[SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

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  • Mortias
    Fuchs
    • 10.06.2004
    • 1256
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

    Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
    Hatte im Juni dieses Jahr meine erste Solotour unternommen. Einfache Strecke von Abisko nach Nikkaluokta - wegen der Schneeverhältnisse allerdings von Alesjaure dann durch das Vistasvagge. Besonders am Solo-Wandern hat mir gefallen, dass es wirklich richtig ruhig um einen herum ist und das man unheimlich schnell mit anderen Wanderern ins Gespräch kommt. Vor allem mit denjenigen, die ebenfalls allein unterwegs sind. Es gab aber auch Situationen, die hätte ich gerne mit jemanden geteilt - wie z. B. den Elch, der Morgens in der Nähe meines Zeltes aufgetaucht ist und die frischen Triebe des Weidengestrüpps abgeknabbert hat oder die Rentierherde, die durch den Hauptfluss im Vistasvagge geschwommen ist.
    Eine Umstellung war es auch, dass man alles selbst und allein machen musste - vom Zelt aufbauen bis hin zum Wasser holen und kochen. Zu zweit kann man ein paar Aufgaben teilen und kommt so viel schneller dazu, den Abend vorm oder im Zelt genießen zu können.
    Auf ne Tour im Juni zur Zeit der Mitternachtssonne hätte ich auch mal wieder Bock drauf. Nachteil ist halt nur der Restschnee. Bezüglich Solotouren sehe ich das ähnlich wie Du. In dem Sinne hat die erste Solotour auch immer etwas Besonders , weil viele Situationen wie z.B. alles alleine machen zu müssen, erstmal komplett neu sind. Ging mir vor 2 1/2 Jahren ganz genau so, aber mit der Zeit hab ich mich gut daran gewöhnt und die Zeitabläufe gut optimiert bekommen. Kann mich zumindest nicht beschweren Abends zu wenig Zeit zu haben.


    Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
    Wollte dieses Jahr wieder gerne eine kurze Solotour in meinem geliebten Lappland machen, aber es kommt immer anders als man denkt. Wir werden wohl beide für die nächsten 1-2 Jahre erst einmal pausieren müssen und hoffen dann, zumindest kurze Touren unternehmen zu können.
    Das ist natürlich sehr schade. Ursprünglich sah es bei mir im Sommer ja auch so aus, als ob das mit ner Tour nichts werden würde. Und für dieses Jahr kann ich zur Zeit auch nichts sicher planen. Ist irgendwie schon ätzend sowas.


    Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
    Bis dahin bleibt mir nur, bei solchen Berichten wie Deinen, einfach mitträumen zu können. Also nochmal vielen Dank ... und ich warte einfach geduldig weiter auf die Fortsetzung.
    Jo Danke, ich werd mich bemühen.

    Kommentar


    • Mortias
      Fuchs
      • 10.06.2004
      • 1256
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      • Meine Reisen

      #42
      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

      Hab mir noch mal ne kleine Kreativpause gegönnt, aber jetzt wird’s mal Zeit den Sack zuzumachen und den Bericht zu Ende zu schreiben.

      Tag 13 (22.08.)
      Morgens der große Wettercheck: erster Blick ausm Zelt sah ganz gut aus, die Sonne schien. Beim zweiten Blick bemerkte ich, dass dies nur im Osten der Fall war, während anderorts teilweise tiefe Wolken hingen und gerade die höheren Lagen komplett verdeckt waren. Außerdem war es wieder kühl und recht windig. Ist so was jetzt ein angemessenes Bergsteigerwetter? Dann aber schaute für einen kurzen Moment der Gipfel vom Norra Storfjället aus den Wolken. Na wenn das mal kein Zeichen war. Überglücklich entschied ich mich also dafür den Aufstieg zu wagen. Erleichtert wurde mir die Entscheidung noch von der Tatsache, dass es eine markierte Route zum Gipfel gibt. Ohne Route hätte das ein bisschen anders ausgesehen. Bei den Wolken wäre es gut möglich gewesen da oben die Orientierung zu verlieren. Eine Erfahrung die ich früher bereits mal gemacht habe und auf dessen Wiederholung ich gerne verzichte.


      Endlich mal wieder Sonnenschein


      Der Berg ruft, los geht's.

      Frohen Mutes machte ich mich um Viertel nach 10 also auf den Weg. Die Route verlief etwas unterhalb des Grates zum Vorgipfel des Mealhkoejohke. Natürlich war der Anstieg nicht ganz unanstrengend, aber das machte ich mit meiner Motivation locker weg. Nach dem gestrigen Wetter war ich einfach froh darüber heute den Gipfel besteigen zu können. Schade nur, dass die vielen tief hängenden Wolken doch ein bisschen die Aussicht gestört haben. Aber immerhin konnte ich im Osten wieder die Schärenlandschaft vom Tärnasjön erblicken.


      Tiefhängende Wolken verdecken die Bergspitzen.


      Wolkenfreier Gipfel vom Norra Stytertoppen, ein Anblick der Vorfreude weckt.


      Aufstieg entlang des Grates


      Gletschersee


      Tärnasjön


      Die Wolken warten schon auf mich.

      Um Viertel vor 12, auf etwa 1450 Höhenmetern, kam ich dann in die Wolkendecke. Dank der vielen und deutlichen Wegmarkierungen war es aber weiterhin kein Problem aufm Weg zu bleiben. Um 12 Uhr stand ich dann aufm 1586 m hohen Mealhkoejohke. Lange verblieben bin ich hier oben nicht, gab ja doch nur Wolken zu sehen. Anschließend ging es wieder 200 m bergab, bis ich von der Talsohle aus dann den Hauptanstieg zum Gipfel des Norra Sytertoppen in Angriff nehmen konnte. Sah von hier unten recht steil aus, aber wie so oft erwies es sich als längst nicht so schlimm und anstrengend wie zuerst vermutet. Es war sogar so was ein richtiger Weg in dem Geröllfeld zu erkennen, so dass ich ziemlich leicht hochgekommen bin.


      Gipfel vom Mealhkoejohke (mit unglaublich fantastischer Aussicht)


      Wie gut, dass es die Wegmarkierungen gab.


      Am Hauptanstieg zum Gipfel

      Um 13 Uhr war ich dann oben, auf 1768 m Höhe. Wirkliche Gipfeleuphorie wollte sich aber nicht einstellen. Der höchste Punkt war zwar mit einer Steinpyramide markiert, aber irgendwie bockt sich ein Gipfel ohne Aussicht nicht wirklich. Außerdem hatte ich Hunger. Mein Plan war deswegen in der nahe gelegenen Sytertoppen Schutzhütte erstmal Mittag zu essen und drauf zu hoffen, dass es währenddessen noch aufklart. Nur wo war die Hütte? Im Nebel war nichts zu sehen und ich hatte auch keinen Bock mich zu weit vom Gipfel zu entfernen.


      Oben angekommen, leider gab's nicht viel zu sehen.


      Es klart auf.

      Glücklicherweise rissen die Wolken dann doch noch teilweise aufm, zumindest nach Osten hin. Ich konnte nun an der Steilwand den Gletscher unter mit bewundern und wieder bis zum Tärnasjön und noch ein bisschen drüber hinaus blicken. Immerhin etwas, außerdem hatte ich Sonne, perfekt also für einen mittäglichen Gipfelschmaus. Klar wäre mir ein kompletter Rundumblick lieber gewesen. Da es nur wenig hohe markante Berge in dieser Gegend gibt wäre die Fernsicht sicherlich atemberaubend gewesen. So habe ich nur eine kleine Andeutung dessen zu Gesicht bekommen. Ich lief jetzt noch bisschen an der Steilwand entlang, machte haufenweise Bilder und merkte wie doch eine gewisse Gipfelfreude aufkam. Gelohnt hat sich der Aufstieg allemal, auch wenn die Aussicht sicherlich noch verbesserungswürdig war.


      Blick nach Osten


      Süd-Ostflanke vom Berg; wäre sicherlich eine alternative Aufstiegsroute gewesen.


      Gipfelfreuden


      Dicker Gletscher unter mir


      Ging recht ziemlich steil runter, für Leute mit starker Höhenangst nur bedingt zu empfehlen.


      Sitzplatz mit Aussicht.

      Insgesamt 1 3/4 Stunden hab ich aufm Gipfel verbracht, bis ich mich entschloss den Abstieg entlang der Westroute in Angriff zu nehmen. Mittlerweile war es wieder komplett bewölkt und ungemütlich kalt. Gerade als ich losging kam mir eine Gruppe Schüler entgegen. Schätzungsweise so 14-16 Jahre alt und ziemlich kaputt und demotiviert. Als ich meinte, dass sie so gut wie oben sind erhellten sich die Gesichter doch merklich. Aber irgendwie taten sie mir auch etwas leid, dass sie die Schönwetterphase am Gipfel verpasst haben. Etwa 20 Minuten später erreichte ich die Sytertoppen Schützhütte. Sie lag also doch nicht so nahe beim Gipfel wie ich es aufgrund der Karte geschätzt habe. War auf jeden Fall die richtige Entscheidung von mir nicht hier Mittag gegessen zu haben.


      Sytertoppen Schützhütte

      Kurze Zeit später war ich aus den Wolken draußen und ich konnte meinen ersten Blick aufs Tal des Västra Syterbäcken und die Syterskalet Schlucht werfen. Und der Gipfel vom Södra Sytertoppen war auch zu sehen. Auf der einen Seite hebt so was natürlich die Laune, andererseits hat es mich auch etwas betrübt, weil ich mir vorgestellt habe wie schön die Aussicht doch erst bei gutem Wetter gewesen wäre. Für die nächsten 400 Meter war der Abstieg nun ziemlich steil und ich war froh, dass es eine markierte Route gab. Es wäre zwar auch ohne schaffbar gewesen, aber dann hätte ich mich doch etwas unwohl gefühlt (besonders wenn’s noch nebelig gewesen wäre).


      Ryfjället


      Södra Sytertoppen


      Västra Syterbäcken

      Auf etwa 1500 m begegnete ich einen anderen Wanderer der gerade pausiert hatte. Er sprach mich auf Englisch an und fragte ob ich grad vom Gipfel komme. Das war insofern ein Novum, da ich bisher nur Schweden getroffen habe und die mich natürlich erstmal auf Schwedisch angesprochen haben. Er erzählte mir, dass er sein Zelt nahe der Viterskalstugan aufgestellt hat und eigentlich zum Gipfel wollte um dort Abendbrot zu essen. Da es aber zu spät wurde und der Gipfel eh in den Wolken lag hat er jetzt hier gegessen und die Aussicht genossen. Wir haben uns gut verstanden und sind dann zusammen abgestiegen. Irgendwann fragte ich ihn wo er denn eigentlich herkomme. „Falun“ antwortete er mir. „So when you are from Falun, why have you been talking english to me???“ - “Well I don’t know, but you didn’t look swedish for me”. Soso, auch mal eine interessante Aussage, dass ich nicht sonderlich schwedisch aussehe. Er konnte es mir auch nicht genau erklären, aber meinte irgendwie von der Ausrüstung, dem Aussehen, der Art etc. wusste er sofort, dass ich kein Schwede bin. Ich fand es auf jeden Fall mal ein witziges Statement und ein neue interessante Erkenntnis.


      So sieht also kein Schwede aus (übrigens das einzige Bild, das ich nicht selbst geschossen habe)


      Viterskalstugan


      Wieder unten, Blick zurück (sah von hier recht steil aus)

      Gegen 18 Uhr war der Hauptabstieg geschafft und unsere Wege trennten sich wieder. Da hier unten am Västra Syterbäcken etliche Schulklassen und andere Wanderer bereits auf beiden Flussseiten ihr Camp aufgeschlagen haben, suchte ich mir erstmal eine Stelle wo ich halbwegs meine Privatsphäre hatte. Es passte zu meinem generellen Tagesrhythmus, dass ich der Letzte war, der hier sein Lager aufgeschlagen hat. Vom Zeltplatz aus hatte ich einen schönen Blick in die Syterskalet Schlucht. Allerdings wurde es wieder ungemütlich kalt und windig, so dass ich von meiner Angewohnheit abends noch etwas rumzuspazieren und den Sonnenuntergang zu fotografieren Abstand genommen habe. Hätt eh nicht soviel zu sehen gegeben bei all den Wolken. So hab ich mich dann gemütlich in den Schlafsack gelegt, ein bisschen gelesen und mich über meine gelungene Gipfelüberquerung gefreut.


      Zeltplatz mit Blick in die Syterskalet Schlucht


      Ach, es geht doch nichts über ein ordentlich aufgeräumtes Zelt.


      Tag 14 (23.08.)
      Heute war mein letzter kompletter Wandertag. Begrüßt hat er mich mit einem frischen Wind und einer dichten Wolkendecke. Eine perfekte Einladung um noch ein bisschen länger gemütlich im warmen Schlafsack liegen zu bleiben. Es passte zu meinem generellen Tagesrhythmus, dass ich der Letzte war, der hier sein Lager abgebrochen hat als ich dann um kurz nach halb 11 los marschierte. Würde ich jetzt dem Kungsleden folgen, wären es nur noch 12 km bis Hemavan. Aber was hätte ich davon? Dann wäre ich heute Nachmittag bereits dort und würde anschließend einen Tag dort rumlungern. Viel lieber wollte ich die Zeit noch mal zum Wandern nutzen, zumal nach 2 Wochen meine Kondition nicht die schlechteste und der Rucksack angenehm leicht war. Perfekte Bedingungen also um sich noch ein bisschen in den Bergen auszutoben.


      Auf geht's


      Viterskalstugan

      Statt also dem Kungsleden zu folgen, peilte ich die Berge Klovnjebaekti und Daalåejvie an. In westlicher Richtung ging es also langsam bergauf, hin und wieder wurde es etwas steiler, aber wirklich anstrengend wurde es nie. Schwierige Geröllfelder gab es auch nicht, lediglich die Kälte hat doch etwas genervt. Um halb 1 stand ich dann aufm 1303 m hohen Klovnjebaekti und hatte einen schönen Blick direkt zur Syterskalet Schlucht. Der Anblick erinnerte mich ein bisschen an die Lappenpforte bei Abisko. Schade nur, dass die Wolken die oberen Höhenlagen verdeckten.


      Pause beim Aufstieg (mit Blick zum Syterskalet)


      Steinige Landschaft


      Und ich dachte immer die Lappenpforte liegt ein bisschen weiter im Norden.


      Auf'm Klovnjebaektie, vor mir liegt mein nächstes Ziel, der Daallåejvie.

      Zum Daalåejvie war es jetzt auch nur noch ein Katzensprung, so dass ich dann, 40 Minuten und eine Pause später, auf dessen 1337 m hohen Gipfel stand. Obwohl die Wolken auf ungefähr 1500 Metern hingen war die Fernsicht doch durchaus beachtenswert. Gerade nach Süd-Westen hin, wo keine höheren Gipfel in den Wolken lagen, erstrecke sich eine schöne weitläufige Hügellandschaft. Am coolsten aber fand ich, dass ich von hier aus einen tollen Blick aufs Artfjället, der Gegend wo ich meine Tour begann, hatte. War ein cooles Gefühl erneut die Landschaft zu erblicken durch die ich vor 14 Tagen gelaufen bin. Und abermals gefiel mir die raue Schönheit dieser Gegend (von der Wetterlage sah’s ja so aus wie vor zwei Wochen). Im Norden konnte ich den Över Uman sowie das Södra Brandsfjället erspähen. Auch da kamen natürlich Erinnerungen hoch. Ein bisschen fühlte es sich an als wäre das alles bei einer früheren Tour gewesen.


      Oben angekommen...


      Trotz Wolken eigentlich noch ein recht nettes Panorama


      Blick nach Süden


      Artfjället

      Beim Abstieg lief ich den Höhenrücken in südlicher Richtung herab. Die ersten Meter waren recht steil, anschließend wurde es aber fast eben. Dabei hatte ich stets einen tollen Blick zum Artfjället und Richtung Hemavan. Hat richtig Spaß gemacht so gemütlich über größtenteils weichen Wiesenboden abzusteigen. Schon jetzt konnte ich sagen, dass ich mit meiner heutigen Routenwahl sehr zufrieden war. Einzig eine Wasserquelle hat hier oben gefehlt. Mittlerweile war ich recht durstig und ich wollte auch mal irgendwann Mittagspause machen (nur ohne Wasser bock sich das nicht so). Auf etwa 950 Metern stieß ich dann auf einen kleinen Bach und war froh mich erstmal ins Gras fläzen zu können und mir mein Essen reinzustopfen. Wirklich genießen konnte ich die Pause aber nicht. Es waren so schätzungsweise 2-3 Grad, aber es fühlte sich deutlich kälter an. Das lag sicherlich auch daran, dass es keine trockene Kälte war, sondern so eine widerliche die durch Mark und Bein ging.


      Gechilltes Wandern aufm Höhenrücken


      Daalåejvie


      Stillleben


      Steinmännchen

      Als ich wieder los lief war ich ziemlich durchgefroren und ich hatte das Gefühl, dass mir gar nicht mehr warm werden würde. Ich freundete mich mit dem Plan an im Tal des Västra Syterbäcken dem Kungsleden zu folgen und kurz vor Hemavan zu zelten. Meine Lust irgendwelche Extratouren querfeldein zu machen war ziemlich verflogen. Als ich dann aber am Västra Syterbäcken ankam war mein Kreislauf wieder einigermaßen auf Temperatur und ich verwarf den Plan. Stattdessen packte mich erneut der Ehrgeiz und ich beschloss noch den Storkittelhobben mitzunehmen.


      Brücke übern Västra Syterbäcken


      Dålkoetjåhke und Skraahpetjåhke


      Beim Aufstieg zum Storkittelhobben

      Gleiches Spiel wie vorhin. Hohe Eigenmotivation, guter Untergrund und eine moderate Steigung führten zu einem raschen Aufstieg. Natürlich darf dabei auch der leichte Rucksack nicht vergessen werden. Ich glaube wäre ich zu Beginn der Tour hier lang gelaufen, hätte ich es als ungleich anstrengender empfunden. Um halb 6 stand ich dann auf dem 1135 m hohem Storkittelhobben. Auch hier war der Blick in die Ferne ähnlich schön wie aufm Daalåejvie. Nicht so gut gefallen hat mir aber die nahe Umgebung, weil es hier einen Skilift zum Gipfel gab. Wirklich Wildnis war das nicht mehr, ganz im Gegenteil. Nichtsdestotrotz habe ich den Aufstieg auf keinen Fall bereut.


      Oh toll, ein Skilift


      Auf'm Storkittelhobben


      Hemavan, der Flugplatz ist auch gut zu erkennen.


      Fernsicht nach Süden


      Tängvattnet, die Berge dahinter gehören schon zu Norwegen.

      Auf einen weiteren Berg hatte ich dann aber keine Lust mehr, das hätte mir zu lange gedauert und außerdem war mein Bedürfnis nach körperlicher Bewegung für heute gestillt. Also lief ich ein Stück in nordwestlicher Richtung bergab und stellte um Viertel nach 6 am nächstbesten Bach mein Zelt auf. Von der Aussicht her war dieser Platz ganz günstig gelegen und abends lichtete sich an einigen Stellen die Wolkendecke und am Himmel war sogar ansatzweise etwas von der Abenddämmerung zu sehen. So endete also mein letzter kompletter Wandertag. Ich muss sagen es hätte schlechter laufen können. Ich konnte mich, trotz mäßigem Wetter, noch mal richtig schön austoben und ein paar weitere tolle Landschaftseindrücke mitnehmen.


      Letzter Zeltplatz auf dieser Tour


      Abends klarte es noch etwas auf...


      ... und ich genoss nochmal den Hauch von Abenddämmerung.


      Tag 15 (24.08.)
      Kurz nach Acht wachte ich auf und dachte „Hmm, in 7 1/2 Stunden sitzt Du bereits im Flugzeug nach Hause, während Du jetzt noch im Fjäll rumhängst“. Ein komisches Gefühl, irgendwie surreal. Wettertechnisch sah es etwas besser aus als gestern. Zwar immer noch sehr frisch, nur zeigte sich immerhin hin und wieder die Sonne. Bis zum Abflug hatte ich noch mehr als genug Zeit und der vor mir liegende Weg war auch nicht mehr lang. Somit ließ ich mir noch mal schön viel Zeit zum Essen, Packen und Entspannen bis ich dann um 11 Uhr aufbrach.


      Die letzte Etappe steht an.

      Für eine Viertelstunde ging es jetzt noch querfeldein bergab, bevor ich dann auf den Kungsleden traf. Breit ausgetreten und gut markiert stellte dieser einen ziemlichen Kontrast zum querfeldein Wandern dar. Dies merkte ich auch an der hohen Zahl der Tagestouren Wanderer (gut erkennbar am kleinen Rucksack). Eigentlich ganz gut, so konnte ich mich schon mal schrittweise wieder an die laute und hektische Zivilisation gewöhnen.


      Daalåejvie


      In Norwegen scheint's gerade zu regnen.


      Zurück auf'm Kungsleden


      Verlaufen war hier nahezu unmöglich.

      Landschaftlich war der Streckenabschnitt noch mal ganz schick, da er einen schönen Blick aufs Tal des Ümeälven lieferte. Und mittlerweile schien auch mal für längere Zeit die Sonne und es war nicht mehr ganz so kalt. Und auf ein paar reife Moltebeeren bin ich auch noch gestoßen. So lief ich also in aller Ruhe dem Ende meiner Tour entgegen. Völlig ohne Zeitstress trödelte ich ganz schön rum und versuchte nochmal zum Abschluss die Natur besonders intensiv zu genießen. Um Viertel nach 12 erreichte dann ich den Fjällbotaniska Trädgården in Hemavan und erblickte das hölzerne Kungsleden Portal (das Gegenstück zu dem in Absiko). Hier endet, bzw. (abhängig von der Laufrichtung) beginnt, also der nördliche Kungsleden.


      Die guten alten roten Holzkreuze...


      Murtsertoppen (da wollte ich heute aber nicht mehr rauf)


      Köstliches Abschiedsgeschenk aus Lappland


      Die letzten Meter (wenn auch nicht auf'm Kungsleden, sondern einer Skipiste)


      Das Kungsleden Portal

      Jetzt ging es nur noch die letzten Meter auf der Straße ins Tal herab und zum ICA Supermarkt um erstmal schön dekadent Essen zu kaufen. Anschließend bin ich die ca. 300 Meter zum Flughafen spaziert und hab dort erstmal gemütlich Mittagspause gemacht. Endlich konnte ich mich wieder richtig satt essen und hatte dabei auch eine etwas größere kulinarische Abwechslung. Jetzt hieß es nur noch warten bis der Flug losging. Hierbei möchte ich noch mal anmerken wie unheimlich komfortabel ich es fand direkt aus dem Fjäll zum Flughafen marschieren zu können. Diesmal war keine weitere Bus, Bahn oder Taxifahrt notwendig. Das hat die ganze Sache auch deutlich entspannter gemacht.


      Letzter Blick zum Olfjellet


      ICA Supermarkt


      Mittagspause am Flughafen

      Um 15.45 hob der Flieger dann ab. Zum Abschied lichteten sich die Wolken und ich genoss den Anblick über die nahezu unberührten hügeligen, grünen Landschaften mit den vielen blau schimmernden Seen. Ein Anblick der Freude aber zugleich auch Wehmut in mir verursachte. Am liebsten wäre ich jetzt da unten gewesen, hätte an irgendeinem einsamen See mein Zelt aufgeschlagen und abends noch den nächsten Hügel bestiegen und den Sonnenuntergang beobachtet. Aber das war jetzt außer leider Reichweite für mich und dieser Erkenntnis schmerzte schon ein bisschen.


      Flieger nach Stockholm


      Letzter Blick zurück zum Artfjället (rechte Bildhälfte am Horizont)


      Aavjaevri und Gardiken


      Unter mir liegt das Norra Gardsfjället


      Einfach herrliche diese (nahezu) unberührte Natur (die paar Straßen ignoriere ich einfach mal wohlwollend)

      Um 18.10 Uhr landete ich dann planmäßig in Stockholm und um 20.20 Uhr ging mein Anschlussflug nach Hamburg. Insgesamt eine super Verbindung, besser ging es eigentlich gar nicht vom Timing. Um 10 vor 10 landete ich in Hamburg und um Viertel vor 11 war ich wieder zu Hause. Und dabei lief ich vor noch nicht einmal 12 Stunden durch die wunderschöne Natur Nordschwedens. Es brauchte einige Zeit bis ich wirklich verarbeitet habe, dass das jetzt alles vorbei war.


      Zurück in der Heimat


      Nachwort
      Das war’s also von meiner Seite, der Bericht ist hiermit beendet. Einerseits bin ich natürlich froh darüber, jetzt muss ich endlich kein schlechtes Gewissen mehr haben zu müssen, wenn ich wieder mal mehrere Tage nicht an dem Bericht gearbeitet habe. Aber letztendlich hab ich das Schreiben als dankbare Möglichkeit wahrgenommen um noch mal intensiv an den vielen schönen (und natürlich auch weniger schönen) Erinnerungen zu zehren und bin somit sehr froh diesen Bericht geschrieben zu haben. Ich hoffe mal, dass es Euch soweit gefallen hat und ich einen kleinen Überblick darüber liefern konnte was einen im Vindelfjäll landschaftlich so alles erwartet.

      Wie schon zu Anfang des Berichtes geschrieben war es gerade die generelle entspannte Grundstimmung die mir von dieser Tour besonders in Erinnerung bleibt. Selten musste ich mir wirklich mal um Dinge ernsthaft Gedanken machen sondern konnte stattdessen vieles relativ sorglos angehen. Ein wichtiger Faktor dabei war sicherlich auch das größtenteils doch recht gute (bzw. zumindest ertragbare) Wetter, wodurch natürlich auch die Natur insgesamt gleich viel schöner rüberkam und mir etliche tolle Sonnenuntergänge beschert wurden. Aber auch so fand ich es landschaftlich echt schick. Klar, hätte ich spektakuläre Hochgebirgslandschaften wie beispielsweise im Sarek erwartet wäre ich im Vindelfjäll wohl ziemlich unglücklich geworden. Aber das war auch nicht mein Ziel. Ich wollte stattdessen eine sanfte und weite Hügellandschaft mit vielen tollen Fernsichten durchlaufen und genau das habe ich auch serviert bekommen. Sicherlich wäre es noch schöner gewesen wenn ich von einigen Tieren ein paar mehr (Rentier, Elch, Lemming) und von anderen ein paar weniger (Mücken, Fliegen, Knott) gesehen hätte. Und über mehr reife Waldfrüchte hätte ich mich auch sehr gefreut. Aber insgesamt war ich sehr zufrieden mit meiner Tour und blicke überaus glücklich und dankbar auf die Zeit zurück.
      Zuletzt geändert von Mortias; 20.06.2021, 20:42. Grund: Bildverlinkungen geändert

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      • Prachttaucher
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        • 21.01.2008
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        #43
        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

        Danke, wieder mal ein feiner Bericht von Dir. Gerade wenn der nächste Urlaub noch weit weg ist, baut das sehr auf.

        Das Akto ist einfach ein sehr fotogenes Zelt.

        Nie vergessen werde ich die Episode, mit den Hunden, die an den Socken schnüffeln...

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        • Mortias
          Fuchs
          • 10.06.2004
          • 1256
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          #44
          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

          Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
          Das Akto ist einfach ein sehr fotogenes Zelt.
          Jo, dem kann ich einfach nur zustimmen (ansonsten hätte ich es auch nicht so häufig fotografiert).

          Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
          Nie vergessen werde ich die Episode, mit den Hunden, die an den Socken schnüffeln...
          Ja das war echt ziemlich witzig. Schade nur, dass ich davon kein Bild gemacht hatte. Das geschah alles irgendwie so schnell und unerwartet. Ich hätt auch nicht gedacht, dass Hunde mit ihrer feinen Nase so sehr auf den Geruch von Stinkesocken stehen.

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          • efbomber
            Erfahren
            • 23.08.2010
            • 228
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

            Bist ja doch zügig fertig geworden mit dem Fertigstellen

            Danke schön! Klasse Gegend, toll geschrieben und berichtet!
            Das Getier auf einer Tour kann man sich leider nicht aussuchen, Fliegen, Mücken und Knott gehören aber definitiv nicht zu den gern erblickten "Rudeltieren"

            Die Weitsicht in der Gegend ist mitunter einer der Gründe, warum ich auch dort nochmals unbedingt hin muss! Ich finde das kann alles mit Gebirgspanoramen mithalten! Es mag vielleicht zahmer wirken, aber das Nordfieber wird genauso durch diese Landschaft angefacht! Vielen vielen Dank!

            Gruß
            David

            ... nur noch 4 Monate und 3 Wochen.... yeeehaaa!!!

            Kommentar


            • Mortias
              Fuchs
              • 10.06.2004
              • 1256
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

              Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
              Es mag vielleicht zahmer wirken, aber das Nordfieber wird genauso durch diese Landschaft angefacht! Vielen vielen Dank!
              Jaja, das Nordfieber. Eine fiese und beinahe unheilbare Krankheit. Ich frage mich wirklich wann ich soweit davon kuriert bin, dass ich mich endlich mal überwinde im Sommer eine andere Wandergegend außer Nordskandinavien anzusteuern.

              Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
              ... nur noch 4 Monate und 3 Wochen.... yeeehaaa!!!
              Cool, wo geht's denn diesmal hin bei Dir? Du hast doch mal an ne Sarek Durchquerung gedacht, oder? Da könnt je nach Höhenlage Ende Juni noch einiges an Schnee rumliegen. Aber das bist Du ja von Deiner letzten Tour sicherlich schon gewöhnt.

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              • OliverR
                Dauerbesucher
                • 16.02.2007
                • 981
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                Ach, herrlicher Bericht! Mit genau dieser Landschaft hat mich Nordland_peter September 2008 auch infiziert. Wir starteten damals in Hemavan und sind bis zur Tärnasjöstugan den Kungsleden entlang. Dann in Richtung Dalavardo, von dort dem Vindelälven folgend und schließlich über Ammarnäs hoch zur Aigertstugan und zurück nach Ammarnäs. Seither träume ich immer wieder mal von eriner Canadiertour über den Vindelälven...
                The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

                Kommentar


                • efbomber
                  Erfahren
                  • 23.08.2010
                  • 228
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                  #48
                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                  Zitat von OliverR Beitrag anzeigen
                  Seither träume ich immer wieder mal von eriner Canadiertour über den Vindelälven...
                  Mir hat mal ein ganz lieber Mensch geflüstert, dass genau jetzt der richtige Moment ist um seine Träume wahr werden zu lassen

                  Im Ernst, wofür ackern und schuften wir denn in unserem Beruf, wenn man nicht wenigstens versucht seine Träume zu erfüllen. Zumindest deiner klingt realisierbar, also mal ran

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                  • efbomber
                    Erfahren
                    • 23.08.2010
                    • 228
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                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                    Cool, wo geht's denn diesmal hin bei Dir? Du hast doch mal an ne Sarek Durchquerung gedacht, oder? Da könnt je nach Höhenlage Ende Juni noch einiges an Schnee rumliegen. Aber das bist Du ja von Deiner letzten Tour sicherlich schon gewöhnt.
                    Mit Glück kommt heute mein frisch bestelltes Kartenmaterial an! Dann kann ich mich endlich an die Detailplanung machen und verschiedene Routenkombinationen zusammenspinnen. Einen groben Plan habe ich und ja die Sarekdurchquerung steht an erster Stelle! Allerdings bin ich nicht davon besessen, das um jeden Preis durchzuziehen. Ich werde definitiv nicht das letzte Mal dort hin reisen

                    Schnee... haha, ich freu mich jedes Mal drüber wie ein Kleinkind! Aber ich habe nichts gegen einen ganz normalen Frühlingsanfang in diesem Jahr!

                    Näheres schreib ich dir mal per PN! Das ist ja eigentlich offtopic und ich mag deinen Bericht nicht damit "verschandeln"

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                    • Mortias
                      Fuchs
                      • 10.06.2004
                      • 1256
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                      #50
                      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                      Zitat von OliverR Beitrag anzeigen
                      Seither träume ich immer wieder mal von eriner Canadiertour über den Vindelälven...
                      Kann ich gut nachvollziehen dass Du sowas reizvoll findest. Mir hat das Tal vom Vindelälven auch sehr gut gefallen. Hätte ich mehr Zeit gehabt wäre ich auch noch bis nach Vindelkroken gelaufen und ab da dann dem Vindelälven Richtung Ammernäs gefolgt. Einzige Schwierigkeit bei solch einer Kanutour wäre sicherlich nur der Transport des Bootes zum Ausgangsort. Per Helikopter oder Flugzeug ist sowas sicherlich nicht ganz billig, aber ich hab keine Ahnung in welchen Preisklassen sich das bewegt. Auf jeden Fall denke ich auch, dass es sich um einen durchaus realisierbaren Traum handelt.

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                      • OliverR
                        Dauerbesucher
                        • 16.02.2007
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                        #51
                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                        Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                        Kann ich gut nachvollziehen dass Du sowas reizvoll findest. Mir hat das Tal vom Vindelälven auch sehr gut gefallen. Hätte ich mehr Zeit gehabt wäre ich auch noch bis nach Vindelkroken gelaufen und ab da dann dem Vindelälven Richtung Ammernäs gefolgt. Einzige Schwierigkeit bei solch einer Kanutour wäre sicherlich nur der Transport des Bootes zum Ausgangsort. Per Helikopter oder Flugzeug ist sowas sicherlich nicht ganz billig, aber ich hab keine Ahnung in welchen Preisklassen sich das bewegt. Auf jeden Fall denke ich auch, dass es sich um einen durchaus realisierbaren Traum handelt.
                        Ich stelle mir das immer mit einer Anreise quasi "by fair means" vor. Im Idealfall einen Ally Faltcanadier (den ich nicht besitze) und Gepäck per Trekkingtour zur Einsetzstelle und dann den Vindelälven runter. Dazu müsste man aber wenigstens zu zweit sein und genügend Zeit zur Verfügung haben. Ein Einfliegenlassen des Materials finde ich für eine solche Tour irgendwie nicht vertretbar und zudem weniger reizvoll.
                        The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

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                        • Mortias
                          Fuchs
                          • 10.06.2004
                          • 1256
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                          #52
                          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                          Zitat von OliverR Beitrag anzeigen
                          Ich stelle mir das immer mit einer Anreise quasi "by fair means" vor. Im Idealfall einen Ally Faltcanadier (den ich nicht besitze) und Gepäck per Trekkingtour zur Einsetzstelle und dann den Vindelälven runter. Dazu müsste man aber wenigstens zu zweit sein und genügend Zeit zur Verfügung haben. Ein Einfliegenlassen des Materials finde ich für eine solche Tour irgendwie nicht vertretbar und zudem weniger reizvoll.
                          Ok, das klingt natürlich noch etwas anspruchsvoller. Bis nach Vindelkroken bzw. Dalavardo ist es ja schon ein kleines Stückchen. Und son Faltboot wiegt ja auch nicht allzu wenig. Wäre denn ein Packraft leichter? Aber Du hast schon recht, "by fair means" ist doch um einiges stilvoller als sich einfliegen zu lassen.

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                          • OliverR
                            Dauerbesucher
                            • 16.02.2007
                            • 981
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                            #53
                            AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                            Ok, das klingt natürlich noch etwas anspruchsvoller. Bis nach Vindelkroken bzw. Dalavardo ist es ja schon ein kleines Stückchen. Und son Faltboot wiegt ja auch nicht allzu wenig. Wäre denn ein Packraft leichter? Aber Du hast schon recht, "by fair means" ist doch um einiges stilvoller als sich einfliegen zu lassen.
                            Nicht nur stilvoller, sondern auch ökologischer. Ich habe ja einen Bootswagen für mein Kajak. Ich könnte mir durchaus vorstellen, da etwas zu basteln, um den ganzen Paddel- und Bootspacken hinterher ziehen zu können. Für manche Portage könnte man diesen Bootswagen dann evtl. eh ganz gut gebrauchen. Tja und was die Entscheidung Ally Faltkanadier oder Packraft angeht, so wünsche ich mir halt schon lange einen Ally. Finanziell musste ich bisher halt immer andere Prioritäten setzen, weshalb es noch immer nur ein Traum ist...
                            The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

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                            • Mortias
                              Fuchs
                              • 10.06.2004
                              • 1256
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                              #54
                              AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                              Zitat von OliverR Beitrag anzeigen
                              Nicht nur stilvoller, sondern auch ökologischer. Ich habe ja einen Bootswagen für mein Kajak. Ich könnte mir durchaus vorstellen, da etwas zu basteln, um den ganzen Paddel- und Bootspacken hinterher ziehen zu können. Für manche Portage könnte man diesen Bootswagen dann evtl. eh ganz gut gebrauchen. Tja und was die Entscheidung Ally Faltkanadier oder Packraft angeht, so wünsche ich mir halt schon lange einen Ally. Finanziell musste ich bisher halt immer andere Prioritäten setzen, weshalb es noch immer nur ein Traum ist...
                              Mit stilvoller meinte ich natürlich auch ökologischer. Das mit dem Bootswagen hatte ich noch gar nicht bedacht, aber ist sicherlich eine gute Option anstatt das alles auf den Rücken rumzutragen. Ich guck grad mal auf der Karte. Die kürzeste Variante wäre wahrscheinlich von Hemavan bis zum Tärnasjön zu laufen und von dort aus erstmal paddeln. Je nach Wasserstand wäre es sogar möglich den Åkroken ein Stückchen flußaufwärts zu befahren. Von dort aus ist es auch gar nicht mehr so weit zum zum Vindelälv. Ja und was Träume angeht: Ich wollte schon lange mal ne Tour durch die Brooks Range Alaskas machen. Aber bisher blieb es aus finanziellen Gründen leider auch immer nur ein Traum von mir.

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                              • Heiko Müller
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                                #55
                                AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                Servus Mortias,

                                wirklich sehr geile Tour, die Du da gemacht hast. Hast Du auch ne Packliste, die Du hier mal posten könntest. Dein Gepäck sieht ziemlich optimiert aus.

                                Gruß,
                                Heiko

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                                  #56
                                  AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                  Soso, auch mal eine interessante Aussage, dass ich nicht sonderlich schwedisch aussehe.
                                  Das war einfach, die falschen Schuhe.
                                  "adventure is a sign of incompetence"

                                  Vilhjalmur Stefansson

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                                  • Mortias
                                    Fuchs
                                    • 10.06.2004
                                    • 1256
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                    Zitat von Heiko Müller Beitrag anzeigen
                                    Servus Mortias,

                                    wirklich sehr geile Tour, die Du da gemacht hast. Hast Du auch ne Packliste, die Du hier mal posten könntest. Dein Gepäck sieht ziemlich optimiert aus.

                                    Gruß,
                                    Heiko
                                    Moin Heiko, danke fürs Lob. Also ne Packliste habe ich schon, allerdings ist die jetzt nicht sonderlich präzise, z.B. hab ich die Ausrüstung nie selber gewogen, so dass ich keine Gewichtsangaben drin habe. Und die genauen Produktnamen hab ich jetzt auch nicht von allen Gegenständen parat. Aber kann ja trotzdem nicht schaden wenn ich sie mal poste.

                                    Allgemeine Wandersachen:
                                    Zelt (Hilleberg Akto)
                                    65+20 L Wanderrucksack (Lowe Alpin Cerro Torre)
                                    Rucksackregenschutz
                                    Wanderschuhe (Hanwag Alaska GTX)
                                    Isomatte (Therma Rest Pro-Lite 3)
                                    Schlafsack (Western Mounterneering Megalite)
                                    großes Reisehandtuch
                                    Trekkingstöcke (Black Diamond Trail)

                                    Kleidung:
                                    Regenhose
                                    Regenjacke (Bergans Luster Jacket)
                                    Fleece Pullover
                                    Longsleeve Pullover
                                    2 lange Hosen
                                    3 Wanderunterhosen
                                    1 lange Unterhose
                                    1 kurze Hose
                                    2 T-Shirts
                                    3 Sportunterhemden
                                    1 langes Unterhemd
                                    2 Paar Wandersocken
                                    Schlapphut
                                    Wollmütze
                                    Wanderhandschuhe
                                    Badelatschen (Croqs)

                                    Essuntensilien:
                                    Trangia Ein-Mann Kocher
                                    Aluminium Windschutz für Kocher
                                    1L Trinkflasche
                                    0,7L Essensbehälter und Esslöffel
                                    Taschenmesser
                                    Geschirrschwam
                                    kleine Tupperdose für Magarine
                                    4 l Wassersack

                                    Hygiene Artikel und Sonstiges:
                                    Zahnbürste mit Plastikschutz
                                    75 ml Zahnpasta
                                    Zahnseide
                                    Sicherheitsnadeln
                                    Nagelschere & Nagelpfeile
                                    Pinzette
                                    kleiner Spiegel
                                    erste Hilfe Beutel
                                    Pflaster
                                    Blasenpflaster
                                    Nivea Creme (kleine Packung)
                                    50gr Sonnencreme
                                    Mückenzeug (50 ml Deet Care Plus)
                                    100 gr Neutralseife
                                    Packetband (Gaffer Tape)
                                    Gummibänder
                                    3 Packungen Taschentücher
                                    1 Rolle Klopapier
                                    Schuhwachs mit Lappen
                                    paar Plastiktüten
                                    Nähzeug
                                    Stift und etwas Papier
                                    DinA4 Seite mit grober Wanderroute und Etappenplanung
                                    ZIP Beutel
                                    2 Bücher

                                    Technisches:
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                                    USB Ladegerät mit 2 AAA Durcacell Batterien & Ladekabel
                                    Digitalkamera (Canon Ixus 220HS) und Kameratasche (mit 6 Reserveakkus)
                                    1x16 Gb, 2 8xGB SD Chips
                                    kleines Kamerastativ
                                    Handy
                                    SPOT Satelliten GPS Messenger
                                    kleine Trillerpfeife
                                    Fenix Taschenlampe
                                    Thermometer Schlüsselanhänger
                                    Kompaß
                                    Barometer und Höhenmesser


                                    wichtige Unterlagen:
                                    Fjällkarten (BD16, AC2)
                                    Flug- und Bahnunterlagen
                                    Portemonnaie
                                    Perso
                                    schwedisches & deutsches Geld
                                    Krankenkassenkarte
                                    EC-Karte
                                    Kreditkarte

                                    Zusätzlich noch Essen für ca. 11 Tage

                                    Kommentar


                                    • Akelei
                                      Erfahren
                                      • 09.04.2013
                                      • 341
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                      Bin mehr der Bildergucker und habe nicht alles gelesen - aber die Bilder sind wunderschön.
                                      Schreibe mir gleich mal Lappland auf die Liste der nächsten Ziele. ;)
                                      Mir ist noch beim Darüberfliegen aufgefallen, dass bei den meisten Bildern der Horizont in der Mitte ist - ein kleiner Tipp: mehr Ausstrahlung gewinnen die Bilder, wenn die Horizontlinie auf 1/3 oder 2/3 liegt.
                                      ¤´¨)
                                      (¸.·´¨) RETTET DIE ERDE! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!
                                      ¨ ¸* ¸·*¨)
                                      (¸.·` ¤

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                                      • Prachttaucher
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                                        Liebt das Forum
                                        • 21.01.2008
                                        • 12040
                                        • Privat

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                                        #59
                                        AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                        Dann nochmal danke für den schönen Bericht, der mir jetzt bei der Planung hilft.

                                        Ich mache das wie bei den Weinen : Erst etwas lagern und reifen lassen - irgendwann ist es dann soweit, daß ich da auch hin muß.

                                        Dieses Jahr bin ich dort auf der norwegischen Seite längs, die in Deinem Bericht öfters erwähnt wird (Rossvatnet, Okstinden). Wetter war zwar gerade dort eher bescheiden, aber auf jeden Fall ebenfalls eine nette Ecke mit schönen Aussichten auf den Gletscher.

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                                        • Mortias
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                                          • 10.06.2004
                                          • 1256
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #60
                                          AW: [SE] Lappland im Bereich des Gechillten – 2 Wochen Vindelfjäll

                                          Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                          Dann nochmal danke für den schönen Bericht, der mir jetzt bei der Planung hilft.

                                          Ich mache das wie bei den Weinen : Erst etwas lagern und reifen lassen - irgendwann ist es dann soweit, daß ich da auch hin muß.
                                          Jo danke, gegen einen guten Wein hätte ich jetzt auch nichts einzuwenden.

                                          Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                          Dieses Jahr bin ich dort auf der norwegischen Seite längs, die in Deinem Bericht öfters erwähnt wird (Rossvatnet, Okstinden). Wetter war zwar gerade dort eher bescheiden, aber auf jeden Fall ebenfalls eine nette Ecke mit schönen Aussichten auf den Gletscher.
                                          Die Gegend Røssvatnet und Okstinden ist schon ganz nice. Hab es auch immer noch auf meiner Liste da nochmal hinzufahren und dann vielleicht von norwegischer Seite aus ins Saltfjell weiter zu laufen. Dort bin ich nämlich bisher noch gar nicht gewesen.

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