseturm, der eigentlich schlicht ein im 14. Jh. errichteter Zollturm war und bei Bingerbrück am Binger Loch, einer Untiefe, erbaut wurde. Das Wort leitet sich von "musen" ab, das wachen bedeutet oder von "muta", Wegezoll. Der Turm meldete die Schiffe und der Zoll wurde am gegenüberliegenden Ufer an der Burg Ehrenfels eingetrieben. Zudem hatte er (bis zur Erweiterung der Fahrrinne 1974) Signalfunktion, denn so konnten die Schiffe an dieser Stelle nicht zusammenstoßen.
                              Der Turm wurde ab Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1856 neu aufgebaut. Er zog gleichzeitig die Grenze zwischen der königlich-preußischen Rheinprovinz und dem Herzogtum Nassau. Seit dem 16. Jh. gibt es die Legende, dass der hartherzige Bischof seine Untertanen hat hungern lassen, in eine Scheune einsperrte und diese anzündete, wobei er ihre Schreie mit "Hört ihr die Kornmäuslein rufen?" kommentierte. In dem Moment kamen von überall Mäuse, so dass er vor ihnen in den Turm floh, wo er von Mäusen aufgefressen wurde.
                              Literaturwissenschaftlich gesehen ist das übrigens keine Legende, sondern eine moralisch-didaktische Erzählung, wie man sie im "Dialogus miraculorum" des Caesarius von Heisterbachs findet, der im 13. Jh. Wunder und Geschichten sammelt, die sich oft an den Klerus richteten und Fehlverhalten mit der entsprechenden Strafe (die Asche verspottet - an Asche erstickt u.ä.) sühnen ließen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6779.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,55 MB ID: 3246705

                              Burg Ehrenfels wurde 1211 gebaut und gegen Mitte des 13. Jhs. Zollstation, wobei die Zollstelle am Fluss lag. Ende des 17. Jhs. wurde sie im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört. Sie ist nicht zu besichtigen, da dort Wanderfalken brüten.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6777.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,59 MB ID: 3246706

                              Etwas später endecke ich noch ein kleines Gemäuer. Es könnte die Künstliche Ruine "Rossel" sein, die im 18. Jh. zur Gartengestaltung angelegt wurde.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6781.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,90 MB ID: 3246707

                              Zum ersten Mal auf dieser Tour ziehe ich nun meine Hardshell-Jacke aus und fahre mit Wollhemd und Shirt. Am Körper mit dem Rucksack okay, aber die Arme werden ein wenig kalt. Aber ich möchte jetzt ein wenig Sommergefühl haben. Ein älterer Mann spricht mich an, er spricht perfektes Deutsch mit vermutlich polnischem Akzent. Wo ich denn hinfahre. Ob ich denn schon den Jakobsweg gemacht hätte. "Nein, wandern ist nicht meine Stärke." "Da können Sie auch mit dem Fahrrad fahren." "Gute Idee", sage ich, "aber da muss ich bis zur Rente warten". "Ach so, ich dachte, Sie wären schon in Rente". Mist, denke ich. Man hofft ja immer, man geht noch als Mitte dreißig durch.

                              Assmannshausen

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6783.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,07 MB ID: 3246708

                              Hier sehe ich das erste Mal, dass der Rhein Schwälle an der Seite hat, deren Ursache ich nicht erkennen kann. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6784.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,88 MB ID: 3246709

                              Sie sind laut und gehören definitiv nicht zur Fahrrinne.

                              Der Radweg ist immer noch sehr idyllisch. Er verläuft nun neben der Bahn, aber der Bahnverkehr stört mich nicht, auch wenn in recht häufigen Abständen Regionalzüge, Güterzüge und der eine oder andere ICE vorbeirauschen.

                              Das Schweizerhaus. Es wird damit, ein Biergarten mit Rheinblick zu sein, bei dem man sein Essen mitbringen soll.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6785.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,79 MB ID: 3246712

                              Ein Wachturm.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6788.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,38 MB ID: 3246711

                              Und Burg Rheinstein.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6787.jpg Ansichten: 0 Größe: 7,07 MB ID: 3246710

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6790.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,06 MB ID: 3246713

                              Sie wurde im frühen 14. Jh. errichtet und verfiel, bis Karl Friedrich Schinkel sie entdeckte, dessen Pläne von Prinz Friedrich von Preußen zum 1823 zum Kauf veranlassen und die mit anderen Architekten an die Wünsche des Prinzen angepasst wurden. Den Innenausbau übernahm Anton Schnitzler. In den 70iger Jahren des 20. Jh. wurde die Burg zum Verkauf gestellt und von einem betrügerischen Käufer Teile des Inventars verkauft. Die schlechte Bausubstanz hinderte das Land RLP, die Burg zu kaufen. Sie wurde 1975 von dem Opernsänger Hermann Hecher gekauft und mit Hilfe des Landesamtes für Denkmalpflege in Stand gesetzt. Heute kann sie besichtigt werden, es gibt eine Gastronomie und einen Hotelbetrieb. Außerdem kann sie für Hochzeiten u.ä. gemietet werden.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6794.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,19 MB ID: 3246714

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6796.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,74 MB ID: 3246715

                              Und dann kommt schon eine kleine Kirche in Sicht.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6797.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,40 MB ID: 3246716
                              Zuletzt geändert von Torres; 04.03.2024, 18:47.
                              Oha.
                              (Norddeutsche Panikattacke)

                              Kommentar


                              • Torres
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                                • 16.08.2008
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                                • Privat

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                                #16
                                Vielleicht sollte ich an dieser Stelle anmerken, dass ich mich seit der Bingener Pforte bereits im UNESCO-Welterbe des Oberen Mittelrheintals befinde. Es erstreckt sich von Rüdesheim/Bingen bis Koblenz. Hintergrund war vor allem die wirtschaftliche Bedeutung als Handelsweg zwischen Mitteleuropa und dem Norden Europas, wobei nicht nur Waren, sondern auch Traditionen und Ideen ausgetauscht wurden. Dazu kommen aber auch die Kriterien einer in sich geschlossenen Kulturlandschaft und des Beispiels für die Fortentwicklung einer traditionellen Lebensweise und der Kommunikationswege in einem engen Flusstal. Der Titel wurde im Jahr 2002 verliehen.

                                Die Kirche ist die St. Clemens Basilika bzw. die Clemenskapelle, an welche der Friedhof Trechtingshausen angrenzt.

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ID: 3246805

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ID: 3246806

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ID: 3246807

                                Kurz setze ich mich auf eine Bank, aber es ist lausig kalt. Ein frischer Wind ist aufgekommen und ich ziehe meine Jacke wieder an. Sie wird auch den Rest des Tages abbleiben. Das WAI signalisiert unterdessen, dass es gerne weiterschlafen möchte, es ist ihm zu kalt. Ich suche eine unbeobachtete Stelle und in dem Moment erscheint natürlich ein Mann an einer Kirchenmauer. Egal. Einen Moment überlege ich, was hier wohl im Sommer los sein wird und ich bin froh über die Einsamkeit, die ich gerade genießen darf.

                                Die Kälte treibt mich weiter. Gerne würde ich nun die Kirche besichtigen, aber ich finde den Eingang nicht. Als ich ihn finde, ist es wiederum ein ganz gutes Stück bis zur Kirche und ich verschiebe den Besuch.

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ID: 3246808

                                Längst bin ich nämlich abgelenkt.

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ID: 3246809

                                Der Campingplatz ist windgeschützt und einen Moment überlege ich, wie schön es wäre, jetzt im Zelt zu liegen und auf die Burg zu schauen. In der Sonne fühlt sich das immer ganz großartig an. Aber dann passt mein Tourplan nicht mehr. Burg Reichenstein.

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ID: 3246810

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ID: 3246811

                                Burg Reichenstein, auch Falkenburg genannt, wurde 1213 das erste Mal urkundlich erwähnt und Ende des 13. Jhs. zerstört. Mitte des 14. Jhs. wurde sie neu gebaut. Ab dem 16. Jh. verfiel sie und wurde 1689 gesprengt. 1834 wurde die Ruine weiterverkauft und der Turm zum Wohnsitz, ihre heutige Gestalt erhielt sie aber durch Baron Nikolaus von Kirsch-Puricelli, den Besitzer der Rheinböllerhütte. Er baute sie 1899-1902 zu einer Wohnburg im Tudorstil aus. Ein Nachkomme von ihm, der Medienunternehmer Lambert Lensing-Wolff, kaufte sie 2014 als Wochenendsitz und betreibt zusätzlich in der Burg ein Museum, ein Hotel und ein Restaurant. In der Umgebung der Burg lockt ein Klettergebiet.

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ID: 3246812

                                Ich passiere einen Turm. Es ist ein alter Wehrturm.

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ID: 3246813

                                Rennradler haben diese Strecke als Trainingsgebiet ausgemacht und ich werde mehrfach überholt. Gegenverkehr gibt es kaum, ich bin froh darüber. Im Sommer wird man kaum Augen für die Burgen haben können, weil man auf die anderen Fahrradfahrer und die Fußgänger aufpassen muss.

                                Burg Hohneck aus dem 11. Jahrhundert.

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ID: 3246814

                                Über mir muss sich auch ein Heinrich-Heine Gedenkstein befinden. Den zu sehen, ist von hier unten aus nicht möglich und es gibt auch keine Hinweise darauf.

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ID: 3246816

                                Zwei junge Frauen kommen mir entgegen und schauen mich komisch an, einen Moment überlege ich, was wohl passieren würde, wenn man hier überfallen und ins Wasser geworfen würde. Keine Überlebenschance, bei den Temperaturen. Darüber darf man nicht nachdenken.

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ID: 3246817

                                Ich nähere mich Niederheimbach. Auf der hessischen Seite liegt Lorch. Das WAI muss jetzt auch mal schauen, es sieht hier sehr idyllisch aus.

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ID: 3246818

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ID: 3246819

                                Man könnte jetzt natürlich mit der Fähre noch einmal kurz Hessen besuchen, aber ich verzichte. Oben sollte Burg Nollig zu sehen sein. Sie wurde Anfang des 14. Jhrs. als Wehrturm gebaut und ist in Privatbesitz. Sie ist nicht zu besichtigen. In der Umgebung ist ein Gebiet mit hoher Artenvielfalt, das durch Düngung und Vertuschung mit Aufgabe von Landwirtschaft aber gefährdet ist.

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ID: 3246820

                                Auf meiner Rheinseite taucht in Rheindiebach die Ruine Burg Fürstenberg auf. Sei wurde 1219 erbaut und wie viele andere Burgen der Region 1689 durch die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört. Sie wurde auch nicht wie die vorherigen Burgen neu aufgebaut, sondern blieb Ruine, so dass noch originaler Putz aus allen Bauepochen erhalten ist. Heute gehört sie seit 1993 Gernot Stelter aus Rheindiebach, der mit dem Landesamt für Denkmalpflege umfangreiche Maßnahmen zum Erhalt des Gemäuers unternimmt.

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ID: 3246821

                                In Rheindiebach macht der Radweg einen Knick ans Wasser. Und was sehe ich? Eine Schutzhütte. Das muss ich natürlich dem WAI zeigen und erkläre ihm auch gleich das ods Schutzhüttenverzeichnis.

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ID: 3246822

                                Dann suche ich mir eine Bank mit Blick auf den Rhein, denn neben der Schutzhütte sind Arbeiter zugange und es ist mir zu laut.

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ID: 3246824

                                Das ist hier aber leider nicht besser. Das Wasser macht laute Geräusche und ich überlege, was das sein kann. Es ist vermutlich der Gailsbach, der hier in den Rhein mündet. Ohrenbetäubend, wie ich finde. An Ruhe ist nicht zu denken.
                                Oha.
                                (Norddeutsche Panikattacke)

                                Kommentar


                                • Torres
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 16.08.2008
                                  • 30723
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Ich bin kurz vor Bacharach und mache noch kurz ein paar Fotos. Diese Häuser von Lorch erinnern mich an Zell an der Mosel. Man hat jeden Zentimeter an diesen Bergen für Besiedlung genutzt, das ist am Rhein nicht anders.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6832.jpg Ansichten: 40 Größe: 4,53 MB ID: 3246841

                                  Auch Burg Stahlberg über Bacharach ist hier schon zu sehen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6831.jpg Ansichten: 40 Größe: 4,54 MB ID: 3246842

                                  Neben mir rumpelt wieder ein Güterzug entlang.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6833.jpg Ansichten: 39 Größe: 5,02 MB ID: 3246843

                                  Der Radweg ist immer noch schön.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6834.jpg Ansichten: 39 Größe: 5,94 MB ID: 3246844

                                  Aber irgendjemand schneidet in Lorch wohl die Bäume. Es ist ein extrem lautes, schreiendes Motorengeräusch. Erst klingt es wie ein wildgewordener Rasenmäher, aber es ist vermutlich eine Säge, die zu Baumarbeiten eingesetzt wird. Ich kann es nicht fassen, was für ein Schalltrichter hier.
                                  Wieder eine kurze Pause. An der Schutzhütte gab es den nötigen Schutz nicht.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6837.jpg Ansichten: 40 Größe: 8,12 MB ID: 3246845

                                  Auch hier ist es so hübsch, aber der Lärm ist unerträglich.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6836.jpg Ansichten: 38 Größe: 6,69 MB ID: 3246846

                                  Ich muss hier weg.

                                  Und das ist sehr schade. Noch weiß ich nicht, dass der idyllische Teil des Radwegs hier sein Ende gefunden hat. Es geht hoch an die Straße.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6838.jpg Ansichten: 41 Größe: 5,44 MB ID: 3246847

                                  Kurz bevor ich obiges Foto mache, rast ein Liegeradfahrer mit Packtaschen auf mich zu. Er sieht mich, bremst kurz an: "Hoch oder runter"? "Runter", rufe ich und er rast den Weg hinunter, den ich gerade hochgeschoben habe. Man könnte also auch oben an der Landstraße fahren, da ist auch der Radpfeil, sehe ich, eine leichte Irreführung, wenn ich das mal so sagen darf.

                                  Burg Stahleck wurde zwischen dem 11. und 12. Jh. erbaut und verfügt über einen wassergefüllten Halsgraben. Sie wurde auch als Zollburg verwendet. Bis zu Beginn des 19. Jhs. war sie im Besitz der Wittelsbacher. 1689 wurde sie stark beschädigt und Eigentum des französischen Staates, aber 1815 an Preußen zurückgegeben. 1909 wurde sie vom Rheinisches Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. gekauft und ab 1925 als Jugendherberge wieder aufgebaut. 1967 war sie vollständig wiederhergestellt. Bis heute ist sie eine Jugendherberge und steht seit 1989 nach den Vereinbarungen der Haager Konvention unter Schutz.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6839.jpg Ansichten: 42 Größe: 3,79 MB ID: 3246848

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6841.jpg Ansichten: 42 Größe: 5,03 MB ID: 3246849

                                  Entsetzt sehe ich, wie nahe die Häuser an der Eisenbahnlinie stehen - das muss doch nicht zum Aushalten sein, wenn hier tagtäglich rund um die Uhr die Güterzüge durchdonnern.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6842.jpg Ansichten: 39 Größe: 5,60 MB ID: 3246850

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6845.jpg Ansichten: 39 Größe: 4,82 MB ID: 3246851

                                  Auf der andere Seite befindet sich eine Parkanlage, die für Radfahrer verboten ist.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6848.jpg Ansichten: 40 Größe: 5,60 MB ID: 3246859

                                  Kurz blitzte vorhin zwischen den Häusern eine Ruine hervor und ich mache mich auf die Suche. Der Briefträger schaut mich ausdruckslos an, er versucht gerade durch wildes Klingeln ein paar Sendungen zuzustellen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6849.jpg Ansichten: 41 Größe: 4,21 MB ID: 3246852

                                  Der Ort wirkt charmant, aber tot. Ohne Touristen ist hier nichts los. Fenster sind abgeklebt oder leer, auch hier ist das Ladensterben nicht zu übersehen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6850.jpg Ansichten: 38 Größe: 4,25 MB ID: 3246853

                                  Ich war hier schon einmal und bin mit dem Motorrad so schnell es ging durchgebraust, weil alles total verstopft war. Das muss ein August gewesen sein, aus der Zeit, wo ich noch im Sommer frei hatte, und es war der Horror. Ich beglückwünsche mich zu meiner Reisezeit. Und finde die Ruine.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6851.jpg Ansichten: 38 Größe: 6,24 MB ID: 3246854

                                  Sie war ein Wallfahrtsort für Werner, der angeblich in Oberwesel von Juden an den Füßen aufgehängt und in den Rhein geworfen wurde, die ihm eine Hostie entwenden wollten. 1287 wurde der Leichnam in Bacharach an der dort vorher stehenden Kunibertskapelle begraben und entwickelte sich zu einem Wallfahrtsort. 1963 wurde Werner aus dem Kalender der Heiligen gestrichen und 1996 an der Kapelle eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Verbrechen gegen die Juden angebracht. Sie ist mit einem Gebetzitat Johannes XXIII. versehen:

                                  Zitat wikipedia, Artikel "Wernerkapelle", Werner von Oberwesel:

                                  „Wir erkennen heute, daß viele Jahrhunderte der Blindheit unsere Augen verhüllt haben, so daß wir die Schönheit Deines auserwählten Volkes nicht mehr sehen und in seinem Gesicht nicht mehr die Züge unseres erstgeborenen Bruders wiedererkennen.
                                  Wir erkennen, daß ein Kainsmal auf unserer Stirn steht. Im Laufe der Jahrhunderte hat unser Bruder Abel in dem Blute gelegen, das wir vergossen, und er hat Tränen geweint, die wir verursacht haben, weil wir Deine Liebe vergaßen. Vergib uns den Fluch, den wir zu unrecht an den Namen der Juden hefteten. Vergib uns, daß wir Dich in ihrem Fleische zum zweitenmal ans Kreuz schlugen. Denn wir wußten nicht, was wir taten.


                                  Die Wernerkapelle wurde 1287 in gotischem Stil erbaut und war bis zur Reformation Wallfahrtsort. 1689 wurde sie mit der Sprengung von Burg Stahleck in Mitleidenschaft gezogen und verfiel zur Ruine. Im 18. Jh. wurden Teile wegen Einsturzgefahr abgerissen. Mit Aufkommen der Rheinromantik wurden erste erhaltende Maßnahmen durchgeführt. Die letzten erfolgten 1981 und 1996, weil sich durch das Fehlen der anderen Teile Risse gebildet hatten.

                                  Neben ihr steht die Kirche St. Peter, die ich aber nicht besichtige, weil ich mein Rad nicht gut abstellen kann.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6852.jpg Ansichten: 40 Größe: 4,23 MB ID: 3246855

                                  Dafür entdecke ich im Schaukasten das Gedicht von Clemens Brentano, das zum - wie man heute neudeutsch sagen würde, - Loreley-Fankult geführt hat.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6853.jpg Ansichten: 40 Größe: 5,84 MB ID: 3246856

                                  "Zu Bacharach am Rheine Wohnt eine Zauberin. Sie war so schön und feine und riß viele Herzen hin.....". Diese Gedicht war wiederum Inspiration für Heinrich Heine, der 1924 das berühmteste Gedicht über die Loreley schrieb. Es wurde mehrfach vertont, wobei die Fassung von 1837 durch Friedrich Silchers so bedeutend für die deutsche Kultur wurde, dass die Nationalsozialisten es nicht verbieten konnten, sondern nur die Urheberschaft des jüdischen Dichters Heinrich Heine tilgten.

                                  "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
                                  Das ich so traurig bin;
                                  Ein Märchen aus alten Zeiten,
                                  Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

                                  Die Luft ist kühl und es dunkelt,
                                  Und ruhig fließt der Rhein;
                                  Der Gipfel des Berges funkelt
                                  Im Abendsonnenschein.

                                  Die schönste Jungfrau sitzet
                                  Dort oben wunderbar,
                                  Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
                                  Sie kämmt ihr goldenes Haar.

                                  Sie kämmt es mit goldenem Kamm,
                                  Und singt ein Lied dabei:
                                  Das hat ein wundersame,
                                  Gewaltige Melodie.

                                  Den Schiffer im kleinen Schiffe
                                  Ergreift es mit wildem Weh;
                                  Er schaut nicht die Felsenriffe,
                                  Er schaut nur hinauf in die Höh`.

                                  Ich glaube, die Wellen verschlingen
                                  Am Ende Schiffer und Kahn,
                                  Und das hat mir ihrem Singen
                                  Die Lorelei getan.

                                  Eine Gruppe laut lärmender Kinder reißt mich aus meinen Gedanken. Die Jugendherberge. Schnell weg hier. Der Briefträger hat inzwischen eine Frau gefunden, die ihm die Tür öffnet, sie ist so braun gebrannt, dass ich überlege, ob ich sie fragen soll, ob sie mit AIDA auf Weltreise war. Das Schiff war letzte Woche zurückgekommen. Mache ich natürlich nicht. Aber der Typ dafür wäre sie. Aber vielleicht war sie auch drei Monate auf Gran Canaria, wie viele, die im Tourismus arbeiten.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6854.jpg Ansichten: 37 Größe: 3,97 MB ID: 3246857

                                  Aus dem Augenwinkel nehme ich rechts eine Skulturengruppe war, halte sie aber für nicht fotografierenswert. Es sind Statuen für Victor Hugo, Clemens Brentano und Heinrich Heine. Da muss man erst einmal drauf kommen. Wenn man genau hinschaut, müssten sie oben auf dem Bild der Parkanlage ganz hinten links im Bild sein.
                                  Nur rudimentär nehme ich auch das Bacharacher Werth, eine Insel im Rhein zur Kenntnis, dabei ist diese wichtig. Hier endet nämlich am Fluss Niedertalbach das Bundesland Hessen. Ich hatte die Grenze woanders verortet, bei Kaub.

                                  Aber ich habe eine Entschuldigung, denn hinter Bacharach beginnt die Qual. Hier geht es eigentlich noch. Die Straße ist wenig befahren. Aber der Radweg ist jetzt straßenbegleitend. Und der Wind kommt von vorne und ist lästig und eisig. Das kann ja heiter werden.

                                  Blick auf Burg Gutenfels bei Kaub.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6859.jpg Ansichten: 37 Größe: 3,97 MB ID: 3246858

                                  Burg Pfalzgrafenstein.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6861.jpg Ansichten: 37 Größe: 5,36 MB ID: 3246860

                                  Wieder einmal habe ich die Wahl: WAI scharf oder unscharf.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6862.jpg Ansichten: 38 Größe: 3,38 MB ID: 3246861

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6863.jpg Ansichten: 39 Größe: 4,63 MB ID: 3246862

                                  Burg Gutenfels wurde ab 1220 gebaut. Sie wurde 1793 kampflos an die Franzosen übergeben, ging an das Herzogtum Nassau über, das sie 1807 versteigerte und zum Abbruch frei gab. 1889-1892 wurde sie vom Kölner Architekten Gustav Walter im Zuge der Burgenrenaissance wieder aufgebaut. Seit 2006 befindet sie sich in Privatbesitz und wird heute als Hotelbetrieb genutzt.

                                  Burg Pfalzgrafenstein ist dagegen wieder eine Zollburg. Sie entstand aus einem 1327 errichteten Turm und wurde nie zerstört und kaum verändert. Auch sie ist geschütztes Kulturgut nach Haager Konvention.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6866.jpg Ansichten: 39 Größe: 4,46 MB ID: 3246863

                                  Eine Schutzhütte!

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6871.jpg Ansichten: 38 Größe: 3,40 MB ID: 3246864

                                  Und links von mir auch eine. Scheint ein Wandergebiet zu sein.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6872.jpg Ansichten: 40 Größe: 2,36 MB ID: 3246865

                                  Und schon das nächste Highlight. Burghotel Auf Schönburg Oberwesel.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6873.jpg Ansichten: 40 Größe: 3,30 MB ID: 3246866

                                  Nach dieser Burg ist die Rebsorte Schönburger benannt. Sie teilt das Schicksal der vielen anderen Burgen und wurde durch einen Amerikaner deutscher Abstammung Ende des 19. Jh. teilweise wiederaufgebaut. Von seinen Erben erwarb sie 1950 die Stadt Oberwesel und baute sie in den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts als Jugendburg des Kolpingwerkes aus. Seit 1957 wird der südliche Teil als Hotel genutzt. Auch ein Museum zum Thema Burgenbau, Denkmalschutz und Burgen im Krieg ist hier angesiedelt.

                                  Oberwesel

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6874.jpg Ansichten: 41 Größe: 4,88 MB ID: 3246867

                                  Diesmal erkenne ich die Tankstelle wieder. Ich musste hier mal dringend auf die Toilette und es war ein Akt, den Schlüssel zu bekommen und die Toilette zu finden. Ewig her. Aber eine Flasche Wasser könnte ich noch kaufen, meine ist fast alle. Leider ist der Radweg mit einer dicken Kette von einer Zufahrt getrennt. Gut für die Radfahrer, vermutlich richtet sich das gegen kecke Autofahrer, aber für mich ist das blöd. Ich habe jetzt keine Lust, an der Straße entlangzulaufen, um zur Tanke zu kommen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6875.jpg Ansichten: 42 Größe: 3,81 MB ID: 3246868

                                  Bis St. Goar sind es jetzt nur noch 7 km, bis Boppard 21. Es ist 13.18 Uhr.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6878.jpg Ansichten: 40 Größe: 4,78 MB ID: 3246869

                                  Ich setze mich auf eine der Banken, es zieht wie Hechtsuppe. Die einzige windgeschützte Bank ist bereits belegt. Der Wind hat meine Kehle ausgetrocknet, ich habe richtigen Durst. Auf der anderen Seite steht ein Eisenbahntunnel. Man hat sich damals beim Bau vieler Tunnel richtig Mühe gegeben. Es sind oft kleine Kunstwerke.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6879.jpg Ansichten: 41 Größe: 4,88 MB ID: 3246870

                                  Oben auf den Bergspitzen stehen wieder Schutzhütten.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6882.jpg Ansichten: 41 Größe: 4,38 MB ID: 3246871

                                  Ich google Hotels und stelle fest, dass die Auswahl in Boppard am besten zu sein scheint. Allerdings frieren mir fast die Finger ein, und ich ziehe Handschuhe an. Als ich aufstehe, bin ich völlig durchgekühlt und quäle mich aufs Fahrrad.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6883.jpg Ansichten: 41 Größe: 6,35 MB ID: 3246872

                                  Das touristische Highlight der Tour rückt nun näher. Der Gegenverkehr fährt E-Bike.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6885.jpg Ansichten: 41 Größe: 4,92 MB ID: 3246873

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6887.jpg Ansichten: 40 Größe: 3,94 MB ID: 3246874

                                  Die Fotos sind der Versuch, ein wenig warm zu werden und aus dem Gegenwind herauszukommen.



                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_6892.jpg Ansichten: 38 Größe: 4,91 MB ID: 3246876

                                  Und dann bin ich da.
                                  Zuletzt geändert von Torres; 06.03.2024, 21:12.
                                  Oha.
                                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                                    • 18.04.2008
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                                    #18
                                    Fehlen Streckenabschnitte oder Berichte? (Berichte fehlen im Buch nämlich auch).
                                    Berichte. Suppus (Brandenburg) ist kurz nach der WAI-Tour 2010 abgetaucht. Und von Thüringen zwischen Großheringen/Bad Sulza und Hörschel fehlt der Bericht von MichaMobil (letztmalig aktiv 2020)

                                    Aber vielleicht macht noch jemand mit und entlastet Taunuswanderer?
                                    In den Füßen zuckts grundsätzlich immer, aber die Urlaubstage sind auch bei mir begrenzt. Und Hessen lockt mich nicht so furchtbar, nachdem ich 1999-2004 dort gewohnt habe.
                                    Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                                      • 16.08.2008
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                                      #19
                                      Das mit den Berichten ist wirklich schade. Aber das wird es wohl keine Lösung geben.

                                      Ich schreibe morgen weiter. Sitze gerade in Koblenz am Bahnhof und bin entzückt über die Durchsagen:

                                      Limburg über Bad Ems
                                      Mainz über Boppard, Oberwesel, Bingen
                                      Frankfurt über St. Goarshausen

                                      Vor zwei Wochen hätte mich das nicht interessiert, nun ploppen bei jedem Ort Erinnerungen auf.

                                      Nur dass ich seit gestern ständig „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ im Kopf habe, ist ein wenig lästig
                                      Oha.
                                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                                        #20
                                        OT: Wenn ich diesen Bericht an meinem Zweitwohnsitz aufrufe, habe ich für den Rest des Monats kein Internet mehr.
                                        Lebe Deine Albträume und irre umher

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