[SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

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  • Mortias
    Fuchs
    • 10.06.2004
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    [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

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    Mitreisende
    Jetzt ist doch wieder einiges an Zeit ins Land gegangen, seitdem ich von meiner letzten Tour zurückgekehrt bin und jetzt endlich mal mit der Schreiberei begonnen habe. Die vielen schönen Reiseberichte die ich in jüngster Zeit gelesen habe, haben dann letztendlich auch meine Schreibfaulheit überwunden und dazu geführt, dass ich jetzt auch mal angefangen habe in die Tasten zu hauen.



    Vorwort
    Die erste Frage vor jeder Tour lautet natürlich, wo soll es hingehen und über welchen Zeitraum. Da gab es dieses Jahr bei mir einige Ungewissheiten, die erstmal geklärt werden mussten. Als erstes stand die Frage im Raum ob ich denn überhaupt eine Tour unternehmen sollte. Der Grund liegt darin, dass mein Vertrag als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni zum 31ten August auslaufen würde und es mir somit vernünftig erschien meine Promotion möglichst schnell zu Ende zu bringen. Da wäre so ne Tour zum einen eine finanzielle Belastung und zum anderen wäre es auch eine Zeitvergeudung, da ich in dieser Zeit nicht an meiner Arbeit schreiben könnte (und ich wahrscheinlich sowieso erst im Februar/März 2013 fertig sein werde).

    Außerdem war noch unklar ob von meinen Freunden jemand mit kommt oder es wieder ne Solotour werden würde. Und wo sollte es dieses Jahr hingehen? Zumindest war mir schnell klar, dass es (wenn überhaupt) nichts wirklich allzu teures und exotisches werden würde. Meinen Traum durch die Brooks Range in Alaska zu wandern würde ich leider auch dieses Jahr wieder nicht erfüllen können. Aber wohin dann? Wieder nach Lappland? Da war ich doch schon so oft. Schottland erschien mir auch als reizvolle Alternative, ein Freund von mir hat da mal studiert und hatte eigentlich Lust darauf ein bisschen durch die Highlands zu latschen. Und was ist mit dem Alpenraum? An sich auch ne schöne Gegend die ich bisher immer so ein bisschen links liegen gelassen hab (weil sie mir halt nicht „wild“ genug erscheint). Oder noch was ganz anderes? Tja, komplizierte Situation irgendwie.

    Mit der Zeit kam ich dann zu der Überzeugung, dass ich trotz allem Promotionsstress nicht auf eine Tour verzichten wollte. Gerade weil es eine stressige Gesamtsituation war fand ich den Gedanken unheimlich reizvoll einfach mal für 2 Wochen Abstand zu nehmen und den Kopf frei zu bekommen. An diesem Punkt muss ich auch noch meinen Eltern danken, die einen großen Teil der Kosten übernommen haben.

    Von meinen Freunden ist dann einer nach den anderen abgesprungen, so dass es zum Schluss wieder auf ne Solotour hinauslief. Und dann siegte die Bequemlichkeit als ich mich erneut für Lappland entschied. Vorteil von Lappland war halt einfach, dass ich die Gegend und die notwendigen Verbindungen prinzipiell kenne und auch die nötigen Karten habe. Für eine neue Gegend wie Schottland müsste ich mich doch etwas intensiver vorbereiten. Und es war ja auch nicht so, dass ich jetzt absolut keine Lust mehr auf Lappland gehabt hätte. Aber wenn schon Lappland, dann wollte ich zumindest eine Gegend durchwandern, in der ich bisher noch nie gewesen bin. Nach einigem Kartenstudium fiel meine Wahl dann aufs Vindelfjäll Naturreservat. Mit einer Fläche von 5600 km2 groß genug also um mich da für 2 Wochen mal ein bisschen austoben zu können.


    Über die Entstehung des Titels
    Bevor es zu Missverständnissen kommt und einige Leute vielleicht denken ich hätte da oben nur rumgechillt und gar nicht gewandert wäre, will ich noch kurz erklären wie dieser vielleicht etwas merkwürdig klingende Titel zustande kam. Natürlich bin ich auch gewandert und fand es auch oft genug nervig, anstrengend und unentspannt.
    Aber als ich vor einiger Zeit mit Vincent und Bernd gemütlich in ner Kneipe aufm Bier zusammen saß und wir über alte Touren geredet haben, meinte ich, dass bei dieser Tour die Grundstimmung im Vergleich zum Vorjahr einfach viel gechillter war. Letztes Jahr hatte ich doch einige kritische Stellen (Pässe, Flussüberquerungen, Blockfelder etc.) wo ich mir zum Teil schon vom Voraus Gedanken über die Durchführbarkeit gemacht habe (und die dann teilweise auch echt haarig waren). Worauf Vincent meinte „Hey, das wäre doch ein guter Titel für Deinen Bericht - Lappland im Bereich des Gechillten“. An dieser Stelle also noch mal ein Dankeschön an Vincent für diese kreative Inspiration.


    Ungefährer Streckenverlauf
    Startpunkt meiner Tour war Stabbfors, Ziel Hemavan. Insgesamt war es also fast eine Rundtour. Anfangs bin ich viel querfeldein und teilweise auf Trampelpfaden gelaufen, später folgte dann ich größtenteils dem nördlichen Kungsleden (zwischen Ammarnäs und Hemevan). Der Routenverlauf kann HIER inklusive Höhenlinien nachvollzogen werden. Eine GOOGLE MAPS ANSICHT ist natürlich auch vorhanden.


    Tag 0, weil nur Anreise (09.08.)
    Der erste Teil der Anreise verlief wieder mit dem Flieger von Hamburg nach Stockholm. Nur nicht wie letztes Jahr Frühmorgens um 7:05 Uhr, sondern entspannt um 13:55 Uhr. Konnte also halbwegs ausschlafen und dann ganz in Ruhe packen. Und während ich letztes Jahr in Stockholm dann übern Arlanda Airpot gehetzt bin um den Anschlussflug nach Gällivare zu erwischen sollte es dieses Mal mit dem Nachtzug nach Umeå weitergehen. Dazwischen hatte ich noch ungefähr 6 Stunden Aufenthalt in Stockholm. Mehr als genug um noch bisschen Essen und Brennspiritus zu einzukaufen.

    Abends habe ich dann noch einen alten Freund aus meiner Zeit als Erasmusstudent getroffen (damals haben wir in Uppsala aufm gleichen Korridor gewohnt). Zusammen haben wir dann ein paar Bierchen getrunken und über alte Zeiten geredet und viel rumgescherzt. Die Zeit verging so wie im Fluge und um 22:50 Uhr nahm ich dann (leicht angetrunken, hehe) den Nachtzug nach Umeå. Noch schnell den Handywecker auf 5:45 Uhr gestellt (Zug sollte um 6:15 Uhr in Umeå ankommen) und mich dann voller Vorfreude schlafen gelegt.


    Warten auf den Nachtzug nach Umeå


    Tag 1 (10.08.)
    Ich wurde wach (draußen war es schon hell), hab nen Blick auf die Uhr geworfen und erstmal einen Riesenschreck bekommen. „Was, schon 8 Uhr??? Wie konnte das sein? Warum hab ich den verdammten Wecker nicht gehört? Und was mache ich jetzt?“. Anschließend wurde ich erneut wach und stellte erleichtert fest, dass es nur ein böser Traum war. Draußen war es noch relativ dunkel und es war erst Viertel nach 3. Ufff, scheinbar nagte die Angst den Bahnhof zu verpennen doch etwas an mir. Um halb 6 bin ich dann endgültig aufgestanden. Draußen zogen endlose Nadelwälder und tiefblaue Seen vorbei, während die Sonne gerade die letzten Reste vom Morgennebel auflöste. Welch wunderschönes Gefühl wieder in Nordschweden zu sein.

    Der Ausstieg in Umeå hat dann auch planmäßig geklappt und um 7 Uhr nahm ich dann den Bus nach Hemavan. Als ich den Busfahrer nach dem Preis fragte, schüttelte dieser nur den Kopf und nuschelte irgendwas davon, dass mit der Kasse etwas nicht OK sei und ich mich deswegen erstmal setzten soll. Na von mir aus gern. Ich hatte jetzt noch 6 Stunden Busfahrt vor mir, außerdem eine große Tüte mit Süßigkeiten und einen Spiegel in dem ich noch einige Artikel lesen wollte (bevor ich ihn dann in Hemavan entsorgte). Sprich es war insgesamt eine sehr angenehme Busfahrt, bei der ich noch etwas Schlaf nachholte und die Landschaft draußen genoss. War schon auch bisschen aufregend die Natur entlang einer mir noch unbekannten Straße zu beobachten.


    Anfahrt im Bus, noch schien die Sonne.


    Das Wetter verschlechterte sich, die Vorfreude stieg aber an.

    Um Viertel nach 1 erreichte der Bus Hemavan. Beim Aussteigen fragte ich den Busfahrer erneut was ich ihm schuldig war und er machte nur eine wegwerfende Handbewegung. Na das war doch mal eine freudige Überraschung. Gegen so ne kostenlose Busfahrt hatte ich mal nichts einzuwenden.
    Gut gelaunt überlegte ich mir, wie es nun weitergehen sollte. Beginnen wollte ich meine Tour im Artfjället. Aber um dahin zu gelangen, standen eigentlich erstmal einige Kilometer Straße aufm Programm. „Aber Moment mal, hab ich durch die Busfahrt nicht nen Haufen Geld gespart? Dann spricht doch eigentlich nichts gegen ein Taxi?“ Gesagt getan, und schon kam ein Taxi vorbei und brachte ich mach Stabbfors (hierbei handelt es sich eigentlich nur um eine verstreute Ansammlung von Häusern entlang einer Schotterstraße).


    So, endlich in Hemavan


    Meine Wanderkarte

    Mittlerweile war es halb 3 als der Fahrer mich abgesetzt hat. Endlich konnte es losgehen. Mein Plan war simpel. Einfach direkt aufsteigen um möglichst schnell über die Baumgrenze ins Kahlfjäll zu gelangen. In gewohnt euphorischer Anfangsstimmung ging es dann los. Die Temperatur war angenehm mild bis kühl, die Mücken haben auch nur mäßig genervt und das Terrain war typischer nordschwedischer Fjällbirkenwald, also auch nicht allzu anspruchsvoll. Sprich ich war hoch motiviert, was sich auch in meinem flotten Aufstiegstempo widerspiegelte. Nach 40 Minuten hatte ich dann bereits die Baumgrenze erreicht (wenn ich da nur an letztes Jahr zurückdenke, wo ich erstmal fast einen ganzen Tag durch Wald laufen musste).

    Die Aussicht konnte sich auch sehen lassen. Unter mir befand sich der Tängvattnet und links davon Hemavan und das Norra Storfjället Massiv. Ich fühlte mich richtig glücklich. Endlich war ich wieder im Kahlfjäll und konnte eine für Lappland so typische Fernsicht genießen. Und das alles bereits nach bereits 40 Minuten. So schnell war ich bei meinen Touren bisher noch nie über die Baumgrenze gekommen. Gut gelaunt lief ich nun weiter in nordwestlicher Richtung um auf ungefähr 850 Metern dann das Höhenniveau zu halten.


    Halb 3, kann losgehen.


    Für ca. 40 Minuten ging es durch Wald...


    ... dann war ich auch schon im Kahlfjäll.

    Jetzt bekam ich aber den Tribut meines raschen Aufstieges zu spüren. Durch das zügige Tempo war ich entsprechend voll geschwitzt. Und hier oben im Kahlfjäll wehte ein kühler Wind und das Wetter begann sich stetig zu verschlechtern. Mir wurde unangenehm kalt in meinen nass geschwitzten Sachen und mit einem Mal war meine Hochstimmung komplett verflogen. Die ersten Regentropfen kamen runter und die Sicht wurde zunehmend schlechter bis die Gegend dann mehr oder weniger komplett im Nebel versank. Eigentlich wollte ich heute noch bis zum nächst größeren See laufen. Ich wusste aber nicht genau ob wie weit der noch entfernt war und ob ich überhaupt auf dem richtigen Höhenniveau war. Um 17 Uhr kam ich dann an einem kleinen Bach vorbei und ich dachte mir „Scheiß drauf“ und hab mein Zelt aufgestellt.


    Ungemütliches Wetter


    Schlechte Sicht, keinen Bock mehr weiter zu laufen.


    Gemütlicher Zeltplatz (naja)

    Allerdings war doch etwas enttäuscht darüber, dass ich heute nur so wenig Strecke geschafft habe. Aber unter den Bedingungen hatte ich gerade einfach keinen Bock mehr. Gekocht habe ich abends dann in der Apsis während ich gemütlich im Schlafsack lag. Komischerweise kam mir da der Gedanke, dass ich so was bei einer Tour in Alaska wegen der Bärengefahr nicht machen könnte. Da hätte ich jetzt draußen unter ungemütlichen Bedingungen in meinen nassen Sachen mein Abendbrot verspeisen dürfen. Zumindest in dem Moment war ich echt glücklich darüber nicht in Alaska sondern in Lappland zu sein.


    Home sweet home...


    Tag 2 (11.08.)
    Wirklich besser ist das Wetter rüber Nacht nicht geworden, aber immerhin hingen die Wolken jetzt etwas höher, so dass ich bezüglich der Orientierung keine Probleme haben würde. Dennoch hab ich mich mit dem Aufbruch etwas schwer getan, so dass ich erst um kurz nach 11 los marschierte. Nach 10 Minuten erblickte ich dann den eigentlich gestern noch angepeilten See. Dann lag ich ja doch gar nicht so schlecht. Ich folgte einem kleinen Bach, stieg ein paar Meter auf und hatte einschließend einen tollen Blick aufs Ruhtjiedurri. Die Berge lagen zwar alle in den Wolken und landschaftlich war die Gegend jetzt eigentlich nicht sonderlich spektakulär aber trotzdem hat es mir irgendwie gefallen. Wahrscheinlich war es gerade dieser raue abweisende Charme der quasi Wildnis ausstrahlte und mich angesprochen hat. Als ich dann auch noch meine erste Rentierherde sah hatte ich nun endgültig das Gefühl wieder in Lappland angekommen zu sein.


    Aufbruch gegen 11 Uhr


    Mein gestriges Tagesziel (eigentlich)


    Blick aufs Ruhtjiedurri


    Erste Rentiersichtung


    Rauhe Schönheit

    Als ich am Ruhtjiejohke ankam, hatten meine Croqs beim Furten ihren ersten Einsatz. In der anschließenden Mittagspause zeigte sich für einen kurzen Moment sogar mal die Sonne. Anschließend ging es zum Rödningsfjället bergauf. Mein Schönwetterplan sah eine Überquerung des Berges vor (mein Schönwetterplan wohlbemerkt). Aufgrund der tief hängenden Wolken entschied ich mich stattdessen dafür den Pass zwischen Rödninsfjället und Båajmatjebaektie zu nehmen. Doof war nur, dass ich selbst den Einstieg zum Pass nicht sehen konnte. Eigentlich würde es nur einmal kurz in die Wolken rein und auf 950 Meter gehen und schwups wäre ich auch auf der anderen Seite wieder draußen.


    Mittagspause mit kurzem Sonnenintermezzo


    Aufstieg zum Rödninsgfjäll, Blick zurück zum Ruhtjiejohke


    Wo geht's denn jetzt zum Pass hinauf?

    Aber wo jetzt einsteigen? In der Hoffnung halbwegs richtig zu liegen bin ich einfach mal auf gut Glück draufloszugehen. Nach etwa einer halben Stunde Nebelwandern kam ich wieder unter die Wolkendecke. Komisch nur, dass die Landschaft anders aussah als erwartet. Wo war denn der See 860? Stattdessen lag vor mir der Abstieg in ein bewaldetes Tal. Das war definitiv falsch. Ich Depp, statt in Ost-West Richtung den Pass zu überqueren bin ich irgendwie in südliche Richtung abgedriftet und über die Rödningsnäset gelaufen. Und nu? Zurückgehen wollte ich nicht. Erstmal wäre das dann wieder son Blindlaufen durch den Nebel gewesen. Und außerdem finde ich es einfach doof umzukehren. Andere Option wäre ins vor mir liegende Tängsvattendalen hinabsteigen. Das wäre aber ein kleiner Umweg, außerdem bedeutete dies auch Mücken und Dickicht. Und darauf hatte ich keinen Bock.


    Rumwandern im Nebel


    Tängsvattendalen voraus, da wollte ich aber eigentlich gar nicht hin.

    Also entschied ich mich für die letzte Möglichkeit, die da hieß direkt übers Rödningsfjället rüber. War zwar Wolkenverhangen, aber wenn ich mich strikt an meinen Kompass halte sollte es von der Orientierung eigentlich klappen (hab ja eben gerade erst gesehen, wie „gut“ so was funktioniert ). Außerdem hatte ich gerade einfach Bock auf eine kleine Herausforderung. Nun ja, bisschen getrübt wurde die Euphorie doch davon, dass der Aufstieg vielleicht etwas zu steil war (ca. 60° Steigungswinkel). Oftmals musste ich meine Hände zur Hilfe nehmen und außerdem trat viel Wasser aus dem Berg, so dass der Boden recht rutschig war und ich mich stark konzentrieren musste keinen Mist zu bauen. Nach etwa einer Viertelstunde hatte ich den schlimmsten Teil geschafft und die Anspannung fiel von mir ab. Im Nachhinein betrachtet eigentlich ne ziemlich lustig-stumpfe Aktion, die aber auch nicht ganz ungefährlich war. Zumindest von einem Abstieg unter solchen Bedingungen würde ich ganz klar abraten (rauf kommt man schließlich immer leichter).


    Anstrengender Aufstieg

    Es ging jetzt auf etwa 1000 m über eine größtenteils steinige Landschaft, die aber gut zu durchlaufen war. Allerdings war der Nebel doch etwas bedrückend. Musste ich Anfangs noch gut gelaunt über meine „Dreistigkeit“ schmunzeln einfach so oben rum abzukürzen, so merkte ich doch wie mir dieses Blindwandern zunehmend aufs Gemüt schlug. Was hätte ich bei gutem Wetter jetzt für ne geile Sicht nach Norwegen zum Røssvattnet und dem Okstindan Massiv gehabt. Stattdessen wusste ich grad nicht einmal wo genau ich mich überhaupt befand. Ständig musste ich meinen Kurs mit dem Kompass korrigieren, weil ich unbewusst wieder leicht nach Süden driftete (wo mich eine netter Abhang erwartet hätte).


    Ziemlich triste Stimmung hier oben.

    Um 18 Uhr hatte er Spuk dann endlich ein Ende, als es spürbar bergab ging und ich auch wieder aus den Wolken raus kam. Als ich den Røssvattnet (immerhin zweitgrößter See Norwegens) erblickte wusste ich auch, dass ich mich diesmal nicht hoffnungslos verfranzt hatte. Trotz des schlechten Wetters war der Anblick auf den See recht erquickend. Dafür wurde ich dann in meiner nächsten Pause erstmal enthusiastisch von den Mücken begrüßt. Wo kamen die eigentlich alle her? Ich hab sie jedenfalls nicht bestellt.


    Endlich wieder aus den Wolken raus


    Blick zum Røssvattnet

    Beim weiteren Abstieg kam ich zu einem kleineren Bach mit recht ordentlicher Strömung. Eigentlich hatte ich keine Lust wieder meine Schuhe auszuziehen und auf meine Croqs umzusteigen, aber noch einigem Suchen nach einer vernünftigen Watstelle kam ich leider nicht drum herum. Was ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wusste war, dass dieses bereits der letzte Bach auf meiner Tour sein sollte den ich mit Croqs furten musste. Am anderen Ufer brauchte ich dann noch etwa ne halbe Stunde um einen passablen Zeltplatz zu finden (entweder war der Boden zu uneben, zu sumpfig oder zu stark mit Sträuchern bewachsen). Um Viertel vor Acht konnte ich dann endlich Feierabend machen. Was für ein Tag, insgesamt ziemlich anstrengend und auch nervlich wieder etwas belastend. Dafür war ich froh, dass ich streckentechnisch ganz gut im Plan lag. Jetzt müsste morgen nur noch das Wetter besser werden und diese ganzen nervigen Mücken verschwinden und alles wäre in bester Ordnung.


    Letzter Bach auf meiner Tour der mit Crocs gefurtet werden musste.


    Uff, endlich fertig für heute


    Tag 3 (12.08.)
    So, nach dem Aufstehen erstmal Inventur gemacht: Wetter? Weiterhin noch stark bewölkt, aber von der Temperatur immerhin milde 10 Grad. Mücken? Immer noch da und überaus hungrig. Stimmung? So na ja… Kurz nach 10 brach ich dann auf. Nachdem ich ein kleines Stück nach Norden marschiert war kam ich an den Grenzstein 215A und habe kurz norwegischen Boden betreten. Weiter ging es über feuchte, teilweise schlammige Wiesen und an einigen toten Lemmingen vorbei. Ja das hat mich echt etwas deprimiert. Letztes Jahr hab noch so viele lebhafte und sympathische Quieker gesehen und nun nur noch halb verrottete Kadaver. Dafür konnte ich mich aber immerhin nicht über zuwenig Mücken beklagen. Nun, ehrlich gesagt hätte ich es lieber anders herum gehabt. Nervig auch, dass die Wolken mal wieder so tief hingen. Beim Aufstieg zum Sjaarethåhke Pass stand ich ab 900 Metern wieder in der Wolkensuppe. Die Landschaft wirkte wieder mal extrem eintönig und der Aufstieg zum Pass zog sich hin und zog sich hin und zog sich hin…


    Grenzstein 215A


    Tja, letztes Jahr fand ich die Lemminge irgendwie cooler.


    Aufstieg zum Pass, die Wolken warten schon.

    Diese Monotonie, kombiniert mit der dazu einhergehenden leichten Unsicherheit die Orientierung nicht zu verlieren (Kompass wurde häufiger benötigt) und die vielen Mücken haben doch sehr auf die Stimmung gedrückt. Teufelskreis, weil ich dadurch natürlich noch langsamer gelaufen bin. Um halb zwei war ich dann endlich auf der Passhöhe (1000 m). Zur Aufheiterung sah ich auch gleich eine größere Rentierherde, die sich aber leider nicht sonderlich nah an mich rangetraut hat. Leider sollten das auch schon die letzten Rentiere sein, die ich auf dieser Tour zu Gesicht bekam. Ich frage mich wirklich, warum die sich im später Verlauf der Tour alle vor mir versteckt haben???


    Kurz unterhalb der Wolkendecke


    Passhöhe auf 1000 Metern


    Leider meine letzten Rentiere bei dieser Tour

    Endlich lichtete sich der Nebel und ich bekam wieder etwas von der Landschaft zu sehen. Tat echt gut dieses Gefühl aus der Wolke raus zu sein. Landschaftlich war es jetzt eigentlich nicht sonderlich spannend. Ein Tal, dessen Hauptstrom von mehreren kleinen Bächen gespeist wird, umgeben von ein paar Hügeln, deren Gipfel in den Wolken verschwanden. Und dennoch empfand ich es als den bisher schönsten Anblick auf dieser Tour. Auch wenn die nächste Straße nur 13 km (Luftlinie) entfernt war, hatte ich doch das Gefühl mitten im Nirgendwo zu stehen. Ein bisschen fühlte es sich an wie Sarek im Kleinformat. Irgendwie gefiel mir dieses weite, offene Tal mit seinen vielen kleinen Bäche und den kahlen Hügeln mit den vereinzelten Schneeresten.


    Endlich wieder bisschen Aussicht, war doch gar nicht so schlecht.

    Frisch ausgeruht und gestärkt durch die Mittagspause ging es nun ins Tal herab. Übers Terrain konnte ich mich echt nicht beschweren. Genauso wenig darüber, dass der Vualtasjejohke problemlos trockenen Fußes gefurtet werden konnte. Der anschließende Anstieg zum See 922 ging auch recht gut und flott vonstatten. Ich merkte richtig wie mir das Wandern durch diese schöne Tundralandschaft großen Spaß bereitete. Nach dem ich den See 922 passiert habe ging es nun über eine leicht monoton erscheinende Hochebene (das Tal vorher fand ich irgendwie schöner) langsam wieder bergab. Mittlerweile waren sogar Stellen von blauem Himmel zu sehen und hin und wieder hab ich auch nen Sonnenstrahl abbekommen. Im Tal konnte ich schon den lang gestreckten Över Uman erblicken und freute mich über diesen kleinen Wetterumschwung und über diese landschaftliche Abwechslung.


    Vualtasjejohke


    Blumenwiese beim Aufstieg


    Njiaarkejaeevri


    Blick zum Över Uman, jetzt kam auch mal die Sonne raus.

    Was mich allerdings demotivierte war der noch vor mir liegende Abstieg. Mittlerweile war es bereits 18 Uhr und ich wollte noch etwa 6 km zurücklegen (hier oben gab es keine schönen Zeltplätze und ich hatte den Ehrgeiz unten am See zu übernachten). Nur hat sich jetzt doch eine gewisse Erschöpfung breit gemacht, die auch daher kam, dass meine Fußsohlen ordentlich weh taten (war schon bei früheren Touren öfters ein Problem bei längeren Etappen, ich glaub ich sollte mir mal weichere Inletts zulegen).


    Tja, hatte leider noch ein bisschen Weg vor mir.

    Gegen 19 Uhr erreichte ich dann den Waldrand und kam kurze Zeit später an der zurückgelassenen Samensiedlung Gausjösjön vorbei. Die grüne Landschaft, die wärmende Sonne sowie der Anblick auf den schönen Över Uman haben mir dann noch mal einen kleinen Motivationsschub verliehen. Zumal ich mir sagte einfach die nächst besten Stelle zum Zelten zu nehmen. Das dauerte allerdings noch ein bisschen, bevor ich kurz vor der ersten Brücke, um 20 Uhr endlich einen passenden Zeltplatz mit schönem Seeblick gefunden habe. Ufff, das wurde aber auch mal Zeit. Erleichtert baute ich mein Zelt auf und genoss meine Nudeln.


    Am Över Uman, da kommt doch wieder Freude auf.


    Verlassene Samensiedlung Gausjosjön, jetzt so ne Art Freilichtmuseum


    Zeltplatz mit Seeblick


    Für den kleinen Durst zwischendurch

    Das Tolle an meinem Zeltplatz war, dass er an einer recht schmalen Landzunge lag. So bin ich dann abends nach dem Essen ans Nordufer des Sees gegangen, wo ich dann noch einen malerischen Sonnenuntergang beobachten konnte. Das tat sooo gut. Nachdem ich seit Beginn der Tour nur schlechtes bis mäßiges Wetter hatte konnte ich mich nun ins weiche Ufergestrüpp setzen und die letzten Sonnenstrahlen des Tages samt der wunderschönen Dämmerung genießen. Endlich mal wieder so ein super gechillter Moment in Ruhe und Frieden, so wie ich es von Lappland kenne und liebe. Einziges Manko war die nahe gelegene E12 (auch blå vägen genannt) wo gelegentlicher Autolärm mir klar machte, dass die Zivilisation hier nicht allzu weit weg war. Andererseits würde es ohne die Straße wohl auch gar nicht die beiden Brücken (über die ich morgen rüber wollte) geben und ich hätte meine Tour nicht hier entlang gelegt und könnte somit gar nicht diesen tollen Sonnenuntergang bewundern. Letztendlich alles müßige Spekulation, ich beschloss einfach mich an dem zu erfreuen was ich gerade hatte und das war wunderschön.


    So, schnell noch ans Nordufer um die Abendsonne zu genießen.


    Ja das nenne ich doch mal einen anständigen Sonnenuntergang.


    Sogar ein klitzekleiner Strand war vorhanden.


    Entspannung pur


    Viertel nach 9, hätt heut Mittag nicht gedacht noch so nen tollen Sonnenuntergang zu erleben.


    Das wars jetzt erstmal fürn Anfang. Später gibts dann mehr.
    Zuletzt geändert von Mortias; 06.06.2021, 19:48. Grund: Bildverlinkungen geändert

  • Prachttaucher
    Freak

    Liebt das Forum
    • 21.01.2008
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

    Fein, ein Bericht von einer mir (noch) unbekannten Gegend. Tolle Bilder mit Abendsonne zum Schluß - das würde auch jeden Wasserwanderer freuen.

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    • berniehh
      Alter Hase
      • 31.01.2011
      • 2626
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      #3
      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

      Eine hübsche Gegend!
      Dein Bericht fängt ja schon gut an
      www.trekking.magix.net

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      • efbomber
        Erfahren
        • 23.08.2010
        • 228
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        #4
        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

        Spitze! Der Bericht hat mich gerade wieder runter gebracht, in meiner verspäteten Mittagspause. Genau das Richtige zum Entspannen!

        Nur schade mit dem Nebel da oben. Das, was man auf den Fotos sehen kann, lässt auf eine richtig schöne Gegend schließen. Da kann ich deinen Verdruss über diesen Umstand echt gut nachvollziehen. Aber klasse, wie du dich da "durchbeist" und dir einfach kleine Ziele zur Motivation steckst.
        Das Problem mit schmerzenden Fußsohlen kenne ich auch, stellt sich aber immer erst nach ein paar Tagen ein. Ganz schlimm wird es, wenn man dauernd schräg am Hang läuft

        Mal gucken wie lange du diesmal brauchst um fertig zu werden
        Aber nur nicht hetzen! Die Qualität entschuldigt die Wartezeit

        Gruß
        David

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        • Mortias
          Fuchs
          • 10.06.2004
          • 1264
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

          Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
          Nur schade mit dem Nebel da oben. Das, was man auf den Fotos sehen kann, lässt auf eine richtig schöne Gegend schließen. Da kann ich deinen Verdruss über diesen Umstand echt gut nachvollziehen.
          Ja der Nebel war echt nervig, vor allem weil ich die ersten drei Tage nur son Wetter hatte. Hätte ich gleich zu Anfang erstmal schöneres Wetter gehabt, hätte mich der Nebel weniger gestört. Aber so hatte ich irgendwie den Eindruck als hätten sich die Wolken da dauerhaft festgesetzt und würden gar nicht mehr weichen. Fand es auch deswegen schade, weil ich eigentlich dachte "Toll, da läufst du mal durch ne Gegend die hier im Forum nicht so bekannt ist und kannst die Landschaft sozusagen als Erster hier präsentieren und dann ist alles so Wolken verhangen." Aber glücklicherweise wurde das Wetter dann noch etwas besser.


          Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
          Das Problem mit schmerzenden Fußsohlen kenne ich auch, stellt sich aber immer erst nach ein paar Tagen ein. Ganz schlimm wird es, wenn man dauernd schräg am Hang läuft
          Bei mir ist das meistens umgekehrt. Nach einer Woche läuft es sich meist deutlich leichter und die Fußsohlen schmerzen nicht mehr so doll. Weiterer Faktor ist die Schwierigkeit der Strecke. Ist das Terrain anspruchsvoll und das Laufen anstrengend merke ich die Fußsohlen weniger als wenn ich gechillt einem leichten Pfad folge und dann sozusagen mehr Möglichkeiten habe mich auf meine schmerzenden Fußsohlen zu konzentrieren.


          Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
          Mal gucken wie lange du diesmal brauchst um fertig zu werden
          Aber nur nicht hetzen! Die Qualität entschuldigt die Wartezeit
          Tjaa, also da ich den Tag über fast nur damit beschäftigt bin an meiner Dissertation zu schreiben gibt es dann doch Abende an denen meine Motivation noch am Reisebericht weiter zu schreiben etwas eingeschränkt ist. Rechne also nicht mit einer allzufrühen Fertigstellung. Aber was ich versprechen kann ist dass ich hart daran arbeiten werde, DASS der Bericht dann eines Tages fertig wird (kommt ja leider hin und wieder vor, dass einige Berichte nicht zu Ende geschrieben werden).

          Kommentar


          • efbomber
            Erfahren
            • 23.08.2010
            • 228
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
            (kommt ja leider hin und wieder vor, dass einige Berichte nicht zu Ende geschrieben werden).
            Ich schätze dich mal so ein, dass du den Bericht nicht nur zu unserem Vergnügen schreibst, sondern auch ein Stück weit für dich selbst und du somit ganz gewissenhaft für die Fertigstellung Sorge tragen wirst

            Kommentar


            • Mortias
              Fuchs
              • 10.06.2004
              • 1264
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

              Gute Einschätzung.

              Kommentar


              • Mika Hautamaeki
                Alter Hase
                • 30.05.2007
                • 4006
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                Das Sonnenuntergangsphoto ist genial. Freue mich schon auf die Fortsetzung!
                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                A. v. Humboldt.

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                • OttoStover
                  Fuchs
                  • 18.10.2008
                  • 1076
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                  Nice area and nice pictures, even though you have had little luck with the weather so far . I have been a bit north of these mountains in Okstindane and around Grasvatnet some years ago. I am too waiting for the contiuation of the report.
                  Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                  Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                  • Mortias
                    Fuchs
                    • 10.06.2004
                    • 1264
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                    Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                    Nice area and nice pictures, even though you have had little luck with the weather so far . I have been a bit north of these mountains in Okstindane and around Grasvatnet some years ago.
                    Well the first plan for my trip included also a tour around the Okstindane fjell, but unfortunately I had not enough time for this. It is a very beautiful massif and fortunately I could see it the next day.

                    Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                    I am too waiting for the contiuation of the report.
                    Maybe this evening or night...

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                    • Mortias
                      Fuchs
                      • 10.06.2004
                      • 1264
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                      #11
                      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                      Wie versprochen jetzt die Fortsetzung…

                      Tag 4 (13.08.)
                      8 Uhr morgens, gerade aufgestanden, ausm Zelt rausgeschaut und nichts gesehen. Landschaft komplett im Nebel verschwunden, na toll. Bei so einer nicht vorhandenen Sicht würde mein heutiger Abschnitt, der fast nur querfeldein durch offenes und weites Gelände gehen sollte, ja nicht gerade sonderlich spaßig werden. Zum Glück hatte das Wetter ein Einsehen mit mir und Schritt für Schritt bemühte sich die Sonne die Wolken aufzulösen, bis ich dann um Viertel nach 10 bei strahlend blauem Himmel starten konnte. Gute Laune, ich komme.


                      20 nach 9, noch was es ziemlich nebelig.


                      10 Uhr, so gefiel es mir doch schon weitaus besser.


                      Endlich mal richtiges Sommerwetter

                      Nach einem kurzen Weg über die zwei Brücken kam ich an die E12 der ich etwa 10 Minuten bis zum Ortseingang von Strimasund folgte. Für lappländische Verhältnisse herrschte ein recht reger Verkehr, so dass ich froh war als es endlich wieder in die Büsche ging. Es folgte ein etwa 150 m hoher Aufstieg über die Baumgrenze. Dabei wurde ich auch wieder von etlichen Insekten umschwirrt. Schon wieder Mücken? Nein, diesmal waren es glücklicherweise nur harmlose Fliegen. Sie summten zwar laut und nervten etwas, aber sie hatten immerhin nicht die lästige Angewohnheit mich zu pieksen. Der Waldabschnitt selbst hat mir sehr gefallen. Durch die vielen Blumen und saftigen hohe Gräser, gepaart mit dem tollen Sommerwetter, strahlte dieser Wald eine richtige Lebensfreude aus.


                      Auf der E12, dem blå vägen


                      Wunderschöner Waldabschnitt

                      Oberhalb der Baumgrenze gönnte ich mir dann eine kleine Pause mit einem klasse Ausblick auf den blau glänzenden Gaske Upmeje. Was für ein Anblick, und dazu noch dieses Wetter. Wirklich so absolut gar kein Vergleich zur tristen Stimmung der vorigen Tage. Mein Plan sah jetzt eigentlich vor auf etwa 850 m um das Södra Brandsfjället herumzugehen. Aber dann schaute ich mir den Berg mal genauer an. Sonderlich hoch und schwer sah der Aufstieg eigentlich nicht aus. Und wenn es schon hier so schön war, wie geil wäre es dann erst aufm Gipfel? Hmmm, eigentlich sprach nun wirklich mal so gar nichts dagegen. Höchstens die Tatsache, dass ich dadurch mit meiner Tagesetappe eventuell nicht so weit komme. Aber mein Tourenplan war eh sehr entspannt ausgelegt. Also los geht’s.


                      Kleine Pause mit Blick auf den Gaske Upmeje


                      Södra Brandsfjället, sieht echt verlockend aus.

                      Hoch euphorisch begann den Aufstieg. Ich verspürte wieder dieses Kribbeln, diesen Ehrgeiz sich anzustrengen, weil ich schon ahnte, dass mich Grandioses als Belohnung erwarteten würde. Nach 20 Minuten legte sich diese Euphorie wieder als ich dann doch begann langsam ins Keuchen zu kommen. Schlauerweise bin ich einfach auf dem direktesten Weg aufgestiegen, was nicht immer zwangsweise auch der am wenigsten steilste ist. Vom Terrain an sich lief es sich super (grasiger Boden durchsetzt von großen Granitplatten). Aber von weitem Weg sah der Aufstieg irgendwie leichter und kürzer aus. „Da, nur noch über diese eine Hügelkuppe, dann sollte ich es geschafft haben. Oh Schade, doch noch nicht ganz oben, aber die nächste Kuppe, die ist es dann hoffentlich…“ Dieses Spiel zog sich leider recht lange hin, so dass ich schon fast das Gefühl hatte als wolle der Berg seinen Schabernack mit mir treiben. Dann endlich, nach anstrengenden 85 Minuten, war ich oben, auf 1112 Metern. Ein kräftiger Wind wehte hier, was meine durch geschwitzte Kleidung durchkühlte, aber das war mir gerade ziemlich egal, da der Ausblick einfach nur atemberaubend schön war.


                      Herrliche Aussicht beim Aufstieg zum Södra Brandsfjället.


                      War ziemlich anstrengend, aber immerhin hat mich ne dicke Fliege begleitet.


                      Letzte Wasserquelle vorm Gipfel


                      Geschafft, endlich oben.

                      Im Westen dominierte der strahlend blaue Gaske Upmeje, eingebettet in eine moderate Hügellandschaft. Im Süden fiel mein Blick aufs Artfjället und das auf norwegischer Seite liegende unheimlich fotogene Okstindane Massiv mit seinen schroffen Hängen und ausgedehnten Gletschern. Im Osten sah ich das Norra Storfjället Massiv mit seinem höchsten Gipfel, den Norra Sytertoppen. Da wollte ich zum Ende meiner Tour ja auch noch hoch. Nur nach Norden hin war der Ausblick nicht ganz so spektakulär, da weitere Nebengipfel sowie das Norra Brandsfjället die Aussicht weitgehend blockierten. Aber das war mir im Moment grad relativ egal, da ansonsten die Aussicht einfach mal wieder viel beeindruckender war als ich es mir vorher vorgestellt habe. Dieser Aufstieg hat sich definitiv gelohnt!!!


                      So, jetzt mal ein paar Bilder vom Gipfel. Zuerst ein kleiner Panorama Rundblick (bei Panoramabildern immer Doppelklick aufs Bild für eine vergrößerte Ansicht)


                      Blick nach Westen zum Gaske Upmeje und dem Grasfjellet


                      Blick nach Süd-Westen ins Artfjället und zum Okstinden


                      Blick nach Süden zum Norra Storfjället Massiv (wo ich zum Ende der Tour noch vorbeikommen sollte).


                      Das überaus fotogene Okstindane Gebirgsmassiv in Norwegen. Bei guter Sicht hätte ich es bereits am Vortag bewundern können.


                      Konnte einfach nicht genug bekommen von dieser Landschaft, deshalb noch ein kleines Panoramabild zum Schluss.

                      Die halbe Stunde Pause da oben nutze ich natürlich auch um haufenweise Fotos zu schießen und um zu versuchen mich an dieser Landschaft satt zu sehen. Hat zwar nicht ganz geklappt, aber irgendwann wollte ich mich dann doch wieder an den Abstieg machen. Runter ging es am Osthang mit Zielrichtung zum Lilla Brandsvattnet. Ich war super gelaunt, hatte leicht zu laufendes Terrain und auch endlich mal einen ungehinderten Blick nach Norden. Bereits 45 Minuten später erreichte ich den See. Einladend reflektierte das Wasser die Mittagssonne, so das sich gar nicht anders konnte als mich hier niederzulassen und gemütlich mein Mittagessen zu verspeisen und ein Schläfchen zu machen. Das nenne ich wirklich Urlaub. So gerne ich auch wandere und mich in der freien Natur bewege, ohne solche Pausen würde mir die ganze Sache sicherlich nur halb soviel Spaß bereiten.


                      Moorschneehühner, ausnahmsweise sind die mal nicht sofort hektisch weggeflattert.


                      Beim Abstieg in nord-östlicher Richtung


                      Namenloser Bach mit superfrischem Trinkwasser


                      Lilla Brandsvattnet


                      Welch ein traumhafter Platz für meine Mittagspause

                      Gut erholt ging es nun weiter bergab in die Talsenke. Die Vegetation wurde wieder vielfältiger, was den Nachteil hatte dass mir nun mehr Sträucher im Weg waren. Außerdem waren die Mücken jetzt auch wieder in absoluter Höchstform. Sobald ich stehen blieb piekste es irgendwo. Und mein Deet hatte ich nach dem Auftragen bereits später 5 Minuten weg geschwitzt. So viele Mücken hatte ich hier noch nie im August. Das lag sicherlich auch daran, dass der Sommer dieses Jahr ungefähr 3 Wochen verspätet war. Im Tal kam ich durch einen kleinen Birkenwald und musste unter einem Rentierzaun durchkriechen, bevor es wieder bergauf und aus dem Wald heraus ging. Dabei konnte ich ein langes Stück über eine nicht mehr ganz so feuchte Sumpfwiese laufen. Das war echt angenehm, da der Boden schön weich war und keinerlei Hindernisse im Weg waren.


                      Überaus einladende Landschaft


                      Sehr Mückenfreundliche Gegend (leider)


                      Kleiner Waldabschnitt in der Talsenke


                      Angenehm zu laufende Sumpfwiese

                      Ich stieg noch auf ungefähr 850 Metern auf bis ich an einem wunderschönen Bach ankam. Es war zwar „erst“ 18 Uhr und eigentlich sah mein Plan vor noch etwa 2 km weiter zum nächsten See zu laufen, aber heute wollte ich auch mal ein bisschen den Abend in Ruhe genießen und eine kleine Wasch Session einlegen. Glücklicherweise war der Bach an einigen Stellen tief genug um nicht nur die Klamotten zu waschen, sondern auch um mich selbst reinzulegen. Tat echt gut, mich nach 5 Tagen mal wieder richtig sauber zu fühlen.


                      Wieder oberhalb der Baumgrenze


                      Herrlich gelegener Zeltplatz


                      Bei solchen Bedingungen macht das Kochen doch gleich mal viel mehr Spaß.

                      Nach dem Abendessen bin ich anschließend ein bisschen spazieren gegangen um noch einige Bilder zu machen und um einfach die Landschaft zu genießen. Auch wieder so ne Sache, die ich bei solchen Wanderurlauben liebe. Einfach ein bisschen entspannt durch die Gegend latschen und zusehen wie die Abendsonne ihre letzten Strahlen auf die umliegenden Hügel schickt, deren Gipfel dadurch rötlich aufleuchten. Dazu dann die Stille genießen und das Gefühl haben in absoluter Harmonie mit der Natur zu stehen und dieses als Geschenk wahrnehmen zu können. Lediglich die vielen Mücken haben diese tolle Abendstimmung dann doch noch etwas getrübt.


                      Was wäre so ein Wanderurlaub nur ohne solche entspannten Abende mit intensivem Landschaftsgenuss?


                      Skaptsvuöbmie Hochebene


                      Blick nach Süden, irgendwo hinter den Bergen liegt Hemavan


                      Letzte Sonnenstrahlen für heute


                      21 Uhr 20, das Ende eines herrlichen Tages.


                      Tag 5 (14.08.)
                      So wie es gestern aufhörte ging es heute Morgen weiter. Sonnenschein, blauer Himmel und eine warme Lufttemperatur versprachen, dass es wieder ein schöner Tag werden würde. Bei meinem Aufbruch um 10 vor 10 waren zwar einige Wolken aufgezogen, aber das störte mich ganz und gar nicht. Vielmehr freute ich mich darüber teilweise im Schatten der Wolken laufen zu können, und dadurch zu einer kleinen Abkühlung zu gelangen. Ich stieg nun weiter die Hochebene hinauf und kam an mehreren kleinen Seen vorbei bis ich hinterm Gueletsjavrrie auf einen Trampelpfad traf. Wobei es sich eher um Quad Spuren statt um einen normalen Trampelpfad handelte. War aber ganz nett wieder einem Weg zu folgen, machte aber in diesem Fall eigentlich keinen Unterschied, da der leicht moosige Grasbewachsene Boden angenehm fest und eben war.


                      Wieder schönes Wetter, angenehmerweise aber mit paar Wolken


                      Gueletsjavrrie


                      Was doch so alles als "Trampelpfad" durchgeht.

                      Es ging jetzt auf 1000 Meter rechts am Gueletstjåhkka vorbei. Auf der anderen Seite hatte ich wieder mal eine sehr angenehme Fernsicht. Eine weite, flache Hügellandschaft lag vor mir, so richtig Lappland typisch, einfach herrlich. Aber jetzt war auch erstmal Kartenstudium angesagt. Von der Orientierung her ist so eine offene Landschaft immer etwas schwerer als wenn man einem scharf eingeschnittenen Tal folgt oder markante Gebirgszüge vor sich hat. Ich folgte zwar einem Trampelpfad, aber ich hab aus Erfahrung gelernt, dass dieser auch schnell wieder verschwinden kann und es deshalb schön nützlich ist nicht allzu planlos umher zu laufen. Außerdem macht es mir auch einfach unheimlich Spaß die Landschaft anhand der Karte nachzuvollziehen.


                      Ausblick von der Gueletstjåhkka Passhöhe Richtung Norden


                      Bei so einem Ausblick gönne ich mir doch gerne ein Päuschen.

                      Nach kurzer Pause ging es dann ungefähr 200 Meter zum Gaahpsjavratje bergab. Der Abstieg war erstaunlich leicht, da bin ich teilweise eher gehüpft als gelaufen. So ein dankbares Terrain gibt es leider nicht allzu häufig, aber ich war echt happy es hier anzutreffen. Der Pfad machte nun eine Rechtskurve und führte wieder leicht bergauf. Dabei bemerkte ich, dass die Landschaft um mich herum bestand wirklich nur aus Gras bestand. Keine Sträucher, Heidekraut, Moose, Geröllhalden, Tussocks oder sonst was, sondern nur weite saftige grüne Wiesen. Ich war zwar noch nie in Irland, aber so in etwa stelle ich mir die Landschaft dort vor. Das Wandern hier war wirklich ein reinstes Vergnügen. Leichtes Terrain, schönes Wetter, kaum Mücken und ein gut zu folgender Quad-Spuren Pfad. Das war wirklich mal Lappland im Bereich des Gechillten.


                      200 Meter super angenehmer Abstieg zum Gaahpsjavratje


                      Gaahpsjavratje


                      Sanfte Graslandschaft mit gut zu folgendem Quad-Spuren "Trampelpfad", einfach herrlich.


                      Irland? Nö Lappland (im Bereich des Gechillten )

                      Die Mittagspause geriet heute auch wieder entsprechend lang und erholsam. Fast schon hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich es mir so gemütlich und bequem machte. Aber mal ehrlich, wer weiß schon wie lange das Wetter und die Landschaft so bleiben, da wäre ich doch ziemlich dämlich wenn ich das jetzt nicht entsprechend auskosten würde. Nach einer guten Stunde ging es weiter durchs Grasland über eine hochebenartige Landschaft, bis es dann beim Abstieg zur Samensiedlung Ältsvattnet wieder recht steil bergab ging. Hier lief nun ein regelrechtes Netz an deutlich erkennbaren Quad-Wegen zusammen. Nicht sonderlich schön anzuschauen, aber irgendwie müssen die Samen ja auch über die Runden kommen und ihre Güter und so ins Fjäll transportieren. Getroffen hab ich hier aber niemanden. Überhaupt bin ich bisher noch kaum jemanden begegnet. Im Artfjället habe ich am 2ten Tag abends ein Zelt in etwa 100 m Entfernung gesehen und am Lilla Brandsvattnet zwei andere Wanderer samt Hund (aber auch nicht in Grußdistanz). Ansonsten war ich bisher komplett alleine gewesen und konnte wirklich mal genießen was Einsamkeit bedeutet.


                      Und wieder eine überaus angenehme Mittagspause, so mag ich es.


                      Hier noch mal ein Blick zurück auf diese traumhaft angenehme Landschaft.


                      Abstieg zur Samensiedlung Ältsvattnet


                      Hmm, welche Brücke ist da ich wohl vertrauenserweckender?

                      Nachdem ich die (stabilere) Brücke übern Ältsån überquert hatte ging es jetzt wieder querfeldein bergauf (den laut Karte vorhandenen Trampelpfad hab ich nicht gefunden). Hier wuchs auch wieder Heidekraut und sonstige Gestrüpp, was das Vorankommen erschwerte. Außerdem sind die Mücken mittlerweile wieder sehr aktiv geworden. In Kombination mit dem warmen Wetter wurden die 150 Höhenmeter Aufstieg echt anstrengend. Vor mir lag nun auf ein schönes Tal mit einem seichten Fjällbirkenwald und abgerundeten Hügeln. Irgendwie typisch Vindelfjäll fand ich. Noch einmal hieß es nun wieder in die Talsohle herab und anschließend auf der anderen Seite wieder aufsteigen.


                      Ältsån, mit Blick nach Süden


                      Jetzt ging es auch wieder querfeldein durch anspruchsvolleres Terrain. Dafür hatte ich aber eine schöne Sicht auf den Övre Ältsvattnet.


                      Auf der nächsten Passhöhe, Blick zurück


                      Blick ins nächste Tal, irgendwie typisch Vindelfjäll diese Landschaft

                      Um 18 Uhr erreichte ich dann den Esmesjavrrie. Das sah doch mal nach einem einladenden Plätzchen aus. Perfekt auch um endlich mal ein richtiges Bad zu nehmen. Leider war aber das Ufer ziemlich zugewachsen, so dass es überhaupt schwer war einen vernünftigen Zugang zum See zu finden. Als ich mich dann nach dem Bad im kalten Wasser abtrocknen wollte wurde ich bereits volle Breitseite von den Mücken attackiert. Echt ätzend, so hab ich mir das aber nicht vorgestellt. Hab anschließend sogar überlegt im Zelt zu kochen und Abendbrot zu essen. Aber irgendwie erschien mir das bei dem Wetter und dieser Umgebung doch ein bisschen unangebracht.


                      Zeltplatz am Esmesjavrrie


                      Renvaktarstuga am anderen Ufer

                      Nach dem Essen hab ich wieder einen kleinen Verdauungsspaziergang gemacht (wurde langsam zur Gewohnheit). Bin etwa 100 Meter einen Vorgipfel vom Esmestjåhkka hochgestiegen um mich dann über einen herrlichen Ausblick zu freuen. Wieder einmal (jaja ich wiederhole mich) konnte ich mit wenig Anstrengung eine tolle Fernsicht erleben und mich an der untergehenden Sonne erfreuen. Perfekt wäre es jetzt gewesen wenn ich mich einfach mal hätte hinsetzen können um wirklich in Ruhe die Landschaft auf mich wirken zu lassen und die Stille zu genießen. Nur leider war ich dank der Mücken quasi gezwungen ständig in Bewegung zu bleiben um nicht zerstochen zu werden. Und von Stille konnte ich bei dem Gesumme leider auch nicht reden. Aber dennoch, es war ein herrlicher Abend und ich konnte eine wunderschöne Landschaft bewundern. Ich war schlicht und einfach unheimlich dankbar dafür so was erleben zu können.


                      Ausblick während des Aufstieges auf den Vorgipfel vom Esmestjåhkka


                      Nach 15 Minuten dann auch schon oben.


                      Jetzt hieß es wieder Landschaft bewundern und Aussicht genießen.


                      Panoramablick in südliche Richtung


                      Fernsicht nach Norden


                      Einfach herrlich diese Dämmerung


                      20 nach 9, die Sonne verschwand langsam und die Mücken nervten immer mehr. Somit Zeit um wieder abzusteigen.


                      Abendstimmung am Esmesjavrrie


                      Das hat doch wieder Spaß gemacht. War zwar viel Aufwand, besonders wegen der vielen Bilder, aber das war es mir doch mehr als wert. Am Wochenende werde ich wahrscheinlich nicht allzu viel Zeit (bzw. Lust) aufs Schreiben haben. Deswegen wie immer: Fortsetzung folgt, aber es wird ein wenig dauern.
                      Zuletzt geändert von Mortias; 20.06.2021, 16:40. Grund: Bilderverlinkungen geändert

                      Kommentar


                      • efbomber
                        Erfahren
                        • 23.08.2010
                        • 228
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                        Feeeernweeeeeeeeh

                        Aber richtig tolle Gegend! Das Wetter hat sich ja zum Glück zum Guten gewendet (vorerst? ) Freut mich sehr für dich
                        Die Bilder sind echt gut und ich bin neidisch, dass du darauf weitaus fotogener rüberkommst als meine Wenigkeit

                        Dein Wanderstil entspricht aber auch irgendwie dem meinen, vielleicht fällt es mir deshalb besonders leicht mich mit deinen Reiseberichten zu identifizieren. Freu mich schon auf mehr!

                        Die Mücken sind natürlich nervig, aber einfach einreden, dass die das Naturerlebnis "intensivieren"

                        PS: für deinen Begleiter, die dicke Fliege

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                        • Kroax
                          Gerne im Forum
                          • 15.03.2010
                          • 71
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                          Hi,

                          wann gehts wieder dort hin?
                          Bist lieber alleine unterwegs oder kann man sich anschließen? Bin ebenfalls begeistert vom Norden, würde aber gerne in einer Zeit hin, wo ich dann hoffentlich endlich mal Polarlichter sehen kann

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                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1264
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                            Zitat von Kroax Beitrag anzeigen
                            Hi,

                            wann gehts wieder dort hin?
                            Bist lieber alleine unterwegs oder kann man sich anschließen? Bin ebenfalls begeistert vom Norden, würde aber gerne in einer Zeit hin, wo ich dann hoffentlich endlich mal Polarlichter sehen kann
                            Also wann ich nächstes Mal nach Lappland fahre weiss ich noch nicht genau. In der Regel überlege ich erst so im Frühling wo ich denn im Sommer hin will. Zumindest habe ich es die letzten Jahre immer so gemacht. Bezüglich Allein unterwegs oder in Begleitung bin ich ebenso spontan. Die letzten Jahre hat es sich halt einfach so ergeben dass ich Solo gelaufen bin. Polarlichter kannst Du (mit Glück) bereits ab Anfang September bei klarem Himmel sehen (ist aber keine Garantie, im Zweifelsfall wäre da wohl der Winter die bessere Reisezeit für). Ist ein wunderschöner Anblick, habs selbst auch schonmal erlebt. Und hätte eigentlich auch mal wieder Lust die nochmal zu bewundern.

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                            • Kroax
                              Gerne im Forum
                              • 15.03.2010
                              • 71
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                              #15
                              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                              Also wann ich nächstes Mal nach Lappland fahre weiss ich noch nicht genau. In der Regel überlege ich erst so im Frühling wo ich denn im Sommer hin will. Zumindest habe ich es die letzten Jahre immer so gemacht. Bezüglich Allein unterwegs oder in Begleitung bin ich ebenso spontan. Die letzten Jahre hat es sich halt einfach so ergeben dass ich Solo gelaufen bin. Polarlichter kannst Du (mit Glück) bereits ab Anfang September bei klarem Himmel sehen (ist aber keine Garantie, im Zweifelsfall wäre da wohl der Winter die bessere Reisezeit für). Ist ein wunderschöner Anblick, habs selbst auch schonmal erlebt. Und hätte eigentlich auch mal wieder Lust die nochmal zu bewundern.
                              Na dann nix wie hin
                              Als gebürtiger Bremer werde wohl gut mit einem Hamburger klar kommen So sehr haben mich die Österreicher dann doch nicht nicht verdorben.

                              Wie siehts denn bei dir so im März oder April aus? Da ist ja auch schon eine normale Tag/Nacht Teilung und die Chance auf Polarlichter sollte dadurch ja gegeben sein, oder?!

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                              • Mortias
                                Fuchs
                                • 10.06.2004
                                • 1264
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                                #16
                                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                Zitat von Kroax Beitrag anzeigen
                                Na dann nix wie hin
                                Als gebürtiger Bremer werde wohl gut mit einem Hamburger klar kommen So sehr haben mich die Österreicher dann doch nicht nicht verdorben.
                                Da kann ich nur sagen, dass ich, obwohl gebürtiger Hamburger, beim Fußball überzeugter Werder Bremen Fan bin.

                                Zitat von Kroax Beitrag anzeigen
                                Wie siehts denn bei dir so im März oder April aus? Da ist ja auch schon eine normale Tag/Nacht Teilung und die Chance auf Polarlichter sollte dadurch ja gegeben sein, oder?!
                                Ufff, ja Tage sind da schon lang genug und Polarlichter sieht man bei klarem Himmel dann sicherlich auch noch, nur irgendwie ist es mir zu dem Zeitpunkt etwas zu kalt da oben. Für eine Wintertour in Lappland fehlt mir bisher doch etliches an (teurer) Ausrüstung und notwendiger Erfahrung.

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                                • jannemann
                                  Anfänger im Forum
                                  • 01.03.2008
                                  • 31
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                  Hammer!!
                                  Hast du eine grobe Ahnung, was du ohne Ausruestung fuer die Reise gezahlt hast?
                                  Ich habe so ziemlich das gleiche fuer den naechsten Sommer vor, also muss ich noch Daten sammeln.

                                  Die Bilder (vor allem der Sonnenuntergang) sind super!
                                  Ich liebe meine neue "Lücke im Lebenslauf"

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                                  • Mortias
                                    Fuchs
                                    • 10.06.2004
                                    • 1264
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                    Zitat von jannemann Beitrag anzeigen
                                    Hammer!!
                                    Hast du eine grobe Ahnung, was du ohne Ausruestung fuer die Reise gezahlt hast?
                                    Ich habe so ziemlich das gleiche fuer den naechsten Sommer vor, also muss ich noch Daten sammeln.
                                    Reisekosten beliefen sich etwa auf 500 Euro. Dazu kamen nochmal ca. 100 Euro für Proviant, also ungefähr 600 Euro Gesamtkosten, vielleicht noch etwas mehr. Allerdings wäre es auch billiger gegangen. Allein für den Lufthansa Flug von Hamburg nach Stockholm und zurück hab ich 300 Euro bezahlt. Mit Ryan Air oder der Bahn wäre es deutlich billiger gewesen. Und aufm Rückweg bin ich von Hamavan nach Stockholm geflogen. Da hätte ich bei ner Bahnfahrt auch nochmal bisschen Geld sparen können. Dafür war es zeitlich deutlich schneller. Und da ich diesen Sommer nicht so übermäßig viele Urlaubstage hatte (bzw. nehmen wollte) war es mir das wert ein bisschen mehr fürn Flug zu zahlen und dafür kürzer unterwegs zu sein um länger wandern zu können.

                                    Zitat von jannemann Beitrag anzeigen
                                    Die Bilder (vor allem der Sonnenuntergang) sind super!
                                    Na da bedank ich mich doch recht herzlich.

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                                    • Kroax
                                      Gerne im Forum
                                      • 15.03.2010
                                      • 71
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                      Ufff, ja Tage sind da schon lang genug und Polarlichter sieht man bei klarem Himmel dann sicherlich auch noch, nur irgendwie ist es mir zu dem Zeitpunkt etwas zu kalt da oben. Für eine Wintertour in Lappland fehlt mir bisher doch etliches an (teurer) Ausrüstung und notwendiger Erfahrung.
                                      Hmmm, versteh ich. Also ich habe mal bei -35°C draussen geschlafen, wir konnten kein Zelt aufbauen, weil der Boden zu hart gefroren war, das war dann wirklich nicht mehr lustig, aber machbar, wenn man einen guten Schlafsack hat

                                      Aber du hast wohl recht, man möchte ja auch ein wenig Spass haben und es soll nciht in Überlebenstraining ausarten

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                                        • 10.06.2004
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                                        #20
                                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                        Zitat von Kroax Beitrag anzeigen
                                        Aber du hast wohl recht, man möchte ja auch ein wenig Spass haben und es soll nciht in Überlebenstraining ausarten
                                        Och ich würd jetzt so ne Windertour nicht unbedingt gleich als Überlebenstraining bezeichnen. Gibt ja genug Reiseberichte hier die zeigen, dass es gut machbar ist und sicherlich auch viel Spass bringt. Nur benötigt man dafür halt auch eine entsprechende Ausrüstung und Erfahrung. Und da ich Beides nicht besitze kommen in naher Zukunft weiterhin nur Sommer/Herbst Touren für mich in Frage. Wobei ich generell schon mal Lust auf so ne Wintertour hätte. War mal Mitte März für ein paar Tage mit Schneeschuhen im Allgäu unterwegs und das war auch gar nicht so schlecht.

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