• Mortias
    Fuchs
    • 10.06.2004
    • 1232
    • Privat


    [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 66.1751486
    Längengrad 15.5048828
    Jetzt ist doch wieder einiges an Zeit ins Land gegangen, seitdem ich von meiner letzten Tour zurückgekehrt bin und jetzt endlich mal mit der Schreiberei begonnen habe. Die vielen schönen Reiseberichte die ich in jüngster Zeit gelesen habe, haben dann letztendlich auch meine Schreibfaulheit überwunden und dazu geführt, dass ich jetzt auch mal angefangen habe in die Tasten zu hauen.



    Vorwort
    Die erste Frage vor jeder Tour lautet natürlich, wo soll es hingehen und über welchen Zeitraum. Da gab es dieses Jahr bei mir einige Ungewissheiten, die erstmal geklärt werden mussten. Als erstes stand die Frage im Raum ob ich denn überhaupt eine Tour unternehmen sollte. Der Grund liegt darin, dass mein Vertrag als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni zum 31ten August auslaufen würde und es mir somit vernünftig erschien meine Promotion möglichst schnell zu Ende zu bringen. Da wäre so ne Tour zum einen eine finanzielle Belastung und zum anderen wäre es auch eine Zeitvergeudung, da ich in dieser Zeit nicht an meiner Arbeit schreiben könnte (und ich wahrscheinlich sowieso erst im Februar/März 2013 fertig sein werde).

    Außerdem war noch unklar ob von meinen Freunden jemand mit kommt oder es wieder ne Solotour werden würde. Und wo sollte es dieses Jahr hingehen? Zumindest war mir schnell klar, dass es (wenn überhaupt) nichts wirklich allzu teures und exotisches werden würde. Meinen Traum durch die Brooks Range in Alaska zu wandern würde ich leider auch dieses Jahr wieder nicht erfüllen können. Aber wohin dann? Wieder nach Lappland? Da war ich doch schon so oft. Schottland erschien mir auch als reizvolle Alternative, ein Freund von mir hat da mal studiert und hatte eigentlich Lust darauf ein bisschen durch die Highlands zu latschen. Und was ist mit dem Alpenraum? An sich auch ne schöne Gegend die ich bisher immer so ein bisschen links liegen gelassen hab (weil sie mir halt nicht „wild“ genug erscheint). Oder noch was ganz anderes? Tja, komplizierte Situation irgendwie.

    Mit der Zeit kam ich dann zu der Überzeugung, dass ich trotz allem Promotionsstress nicht auf eine Tour verzichten wollte. Gerade weil es eine stressige Gesamtsituation war fand ich den Gedanken unheimlich reizvoll einfach mal für 2 Wochen Abstand zu nehmen und den Kopf frei zu bekommen. An diesem Punkt muss ich auch noch meinen Eltern danken, die einen großen Teil der Kosten übernommen haben.

    Von meinen Freunden ist dann einer nach den anderen abgesprungen, so dass es zum Schluss wieder auf ne Solotour hinauslief. Und dann siegte die Bequemlichkeit als ich mich erneut für Lappland entschied. Vorteil von Lappland war halt einfach, dass ich die Gegend und die notwendigen Verbindungen prinzipiell kenne und auch die nötigen Karten habe. Für eine neue Gegend wie Schottland müsste ich mich doch etwas intensiver vorbereiten. Und es war ja auch nicht so, dass ich jetzt absolut keine Lust mehr auf Lappland gehabt hätte. Aber wenn schon Lappland, dann wollte ich zumindest eine Gegend durchwandern, in der ich bisher noch nie gewesen bin. Nach einigem Kartenstudium fiel meine Wahl dann aufs Vindelfjäll Naturreservat. Mit einer Fläche von 5600 km2 groß genug also um mich da für 2 Wochen mal ein bisschen austoben zu können.


    Über die Entstehung des Titels
    Bevor es zu Missverständnissen kommt und einige Leute vielleicht denken ich hätte da oben nur rumgechillt und gar nicht gewandert wäre, will ich noch kurz erklären wie dieser vielleicht etwas merkwürdig klingende Titel zustande kam. Natürlich bin ich auch gewandert und fand es auch oft genug nervig, anstrengend und unentspannt.
    Aber als ich vor einiger Zeit mit Vincent und Bernd gemütlich in ner Kneipe aufm Bier zusammen saß und wir über alte Touren geredet haben, meinte ich, dass bei dieser Tour die Grundstimmung im Vergleich zum Vorjahr einfach viel gechillter war. Letztes Jahr hatte ich doch einige kritische Stellen (Pässe, Flussüberquerungen, Blockfelder etc.) wo ich mir zum Teil schon vom Voraus Gedanken über die Durchführbarkeit gemacht habe (und die dann teilweise auch echt haarig waren). Worauf Vincent meinte „Hey, das wäre doch ein guter Titel für Deinen Bericht - Lappland im Bereich des Gechillten“. An dieser Stelle also noch mal ein Dankeschön an Vincent für diese kreative Inspiration.


    Ungefährer Streckenverlauf
    Startpunkt meiner Tour war Stabbfors, Ziel Hemavan. Insgesamt war es also fast eine Rundtour. Anfangs bin ich viel querfeldein und teilweise auf Trampelpfaden gelaufen, später folgte dann ich größtenteils dem nördlichen Kungsleden (zwischen Ammarnäs und Hemevan). Der Routenverlauf kann HIER inklusive Höhenlinien nachvollzogen werden. Eine GOOGLE MAPS ANSICHT ist natürlich auch vorhanden.


    Tag 0, weil nur Anreise (09.08.)
    Der erste Teil der Anreise verlief wieder mit dem Flieger von Hamburg nach Stockholm. Nur nicht wie letztes Jahr Frühmorgens um 7:05 Uhr, sondern entspannt um 13:55 Uhr. Konnte also halbwegs ausschlafen und dann ganz in Ruhe packen. Und während ich letztes Jahr in Stockholm dann übern Arlanda Airpot gehetzt bin um den Anschlussflug nach Gällivare zu erwischen sollte es dieses Mal mit dem Nachtzug nach Umeå weitergehen. Dazwischen hatte ich noch ungefähr 6 Stunden Aufenthalt in Stockholm. Mehr als genug um noch bisschen Essen und Brennspiritus zu einzukaufen.

    Abends habe ich dann noch einen alten Freund aus meiner Zeit als Erasmusstudent getroffen (damals haben wir in Uppsala aufm gleichen Korridor gewohnt). Zusammen haben wir dann ein paar Bierchen getrunken und über alte Zeiten geredet und viel rumgescherzt. Die Zeit verging so wie im Fluge und um 22:50 Uhr nahm ich dann (leicht angetrunken, hehe) den Nachtzug nach Umeå. Noch schnell den Handywecker auf 5:45 Uhr gestellt (Zug sollte um 6:15 Uhr in Umeå ankommen) und mich dann voller Vorfreude schlafen gelegt.


    Warten auf den Nachtzug nach Umeå


    Tag 1 (10.08.)
    Ich wurde wach (draußen war es schon hell), hab nen Blick auf die Uhr geworfen und erstmal einen Riesenschreck bekommen. „Was, schon 8 Uhr??? Wie konnte das sein? Warum hab ich den verdammten Wecker nicht gehört? Und was mache ich jetzt?“. Anschließend wurde ich erneut wach und stellte erleichtert fest, dass es nur ein böser Traum war. Draußen war es noch relativ dunkel und es war erst Viertel nach 3. Ufff, scheinbar nagte die Angst den Bahnhof zu verpennen doch etwas an mir. Um halb 6 bin ich dann endgültig aufgestanden. Draußen zogen endlose Nadelwälder und tiefblaue Seen vorbei, während die Sonne gerade die letzten Reste vom Morgennebel auflöste. Welch wunderschönes Gefühl wieder in Nordschweden zu sein.

    Der Ausstieg in Umeå hat dann auch planmäßig geklappt und um 7 Uhr nahm ich dann den Bus nach Hemavan. Als ich den Busfahrer nach dem Preis fragte, schüttelte dieser nur den Kopf und nuschelte irgendwas davon, dass mit der Kasse etwas nicht OK sei und ich mich deswegen erstmal setzten soll. Na von mir aus gern. Ich hatte jetzt noch 6 Stunden Busfahrt vor mir, außerdem eine große Tüte mit Süßigkeiten und einen Spiegel in dem ich noch einige Artikel lesen wollte (bevor ich ihn dann in Hemavan entsorgte). Sprich es war insgesamt eine sehr angenehme Busfahrt, bei der ich noch etwas Schlaf nachholte und die Landschaft draußen genoss. War schon auch bisschen aufregend die Natur entlang einer mir noch unbekannten Straße zu beobachten.


    Anfahrt im Bus, noch schien die Sonne.


    Das Wetter verschlechterte sich, die Vorfreude stieg aber an.

    Um Viertel nach 1 erreichte der Bus Hemavan. Beim Aussteigen fragte ich den Busfahrer erneut was ich ihm schuldig war und er machte nur eine wegwerfende Handbewegung. Na das war doch mal eine freudige Überraschung. Gegen so ne kostenlose Busfahrt hatte ich mal nichts einzuwenden.
    Gut gelaunt überlegte ich mir, wie es nun weitergehen sollte. Beginnen wollte ich meine Tour im Artfjället. Aber um dahin zu gelangen, standen eigentlich erstmal einige Kilometer Straße aufm Programm. „Aber Moment mal, hab ich durch die Busfahrt nicht nen Haufen Geld gespart? Dann spricht doch eigentlich nichts gegen ein Taxi?“ Gesagt getan, und schon kam ein Taxi vorbei und brachte ich mach Stabbfors (hierbei handelt es sich eigentlich nur um eine verstreute Ansammlung von Häusern entlang einer Schotterstraße).


    So, endlich in Hemavan


    Meine Wanderkarte

    Mittlerweile war es halb 3 als der Fahrer mich abgesetzt hat. Endlich konnte es losgehen. Mein Plan war simpel. Einfach direkt aufsteigen um möglichst schnell über die Baumgrenze ins Kahlfjäll zu gelangen. In gewohnt euphorischer Anfangsstimmung ging es dann los. Die Temperatur war angenehm mild bis kühl, die Mücken haben auch nur mäßig genervt und das Terrain war typischer nordschwedischer Fjällbirkenwald, also auch nicht allzu anspruchsvoll. Sprich ich war hoch motiviert, was sich auch in meinem flotten Aufstiegstempo widerspiegelte. Nach 40 Minuten hatte ich dann bereits die Baumgrenze erreicht (wenn ich da nur an letztes Jahr zurückdenke, wo ich erstmal fast einen ganzen Tag durch Wald laufen musste).

    Die Aussicht konnte sich auch sehen lassen. Unter mir befand sich der Tängvattnet und links davon Hemavan und das Norra Storfjället Massiv. Ich fühlte mich richtig glücklich. Endlich war ich wieder im Kahlfjäll und konnte eine für Lappland so typische Fernsicht genießen. Und das alles bereits nach bereits 40 Minuten. So schnell war ich bei meinen Touren bisher noch nie über die Baumgrenze gekommen. Gut gelaunt lief ich nun weiter in nordwestlicher Richtung um auf ungefähr 850 Metern dann das Höhenniveau zu halten.


    Halb 3, kann losgehen.


    Für ca. 40 Minuten ging es durch Wald...


    ... dann war ich auch schon im Kahlfjäll.

    Jetzt bekam ich aber den Tribut meines raschen Aufstieges zu spüren. Durch das zügige Tempo war ich entsprechend voll geschwitzt. Und hier oben im Kahlfjäll wehte ein kühler Wind und das Wetter begann sich stetig zu verschlechtern. Mir wurde unangenehm kalt in meinen nass geschwitzten Sachen und mit einem Mal war meine Hochstimmung komplett verflogen. Die ersten Regentropfen kamen runter und die Sicht wurde zunehmend schlechter bis die Gegend dann mehr oder weniger komplett im Nebel versank. Eigentlich wollte ich heute noch bis zum nächst größeren See laufen. Ich wusste aber nicht genau ob wie weit der noch entfernt war und ob ich überhaupt auf dem richtigen Höhenniveau war. Um 17 Uhr kam ich dann an einem kleinen Bach vorbei und ich dachte mir „Scheiß drauf“ und hab mein Zelt aufgestellt.


    Ungemütliches Wetter


    Schlechte Sicht, keinen Bock mehr weiter zu laufen.


    Gemütlicher Zeltplatz (naja)

    Allerdings war doch etwas enttäuscht darüber, dass ich heute nur so wenig Strecke geschafft habe. Aber unter den Bedingungen hatte ich gerade einfach keinen Bock mehr. Gekocht habe ich abends dann in der Apsis während ich gemütlich im Schlafsack lag. Komischerweise kam mir da der Gedanke, dass ich so was bei einer Tour in Alaska wegen der Bärengefahr nicht machen könnte. Da hätte ich jetzt draußen unter ungemütlichen Bedingungen in meinen nassen Sachen mein Abendbrot verspeisen dürfen. Zumindest in dem Moment war ich echt glücklich darüber nicht in Alaska sondern in Lappland zu sein.


    Home sweet home...


    Tag 2 (11.08.)
    Wirklich besser ist das Wetter rüber Nacht nicht geworden, aber immerhin hingen die Wolken jetzt etwas höher, so dass ich bezüglich der Orientierung keine Probleme haben würde. Dennoch hab ich mich mit dem Aufbruch etwas schwer getan, so dass ich erst um kurz nach 11 los marschierte. Nach 10 Minuten erblickte ich dann den eigentlich gestern noch angepeilten See. Dann lag ich ja doch gar nicht so schlecht. Ich folgte einem kleinen Bach, stieg ein paar Meter auf und hatte einschließend einen tollen Blick aufs Ruhtjiedurri. Die Berge lagen zwar alle in den Wolken und landschaftlich war die Gegend jetzt eigentlich nicht sonderlich spektakulär aber trotzdem hat es mir irgendwie gefallen. Wahrscheinlich war es gerade dieser raue abweisende Charme der quasi Wildnis ausstrahlte und mich angesprochen hat. Als ich dann auch noch meine erste Rentierherde sah hatte ich nun endgültig das Gefühl wieder in Lappland angekommen zu sein.


    Aufbruch gegen 11 Uhr


    Mein gestriges Tagesziel (eigentlich)


    Blick aufs Ruhtjiedurri


    Erste Rentiersichtung


    Rauhe Schönheit

    Als ich am Ruhtjiejohke ankam, hatten meine Croqs beim Furten ihren ersten Einsatz. In der anschließenden Mittagspause zeigte sich für einen kurzen Moment sogar mal die Sonne. Anschließend ging es zum Rödningsfjället bergauf. Mein Schönwetterplan sah eine Überquerung des Berges vor (mein Schönwetterplan wohlbemerkt). Aufgrund der tief hängenden Wolken entschied ich mich stattdessen dafür den Pass zwischen Rödninsfjället und Båajmatjebaektie zu nehmen. Doof war nur, dass ich selbst den Einstieg zum Pass nicht sehen konnte. Eigentlich würde es nur einmal kurz in die Wolken rein und auf 950 Meter gehen und schwups wäre ich auch auf der anderen Seite wieder draußen.


    Mittagspause mit kurzem Sonnenintermezzo


    Aufstieg zum Rödninsgfjäll, Blick zurück zum Ruhtjiejohke


    Wo geht's denn jetzt zum Pass hinauf?

    Aber wo jetzt einsteigen? In der Hoffnung halbwegs richtig zu liegen bin ich einfach mal auf gut Glück draufloszugehen. Nach etwa einer halben Stunde Nebelwandern kam ich wieder unter die Wolkendecke. Komisch nur, dass die Landschaft anders aussah als erwartet. Wo war denn der See 860? Stattdessen lag vor mir der Abstieg in ein bewaldetes Tal. Das war definitiv falsch. Ich Depp, statt in Ost-West Richtung den Pass zu überqueren bin ich irgendwie in südliche Richtung abgedriftet und über die Rödningsnäset gelaufen. Und nu? Zurückgehen wollte ich nicht. Erstmal wäre das dann wieder son Blindlaufen durch den Nebel gewesen. Und außerdem finde ich es einfach doof umzukehren. Andere Option wäre ins vor mir liegende Tängsvattendalen hinabsteigen. Das wäre aber ein kleiner Umweg, außerdem bedeutete dies auch Mücken und Dickicht. Und darauf hatte ich keinen Bock.


    Rumwandern im Nebel


    Tängsvattendalen voraus, da wollte ich aber eigentlich gar nicht hin.

    Also entschied ich mich für die letzte Möglichkeit, die da hieß direkt übers Rödningsfjället rüber. War zwar Wolkenverhangen, aber wenn ich mich strikt an meinen Kompass halte sollte es von der Orientierung eigentlich klappen (hab ja eben gerade erst gesehen, wie „gut“ so was funktioniert ). Außerdem hatte ich gerade einfach Bock auf eine kleine Herausforderung. Nun ja, bisschen getrübt wurde die Euphorie doch davon, dass der Aufstieg vielleicht etwas zu steil war (ca. 60° Steigungswinkel). Oftmals musste ich meine Hände zur Hilfe nehmen und außerdem trat viel Wasser aus dem Berg, so dass der Boden recht rutschig war und ich mich stark konzentrieren musste keinen Mist zu bauen. Nach etwa einer Viertelstunde hatte ich den schlimmsten Teil geschafft und die Anspannung fiel von mir ab. Im Nachhinein betrachtet eigentlich ne ziemlich lustig-stumpfe Aktion, die aber auch nicht ganz ungefährlich war. Zumindest von einem Abstieg unter solchen Bedingungen würde ich ganz klar abraten (rauf kommt man schließlich immer leichter).


    Anstrengender Aufstieg

    Es ging jetzt auf etwa 1000 m über eine größtenteils steinige Landschaft, die aber gut zu durchlaufen war. Allerdings war der Nebel doch etwas bedrückend. Musste ich Anfangs noch gut gelaunt über meine „Dreistigkeit“ schmunzeln einfach so oben rum abzukürzen, so merkte ich doch wie mir dieses Blindwandern zunehmend aufs Gemüt schlug. Was hätte ich bei gutem Wetter jetzt für ne geile Sicht nach Norwegen zum Røssvattnet und dem Okstindan Massiv gehabt. Stattdessen wusste ich grad nicht einmal wo genau ich mich überhaupt befand. Ständig musste ich meinen Kurs mit dem Kompass korrigieren, weil ich unbewusst wieder leicht nach Süden driftete (wo mich eine netter Abhang erwartet hätte).


    Ziemlich triste Stimmung hier oben.

    Um 18 Uhr hatte er Spuk dann endlich ein Ende, als es spürbar bergab ging und ich auch wieder aus den Wolken raus kam. Als ich den Røssvattnet (immerhin zweitgrößter See Norwegens) erblickte wusste ich auch, dass ich mich diesmal nicht hoffnungslos verfranzt hatte. Trotz des schlechten Wetters war der Anblick auf den See recht erquickend. Dafür wurde ich dann in meiner nächsten Pause erstmal enthusiastisch von den Mücken begrüßt. Wo kamen die eigentlich alle her? Ich hab sie jedenfalls nicht bestellt.


    Endlich wieder aus den Wolken raus


    Blick zum Røssvattnet

    Beim weiteren Abstieg kam ich zu einem kleineren Bach mit recht ordentlicher Strömung. Eigentlich hatte ich keine Lust wieder meine Schuhe auszuziehen und auf meine Croqs umzusteigen, aber noch einigem Suchen nach einer vernünftigen Watstelle kam ich leider nicht drum herum. Was ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wusste war, dass dieses bereits der letzte Bach auf meiner Tour sein sollte den ich mit Croqs furten musste. Am anderen Ufer brauchte ich dann noch etwa ne halbe Stunde um einen passablen Zeltplatz zu finden (entweder war der Boden zu uneben, zu sumpfig oder zu stark mit Sträuchern bewachsen). Um Viertel vor Acht konnte ich dann endlich Feierabend machen. Was für ein Tag, insgesamt ziemlich anstrengend und auch nervlich wieder etwas belastend. Dafür war ich froh, dass ich streckentechnisch ganz gut im Plan lag. Jetzt müsste morgen nur noch das Wetter besser werden und diese ganzen nervigen Mücken verschwinden und alles wäre in bester Ordnung.


    Letzter Bach auf meiner Tour der mit Crocs gefurtet werden musste.


    Uff, endlich fertig für heute


    Tag 3 (12.08.)
    So, nach dem Aufstehen erstmal Inventur gemacht: Wetter? Weiterhin noch stark bewölkt, aber von der Temperatur immerhin milde 10 Grad. Mücken? Immer noch da und überaus hungrig. Stimmung? So na ja… Kurz nach 10 brach ich dann auf. Nachdem ich ein kleines Stück nach Norden marschiert war kam ich an den Grenzstein 215A und habe kurz norwegischen Boden betreten. Weiter ging es über feuchte, teilweise schlammige Wiesen und an einigen toten Lemmingen vorbei. Ja das hat mich echt etwas deprimiert. Letztes Jahr hab noch so viele lebhafte und sympathische Quieker gesehen und nun nur noch halb verrottete Kadaver. Dafür konnte ich mich aber immerhin nicht über zuwenig Mücken beklagen. Nun, ehrlich gesagt hätte ich es lieber anders herum gehabt. Nervig auch, dass die Wolken mal wieder so tief hingen. Beim Aufstieg zum Sjaarethåhke Pass stand ich ab 900 Metern wieder in der Wolkensuppe. Die Landschaft wirkte wieder mal extrem eintönig und der Aufstieg zum Pass zog sich hin und zog sich hin und zog sich hin…


    Grenzstein 215A


    Tja, letztes Jahr fand ich die Lemminge irgendwie cooler.


    Aufstieg zum Pass, die Wolken warten schon.

    Diese Monotonie, kombiniert mit der dazu einhergehenden leichten Unsicherheit die Orientierung nicht zu verlieren (Kompass wurde häufiger benötigt) und die vielen Mücken haben doch sehr auf die Stimmung gedrückt. Teufelskreis, weil ich dadurch natürlich noch langsamer gelaufen bin. Um halb zwei war ich dann endlich auf der Passhöhe (1000 m). Zur Aufheiterung sah ich auch gleich eine größere Rentierherde, die sich aber leider nicht sonderlich nah an mich rangetraut hat. Leider sollten das auch schon die letzten Rentiere sein, die ich auf dieser Tour zu Gesicht bekam. Ich frage mich wirklich, warum die sich im später Verlauf der Tour alle vor mir versteckt haben???


    Kurz unterhalb der Wolkendecke


    Passhöhe auf 1000 Metern


    Leider meine letzten Rentiere bei dieser Tour

    Endlich lichtete sich der Nebel und ich bekam wieder etwas von der Landschaft zu sehen. Tat echt gut dieses Gefühl aus der Wolke raus zu sein. Landschaftlich war es jetzt eigentlich nicht sonderlich spannend. Ein Tal, dessen Hauptstrom von mehreren kleinen Bächen gespeist wird, umgeben von ein paar Hügeln, deren Gipfel in den Wolken verschwanden. Und dennoch empfand ich es als den bisher schönsten Anblick auf dieser Tour. Auch wenn die nächste Straße nur 13 km (Luftlinie) entfernt war, hatte ich doch das Gefühl mitten im Nirgendwo zu stehen. Ein bisschen fühlte es sich an wie Sarek im Kleinformat. Irgendwie gefiel mir dieses weite, offene Tal mit seinen vielen kleinen Bäche und den kahlen Hügeln mit den vereinzelten Schneeresten.


    Endlich wieder bisschen Aussicht, war doch gar nicht so schlecht.

    Frisch ausgeruht und gestärkt durch die Mittagspause ging es nun ins Tal herab. Übers Terrain konnte ich mich echt nicht beschweren. Genauso wenig darüber, dass der Vualtasjejohke problemlos trockenen Fußes gefurtet werden konnte. Der anschließende Anstieg zum See 922 ging auch recht gut und flott vonstatten. Ich merkte richtig wie mir das Wandern durch diese schöne Tundralandschaft großen Spaß bereitete. Nach dem ich den See 922 passiert habe ging es nun über eine leicht monoton erscheinende Hochebene (das Tal vorher fand ich irgendwie schöner) langsam wieder bergab. Mittlerweile waren sogar Stellen von blauem Himmel zu sehen und hin und wieder hab ich auch nen Sonnenstrahl abbekommen. Im Tal konnte ich schon den lang gestreckten Över Uman erblicken und freute mich über diesen kleinen Wetterumschwung und über diese landschaftliche Abwechslung.


    Vualtasjejohke


    Blumenwiese beim Aufstieg


    Njiaarkejaeevri


    Blick zum Över Uman, jetzt kam auch mal die Sonne raus.

    Was mich allerdings demotivierte war der noch vor mir liegende Abstieg. Mittlerweile war es bereits 18 Uhr und ich wollte noch etwa 6 km zurücklegen (hier oben gab es keine schönen Zeltplätze und ich hatte den Ehrgeiz unten am See zu übernachten). Nur hat sich jetzt doch eine gewisse Erschöpfung breit gemacht, die auch daher kam, dass meine Fußsohlen ordentlich weh taten (war schon bei früheren Touren öfters ein Problem bei längeren Etappen, ich glaub ich sollte mir mal weichere Inletts zulegen).


    Tja, hatte leider noch ein bisschen Weg vor mir.

    Gegen 19 Uhr erreichte ich dann den Waldrand und kam kurze Zeit später an der zurückgelassenen Samensiedlung Gausjösjön vorbei. Die grüne Landschaft, die wärmende Sonne sowie der Anblick auf den schönen Över Uman haben mir dann noch mal einen kleinen Motivationsschub verliehen. Zumal ich mir sagte einfach die nächst besten Stelle zum Zelten zu nehmen. Das dauerte allerdings noch ein bisschen, bevor ich kurz vor der ersten Brücke, um 20 Uhr endlich einen passenden Zeltplatz mit schönem Seeblick gefunden habe. Ufff, das wurde aber auch mal Zeit. Erleichtert baute ich mein Zelt auf und genoss meine Nudeln.


    Am Över Uman, da kommt doch wieder Freude auf.


    Verlassene Samensiedlung Gausjosjön, jetzt so ne Art Freilichtmuseum


    Zeltplatz mit Seeblick


    Für den kleinen Durst zwischendurch

    Das Tolle an meinem Zeltplatz war, dass er an einer recht schmalen Landzunge lag. So bin ich dann abends nach dem Essen ans Nordufer des Sees gegangen, wo ich dann noch einen malerischen Sonnenuntergang beobachten konnte. Das tat sooo gut. Nachdem ich seit Beginn der Tour nur schlechtes bis mäßiges Wetter hatte konnte ich mich nun ins weiche Ufergestrüpp setzen und die letzten Sonnenstrahlen des Tages samt der wunderschönen Dämmerung genießen. Endlich mal wieder so ein super gechillter Moment in Ruhe und Frieden, so wie ich es von Lappland kenne und liebe. Einziges Manko war die nahe gelegene E12 (auch blå vägen genannt) wo gelegentlicher Autolärm mir klar machte, dass die Zivilisation hier nicht allzu weit weg war. Andererseits würde es ohne die Straße wohl auch gar nicht die beiden Brücken (über die ich morgen rüber wollte) geben und ich hätte meine Tour nicht hier entlang gelegt und könnte somit gar nicht diesen tollen Sonnenuntergang bewundern. Letztendlich alles müßige Spekulation, ich beschloss einfach mich an dem zu erfreuen was ich gerade hatte und das war wunderschön.


    So, schnell noch ans Nordufer um die Abendsonne zu genießen.


    Ja das nenne ich doch mal einen anständigen Sonnenuntergang.


    Sogar ein klitzekleiner Strand war vorhanden.


    Entspannung pur


    Viertel nach 9, hätt heut Mittag nicht gedacht noch so nen tollen Sonnenuntergang zu erleben.


    Das wars jetzt erstmal fürn Anfang. Später gibts dann mehr.
    Zuletzt geändert von Mortias; 06.06.2021, 19:48. Grund: Bildverlinkungen geändert

  • Prachttaucher
    Freak

    Liebt das Forum
    • 21.01.2008
    • 11979
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    #2
    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

    Fein, ein Bericht von einer mir (noch) unbekannten Gegend. Tolle Bilder mit Abendsonne zum Schluß - das würde auch jeden Wasserwanderer freuen.

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    • berniehh
      Alter Hase
      • 31.01.2011
      • 2501
      • Privat


      #3
      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

      Eine hübsche Gegend!
      Dein Bericht fängt ja schon gut an
      www.trekking.magix.net

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      • efbomber
        Erfahren
        • 23.08.2010
        • 228
        • Privat


        #4
        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

        Spitze! Der Bericht hat mich gerade wieder runter gebracht, in meiner verspäteten Mittagspause. Genau das Richtige zum Entspannen!

        Nur schade mit dem Nebel da oben. Das, was man auf den Fotos sehen kann, lässt auf eine richtig schöne Gegend schließen. Da kann ich deinen Verdruss über diesen Umstand echt gut nachvollziehen. Aber klasse, wie du dich da "durchbeist" und dir einfach kleine Ziele zur Motivation steckst.
        Das Problem mit schmerzenden Fußsohlen kenne ich auch, stellt sich aber immer erst nach ein paar Tagen ein. Ganz schlimm wird es, wenn man dauernd schräg am Hang läuft

        Mal gucken wie lange du diesmal brauchst um fertig zu werden
        Aber nur nicht hetzen! Die Qualität entschuldigt die Wartezeit

        Gruß
        David

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        • Mortias
          Fuchs
          • 10.06.2004
          • 1232
          • Privat


          #5
          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

          Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
          Nur schade mit dem Nebel da oben. Das, was man auf den Fotos sehen kann, lässt auf eine richtig schöne Gegend schließen. Da kann ich deinen Verdruss über diesen Umstand echt gut nachvollziehen.
          Ja der Nebel war echt nervig, vor allem weil ich die ersten drei Tage nur son Wetter hatte. Hätte ich gleich zu Anfang erstmal schöneres Wetter gehabt, hätte mich der Nebel weniger gestört. Aber so hatte ich irgendwie den Eindruck als hätten sich die Wolken da dauerhaft festgesetzt und würden gar nicht mehr weichen. Fand es auch deswegen schade, weil ich eigentlich dachte "Toll, da läufst du mal durch ne Gegend die hier im Forum nicht so bekannt ist und kannst die Landschaft sozusagen als Erster hier präsentieren und dann ist alles so Wolken verhangen." Aber glücklicherweise wurde das Wetter dann noch etwas besser.


          Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
          Das Problem mit schmerzenden Fußsohlen kenne ich auch, stellt sich aber immer erst nach ein paar Tagen ein. Ganz schlimm wird es, wenn man dauernd schräg am Hang läuft
          Bei mir ist das meistens umgekehrt. Nach einer Woche läuft es sich meist deutlich leichter und die Fußsohlen schmerzen nicht mehr so doll. Weiterer Faktor ist die Schwierigkeit der Strecke. Ist das Terrain anspruchsvoll und das Laufen anstrengend merke ich die Fußsohlen weniger als wenn ich gechillt einem leichten Pfad folge und dann sozusagen mehr Möglichkeiten habe mich auf meine schmerzenden Fußsohlen zu konzentrieren.


          Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
          Mal gucken wie lange du diesmal brauchst um fertig zu werden
          Aber nur nicht hetzen! Die Qualität entschuldigt die Wartezeit
          Tjaa, also da ich den Tag über fast nur damit beschäftigt bin an meiner Dissertation zu schreiben gibt es dann doch Abende an denen meine Motivation noch am Reisebericht weiter zu schreiben etwas eingeschränkt ist. Rechne also nicht mit einer allzufrühen Fertigstellung. Aber was ich versprechen kann ist dass ich hart daran arbeiten werde, DASS der Bericht dann eines Tages fertig wird (kommt ja leider hin und wieder vor, dass einige Berichte nicht zu Ende geschrieben werden).

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          • efbomber
            Erfahren
            • 23.08.2010
            • 228
            • Privat


            #6
            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
            (kommt ja leider hin und wieder vor, dass einige Berichte nicht zu Ende geschrieben werden).
            Ich schätze dich mal so ein, dass du den Bericht nicht nur zu unserem Vergnügen schreibst, sondern auch ein Stück weit für dich selbst und du somit ganz gewissenhaft für die Fertigstellung Sorge tragen wirst

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            • Mortias
              Fuchs
              • 10.06.2004
              • 1232
              • Privat


              #7
              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

              Gute Einschätzung.

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              • Mika Hautamaeki
                Alter Hase
                • 30.05.2007
                • 3996
                • Privat


                #8
                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                Das Sonnenuntergangsphoto ist genial. Freue mich schon auf die Fortsetzung!
                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                A. v. Humboldt.

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                • OttoStover
                  Fuchs
                  • 18.10.2008
                  • 1076
                  • Privat


                  #9
                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                  Nice area and nice pictures, even though you have had little luck with the weather so far . I have been a bit north of these mountains in Okstindane and around Grasvatnet some years ago. I am too waiting for the contiuation of the report.
                  Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                  Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                  • Mortias
                    Fuchs
                    • 10.06.2004
                    • 1232
                    • Privat


                    #10
                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                    Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                    Nice area and nice pictures, even though you have had little luck with the weather so far . I have been a bit north of these mountains in Okstindane and around Grasvatnet some years ago.
                    Well the first plan for my trip included also a tour around the Okstindane fjell, but unfortunately I had not enough time for this. It is a very beautiful massif and fortunately I could see it the next day.

                    Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                    I am too waiting for the contiuation of the report.
                    Maybe this evening or night...

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                    • Mortias
                      Fuchs
                      • 10.06.2004
                      • 1232
                      • Privat


                      #11
                      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                      Wie versprochen jetzt die Fortsetzung…

                      Tag 4 (13.08.)
                      8 Uhr morgens, gerade aufgestanden, ausm Zelt rausgeschaut und nichts gesehen. Landschaft komplett im Nebel verschwunden, na toll. Bei so einer nicht vorhandenen Sicht würde mein heutiger Abschnitt, der fast nur querfeldein durch offenes und weites Gelände gehen sollte, ja nicht gerade sonderlich spaßig werden. Zum Glück hatte das Wetter ein Einsehen mit mir und Schritt für Schritt bemühte sich die Sonne die Wolken aufzulösen, bis ich dann um Viertel nach 10 bei strahlend blauem Himmel starten konnte. Gute Laune, ich komme.


                      20 nach 9, noch was es ziemlich nebelig.


                      10 Uhr, so gefiel es mir doch schon weitaus besser.


                      Endlich mal richtiges Sommerwetter

                      Nach einem kurzen Weg über die zwei Brücken kam ich an die E12 der ich etwa 10 Minuten bis zum Ortseingang von Strimasund folgte. Für lappländische Verhältnisse herrschte ein recht reger Verkehr, so dass ich froh war als es endlich wieder in die Büsche ging. Es folgte ein etwa 150 m hoher Aufstieg über die Baumgrenze. Dabei wurde ich auch wieder von etlichen Insekten umschwirrt. Schon wieder Mücken? Nein, diesmal waren es glücklicherweise nur harmlose Fliegen. Sie summten zwar laut und nervten etwas, aber sie hatten immerhin nicht die lästige Angewohnheit mich zu pieksen. Der Waldabschnitt selbst hat mir sehr gefallen. Durch die vielen Blumen und saftigen hohe Gräser, gepaart mit dem tollen Sommerwetter, strahlte dieser Wald eine richtige Lebensfreude aus.


                      Auf der E12, dem blå vägen


                      Wunderschöner Waldabschnitt

                      Oberhalb der Baumgrenze gönnte ich mir dann eine kleine Pause mit einem klasse Ausblick auf den blau glänzenden Gaske Upmeje. Was für ein Anblick, und dazu noch dieses Wetter. Wirklich so absolut gar kein Vergleich zur tristen Stimmung der vorigen Tage. Mein Plan sah jetzt eigentlich vor auf etwa 850 m um das Södra Brandsfjället herumzugehen. Aber dann schaute ich mir den Berg mal genauer an. Sonderlich hoch und schwer sah der Aufstieg eigentlich nicht aus. Und wenn es schon hier so schön war, wie geil wäre es dann erst aufm Gipfel? Hmmm, eigentlich sprach nun wirklich mal so gar nichts dagegen. Höchstens die Tatsache, dass ich dadurch mit meiner Tagesetappe eventuell nicht so weit komme. Aber mein Tourenplan war eh sehr entspannt ausgelegt. Also los geht’s.


                      Kleine Pause mit Blick auf den Gaske Upmeje


                      Södra Brandsfjället, sieht echt verlockend aus.

                      Hoch euphorisch begann den Aufstieg. Ich verspürte wieder dieses Kribbeln, diesen Ehrgeiz sich anzustrengen, weil ich schon ahnte, dass mich Grandioses als Belohnung erwarteten würde. Nach 20 Minuten legte sich diese Euphorie wieder als ich dann doch begann langsam ins Keuchen zu kommen. Schlauerweise bin ich einfach auf dem direktesten Weg aufgestiegen, was nicht immer zwangsweise auch der am wenigsten steilste ist. Vom Terrain an sich lief es sich super (grasiger Boden durchsetzt von großen Granitplatten). Aber von weitem Weg sah der Aufstieg irgendwie leichter und kürzer aus. „Da, nur noch über diese eine Hügelkuppe, dann sollte ich es geschafft haben. Oh Schade, doch noch nicht ganz oben, aber die nächste Kuppe, die ist es dann hoffentlich…“ Dieses Spiel zog sich leider recht lange hin, so dass ich schon fast das Gefühl hatte als wolle der Berg seinen Schabernack mit mir treiben. Dann endlich, nach anstrengenden 85 Minuten, war ich oben, auf 1112 Metern. Ein kräftiger Wind wehte hier, was meine durch geschwitzte Kleidung durchkühlte, aber das war mir gerade ziemlich egal, da der Ausblick einfach nur atemberaubend schön war.


                      Herrliche Aussicht beim Aufstieg zum Södra Brandsfjället.


                      War ziemlich anstrengend, aber immerhin hat mich ne dicke Fliege begleitet.


                      Letzte Wasserquelle vorm Gipfel


                      Geschafft, endlich oben.

                      Im Westen dominierte der strahlend blaue Gaske Upmeje, eingebettet in eine moderate Hügellandschaft. Im Süden fiel mein Blick aufs Artfjället und das auf norwegischer Seite liegende unheimlich fotogene Okstindane Massiv mit seinen schroffen Hängen und ausgedehnten Gletschern. Im Osten sah ich das Norra Storfjället Massiv mit seinem höchsten Gipfel, den Norra Sytertoppen. Da wollte ich zum Ende meiner Tour ja auch noch hoch. Nur nach Norden hin war der Ausblick nicht ganz so spektakulär, da weitere Nebengipfel sowie das Norra Brandsfjället die Aussicht weitgehend blockierten. Aber das war mir im Moment grad relativ egal, da ansonsten die Aussicht einfach mal wieder viel beeindruckender war als ich es mir vorher vorgestellt habe. Dieser Aufstieg hat sich definitiv gelohnt!!!


                      So, jetzt mal ein paar Bilder vom Gipfel. Zuerst ein kleiner Panorama Rundblick (bei Panoramabildern immer Doppelklick aufs Bild für eine vergrößerte Ansicht)


                      Blick nach Westen zum Gaske Upmeje und dem Grasfjellet


                      Blick nach Süd-Westen ins Artfjället und zum Okstinden


                      Blick nach Süden zum Norra Storfjället Massiv (wo ich zum Ende der Tour noch vorbeikommen sollte).


                      Das überaus fotogene Okstindane Gebirgsmassiv in Norwegen. Bei guter Sicht hätte ich es bereits am Vortag bewundern können.


                      Konnte einfach nicht genug bekommen von dieser Landschaft, deshalb noch ein kleines Panoramabild zum Schluss.

                      Die halbe Stunde Pause da oben nutze ich natürlich auch um haufenweise Fotos zu schießen und um zu versuchen mich an dieser Landschaft satt zu sehen. Hat zwar nicht ganz geklappt, aber irgendwann wollte ich mich dann doch wieder an den Abstieg machen. Runter ging es am Osthang mit Zielrichtung zum Lilla Brandsvattnet. Ich war super gelaunt, hatte leicht zu laufendes Terrain und auch endlich mal einen ungehinderten Blick nach Norden. Bereits 45 Minuten später erreichte ich den See. Einladend reflektierte das Wasser die Mittagssonne, so das sich gar nicht anders konnte als mich hier niederzulassen und gemütlich mein Mittagessen zu verspeisen und ein Schläfchen zu machen. Das nenne ich wirklich Urlaub. So gerne ich auch wandere und mich in der freien Natur bewege, ohne solche Pausen würde mir die ganze Sache sicherlich nur halb soviel Spaß bereiten.


                      Moorschneehühner, ausnahmsweise sind die mal nicht sofort hektisch weggeflattert.


                      Beim Abstieg in nord-östlicher Richtung


                      Namenloser Bach mit superfrischem Trinkwasser


                      Lilla Brandsvattnet


                      Welch ein traumhafter Platz für meine Mittagspause

                      Gut erholt ging es nun weiter bergab in die Talsenke. Die Vegetation wurde wieder vielfältiger, was den Nachteil hatte dass mir nun mehr Sträucher im Weg waren. Außerdem waren die Mücken jetzt auch wieder in absoluter Höchstform. Sobald ich stehen blieb piekste es irgendwo. Und mein Deet hatte ich nach dem Auftragen bereits später 5 Minuten weg geschwitzt. So viele Mücken hatte ich hier noch nie im August. Das lag sicherlich auch daran, dass der Sommer dieses Jahr ungefähr 3 Wochen verspätet war. Im Tal kam ich durch einen kleinen Birkenwald und musste unter einem Rentierzaun durchkriechen, bevor es wieder bergauf und aus dem Wald heraus ging. Dabei konnte ich ein langes Stück über eine nicht mehr ganz so feuchte Sumpfwiese laufen. Das war echt angenehm, da der Boden schön weich war und keinerlei Hindernisse im Weg waren.


                      Überaus einladende Landschaft


                      Sehr Mückenfreundliche Gegend (leider)


                      Kleiner Waldabschnitt in der Talsenke


                      Angenehm zu laufende Sumpfwiese

                      Ich stieg noch auf ungefähr 850 Metern auf bis ich an einem wunderschönen Bach ankam. Es war zwar „erst“ 18 Uhr und eigentlich sah mein Plan vor noch etwa 2 km weiter zum nächsten See zu laufen, aber heute wollte ich auch mal ein bisschen den Abend in Ruhe genießen und eine kleine Wasch Session einlegen. Glücklicherweise war der Bach an einigen Stellen tief genug um nicht nur die Klamotten zu waschen, sondern auch um mich selbst reinzulegen. Tat echt gut, mich nach 5 Tagen mal wieder richtig sauber zu fühlen.


                      Wieder oberhalb der Baumgrenze


                      Herrlich gelegener Zeltplatz


                      Bei solchen Bedingungen macht das Kochen doch gleich mal viel mehr Spaß.

                      Nach dem Abendessen bin ich anschließend ein bisschen spazieren gegangen um noch einige Bilder zu machen und um einfach die Landschaft zu genießen. Auch wieder so ne Sache, die ich bei solchen Wanderurlauben liebe. Einfach ein bisschen entspannt durch die Gegend latschen und zusehen wie die Abendsonne ihre letzten Strahlen auf die umliegenden Hügel schickt, deren Gipfel dadurch rötlich aufleuchten. Dazu dann die Stille genießen und das Gefühl haben in absoluter Harmonie mit der Natur zu stehen und dieses als Geschenk wahrnehmen zu können. Lediglich die vielen Mücken haben diese tolle Abendstimmung dann doch noch etwas getrübt.


                      Was wäre so ein Wanderurlaub nur ohne solche entspannten Abende mit intensivem Landschaftsgenuss?


                      Skaptsvuöbmie Hochebene


                      Blick nach Süden, irgendwo hinter den Bergen liegt Hemavan


                      Letzte Sonnenstrahlen für heute


                      21 Uhr 20, das Ende eines herrlichen Tages.


                      Tag 5 (14.08.)
                      So wie es gestern aufhörte ging es heute Morgen weiter. Sonnenschein, blauer Himmel und eine warme Lufttemperatur versprachen, dass es wieder ein schöner Tag werden würde. Bei meinem Aufbruch um 10 vor 10 waren zwar einige Wolken aufgezogen, aber das störte mich ganz und gar nicht. Vielmehr freute ich mich darüber teilweise im Schatten der Wolken laufen zu können, und dadurch zu einer kleinen Abkühlung zu gelangen. Ich stieg nun weiter die Hochebene hinauf und kam an mehreren kleinen Seen vorbei bis ich hinterm Gueletsjavrrie auf einen Trampelpfad traf. Wobei es sich eher um Quad Spuren statt um einen normalen Trampelpfad handelte. War aber ganz nett wieder einem Weg zu folgen, machte aber in diesem Fall eigentlich keinen Unterschied, da der leicht moosige Grasbewachsene Boden angenehm fest und eben war.


                      Wieder schönes Wetter, angenehmerweise aber mit paar Wolken


                      Gueletsjavrrie


                      Was doch so alles als "Trampelpfad" durchgeht.

                      Es ging jetzt auf 1000 Meter rechts am Gueletstjåhkka vorbei. Auf der anderen Seite hatte ich wieder mal eine sehr angenehme Fernsicht. Eine weite, flache Hügellandschaft lag vor mir, so richtig Lappland typisch, einfach herrlich. Aber jetzt war auch erstmal Kartenstudium angesagt. Von der Orientierung her ist so eine offene Landschaft immer etwas schwerer als wenn man einem scharf eingeschnittenen Tal folgt oder markante Gebirgszüge vor sich hat. Ich folgte zwar einem Trampelpfad, aber ich hab aus Erfahrung gelernt, dass dieser auch schnell wieder verschwinden kann und es deshalb schön nützlich ist nicht allzu planlos umher zu laufen. Außerdem macht es mir auch einfach unheimlich Spaß die Landschaft anhand der Karte nachzuvollziehen.


                      Ausblick von der Gueletstjåhkka Passhöhe Richtung Norden


                      Bei so einem Ausblick gönne ich mir doch gerne ein Päuschen.

                      Nach kurzer Pause ging es dann ungefähr 200 Meter zum Gaahpsjavratje bergab. Der Abstieg war erstaunlich leicht, da bin ich teilweise eher gehüpft als gelaufen. So ein dankbares Terrain gibt es leider nicht allzu häufig, aber ich war echt happy es hier anzutreffen. Der Pfad machte nun eine Rechtskurve und führte wieder leicht bergauf. Dabei bemerkte ich, dass die Landschaft um mich herum bestand wirklich nur aus Gras bestand. Keine Sträucher, Heidekraut, Moose, Geröllhalden, Tussocks oder sonst was, sondern nur weite saftige grüne Wiesen. Ich war zwar noch nie in Irland, aber so in etwa stelle ich mir die Landschaft dort vor. Das Wandern hier war wirklich ein reinstes Vergnügen. Leichtes Terrain, schönes Wetter, kaum Mücken und ein gut zu folgender Quad-Spuren Pfad. Das war wirklich mal Lappland im Bereich des Gechillten.


                      200 Meter super angenehmer Abstieg zum Gaahpsjavratje


                      Gaahpsjavratje


                      Sanfte Graslandschaft mit gut zu folgendem Quad-Spuren "Trampelpfad", einfach herrlich.


                      Irland? Nö Lappland (im Bereich des Gechillten )

                      Die Mittagspause geriet heute auch wieder entsprechend lang und erholsam. Fast schon hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich es mir so gemütlich und bequem machte. Aber mal ehrlich, wer weiß schon wie lange das Wetter und die Landschaft so bleiben, da wäre ich doch ziemlich dämlich wenn ich das jetzt nicht entsprechend auskosten würde. Nach einer guten Stunde ging es weiter durchs Grasland über eine hochebenartige Landschaft, bis es dann beim Abstieg zur Samensiedlung Ältsvattnet wieder recht steil bergab ging. Hier lief nun ein regelrechtes Netz an deutlich erkennbaren Quad-Wegen zusammen. Nicht sonderlich schön anzuschauen, aber irgendwie müssen die Samen ja auch über die Runden kommen und ihre Güter und so ins Fjäll transportieren. Getroffen hab ich hier aber niemanden. Überhaupt bin ich bisher noch kaum jemanden begegnet. Im Artfjället habe ich am 2ten Tag abends ein Zelt in etwa 100 m Entfernung gesehen und am Lilla Brandsvattnet zwei andere Wanderer samt Hund (aber auch nicht in Grußdistanz). Ansonsten war ich bisher komplett alleine gewesen und konnte wirklich mal genießen was Einsamkeit bedeutet.


                      Und wieder eine überaus angenehme Mittagspause, so mag ich es.


                      Hier noch mal ein Blick zurück auf diese traumhaft angenehme Landschaft.


                      Abstieg zur Samensiedlung Ältsvattnet


                      Hmm, welche Brücke ist da ich wohl vertrauenserweckender?

                      Nachdem ich die (stabilere) Brücke übern Ältsån überquert hatte ging es jetzt wieder querfeldein bergauf (den laut Karte vorhandenen Trampelpfad hab ich nicht gefunden). Hier wuchs auch wieder Heidekraut und sonstige Gestrüpp, was das Vorankommen erschwerte. Außerdem sind die Mücken mittlerweile wieder sehr aktiv geworden. In Kombination mit dem warmen Wetter wurden die 150 Höhenmeter Aufstieg echt anstrengend. Vor mir lag nun auf ein schönes Tal mit einem seichten Fjällbirkenwald und abgerundeten Hügeln. Irgendwie typisch Vindelfjäll fand ich. Noch einmal hieß es nun wieder in die Talsohle herab und anschließend auf der anderen Seite wieder aufsteigen.


                      Ältsån, mit Blick nach Süden


                      Jetzt ging es auch wieder querfeldein durch anspruchsvolleres Terrain. Dafür hatte ich aber eine schöne Sicht auf den Övre Ältsvattnet.


                      Auf der nächsten Passhöhe, Blick zurück


                      Blick ins nächste Tal, irgendwie typisch Vindelfjäll diese Landschaft

                      Um 18 Uhr erreichte ich dann den Esmesjavrrie. Das sah doch mal nach einem einladenden Plätzchen aus. Perfekt auch um endlich mal ein richtiges Bad zu nehmen. Leider war aber das Ufer ziemlich zugewachsen, so dass es überhaupt schwer war einen vernünftigen Zugang zum See zu finden. Als ich mich dann nach dem Bad im kalten Wasser abtrocknen wollte wurde ich bereits volle Breitseite von den Mücken attackiert. Echt ätzend, so hab ich mir das aber nicht vorgestellt. Hab anschließend sogar überlegt im Zelt zu kochen und Abendbrot zu essen. Aber irgendwie erschien mir das bei dem Wetter und dieser Umgebung doch ein bisschen unangebracht.


                      Zeltplatz am Esmesjavrrie


                      Renvaktarstuga am anderen Ufer

                      Nach dem Essen hab ich wieder einen kleinen Verdauungsspaziergang gemacht (wurde langsam zur Gewohnheit). Bin etwa 100 Meter einen Vorgipfel vom Esmestjåhkka hochgestiegen um mich dann über einen herrlichen Ausblick zu freuen. Wieder einmal (jaja ich wiederhole mich) konnte ich mit wenig Anstrengung eine tolle Fernsicht erleben und mich an der untergehenden Sonne erfreuen. Perfekt wäre es jetzt gewesen wenn ich mich einfach mal hätte hinsetzen können um wirklich in Ruhe die Landschaft auf mich wirken zu lassen und die Stille zu genießen. Nur leider war ich dank der Mücken quasi gezwungen ständig in Bewegung zu bleiben um nicht zerstochen zu werden. Und von Stille konnte ich bei dem Gesumme leider auch nicht reden. Aber dennoch, es war ein herrlicher Abend und ich konnte eine wunderschöne Landschaft bewundern. Ich war schlicht und einfach unheimlich dankbar dafür so was erleben zu können.


                      Ausblick während des Aufstieges auf den Vorgipfel vom Esmestjåhkka


                      Nach 15 Minuten dann auch schon oben.


                      Jetzt hieß es wieder Landschaft bewundern und Aussicht genießen.


                      Panoramablick in südliche Richtung


                      Fernsicht nach Norden


                      Einfach herrlich diese Dämmerung


                      20 nach 9, die Sonne verschwand langsam und die Mücken nervten immer mehr. Somit Zeit um wieder abzusteigen.


                      Abendstimmung am Esmesjavrrie


                      Das hat doch wieder Spaß gemacht. War zwar viel Aufwand, besonders wegen der vielen Bilder, aber das war es mir doch mehr als wert. Am Wochenende werde ich wahrscheinlich nicht allzu viel Zeit (bzw. Lust) aufs Schreiben haben. Deswegen wie immer: Fortsetzung folgt, aber es wird ein wenig dauern.
                      Zuletzt geändert von Mortias; 20.06.2021, 16:40. Grund: Bilderverlinkungen geändert

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                      • efbomber
                        Erfahren
                        • 23.08.2010
                        • 228
                        • Privat


                        #12
                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                        Feeeernweeeeeeeeh

                        Aber richtig tolle Gegend! Das Wetter hat sich ja zum Glück zum Guten gewendet (vorerst? ) Freut mich sehr für dich
                        Die Bilder sind echt gut und ich bin neidisch, dass du darauf weitaus fotogener rüberkommst als meine Wenigkeit

                        Dein Wanderstil entspricht aber auch irgendwie dem meinen, vielleicht fällt es mir deshalb besonders leicht mich mit deinen Reiseberichten zu identifizieren. Freu mich schon auf mehr!

                        Die Mücken sind natürlich nervig, aber einfach einreden, dass die das Naturerlebnis "intensivieren"

                        PS: für deinen Begleiter, die dicke Fliege

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                        • Kroax
                          Gerne im Forum
                          • 15.03.2010
                          • 71
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                          Hi,

                          wann gehts wieder dort hin?
                          Bist lieber alleine unterwegs oder kann man sich anschließen? Bin ebenfalls begeistert vom Norden, würde aber gerne in einer Zeit hin, wo ich dann hoffentlich endlich mal Polarlichter sehen kann

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                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1232
                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                            Zitat von Kroax Beitrag anzeigen
                            Hi,

                            wann gehts wieder dort hin?
                            Bist lieber alleine unterwegs oder kann man sich anschließen? Bin ebenfalls begeistert vom Norden, würde aber gerne in einer Zeit hin, wo ich dann hoffentlich endlich mal Polarlichter sehen kann
                            Also wann ich nächstes Mal nach Lappland fahre weiss ich noch nicht genau. In der Regel überlege ich erst so im Frühling wo ich denn im Sommer hin will. Zumindest habe ich es die letzten Jahre immer so gemacht. Bezüglich Allein unterwegs oder in Begleitung bin ich ebenso spontan. Die letzten Jahre hat es sich halt einfach so ergeben dass ich Solo gelaufen bin. Polarlichter kannst Du (mit Glück) bereits ab Anfang September bei klarem Himmel sehen (ist aber keine Garantie, im Zweifelsfall wäre da wohl der Winter die bessere Reisezeit für). Ist ein wunderschöner Anblick, habs selbst auch schonmal erlebt. Und hätte eigentlich auch mal wieder Lust die nochmal zu bewundern.

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                            • Kroax
                              Gerne im Forum
                              • 15.03.2010
                              • 71
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                              Also wann ich nächstes Mal nach Lappland fahre weiss ich noch nicht genau. In der Regel überlege ich erst so im Frühling wo ich denn im Sommer hin will. Zumindest habe ich es die letzten Jahre immer so gemacht. Bezüglich Allein unterwegs oder in Begleitung bin ich ebenso spontan. Die letzten Jahre hat es sich halt einfach so ergeben dass ich Solo gelaufen bin. Polarlichter kannst Du (mit Glück) bereits ab Anfang September bei klarem Himmel sehen (ist aber keine Garantie, im Zweifelsfall wäre da wohl der Winter die bessere Reisezeit für). Ist ein wunderschöner Anblick, habs selbst auch schonmal erlebt. Und hätte eigentlich auch mal wieder Lust die nochmal zu bewundern.
                              Na dann nix wie hin
                              Als gebürtiger Bremer werde wohl gut mit einem Hamburger klar kommen So sehr haben mich die Österreicher dann doch nicht nicht verdorben.

                              Wie siehts denn bei dir so im März oder April aus? Da ist ja auch schon eine normale Tag/Nacht Teilung und die Chance auf Polarlichter sollte dadurch ja gegeben sein, oder?!

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                              • Mortias
                                Fuchs
                                • 10.06.2004
                                • 1232
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                Zitat von Kroax Beitrag anzeigen
                                Na dann nix wie hin
                                Als gebürtiger Bremer werde wohl gut mit einem Hamburger klar kommen So sehr haben mich die Österreicher dann doch nicht nicht verdorben.
                                Da kann ich nur sagen, dass ich, obwohl gebürtiger Hamburger, beim Fußball überzeugter Werder Bremen Fan bin.

                                Zitat von Kroax Beitrag anzeigen
                                Wie siehts denn bei dir so im März oder April aus? Da ist ja auch schon eine normale Tag/Nacht Teilung und die Chance auf Polarlichter sollte dadurch ja gegeben sein, oder?!
                                Ufff, ja Tage sind da schon lang genug und Polarlichter sieht man bei klarem Himmel dann sicherlich auch noch, nur irgendwie ist es mir zu dem Zeitpunkt etwas zu kalt da oben. Für eine Wintertour in Lappland fehlt mir bisher doch etliches an (teurer) Ausrüstung und notwendiger Erfahrung.

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                                • jannemann
                                  Anfänger im Forum
                                  • 01.03.2008
                                  • 31
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                  Hammer!!
                                  Hast du eine grobe Ahnung, was du ohne Ausruestung fuer die Reise gezahlt hast?
                                  Ich habe so ziemlich das gleiche fuer den naechsten Sommer vor, also muss ich noch Daten sammeln.

                                  Die Bilder (vor allem der Sonnenuntergang) sind super!
                                  Ich liebe meine neue "Lücke im Lebenslauf"

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                                  • Mortias
                                    Fuchs
                                    • 10.06.2004
                                    • 1232
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                    Zitat von jannemann Beitrag anzeigen
                                    Hammer!!
                                    Hast du eine grobe Ahnung, was du ohne Ausruestung fuer die Reise gezahlt hast?
                                    Ich habe so ziemlich das gleiche fuer den naechsten Sommer vor, also muss ich noch Daten sammeln.
                                    Reisekosten beliefen sich etwa auf 500 Euro. Dazu kamen nochmal ca. 100 Euro für Proviant, also ungefähr 600 Euro Gesamtkosten, vielleicht noch etwas mehr. Allerdings wäre es auch billiger gegangen. Allein für den Lufthansa Flug von Hamburg nach Stockholm und zurück hab ich 300 Euro bezahlt. Mit Ryan Air oder der Bahn wäre es deutlich billiger gewesen. Und aufm Rückweg bin ich von Hamavan nach Stockholm geflogen. Da hätte ich bei ner Bahnfahrt auch nochmal bisschen Geld sparen können. Dafür war es zeitlich deutlich schneller. Und da ich diesen Sommer nicht so übermäßig viele Urlaubstage hatte (bzw. nehmen wollte) war es mir das wert ein bisschen mehr fürn Flug zu zahlen und dafür kürzer unterwegs zu sein um länger wandern zu können.

                                    Zitat von jannemann Beitrag anzeigen
                                    Die Bilder (vor allem der Sonnenuntergang) sind super!
                                    Na da bedank ich mich doch recht herzlich.

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                                    • Kroax
                                      Gerne im Forum
                                      • 15.03.2010
                                      • 71
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                      Ufff, ja Tage sind da schon lang genug und Polarlichter sieht man bei klarem Himmel dann sicherlich auch noch, nur irgendwie ist es mir zu dem Zeitpunkt etwas zu kalt da oben. Für eine Wintertour in Lappland fehlt mir bisher doch etliches an (teurer) Ausrüstung und notwendiger Erfahrung.
                                      Hmmm, versteh ich. Also ich habe mal bei -35°C draussen geschlafen, wir konnten kein Zelt aufbauen, weil der Boden zu hart gefroren war, das war dann wirklich nicht mehr lustig, aber machbar, wenn man einen guten Schlafsack hat

                                      Aber du hast wohl recht, man möchte ja auch ein wenig Spass haben und es soll nciht in Überlebenstraining ausarten

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                                      • Mortias
                                        Fuchs
                                        • 10.06.2004
                                        • 1232
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                        Zitat von Kroax Beitrag anzeigen
                                        Aber du hast wohl recht, man möchte ja auch ein wenig Spass haben und es soll nciht in Überlebenstraining ausarten
                                        Och ich würd jetzt so ne Windertour nicht unbedingt gleich als Überlebenstraining bezeichnen. Gibt ja genug Reiseberichte hier die zeigen, dass es gut machbar ist und sicherlich auch viel Spass bringt. Nur benötigt man dafür halt auch eine entsprechende Ausrüstung und Erfahrung. Und da ich Beides nicht besitze kommen in naher Zukunft weiterhin nur Sommer/Herbst Touren für mich in Frage. Wobei ich generell schon mal Lust auf so ne Wintertour hätte. War mal Mitte März für ein paar Tage mit Schneeschuhen im Allgäu unterwegs und das war auch gar nicht so schlecht.

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                                        • TLow
                                          Erfahren
                                          • 26.11.2007
                                          • 352
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                          Hammer-Tour und -Bericht. Mittagspause gerettet
                                          Jetzt noch schnell die Tour in meine Liste möglicher Ziele aufnehmen

                                          Vielen Dank!

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                                          • Mortias
                                            Fuchs
                                            • 10.06.2004
                                            • 1232
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                            Endlich bin ich dazu gekommen weiter zu schreiben. Ich hatte die letzte Woche extrem wenig Zeit, deswegen hat es ein bisschen gedauert mit der Fortsetzung. An dieser Stelle auch noch mal ein Dank für die wohlwollenden und lobenden Kommentare. Da macht mir das Schreiben doch gleich viel mehr Spaß wenn ich sehe, dass es den Leuten hier gefällt.

                                            Tag 6 (15.08.)
                                            Um 5 Uhr wurde ich wach und konnte einen wunderschönen Sonnenaufgang bewundern. Perfektes Timing sag ich mal. Wieder stand das Wetter auf Sommerzeit, nur dass es heute richtig schwül war. Optimale Bedingungen also für die Mücken, die morgens im Zelt schon die Apsis bevölkerten und es scheinbar so wie ich kaum erwarten konnten, dass es endlich losging. Um Viertel vor 10 war ich dann soweit den Lijnåjvvie in Angriff zu nehmen. Die etwa 200 Meter Aufstieg waren an sich nicht besonders anspruchsvoll. Nur die Hitze und die vielen umherschwirrenden Insekten machten mir doch ganz schön zu schaffen. Oben auf 1006 Metern angekommen hielt sich das Insektenaufkommen glücklicherweise in Grenzen. Mittlerweile waren auch einige Wolken aufgezogen und sorgten für angenehme Abkühlung.


                                            Sonnenaufgang um 5 Uhr Morgens


                                            Und wieder Sommerwetter, herrlich


                                            Beim Aufstieg zum Lijnåjvvie


                                            Und oben angekommen, Zeit für ein Päuschen

                                            Jetzt war auch erstmal wieder Fotosession angesagt. Zeit für die nächste Folge von „Kleiner Aufstieg, große Wirkung“. OK, zugegebener Maßen war die Landschaft jetzt nicht besonders spektakulär. So gab es keine schroffen Berge mit wunderschönen Gletschern (wie beispielsweise das Okstindane Massiv) zu bewundern, aber dafür hatte ich wirklich einen kompletten Rundumblick in alle Richtungen und konnte einfach wieder dieses unglaubliche Gefühl von Weite (und damit verbunden Freiheit) erleben. Besonders gefiel mir dabei der Ausblick nach Süden, wo ich erneut das Norra Storfjället Massiv begutachten und meinen ersten Blick auf den Tärnasjön werfen konnte.


                                            Ein Genuss hier oben zu stehen.


                                            Panoramablick nach Norden


                                            Tärnasjön und Norra Storfjället


                                            Blick nach Norwegen

                                            Nach ausgiebiger Fotopause ging es nun auf westlicher Seite Richtung Dalavardo bergab. Der Abstieg war leicht und ich erfreute mich am Anblick des Vijvuovaggie. Diese offene, sanfte Heidelandschaft, durchflossen vom Vijvuojuhka und umgeben von waldbewachsenen Hängen der angrenzenden Hügel, hatte eine unheimliche Anziehungskraft auf mich. Spontan kam mir der Gedanke hier aufs Herz des Vindelfjälls zu blicken.


                                            Schicke Blumenwiese


                                            Vijvuovagge, das "Herz des Vindelfjälls"


                                            Fliegenalarm

                                            Unten in der Ebene angekommen erwartete mich nun wieder kniehohes Weidegestrüpp und ein unebener Boden der ein ständiges auf und ab mit sich brachte. Außerdem war meine Wasserflasche seit über einer Stunde leer und noch war eine Nachfüllmöglichkeit nicht in Reichweite. Bedingt durchs warme Wetter war ich entsprechend durstig. Das für sich genommen war schon nicht besonders angenehm. Am schlimmsten aber waren die Scharen von Fliegen die um meinen Kopf summten und, sobald ich stehen blieb, sich auf meine Arme und Beine setzten um meinen Schweiß zu lutschen. Weder konnte ich die Landschaft angemessen bewundern, da ständig kleine schwarze Punkte vor meinen Augen tanzten, noch konnte ich die Stille genießen, da meine Ohren von einem monotonen Summen erfüllt waren. Selbst das Fotografieren wurde extrem schwer, da die Fliegen ständig vor die Linse flogen und es nicht möglich war ein fliegenfreies Bild zu bekommen.


                                            Das war aber echt mal ein nervig-anstrengender Abschnitt

                                            Dieser Abschnitt hat echt mal extrem an meinen Nerven gezerrt. Durch das Terrain und meinen Durst war ich körperlich eh schon ziemlich fertig und die Fliegen haben mir dann noch den Rest gegeben. Ich hatte wirklich das Gefühl kurz davor zu sein den Verstand zu verlieren. Dann traf ich endlich auf den Vijvuojuhka und sah die erwartete Brücke. Nur irgendwie sah die Brücke reichlich verfallen aus. Außerdem sollte ich laut Karte hier auf einen Weg stoßen. Davon war aber nichts zu sehen. Tja, entweder war die Brücke nicht auf meiner Karte eingezeichnet, oder der Weg und die Brücke waren mittlerweile verfallen (meine Karte vom Stand 2005 schien wohl nicht mehr ganz aktuell zu sein). Immerhin war der Fluss nicht sonderlich tief, so dass ich trockenen Fußes rüber und Mittagspause machen konnte.


                                            Soll das die versprochene Brücke sein?


                                            Sonderlich stabil sah sie ja nicht gerade aus.

                                            Endlich konnte ich jetzt ausruhen und meinen Durst stillen. Aber das tollste war, dass das Rauschen des Baches einfach mal das Gesumme der Fliegen komplett übertönt hat. Das tat wirklich unglaublich gut. Außerdem war ein Großteil der Fliegen eh an meinen Rucksack und den ausgezogenen Stinkesocken geblieben. Als mein Schweiß dann noch getrocknet war und ich mich mit Deet eingeschmiert hatte, wurde ich sogar fast komplett in Ruhe gelassen. Nun konnte ich jetzt wieder die Natur so genießen wie sie es verdient hatte. Diese Pause habe ich wirklich gebraucht um wieder zu Kräften zu kommen und um meine angespannten Nerven zu beruhigen.


                                            Mittagspause am Vijvuojuhka

                                            Nach der Pause beschloss ich erstmal ein bisschen an dem bewaldeten Hang aufzusteigen. Irgendwie erschien mir das angenehmer, als mich weiterhin durch dieses Dickicht zu kämpfen. Wobei es im Wald auch nicht wirklich leichter voran ging. Außerdem waren auch die Fliegen nach etwa 15 minütiger Gehzeit wieder alle komplett versammelt. Meine Stimmung erhellte sich aber, als ich die (eigentlich von der Karte gemeinte) Brücke sah und kurze Zeit später auf den eingezeichneten Wanderweg traf. Wenigstens das Laufen war nun deutlich angenehmer. Was doch so ein Weg doch so alles an Wanderkomfort ausmachen kann.


                                            Kurzer Waldabschnitt


                                            Saftige Sumpfwiese


                                            Wieder aufm Wanderweg, wenn auch grad nicht so gut zu erkennen.

                                            Bei der Dalavardo Hütte traf ich dann ein älteres schwedisches Ehepaar. Sie waren die ersten Leute auf dieser Tour mit denen ich mich unterhalten habe. Sie erzählten mir netterweise, dass in 4 ½ km an der zweiten Brücke von hier aus gute Zeltmöglichkeiten existieren. Das hörte ich natürlich gerne, da die Zeltplatzsuche im Wald eh immer etwas schwerer ist. Bedingt durch diesen Motivationsschub und der zunehmenden Bewölkung die nach Gewitter aussah hab ich dann noch mal einen kleinen Endspurt eingelegt. Allerdings hatte ich nicht gerade das Gefühl schnell voranzukommen. Laut Karte würde ich nach gut einem Kilometer die erste Brücke überqueren. Und jetzt lief ich schon eine halbe Stunde und die Brücke kam und kam einfach nicht. Erst nach einigem Überlegen begriff ich, dass mit der Brücke wohl einfach nur eine Holzplankenkonstruktion über einen Bach gemeint war. Das bestätigte sich, als ich um 17.30 Uhr ans Ufer des Vindelälvs kam und dort erneut Holzplanken über einen Seitenbach führten. Aber seit wann wird denn so was in der Karte als Brücke bezeichnet? Irgendwie verwirrend.


                                            Vindelälv bei Dalavardo


                                            Letzte Etappe für heute


                                            Wieder am Ufer des Vindelälvens

                                            Immerhin war ich also dort wo ich auch sein wollte. Nur wo waren die versprochenen guten Zeltmöglicheiten? Es gab lediglich einen schmalen freien (und unebenen) Uferstreifen, ansonsten halt nur dichten Wald mit viel Unterholz. Nicht gerade ideal zum Zelten. Nach einigem Suchen fand ich dann eine Stelle wo mein Zelt mit Ach und Krach hinpasste. Und selbst da stand es sehr schief. Für mehrere und größere Zelte hätte es echt schlecht ausgesehen. Aber egal, ich war froh für heute fertig zu sein. Die Sonne kam jetzt auch wieder raus und nachdem ich ein Bad im angenehm milden Vindelälv genommen habe sah die Welt schon wieder viel angenehmer aus. Gemütlich konnte ich am Uferstreifen im weichen Gras sitzen, mein Abendessen verzehren und so den Tag ausklingen lassen. Selbst die jetzt wieder vermehrt aufkommenden Mücken, die die Fliegen abgelöst haben, konnten mich jetzt nicht wirklich stören und aus der Ruhe bringen.


                                            Ein weiteres Zelt hätte hier nicht mehr hingepasst.


                                            Gechillte Abendstimmung


                                            Bisschen noch am Uferstreifen spazieren gegangen.


                                            Halb 10, würdiger Ausklang des heutigen Tages


                                            Tag 7 (16.08.)
                                            Und erneut wurde ich heute Morgen von schönem Sommerwetter begrüßt. Ich glaube daran könnte ich mich echt gewöhnen. Nur geschlafen hab ich nicht so erholsam, da der Boden doch extrem uneben war. War aber nicht weiter schlimm, da ich streckentechnisch ein größtenteils entspanntes Stück vor mir hatte. Bis Vitnjul sollte es nur dem Weg durch den Wald entlang gehen, bevor es dann ein letztes Stück wieder querfeldein berauf ging. Hab deswegen heute Morgen ein bisschen rumgetrödelt, da ich wusste, dass ich es ganz gemütlich angehen lassen konnte. Um halb 11 bin ich dann endlich losgekommen.


                                            Halb 5, der alte "Landschaft komplett im Nebel versunken" Trick


                                            Glücklicherweise falle ich aber nicht mehr drauf rein.


                                            Aufbruch

                                            Meist ging’s direkt durch Wald und hin und wieder kam ich an offenen Sumpfflächen vorbei die bezüglich Aussicht ein wenig Abwechslung boten. Insgesamt war es äußerst angenehm durch dieses fruchtbare grüne Tal zu spazieren. Nach etwa einer Stunde kam ich wieder ans Flussufer und gönnte mir erstmal eine ausgiebige Pause. Nicht das ich die Erholung nötig dringen nötig gehabt hätte, aber ich habe es einfach genossen mir diesen Luxus zu gönnen und einfach mal ein bisschen in der Sonne zu chillen. Das Insekten Aufkommen hielt sich auch noch in Grenzen. Also warum nicht mal ein bisschen dem Müßiggang frönen und einen Gang runter schalten?


                                            Offene Sumpffläche, immer wieder ne nette Abwechslung


                                            Blick zum 1488 m hohen Tjånka


                                            Bei dem Wetter war ich nicht unglücklich darüber, dass genug Wasser vorhanden war.


                                            Ja es geht doch nichts über eine gepflegte Trinkpause.

                                            Im Wald ging es oftmals durch hohe Gräser und Gebüsch hindurch. Auch ne angenehme Sache, da die Sträucher immer nett über meine Beine streichelten (wo auch immer paar Mückenstiche juckten, die dadurch quasi gleich mit gekratzt wurden). Bei feuchten Witterungen wäre ohne Regenschutz die Hose im Nu nass geworden. So aber war es einfach nur angenehmes Wandern. Um 10 vor 2 hab ich dann an einer kleinen Brücke über einen Seitenbach Mittagspause gemacht. Jetzt waren auch schon mehr Insekten unterwegs (die Fliegen haben wieder massiv genervt, aber das war ja jetzt nichts Neues mehr) und ich saß auch leider nicht am Flussufer sondern im Schatten der Bäume. Sprich ausnahmsweise war es jetzt mal keine ganz so entspannte Pause. Aber durch meine vorigen Tage war ich auch extrem verwöhnt.


                                            Viel Gebüsch war vorhanden, aber das störte mich nicht.


                                            Die guten Holzplanken übern Sumpf


                                            Mittagspause, leider nicht ganz so gechillt wie die letzten Tage.


                                            Weiss jemand was für ne Fliege das ist? Haben ziemlich schmerzhaft gestochen und hatten einen sehr robusten Körper. Glücklicherweise gab es nicht allzuviel von ihnen und sie waren nicht so agressiv wie die Mücken oder Knott.

                                            Nach ner knappen Stunde ging es wieder weiter. Erneut durch angenehmen grünen Wald, mit mal mehr und mal weniger Sicht von der Umgebung. Gegen 16 Uhr kam ich an eine Flussschlinge wo der Vindelälv etwas breiter wurde und das Wasser angenehm tief war. Es waren wieder locker über 20 Grad und ich war geneigt jetzt einfach mal ins Wasser rein zuspringen und mich zu erfrischen. Hab es allein deswegen nicht gemacht, weil ich mich gerade erst frisch mit Deet eingeschmiert hatte. Das hätte ich nach nem Bad gleich wiederholen können und meine primäre Sorge galt der Frage ob mein Deet bis Ammernäs reichen würde. Bei solchen Bedingungen ohne Mückenschutzmittel rumlaufen zu müssen war keine sonderlich angenehme Vorstellung. Aber irgendwie auch schon ziemlich bitter aus solchen Gründen auf solch ein verlockendes Bad zu verzichten (vor allem weil das Wasser auch angenehm mild war als ich mit den Füßen immerhin drin stand).


                                            Fruchtbare Uferlandschaft


                                            Das Tal strahlte richtige Lebensfreude aus.


                                            Dass ich hier nicht gebadet habe hat mich im Nachhinein echt geärgert.

                                            Kurz vor Vitnjul verließ ich dann den Weg um die Brücke übern Vindelälv zu nutzen. Wobei ich mich schon fragte, wieso da überhaupt ne Brücke stand. Der Weg ging nicht direkt vorbei (ich musste erstmal für etwa 100 Metern über eine strauchbewachsene Wiese) und auf der anderen Seite gab es auch keinerlei Wege, lediglich ein paar Feuerstellen zeugten davon, dass hier ab und zu Leute gewesen sind. Meine Vermutung ist, dass die Brücke eher den Samen dienen könnte um ihren Rentierherden zu folgen. Schade nur, dass ich von den Rentieren keines zu Gesicht bekommen habe. Wenn ich nur wüsste wo die sich alle versteckt haben…


                                            Hier sollte es nachher noch hochgehen.


                                            Brücke übern Vindelälv


                                            Vindelälv, hier nicht mehr ganz so friedlich wie heute Morgen.

                                            Auf der anderen Flussseite ging es jetzt etwa 350 Meter querfeldein durch Wald und Gestrüpp berauf. Ulkigerweise war ich nun wieder richtig motiviert. So nett und gechillt es auch war den ganzen Tag dem Weg entlang durchs Tal zu folgen, so wurde es mit der Zeit doch auch etwas monoton und anspruchslos. Jetzt fühlte ich den Ehrgeiz wieder aufsteigen, weil ich eine Herausforderung zu bewältigen hatte. Außerdem merkte ich, dass durch die Anstrengung mein Kreislauf wieder in Schwung kam und ich meine Trägheit überwand. So habe ich den Anstieg binnen einer knappen Stunde zurückgelegt, was doch deutlich schneller war als mein bisheriges Gehtempo heute. Außerdem konnte ich endlich meine ersten Moltebeeren ernten. Anhand der Beeren habe ich schmerzlichst gemerkt, dass der Sommer dieses Jahr 3 Wochen verspätet war (sonst hätte ich schon deutlich mehr mampfen können).


                                            Beim Aufstieg, auf Höhe der Baumgrenze


                                            Endlich mal eine reife Moltebeere, das wurde aber auch echt mal Zeit.

                                            An einer Bachgabel vom Slierokbäcken hab ich dann mein Zelt aufgestellt. Hier oben war es angenehm windig und so gut wie Mückenfrei. Endlich konnte ich auch wieder entspannt mein Zelt aufbauen und einrichten. Die letzten Tage habe ich mein Innenzelt immer nur kurz geöffnet um Schlafsack, Isomatte etc. reinzulegen aber dann sofort wieder geschlossen, damit keine Mücken reinkommen. Jetzt konnte ich mir endlich mal richtig schön viel Zeit dafür lassen. Lediglich eine vernünftige Badestelle hat mir hier gefehlt. War doch recht durchgeschwitzt vom Anstieg und hätte nichts gegen ein kleines Bad gehabt. Aber auch so hatte ich einen entspannten und schönen Abend und konnte meine Snabb Makaroner mit Salamistückchen und Tomaten- Mozzerella Sauce in Ruhe genießen ohne dabei von Mücken genervt zu werden.


                                            Luftiger Zeltplatz auf 900 Metern


                                            Mhhhh, DAS schmeckt!!!


                                            Leider verdeckten die Berge diesmal meinen Blick auf den Sonnenuntergang.


                                            Tag 8 (17.08.)
                                            Wieder einmal wurde ich von der warmen Sonne geweckt die morgens sukzessive mein Zelt aufheizte und mich ausm Schlafsack trieb. Ein wunderbarer Sommertag begrüßte mich während im Tal noch einige Wolken hingen. Ach ist das Leben in der freien Natur nicht herrlich? Gut gelaunt machte ich mich um 20 vor 10 dann bei sonnigen 15 Grad aufn Weg. Mein Plan sah vor am Westhang des Ruepsgajssie entlang zum Stalluoålggie zu laufen, anschließend abzusteigen und dann aufn Kungsleden zu stoßen.


                                            Perfekter Morgen


                                            Los geht's.

                                            Ich hatte nun ungefähr 150 Meter Aufstieg vor mir, die schnell und leicht überwunden wurden. Auf ca. 1100 Metern konnte ich nun einen tollen Ausblick auf das Vuodnavaggie genießen. In bester Stimmung, und ohne nervige Insekten, ging es nun weiter leicht bergauf bis ich gegen Viertel vor 11 die höchste Stelle auf etwa 1200 Metern erreichte und dann erstmal eine gemütliche Pause machte. Wie langweilig wäre es doch gewesen wenn ich jetzt weiterhin dem Weg im Tal gefolgt wäre. Für einen kurzen Moment überlegte ich ob ich nicht den Ruepsgajssie besteigen sollte. „Die paar Meter lege ich doch locker im Handumdrehen zurück, schließlich sieht der Gipfel von hier doch so nahe aus“. Dachte ich zumindest. Aber da ich mittlerweile häufiger so gedacht und anschließend auf die Nase gefallen bin, habe ich diesmal ausnahmsweise auf meine Vernunft gehört und es gelassen. Es hätte einfach zu lange gedauert und Wasser wäre auch nicht vorhanden gewesen. Außerdem türmten sich am Horizont einige dunkle Wolken auf. Da wollte ich lieber noch ein bisschen Strecke schaffen so lange es noch schön war.


                                            Blick ins Vuodnavaggie


                                            Der Ausblick konnte sich durchaus sehen lassen.


                                            Auf 1200 Metern, wie man sehen kann war ich nicht der Erste hier.


                                            Pause machen tut gut.


                                            Erste Regenwolken, zum Glück noch etwas weiter weg.

                                            Also lief ich weiter den Höhenrücken bis zum Stalluoålggie entlang von wo aus mein Blick dann auf den Stuorajåbba und das malerische Marsevaggie Vogelschutzgebiet fiel. Hier ging es jetzt ziemlich steil bergab, aber glücklicherweise gab es einen Grat wo der Abstieg recht moderat verlief. Gut gelaunt stieg ich runter und konnte bereits sehr deutlich den Verlauf des Kungsledens ausmachen. War schon irgendwie ein cooles Gefühl wieder auf diesen berühmten Wanderweg zu treffen. Ich freute mich richtig darauf den mir noch unbekannten südlichsten Abschnitt des nördlichen Königsweges zu bewandern.


                                            Stalluoålggie voraus


                                            Ammarfjället


                                            Marsevaggie Vogelschutzgebiet


                                            Regenschauer im Vuodnavaggie, wie gut, dass ich da nicht lang gelaufen bin.


                                            Beim Abstieg

                                            Um 13 Uhr war es dann soweit, der Kungsleden Abschnitt meiner Wanderung konnte beginnen. Der Weg führte nun relativ monoton mit leichter Steigung den Stuorajåbba hinauf. Leicht zu laufen, aber auch ziemlich unspektakulär. Am Himmel türmten sich zunehmend Regenwolken auf und es war nur noch eine Frage der Zeit bis auch über meinen Kopf ein Schauer niederging. Als es dann 20 Minuten später los ging dachte ich mir noch, dass es schnell wieder vorbei sei. Immerhin war da nur eine Regenwolke direkt über mir. Weiter vorne schien die Sonne, da könnte so ein Schauer nicht allzu lange Dauern. Folglich lohne es sich auch nicht Regensachen anzuziehen. Tja falsch gedacht. Als ich 15 Minuten später meine Regensachen ausm Rucksack rausholte war ich schon gut durchnässt und durch den zusätzlichen Wind ausgekühlt. Außerdem hatte Hunger und wollte Mittagspause machen. Aber unter den Bedingungen? Ne Danke, stattdessen entschied ich mich dafür hinter der Steinpyramide an der höchsten Stelle vom Stuorajåbba den Regen auszusitzen. Wirklich paradox, weiter vorne schien die Sonne, direkt über mir war schon wieder blauer Himmel, aber dennoch wehte der Wind die Regentropfen herüber und wollte scheinbar gar nicht aufhören damit.


                                            Aufm Kungsleden, Blick zurück zum Stalluoålggie


                                            Regenschauer, während vorne die Sonne schien.


                                            Das war wirklich mal ein lokaler Schauer.

                                            Als es dann endlich doch aufhörte kam auch wieder die Sonne raus, es wurde windstill und warm und ich lief noch einige Meter, bis ich etwas abseits des Weges auf einem großen Stein gemütlich zur Mittagspause niederlassen konnte. Bei (nun wieder) tollem Sommerwetter genoss ich die Landschaft und mein Essen, während meine nassen Sachen in recht kurzer Zeit wieder trockneten. Kaum zu glauben, dass es vor einigen Minuten noch so mies geregnet hatte.


                                            So gefällt mir das schon wieder viel besser.


                                            Mittagspause, herrlich.

                                            Etwa 20 Minuten später, ich war immer Rumchillen beschäftigt, kam eine Reitergruppe vorbei und legte, in unmittelbarer Nähe, eine Rast ein. Einen Hund hatten sie auch dabei, der erstmal nichts Besseres zu tun hatte als zu mir rüber zu laufen und an meinen auslüftenden Stinkesocken zu riechen. Nah wohl bekomm’s! Allerdings fand ich es schon etwas störend, dass die jetzt 30 Meter entfernt von mir pausierten und sich laut unterhielten. Auch wenn es jetzt vielleicht etwas kleinlich und misanthropisch klingen mag, aber irgendwie hätte ich es doch höflicher gefunden, wenn die einen gewissen Abstand eingehalten hätten. So wirkten sie (vermutlich ungewollt) sehr aufdringlich auf mich. Wahrscheinlich war ich einfach schon zu lange alleine unterwegs, aber wenn ich unterwegs andere Wanderer am Pausieren sehe, dann halte ich entweder einen gewissen Respektsabstand um sie nicht durch meine Anwesenheit zu stören. Oder ich gehe direkt zu ihnen hin, grüße sie suche das Gespräch mit ihnen. Aber ich setzte mich nicht 30 Meter neben sie wenn drum herum mehr als genug Platz vorhanden ist. Grummel, grummel…


                                            Der Pony Express rückt an.

                                            Meine Hoffnung, dass sie nur kurz pausieren und dann schnell weiter reiten würden, damit ich sie beim Wandern nicht im Rücken haben würde, ging leider nicht auf. Etwa 10 Minuten nachdem ich wieder losgelaufen bin setzten sie sich auch wieder gemächlich in Bewegung. Kurze Zeit später kam der Hund wieder angelaufen und war der Meinung mich anbellen zu müssen und dabei Gesten zu machen. Auf mein Zureden doch nen Gang ruhiger zu schalten hat er leider nicht reagiert und bis es er Aufgrund der Zurufe seiner Gruppe wieder abgezischt ist hat es auch etwas gedauert. Eigentlich hab ich nichts gegen Hunde, ich mag sie sogar, aber den fand ich doch unerzogen und unhöflich. 20 Minuten später sind die Reiter dann an mir vorbeigezogen und ich hatte wieder das angenehme Gefühl ungestört allein zu sein und konnte ungestört die Natur genießen.


                                            Sehr einladendes Marsevaggie


                                            Zweispuriger Kungsleden

                                            Wettertechnisch zog es sich nun wieder Schritt für Schritt zu, die Luft wurde zunehmend schwüler und es waren deutlich mehr Mücken unterwegs. Der nächste Schauer lag schon in der Luft, war nur noch eine Frage der Zeit. Nachdem ich die Hügelkuppe vom Njallavaratje passiert hatte, beschloss ich, obwohl es erst 16 Uhr war, am nahe gelegenen Gierråjvjavratje mein Zelt aufzuschlagen. Gerade als ich fertig war ging es dann auch los mit dem Unwetter. Schlimmer als vorhin schütteten die Wolken ihre nasse Fracht aus während Sturmböen am (glücklicherweise gut verzurrten) Zelt rüttelten. Glücklich über dieses perfekte Timing saß ich im Zelt und fand es einfach nur super gemütlich. Sollte doch draußen die Welt untergehen, ich lag trocken im warmen Schlafsack, konnte Schokolade mampfen und ne Runde lesen.


                                            Zunehmende Bewölkung, die Sonne hatte nun nicht mehr allzu viel zu melden.


                                            Echt gut, dass ich mich jetzt ins Zelt verkriechen konnte.

                                            Abends klarte es dann wieder auf und ich beschloss noch ein Bad im See zu nehmen. Erfreulicherweise war das Wasser überraschend mild, so dass ich sogar für eine längere Zeit schwimmen konnte ohne gleich zu frieren. Richtige „Badeseen“ findet man leider nur selten in Lappland, umso mehr habe ich diesen dann natürlich genossen. Nach dem Abendbrot spazierte ich noch mal zum Njallavaratje zurück und konnte bewundern, wie an einigen Stellen der Himmel aufriss und die Strahlen der Abendsonne durchließ. Das Licht was bei diesem Wechselspiel aus Abendsonne und Regenwolken entstand war einfach nur fantastisch. Ich blickte zurück auf den Stalluoålggie und die Gegend wo ich heute hergekommen bin und war (wieder einmal) einfach nur überglücklich so etwas Wunderschönes miterleben zu können.


                                            Viertel nach 8, jetzt sah es wieder deutlich netter aus.


                                            Wunderschöne Abendsonne


                                            Herrliches Lichtspiel


                                            Solche Sonnenuntergänge sind wirklich ein Genuss.


                                            Hinten kam noch ein Schauer runter.


                                            Abendstimmung am Gieråhjvjavratje


                                            Ich kann es natürlich nicht versprechen, aber ich versuche mit der nächsten Fortsetzung nicht ganz so lange auf mich warten zu lassen.
                                            Zuletzt geändert von Mortias; 20.06.2021, 17:13. Grund: Bilderverlinkungen geändert

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                                            • berniehh
                                              Alter Hase
                                              • 31.01.2011
                                              • 2501
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                              Hallo,
                                              das sind ja mal wieder absolut traumhafte Fotos,.........da möchte ich am liebsten gleich loswandern
                                              aber es ist ja zum Glück nicht mehr allzulange hin bis ich meinen eigenen Lapplandtrek beginne....

                                              lg Bernd
                                              www.trekking.magix.net

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                                                Neu im Forum
                                                • 14.10.2012
                                                • 3
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                Wow, toller Bericht !

                                                Nur wenn ich die Snabb Makaroner seh wird mir immer ganz schlecht.
                                                Die haben mir auf meiner letzten Tour nicht sonderlich gut bekommen...
                                                Wobei ich sagen muss dass es bei dir echt super lecker aussiegt mit Tomate - Mozarella !

                                                also immer schön weiterschreiben ...

                                                Freu mich schon !

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                                                • LapplandJens
                                                  Erfahren
                                                  • 23.04.2007
                                                  • 293
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                  Sehr schöne Tour!

                                                  Weiss jemand was für ne Fliege das ist? Haben ziemlich schmerzhaft gestochen und hatten einen sehr robusten Körper. Glücklicherweise gab es nicht allzuviel von ihnen und sie waren nicht so agressiv wie die Mücken oder Knott.
                                                  Ich würde sagen, dass ist ein klassischer Fall von Bremse:
                                                  http://de.wikipedia.org/wiki/Bremsen

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                                                  • Mika Hautamaeki
                                                    Alter Hase
                                                    • 30.05.2007
                                                    • 3996
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                    Ich finde es super, wie dein entspanntes Wandern beim Lesen wieder spürbar wird. Nun will ich auch wieder los
                                                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                    A. v. Humboldt.

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                                                    • Mortias
                                                      Fuchs
                                                      • 10.06.2004
                                                      • 1232
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                      aber es ist ja zum Glück nicht mehr allzulange hin bis ich meinen eigenen Lapplandtrek beginne....
                                                      Auch wenn Du es vielleicht nicht so gerne hören willst, aber Du beginnst Deine Tour doch erst nächstes Jahr im Juni oder so. Meines Wissens ist das schon noch ziemlich lange hin.

                                                      Zitat von Kilometerfresser Beitrag anzeigen
                                                      Nur wenn ich die Snabb Makaroner seh wird mir immer ganz schlecht.
                                                      Die haben mir auf meiner letzten Tour nicht sonderlich gut bekommen...
                                                      Wobei ich sagen muss dass es bei dir echt super lecker aussiegt mit Tomate - Mozarella !
                                                      Ja ohne Zusatz hält sich der Eigengeschmack doch sehr in Grenzen. Hab auch immer noch ordenltich Kräutersalz dazugetan, was den negativen Effekt hatte, dass ich Nachts oft durstig aufwachte, viel Wasser trank und paar Stunden später wach wurde um die Blase zu entleeren. Eigentlich ziemlich dämliche Strategie.

                                                      Zitat von LapplandJens Beitrag anzeigen
                                                      Sehr schöne Tour!
                                                      Ich würde sagen, dass ist ein klassischer Fall von Bremse:
                                                      http://de.wikipedia.org/wiki/Bremsen
                                                      Joa Danke, könnte hinkommen. Zumindest passt es, dass die Viecher auch eher gebissen als gestochen haben.

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                                                        Fuchs
                                                        • 10.06.2004
                                                        • 1232
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                        Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                        Ich finde es super, wie dein entspanntes Wandern beim Lesen wieder spürbar wird. Nun will ich auch wieder los
                                                        Jo Danke, ich bekomme beim Schreiben auch schon enorm Lust mich wieder auf Tour zu begeben.

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                                                          Anfänger im Forum
                                                          • 04.12.2012
                                                          • 20
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                          Sehr toll, lese gern mit! Danke für die schönen Fotos!

                                                          Als Fliegenfischer und hoffentlich baldiger Lapplandbesucher, würde ich gerne ob du ungefähr die Gewässer auf deinen Fotos bezüglich Fischeritauglichkeit beurteilen kannst.

                                                          Ein Freund und ich wollen im Sommer 2 Monate hin (nicht nur Lappland) und daher solls dann auch 1-3 Tagesmärsche zu Seen und Flüssen (Kombination) gehen und dort "lagern" und fischen.

                                                          Du hast da paar Schöne Sachen dabei die Interessant sein könnten.

                                                          Grüße

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                                                            Fuchs
                                                            • 10.06.2004
                                                            • 1232
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                            Zitat von Nixon Beitrag anzeigen
                                                            Als Fliegenfischer und hoffentlich baldiger Lapplandbesucher, würde ich gerne ob du ungefähr die Gewässer auf deinen Fotos bezüglich Fischeritauglichkeit beurteilen kannst.
                                                            Sorry, aber da muss ich leider passen. War selber noch nie Angeln, und bin somit reichlich unerfahren auf dem Gebiet. Was ich nur mal gelesen habe ist, dass der Kaitumälv wohl recht fischreich sein soll. In wie weit das auch beispielsweise auf den Vindelälv oder einige der umliegenden größeren Seen zutrifft weiss ich leider nicht.

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                                                              Gerne im Forum
                                                              • 26.04.2010
                                                              • 82
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                                                              #31
                                                              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                              Hallo Mortias,

                                                              wieder ein wunderschöner Bericht von dir! Kann mich den positiven Kommentaren zu Text und Bildern nur anschließen und warte nun gespannt auf die Fortsetzung.

                                                              Gruß,
                                                              Vincent
                                                              vinne90-Blog&Bilder

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                                                              • Mortias
                                                                Fuchs
                                                                • 10.06.2004
                                                                • 1232
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                Ich denk mal, es ist wieder Zeit für eine kleine Fortsetzung. Also dann, los geht’s…

                                                                Tag 9 (18.08.)
                                                                Im Vergleich zu den letzten Tagen war es heute Morgen zwar auch wieder sonnig, aber es war frischer und die Luft wirkte richtig sauber gewachsen vom Regen gestern. Die schwüle Wetterlage war weg und es sah nach einem wunderschönen Sommertag aus. Die vor mir liegende Tagesetappe versprach auch entspannt zu werden. Insgesamt 17 km aufm Kungsleden mit nur moderaten Höhenunterschieden. Somit wusste ich, dass ich es heute erneut ruhig und entspannt angehen lassen konnte. Um kurz nach 10 machte ich mich dann aufm Weg, als die Sonne gerade dabei war die letzten tiefhängenden Wolken aufzulösen.


                                                                Wunderbar klarer Morgen


                                                                Paar Wolken hingen noch in den Bergen


                                                                Auf geht's

                                                                Vor mir lag jetzt der Abstieg in ein sehr einladendes Waldgebiet. Wirklich herrlich, ein lichter Fjällbirkenwald, durchsetzt mit einigen Sümpfen, Wiesen und kleineren Seen, dazu das warme Wetter und fast keine Insekten. Besser konnte es mich gar nicht treffen. Gemächlich folgte ich dem Weg und konnte nach einer Stunde Laufzeit vom Hang des Småfjällens einen schönen Blick auf den Näsbergstjön und den weiter hinten liegenden Gautsträsket werfen, an dessen Ufer auch Ammernäs liegt. Die Vegetation wurde nun dichter und kurzzeitig war der Weg ziemlich zugewachsen, wurde dann aber schnell wieder breiter.


                                                                Schickes Waldgebiet voraus


                                                                Im schicken Waldgebiet


                                                                Immer wieder offene Wieseflächen, herrlich


                                                                Blick zum Näsbergstjön


                                                                Kurzzeitig war der Weg recht zugewachsen

                                                                Um halb 12 erreichte ich dann auf den Näsbergstjön, einen wunderschönen See auf 700 m Höhe und komplett von Wald und kleineren Hügeln umgeben. Hier machte ich meine erste längere Pause heute. Für mich recht ungewöhnlich, da ich meist im Stundentakt pausiere. Aber ich wollte von Anfang an gerne hier am Seeufer sitzen und habe die Pause dann halt entsprechend nach hinten verschoben. Und gelohnt hat es sich allemal, der See und die Umgebung waren echt einladend und es war einfach ein Genuss hier am Ufer zu sitzen, die Sonne zu genießen und dem gemächlichen Plätschern der Wellen zu lauschen.


                                                                Am Näsbergstjön


                                                                Hier hab ich gerne pausiert.

                                                                Ungefähr ne halbe Stunde Pause habe ich mir gegönnt bevor ich dann wieder weiterging. Der Wald, der Weg, das Wetter, einfach alles wirkte heute so freundlich und einladend auf mich. Das war wirklich mal gechilltes Wandern ohne Sorgen. Nach ca. 20 Minuten kam ich auf die Hügelkuppe vom Näsberget und ich konnte meinen ersten Blick auf Ammernäs werfen. Hier merkte ich auch, dass ich der Zivilisation sehr nahe war. Neben mir stand ein Skilift, im Tal war die Straße nach Ammernäs deutlich zu sehen und in den Nadelwäldern der umliegenden Hänge waren die Spuren von Forstwirtschaft zu erkennen. Dennoch gefiel mir der Anblick, eben weil es trotz der Zivilisationszeichen einfach eine wunderschöne Natur war. Außerdem war ich echt happy zur Abwechslung mal wieder Nadelwald zu erblicken.


                                                                Gechillter Waldweg


                                                                Gautsträsket

                                                                Gemütlich lief ich nun eine breite Skipiste herab. Für den Wintertourismus wurden richtige Schneisen in den Wald geschlagen wo jetzt im Sommer eine wunderschöne Wiese mit enormer Pflanzenvielfalt erblühte. Das war mal ein Anblick der mein Herz erfreute. Die Skitourismusanlage im Tal war dann wiederum weniger schick und wirkte recht trostlos. Als dann ich durch den Ort lief traf ich zwei junge Damen die mich fragten ob ich nicht der Wanderer sei, den sie gestern mit ihren Pferden gejagt haben. Hehe, so sieht man sich also wieder. Sie meinten sie kämen aus verschiedenen Städten und machten von Ammernäs aus immer Tagesausritte ins Fjäll. Interessanterweise haben sie von dem Unwetter gestern Nachmittag nichts mitbekommen, obwohl sie noch bis zum frühen Abend nach Ammernäs zurückgeritten sind. Da dachte ich mir, ich könnte schön schadenfroh nachfragen ob sie auch ordentlich nass geworden sind, und dann so was, tja immer diese lokalen Schauer.


                                                                Abstieg auf der Skipiste


                                                                Wunderbar fruchtbare Wiese


                                                                Skistation im Tal, Blick zurück zum Näsberget

                                                                Im Ortzentrum, bei der Brücke übern Tjulån, gab es sogar einen kleinen Nära Dej Supermarkt, wo ich wieder meine Vorräte auffüllen konnte. Ich musste mich aber schon ziemlich zusammen reißen jetzt nicht zu gierig zuzulangen als ich an all den ganzen verlockenden Kühlregalen vorbei lief. Zum einen hätte ich dann ganzen Kram ja anschließend auch mitschleppen müssen, und außerdem war ich noch im „Wandermodus“ weswegen ich mir jetzt auch kein kaltes Bier oder ne Cola holen wollte. Schließlich hatte ich ja noch 5 1/2 Wandertage vor mir und wollte die kulinarischen Segnungen der Zivilisation erst dann wieder genießen, wenn meine Tour wirklich beendet war. Nachdem Einkauf saß ich nun gemütlich auf ner Bank, verzehrte mein Mittag, genoss die Sonne und freute mich einfach des Lebens. Anschließend unterhielt ich mich noch mit zwei Schweden die ihre Tour in Hemavan gestartet hatten und jetzt auf den Bus warteten. Dabei haben sie mir noch einen schönen Zeltplatztip fürn Tärnasjön mitgegeben und meinten, dass es im Moment wohl die erste längere wirklich warme Sommerperiode in dieser Region sei und der Sommer ca. 3 Wochen verspätet sei.


                                                                Supermarkt


                                                                Tjulån


                                                                Endlich mal wieder ne richtige Bank für meine Mittagspause, das nenn mal Luxus.

                                                                Nach einer überaus langen und erholsamen Mittagspause ging es um 15 Uhr dann endlich weiter. Der Kungsleden wurde von einem kurzen Straßenabschnitt unterbrochen und nach etwa einem Kilometer passierte ich einen Parkplatz und war ich wieder im Wald. Jetzt ging es erstmal durch einen schönen Nadelwald mit viel Unterholz. Das hat mir richtig gut gefallen, vor allem weil ich diesen harzigen Tannengeruch einfach liebe. Schade nur, dass es recht schnell bergauf ging und dieser Abschnitt somit nur recht kurz war. Bei diesem schönen Wetter hätte ich das gerne noch deutlich länger genossen.


                                                                Kurzer Straßenabschnitt


                                                                Malerischer Nadelwald


                                                                Frischer Gebirgsbach mit leckerem Trinkwasser


                                                                Brücke übern Ruovdatjjuhka


                                                                Herrlicher Blick auf Ammernäs und das Tjulån Tal

                                                                Auf etwa 700 Metern verlief der Weg nun ungefähr auf konstantem Höhenniveau, so dass ich beim Laufen einen schönen Blick auf Ammernäs und das Tjulån Tal genießen konnte. Ich passierte einige mit Wollgras bewachsene Sumpfflächen und ärgerte mich darüber, dass der Sommer so verspätet war. Ansonsten hätte ich mich jetzt mit Moltebeeren satt essen können. So reichte es nur für ein paar Kostproben. Es ging noch 100 Meter zum Ruovdatjjavratje, meinem heutigen Tagesziel, bergauf. Leider musste ich feststellen, dass der See ziemlich klein war. Genau genommen zu klein um da mein Zelt aufzustellen ohne gleichzeitig eine Zeltplatzgebühr an der Aigerstugan errichten zu müssen. Weiterlaufen wollte ich aber auch nicht mehr, vor allem weil hier die Aussicht echt nett war.


                                                                Bei meiner Lieblingsbeschäftigung (pausieren)


                                                                Wollgraswiese


                                                                Aigerstugan

                                                                Ich beschloss erstmal den kleinen Hügel links von der Stuga zu erklimmen. Von hier aus hatte ich einen herrlichen Blick auf den Stor-Tulträsket. Außerdem sah ich, dass etwas oberhalb vom Ruovdatjjavratje ein weiterer kleiner See lag der weit genug von der Aigerstugan entfernt war. Perfekt, das sollte mein Zeltplatz für heut Abend werden. Glücklicherweise war der See, obwohl klein, ziemlich tief, so dass ich bedenkenlos daraus trinken und wieder ein herrlich erfrischendes Bad genießen konnte. Frisch gewaschen und erholt genoss ich mein Abendbrot und freute mich darüber noch so einen tollen Zeltplatz mit Ausblick nach Ammernäs gefunden zu haben. Ein bisschen musste ich auch über meine Dreistigkeit schmunzeln einfach an dem kleinen See zu zelten nur um mir die Gebühr bei der Aigertstuga zu sparen.


                                                                Blick auf den Stor-Tulträsket


                                                                Ruovdatjjavratje, links oberhalb davon mein kleiner "Privatsee" für heut Abend


                                                                Perfekt, es geht doch nichts über einen gebührenfreien Zeltplatz


                                                                Abendessen kochen

                                                                Jetzt fehlte zur Krönung dieses Tages nur noch ein schöner Sonnenuntergang. Aber den sollte ich auch noch bekommen. Ich lief wieder zu dem Hügel auf dem ich vorhin schon drauf war und konnte bewundern wie die Abendsonne sich langsam dem Horizont näherte und ihre Strahlen auf den Stor-Tulträsket warf. Diesmal ungestört von den Mücken konnte ich mich am Anblick der sich langsam einstellenden Abenddämmerung laben. Um kurz nach 9 verschwand die Sonne hinterm Horizont. Aber ich saß noch lange einfach da und ließ diese Landschaft, die Ruhe und die Stimmung auf mich wirken. Endlich konnte ich den Abend in seiner ganzen Schönheit wirklich auch in Ruhe genießen und mir wieder klarmachen welch intensives Naturerlebnis Lappland mir doch immer wieder bietet. Schon jetzt konnte ich sagen, dass ich bei diesem Urlaub voll auf meine Kosten gekommen bin.


                                                                Wunderschöner Sonnenuntergang


                                                                Einfach nur ein Genuss so was miterleben zu dürfen.


                                                                Blick nach Osten, im Tal liegt Ammernäs


                                                                21 Uhr, die Sonne verschwindet hinterm Horizont.


                                                                Ein wunderbarer Moment in Ruhe und Frieden


                                                                Abendrot


                                                                Steinmännchen in der Abenddämmerung


                                                                Sinnvolle Abendbeschäftigung: Steine in den See schmeißen.


                                                                Hat hübsche Kreise auf dem Wasser gemacht.


                                                                Tag 10 (19.08.)
                                                                Der Morgen begrüßte mich mit tiefhängenden Wolken, die an mir vorbeizogen und immer wieder kurzzeitig die Landschaft komplett im Nebel versinken ließen, um dann wieder im Wechselspiel die Sonne rauskommen zu lassen. Tja, wie sollte ich das deuten? Optimistisch wie ich war dachte ich mir, dass die Sonne sich schon noch durchsetzten wird. Der Wetterbericht, den ich gestern in Ammernäs gesehen habe, sah schließlich recht positiv aus. Also beschloss ich heute wieder in kurzer Hose und T-Shirt loszulaufen.


                                                                Mäßige Wetterlage


                                                                Aufbruch um halb 11

                                                                Vor mir lagen jetzt erstmal 250 Meter Anstieg zum nächsten Pass. In einiger Ferne erblickte ich eine Dreiergruppe die in recht gemächlichem Tempo voranschritt aber schon einen ordentlichen Vorsprung hatte. Da kam auf einmal der Ehrgeiz in mir auf die einzuholen. Also ging’s, hoch motiviert, in ziemlich flottem Tempo zum Pass hinauf. 15 Minuten später habe ich sie dann eingeholt. Waren zwei Schweden und eine Schwedin, ungefähr mein Alter, vielleicht etwas jünger. Nach einem kurzen Schnack bin ich dann gleich weiter marschiert. Wollte vor denen ja nicht wie so’n Depp dastehen, der erst hoch sprintet um aufzuholen und dann keine Puste mehr hat. Bloß keine Schwäche zeigen war mein Motto. Mir ist natürlich selber bewusst wie bekloppt dieses Verhalten klingen mag, nur manchmal packt mich nun mal der sportliche Ehrgeiz und dann verbeiß ich mich darin.


                                                                Moderater Anstieg zum Pass


                                                                Kurz vor der Passhöhe

                                                                Nach einer Stunde erreichte ich die Passhöhe. Ich war durchgeschwitzt und doch etwas kaputt. Und statt der erhofften Wetterbesserung begann es sich zunehmend zu bewölken. Zusätzlich wehte ein strammer Wind der mich in meinen nassen Sachen schnell auskühlen ließ. Da war es nur vernünftig auf lange Hose und Jacke zu wechseln. Bin ich vorhin noch im Eiltempo bergauf gerannt, so kam ich jetzt nur sehr langsam voran. Durch den Anstieg hab ich wahrscheinlich hab all ich die wertvollen Kalorien vom Frühstück verbraten, so dass ich mich jetzt sehr schlapp und energielos fühlte. Und ich hatte tierischen Hunger. Tja, das war der Preis für meinen stumpfsinnigen Ehrgeiz. Landschaftlich war es jetzt auch nicht sonderlich attraktiv. Ich lief über eine relativ steinige Hochebene auf knapp 1100 Metern an einigen Seen vorbei. Wirklich viel sehen von der Landschaft konnte ich dank der Wolken eh nicht. Insgesamt wirkte es alles recht trist und trostlos auf mich.


                                                                Eingeschränkte Aussicht auf der Passhöhe


                                                                Langsam zog es zu.


                                                                Triste Steinlandschaft

                                                                Bei einem größeren See setzte ich mich erstmal hin und gönnte mir ausnahmsweise mal zwei Müsli Riegel. Ich merkte richtig, wie mein Körper nach Energie und Erholung verlangte. Wirklich angenehm war die Pause aber nicht, da es weder warm noch windstill war. Mäßig erholt lief ich nun weiter und sah 3 Minuten später die Juovvatjåhkka Rasthütte. „Also das sollte doch wohl ein Scherz sein“, dachte ich nur. Normerweise gucke ich doch immer so gründlich auf die Karte. Nur diesmal hab ich es versäumt, sonst hätte ich jetzt gemütlich in der (zumindest windstillen, und bestimmt auch wärmeren) Hütte pausieren können und mich nicht über eine unentspannte Pause beschweren müssen. Immerhin war die Aussicht ganz nett, sofern die Wolken den Blick aufs Norra Storfjället Massiv freigaben. Schon lustig dieses Gebirgsmassiv bei meiner Tour aus so vielen verschiedenen Blickwinkeln zu sehen.


                                                                Ich hatte schon einladenere Plätze zum Pausieren.


                                                                Juovvatjåhkka Rasthütte


                                                                Norra Storfjället Massiv

                                                                Es ging nun 250 Meter bergab und als ich die Talsohle erreichte, fing es erstmal an zu regnen. Diesmal aber war ich schlauer als Vorgestern und holte bereits nach 5 Minuten Regenhose und Rucksackregenschutz raus. 20 Minuten später hörte der Schauer auch schon wieder auf und die Sonne brach kurzzeitig durch die Wolken. Ein guter Moment für die Mittagspause, zumal der Vuomatjåhkka vor mir komplett von den Wolken verschlungen war und ich meine Mittagspause dann doch lieber bei wärmendem Sonnenschein statt im Nebel verbringe. War echt froh es zumindest jetzt zum Essen noch mal halbwegs trocken gehabt zu haben.


                                                                Beim Abstieg


                                                                Uiuiui, das sieht jetzt aber mal nach Regen aus.


                                                                Über mir regnet es leider noch, während woanders bereits wieder die Sonne raus kommt. Kam mir irgendwie bekannt vor.


                                                                Mittagspause kurz vor der Wolkengrenze


                                                                Immerhin konnte ich nochmal kurzfristig die Sonne genießen.

                                                                Leider verschwand die Sonne bald auch wieder und ich tauchte in die Wolkensuppe beim Vuomatjåhkka ein. Was ich dabei immer wieder faszinierend finde ist wie ruhig und windstill es direkt in der Wolke ist. Irgendwie hat es immer etwas Gespenstisches an sich die nahe Umgebung nur in schemenhaften Umrissen wahrnehmen zu können und zu spüren wie die Wolken alle Geräusche verschlucken. Allerdings hielt diese Faszination nur für etwa 10 Minuten an, dann überwog die Langeweile. Ich musste mir zwar keine Sorgen machen mich zu verlaufen, da Weg deutlich ausgeschildert war, aber es war schlicht und ergreifend öde, monoton und langweilig. Außerdem war es auch ungemütlich kalt und ich merkte, dass ich schon wieder Hunger bekam und mich entsprechend kraftlos fühlte.


                                                                Ich hatte auch schon mal bessere Sicht.


                                                                Stimmung war eher so naja.

                                                                Gegen halb 4 ging es dann langsam bergab und die ersten Birken waren bereits zu sehen. Wirklich gelichtet hatte sich der Nebel bisher aber nicht. Dann sah ich rechts von mir einen kleinen See. Der war auch auf der Karte eingezeichnet, nur hätte ich nicht damit gerechnet den bei diesen Witterungen zu Gesicht zu bekommen. Somit war das Zeltplatzproblem für heute glücklicherweise gelöst. Ansonsten hätte ich für die nächstbeste Zeltmöglichkeit wahrscheinlich noch eine Stunde bis zur Brücke übern Servvejuhka weiterlaufen dürfen. Und ob man da wirklich hätte zelten können war ich mir auch nicht sicher. Im Wald ist das immer so ne Glückssache ob es offene Stellen gibt oder alles mit Unterholz zugewachsen ist.


                                                                Beim Abstieg, allerdings dachte der Nebel nicht daran sich zu lichten.


                                                                Oh ein See


                                                                Zwar etwas schrägt, aber Zeltplatz ist Zeltplatz.

                                                                Das Ufer des Sees war zwar steil und stark bewachsen, aber mit ein bisschen Improvisation hab ich dann doch nen halbwegs erträglichen Zeltplatz gefunden (soll heißen ähnlich schräg wie am Vindelälven). Besser als Nichts war es allemal, und immerhin konnte ich dadurch bereits um halb 5 Feierabend machen. Das tat echt gut, einfach ein bisschen im Zelt rumchillen, lesen, Musik hören und Schokolade essen. Gegen 19 Uhr hat sich der Nebel einmal kurzzeitig etwas gelichtet und ich konnte erkennen, dass nicht nur der Vuomatjåhkka, sondern die gesamte Umgebung, in Wolken gehüllt war. Eigentlich hätte ich heute gerne wieder einen Sonnenuntergang genossen, aber irgendwann geht nun mal jede Schönwetterperiode vorbei.


                                                                Tja...


                                                                Mit dem Sonnenuntergang hat es heute leider nicht so ganz geklappt.


                                                                Ich denk mal, dass es noch zwei Fortsetzungen geben wird. Mal gucken ob ich es noch vor Weihnachten hinbekomme den Bericht fertig zu stellen. Die Vorweihnachtszeit gilt ja bekanntlich immer als so furchtbar stressig und zeitfressend.
                                                                Zuletzt geändert von Mortias; 20.06.2021, 19:36. Grund: Bildverlinkungen geändert

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                                                                  Erfahren
                                                                  • 23.08.2010
                                                                  • 228
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                  Die Vorweihnachtszeit gilt ja bekanntlich immer als so furchtbar stressig und zeitfressend.
                                                                  Die Zeit danach anscheinend auch
                                                                  Toller Bericht bis hierher! Habe es nun endlich geschafft nachzulesen. Die Bilder mit blauem Himmel und blauem See finde ich richtig schön! Die Sonnenuntergänge sind ebefalls ein Traum!

                                                                  LG
                                                                  David

                                                                  Kommentar


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                                                                    Fuchs
                                                                    • 10.06.2004
                                                                    • 1232
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                                                                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                    Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
                                                                    Die Zeit danach anscheinend auch
                                                                    Ja hüsterle. Es kamen noch PC Probleme hinzu, die dazu führten, dass mein Rechner etwa 1 1/2 Wochen nicht einsatzfähig war. Und jetzt muss ich nach so langer Schreibpause auch erstmal wieder meine Trägheit überwinden. Aber ich verspreche, dass ich den Bericht demnächst weiter schreiben werde.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 10.06.2004
                                                                      • 1232
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                                                                      Nach langer Pause (Grund siehe oben) geht’s jetzt endlich mal wieder weiter hier. Viel Spaß beim lesen.

                                                                      Tag 11 (20.08.)
                                                                      Ich wurde zwar nicht von Sonnenschein geweckt, aber immerhin hat sich die Wolkendecke wieder soweit angehoben, dass ich, abgesehen von einigen höheren Berggipfeln, doch wieder die komplette Umgebung sehen konnte. Eine enorme Steigerung zu gestern Nachmittag/Abend. Ich folgte nun dem Kungsleden durch den Birkenwald bergab und erreichte nach 40 Minuten den Servvejuhkka, passierte die Brücke und lief noch 2 km zur Servestuga weiter. Ein insgesamt eher unspektakulärer Abschnitt.


                                                                      Der nächste Waldabschnitt wartet schon.


                                                                      Kleiner Wasserfall bei der Servvejuhkka Brücke


                                                                      Durch die Bewölkung wirkte die Landschaft jetzt nicht besonders abwechslungsreich.

                                                                      Hinter der Servestuga ging es nun wieder aus dem Wald über die Baumgrenze hinauf. Beim Aufstieg hab ich mich dann schlau angestellt und bin vom Kungsleden abgekommen. Irgendwie gab es mehrere parallele Pfade und anscheinend folgte einem falschen der plötzlich verschwand während ich mich im Dickicht wieder fand. Rechts oberhalb von mir sah ich dann zwei Wanderer, die dem richtigen Weg folgten. Die müssen sich wohl auch gedacht haben was für’n Depp. Also schnell wieder den Kurs korrigiert und dann beschlossen einen kurzen Abstecher auf den nahen Gipfel dieses (namenlosen) Hügels zu machen. Waren eh nur ein paar Meter Umweg und ich fragte mich auch warum der Kungsleden nicht einfach an diesem Höhenrücken entlang geht anstatt halt paar Meter unterhalb dessen zu verlaufen.


                                                                      Servestuga


                                                                      Im Dickicht verlaufen

                                                                      Von der Aussicht hat es sich der kleine Umweg jedenfalls mehr als gelohnt. Gerade nach Südosten hatte ich eine unheimlich tolle Fernsicht, da das Land, bestehend aus Waldabschnitten und Sumpfflächen, ziemlich eben war und erst weiter hinten am Horizont die nächsten Hügel aufragten. Wieder so ein typisches Lappland Panorama. Im Westen konnte ich meinen alten Freund den Stor-Tjulträsket ausmachen und südlich von mir den Servvejavrrie. Schade nur, dass es so bewölkt war, sonst hätte ich auch mehr vom Norra Storfjället Massiv sehen können. Aber dennoch, diesen kleinen Umweg kann ich jedem Kungsleden Wanderer nur wärmstens empfehlen.


                                                                      Blick in die Ferne


                                                                      Panoramablick vom namenlosen Hügel aus.


                                                                      Servvejavrrie


                                                                      Stor-Tjulträsket


                                                                      Ausgedehnte Wald und Sumpflandschaft

                                                                      Überaus gut gelaunt ging es nun wieder aufn Kungsleden zurück und mit permanentem Ausblick zum Servvejavrrie bergab. Um 13.15 Uhr erreichte ich eine Brücke und machte dort erstmal länger Pause. Heute war (mal wieder) so ein Tag wo ich von vornherein wusste, dass ich genug Zeit für meine Etappe hatte und ich es somit sehr gemütlich angehen lassen konnte, vor allem da ich aufm Kungsleden eh recht flott vorankam. Bis zum Tärnasjön waren es nur noch 10 km und ich hatte noch den ganzen Nachmittag Zeit. Wie war das doch gleich mit dem Titel dieses Berichtes?


                                                                      Brücke an nem namenlosen Bach

                                                                      Nach einer 20 minütigen Rast brach ich wieder auf und lief gemütlich bergauf, während die Wolkendecke an einigen Stellen begann durchlässig zu werden. Ich passierte einige kleinere Seen und dachte mir beim nächst größerem See, dass ich hier eigentlich ganz gut Mittagspause machen könnte. Ich war zwar erst wieder eine gute halbe Stunde unterwegs, aber der See wirkte sooo einladend auf mich, zumal jetzt auch die ersten Sonnenstrahlen durchkamen. Das versprach ja immer besser zu werden. Völlig ruhig und entspannt genoss ich also mein Polarbröd und gönnte mir anschließend ein kleines Schläfchen auf dem weichen Boden. Zwar war es doch deutlich kühler als noch vor ein paar Tagen, aber dennoch war ich einfach nur glücklich mich wieder so schön dekadent entspannen zu können. Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung, dass so was bei einem Wanderurlaub in Lappland nicht unbedingt selbstverständlich ist.


                                                                      Langsam klarte es etwas auf.


                                                                      Blick zurück zum Servvejavrrie


                                                                      Gechillter Platz für meine Mittagspause


                                                                      Ja, das schmeckt.

                                                                      Nach 1 1/2 gechillten Stunden beschloss ich dann weiterzulaufen. Vor mir klarte es nun zunehmend auf und ich konnte jetzt auch mehr vom Norra Storfjället Massiv sehen. Wobei die Wolken sich lustigerweise in einer Art Ost-West Schneise über den Himmel spannten und alles südlich von mir noch bedeckten während im Norden die Sonne schien und ich so ziemlich genau unter dieser Grenze hindurch lief. Als ich nach halbstündiger Laufzeit dann den Siejdage erreichte war ich nun endgültig in der Schönwetterzone und wechselte wieder auf T-Shirt und kurze Hose. Die Sonne schien und es war angenehm warm, also war es erstmal Zeit für eine kleine Pause.


                                                                      Blick zum Norra Storfjället, direkt über mir schien sich das Wetter nicht so ganz entscheiden zu können.


                                                                      Bei strahlendem Sonnenschein am Siejdage

                                                                      Es ging nun durch ein schönes Waldgebiet leicht bergab und gegen 17 Uhr konnte ich dann meinen ersten Blick auf den Tärnasjön werfen wie er bläulich in der Sonne schimmernd mich bereits erwartete. Auf den See hab ich mich schon lange gefreut, so stieg ich voller Vorfreude auf ein baldiges Bad im flotten Tempo die 150 Meter bergab, bis ich eine Viertelstunde später dann an den Tarnasjöstugorna ankam. Ich erinnerte mich an den Tipp den mir die beiden Schweden in Ammernäs gegeben haben. Und zwar meinten sie, dass man an der Landzunge nord-westlich von der Stuga sehr gut zelten könne. Ich fragte mich nur, ob das auch zum Einzugsgebiet der Stuga gehört und somit kostenpflichtig sei. Wie bestellt kam die Hüttenwartin zu mir, begrüßte mich und fragte ob ich denn hier übernachten wolle. Ich entgegnete, dass ich eigentlich an der Landzunge zelten möchte und sie bestätigte mir, dass man dort gut zelten könne und es auch kostenlos sei, da es weit genug von der Hütte weg ist. Nur die Sauna, Küche und sonstige Einrichtung dürfe ich dann natürlich nicht mitnutzen. Aber das hab ich ja eh nicht vorgehabt.


                                                                      Sehr angenehm zu laufendes Wegstück


                                                                      Dunkle Wolken im Süden, zum Glück musste ich da heute nicht mehr hin.


                                                                      Durch die Sonne wirkte dieser Waldabschnitt doch gleich viel idyllischer als der am Vormittag.


                                                                      Hat richtig Spaß gemacht hier durchzulaufen.


                                                                      Tärnasjön voraus

                                                                      Ich folgte also für etwa 150 Meter einem Trampelpfad und stand dann am Ende der Landzunge. Die beiden Schweden haben wirklich nicht zuviel versprochen, der Platz war einfach traumhaft. Zum einen gab es einige deutlich erkennbare ebene Zeltplätze und zum anderen war der Ausblick einfach fantastisch, da ich von drei Seiten aus vom Tärnasjön umgeben war. Es wehte zwar eine ziemlich kräftige Briese, aber wenn man die Zeltheringe mit Steinen beschwert ist mein Akto eigentlich recht sturmfest. Die Krönung aber war, dass auf der Nordseite der Landzunge eine windgeschützte Bucht mit Sandstrand vorhanden war, wo ich dann auch gleich ne Runde baden und Wäsche waschen konnte. Einfach perfekt, da stimmte wirklich alles. War wirklich ein wunderbarer Tipp dieser Zeltplatz, kann ich an dieser Stelle nur weiter geben.


                                                                      Am Tärnasjön, bisschen windig war's ja schon.


                                                                      Zum Glück gab es diese windgeschützte Bucht zum Baden.


                                                                      Oh, Gesellschaft.


                                                                      Diesen Zeltplatz kann ich nur wärmstens weiter empfehlen.

                                                                      Abends legte sich der Wind etwas und es wurde auch merklich kühl. Aber glücklicherweise hatte ich meine lange Unterwäsche mit, so konnte ich, warm angezogen, draußen am Seeufer kochen und anschließend ein bisschen über die Steine kraxeln, die Landschaft bewundern und (mal wieder) schöne Sonnenuntergangsbilder machen. Nach dem gestrigen, etwas unspektakulären und grauem Tag war ich natürlich überglücklich jetzt an solch einem malerischen Platz einen weiteren Sonnenuntergang genießen zu können. Um kurz vor 9 verschwand die Sonne hinterm Horizont und es zogen wieder zunehmend Wolken auf. Ob sie Regen mit sich brachten sollte ich morgen erfahren.


                                                                      Nach getanem Tageswerk in Ruhe kochen...


                                                                      ...und dabei noch die Abendsonne genießen.


                                                                      Ja da schmeckt das Essen doch gleich doppelt so gut!!!


                                                                      Was gibt es schöneres als Abends, während die Sonne langsam untergeht,...


                                                                      ...am Seeufer zu sitzen und dem beruhigendem Plätschern des Wassers zu lauschen?


                                                                      Einfach nur traumhaft


                                                                      Kurz vor halb 10, die letzten Sonnenstrahlen des Tages


                                                                      Tag 12 (21.08.)
                                                                      Tropf, tropf, tropf…geweckt vom monotonem Tropfen des Regens auf meine Zeltwand erblickte ich eine triste, in graue Regenwolken versunkene, Landschaft. Das sollte der gleiche See sein, an dem ich gestern Abend noch so einen schönen Sonnenuntergang beobachten konnte? Kaum zu glauben. Jetzt hingen die Wolken auf etwa 800 Metern und es ging ein moderater Sprühregen auf mein Zelt nieder. Da ich mein Zelt nur ungern bei Regen abbaue, hab ich also erstmal abgewartet und weiter gedöst. Ich hatte ja Zeit…


                                                                      Was für ein Morgen

                                                                      Wirklich besser wurde es aber leider nicht und den ganzen Tag im wollte ich auch nicht im Zelt rumhocken. Also hab ich dann doch alles im Regen zusammengepackt und bin um halb 12 aufgebrochen. Es regnete und die Sicht war schlecht und dennoch ich war sehr gut aufgelegt. Ich freute mich einfach darüber unterwegs und in Bewegung zu sein und hoffte einfach, dass der Regen am Nachmittag aufhören würde und dann die Wolkendecke aufreißt und die Sonne durchlässt. Bisschen träumen wird doch wohl noch erlaubt sein…


                                                                      Aufbruch um halb 12


                                                                      Tärnasjöstugorna im Regen, gestern Abend war hier noch richtig viel los, jetzt war total tote Hose.

                                                                      Nach 20 minütigem Wandern ist die Stimmung dann aber schon merklich abgekühlt. Der Kunsgleden führte recht abwechslungslos durch dichten Birkenwald, aber ohne, wie erhofft, auch mal Blicke auf den Tärnasjön freizugeben. Lediglich hin und wieder war er aus der Ferne zu erspähen. Erst nach 1 1/2 Stunden kam ich das erste Mal wieder direkt ans Ufer und konnte ein bisschen am Kiesstrand entlanglaufen. Anschließend entfernte sich der Weg zwar wieder, aber die Landschaft wurde abwechslungsreicher. Offene Sumpffläche und kleinere Seen rundeten das Landschaftsbild ab und immerhin war es jetzt zwischenzeitlich auch mal trocken. Was mich nur richtig genervt hat waren die riesigen Felder voller unreifer Moltebeeren. Was hätte ich jetzt normalerweise für eine Fressorgie veranstalten können wenn die Beeren alle reif gewesen wären? Und normalerweise wäre es Mitte August auch die beste Zeit dafür gewesen. Nur dieses Jahr leider nicht, grrr.


                                                                      So sah der Weg jetzt für längere Zeit erstmal aus.


                                                                      Kiesstrand am Tärnasjön, Blick nach Süden


                                                                      Kiesstrand am Tärnasjön, Blick nach Norden


                                                                      Sumpfige Landschaft

                                                                      Mittagspause machte ich am Ufer eines etwas größeren Sees. Der Boden war leider recht feucht und es waren auch wieder einige Knott unterwegs, so dass ich nicht gerade behaupten konnte diese Pause wirklich genossen zu haben. Außerdem tröpfelte es zwischendurch auch immer wieder. Eher lustlos hab ich mir mein Essen reingestopft und auch nicht allzu viel Zeit mit irgendwelchen Entspannungsübungen verbracht, sondern mich lieber wieder schnell aufm Weg gemacht.


                                                                      Unspektakulärer Ort für die Mittagspause

                                                                      Nach 2 weiteren Kilometern traf ich dann wieder auf den Tärnasjön, der hier an seinem südlichen Ende deutlich schmaler ist und dank seiner vielen kleinen Inseln eine wunderschöne Schärenlandschaft bildet. Insgesamt 5 Hängebrücken und zwei feste Holzbrücken führten mich nun von Insel zu Insel ans andere Ufer, eine unheimlich erheiternde Abwechslung zur bisherigen Etappe. Wahrscheinlich auch das Highlight des heutigen Tages. Genervt hat dann nur, dass es wieder zu pieseln anfing und ich meine nächste Pause auch nicht so wirklich genießen konnte.


                                                                      Ziemlich wackelige Konstruktion, da bin ich dann doch lieber direkt über den (umgestürzten) Zaun gestiegen


                                                                      Brückenaction


                                                                      Rein theoretisch hätte ich nicht jede der Brücken benötigt.


                                                                      Und weil’s so schön war noch mehr Brücken.


                                                                      Verregnete Pause, Stimmung so naja...

                                                                      Am Westufer erwartete mich jetzt erstmal ein Anstieg von 140 Metern der mich endlich oberhalb der Baumgrenze brachte. Zum ersten Mal überhaupt kam heute ich ins Schwitzen und dadurch etwas aus diesem monotonen Trott heraus. Und endlich hörte es auch mal wirklich gänzlich auf zu regnen, auch wenn von der Sonne weiterhin nichts zu sehen war. Meine anfängliche Hoffnung auf einen kompletten Wetterumschwung hat sich somit leider nicht erfüllt. Aber immerhin war es jetzt trocken und es wuchsen hier etliche Blaubeeren an denen ich mich gütlich tun konnte. Sogar ein paar reife Moltebeeren konnte ich ergattern.


                                                                      Beim Aufstieg, Blick zurück zur Schärenlandschaft des Tärnasjöns


                                                                      Regenschauer im Osten


                                                                      Erster Blick ins Hochgebirge


                                                                      Endlich mal wieder eine reife Moltebeere, das wurde aber auch mal Zeit!!!

                                                                      Um 17.30 Uhr erreichte ich dann die Syterstugan. Nun wurde eine Entscheidung fällig. Mein ursprünglicher Plan sah vor den Kungsleden hier zu verlassen und bis zum Fuß des Morhtetjåhke laufen, dort mein Zelt aufzuschlagen um am nächsten Tag dann den Norra Sytertoppen zu besteigen. Aber bei einem Wetter wie heute wäre das eigentlich ein ziemlich dämliches Unterfangen. Da wäre der Kungsleden die leichtere und bestimmt auch sicherere Alternative. Andererseits lagen die Wolken jetzt nicht mehr so tief wie heute Morgen, so dass ich etwa bis auf 1300 Metern Sicht hatte und somit auch wenigstens ein bisschen von der Hochgebirgslandschaft hier wahrnehmen konnte. Da könnte ich doch zumindest heute noch der ursprünglich geplanten Route folgen. Bei schlechtem Wetter könnte ich dann Morgen ja immer noch umkehren, Zeit genug war auf jeden Fall vorhanden.


                                                                      Syterstugan


                                                                      Immerhin war der Vorgipfel vom Morhtetjåhke wolkenfrei.


                                                                      Weggabelung; links ging’s aufm Kungsleden weiter, rechts Richtung Norra Sytertoppen.

                                                                      Ich nahm an der Abzweigung hinter der Stuga also den rechten Weg und freute mich
                                                                      wie ich mich langsam dieser wolkenverhangenen ungemütlichen Hochgebirgslandschaft näherte. Für einen kurzen Moment zeigte sich sogar ein Hauch von Sonne und zauberte mir einen kleinen Regenbogen herbei. Ich kam auf dem leicht zu laufenden Weg gut voran und erreichte um halb 7 auf knapp 1000 Höhenmetern dann die Bachgabel beim Mealhkoejohke. Dies war laut Karte der letzte Bach vorm Aufstieg zum Gipfel. Der Boden hier bestand aus fester ebener Mooswiese und war somit ideal zum Zelten geeignet. Nur kalt war es jetzt wieder, richtig unbequem kalt. Es wehte ein ziemlich zünftiger Wind und ich versuchte meine Aufenthalte außerhalb des Zeltes möglichst zu minimieren. Aber dennoch war ich überaus glücklich darüber jetzt hier zu sein wo ich es mir ursprünglich auch vorgenommen habe. Jetzt konnte ich nur noch darauf hoffen, dass ich morgen besseres Bergsteigerwetter bekäme.


                                                                      Kurzer Sonnenmoment inklusive Regenbogen


                                                                      Die Freude währte nur leider nicht lang.


                                                                      Zeltplatz am Mealhkoejohke


                                                                      Gekocht und gegessen wurde heute gemütlich im Zelt.


                                                                      Drei Tage sind noch übrig von meiner Tour. Ich denk mal das werd ich dann alles in einem Aufwasch erledigen. Wird sicherlich nicht Morgen schon soweit sein, aber gewiss auch nicht so lange dauern wie letztes Mal.
                                                                      Zuletzt geändert von Mortias; 20.06.2021, 19:57. Grund: Bildverlinkungen geändert

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 23.08.2010
                                                                        • 228
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                        - Unterhaltung
                                                                        Da hast zum einen Glück und zum anderen Pech mit dem Wetter. Ich mags auch überhaupt nicht im Regen das Lager abzubrechen und loszumarschieren. Aber eigentlich ist nur die erste Überwindung nötig, wenn man den Poppes erstmal aus dem Zelt bekommen hat, gehts in der Regel.

                                                                        Wie kommst du denn bei Dauerregen klar? Mich nervts die ersten Meter, aber dann stellt sich bei mir dieses "Mehr-als-nass-werden-kannst-du-nicht"-Gefühl ein. Sobald das passiert, bin ich mit mir im Einklang und das Wandern macht wieder Spaß.
                                                                        Pausen mache ich nur sehr ungerne bei Regen. Lieber den Tagessoll ablaufen und dafür dann eher das Lager aufschlagen und dann umso länger entspannen.

                                                                        3 Tage noch. Sauber! Ich bin gespannt

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 10.06.2004
                                                                          • 1232
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                          Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
                                                                          Wie kommst du denn bei Dauerregen klar? Mich nervts die ersten Meter, aber dann stellt sich bei mir dieses "Mehr-als-nass-werden-kannst-du-nicht"-Gefühl ein. Sobald das passiert, bin ich mit mir im Einklang und das Wandern macht wieder Spaß.
                                                                          Pausen mache ich nur sehr ungerne bei Regen. Lieber den Tagessoll ablaufen und dafür dann eher das Lager aufschlagen und dann umso länger entspannen.
                                                                          Naja, Dauerregen ist nicht gerade mein Lieblingswetter, aber ich muss auch mal relativieren, dass das jetzt gerade mal ein Tag war an dem es wirklich viel geregnet hatte. Unter Dauerregen verstehe ich eine kontinuirliche Regenperiode über mehrere Tage. Und wirklich schlimm war der Regen nicht, war nur ein leichter Sprühregen, so dass meine Regensachen mich auch gut trocken gehalten haben. Was ich bei Dauerregen generell am nervigesten finde ist einfach die oftmals extrem schlechte Sicht. Wenn ich wandern gehe will ich schöne Landschaften bewundern und nicht graue Regenwolken. Das zieht mich dann manchmal schon runter, vor allem wenn Abschnitte, auf die ich mich vorher total gefreut habe, dann komplett in Regenwolken versinken (wie z.B. im Unna Reaiddavaggi vorletztes Jahr). Hinzu kommt noch eine mögliche Unsicherheit bei der Orientierung. Diesmal war das kein Problem, weil ich ja nur dem Kungsleden folgen musste, aber wenn ich querfeldein gelaufen wäre hätte ich es vielleicht nicht ganz so entspannt gesehen.

                                                                          Bezüglich Pausen halte ich es so, dass ich, solange ich nicht total durchnässt bin, schon nicht darauf verzichten möchte. Meistens ist meine Motivation aus oben genannten Gründen an solchen Tagen nicht die allerhöchste, und dann kann mich wenigstens die Aussicht auf ein kleines Päusschen manchmal ganz gut motivieren (am höchsten ist meine Motivation meistens direkt vor und nach der Pause). Außerdem hab ich oftmals auch gar keine Lust schon so früh mein Lager aufzuschlagen. Ich hoff dann eher noch, dass es später noch etwas aufklart und ich dann die Landschaft beim Wandern genießen kann. Wenn es allerdings die ganze Zeit wirklich stark regnet laufe ich auch möglichst ohne Pause durch und suche mir früh nen Zeltplatz. Aber nur dann und das ist zum Glück auch noch nicht häufig vorgekommen.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 23.08.2010
                                                                            • 228
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                            Was ich bei Dauerregen generell am nervigesten finde ist einfach die oftmals extrem schlechte Sicht. Wenn ich wandern gehe will ich schöne Landschaften bewundern und nicht graue Regenwolken.
                                                                            Klar, dass ist natürlich ein wichtiger Aspekt! Graue Regenwolken haben wir in Deutschland schon mehr als genug und ausserdem unterscheiden sich diese kaum in Form und Farbe von denen in Skandinavien

                                                                            Ich glaube ich werde mal deinen Wanderstil ausprobieren. Ca. jede Stunde eine kleine Pause zum genießen und ggfs. etwas knabbern. Das hält die Motivation sicher auf einem konstanteren Niveau, was bei einer längeren Solotour durchaus hilfreich sein könnte
                                                                            Mit einem Wanderpartner motiviert man sich ja eigentlich stetig gegenseitig.

                                                                            Gruß
                                                                            David

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 10.06.2004
                                                                              • 1232
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                              Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
                                                                              Mit einem Wanderpartner motiviert man sich ja eigentlich stetig gegenseitig.
                                                                              Ja, oder aber man zieht sich gegenseitig runter wenn einer mies gelaunt ist und ständig rummeckert. Vorteil bei Solotouren ist jedenfalls, dass ich, wenn's mal richtig scheisse läuft, trotzdem eigentlich immer recht ruhig bleibe. Ist ja eh niemand da bei dem ich mal die Wut rauslassen kann und somit lohnt es sich eigentlich nicht sich dann sonderlich autzuregen.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Erfahren
                                                                                • 20.03.2010
                                                                                • 276
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                Erst einmal vielen Dank an Dich, Mortias, für den bisher tollen Bericht mit den vielen wunderschönen und stimmungsvollen Fotos. Ich habe mich immer gefreut, wenn es wieder etwas zum Lesen gab und warte nun geduldig auf den letzten Abschnitt.

                                                                                Irgendwie haben wir alle - glaube ich - in den letzten beiden Jahren ausreichend Wasser von oben abbekommen oder wegen der Wolken immer mal wieder eingeschränkte Aussicht gehabt. Aber dennoch hat wahrscheinlich niemand den Spaß an dieser Art Urlaub verloren. Und irgendwie lernt man dadurch erst richtig, die sonnigen Tage so richtig auszukosten.

                                                                                Hatte im Juni dieses Jahr meine erste Solotour unternommen. Einfache Strecke von Abisko nach Nikkaluokta - wegen der Schneeverhältnisse allerdings von Alesjaure dann durch das Vistasvagge. Besonders am Solo-Wandern hat mir gefallen, dass es wirklich richtig ruhig um einen herum ist und das man unheimlich schnell mit anderen Wanderern ins Gespräch kommt. Vor allem mit denjenigen, die ebenfalls allein unterwegs sind. Es gab aber auch Situationen, die hätte ich gerne mit jemanden geteilt - wie z. B. den Elch, der Morgens in der Nähe meines Zeltes aufgetaucht ist und die frischen Triebe des Weidengestrüpps abgeknabbert hat oder die Rentierherde, die durch den Hauptfluss im Vistasvagge geschwommen ist.
                                                                                Eine Umstellung war es auch, dass man alles selbst und allein machen musste - vom Zelt aufbauen bis hin zum Wasser holen und kochen. Zu zweit kann man ein paar Aufgaben teilen und kommt so viel schneller dazu, den Abend vorm oder im Zelt genießen zu können.

                                                                                Wollte dieses Jahr wieder gerne eine kurze Solotour in meinem geliebten Lappland machen, aber es kommt immer anders als man denkt. Wir werden wohl beide für die nächsten 1-2 Jahre erst einmal pausieren müssen und hoffen dann, zumindest kurze Touren unternehmen zu können.

                                                                                Bis dahin bleibt mir nur, bei solchen Berichten wie Deinen, einfach mitträumen zu können. Also nochmal vielen Dank ... und ich warte einfach geduldig weiter auf die Fortsetzung.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                  • 1232
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                  Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
                                                                                  Hatte im Juni dieses Jahr meine erste Solotour unternommen. Einfache Strecke von Abisko nach Nikkaluokta - wegen der Schneeverhältnisse allerdings von Alesjaure dann durch das Vistasvagge. Besonders am Solo-Wandern hat mir gefallen, dass es wirklich richtig ruhig um einen herum ist und das man unheimlich schnell mit anderen Wanderern ins Gespräch kommt. Vor allem mit denjenigen, die ebenfalls allein unterwegs sind. Es gab aber auch Situationen, die hätte ich gerne mit jemanden geteilt - wie z. B. den Elch, der Morgens in der Nähe meines Zeltes aufgetaucht ist und die frischen Triebe des Weidengestrüpps abgeknabbert hat oder die Rentierherde, die durch den Hauptfluss im Vistasvagge geschwommen ist.
                                                                                  Eine Umstellung war es auch, dass man alles selbst und allein machen musste - vom Zelt aufbauen bis hin zum Wasser holen und kochen. Zu zweit kann man ein paar Aufgaben teilen und kommt so viel schneller dazu, den Abend vorm oder im Zelt genießen zu können.
                                                                                  Auf ne Tour im Juni zur Zeit der Mitternachtssonne hätte ich auch mal wieder Bock drauf. Nachteil ist halt nur der Restschnee. Bezüglich Solotouren sehe ich das ähnlich wie Du. In dem Sinne hat die erste Solotour auch immer etwas Besonders , weil viele Situationen wie z.B. alles alleine machen zu müssen, erstmal komplett neu sind. Ging mir vor 2 1/2 Jahren ganz genau so, aber mit der Zeit hab ich mich gut daran gewöhnt und die Zeitabläufe gut optimiert bekommen. Kann mich zumindest nicht beschweren Abends zu wenig Zeit zu haben.


                                                                                  Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
                                                                                  Wollte dieses Jahr wieder gerne eine kurze Solotour in meinem geliebten Lappland machen, aber es kommt immer anders als man denkt. Wir werden wohl beide für die nächsten 1-2 Jahre erst einmal pausieren müssen und hoffen dann, zumindest kurze Touren unternehmen zu können.
                                                                                  Das ist natürlich sehr schade. Ursprünglich sah es bei mir im Sommer ja auch so aus, als ob das mit ner Tour nichts werden würde. Und für dieses Jahr kann ich zur Zeit auch nichts sicher planen. Ist irgendwie schon ätzend sowas.


                                                                                  Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
                                                                                  Bis dahin bleibt mir nur, bei solchen Berichten wie Deinen, einfach mitträumen zu können. Also nochmal vielen Dank ... und ich warte einfach geduldig weiter auf die Fortsetzung.
                                                                                  Jo Danke, ich werd mich bemühen.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 10.06.2004
                                                                                    • 1232
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                    Hab mir noch mal ne kleine Kreativpause gegönnt, aber jetzt wird’s mal Zeit den Sack zuzumachen und den Bericht zu Ende zu schreiben.

                                                                                    Tag 13 (22.08.)
                                                                                    Morgens der große Wettercheck: erster Blick ausm Zelt sah ganz gut aus, die Sonne schien. Beim zweiten Blick bemerkte ich, dass dies nur im Osten der Fall war, während anderorts teilweise tiefe Wolken hingen und gerade die höheren Lagen komplett verdeckt waren. Außerdem war es wieder kühl und recht windig. Ist so was jetzt ein angemessenes Bergsteigerwetter? Dann aber schaute für einen kurzen Moment der Gipfel vom Norra Storfjället aus den Wolken. Na wenn das mal kein Zeichen war. Überglücklich entschied ich mich also dafür den Aufstieg zu wagen. Erleichtert wurde mir die Entscheidung noch von der Tatsache, dass es eine markierte Route zum Gipfel gibt. Ohne Route hätte das ein bisschen anders ausgesehen. Bei den Wolken wäre es gut möglich gewesen da oben die Orientierung zu verlieren. Eine Erfahrung die ich früher bereits mal gemacht habe und auf dessen Wiederholung ich gerne verzichte.


                                                                                    Endlich mal wieder Sonnenschein


                                                                                    Der Berg ruft, los geht's.

                                                                                    Frohen Mutes machte ich mich um Viertel nach 10 also auf den Weg. Die Route verlief etwas unterhalb des Grates zum Vorgipfel des Mealhkoejohke. Natürlich war der Anstieg nicht ganz unanstrengend, aber das machte ich mit meiner Motivation locker weg. Nach dem gestrigen Wetter war ich einfach froh darüber heute den Gipfel besteigen zu können. Schade nur, dass die vielen tief hängenden Wolken doch ein bisschen die Aussicht gestört haben. Aber immerhin konnte ich im Osten wieder die Schärenlandschaft vom Tärnasjön erblicken.


                                                                                    Tiefhängende Wolken verdecken die Bergspitzen.


                                                                                    Wolkenfreier Gipfel vom Norra Stytertoppen, ein Anblick der Vorfreude weckt.


                                                                                    Aufstieg entlang des Grates


                                                                                    Gletschersee


                                                                                    Tärnasjön


                                                                                    Die Wolken warten schon auf mich.

                                                                                    Um Viertel vor 12, auf etwa 1450 Höhenmetern, kam ich dann in die Wolkendecke. Dank der vielen und deutlichen Wegmarkierungen war es aber weiterhin kein Problem aufm Weg zu bleiben. Um 12 Uhr stand ich dann aufm 1586 m hohen Mealhkoejohke. Lange verblieben bin ich hier oben nicht, gab ja doch nur Wolken zu sehen. Anschließend ging es wieder 200 m bergab, bis ich von der Talsohle aus dann den Hauptanstieg zum Gipfel des Norra Sytertoppen in Angriff nehmen konnte. Sah von hier unten recht steil aus, aber wie so oft erwies es sich als längst nicht so schlimm und anstrengend wie zuerst vermutet. Es war sogar so was ein richtiger Weg in dem Geröllfeld zu erkennen, so dass ich ziemlich leicht hochgekommen bin.


                                                                                    Gipfel vom Mealhkoejohke (mit unglaublich fantastischer Aussicht)


                                                                                    Wie gut, dass es die Wegmarkierungen gab.


                                                                                    Am Hauptanstieg zum Gipfel

                                                                                    Um 13 Uhr war ich dann oben, auf 1768 m Höhe. Wirkliche Gipfeleuphorie wollte sich aber nicht einstellen. Der höchste Punkt war zwar mit einer Steinpyramide markiert, aber irgendwie bockt sich ein Gipfel ohne Aussicht nicht wirklich. Außerdem hatte ich Hunger. Mein Plan war deswegen in der nahe gelegenen Sytertoppen Schutzhütte erstmal Mittag zu essen und drauf zu hoffen, dass es währenddessen noch aufklart. Nur wo war die Hütte? Im Nebel war nichts zu sehen und ich hatte auch keinen Bock mich zu weit vom Gipfel zu entfernen.


                                                                                    Oben angekommen, leider gab's nicht viel zu sehen.


                                                                                    Es klart auf.

                                                                                    Glücklicherweise rissen die Wolken dann doch noch teilweise aufm, zumindest nach Osten hin. Ich konnte nun an der Steilwand den Gletscher unter mit bewundern und wieder bis zum Tärnasjön und noch ein bisschen drüber hinaus blicken. Immerhin etwas, außerdem hatte ich Sonne, perfekt also für einen mittäglichen Gipfelschmaus. Klar wäre mir ein kompletter Rundumblick lieber gewesen. Da es nur wenig hohe markante Berge in dieser Gegend gibt wäre die Fernsicht sicherlich atemberaubend gewesen. So habe ich nur eine kleine Andeutung dessen zu Gesicht bekommen. Ich lief jetzt noch bisschen an der Steilwand entlang, machte haufenweise Bilder und merkte wie doch eine gewisse Gipfelfreude aufkam. Gelohnt hat sich der Aufstieg allemal, auch wenn die Aussicht sicherlich noch verbesserungswürdig war.


                                                                                    Blick nach Osten


                                                                                    Süd-Ostflanke vom Berg; wäre sicherlich eine alternative Aufstiegsroute gewesen.


                                                                                    Gipfelfreuden


                                                                                    Dicker Gletscher unter mir


                                                                                    Ging recht ziemlich steil runter, für Leute mit starker Höhenangst nur bedingt zu empfehlen.


                                                                                    Sitzplatz mit Aussicht.

                                                                                    Insgesamt 1 3/4 Stunden hab ich aufm Gipfel verbracht, bis ich mich entschloss den Abstieg entlang der Westroute in Angriff zu nehmen. Mittlerweile war es wieder komplett bewölkt und ungemütlich kalt. Gerade als ich losging kam mir eine Gruppe Schüler entgegen. Schätzungsweise so 14-16 Jahre alt und ziemlich kaputt und demotiviert. Als ich meinte, dass sie so gut wie oben sind erhellten sich die Gesichter doch merklich. Aber irgendwie taten sie mir auch etwas leid, dass sie die Schönwetterphase am Gipfel verpasst haben. Etwa 20 Minuten später erreichte ich die Sytertoppen Schützhütte. Sie lag also doch nicht so nahe beim Gipfel wie ich es aufgrund der Karte geschätzt habe. War auf jeden Fall die richtige Entscheidung von mir nicht hier Mittag gegessen zu haben.


                                                                                    Sytertoppen Schützhütte

                                                                                    Kurze Zeit später war ich aus den Wolken draußen und ich konnte meinen ersten Blick aufs Tal des Västra Syterbäcken und die Syterskalet Schlucht werfen. Und der Gipfel vom Södra Sytertoppen war auch zu sehen. Auf der einen Seite hebt so was natürlich die Laune, andererseits hat es mich auch etwas betrübt, weil ich mir vorgestellt habe wie schön die Aussicht doch erst bei gutem Wetter gewesen wäre. Für die nächsten 400 Meter war der Abstieg nun ziemlich steil und ich war froh, dass es eine markierte Route gab. Es wäre zwar auch ohne schaffbar gewesen, aber dann hätte ich mich doch etwas unwohl gefühlt (besonders wenn’s noch nebelig gewesen wäre).


                                                                                    Ryfjället


                                                                                    Södra Sytertoppen


                                                                                    Västra Syterbäcken

                                                                                    Auf etwa 1500 m begegnete ich einen anderen Wanderer der gerade pausiert hatte. Er sprach mich auf Englisch an und fragte ob ich grad vom Gipfel komme. Das war insofern ein Novum, da ich bisher nur Schweden getroffen habe und die mich natürlich erstmal auf Schwedisch angesprochen haben. Er erzählte mir, dass er sein Zelt nahe der Viterskalstugan aufgestellt hat und eigentlich zum Gipfel wollte um dort Abendbrot zu essen. Da es aber zu spät wurde und der Gipfel eh in den Wolken lag hat er jetzt hier gegessen und die Aussicht genossen. Wir haben uns gut verstanden und sind dann zusammen abgestiegen. Irgendwann fragte ich ihn wo er denn eigentlich herkomme. „Falun“ antwortete er mir. „So when you are from Falun, why have you been talking english to me???“ - “Well I don’t know, but you didn’t look swedish for me”. Soso, auch mal eine interessante Aussage, dass ich nicht sonderlich schwedisch aussehe. Er konnte es mir auch nicht genau erklären, aber meinte irgendwie von der Ausrüstung, dem Aussehen, der Art etc. wusste er sofort, dass ich kein Schwede bin. Ich fand es auf jeden Fall mal ein witziges Statement und ein neue interessante Erkenntnis.


                                                                                    So sieht also kein Schwede aus (übrigens das einzige Bild, das ich nicht selbst geschossen habe)


                                                                                    Viterskalstugan


                                                                                    Wieder unten, Blick zurück (sah von hier recht steil aus)

                                                                                    Gegen 18 Uhr war der Hauptabstieg geschafft und unsere Wege trennten sich wieder. Da hier unten am Västra Syterbäcken etliche Schulklassen und andere Wanderer bereits auf beiden Flussseiten ihr Camp aufgeschlagen haben, suchte ich mir erstmal eine Stelle wo ich halbwegs meine Privatsphäre hatte. Es passte zu meinem generellen Tagesrhythmus, dass ich der Letzte war, der hier sein Lager aufgeschlagen hat. Vom Zeltplatz aus hatte ich einen schönen Blick in die Syterskalet Schlucht. Allerdings wurde es wieder ungemütlich kalt und windig, so dass ich von meiner Angewohnheit abends noch etwas rumzuspazieren und den Sonnenuntergang zu fotografieren Abstand genommen habe. Hätt eh nicht soviel zu sehen gegeben bei all den Wolken. So hab ich mich dann gemütlich in den Schlafsack gelegt, ein bisschen gelesen und mich über meine gelungene Gipfelüberquerung gefreut.


                                                                                    Zeltplatz mit Blick in die Syterskalet Schlucht


                                                                                    Ach, es geht doch nichts über ein ordentlich aufgeräumtes Zelt.


                                                                                    Tag 14 (23.08.)
                                                                                    Heute war mein letzter kompletter Wandertag. Begrüßt hat er mich mit einem frischen Wind und einer dichten Wolkendecke. Eine perfekte Einladung um noch ein bisschen länger gemütlich im warmen Schlafsack liegen zu bleiben. Es passte zu meinem generellen Tagesrhythmus, dass ich der Letzte war, der hier sein Lager abgebrochen hat als ich dann um kurz nach halb 11 los marschierte. Würde ich jetzt dem Kungsleden folgen, wären es nur noch 12 km bis Hemavan. Aber was hätte ich davon? Dann wäre ich heute Nachmittag bereits dort und würde anschließend einen Tag dort rumlungern. Viel lieber wollte ich die Zeit noch mal zum Wandern nutzen, zumal nach 2 Wochen meine Kondition nicht die schlechteste und der Rucksack angenehm leicht war. Perfekte Bedingungen also um sich noch ein bisschen in den Bergen auszutoben.


                                                                                    Auf geht's


                                                                                    Viterskalstugan

                                                                                    Statt also dem Kungsleden zu folgen, peilte ich die Berge Klovnjebaekti und Daalåejvie an. In westlicher Richtung ging es also langsam bergauf, hin und wieder wurde es etwas steiler, aber wirklich anstrengend wurde es nie. Schwierige Geröllfelder gab es auch nicht, lediglich die Kälte hat doch etwas genervt. Um halb 1 stand ich dann aufm 1303 m hohen Klovnjebaekti und hatte einen schönen Blick direkt zur Syterskalet Schlucht. Der Anblick erinnerte mich ein bisschen an die Lappenpforte bei Abisko. Schade nur, dass die Wolken die oberen Höhenlagen verdeckten.


                                                                                    Pause beim Aufstieg (mit Blick zum Syterskalet)


                                                                                    Steinige Landschaft


                                                                                    Und ich dachte immer die Lappenpforte liegt ein bisschen weiter im Norden.


                                                                                    Auf'm Klovnjebaektie, vor mir liegt mein nächstes Ziel, der Daallåejvie.

                                                                                    Zum Daalåejvie war es jetzt auch nur noch ein Katzensprung, so dass ich dann, 40 Minuten und eine Pause später, auf dessen 1337 m hohen Gipfel stand. Obwohl die Wolken auf ungefähr 1500 Metern hingen war die Fernsicht doch durchaus beachtenswert. Gerade nach Süd-Westen hin, wo keine höheren Gipfel in den Wolken lagen, erstrecke sich eine schöne weitläufige Hügellandschaft. Am coolsten aber fand ich, dass ich von hier aus einen tollen Blick aufs Artfjället, der Gegend wo ich meine Tour begann, hatte. War ein cooles Gefühl erneut die Landschaft zu erblicken durch die ich vor 14 Tagen gelaufen bin. Und abermals gefiel mir die raue Schönheit dieser Gegend (von der Wetterlage sah’s ja so aus wie vor zwei Wochen). Im Norden konnte ich den Över Uman sowie das Södra Brandsfjället erspähen. Auch da kamen natürlich Erinnerungen hoch. Ein bisschen fühlte es sich an als wäre das alles bei einer früheren Tour gewesen.


                                                                                    Oben angekommen...


                                                                                    Trotz Wolken eigentlich noch ein recht nettes Panorama


                                                                                    Blick nach Süden


                                                                                    Artfjället

                                                                                    Beim Abstieg lief ich den Höhenrücken in südlicher Richtung herab. Die ersten Meter waren recht steil, anschließend wurde es aber fast eben. Dabei hatte ich stets einen tollen Blick zum Artfjället und Richtung Hemavan. Hat richtig Spaß gemacht so gemütlich über größtenteils weichen Wiesenboden abzusteigen. Schon jetzt konnte ich sagen, dass ich mit meiner heutigen Routenwahl sehr zufrieden war. Einzig eine Wasserquelle hat hier oben gefehlt. Mittlerweile war ich recht durstig und ich wollte auch mal irgendwann Mittagspause machen (nur ohne Wasser bock sich das nicht so). Auf etwa 950 Metern stieß ich dann auf einen kleinen Bach und war froh mich erstmal ins Gras fläzen zu können und mir mein Essen reinzustopfen. Wirklich genießen konnte ich die Pause aber nicht. Es waren so schätzungsweise 2-3 Grad, aber es fühlte sich deutlich kälter an. Das lag sicherlich auch daran, dass es keine trockene Kälte war, sondern so eine widerliche die durch Mark und Bein ging.


                                                                                    Gechilltes Wandern aufm Höhenrücken


                                                                                    Daalåejvie


                                                                                    Stillleben


                                                                                    Steinmännchen

                                                                                    Als ich wieder los lief war ich ziemlich durchgefroren und ich hatte das Gefühl, dass mir gar nicht mehr warm werden würde. Ich freundete mich mit dem Plan an im Tal des Västra Syterbäcken dem Kungsleden zu folgen und kurz vor Hemavan zu zelten. Meine Lust irgendwelche Extratouren querfeldein zu machen war ziemlich verflogen. Als ich dann aber am Västra Syterbäcken ankam war mein Kreislauf wieder einigermaßen auf Temperatur und ich verwarf den Plan. Stattdessen packte mich erneut der Ehrgeiz und ich beschloss noch den Storkittelhobben mitzunehmen.


                                                                                    Brücke übern Västra Syterbäcken


                                                                                    Dålkoetjåhke und Skraahpetjåhke


                                                                                    Beim Aufstieg zum Storkittelhobben

                                                                                    Gleiches Spiel wie vorhin. Hohe Eigenmotivation, guter Untergrund und eine moderate Steigung führten zu einem raschen Aufstieg. Natürlich darf dabei auch der leichte Rucksack nicht vergessen werden. Ich glaube wäre ich zu Beginn der Tour hier lang gelaufen, hätte ich es als ungleich anstrengender empfunden. Um halb 6 stand ich dann auf dem 1135 m hohem Storkittelhobben. Auch hier war der Blick in die Ferne ähnlich schön wie aufm Daalåejvie. Nicht so gut gefallen hat mir aber die nahe Umgebung, weil es hier einen Skilift zum Gipfel gab. Wirklich Wildnis war das nicht mehr, ganz im Gegenteil. Nichtsdestotrotz habe ich den Aufstieg auf keinen Fall bereut.


                                                                                    Oh toll, ein Skilift


                                                                                    Auf'm Storkittelhobben


                                                                                    Hemavan, der Flugplatz ist auch gut zu erkennen.


                                                                                    Fernsicht nach Süden


                                                                                    Tängvattnet, die Berge dahinter gehören schon zu Norwegen.

                                                                                    Auf einen weiteren Berg hatte ich dann aber keine Lust mehr, das hätte mir zu lange gedauert und außerdem war mein Bedürfnis nach körperlicher Bewegung für heute gestillt. Also lief ich ein Stück in nordwestlicher Richtung bergab und stellte um Viertel nach 6 am nächstbesten Bach mein Zelt auf. Von der Aussicht her war dieser Platz ganz günstig gelegen und abends lichtete sich an einigen Stellen die Wolkendecke und am Himmel war sogar ansatzweise etwas von der Abenddämmerung zu sehen. So endete also mein letzter kompletter Wandertag. Ich muss sagen es hätte schlechter laufen können. Ich konnte mich, trotz mäßigem Wetter, noch mal richtig schön austoben und ein paar weitere tolle Landschaftseindrücke mitnehmen.


                                                                                    Letzter Zeltplatz auf dieser Tour


                                                                                    Abends klarte es noch etwas auf...


                                                                                    ... und ich genoss nochmal den Hauch von Abenddämmerung.


                                                                                    Tag 15 (24.08.)
                                                                                    Kurz nach Acht wachte ich auf und dachte „Hmm, in 7 1/2 Stunden sitzt Du bereits im Flugzeug nach Hause, während Du jetzt noch im Fjäll rumhängst“. Ein komisches Gefühl, irgendwie surreal. Wettertechnisch sah es etwas besser aus als gestern. Zwar immer noch sehr frisch, nur zeigte sich immerhin hin und wieder die Sonne. Bis zum Abflug hatte ich noch mehr als genug Zeit und der vor mir liegende Weg war auch nicht mehr lang. Somit ließ ich mir noch mal schön viel Zeit zum Essen, Packen und Entspannen bis ich dann um 11 Uhr aufbrach.


                                                                                    Die letzte Etappe steht an.

                                                                                    Für eine Viertelstunde ging es jetzt noch querfeldein bergab, bevor ich dann auf den Kungsleden traf. Breit ausgetreten und gut markiert stellte dieser einen ziemlichen Kontrast zum querfeldein Wandern dar. Dies merkte ich auch an der hohen Zahl der Tagestouren Wanderer (gut erkennbar am kleinen Rucksack). Eigentlich ganz gut, so konnte ich mich schon mal schrittweise wieder an die laute und hektische Zivilisation gewöhnen.


                                                                                    Daalåejvie


                                                                                    In Norwegen scheint's gerade zu regnen.


                                                                                    Zurück auf'm Kungsleden


                                                                                    Verlaufen war hier nahezu unmöglich.

                                                                                    Landschaftlich war der Streckenabschnitt noch mal ganz schick, da er einen schönen Blick aufs Tal des Ümeälven lieferte. Und mittlerweile schien auch mal für längere Zeit die Sonne und es war nicht mehr ganz so kalt. Und auf ein paar reife Moltebeeren bin ich auch noch gestoßen. So lief ich also in aller Ruhe dem Ende meiner Tour entgegen. Völlig ohne Zeitstress trödelte ich ganz schön rum und versuchte nochmal zum Abschluss die Natur besonders intensiv zu genießen. Um Viertel nach 12 erreichte dann ich den Fjällbotaniska Trädgården in Hemavan und erblickte das hölzerne Kungsleden Portal (das Gegenstück zu dem in Absiko). Hier endet, bzw. (abhängig von der Laufrichtung) beginnt, also der nördliche Kungsleden.


                                                                                    Die guten alten roten Holzkreuze...


                                                                                    Murtsertoppen (da wollte ich heute aber nicht mehr rauf)


                                                                                    Köstliches Abschiedsgeschenk aus Lappland


                                                                                    Die letzten Meter (wenn auch nicht auf'm Kungsleden, sondern einer Skipiste)


                                                                                    Das Kungsleden Portal

                                                                                    Jetzt ging es nur noch die letzten Meter auf der Straße ins Tal herab und zum ICA Supermarkt um erstmal schön dekadent Essen zu kaufen. Anschließend bin ich die ca. 300 Meter zum Flughafen spaziert und hab dort erstmal gemütlich Mittagspause gemacht. Endlich konnte ich mich wieder richtig satt essen und hatte dabei auch eine etwas größere kulinarische Abwechslung. Jetzt hieß es nur noch warten bis der Flug losging. Hierbei möchte ich noch mal anmerken wie unheimlich komfortabel ich es fand direkt aus dem Fjäll zum Flughafen marschieren zu können. Diesmal war keine weitere Bus, Bahn oder Taxifahrt notwendig. Das hat die ganze Sache auch deutlich entspannter gemacht.


                                                                                    Letzter Blick zum Olfjellet


                                                                                    ICA Supermarkt


                                                                                    Mittagspause am Flughafen

                                                                                    Um 15.45 hob der Flieger dann ab. Zum Abschied lichteten sich die Wolken und ich genoss den Anblick über die nahezu unberührten hügeligen, grünen Landschaften mit den vielen blau schimmernden Seen. Ein Anblick der Freude aber zugleich auch Wehmut in mir verursachte. Am liebsten wäre ich jetzt da unten gewesen, hätte an irgendeinem einsamen See mein Zelt aufgeschlagen und abends noch den nächsten Hügel bestiegen und den Sonnenuntergang beobachtet. Aber das war jetzt außer leider Reichweite für mich und dieser Erkenntnis schmerzte schon ein bisschen.


                                                                                    Flieger nach Stockholm


                                                                                    Letzter Blick zurück zum Artfjället (rechte Bildhälfte am Horizont)


                                                                                    Aavjaevri und Gardiken


                                                                                    Unter mir liegt das Norra Gardsfjället


                                                                                    Einfach herrliche diese (nahezu) unberührte Natur (die paar Straßen ignoriere ich einfach mal wohlwollend)

                                                                                    Um 18.10 Uhr landete ich dann planmäßig in Stockholm und um 20.20 Uhr ging mein Anschlussflug nach Hamburg. Insgesamt eine super Verbindung, besser ging es eigentlich gar nicht vom Timing. Um 10 vor 10 landete ich in Hamburg und um Viertel vor 11 war ich wieder zu Hause. Und dabei lief ich vor noch nicht einmal 12 Stunden durch die wunderschöne Natur Nordschwedens. Es brauchte einige Zeit bis ich wirklich verarbeitet habe, dass das jetzt alles vorbei war.


                                                                                    Zurück in der Heimat


                                                                                    Nachwort
                                                                                    Das war’s also von meiner Seite, der Bericht ist hiermit beendet. Einerseits bin ich natürlich froh darüber, jetzt muss ich endlich kein schlechtes Gewissen mehr haben zu müssen, wenn ich wieder mal mehrere Tage nicht an dem Bericht gearbeitet habe. Aber letztendlich hab ich das Schreiben als dankbare Möglichkeit wahrgenommen um noch mal intensiv an den vielen schönen (und natürlich auch weniger schönen) Erinnerungen zu zehren und bin somit sehr froh diesen Bericht geschrieben zu haben. Ich hoffe mal, dass es Euch soweit gefallen hat und ich einen kleinen Überblick darüber liefern konnte was einen im Vindelfjäll landschaftlich so alles erwartet.

                                                                                    Wie schon zu Anfang des Berichtes geschrieben war es gerade die generelle entspannte Grundstimmung die mir von dieser Tour besonders in Erinnerung bleibt. Selten musste ich mir wirklich mal um Dinge ernsthaft Gedanken machen sondern konnte stattdessen vieles relativ sorglos angehen. Ein wichtiger Faktor dabei war sicherlich auch das größtenteils doch recht gute (bzw. zumindest ertragbare) Wetter, wodurch natürlich auch die Natur insgesamt gleich viel schöner rüberkam und mir etliche tolle Sonnenuntergänge beschert wurden. Aber auch so fand ich es landschaftlich echt schick. Klar, hätte ich spektakuläre Hochgebirgslandschaften wie beispielsweise im Sarek erwartet wäre ich im Vindelfjäll wohl ziemlich unglücklich geworden. Aber das war auch nicht mein Ziel. Ich wollte stattdessen eine sanfte und weite Hügellandschaft mit vielen tollen Fernsichten durchlaufen und genau das habe ich auch serviert bekommen. Sicherlich wäre es noch schöner gewesen wenn ich von einigen Tieren ein paar mehr (Rentier, Elch, Lemming) und von anderen ein paar weniger (Mücken, Fliegen, Knott) gesehen hätte. Und über mehr reife Waldfrüchte hätte ich mich auch sehr gefreut. Aber insgesamt war ich sehr zufrieden mit meiner Tour und blicke überaus glücklich und dankbar auf die Zeit zurück.
                                                                                    Zuletzt geändert von Mortias; 20.06.2021, 20:42. Grund: Bildverlinkungen geändert

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Freak

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                                                                                      • 11979
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                      Danke, wieder mal ein feiner Bericht von Dir. Gerade wenn der nächste Urlaub noch weit weg ist, baut das sehr auf.

                                                                                      Das Akto ist einfach ein sehr fotogenes Zelt.

                                                                                      Nie vergessen werde ich die Episode, mit den Hunden, die an den Socken schnüffeln...

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Fuchs
                                                                                        • 10.06.2004
                                                                                        • 1232
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                        Das Akto ist einfach ein sehr fotogenes Zelt.
                                                                                        Jo, dem kann ich einfach nur zustimmen (ansonsten hätte ich es auch nicht so häufig fotografiert).

                                                                                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                        Nie vergessen werde ich die Episode, mit den Hunden, die an den Socken schnüffeln...
                                                                                        Ja das war echt ziemlich witzig. Schade nur, dass ich davon kein Bild gemacht hatte. Das geschah alles irgendwie so schnell und unerwartet. Ich hätt auch nicht gedacht, dass Hunde mit ihrer feinen Nase so sehr auf den Geruch von Stinkesocken stehen.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 23.08.2010
                                                                                          • 228
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                          Bist ja doch zügig fertig geworden mit dem Fertigstellen

                                                                                          Danke schön! Klasse Gegend, toll geschrieben und berichtet!
                                                                                          Das Getier auf einer Tour kann man sich leider nicht aussuchen, Fliegen, Mücken und Knott gehören aber definitiv nicht zu den gern erblickten "Rudeltieren"

                                                                                          Die Weitsicht in der Gegend ist mitunter einer der Gründe, warum ich auch dort nochmals unbedingt hin muss! Ich finde das kann alles mit Gebirgspanoramen mithalten! Es mag vielleicht zahmer wirken, aber das Nordfieber wird genauso durch diese Landschaft angefacht! Vielen vielen Dank!

                                                                                          Gruß
                                                                                          David

                                                                                          ... nur noch 4 Monate und 3 Wochen.... yeeehaaa!!!

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Fuchs
                                                                                            • 10.06.2004
                                                                                            • 1232
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                            Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
                                                                                            Es mag vielleicht zahmer wirken, aber das Nordfieber wird genauso durch diese Landschaft angefacht! Vielen vielen Dank!
                                                                                            Jaja, das Nordfieber. Eine fiese und beinahe unheilbare Krankheit. Ich frage mich wirklich wann ich soweit davon kuriert bin, dass ich mich endlich mal überwinde im Sommer eine andere Wandergegend außer Nordskandinavien anzusteuern.

                                                                                            Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
                                                                                            ... nur noch 4 Monate und 3 Wochen.... yeeehaaa!!!
                                                                                            Cool, wo geht's denn diesmal hin bei Dir? Du hast doch mal an ne Sarek Durchquerung gedacht, oder? Da könnt je nach Höhenlage Ende Juni noch einiges an Schnee rumliegen. Aber das bist Du ja von Deiner letzten Tour sicherlich schon gewöhnt.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                              • 981
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                              Ach, herrlicher Bericht! Mit genau dieser Landschaft hat mich Nordland_peter September 2008 auch infiziert. Wir starteten damals in Hemavan und sind bis zur Tärnasjöstugan den Kungsleden entlang. Dann in Richtung Dalavardo, von dort dem Vindelälven folgend und schließlich über Ammarnäs hoch zur Aigertstugan und zurück nach Ammarnäs. Seither träume ich immer wieder mal von eriner Canadiertour über den Vindelälven...
                                                                                              The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Erfahren
                                                                                                • 23.08.2010
                                                                                                • 228
                                                                                                • Privat


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                                                                                                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                Zitat von OliverR Beitrag anzeigen
                                                                                                Seither träume ich immer wieder mal von eriner Canadiertour über den Vindelälven...
                                                                                                Mir hat mal ein ganz lieber Mensch geflüstert, dass genau jetzt der richtige Moment ist um seine Träume wahr werden zu lassen

                                                                                                Im Ernst, wofür ackern und schuften wir denn in unserem Beruf, wenn man nicht wenigstens versucht seine Träume zu erfüllen. Zumindest deiner klingt realisierbar, also mal ran

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Erfahren
                                                                                                  • 23.08.2010
                                                                                                  • 228
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                  Cool, wo geht's denn diesmal hin bei Dir? Du hast doch mal an ne Sarek Durchquerung gedacht, oder? Da könnt je nach Höhenlage Ende Juni noch einiges an Schnee rumliegen. Aber das bist Du ja von Deiner letzten Tour sicherlich schon gewöhnt.
                                                                                                  Mit Glück kommt heute mein frisch bestelltes Kartenmaterial an! Dann kann ich mich endlich an die Detailplanung machen und verschiedene Routenkombinationen zusammenspinnen. Einen groben Plan habe ich und ja die Sarekdurchquerung steht an erster Stelle! Allerdings bin ich nicht davon besessen, das um jeden Preis durchzuziehen. Ich werde definitiv nicht das letzte Mal dort hin reisen

                                                                                                  Schnee... haha, ich freu mich jedes Mal drüber wie ein Kleinkind! Aber ich habe nichts gegen einen ganz normalen Frühlingsanfang in diesem Jahr!

                                                                                                  Näheres schreib ich dir mal per PN! Das ist ja eigentlich offtopic und ich mag deinen Bericht nicht damit "verschandeln"

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Fuchs
                                                                                                    • 10.06.2004
                                                                                                    • 1232
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                    Zitat von OliverR Beitrag anzeigen
                                                                                                    Seither träume ich immer wieder mal von eriner Canadiertour über den Vindelälven...
                                                                                                    Kann ich gut nachvollziehen dass Du sowas reizvoll findest. Mir hat das Tal vom Vindelälven auch sehr gut gefallen. Hätte ich mehr Zeit gehabt wäre ich auch noch bis nach Vindelkroken gelaufen und ab da dann dem Vindelälven Richtung Ammernäs gefolgt. Einzige Schwierigkeit bei solch einer Kanutour wäre sicherlich nur der Transport des Bootes zum Ausgangsort. Per Helikopter oder Flugzeug ist sowas sicherlich nicht ganz billig, aber ich hab keine Ahnung in welchen Preisklassen sich das bewegt. Auf jeden Fall denke ich auch, dass es sich um einen durchaus realisierbaren Traum handelt.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                      • 981
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                      Kann ich gut nachvollziehen dass Du sowas reizvoll findest. Mir hat das Tal vom Vindelälven auch sehr gut gefallen. Hätte ich mehr Zeit gehabt wäre ich auch noch bis nach Vindelkroken gelaufen und ab da dann dem Vindelälven Richtung Ammernäs gefolgt. Einzige Schwierigkeit bei solch einer Kanutour wäre sicherlich nur der Transport des Bootes zum Ausgangsort. Per Helikopter oder Flugzeug ist sowas sicherlich nicht ganz billig, aber ich hab keine Ahnung in welchen Preisklassen sich das bewegt. Auf jeden Fall denke ich auch, dass es sich um einen durchaus realisierbaren Traum handelt.
                                                                                                      Ich stelle mir das immer mit einer Anreise quasi "by fair means" vor. Im Idealfall einen Ally Faltcanadier (den ich nicht besitze) und Gepäck per Trekkingtour zur Einsetzstelle und dann den Vindelälven runter. Dazu müsste man aber wenigstens zu zweit sein und genügend Zeit zur Verfügung haben. Ein Einfliegenlassen des Materials finde ich für eine solche Tour irgendwie nicht vertretbar und zudem weniger reizvoll.
                                                                                                      The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 10.06.2004
                                                                                                        • 1232
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                        Zitat von OliverR Beitrag anzeigen
                                                                                                        Ich stelle mir das immer mit einer Anreise quasi "by fair means" vor. Im Idealfall einen Ally Faltcanadier (den ich nicht besitze) und Gepäck per Trekkingtour zur Einsetzstelle und dann den Vindelälven runter. Dazu müsste man aber wenigstens zu zweit sein und genügend Zeit zur Verfügung haben. Ein Einfliegenlassen des Materials finde ich für eine solche Tour irgendwie nicht vertretbar und zudem weniger reizvoll.
                                                                                                        Ok, das klingt natürlich noch etwas anspruchsvoller. Bis nach Vindelkroken bzw. Dalavardo ist es ja schon ein kleines Stückchen. Und son Faltboot wiegt ja auch nicht allzu wenig. Wäre denn ein Packraft leichter? Aber Du hast schon recht, "by fair means" ist doch um einiges stilvoller als sich einfliegen zu lassen.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                          • 981
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                                                          Ok, das klingt natürlich noch etwas anspruchsvoller. Bis nach Vindelkroken bzw. Dalavardo ist es ja schon ein kleines Stückchen. Und son Faltboot wiegt ja auch nicht allzu wenig. Wäre denn ein Packraft leichter? Aber Du hast schon recht, "by fair means" ist doch um einiges stilvoller als sich einfliegen zu lassen.
                                                                                                          Nicht nur stilvoller, sondern auch ökologischer. Ich habe ja einen Bootswagen für mein Kajak. Ich könnte mir durchaus vorstellen, da etwas zu basteln, um den ganzen Paddel- und Bootspacken hinterher ziehen zu können. Für manche Portage könnte man diesen Bootswagen dann evtl. eh ganz gut gebrauchen. Tja und was die Entscheidung Ally Faltkanadier oder Packraft angeht, so wünsche ich mir halt schon lange einen Ally. Finanziell musste ich bisher halt immer andere Prioritäten setzen, weshalb es noch immer nur ein Traum ist...
                                                                                                          The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 10.06.2004
                                                                                                            • 1232
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                            Zitat von OliverR Beitrag anzeigen
                                                                                                            Nicht nur stilvoller, sondern auch ökologischer. Ich habe ja einen Bootswagen für mein Kajak. Ich könnte mir durchaus vorstellen, da etwas zu basteln, um den ganzen Paddel- und Bootspacken hinterher ziehen zu können. Für manche Portage könnte man diesen Bootswagen dann evtl. eh ganz gut gebrauchen. Tja und was die Entscheidung Ally Faltkanadier oder Packraft angeht, so wünsche ich mir halt schon lange einen Ally. Finanziell musste ich bisher halt immer andere Prioritäten setzen, weshalb es noch immer nur ein Traum ist...
                                                                                                            Mit stilvoller meinte ich natürlich auch ökologischer. Das mit dem Bootswagen hatte ich noch gar nicht bedacht, aber ist sicherlich eine gute Option anstatt das alles auf den Rücken rumzutragen. Ich guck grad mal auf der Karte. Die kürzeste Variante wäre wahrscheinlich von Hemavan bis zum Tärnasjön zu laufen und von dort aus erstmal paddeln. Je nach Wasserstand wäre es sogar möglich den Åkroken ein Stückchen flußaufwärts zu befahren. Von dort aus ist es auch gar nicht mehr so weit zum zum Vindelälv. Ja und was Träume angeht: Ich wollte schon lange mal ne Tour durch die Brooks Range Alaskas machen. Aber bisher blieb es aus finanziellen Gründen leider auch immer nur ein Traum von mir.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Neu im Forum
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                                                                                                              • 6
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                              Servus Mortias,

                                                                                                              wirklich sehr geile Tour, die Du da gemacht hast. Hast Du auch ne Packliste, die Du hier mal posten könntest. Dein Gepäck sieht ziemlich optimiert aus.

                                                                                                              Gruß,
                                                                                                              Heiko

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                • 19433
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                                Soso, auch mal eine interessante Aussage, dass ich nicht sonderlich schwedisch aussehe.
                                                                                                                Das war einfach, die falschen Schuhe.
                                                                                                                "adventure is a sign of incompetence"

                                                                                                                Vilhjalmur Stefansson

                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                • Mortias
                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                                                  • 1232
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                                  Zitat von Heiko Müller Beitrag anzeigen
                                                                                                                  Servus Mortias,

                                                                                                                  wirklich sehr geile Tour, die Du da gemacht hast. Hast Du auch ne Packliste, die Du hier mal posten könntest. Dein Gepäck sieht ziemlich optimiert aus.

                                                                                                                  Gruß,
                                                                                                                  Heiko
                                                                                                                  Moin Heiko, danke fürs Lob. Also ne Packliste habe ich schon, allerdings ist die jetzt nicht sonderlich präzise, z.B. hab ich die Ausrüstung nie selber gewogen, so dass ich keine Gewichtsangaben drin habe. Und die genauen Produktnamen hab ich jetzt auch nicht von allen Gegenständen parat. Aber kann ja trotzdem nicht schaden wenn ich sie mal poste.

                                                                                                                  Allgemeine Wandersachen:
                                                                                                                  Zelt (Hilleberg Akto)
                                                                                                                  65+20 L Wanderrucksack (Lowe Alpin Cerro Torre)
                                                                                                                  Rucksackregenschutz
                                                                                                                  Wanderschuhe (Hanwag Alaska GTX)
                                                                                                                  Isomatte (Therma Rest Pro-Lite 3)
                                                                                                                  Schlafsack (Western Mounterneering Megalite)
                                                                                                                  großes Reisehandtuch
                                                                                                                  Trekkingstöcke (Black Diamond Trail)

                                                                                                                  Kleidung:
                                                                                                                  Regenhose
                                                                                                                  Regenjacke (Bergans Luster Jacket)
                                                                                                                  Fleece Pullover
                                                                                                                  Longsleeve Pullover
                                                                                                                  2 lange Hosen
                                                                                                                  3 Wanderunterhosen
                                                                                                                  1 lange Unterhose
                                                                                                                  1 kurze Hose
                                                                                                                  2 T-Shirts
                                                                                                                  3 Sportunterhemden
                                                                                                                  1 langes Unterhemd
                                                                                                                  2 Paar Wandersocken
                                                                                                                  Schlapphut
                                                                                                                  Wollmütze
                                                                                                                  Wanderhandschuhe
                                                                                                                  Badelatschen (Croqs)

                                                                                                                  Essuntensilien:
                                                                                                                  Trangia Ein-Mann Kocher
                                                                                                                  Aluminium Windschutz für Kocher
                                                                                                                  1L Trinkflasche
                                                                                                                  0,7L Essensbehälter und Esslöffel
                                                                                                                  Taschenmesser
                                                                                                                  Geschirrschwam
                                                                                                                  kleine Tupperdose für Magarine
                                                                                                                  4 l Wassersack

                                                                                                                  Hygiene Artikel und Sonstiges:
                                                                                                                  Zahnbürste mit Plastikschutz
                                                                                                                  75 ml Zahnpasta
                                                                                                                  Zahnseide
                                                                                                                  Sicherheitsnadeln
                                                                                                                  Nagelschere & Nagelpfeile
                                                                                                                  Pinzette
                                                                                                                  kleiner Spiegel
                                                                                                                  erste Hilfe Beutel
                                                                                                                  Pflaster
                                                                                                                  Blasenpflaster
                                                                                                                  Nivea Creme (kleine Packung)
                                                                                                                  50gr Sonnencreme
                                                                                                                  Mückenzeug (50 ml Deet Care Plus)
                                                                                                                  100 gr Neutralseife
                                                                                                                  Packetband (Gaffer Tape)
                                                                                                                  Gummibänder
                                                                                                                  3 Packungen Taschentücher
                                                                                                                  1 Rolle Klopapier
                                                                                                                  Schuhwachs mit Lappen
                                                                                                                  paar Plastiktüten
                                                                                                                  Nähzeug
                                                                                                                  Stift und etwas Papier
                                                                                                                  DinA4 Seite mit grober Wanderroute und Etappenplanung
                                                                                                                  ZIP Beutel
                                                                                                                  2 Bücher

                                                                                                                  Technisches:
                                                                                                                  Mp3 PLayer
                                                                                                                  USB Ladegerät mit 2 AAA Durcacell Batterien & Ladekabel
                                                                                                                  Digitalkamera (Canon Ixus 220HS) und Kameratasche (mit 6 Reserveakkus)
                                                                                                                  1x16 Gb, 2 8xGB SD Chips
                                                                                                                  kleines Kamerastativ
                                                                                                                  Handy
                                                                                                                  SPOT Satelliten GPS Messenger
                                                                                                                  kleine Trillerpfeife
                                                                                                                  Fenix Taschenlampe
                                                                                                                  Thermometer Schlüsselanhänger
                                                                                                                  Kompaß
                                                                                                                  Barometer und Höhenmesser


                                                                                                                  wichtige Unterlagen:
                                                                                                                  Fjällkarten (BD16, AC2)
                                                                                                                  Flug- und Bahnunterlagen
                                                                                                                  Portemonnaie
                                                                                                                  Perso
                                                                                                                  schwedisches & deutsches Geld
                                                                                                                  Krankenkassenkarte
                                                                                                                  EC-Karte
                                                                                                                  Kreditkarte

                                                                                                                  Zusätzlich noch Essen für ca. 11 Tage

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                    • 09.04.2013
                                                                                                                    • 341
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                                    Bin mehr der Bildergucker und habe nicht alles gelesen - aber die Bilder sind wunderschön.
                                                                                                                    Schreibe mir gleich mal Lappland auf die Liste der nächsten Ziele. ;)
                                                                                                                    Mir ist noch beim Darüberfliegen aufgefallen, dass bei den meisten Bildern der Horizont in der Mitte ist - ein kleiner Tipp: mehr Ausstrahlung gewinnen die Bilder, wenn die Horizontlinie auf 1/3 oder 2/3 liegt.
                                                                                                                    ¤´¨)
                                                                                                                    (¸.·´¨) RETTET DIE ERDE! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!
                                                                                                                    ¨ ¸* ¸·*¨)
                                                                                                                    (¸.·` ¤

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Freak

                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                      • 21.01.2008
                                                                                                                      • 11979
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                                      Dann nochmal danke für den schönen Bericht, der mir jetzt bei der Planung hilft.

                                                                                                                      Ich mache das wie bei den Weinen : Erst etwas lagern und reifen lassen - irgendwann ist es dann soweit, daß ich da auch hin muß.

                                                                                                                      Dieses Jahr bin ich dort auf der norwegischen Seite längs, die in Deinem Bericht öfters erwähnt wird (Rossvatnet, Okstinden). Wetter war zwar gerade dort eher bescheiden, aber auf jeden Fall ebenfalls eine nette Ecke mit schönen Aussichten auf den Gletscher.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                        • 10.06.2004
                                                                                                                        • 1232
                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                        #60
                                                                                                                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Dann nochmal danke für den schönen Bericht, der mir jetzt bei der Planung hilft.

                                                                                                                        Ich mache das wie bei den Weinen : Erst etwas lagern und reifen lassen - irgendwann ist es dann soweit, daß ich da auch hin muß.
                                                                                                                        Jo danke, gegen einen guten Wein hätte ich jetzt auch nichts einzuwenden.

                                                                                                                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Dieses Jahr bin ich dort auf der norwegischen Seite längs, die in Deinem Bericht öfters erwähnt wird (Rossvatnet, Okstinden). Wetter war zwar gerade dort eher bescheiden, aber auf jeden Fall ebenfalls eine nette Ecke mit schönen Aussichten auf den Gletscher.
                                                                                                                        Die Gegend Røssvatnet und Okstinden ist schon ganz nice. Hab es auch immer noch auf meiner Liste da nochmal hinzufahren und dann vielleicht von norwegischer Seite aus ins Saltfjell weiter zu laufen. Dort bin ich nämlich bisher noch gar nicht gewesen.

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Freak

                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                          • 21.01.2008
                                                                                                                          • 11979
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                                                                                                          OT: Je nachdem muß man etwas basteln, wie man dort hin kommt - Zughalt in Bolna oder Silverexpressen gibt es ja leider nicht mehr. Hatte zuerst überlegt von Hemavan bis Lonsdal zu laufen, was mir aber zu weit ist.

                                                                                                                          Wirklich erstaunt hat mich ja Dein Service mit dem Track - hattest Du das GPS die ganze Zeit mitlaufen, ist das dem SPOT zu verdanken.... ?

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                            • 10.06.2004
                                                                                                                            • 1232
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                            Wirklich erstaunt hat mich ja Dein Service mit dem Track - hattest Du das GPS die ganze Zeit mitlaufen, ist das dem SPOT zu verdanken.... ?
                                                                                                                            Also meinen SPOT hatte ich nur alle paar Tage kurz an um ne OK Nachricht nach Hause abzuschicken. Und ein weiteres GPS Gerät hatte ich nicht mit. Hab die Route nach meiner Tour bei Google Earth nachgezeichnet und anschließend die kmz.Datei der Route bei http://www.gpsies.com hochgeladen.

                                                                                                                            Kommentar