• andrea2
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    [SE] Sarek 2021 - Drei Jahreszeiten in zwei Wochen

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.5174801
    Längengrad 18.1380844
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    Sarek 2021
    Drei Jahreszeiten in zwei Wochen



    Land: Schweden
    Reisezeit: 26. August – 06. September 2021
    Kontinent: Nordeuropa

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    Vorbereitung

    Nachdem es jetzt schon 1.5 Jahre her ist, kann ich mich schon gar nicht mehr an alle Einzelheiten in der Vorbereitung der Tour erinnern. Wobei Vorbereitung relativ ist, denn die fiel mal wieder äußerst knapp aus. Die Fähre war schon lange im Flexitarif gebucht. Immer noch machte Corona eine sichere Planung schwierig. Aber wie im letzten Jahr hoffen wir auf eine Entspannung im Sommer. Durch die Hochzeit unserer Tochter und im Anschluss das Hochwasser, das uns zwar nicht direkt, aber doch unser direktes Umfeld schwer erwischt hat, hatten wir bis weit in den Juli kaum Zeit einen Gedanken auf den Urlaub zu verschwenden.
    Zwar hatte ich schon im Frühjahr eine grobe Route geplant, aber gut vorbereitet geht anders.

    Ich erstelle eine grobe Planung mit einigen alternativen Routen. Toll wäre es, wenn es klappen würde mit einer großen Runde durch den Sarek. Aber ich fürchte, dass Planung und Realität wieder mal weit auseinanderklaffen werden. Zusätzlich zu den Informationen aus vielen Berichten hier im Forum sowie auf Utsidan und der Sarekbibel von Grundsten, kaufen wir uns das neue Buch “Sarek Nationalpark”von Karl-Johan Piehl. Es hat uns einige wertvolle Tipps geliefert. Darauf werde ich im Laufe des Berichtes noch kommen.

    Wie auch in den letzten Jahren haben wir uns ein InReach Mini gemietet. Ich lade alle erstellen Routen in den Speicher, außerdem nehmen wir die beiden Bücher mit und über Basecamp drucke ich noch ein paar Routen aus. Damit sollten wir nun wirklich auf alles vorbereitet sein.

    Die große Runde soll von Suorva aus am Sliehkkojávrre vorbei gehen und erst das Vuosskelvágge und dann das Guhkesvágge queren. Weiter entweder durch das Nijakvágge (eher nicht) oder um Niják herum, über das Ruohtesvágge hinweg und über Låvdak hinüber ins Guohpervaǵge, weiter durch das Násasvágge zum Álggajávrre und das Álggavágge abwärts Richtung Skárja. Evtl. eine Runde durch das Basstavágge, um Ähpár herum oder über Bierikjávrre zur Guhkesvággebro und zurück nach Suorva. Die Runde ist sehr ambitioniert und nur unter optimalen Bedingungen zu schaffen, aber sie bietet genug Möglichkeiten abzukürzen.

    Ausrüstungstechnisch müssen wir nur Lebensmittel kaufen, alles andere ist altbewährt und muss nur zusammen gesucht werden.

    Mit Anne (Blahake), die eine ähnliche Route geplant hat, aber in die andere Richtung, stehe ich in regem Kontakt. Sie ist vor uns gestartet und sollte, wenn wir in Suorva starten, ganz in der Nähe sein, um ihre Tour in Saltoluokta oder sogar in Suorva zu beenden. Vielleicht klappt es ja zeitlich, dass wir uns treffen.

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    Zuletzt geändert von andrea2; 26.02.2023, 20:35.

  • andrea2
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    #2
    Donnerstag, 26.08.2021 | Suorva - hinter dem Sliehkkojávrre | 8 km



    Ich nutze wieder die Kartenfunktion des Forums. Ganz glücklich bin ich mit der Darstellung nicht. Für eine möglichst optimale Ansicht, bitte die Karte vergrößern, Open Topo wählen und dann so weit hinein zoomen, bis die Höhenlinien erscheinen.

    Wir stehen um 6 Uhr auf, genießen eine letzte Dusche, frühstücken und gehen noch mal konzentriert die Ausrüstungsliste durch. Dann wird das Auto gepackt, die Hütte geputzt und gezahlt. Um kurz nach 8 Uhr starten wir, nach einem Stopp an der Tankstelle, Richtung Suorva. Es ist ziemlich grau, die Wolken hängen noch tief, aber je weiter wir nach Osten voran kommen, desto besser wird das Wetter. Zwei Stunden später erreichen wir den Parkplatz am Staudamm. (Erste Einfahrt zum Damm, beim gelben Haus) Hier stehen nur wenige Autos und wir hatten schon Angst, ob wir vielleicht gar keinen Parkplatz bekommen. Inzwischen scheint die Sonne, aber es ist windig und kalt und auf den Bergen hat es geschneit. Für heute und die nächsten drei Tage verspricht der Wetterbericht stabiles Hochdruckwetter, was danach kommt, sieht eher nicht so toll aus, aber das ändert sich hoffentlich noch. Wie immer gehen wir fest davon aus, dass das schöne Wetter wie vorhergesagt bleibt, aber die schlechten Aussichten sich schon noch abschwächen werden.

    Die letzten Kleinigkeiten müssen nun noch verpackt werden. Kamera und Handy werden verstaut. Nachdem ich gestern schon Probleme mit der trockenen Lüftungsluft im Auto hatte und mir eine Ader im Auge geplatzt ist, bekomme ich jetzt Nasenbluten. Na klasse, das fängt ja gut an. Aber nachdem ich das von sehr trockenem Wetter, egal ob warm oder kalt, kenne, beunruhigt es mich nicht weiter. Etwas Watte für die Nase leistet schnelle Abhilfe und ich kann weiter packen. Allerdings muss ich den weiteren Tag vorsichtig sein beim Naseputzen, was natürlich etwas schwierig ist. Denn wir wissen alle, dass die Nase hier fast immer läuft.

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    Blick vom Parkplatz über den Staudamm zum Pass südlich des Sliehkok. Rechts vom Windrad geht es durch. In der Bildmitte der schneebedeckte Hállji.

    Um 10.40 Uhr geht es los. Wir gehen durch die Tür im Zaun und folgen der Asphaltstraße unterhalb des Staudamm. Dann müssen wir die Spitze der Insel Jiertásuoloj umrunden. Inzwischen ist strahlender Sonnenschein, wir können unser Glück kaum fassen, auch wenn es immer noch sehr kühl ist. Über den Suorvajaure hinweg haben wir einen fantastischen Blick auf den mit Schnee eingepuderten Kallaktjåkkå.

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    Bald erreichen wir die zweite Staumauer. Hier nehmen wir den Weg über den oberen Staudamm. Um möglichst viel Sumpf und Wald bzw. Strauchwerk zu vermeiden, gehen wir nicht, wie bei Grundsten beschrieben, den direkten Aufstieg zum Pass südlich des Sliehkok, sondern wenden wir uns hinter dem Damm nach Norden. Der Schotterweg endet nach etwa 200 Meter bei einem kleinen Häuschen. Ein kleiner Pfad, wohl primär von Quads, führt weiter nach Norden. Als dieser sich langsam auflöst und der Wald aufhört, wenden wir uns nach Westen und beginnen den Hang des Sliehkok hinauf zu steigen. Erst mäßig ansteigend, dann immer steiler geht es aufwärts.

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    Staudamm mit unserer Aufstiegsroute

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    Blick auf den unteren Staudamm

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    Quad-Pfad nach dem Häuschen

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    Bald liegt der Wald hinter uns. Freies Gelände zum Aufsteigen

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    Blick nach Süden mit dem markanten Sluggá, hier irgendwo wandert gerade Anne (Blahake).
    https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/tourenberichte/tourenberichte-nördliches-europa/3115876-se-jetzt-aber-sarek?p=3128277#post3128277


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    Blick zurück über Jiertásuolo bis zum Parkplatz

    Durch den steilen Anstieg gewinnen wir schnell an Höhe. Aber bald brauchen wir eine Pause, wir müssen uns erst wieder an den schweren Rucksack gewöhnen. Die Ausblicke werden immer schöner.

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    Vor uns liegt nun eine steile Felswand. Oben drüber oder unten rum ist die Frage. Wir entscheiden uns für oben und schwenken dann etwas in südliche Richtung in das nur sehr schwach ausgeprägte Tal und steigen hier ganz unproblematisch zum Pass auf. Wir können auf dieser Strecke den größten Teil der Weiden vermeiden.

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    Blick zurück

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    Der Pass ist fast erreicht

    Gegen 14.30 Uhr sind wir oben und können kurz darauf auch den Sliehkkojávrre sehen.

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    Sliehkkojávrre

    Schon im Aufstieg haben wir hin und wieder Steinmännchen gesehen. Jetzt treffen wir beim Abstieg zum See auf einen Pfad, dem wir das Nordufer des Sees entlang folgen. Das Gelände ist nicht weiter schwierig. Es geht immer mal ein bisschen auf und ab und den Weg müssen wir auch ab und zu suchen. Aber die Richtung ist ja klar. Am Ende des Sees diskutieren wir kurz, ob wir hier zelten sollen. Aber es ist erst 16 Uhr und wir haben gerade erst etwas mehr als 7 km geschafft. Also weiter.

    Aber wenn einmal der Gedanke an Feierabend aufgekommen ist, dann fällt es schwerer sich zu motivieren. Wir kommen nur langsam voran. Eine halbe Stunde später kommen wir an einer schönen flachen Stelle mit Bach vorbei und entscheiden nun spontan, für heute Schluss zu machen. Die Aussicht ist hier fantastisch und wir müssen am ersten Tag ja auch nicht bis zum Umfallen laufen.

    Schnell steht das Zelt und ist eingeräumt. Dann beginnen wir auch gleich mit dem Kochen, solange die Sonne noch scheint und wärmt. Heute gibt es Stroganoff mit Pilzen von Blå Band. Es ist ganz ok, geschmacklich ist aber noch Luft nach oben. Im Anschluss genießen wir noch Kaffee und Tee bevor wir uns ins Zelt verziehen um aufzuräumen und die Zeltklamotten anzuziehen. Kurze Zeit können wir noch die Sonne genießen, die direkt ins Zelt scheint, bevor sie hinter den Bergen verschwindet und schnell wird es kalt.

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    Blick über den Suorvajaure

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    Blick zurück auf den Sliehkkojávrre

    Ich schaffe es gerade noch, Tagebuch zu schreiben, dann fallen mir auch schon die Augen zu. Als ich um 22 Uhr wieder aufwache, muss ich mich schon sehr zusammenreißen, um noch mal hinauszugehen, um die Zähne zu putzen. Der Mond scheint hell an einem wolkenlosen Himmel. Schnell wieder in den Schlafsack und weiter schlafen.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von andrea2; 26.02.2023, 18:21.

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    • Freedom33333
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      • 09.09.2017
      • 900
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      #3
      Also ich bin auf jeden Fall dabei, bin 2020 auch in Suorva gestartet und den hang hoch zum See vom ersten Tag. War aber Ende August.

      Aktuell sieht man die Bilder leider nicht, d.h. da wo die Bilder sein müssten steht nur eine Nummer, die Bildunterschriften sind aber da. Oh und wenn du dann rausgefunden hast woran es lag schreib gerne worans lag, glaube hier hatte schon so mancher Probleme.

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      • evernorth
        Fuchs
        • 22.08.2010
        • 1835
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        #4
        Hmm…..ist das beabsichtigt?
        Reisezeit: 26. – 06. September 2020​ und überschrieben ist der Bericht mit Sarek 2021?
        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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        • andrea2
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          • 23.09.2010
          • 977
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          #5
          Danke euch, bin gerade noch am Basteln und Bilder hochladen und es soll natürlich 2021 sein.

          Edit: So nun sollte es passen. Das Problem war ganz einfach. Während der Beitrag laden sollte, was ja doch einige Zeit dauert, wie wir wissen, ist der PC in den Energiesparmodus geganen. Ich denke dadurch gab es diverse Fehlermeldungen. Also dachte ich, am besten alle Anhänge löschen und noch mal von vorne. Nun waren die Anhänge zwar weg, aber ich sah die Bilder immer noch. Durch den Tipp den Cach zu leeren, waren sie dann auch bei mir weg. Allerdings hatte ich immer noch kleine Kästchen im Beitrag, als ich die Bilder neu laden wollte. Die konnte ich nur löschen, indem ich den Editor vom WYSIWYG-Modus auf die Eingabe mit BB-Codes umschaltete. Nun konnte ich endlich die Bilder neu hochladen. Ich hab jetzt die Zeit bis der PS in den Energiesparmodus geht auf eine Stunde hoch gesetzt und hoffe, die nächsten Beiträge gehen leichter von der Hand.
          Die Zahlen die Anfangs an Stelle der Bilder standen, waren aber kein Fehler. Das waren nur die Nummern der Bilder. Die hab ich mir im Text notiert um beim Hochladen schnell die entsprechenden Bilder zu finden.
          Nun hab ich schon so viele Reiseberichte geschrieben, aber Probleme gibt es immer wiede aufs Neue.
          Zuletzt geändert von andrea2; 26.02.2023, 18:51.

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          • Freedom33333
            Dauerbesucher
            • 09.09.2017
            • 900
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            #6
            Schön dass es geklappt hat und danke für die Erklärung.

            Super Fotos, da kommen Erinnerungen hoch. Ich habe mir damals genau die Aufstiegsroute vorgenommen, mich dann aber zu früh links gehalten und musste mich durchs Gebübsch schlagen.

            Freu mich schon auf die Route Die Gegend da ist mega schön.

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            • evernorth
              Fuchs
              • 22.08.2010
              • 1835
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              #7
              Prima, alles an Ort und Stelle und genau so, wie es sein soll. Ich bin auch dabei, zumal ich um diese "Pforte" in den Sarek bisher einen Bogen gemacht habe. Der Staudamm hat bei mir immer für Ernüchterung gesorgt.
              Doch wenn der einmal hinter einem liegt, wird man offensichtlich mit einer tollen Landschaft belohnt. 😉
              Ich bin gespannt auf die tatsächliche Route.
              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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              • Blahake

                Vorstand
                Fuchs
                • 18.06.2014
                • 1591
                • Privat


                #8
                Oh fein, jetzt sehe ich das aus Eurer Perspektive! Habe ja damals immer zu Euch rübergeschaut, nachdem wir uns knapp verpasst hatten.

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                • andrea2
                  Dauerbesucher
                  • 23.09.2010
                  • 977
                  • Privat


                  #9
                  Vielen Dank für die netten Kommentare. Ich werde gleich mal versuchen den nächsten Tag hochzuladen und hoffe, dass es diesmal problemloser klappt.

                  Ich war bisher nie angetan von der Idee über Suorva einzusteigen, muss aber sagen, dass man hier wirklich sehr schnell mitten im Hochgebirge sein kann. Den Damm, das Windrad, den Rand des Stausees und die Straße muss man nur ein paar Stunden ausblenden. Unser Vorteil war aber auch, dass wir mit dem Auto da waren und nach der Tour nicht im Nirgendwo auf den Bus warten mussten.
                  Zuletzt geändert von andrea2; 23.03.2023, 17:07.

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                  • andrea2
                    Dauerbesucher
                    • 23.09.2010
                    • 977
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                    #10
                    Freitag, 27.08.2021 | Hinter dem Sliehkkojávrre - See 1074 | 10,5 km



                    Morgens weckt uns die Sonne auf dem Zelt. Wie herrlich, so wünscht man sich das. Wir stellen uns nie einen Wecker, aber fast immer wachen wir gegen 7 Uhr auf. So auch heute. Raus aus den Federn und schnell Zähne putzen. Das fällt so leicht bei solch schönem Wetter. Bald kocht das Wasser und wir können Frühstücken. 5 Knäckebrote haben wir noch von der Anreise und ein bisschen Räkost. Dazu gibt es für jeden eine halbe Portion Müsli und einen Kaffee. Und das alles draußen in der Sonne. Auch das Packen geht für den ersten Tag schnell von der Hand und bereits kurz nach 9 Uhr sind wir startklar.

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ID: 3186245

                    Es geht nun in westliche Richtung immer am Hang des Hállji entlang. Tendenziell eher ansteigend, da uns noch etwa 100 Höhenmeter fehlen. Das Gelände ist einfach, auch wenn man immer schauen muss, wo es am bequemsten lang geht. Kleine Blockfelder oder Weidendickichte umgehen wir. Der Doppelgipfel des Stuor Átjek vor uns ist lange Zeit unsere Wegmarke.

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ID: 3186246Stuor Átjek

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ID: 3186247
                    Noch einmal Blick zurück auf den Sliehkkojávrre im Gegenlicht

                    Die Bäche sind allesamt problemlos in Stiefeln zu queren. Besonders schnell kommen wir aber nicht voran. Immer wieder gilt es die fantastische Aussicht über den riesigen Stausee und die gegenüberliegenden Berge zu genießen. Wenn man genau hinsieht, kann man auch die STF Hütte Vakkotavare mit dem Kungsleden erkennen.

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ID: 3186248

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ID: 3186250
                    Ab und zu Blockfelder, aber meist findet sich ein guter Weg

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ID: 3186251
                    Ein seltsames Tier treffen wir.

                    Nach und nach tauchen neben dem Stuor Átjek auch der Unna Átjek und P1060 auf, die das Vuosskelvágge in nordwestlicher Richtung abriegeln. Auch die Spitze des Niják ist schon zu sehen. Zwischen den Felsen können wir einen Schneehasen beobachten.

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ID: 3186252
                    Niják in der Ferne

                    Nachdem wir lange streng nach Westen gelaufen sind, halten wir uns langsam ein bisschen weiter südlich, um auf die Furt unterhalb des Oarjep Átjek zu treffen. Am gegenüberliegenden Flussufer sehen wir schon bald die Renvaktatstuga. Das Wetter ist herrlich und es geht kaum Wind, trotzdem müssen wir bei den Pausen etwas überziehen.

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                    Tiefblau liegen der Nuortap und Oarjep Átjek im Tal. Zwischen Unna Átjek und dem P1060 schiebt sich langsam das Áhkkámassiv ins Blickfeld. Der Weg am See entlang ist teilweise blockig und zieht sich.

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                    Erster Blick auf die Seen, hinter den Hügeln schauen die Spitzen des Sarekmassivs hervor.

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                    Noch ein seltsames Tier?

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ID: 3186257
                    Nuortap und Oarejep Átjeka, hinten Njiák

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ID: 3186258
                    Áhkká zwischen P1060 und Unna Átjek

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ID: 3186259
                    Hinter dem Oarjep Átjek kann man bereits in das Tal sehen, in welches wir aufsteigen werden.

                    Die Furt ist einfach, damit hätten wir gar nicht gerechnet. Wir müssen nicht mal die Stiefel ausziehen. Der Fluss ist stark aufgefächert und lässt sich zwischen dem Oarjep Átjek und einem kleinen Minisee problemlos von Stein zu Stein queren. Nachdem es hier gerade Wasser gibt, bietet sich eine Pause an.

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ID: 3186260
                    Áhkká hinter P1060

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                    Da wir zu dem See südlich des Alep Skálariehppe wollen, um dann über den Pass zwischen Tjievravárásj und P1274 ins Guhkesvágge zu gelangen, gehen wir nicht am Ufer entlang, sondern steigen direkt langsam in westliche Richtung an. Das Gelände ist blockig mit teilweise riesigen Felsbrocken. Vielleicht wäre der Weg am Ufer entlang doch einfacher gewesen. Trotzdem lässt sich zumeist ein ganz guter Weg durch das Labyrinth finden, ohne zu weit über die Felsen klettern zu müssen.

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ID: 3186262
                    Dort geht es links ins Tal

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                    Noch einmal ein Blick auf Áhkká

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                    Wo soll es da bitte weiter gehen?

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                    Am Ende findet sich doch immer ein Durchgang

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                    Blick zurück über die Seen

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                    und das Vuosskelvágge abwärts

                    Endlich können wir nach SW ins Tal einbiegen. Das Gelände wird wieder etwas grüner. Das eine oder andere Blockfeld gilt es aber weiterhin zu durchqueren. 150 Höhenmeter sind es vom Oarjep Átjek bis zum See 1074. Der Bach von links (südöstlich) aus dem Tal unterhalb des Skálareihppe macht keine Probleme.

                    Vor dem allerletzten Anstieg machen wir noch mal eine Pause in der Sonne. Langsam haben wir keine Lust mehr. Der Wind hat schon seit einer Weile aufgefrischt und so wird es trotz Fleece und Jacke bald kalt. Wir machen uns wieder auf den Weg und können kurz darauf auf den See 1074 blicken. Er liegt in einem schönen grünen Talkessel. Hier sollte es nicht weiter schwierig sein, einen schönen Platz fürs Zelt zu finden. Die grünen Wiesen in Seenähe sind allerdings sehr sumpfig. Dort weiden viele Rentiere. Aber südlich des Sees sieht man eine Terrasse im Hang, die ganz gut aussieht.

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ID: 3186268

                    Bis dahin müssen wir noch ein paar weitere Blockfelder überqueren, und scheuchen einige Schneehühner auf. Endlich dort angekommen finden wir eine schöne flache Stelle, eine Steinmauer gibt es auch schon. Ganz zufrieden sind wir allerdings noch nicht und stellen erst mal die Rucksäcke ab, um vielleicht noch etwas besseres zu finden. Und tatsächlich, noch weiter oben finden wir eine richtig schöne Stelle mit herrlicher Fernsicht. Nun schnell die Rucksäcke geholt und dann ist Schluss für heute. Immerhin ist es schon 17 Uhr durch. In 8 Stunden haben wir nur 10.5 km geschafft.

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                    Die weiße Bergspitze ganz hinten rechts könnte der Kebnekaise sein. Die Richtung würde passen. Aber ob man so weit sehen kann?

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                    Ausschnittsvergrößerung

                    Schnell steht das Zelt und wir können einräumen. Nachdem der Wind ganz ordentlich bläst, werden die Heringe noch mit Steinen beschwert. Während ich die Isomatten aufblase, holt mein Mann schon mal Wasser. Dann können wir ins Zelt krabbeln, uns umziehen und erst mal ein bisschen relaxen, bevor das Abendessen gekocht wird. Heute gibt es Pasta mit Lachs von Summit to Eat. Der Rest Räkost aus der Tube kommt auch noch hinein. Das schmeckt sehr lecker, aber wir könnten die gleiche Menge noch einmal verspeisen. Nach Kaffee und Tee mit den übrig gebliebenen Müsliriegeln aus dem Tagesprobieant schreibe ich das Tagebuch, mein Mann füllt noch mal die Wasservorräte auf. Kurz vor 20 Uhr ist die Sonne hinter den Bergen verschwunden und sofort wird es kalt. Schnell noch waschen und Zähne putzen, dann kriechen wir in die Schlafsäcke, studieren noch etwas die Route und schlafen bald ein.

                    Ein paar Wolken sind aufgezogen, machen uns aber keine Sorgen, denn das InReach verspricht auch für morgen noch schönes Wetter.
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                    Kommentar


                    • Pflaume09
                      Erfahren
                      • 01.02.2022
                      • 160
                      • Privat


                      #11
                      Doppelt hält besser
                      Schöner Start!

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                      • Highbeat
                        Erfahren
                        • 04.10.2020
                        • 270
                        • Privat


                        #12
                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                        Freitag, 27.08.2021 | Hinter dem Sliehkkojávrre - See 1074 | 10,5 km


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ID: 3186269
                        Die weiße Bergspitze ganz hinten rechts könnte der Kebnekaise sein. Die Richtung würde passen. Aber ob man so weit sehen kann?
                        Liebe Andrea,

                        lange haben wir auf deinen Bericht gewartet und lesen nun begeistert mit.
                        Wir denken, das ist der Kebnekaise. Haben auf udeuschle.de nachgesehen: Das dort gezeigte Panorama von deinem ungefähren Standort aus, zeigt den Keb wie auf deinem Bild in gut 50 km Entfernung. 2 Tage später standen wir oben und haben auf eure Route geblickt.
                        Eure Aufstiegsroute vom Staudamm in Richtung Sliehkok ist so viel besser als die im Grundsten beschriebene. Wir hatten uns das von oben auch überlegt, da sie super aussah - aber folgten brav dem Grundsten

                        Liebe Grüße
                        Highbeat

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                        • andrea2
                          Dauerbesucher
                          • 23.09.2010
                          • 977
                          • Privat


                          #13
                          Samstag, 28.08.2021 | See 1074 - Suottasjjågåsj | 13 km



                          Besonders gut schlafe ich nicht. Um 3 Uhr kann ich gar nichts mehr einschlafen. Ich gehe einmal vors Zelt und lasse mich durchpusten, erfahrungsgemäß geht es dann besser mit dem Schlafen. Leider muss ich dabei feststellen, dass eine dichte Wolkenschicht aufgezogen ist. Das war so aber nicht angesagt.

                          Irgendwann bin ich dann wohl doch wieder eingeschlafen und als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue, ist es schon 7 Uhr. Erfreut stelle ich fest, dass die Sonne aufs Zelt scheint. Leider ist das nur ein sehr kurzes Vergnügen, dann ist sie wieder hinter den Wolken verschwunden.
                          Wir haben keine so rechte Lust aufzustehen, haben wir doch mit Sonne und Wärme gerechnet. Das Außenzelt ist klitschnass vom Kondenswasser. Die Wolken hängen tief und es ist kalt.

                          Wir frühstücken erst mal. Heute gibt es leider kein Knäckebrot mehr, sondern das obligatorische Müsli und dazu Kaffee. Danach rufe ich den Wetterbericht über das InReach ab. Es dauert ein paar Minuten, bevor ein Klingeln die Nachricht mit den Wetterdaten ankündigt. Bis Montag sollte es eigentlich weiter sonnig sein und dann soll es … Moment, sind das Schneeflocken?... bis Freitag schneien.

                          Oh je, wir haben ein Déjà-vu: Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019.

                          Aber wir sind hier ja auch auf über 1000 Meter, so schlimm wird es hoffentlich nicht werden, wir müssen dann eben in den Tälern bleiben und die Passübergänge meiden.

                          Hier und jetzt müssen wir erst mal packen. Im Zelt ist es nicht kalt, aber draußen ist es ungemütlich. Das Zelt müssen wir leider nass einpacken, auch wenn wir es nochmal abgewischt haben, ist nicht viel abgetrocknet. Um 9.30 Uhr sind wir fertig und starten.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09819-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 919,0 KB ID: 3186882

                          Es geht zuerst in westliche Richtung in den Pass zwischen Tjårok (1215) und Tjievratjåhkkå (1423). Der Weg ist zwar anstrengend, aber man findet immer einen gut gehbaren Weg zwischen dem Geröll. Oben kommen wir in ein weites flaches Tal mit Wiesen und einer schönen Sicht auf den See 1040 im Norden. Hier hätten wir auch was gefunden zum Zelten.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09821-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 704,1 KB ID: 3186883
                          Pass zwischen Tjårok (1215) und Tjievratjåhkkå (1423).

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09822-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 652,6 KB ID: 3186884
                          Blick zurück zum See 1074

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09823-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 785,2 KB ID: 3186885
                          In dem kleinen Tal nach dem Pass, Blick zurück

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09827-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 877,8 KB ID: 3186886
                          Blick nach Norden, ganz hinten der Akkajaure

                          Wir behalten unsere Richtung bei, um weiter aufzusteigen in den Pass zwischen Tjievravárásj und Punkt 1274. Man muss immer ein bisschen suchen, aber meistens findet sich weiterhin eine gute Route durch Geröll und Felsen.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09829-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 725,3 KB ID: 3186887
                          Ein letzter Blick zurück…

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09830-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 719,4 KB ID: 3186888
                          … und ein erste Blick über den Pass mit dem ausgetrockneten Tümpel

                          Nach einer Stunde haben wir die Passhöhe erreicht. Im Sattel liegen zwei fast ausgetrocknete kleine Seen, die nicht auf der Karte verzeichnet sind. Wie haben wir uns doch auf die vielgerühmte Aussicht von hier oben auf die Sarekkette gefreut. Aber die Wolken hängen immer noch sehr tief, sodass wir nur den unteren Teil der Berge sehen können. Weit schweift der Blick über das Gássaláhko zum Áhkká, das Guhkesvágge rauf und runter und über die vielen Gletscher der Sarekkette. Wie fantastisch muss das erst bei besserer Sicht sein.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09831-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 648,2 KB ID: 3186889
                          Áhkká

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09832-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 744,3 KB ID: 3186890
                          Guhkesvágge und das Sarekmassiv

                          Wir laufen noch ein bisschen weiter, bis wir den Oarjep Tjievrajávrre sehen können, an dessen Ausfluß sich die Furt befindet. Dann machen wir eine kleine Pause, essen etwas und suchen die beste Route ins Tal.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09833-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 730,8 KB ID: 3186891
                          Rechts der Áhkká, davor das Gássaláhko vor uns der Oarjep Tjievrajávrre, links die Gletscher der Sarekkette.

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                          Wird das Wetter besser? Hinten Mitte der Suottasjjiegŋa, da wollen wir heute noch hin.

                          Es geht, unter Umgehung der Blockfelder, weiter geradeaus auf den Ausfluss des Sees zu, immer in etwa westliche Richtung. Es läuft sich eigentlich ganz bequem, aber auch bergab kostet das Laufen mit dem schweren Gepäck Kraft. Immer mal wieder finden wir, wie auch schon an den vorigen Tagen, Moltebeeren, an denen wir natürlich nicht vorbei laufen können. Inzwischen ist die Sonne rausgekommen, die Wolken reißen immer mehr auf.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09839-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 871,4 KB ID: 3186893
                          Die Wolken lockern immer weiter auf

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09842-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 763,0 KB ID: 3186894
                          Oarjep Tjievrajávrre dahinter Áhkká

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09844-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 642,3 KB ID: 3186895
                          Und dann sind die Berge fast frei.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09843-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 595,5 KB ID: 3186896
                          Blick Richtung Furt dahinter Suottasjjiegŋa mit Kantberget und Suottastjåhkkå

                          Am See müssen wir noch mal etwas nach der besten Route durch das blockige Gelände suchen. Erst halten wir uns in Seenähe, laufen dann aber einfach auf die Furt zu. Einem Goldregenpfeifer mit schon recht großem Küken gefällt es gar nicht, dass wir in sein Revier eindringen, lange begleitet uns sein Rufen.

                          Die Furt befindet sich genau in der großen Schleife des Flusses und ist bei dem momentan niedrigen Wasserstand sehr einfach. Wir müssen noch nicht mal einen Fuss ins Wasser setzen, sondern können uns im Slalom einen Weg über die großen Felsen suchen.

                          Die Sonne scheint warm und die Wolken werden immer dünner. Jetzt ist der Blick auf Áhkká und das Sarekmassiv wirklich fantastisch. Es ist inzwischen 13 Uhr und sowieso Zeit für eine Pause. Wir machen es uns also nach der Furt am anderen Flussufer bequem, essen eine Schokolade und versuchen die einzelnen Gipfel den Namen auf der Karte zuzuordnen.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Sarekpanorama-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 936,8 KB ID: 3186897
                          Namen ohne Gewähr

                          Beim Blick zurück müssen wir schon fast suchen, wo wir abgestiegen sind. Die Bergkette bietet wenig markante Anhaltspunkte, um in der anderen Richtung zu erkennen, wo genau der Pass ist.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20230227_111304.jpg Ansichten: 0 Größe: 839,7 KB ID: 3186898

                          Während der Pause kann man förmlich zusehen, wie sich die Wolken auflösen und bald sind sie ganz verschwunden. Was für ein Geschenk ist dieses herrliche Wetter doch.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09849-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 800,7 KB ID: 3186899
                          Guhkesvágge talabwärts

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09853-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 593,0 KB ID: 3186900
                          Áhkká

                          Schön ist es hier in der Sonne, aber irgendwann müssen wir weiter. Wir packen zusammen und schultern wieder die Rucksäcke. Wir gehen weiterhin in westliche Richtung. Das erste Stück ist etwas sumpfig mit Weiden, bis wir an den Fuss des Lulep Gássavárásj kommen. Immer wieder müssen wir stehen bleiben und die Aussicht genießen.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09859-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 560,9 KB ID: 3186901
                          Blick auf den Suottasjjiegŋa flankiert von Gavelberget und Kantberget links der Såltatjåhkkå und rechts der Suottastjåhkkå

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20230227_111414.jpg Ansichten: 0 Größe: 783,6 KB ID: 3186902
                          Noch einmal der Blick zurück auf unsere Route

                          Eigentlich wollten wir hier am Hang entlang weiter laufen, entschieden uns dann aber doch hinauf zu steigen. Was für eine tolle Aussicht auf das Gássaláhko und Áhkká sowie das Sarekmassiv im Gegenlicht.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09864-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 796,0 KB ID: 3186903
                          Gássaláhko mit Gássajávrre im Hintergrund der vergletscherte Kallaktjåhkkå

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09869-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 660,6 KB ID: 3186904
                          Áhkká in seiner ganzen Pracht

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09875-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 702,0 KB ID: 3186905
                          Sarektjåhkkå und Alep Sarekjjiegŋa

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09873-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 638,6 KB ID: 3186906
                          Guhkesvágge mit Sarekvárásj

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09874-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 867,7 KB ID: 3186907
                          Noch ein Blick zurück. Von hier aus ist der Passeinschnitt über dem Oarjep Tjievrajávrre gut zu sehen.

                          Nach einer kurzen Fotopause geht es weiter, bis wir an den See 975 kommen. Wir können hier oben zwei Rotfüchse beobachten, vielleicht ist es auch zweimal der gleiche.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09883-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 674,5 KB ID: 3186908
                          Niják im Gegenlicht, rechts davon der Gisuris

                          Lange schon sehen wir die Renvaktarstuga im Tal, nun halten wir mehr oder weniger darauf zu. Wieder müssen ein paar Sümpfe und Blockfelder umgangen werden, aber dann stehen wir an der Hütte. Inzwischen ist es so warm geworden, dass wir im T-Shirt laufen und uns jetzt sogar freiwillig in den Schatten der Hütte setzen.

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                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09884-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 782,0 KB ID: 3186910
                          Sarektjåhkkå

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                          Da sieht es feucht aus

                          Es gilt nun den Suottasjjåhkå zu furten. Während wir an der Hütte eine kleine Pause machen, sehen wir uns das Tal an. Hier sind nur Sumpfwiesen und matschiger Sandboden aus Gletschersedimenten, da sollen wir durch? Wir holen den Grundsten raus und studieren die Tracks. Ok, noch etwas weiter talabwärts. Also noch hier oben am Hang um ein Blockfeld herum und dann runter ins Tal und zum Fluss. Wir testen den Sumpf, der Boden hält gut. Auch der Sand ist relativ fest, trotzdem tasten wir uns vorsichtig voran. Auf gar keinen Fall wollen wir hier auf einmal im Treibsand versinken.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09891-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 560,8 KB ID: 3186912

                          Der Fluss ist hier in viele Arme aufgefächert, die ersten sehen einfach aus und wir furten erst mal ohne die Schuhe zu wechseln. Das können wir immer noch auf den Kiesbänken zwischen den Armen machen. Mit ein bisschen Suchen schaffen wir so einen Arm des Suottasjjåhkå nach dem anderen, ohne auch nur die Schuhe wechseln zu müssen. Der letzte Arm ist der schwierigste, aber auch hier finden wir eine gute Stelle. Bei etwas höherem Wasserstand wäre das sicher nicht möglich gewesen.

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                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09895-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 814,3 KB ID: 3186914

                          Nun steigen wir am Suottasjjågåsj etwas aufwärts, um eine schöne Zeltstelle zu suchen. Es ist schon 17.30 Uhr und nach 13 km reicht es uns langsam. 8 Stunden haben wir für die heutige Strecke gebraucht.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09896-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 834,7 KB ID: 3186915
                          Blick zurück auf den Fluss, hinten sieht man schon den Suottasjjávrre

                          Schnell ist eine schöne Stelle gefunden. Zeltaufbau und Einräumen gehen fix. Mein Mann beginnt nun gleich mit dem Kochen, wir fürchten, dass die Sonne schon bald hinter den hohen Bergen verschwindet und dann wird es kalt. Währenddessen mache ich noch ein paar Fotos. Was für ein herrlicher Platz hier unter dem Suottasjjiegŋa und den Sarekgipfeln.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09899-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 862,6 KB ID: 3186916

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09903-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 532,5 KB ID: 3186917
                          Balto ist auch wieder dabei

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09915-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 800,5 KB ID: 3186918

                          Zum Abendessen gibt es gebratenen Reis mit Huhn von Summit to Eat. Das ist sehr lecker heute. Das Essen gibt es noch draußen, aber dann werden die Mücken auf einmal sehr lästig und wir ziehen es vor, Kaffee und Tee im Zelt zu trinken. Wir haben immer noch großen Durst und so gibt es noch einen Liter Wasser mit einer Vitamintablette.

                          Die Sonne schafft es am Niják vorbei und scheint bis 20.30 Uhr. Was für ein genialer Abend. Leider ziehen schon wieder ein paar Wolken auf.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09921-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 398,9 KB ID: 3186919

                          Während ich Tagebuch schreibe, studiert mein Mann die Karte und liest noch etwas im Grundsten. Dann ist es auch schon 21 Uhr, und ganz schnell sind wir eingenickt. Als wir um 22 Uhr wieder aufwachen, ist es dunkel und kalt. Schnell noch mal raus und Zähne putzen und dann schlafen.
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von andrea2; 12.03.2023, 12:44.

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                          • andrea2
                            Dauerbesucher
                            • 23.09.2010
                            • 977
                            • Privat


                            #14
                            Zitat von Pflaume09 Beitrag anzeigen
                            Doppelt hält besser
                            Schöner Start!
                            Doppelt hat sich dank eines Mods zum Glück erledigt. Der dritte Tag war nun endlich fehlerfrei. ;)


                            Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen

                            Liebe Andrea,

                            lange haben wir auf deinen Bericht gewartet und lesen nun begeistert mit.
                            Wir denken, das ist der Kebnekaise. Haben auf udeuschle.de nachgesehen: Das dort gezeigte Panorama von deinem ungefähren Standort aus, zeigt den Keb wie auf deinem Bild in gut 50 km Entfernung. 2 Tage später standen wir oben und haben auf eure Route geblickt.
                            Eure Aufstiegsroute vom Staudamm in Richtung Sliehkok ist so viel besser als die im Grundsten beschriebene. Wir hatten uns das von oben auch überlegt, da sie super aussah - aber folgten brav dem Grundsten

                            Liebe Grüße
                            Highbeat
                            Hallo Highbeat,

                            danke für den Link, den kannte ich noch gar nicht. Ich hab gleich mal versucht mein Panorama von der Sarekkette zu vergleiche. Leider ist da nur der Sarektjåhkkå benannt.
                            Unsere Aufstiegsroute, kann ich wirklich nur empfehlen. Allerdings ist sie stellenweise sicher ein bisschen steile als die direkte in den Pass. Ich hab noch mal in deinem Bericht nachgelesen. Ihr seid ja noch deutlich weiter in Richtung Süden abgestiegen bis ihr auf den Weg gestoßen seid. Das war bestimmt nicht so angenehm.

                            Andera




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                            • Blahake

                              Vorstand
                              Fuchs
                              • 18.06.2014
                              • 1591
                              • Privat


                              #15
                              Wundervolle Bilder, liebe Andrea! Ich fühle mich sofort zurückversetzt und wandere in Gedanken mit! Ist eine ulkige Vorstellung, dass ich wenige Tage zuvor an denselben Stellen war. Allerdings habt Ihr die Route deutlich klüger gewählt als ich. Ich habe mich ja damals unten im Felslabyrinth verloren und sehe durch Eure Bilder jetzt bestätigt, dass Euer Pass die bessere Linie gewesen wäre.

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                              • Freedom33333
                                Dauerbesucher
                                • 09.09.2017
                                • 900
                                • Privat


                                #16
                                Traumhafte Bilder. Ich fand die Gegend auch mega, habe mich deutlich weiter im Norden gehalten. Kriegt man direkt Lust da mal wieder hin zu fahren ;).

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                                • Tekumseh
                                  Anfänger im Forum
                                  • 05.10.2020
                                  • 16
                                  • Privat


                                  #17
                                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                  Hallo Highbeat,

                                  danke für den Link, den kannte ich noch gar nicht. Ich hab gleich mal versucht mein Panorama von der Sarekkette zu vergleiche. Leider ist da nur der Sarektjåhkkå benannt.
                                  Hallo Andrea,
                                  da antworte ich mal anstelle von Highbeat, da ich mir ganz gerne mit diesem Link vor Augen führe, welche Berge auf unseren Bildern zu sehen sind. In den Alpen ist jeder Berg samt Nebengipfel benannt, in Schweden kaum einer. Aber wenn man den „unbekannten Berg“ anklickt, öffnet sich GoogleMaps mit markiertem Berg und der Vergleich mit einer topographischen Karte liefert dir dann den Namen.
                                  Mir macht es immer wieder viel Spaß, so noch einmal die Aussichten zu genießen.
                                  Bei der Gelegenheit auch von mir vielen Dank für deinen Bericht (deine Berichte) mit so wunderbaren Bildern.
                                  Liebe Grüße​, T.

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                                  • andrea2
                                    Dauerbesucher
                                    • 23.09.2010
                                    • 977
                                    • Privat


                                    #18
                                    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                    Wundervolle Bilder, liebe Andrea! Ich fühle mich sofort zurückversetzt und wandere in Gedanken mit! Ist eine ulkige Vorstellung, dass ich wenige Tage zuvor an denselben Stellen war.
                                    Danke Anne Mir ging es ähnlich, als ich deinen Bericht las. So schön es ist Berichte in unbekannten Gebiet zu verfolgen, so ist es doch noch mal was anderes wenn man die Strecke selbst schon gewandert ist.

                                    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                    Traumhafte Bilder. Ich fand die Gegend auch mega, habe mich deutlich weiter im Norden gehalten. Kriegt man direkt Lust da mal wieder hin zu fahren ;).
                                    Beim Schreiben denke ich mir das auch immer, am liebsten möchte man gleich wieder los.

                                    Zitat von Tekumseh Beitrag anzeigen
                                    Hallo Andrea,
                                    da antworte ich mal anstelle von Highbeat, da ich mir ganz gerne mit diesem Link vor Augen führe, welche Berge auf unseren Bildern zu sehen sind. In den Alpen ist jeder Berg samt Nebengipfel benannt, in Schweden kaum einer. Aber wenn man den „unbekannten Berg“ anklickt, öffnet sich GoogleMaps mit markiertem Berg und der Vergleich mit einer topographischen Karte liefert dir dann den Namen.
                                    Mir macht es immer wieder viel Spaß, so noch einmal die Aussichten zu genießen.
                                    Bei der Gelegenheit auch von mir vielen Dank für deinen Bericht (deine Berichte) mit so wunderbaren Bildern.
                                    Liebe Grüße​, T.
                                    ​​​

                                    Danke Tekumseh, das ist ja wirklich genial. Ich bin gar nicht darauf gekommen mir die Panoramen anzeigen zulassen. Ich hab immer nur die Vorschau angeschaut. Aber deine Vorgehenweise mit Google und dem Vergleich mit einer guten Karte funktioniert super. Ich mache das ja auch sehr gerne. Mit dem Sarekpanorama weiter oben hab ich sicher insgesamt einen ganzen Tag vertröddelt.

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                                    • andrea2
                                      Dauerbesucher
                                      • 23.09.2010
                                      • 977
                                      • Privat


                                      #19
                                      Sonntag, 29.08.2021 | Suottasjjågåsj - Ruohtesvágge | 12,5 km



                                      Um 6.30 Uhr sind wir wach und freuen uns, dass die Sonne bereits aufs Zelt scheint. Eigentlich wollen wir gleich aufstehen, können uns aber doch noch nicht entscheiden, den gemütlichen Schlafsack zu verlassen. Am Ende ist es dann doch 7.15 Uhr, als ich wieder aufwache.
                                      Jetzt aber schnell raus aus den Federn und Wasser kochen. Bis das soweit ist, mache ich noch schnell einige Fotos. Was für ein herrlicher Morgen!

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC09931-1.jpg
Ansichten: 787
Größe: 694,5 KB
ID: 3187620
                                      Suottasjjiegŋa und Suottastjåhkkå

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Name: DSC09932-1.jpg
Ansichten: 775
Größe: 571,1 KB
ID: 3187621
                                      Niják

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Name: DSC09933-1.jpg
Ansichten: 810
Größe: 922,3 KB
ID: 3187622
                                      Áhkká

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC09934-1.jpg
Ansichten: 790
Größe: 725,8 KB
ID: 3187623
                                      Suottasjjiegŋa darüber Såltatjåhkkå

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Name: DSC09942-1.jpg
Ansichten: 776
Größe: 548,4 KB
ID: 3187624
                                      Sarektjåhkkå

                                      Heute frühstücken wir im Zelt, draußen ist der Boden sehr nass. Auch das Außenzelt ist wieder ziemlich nass. Drinnen ist es schön warm im Sonnenschein und wir lassen uns Müsli und Kaffee schmecken. Dann geht es ans Packen. Während es im Zelt schon fast zu warm ist, ist es draußen deutlich kühler, da der Wind auffrischt.

                                      Um 9.30 Uhr kann es losgehen. Weit im Norden und Westen sind bereits ein paar Wolken aufgezogen.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC09943-1.jpg
Ansichten: 804
Größe: 872,0 KB
ID: 3187625

                                      Es geht nun sanft den Hang hinauf, immer am Suottastjåhkkå mit seinem markanten Gletscher entlang. Das Gelände ist anstrengender als gedacht. Immer wieder sumpfige Abschnitte, dann wieder überwachsene Blockfelder mit einem Graskopf am anderen und nur selten entspannte Fjällheide. Der Wind bläst kühl aus West, aber in der Sonne lässt sich das gut aushalten. Zu unserer linken Suottastjåhkkå und Niják und rechts das Áhkkámassiv, was für ein fantastisches Panorama.

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Name: DSC09945-1.jpg
Ansichten: 788
Größe: 791,3 KB
ID: 3187626
                                      Áhkká

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Name: DSC09946-1.jpg
Ansichten: 785
Größe: 789,6 KB
ID: 3187627
                                      Suottastjåhkkå

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Ansichten: 784
Größe: 761,6 KB
ID: 3187628
                                      Niják

                                      Nach etwa 1.5 Stunden machen wir eine Pause in einer kleinen Senke. Hier merkt man kaum etwas vom Wind. Auf dem Weiterweg können wir einige Schneehühner beobachten. Ein paar fliegen laut rufend davon, aber einige wuseln weiter zwischen Felsen und Gras herum.

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Ansichten: 783
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ID: 3187629

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Ansichten: 785
Größe: 1,17 MB
ID: 3187630

                                      Von den beiden Bächen, die aus dem kleinen Gletscher unterhalb P1822 kommen, ist der erste ganz trocken, aber wir müssen das tief eingeschnittene, steile Flussbett queren, das wir kaum wieder hochkommen. Kurz darauf können wir problemlos den eigentlichen Gletscherfluss furten.

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Größe: 866,2 KB
ID: 3187631

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ID: 3187632

                                      Dann kommen wir an den Bach vom Nijakriehpejávrásj. Endlich wieder klares Wasser. Das nutzen wir gleich, um das Gletscherwasser vom Suottasjjågåsj, das wir noch in den Flaschen haben, zu entsorgen und die Flaschen mit frischem, klaren Wasser zu füllen. Und weil wir die Rucksäcke schon mal abgesetzt haben, machen wir gleich noch eine weitere kleine Pause und essen etwas. Noch scheint die Sonne und so ist es nicht kalt.

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ID: 3187633

                                      Schon vor der Pause sahen wir ganz oben am Horizont im Nijákvágge einen Wanderer laufen, konnten aber nicht erkennen, in welche Richtung er unterwegs ist.

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ID: 3187634
                                      Ein Wanderer im Sattel vor den weißen Wolken

                                      Als wir jetzt nach der Pause aus der Rinne des Flusses kommen, sehen wir ihn nur wenig über uns am Hang. Wir warten einen Moment und als wir uns treffen, stellen wir schnell fest, dass wir alle Deutsche sind. Er erzählt, dass er von Suorva über Bierikjávrre, Skarja und Ruohtesvágge kam (ganz sicher bin ich da nicht mehr, meine Aufzeichnungen sind da lückenhaft) und eigentlich über das Guhkesvágge nach Suorva zurück wollte. Nun müsse er aber wohl seine Tour abbrechen, da er sich den Zeh verstaucht habe, beim Stufen treten in das Schneefeld im Nijákvággeschneefeld. Jetzt will er gemütlich nach Akkajaure rauslaufen.

                                      Wir unterhalten uns über die Routen und Erfahrungen, dabei erzählt er, dass er vor zwei Jahren mitten im Sarek eingeschneit war und über das tief verschneite Luohttoláhko nach Kvikkjokk zurück musste. Das wäre eine grenzwertige Erfahrung, die er nicht noch mal machen wollte. Moment, das gibts doch nicht, kann es sein, dass wir uns damals nahe des Stuor Dáhtá getroffen haben, er auf dem Rückweg und wir noch auf einer kleinen Extratour?

                                      Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                      Und tatsächlich, genauso ist es. Feigenbaum, der auch hier im Forum aktiv ist/war.

                                      Südlicher Sarek 2019: Abenteuer an der Grenze zur Lebensgefahr

                                      Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass man ein und dieselbe Person gleich zweimal hier im Sarek trifft?

                                      Eine Weile unterhalten wir uns noch und Feigenbaum erzählt, dass das Nijákvágge sehr anstrengend war, im Aufstieg ein sehr steiler Hang mit Geröll, oben im Pass aber ein wunderschöner kleiner See mit “Eisbergen”. Er hat in der letzten Nacht am unteren See gezeltet. Das bestätigt uns in unserem eh schon gefassten Entschluss lieber außen um den Niják herum zu wandern.

                                      Dann trennen wir uns, Feigenbaum wandert weiter talwärts, um den Suottasjjåhkå zu furten und dann zwischen Sjnjuvtjudis und Áhkka zum Padjelantaleden zu gelangen. Wir setzten unseren Weg fort, um möglichst auf gleicher Höhe den Niják zu umrunden. In der halben Stunde, die wir uns unterhielten, sind immer mehr Wolken aufgezogen.

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ID: 3187635
                                      Feigenbaum kurz vor dem Suottasjjåhkå

                                      Weiterhin wandern wir über viele feuchte Wiesen und Sumpfflächen, ein großes Blockfeld sieht aus der Ferne schlimmer aus, als es dann ist. Inzwischen ist der Himmel fast vollständig zugezogen und es ist kühl geworden. Der Niják hat eine Wolkenhaube aufgesetzt. Vor uns liegt der Gisuris und immer weiter können wir in das Ruohtesvágge sehen.

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ID: 3187636
                                      Gisuris

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ID: 3187637
                                      Niják

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                                      Ruohtesvágge, hinter dem angeschnittenen Rücken des Gisuris (P1230) sieht man ins Sierggavágge. Links davon, hinter dem Jålle, der Anstieg den wir morgen nehmen wollen sowie der Pass ins Guohpervágge

                                      Wir versuchen eine Höhe von etwa 900 Metern zu halten. Das Gelände oberhalb von Nijákskájdde ist durchzogen von vielen kleinen Rippen und weiterhin ist es neben trockener Fjällheide auch sehr sumpfig. Ab und zu können wir Rentierpfaden folgen. Sobald wir den Wanderweg auf der anderen Talseite ahnen können, sehen wir direkt mehrere Wanderer.

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ID: 3187640
                                      Gisuris, im Vordergrund P1230

                                      Inzwischen hat sich unser Kurs auf Süd gedreht, während wir jetzt ins Ruohtesvágge hineinlaufen. Grau und kalt ist es geworden, die Wolken sinken weiter ab und von den Bergen können wir immer weniger sehen.

                                      Vor uns kann man linker Hand bereits den Einschnitt des Nijákvágge sehen. Es dauert aber noch eine Weile bis wir an den Fluss kommen. Hier steht auf einem Hügel eine kleine Hütte. Sie enthält weder ein Bett noch eine sonstige Einrichtung, aber eine große Solarzelle an der Außenwand.

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ID: 3187641
                                      Nijákvágge mit Kantberget

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ID: 3187642
                                      Hinter der Hütte der untere Teil des Oarjep Ruohtesjiegŋa

                                      Der Fluss im Nijákvágge hat ein breites Band aus Geröll hinterlassen und ist hier in zwei Arme aufgeteilt. Es ist kein Problem, ihn in Stiefeln zu queren, allerdings sind die Steine sehr rutschig.

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ID: 3187643
                                      Nijákvágge mit Niják links und Kantberget rechts

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ID: 3187644
                                      Richtung Skárja scheint noch die Sonne

                                      Von hier sieht es so aus, als könne man den an dieser Stelle noch namenlosen Fluss, nach dem Zufluss aus dem Nijákvágge wird er zum Nijákjågåsj, im Tal auf einer großen Kiesbank ganz einfach queren.

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ID: 3187645
                                      Furt über den namenlosen Fluss im Ruohtesvágge. In den Einschnitt ganz rechts soll es morgen.

                                      Wir machen uns also langsam an den Abstieg. Je näher wir kommen, desto größer werden die Kiesel. Es handelt sich eher um große Steine und wir müssen ein bisschen suchen, aber dann sind wir trockenen Fusses drüben. Auf der Karte ist an Stelle der Kiesbank ein See eingezeichnet. Vielleicht gibt es den nur bei höherem Wasserstand?

                                      Morgen wollen wir in das Tal südlich des Jålle aufsteigen, um ins Guohpervágge zu queren. Wir steigen noch ein bisschen an und suchen dann nach einer windgeschützten Stelle fürs Zelt. Es ist 16.30 Uhr und für heute reicht es. Es ist gar nicht so einfach etwas zu finden. Entweder ist es sehr uneben oder nass. Am Ende entscheiden wir uns eher für nass als für uneben.

                                      Jetzt schnell das Zelt aufbauen, denn hinter dem Gisuris sieht es bereits nach Regen aus. Während ich das Zelt auswische, es war heute Morgen doch noch sehr nass beim Einpacken, holt mein Mann Wasser. Dann kommen die Isomatten und Rucksäcke ins Zelt. Keinen Moment zu früh, denn es beginnt bereits zu tröpfeln.

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ID: 3187646

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ID: 3187647
                                      Da soll es morgen rauf gehen. Links P1504 und rechts der Hang des Jålle

                                      Die Wolken komen tiefer und immer mehr feine graue Regenschleier sind im Tal zu sehen. Wir beginnen gleich mit dem Kochen. Solange es nicht stärker regnet, geht das ganz gut direkt vor dem Zelt, ohne draußen sitzen zu müssen. Heute gibt es Buchstabennudeln mit Quattro Formaggi Soße, eines unserer Lieblingsgerichte und dabei so einfach und günstig. Im Anschluss wie immer einen Kaffee und einen Tee. Der heiße Teebeutel wird dann als Schwamm zum Reinigen des Topfes genutzt.

                                      Draußen tröpfelt es mal mehr und mal weniger. Manchmal scheint es blau durch die Wolken hindurch. Mal sehen, wie es morgen aussieht. Laut Wetterbericht soll es tagsüber noch mal trocken bleiben. Wäre schon, wenn wir noch in Guohpervágge hinüber kämen.

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ID: 3187648

                                      Ich schreibe nun noch Tagebuch und schon ist es nach 20 Uhr. Wir putzen gleich die Zähne, hören noch ein bisschen Hörbuch und gehen früh schlafen.
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                                      • Fjellfex
                                        Fuchs
                                        • 02.09.2016
                                        • 1511
                                        • Privat


                                        #20
                                        Hallo Andrea, natürlich lese auch ich wieder gespannt mit. Die Bilder der letzten beiden Tage sind ein Traum: so hofft man vorher, dass der Urlaub wird.
                                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                        Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass man ein und dieselbe Person gleich zweimal hier im Sarek trifft?
                                        Die Wahrscheinlichkeit besteht durchaus. Hier im Forum gibt es viele Sarek-Wiederholungstäter (so viel, dass man glauben kann, dass *S* in ODS steht für Sarek ), und wenn die dann (ebenso wie ich) immer gerne gegen Ende der Saison unterwegs sind und der Verkehr durch Täler und Pässe (anders als auf einer Vidda) "kanalisiert" ist...

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                                        • andrea2
                                          Dauerbesucher
                                          • 23.09.2010
                                          • 977
                                          • Privat


                                          #21
                                          Hallo Fjellfex,

                                          ja, so wünscht man sich das Wetter, aber es kann auch anders, wie man in den nächsten Tagen sieht.

                                          Wer weiß, wen wir hier schon alles getroffen haben, oder fast getroffen haben, ohne es zu merken.
                                          Aber da wir erstmal eine Tour mehr im Sarek planen, werden wir das nicht weiter verfolgen können. ;)
                                          Zuletzt geändert von andrea2; 12.03.2023, 17:27.

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                                          • andrea2
                                            Dauerbesucher
                                            • 23.09.2010
                                            • 977
                                            • Privat


                                            #22
                                            Montag, 30.08.2021 | Ruohtesvágge - Guohpervágge | 12 km



                                            Morgens ist es trocken, aber sehr grau. Die Nacht war deutlich wärmer als die vergangenen, klaren Nächte. Wir stehen um kurz nach 7 Uhr auf und während das Wasser für den Kaffee langsam warm wird, rufe ich schon mal den Wetterbericht ab. Heute liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei 10%, die Sonne werden wir wohl nicht sehen. Für morgen sagt der Wetterbericht 20 % Regenwahrscheinlichkeit vorher, für Mittwoch dann 30 % und am Donnerstag sogar 70 %. Erst am Freitag soll es geringfügig besser werden. Das ist jetzt wohl die Rechnung für das Traumwetter die letzten Tage? Aber egal was kommt, heute gehen wir erst mal über das Låvdakmassiv ins Guohpervágge, dann sehen wir weiter.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09986-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 642,8 KB ID: 3187672

                                            Nachdem alles gepackt ist, hängen wir das Innenzelt aus, damit wir heute Abend nicht lange auswischen müssen, wenn das Wetter sehr schlecht ist. Es ist doch ganz schön frisch und so lassen wir gleich die lange Unterhose an, obwohl wir gleich einen Anstieg vor uns haben.

                                            Bereits um 9.15 Uhr kann es losgehen. Vom Zeltplatz weg geht es direkt den Hang hoch. Der Anstieg ist zwar anstrengend und immer wieder müssen wir kurz verschnaufen, aber es wird nie zu steil. Meist laufen wir über Fjällheide mit wenigen Blockfeldern.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09987-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 909,4 KB ID: 3187673

                                            Je höher wir kommen, desto besser kann man ins Nijákvágge schauen. Das wäre wohl wirklich nichts für uns gewesen, nur Geröll und steil. Unter uns liegt das Ruohtesvágge mit dem Ruohtesvárásj.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09994-1.jpg Ansichten: 18 Größe: 716,7 KB ID: 3187674
                                            Ruohtesvágge mit dem Ruohtesvárásj

                                            Wir kommen schnell höher und nachdem wir einen Felsriegel überstiegen haben, wird das Tal flacher. Rechts lassen wir den Jålle hinter uns, linker Hand liegt der Pass zwischen P1504 und P1445. Den hatte ich auch als eine Option in meiner Planung, aber das ist nichts für das unbeständige Wetter heute. Vor dem Pass liegt ein steiles Schneefeld. Eigentlich sieht es aus wie ein Gletscher, aber auf der Karte ist keiner eingezeichnet. Bei schönem Wetter hätten wir es vielleicht versucht, aber heute begnügen wir uns mit der einfacheren Variante.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09991-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 633,9 KB ID: 3187675
                                            Pass zwischen P1504 und P1445

                                            Es läuft sich sehr schön hier oben, fast immer findet sich ein einfacher Weg um Geröllfelder und durch die Felsen. Wir passieren einige kleine Seen, die teilweise umgangen werden müssen und auf der Karte gar nicht eingezeichnet sind. Der Anstieg ist sehr moderat geworden. Bei schönem Wetter muss es hier wunderschön sein.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09999-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 677,4 KB ID: 3187676

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00003-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 679,1 KB ID: 3187677

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00006-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 723,5 KB ID: 3187678
                                            Ein letzter Blick ins Nijákvágge

                                            Am ersten größeren See, der auch auf der Karte eingezeichnet ist, machen wir eine Pause und essen eine Schokolade. Es ist kalt und wir suchen den Windschutz hinter einer Felsrippe. Im Westen wird es immer grauer und es sieht nach Regen aus. Wir ziehen wohl besser gleich den Rucksackschutz über. Als wir gerade im Aufbruch begriffen sind, fallen auch schon die ersten Tropfen, also kommen auch noch Regenhose und Poncho zum Einsatz. Die Regenjacke haben wir eh schon an, da uns nach der Pause kalt ist.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00007-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 759,6 KB ID: 3187679

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00009-1.jpg Ansichten: 18 Größe: 755,0 KB ID: 3187680

                                            Wir steigen weiter an über die Schulter, die von P1230 nach Norden verläuft, um dann nach Süden einzuschlagen. Deutlich können wir jetzt den Einschnitt zwischen P1283 und P1390 erkennen. Im Norden ist der Gisuris in den Wolken verschwunden. Es gibt nun zwar ein paar mehr Blockfelder, aber es geht sich immer noch gut. Bisher ist das heute mit Abstand der angenehmste Weg in diesem Urlaub.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00011-1.jpg Ansichten: 18 Größe: 880,8 KB ID: 3187681

                                            Kurz vor der Passhöhe kommt ein weiterer See, an dem wir westlich vorbei gehen. Bald haben wir die Passhöhe mit gut 1200 m erreicht. Leider kann man nicht sehr viel sehen im Regen, alles ist grau.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00012-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 842,7 KB ID: 3187682

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00014-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 702,8 KB ID: 3187683
                                            Blick vom Pass nach Westen

                                            Der Weg wird nun nass und sumpfig, wir müssen viele kleine veralgte Bäche queren. Die Rentiere, die wir hier in großer Zahl sehen, scheinen das Gelände zu mögen. Einige Kilometer wandern wie so im Regen sanft abwärts, bis wir hinter einer Geländekante den Låvdajåhkå sehen. In vielen großen Schleifen mäandert er durchs Tal. Weiter im Westen sieht man den Miellädno in Richtung Virihaure verschwinden. Dazwischen liegen unzählige Seen. Von den Bergen können wir dagegen kaum etwas erkennen.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00020-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 726,7 KB ID: 3187684
                                            Låvdajåhkå

                                            Der Regen lässt gerade etwas nach und so nutzen wir die Gunst der Stunde und machen eine kleine Pause, um etwas zu essen und zu trinken. Kaum sind wir wieder aufgebrochen, fängt es wieder an zu Regen. Ich bin vom Ponch genervt. Permanent schiebt mir der Rückenwind die Kaputze direkt vor die Augen. Der Poncho selbst klebt an der Regenhose und zieht dann am Halsausschnitt.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00021-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 616,1 KB ID: 3187685
                                            Låvdajåhkå

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00022-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 646,9 KB ID: 3187686
                                            Guohpervágge talaufwärts

                                            Wir gehen nun ziemlich genau nach Süden in Richtung Tal, versuchen aber die Höhe noch etwas zu halten. Beim Gasska Låvdak wird es dann zu steil und wir steigen ins Tal ab. Bis hierher verlief unser Weg am Hang zumeist durch hohes Gras. Weiter unten wird das Gelände anstrengender mit Buckeln, Gräben und Sümpfen. In den Regenklamotten ist es jetzt viel zu warm. Als wir langsam aus dem hohen Gras herauskommen, wird das Gelände wieder einfacher.

                                            Bald kommen wir an den Gasska Låvdaruovdásj und hier geht nun nichts mehr mit Schuhen. Wir müssen zum Furten die Crocs anziehen. Ausgerechnet jetzt fängt es richtig an zu schütten. Zudem habe wie noch die langen Unterhosen an, die ich nicht weit genug hochschieben kann. Das heißt also, im Regen alle Hosen ausziehen, Crocs an, Rucksack auf und durch den Fluss. Das Furten selbst ist sehr einfach. Beim wieder Anziehen wird natürlich alles gut nass. Als ich dann meinem Mann mit dem Poncho helfe, rutsche ich auf einem nassen Felsen aus und lege mich lang. Wie ein Käfer liege ich auf dem Rucksack, der wiederum den Poncho einklemmt. Alleine komme ich gar nicht mehr hoch. Ich bin gerade maximal genervt und fluche ordentlich. Mein Mann kann dann den Rucksack so weit anheben, dass ich aus diesem und dem Poncho raus komme und aufstehen kann. Jetzt ist alles noch nässer. Aber es hilft ja nichts, also alles wieder an und weiter.

                                            Wir haben keine Lust mehr und wollen gleich hinter dem Fluss zelten. Aber wir finden keine windgeschützte Stelle und müssen lange im Regen suchen. Mir ist kalt und meine Laune wird dadurch auch nicht besser. Schlussendlich nehmen wir eine Stelle, die so aussieht als könnte sie bei Regen nass werden. Es liegt viel Kleinkram, wie Zwergweidenblätter und kleine Äste, auf einer Linie am Rand. Das sieht aus wie angeschwemmt, kann aber auch noch von der Schneeschmelze da liegen. Wir riskieren es.

                                            Während wir das Zelt aufbauen und das Innenzelt einhängen, werden wir natürlich auch nicht trockener und alles ist dreckig von dem Kleinzeug. Aber zumindest müssen wir heute nicht auswischen. Es ist 16.30 Uhr, als das Zelt steht. Jetzt zuerst die Rucksäcke ins Zelt, dann noch mal schnell Pipi machen, wer weiß, wann wir wieder vor das Zelt kommen. Während ich die Isomatten aufblase, füllt mein Mann Wasserflaschen und Säcke auf. Dann können wir uns endlich umziehen und einrichten. Zuerst gibt es jetzt einen Traubenzucker und dann fangen wir auch gleich mit dem Kochen an. Und gleich schaut die Welt wieder viel besser aus. Heute essen wir Stew mit Kartoffeln von Summit to Eat plus extra Couscous. Sehr lecker. Danach gibt's den Kaffee mit der Schokolade vom Tag und zum Tee noch die Müsliriegel. Was geht es uns doch gut.

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00023-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 469,8 KB ID: 3187687

                                            Es regnet weiterhin. Die Versuche die nassen Sachen in den kurzen Regenpausen etwas zu trocknen, geben wir schnell wieder auf. Ich schreibe Tagebuch und dann ist es auch schon wieder 20 Uhr. Wir sind geschafft, dösen etwas und gegen 22 Uhr schlafen wir bereits.
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                                            Zuletzt geändert von andrea2; 13.03.2023, 17:08.

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                                            • Freedom33333
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                                              • 09.09.2017
                                              • 900
                                              • Privat


                                              #23
                                              Auch die letzten beiden Tage sind wieder sehr ähnlich zu meiner Tour 2020, nur dass ich genau dort absolutes Traumwetter hatte und mit die schönsten Tage meines Lebens verbracht habe. Genau diese Orte sind in meinem Kopf ein absolutes Lebens-Highlight.

                                              Immer wieder interessant sich zu vergegenwärtigen, wie sehr das Wetter das eigene Erleben und den eigenen Urlaub beeinflusst, im Positiven wie im Negativen.

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                                                • 23.09.2010
                                                • 977
                                                • Privat


                                                #24
                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                Auch die letzten beiden Tage sind wieder sehr ähnlich zu meiner Tour 2020, nur dass ich genau dort absolutes Traumwetter hatte und mit die schönsten Tage meines Lebens verbracht habe. Genau diese Orte sind in meinem Kopf ein absolutes Lebens-Highlight.

                                                Immer wieder interessant sich zu vergegenwärtigen, wie sehr das Wetter das eigene Erleben und den eigenen Urlaub beeinflusst, im Positiven wie im Negativen.
                                                Ja, es ist immer ein Jammer wenn es so grau ist und man gar nichts sehen kann. Von dir gibt es aber noch keinen Bericht der 2020er Wanderung.

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                                                  • 23.09.2010
                                                  • 977
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                                                  #25
                                                  Dienstag, 31.08.2021 | Gasska Låvdaruovdásj - Guohper | 7,5 km



                                                  Es regnet die ganze Nacht, und so haben wir es am Morgen auch nicht eilig mit dem Aufstehen. Erst als der Regen um 7.30 Uhr eine kurze Pause einlegt, nutzen wir die Gelegenheit, um schnell Pipi zu machen und die Zähne zu putzen.

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ID: 3187892
                                                  Guohpervágge rechts Njahke dahinter geht das Násasvágge ab

                                                  Dann frühstücken wir ganz in Ruhe, bevor wir überlegen, wie es heute weitergehen soll. Der Plan sieht eigentlich vor, dass wir durch das Nasasvágge rüber ins Álggavágge wandern. Bei diesem Wetter und vor allem der Aussicht auf Schnee wollen wir das aber nicht. Um Abzuwettern ist das Wetter aber noch etwas zu gut. Außerdem ist uns der Platz bei viel Regen suspekt. Wir entscheiden uns, das Álggavágge zu streichen und das Guphpervágge Richtung Skarjá weiter zu laufen. Dann sind wir auf jeden Fall im Tal, falls es wirklich schneien sollte. Der Plan ist, jetzt zu packen und in der nächsten Regenpause das Zelt abzubauen.


                                                  Kurzzeitig lässt uns ein bisschen Sonnenschein hoffen, dass das Wetter besser wird. Dabei sehen wir aber auch, dass es in der Nacht schon recht weit runter geschneit hat.

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ID: 3187893

                                                  Aber schon eine viertel Stunde später ist es wieder grau und wolkenverhangen

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ID: 3187894

                                                  Packen im Zelt ist nervig. Man hat keinen Platz und bekommt den Kram nicht ordentlich in den Rucksack. Aber es geht dann doch ganz gut. Den Schlafsack sparen wir uns bis zum Schluss auf, um uns noch mal aufwärmen zu können. Wenn der eingepackt ist, dann wird nicht mehr getrödelt. Dann kommen die Rucksäcke in die Apsis und wir hängen das Innenzelt aus. Als der Regen etwas nachlässt, kommen die Rucksäcke vors Zelt und prompt fängt es wieder an zu schütten. Kurz setzen wir uns vor die Rucksäcke und ziehen die Ponchos über uns und diese. So warten wir ein paar Minuten bis das Schlimmste vorbei ist und bauen dann schnell das Zelt ab. Mühsam und kalt ist das bei Wind und Regen. Jetzt sind die Regenjacken wieder ordentlich nass. Sie sind zwar dicht, aber das Gewebe saugt sich außen, trotz der Imprägnierung, schnell voll mit Wasser und dann dauert es ewig, bis sie wieder trocken sind. Sie sind halt auch schon etwas älter. Aus diesem Grund, aber auch damit das Tragesystem der Rucksäcke nicht total nass wird, wandern wir im Regen mit dem lästigen Poncho.

                                                  Mein Mann muss nun noch das Zelt einpacken und dann kann es um kurz nach 10 Uhr losgehen. Leider habe ich vom heutigen Tag keine Fotos. Das Wetter war so fies und das Ausziehen der Handschuhe und Überhandschuhe für jedes Foto ist lästig. Zumal man dann in die inzwischen meist eingeschwitzten und feuchten Handschuhe nur noch schwer rein kommt. Regen und Wind kommen heute immerhin von hinten und so peitscht es uns den Regen nicht den ganzen Tag ins Gesicht. Alles ist sehr nass, in den Wiesen steht das Wasser. Das ist besonders für meinen Mann fies, denn seine Stiefel sind nicht mehr ganz dicht. Aus diesem Grund hat er zwar Gore-Tex Socken an, aber auch das hilft nicht wirklich gegen die kalten Füße.

                                                  Den Lulep Låvdaruovdásj, an den wir nach etwa einem Kilometer kommen, können wir über seine vielen Arme in Stiefeln queren. Das ist schon mal sehr angenehm, wenn der Tag nicht mit Umziehen zum Furten beginnt, speziell bei solchem Wetter. Anfangs ist das Wandern noch anstrengend, immer wieder Hügel, Senken und Sumpf, dann folgt ein schönes, flaches Stück, bevor sich das Tal um den Guohper nach Osten wendet. Meist ist ein Pfad zu erkennen, von Rentieren oder Wanderern oder von beiden, wer weiß es?

                                                  Beim Passieren des Nássasvágge werfen wir einen sehnsüchtigen Blick nach oben und sehen oben im Pass ein gelbes Tipizelt stehen. Es kommt uns seltsam vor, dass man sich bei solchem Wind einen so exponierten Platz für das Zelt aussucht. Etwa eine Stunde später kommt ein Heli und scheint genau dort zu landen. Inzwischen können wir das Tal nicht mehr einsehen. Einige Zeit später hören wir ihn wieder starten und sehen ihn zurück fliegen. Vielleicht hatte dort jemand einen Notfall und hat die Stelle bewusst gewählt, damit man das Zelt aus der Luft besser sehen kann?

                                                  Die einzigen Menschen, die wir heute treffen, sind drei schwedische Wanderer, die im Windschatten einer Felsrippe Pause machen. Sie sind sehr wortkarg, aber wahrscheinlich sind sie einfach nur geschafft. Da sie in die Gegenrichtung laufen, haben sie Wind und Regen den ganzen Tag von vorne. Aber sie erzählen, dass noch zwei größere Blockfelder kommen, sonst ist der Weg einfach. Noch ein Hejdå und God Tur, dann geht es weiter.

                                                  Eine Weile geht es gut voran, dann kommen wir bei Juovvabåhke, unter der Steilwand des Guohper, zu besagten Blockfeldern. Das erste geht noch ganz gut, auch wenn die Steine durch die Nässe sehr rutschig sind. Das zweite, das ein paar 100 Meter weiter kommt, ist etwas schwieriger, da es aus großen Felsen besteht. Aber wir können einen großen Teil direkt am Fuss umgehen. Hier ist zumindest etwas Moos und Gras zwischen den Felsen, auf das man treten kann. Nur ein kurzes Stück müssen wir noch über die Felsen gehen.

                                                  Es folgt wieder ein einfach zu gehendes Stück, aber wir sind nass und geschafft. Eigentlich müssten wir dringend eine Pause einlegen, doch dann frieren wir sofort. Unter den Regenklamotten bleibt es, trotz Gore-Tex, nicht aus, dass man schwitzt und so ist die Kleidung unter der Regenjacke feucht und im Wind würden wir schnell auskühlen.

                                                  Das Tal ist grau und düster, von den Gletschern können wir gar nichts sehen. Bei schönem Wetter muss es hier traumhaft sein. Für die vielen Blumen, die immer noch blühen, haben wir kaum einen Blick. Glockenblumen, Norwegisches Ruhrkraut, Knöllchen-Knöterich, Sumpfherzblatt, Läusekraut, Katzenpfötchen, Berufskraut und wer weiß was noch alles. Das Karlszepter ist schon verblüht, da stehen nur noch die Samenstände. Bei Sonnenschein würde ich aus dem Fotografieren gar nicht mehr rauskommen.

                                                  Wir sind jetzt nicht mehr weit vom nächsten Fluss entfernt. Er kommt von dem kleinen Gletscher hinter dem Guohper, direkt gegenüber des Vattendelarglaciären. Oben am Hang können wir ihn in einem langen Wasserfall weiß schäumend ins Tal stürzen sehen. Sollten wir furten müssen, so wollen wir das heute auf keinen Fall mehr machen. Also beginnen wir schon mal Ausschau zu halten nach einem guten Zeltplatz. Bei den schlechten Wetteraussichten, muss er definitiv windgeschützt sein. Tolle Möglichkeiten finden wir nicht. Eine Stelle ist zwar schön geschützt, aber es besteht die Gefahr, dass die Kuhle im Regen voll läuft, das geht gar nicht. Die andere ist etwas schief, da läuft auf jeden Fall das Wasser gut ab. Dafür ist sie auch exponierter, bietet aber immer noch einen ordentlichen Windschutz. Der Wind hat sich mittlerweile zum Sturm ausgewachsen und weiter wollen wir heute auf gar keinen Fall. Nach einigem Hin und Her nehmen wir die schiefe Stelle. Wer weiß ob wir vor dem Fluss noch was Gutes finden würden.

                                                  Der Zeltaufbau im Sturm ist schwierig, zum Glück sind wir zu zweit. Als das Außenzelt steht, kommt alles ins Zelt und wir sind zumindest erst mal aus dem Regen raus, auch wenn wir noch im Nassen sitzen. Das Innenzelt einzuknüpfen, ist eine mühsame Frickelei. Wir müssen noch mal raus in den Regen, um Heringe zu lösen, da die Stangen zu weit auseinander stehen. Hinten geht es ja noch, aber für die vorderen Ösen müssen wir Tetris spielen und nach und nach Gepäck oder uns ins Zelt packen. Am Ende ist das Innenzelt eingehängt, aber das Zelt sieht sehr krank aus. Noch mal gehen wir raus, um die Stangen neu abzuspannen. Eine Stange sieht weiterhin seltsam aus. Erst am Abend stellen wir fest, dass die Schnur, die unter dem Innenzelt entlangläuft, um das Außenzelt zu stabilisieren, wenn es separat aufgebaut wird, um die Stange gewickelt ist und somit viel zu straff ist. Wir haben es fast geschafft. Noch schnell Steine auf die Heringe, Wasser holen und dann ab ins Zelt und raus aus den Regenklamotten.

                                                  Jetzt gibt es erst mal eine Schokolade, dann beginnt die Hausarbeit. Auswischen, Isomatten aufblasen und einräumen. Dann können wir die trockenen Zeltklamotten anziehen und kriechen erst mal in die Schlafsäcke. Es ist noch früh, gerade mal 14 Uhr. Nachdem uns in den Schlafsäcken so gar nicht warm wird, kochen wir einen Kaffee und essen ein paar Nüsse, das hilft. Dann tun wir erst mal gar nichts, sind einfach nur froh, dem unfreundlichen Wetter nicht mehr ausgesetzt zu sein. Fast den ganzen Nachmittag regnet es weiter. Eine kurze Regenpause kann ich für ein paar Fotos nutzen. Gerade hängen die Wolken nicht mehr ganz so tief und wir können sehen, wie weit es runter schneit.

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ID: 3187895
                                                  Guohpervágge Blick nach Osten, der zweite Einschnitt rechts ist das Álggavágge

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Name: DSC00031-1.jpg
Ansichten: 831
Größe: 690,5 KB
ID: 3187896
                                                  Guohpevágge Blick nach Westen

                                                  Um 18 Uhr kochen wir Abendessen. Heute gibt es Buchstabennudeln mit Parmarosa Soße, das ist auch sehr lecker. Kaffee hatten wir ja schon Nachmittags, also gibt es jetzt nur noch einen Tee für uns, aber es ist noch eine Schokolade aus dem Tagesproviant über. Nun muss nur noch das Tagebuch geschrieben werden.

                                                  Draußen regnet und stürmt es weiter. Bereits am Abend sind die Schlafsäcke am Fußende von außen feucht, da der Sturm das Außenzelt hinten aufs Innenzelt drückt und dadurch das Kondenswasser vom Außenzelt durch das Innenzelt drückt. Dieses Problem haben wir immer mal wieder, es ist ein echter Nachteil des Nammtj. Wir wischen hinten immer wieder das Kondenswasser vom Außenzelt, alles ist inzwischen klamm oder nass. Inzwischen ist es 22 Uhr und dunkel. Wir würden gerne noch mal Pipi machen, um dann zu schlafen. Da der Regen uns keine Pause gönnt, wenden wir die “ohne alles” Methode an. Raus aus allen Klamotten außer der Mütze, damit die Haare trocken bleiben. Schnell raus, Pipi machen und möglichst schnell wieder rein, abrubbeln und anziehen. Das war aber heute eine fiese Idee. Im kalten Regen und Sturm bekomme ich erst mal Schnappatmung. Umso schöner ist es danach im Schlafsack. Die Zähne werden aus dem Zelt heraus geputzt. Dann können wir schlafen gehen und vorher noch ein bisschen Hörbuch hören, da kann man den Sturm ein bisschen ausblenden.
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                                                    • 18.06.2014
                                                    • 1591
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                                                    #26
                                                    O je, da hattet Ihr ja echt übles Wetter! Bei Deiner Schilderung, wie Du Dich zum Waten im Regen umziehen musst und dann noch ausrutscht - da fühlt man arg mit! Besonders für die Querung vom Ruohtes- ins Guohpervágge hätte ich Euch bessere Sicht gewünscht. Ich bin ja eine etwas südlichere Linie gegangen. Die Sicht war da auch nicht optimal. Eigentlich hätte ich gehofft, ich sehe auf Euren Bildern, was ich verpasst habe.
                                                    Jetzt hoffe ich sehr, dass für Euch noch ein paar schöne Sonnentage folgen.

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                                                      • 23.09.2010
                                                      • 977
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                      O je, da hattet Ihr ja echt übles Wetter! Bei Deiner Schilderung, wie Du Dich zum Waten im Regen umziehen musst und dann noch ausrutscht - da fühlt man arg mit! Besonders für die Querung vom Ruohtes- ins Guohpervágge hätte ich Euch bessere Sicht gewünscht. Ich bin ja eine etwas südlichere Linie gegangen. Die Sicht war da auch nicht optimal. Eigentlich hätte ich gehofft, ich sehe auf Euren Bildern, was ich verpasst habe.
                                                      Jetzt hoffe ich sehr, dass für Euch noch ein paar schöne Sonnentage folgen.
                                                      Ja, das wäre schön gewesen. Aber so gibt es auch immer einen Grund wieder zu kommen. Wenn ich es schaffe, kommt heute noch ein Tag, oder auch zwei. An den nächsten beiden Tagen gibt es nicht so viel zu schreiben.

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                                                        • 23.09.2010
                                                        • 977
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Mittwoch, 01.09.2021 | Guohpervágge |

                                                        Es stürmt und regnet die ganze Nacht. Anfangs wischen wir immer wieder, aber irgendwann in der Nacht lässt die Intensität von Regen und Sturm etwas nach und es ist nicht mehr so nass im Zelt. Geschlafen haben wir nicht gut, zum einen weil es so uneben war, aber auch weil wir immer das Gefühl hatten, wir müssen kontrollieren, wie nass es am Fussende ist. Aber sonst hat das Zelt den Sturm wieder problemlos gemeistert.

                                                        Morgens regnet es immer noch, und als wir raus schauen, sehen wir, dass die Schneegrenze jetzt keine 100 m mehr über uns ist.

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Name: DSC00034-1.jpg
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ID: 3188970

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Name: DSC00039-1.jpg
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ID: 3188971
                                                        Guohpervággge am Vormittag gegen 11 Uhr

                                                        Den Vormittag verbringen wir gemütlich mit unseren Hörbüchern. Gegen Mittag geht der Regen immer mehr in Schneeregen über und als der Zeitpunkt der Entscheidung naht, sammelt sich bereits etwas Schneematsch auf dem Zelt. Wir entscheiden zu bleiben. Sicher hätte man auch weiter gehen können. Aber lohnt es sich wirklich für einen halben Tag, alles nass zusammen zu packen? Für uns auf jeden Fall nicht, und da wir unsere Tour ja eh schon gekürzt haben, haben wir auch keinen Zeitdruck.

                                                        Wir machen es uns also gemütlich. Nachmittags gibt's Kaffee, dazu ein paar Macadamianüsse und eine Schokolade.

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Name: DSC00042-1.jpg
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Name: DSC00044-1.jpg
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                                                        Talaufwärts

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Name: DSC00046-1.jpg
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ID: 3188975
                                                        Talabwärts

                                                        Nachmittags vertiefen wir uns wieder in unsere Hörbücher. Es schauert immer noch, aber nicht mehr so heftig wie gestern. Am späten Nachmittag fliegt ein Heli durch das Tal. Das die bei diesem Wetter überhaupt unterwegs sind. Nachdem es den ganzen Tag wenig Abwechslung gibt, freuen wir uns, als endlich Zeit für das Abendessen ist. Heute gibt es Stew mit Kartoffeln und Couscous. Ich habe es nicht aufgeschrieben, denke aber, es war von Summit to Eat. Was ich geschrieben habe, ist, dass es ganz ok war. Es war anscheinend nicht sehr lecker.

                                                        Nach dem Tee ist es Zeit, das Tagebuch zu schreiben. Das geht heute schnell, es ist ja nicht viel passiert. Draußen sieht es gerade wieder etwas heller aus. Hoffentlich können wir morgen weiter.

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ID: 3188976

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                                                        Nun kann ich natürlich nicht mehr einschlafen, höre noch lange weiter mein Hörbuch und wische immer mal wieder das Zelt hinten ab. Es wird schon wieder feuchter am Fußende des Schlafsacks.



                                                        Donnerstag, 02.09.2021 | Guohpervágge |

                                                        Nachts kommt Wind auf und es regnet oder schneit immer weiter. Ich schlafe wieder schlecht und träume wild. Träume, bei denen ich froh bin, als ich aufwache. Morgens wachen wir dann in einer Winterlandschaft auf. Man hört schon auf dem Zelt, dass es jetzt nur noch schneit. Wir bleiben lange liegen. Bei diesem Schneefall gehen wir nicht weiter. Erst um 9 Uhr wird der Schneefall weniger und wir können kurz raus um Pipi zu machen und schnell ein paar Fotos zu schießen. Die Zähne putzen wir lieber gleich aus dem Zelt heraus.

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Name: DSC00050-1.jpg
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ID: 3188977

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                                                        Den Vormittag verbringen wir mit den Hörbüchern. Irgendwann lässt der Schneefall wieder etwas nach und wir können kurz vors Zelt. Zumindest die Wolken hängen gerade nicht mehr bis auf den Talgrund und wir sehen etwas von den Bergen.

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Name: DSC00053-1.jpg
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ID: 3188978

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Name: DSC00055-1.jpg
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Name: DSC00062-1.jpg
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ID: 3188980

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                                                        Während wir dann weiter Hörbuch hören, schneit es draußen erneut heftig. Immer wieder müssen wir gegen das Zelt klopfen, bis der Schnee runter rutscht. Ich hole noch mal einen Wetterbericht über das InReach ein. Eigentlich sollte es morgen etwas besser werden. Außerdem schicke ich eine “Alles ok” Nachricht an die Kontakte daheim. Damit sich keiner Sorgen macht, nachdem wir hier nun schon zwei Tage abwettern.

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                                                          • 734
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Ihr scheint echt Spezialisten auf "Eingeschneit" zu sein, jetzt gleich 2 Tage lang ... Auch wenn es schon recht lange her ist, verfolge ich den Bericht mit ganz viel Interesse. Jetzt habt ihr aber auch den Sarek schon viel erkundet - bin sehr gespannt wohin es Euch noch verschlagen hat.

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                                                            • 23.09.2010
                                                            • 977
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Hallo Volker,

                                                            ja, wir fühlten uns auch sehr an 2019 erinnert, allerdings lag damals doch noch deutlich mehr Schnee. Dies ist ja der Bericht von 2021, 2022 ging es dann auch nochmal in den Sarek. Mal sehen, wann ich den Bericht schreiben werde. Aber jetzt reicht es erst mal, auf zu neuen Ufern. Vielleicht ja mal Voboheimen? Wir sind noch unentschlossen.

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                                                              Gerne im Forum
                                                              • 12.04.2015
                                                              • 78
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Juhui! Ich und mein Finger auf der Landkarte sind auch dabei. Wir sind gespannt, wie es weitergeht.
                                                              (Auf den Fotos macht sich der Schnee ganz schön gut. Wenn er nur nicht so nass und kalt wäre.)

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                                                              • Highbeat
                                                                Erfahren
                                                                • 04.10.2020
                                                                • 270
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Liebe Andrea,

                                                                ich finde eure Schneebilder einfach toll Im schneebedeckten Zelt aufwachen stelle ich mir romantisch vor, die Realität ist sicher ernüchternd kalt.
                                                                Ich weiß noch, dass wir die Wettervorhersage am 26.8. eingeholt hatten. 3 schöne Tage waren da noch und dann kam euer Wetter. Da wollte ich auf keinen Fall mehr unterwegs sein und wir haben deshalb unsere Wanderung weicheimäßig abgekürzt.
                                                                Wir lesen gespannt mit und bewundern die vielen schönen Bilder!

                                                                Liebe Grüße von Highbeat

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 22.08.2010
                                                                  • 1835
                                                                  • Privat


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                                                                  Oha! Schnee bis tief hinab ins Tal. Das hatte ich glücklicherweise noch nicht. ”Winter - Camping” finde ich ja immer schön anzusehen, mittendrin sein möchte ich eigentlich nicht. 🫣 🥶
                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                  Kommentar


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                                                                    Dauerbesucher
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                                                                    • 900
                                                                    • Privat


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                                                                    Ich hatte 2021 auch das Vergnügen im Padjelanta.

                                                                    Solange man über Wiesen und berechenbaren Untergrund läuft, sind moderate Schneemengen eigentlich halb so wild. Verleiht dem Laufen nochmal ein besonderes Erlebnis und man gewöhnt sich recht schnell daran.

                                                                    Es fühlt sich aber schon anders an, irgendwie "wilder", "gefährlicher", auch von der Temperatur her. Man fragt sich schon, was mache ich hier eigentlich gerade und warum mache ich das.

                                                                    Ein großes Problem ist es dagegen dann, wenn Blockfelder dazukommen. Aber auch Wind, der einem den Schnee ins Gesicht bläst, ist mist. Wenn Wind, schlechtes Wetter und Nebel dazukommen, kann man aber schonmal ein bisschen Angst kriegen.

                                                                    Mir hat es sehr geholfen, dass ich schonmal in den Alpen nahe einem Gipfel übernachtet habe und es Neuschnee gab, sodass ich mich an den Gedanken schonmal gewöhnt hatte.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Dauerbesucher
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                                                                      • 977
                                                                      • Privat


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                                                                      Zitat von fahrenheit Beitrag anzeigen
                                                                      Juhui! Ich und mein Finger auf der Landkarte sind auch dabei. Wir sind gespannt, wie es weitergeht.
                                                                      (Auf den Fotos macht sich der Schnee ganz schön gut. Wenn er nur nicht so nass und kalt wäre.)
                                                                      Hallo Fahrenheit, schön, daß du auch dabei bist.

                                                                      Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                                                                      Liebe Andrea,
                                                                      ich finde eure Schneebilder einfach toll Im schneebedeckten Zelt aufwachen stelle ich mir romantisch vor, die Realität ist sicher ernüchternd kalt.
                                                                      Ich weiß noch, dass wir die Wettervorhersage am 26.8. eingeholt hatten. 3 schöne Tage waren da noch und dann kam euer Wetter. Da wollte ich auf keinen Fall mehr unterwegs sein und wir haben deshalb unsere Wanderung weicheimäßig abgekürzt.
                                                                      Wir lesen gespannt mit und bewundern die vielen schönen Bilder!
                                                                      Liebe Grüße von Highbeat


                                                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                      Oha! Schnee bis tief hinab ins Tal. Das hatte ich glücklicherweise noch nicht. ”Winter - Camping” finde ich ja immer schön anzusehen, mittendrin sein möchte ich eigentlich nicht. 🫣 🥶


                                                                      Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                      Ich hatte 2021 auch das Vergnügen im Padjelanta.

                                                                      Solange man über Wiesen und berechenbaren Untergrund läuft, sind moderate Schneemengen eigentlich halb so wild. Verleiht dem Laufen nochmal ein besonderes Erlebnis und man gewöhnt sich recht schnell daran.

                                                                      Es fühlt sich aber schon anders an, irgendwie "wilder", "gefährlicher", auch von der Temperatur her. Man fragt sich schon, was mache ich hier eigentlich gerade und warum mache ich das.

                                                                      Ein großes Problem ist es dagegen dann, wenn Blockfelder dazukommen. Aber auch Wind, der einem den Schnee ins Gesicht bläst, ist mist. Wenn Wind, schlechtes Wetter und Nebel dazukommen, kann man aber schonmal ein bisschen Angst kriegen.

                                                                      Mir hat es sehr geholfen, dass ich schonmal in den Alpen nahe einem Gipfel übernachtet habe und es Neuschnee gab, sodass ich mich an den Gedanken schonmal gewöhnt hatte.
                                                                      Ich stimme euch völlig zu, die Bilder nachher sind immer sehr schön.

                                                                      Anfang September hatten wir auch noch keine großen Bedenken, dass der Schnee nicht wieder taut. Das war 2019 etwas anders, da kam der Schnee ja erst Mitte September und danach war es sehr kalt. Aber auch da ist der Schnee unter 800 Meter wieder weg getaut.

                                                                      Wir hatten so einen Wintereinbruch nun schon das dritte Mal. Das erste Mal war 1991 am Alesjaure, ebenfalls Angang September. Aber den meisten Schnee hatte es sicher 2019. Da haben wir die Tour ja auch komplett abgebrochen, hatten aber das große Glück, dass es am Tag nach dem Schneefall sehr schönes Wetter hatte und auch der Weg über die Blockfelder, die vor uns lagen, gut zu machen war.

                                                                      Dieses Jahr (2021) hatten wir durch den Wintereinbruch dann aber den Sarek für uns alleine. Selbst auf der Autobahn durch das Rapadal war niemand mehr unterwegs. Das war auch eine ganz neue Erfahrung.

                                                                      In den letzten Jahren haben wir immer ein InReach dabei, sind also nicht ganz unvorbereitet und bleiben dann im Tal, wo in der Regel ja auch der Weg mit Schnee noch gut zu machen ist.

                                                                      Und nun werde ich mal sehen, dass ich den nächsten Tag fertig bekomme.

                                                                      Kommentar


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                                                                        • 977
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                                                                        Freitag, 03.09.2021 | Guohpervágge - Tjåggŋårisjåhkå | 14 km



                                                                        Nachts klopfen wir immer mal wieder den Schnee hinten runter, aber im Laufe der Nacht wird es immer weniger. Morgens schneit es dann nur noch zeitweise. Wir stehen um 6.30 Uhr auf, haben keine Ruhe mehr nach zwei Tagen abwettern. Während wir frühstücken und packen, ist es fast trocken und wir sehen sogar kleine blaue Lücken in den Wolken. Leider sind diese schnell wieder verschwunden und es fieselt wieder leicht.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190140

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190141

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                                                                        Das Wasser des Vattendelarglaciären bildet die Wasserscheide im Tal, ein Teil läuft nach Osten und ein Teil nach Westen. Vom Gletscher selbst können wir nichts sehen. Wir laufen nun ganz leicht bergab. Die vielen Arme des Flusses vom Sjielmájiegŋa können in Stiefeln gequert werden, dann passieren wir den Eingang zum Álggavágge. Am Hang sieht man den Zaun und die Renvaktarstuga.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190142
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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190143
                                                                        Blick zurück ins Guohpervágge

                                                                        Hier scheint der Guohperjåhkå noch einfach zu furten zu sein. Aber für uns nicht, wir wandern weiter in Richtung Skárjá. Auch der nächste Fluss, der vom Skárjátjåhkkå kommt, ist einfach zu furten. Immer noch schneit es, aber zumindest bleibt der Schnee auf unserer Höhe nicht mehr liegen. Langsam werden die Hände in den Sealskinz Handschuhen kalt. Dafür sind inzwischen zumindest meine Füße aufgetaut, die meines Mannes schaffen es leider den ganzen Tag nicht. Fürs nächste Mal müssen definitiv neue Stiefel her.

                                                                        Der Weg wird zunehmend anstrengender, viel Sumpf und vor allem immer mehr Weiden, zum Teil mit Blockfeldern. Dafür lässt gegen Mittag der Schneefall nach und wir haben immer öfter Aussicht auf das Rapadalen.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190144
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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190145
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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Wir versuchen nach der Empfehlung im Grundsten, eine Höhe von etwa 800 m zu halten. Aber viel hilft das nicht. Immer wieder kommen wir auf Pfade, ob von Ren oder Mensch, wissen wir nicht, die sich dann wieder verlieren. Immer wieder sehen wir auch Stiefelspuren, aber es findet sich kein richtig deutlicher Weg. Wir brauchen eine Pause, wollen jetzt nicht mehr bis Skárjá warten, und essen einen Müsliriegel. Bald verlassen wir unseren Kurs direkt nach Westen, um einem endlich deutlichen Pfad nach NO zu folgen. Jetzt kann man auch schon die Schlucht bei Skárjá erkennen. Dann sehen wir endlich Hütten.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Wir halten auf das Tor im Rentierzaun zu und schauen in die Hütten. Die Hütte mit Solarzelle ist verschlossen, die andere Hütte mit dem Nottelefon ist leer. Aber man sieht noch nasse Stiefelspuren auf dem Fußboden. Es muss also gerade noch jemand da gewesen sein. Da wir eben erst eine Pause hatten, machen wir nur ein paar Fotos und gehen dann weiter, zumal das Wetter gerade gar nicht so schlecht aussieht.

                                                                        Wir queren nun mit der Skárjábro den Smájlajåhkå in seiner Schlucht.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Jetzt sind wir also auf der Sarek Hauptautobahn. Nur heute ist hier absolut niemand unterwegs. Der Weg ist angenehm zu laufen, allerdings sind die sumpfigen Stellen schwieriger, als wenn man weglos unterwegs ist. Dadurch dass jeder versucht den Sumpf zu umgehen, werden die Stellen immer größer, feuchter und tiefer. An den feuchten Stellen sehen wir immer wieder die Abdrücke von Hundepfoten. Wer ist denn hier mit Hund unterwegs?

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Der Máhtujågåsj ist einfach in Stiefeln zu furten.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Auf dem nächsten Wegstück begleiten uns eine ganze Weile vier Rentiere, ein Bulle und drei Kühe. Während der Bulle schon kahl gefegt hat, tragen die Damen noch Bast. Man könnte direkt meinen, sie suchen Anschluss, aber irgendwann bleiben sie dann doch zurück.

                                                                        Mit dem Schnee ist der Herbst in den Sarek eingezogen. Teilweise sind die Blaubeersträucher wunderbar rot gefärbt. Wenn dann noch die Sonne rauskommen, explodieren die Farben.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Langsam öffnet sich nun auch der Blick Richtung Snávvávágge und Låddebákte. Überhaupt sind die Ausblicke heute Nachmittag wunderschön und das wechselnde Wetter sorgt für immer neue Impressionen.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190160
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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190165
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                                                                        Wir können uns gar nicht satt sehen an der fantastischen Landschaft. Doch irgendwann rächt es sich, wenn man immer in die Gegend schaut und nicht auf den Weg. Mit meiner Gleitsichtbrille sehe ich sowieso vor den Füssen etwas schlechter, wenn ich nicht den Kopf senke. Ich bleibe mit dem Fuß an einer Wurzel hängen und kann gar nicht so schnell reagieren, wie ich im Matsch liege. Dabei habe ich noch riesiges Glück gehabt, falle ich doch mit dem Wangenknochen auf den Griff des Stocks, haarscharf neben der Brille. Das wird später dick und blau, genau wie der Arm und das Schienbein. Aber sonst hab ich mir nichts getan. Der Matsch wird trocknen und kann abgeklopft werden, ärgerlich ist nur, dass die Regenhose wieder ein Loch bekommen hat. Das ist nochmal gut gegangen.

                                                                        Dann kommen wir an den Tjåggŋårisjåhkå (bei uns nur Jack Norris genannt, hört sich ja genauso an). Vor dem hatte ich schon richtig Bammel. Obwohl ich da vor vielen Jahren schon mal durch bin und nichts Dramatisches notiert hatte, sind hier im Forum und auch auf usidan auch ganz andere Berichte zu lesen. Heute sieht er total harmlos aus, als könne man ihn von Stein zu Stein queren. Aber das wollen wir erst morgen rausfinden. Es ist zwar erst 16 Uhr, aber für heute reicht es. Wir suchen eine Weile, bis wir einen schönen Platz gefunden haben, denn wir hätten doch gerne etwas Windschutz. Am Ende werden wir unterhalb des Weges fündig. Nun wollen wir schnell das Zelt aufbauen und was passiert? Es schneit wieder heftig. Wäre ja auch zu schön gewesen. Windig war es schon den ganzen Tag, aber jetzt stürmt es wieder. Also das Außenzelt im Schneesturm aufbauen, Rucksäcke rein und dann das Innenzelt einknüpfen. Langsam haben wir ja Erfahrung mit dem Tetris des Gepäcks dabei. Heute haben wir mal die Breitseite in den Wind gestellt, um das nasse Fußende zu vermeiden. Hoffentlich geht das gut. Ich blase die Matten auf, mein Mann beschwert die Heringe mit Steinen, spannt nach und holt Wasser.

                                                                        Nun beginnt wieder der gemütliche Teil des Tages und wir können uns umziehen. Was passiert? Jetzt scheint wieder die Sonne auf das Zelt. Schnell ein paar Fotos, von Skárjá kommt es schon wieder ganz grau rüber. Prompt schneit es auch gleich wieder.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190166

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190168
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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190169
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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3190170
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                                                                        Wir kochen Wasser, trinken Kaffee und essen ein paar Nüsse. Danach geht es gleich mit dem Abendessen weiter. Heute war ein anstrengender Tag, da gibt es was leckeres, Chicken Tikka von Summit to Eat. Nach dem Essen muss ich das Loch in der Regenhose flicken. Gut, dass wir immer Duct Tape dabei haben. Als dann auch das Tagebuch geschrieben ist, ist 20 Uhr durch. Draußen schneit es immer noch leicht und es wird wieder weiß, aber lange nicht mehr so schlimm wie am Vortag. Jetzt noch etwa Hörbuch und dann schlafen.
                                                                        Angehängte Dateien

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                                                                          Fuchs
                                                                          • 10.06.2004
                                                                          • 1232
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          Oh je, was für ein ätzendes Mistwetter. 😯 Dabei hat die Tour so phantastisch angefangen. Aber Dein Titel war ja schon Vorwarnung genug, dass es wohl nicht so bleiben würde. 😉 Trotzdem hätte ich es Euch wirklich gegönnt die letzten Abschnitte bei etwas besserem Wetter zu erleben. Und so lange Zeit im Zelt ausharren zu müssen ist ja auch kein Vergnügen und hat euch sicherlich einiges an Geduld gekostet (mir fällt sowas jedenfalls immer sehr schwer). Aber dafür sehen die Schneelandschaften natürlich schon toll aus. Und auch gerade die letzten Bilder im oberen Rapadalen waren echt klasse. 😎 Jetzt bin ich natürlich gespannt wie eure Tour weitergeht und sich das Wetter entwickelt hat.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Anfänger im Forum
                                                                            • 23.03.2023
                                                                            • 49
                                                                            • Privat


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                                                                            Hey Andrea ich lese auch begeistert mit. Auch wenn das Wetter etwas zu wünschen übrig lässt sind es tolle Berichte. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

                                                                            Kommentar


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                                                                              Dauerbesucher
                                                                              • 23.09.2010
                                                                              • 977
                                                                              • Privat


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                                                                              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                              Oh je, was für ein ätzendes Mistwetter. 😯 Dabei hat die Tour so phantastisch angefangen. Aber Dein Titel war ja schon Vorwarnung genug, dass es wohl nicht so bleiben würde. 😉 Trotzdem hätte ich es Euch wirklich gegönnt die letzten Abschnitte bei etwas besserem Wetter zu erleben. Und so lange Zeit im Zelt ausharren zu müssen ist ja auch kein Vergnügen und hat euch sicherlich einiges an Geduld gekostet (mir fällt sowas jedenfalls immer sehr schwer). Aber dafür sehen die Schneelandschaften natürlich schon toll aus. Und auch gerade die letzten Bilder im oberen Rapadalen waren echt klasse. 😎 Jetzt bin ich natürlich gespannt wie eure Tour weitergeht und sich das Wetter entwickelt hat.
                                                                              Nach einiger Zeit fällt es schon wieder schwer sich daran zu erinnern, dass es nicht so toll war mit dem Schnee. Morgens kalt und nass, man will eigentlich gar nicht aufstehen. Wir hatten am Schluss ja noch etwas Zeit über, hätten also auch noch mal eine Tagetour machen können, konnten uns aber nicht richtig dazu entschließen. Das Abwettern war aber nicht so schlimm, seitdem wir immer spannende Hörbücher dabei haben, vergeht die Zeit oft sehr schnell. Das geht aber auch nur entspannt, wenn man genug zeitlichen Puffer hat.

                                                                              Zitat von Namie Beitrag anzeigen
                                                                              Hey Andrea ich lese auch begeistert mit. Auch wenn das Wetter etwas zu wünschen übrig lässt sind es tolle Berichte. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
                                                                              Hallo Namie, herzlich willkommen hier. Schön, dass du das Forum gefunden hast.

                                                                              Zuletzt geändert von andrea2; 01.04.2023, 16:59.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                • 977
                                                                                • Privat


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                                                                                Samstag, 04.09.2021 | Tjåggŋårisjåhkå - Guhkesvággebro | 14,7 km



                                                                                Nachts stürmt es weiter, immer wieder gibt es leichte Schneeschauer. Unser Platz ist schön geschützt und so schlafen wir gut. Aber ab 5 Uhr bin ich wach und kann nicht mehr einschlafen, zum Aufstehen haben wir jedoch auch keine Lust. Draußen ist es ungemütlich kalt. Um 6.30 halte ich zumindest mal die Kamera aus dem Zelt. Die Schneeschauer sind nicht besonders stark, und zwischen den tief hängenden Wolken sieht man auch ab und zu den blauen Himmel.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00124-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 390,9 KB ID: 3191456
                                                                                Snávvávágge

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00125-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 499,7 KB ID: 3191457
                                                                                Bastavágge

                                                                                Um 7 Uhr verlassen wir schweren Herzens die mollig warmen Schlafsäcke und setzen das Wasser fürs Frühstück auf. Obwohl es nicht komplett aufhört zu schneien, sieht es fast so aus, als wolle das Wetter besser werden.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00129-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 647,9 KB ID: 3191458
                                                                                Tjåggŋårisjåhkå mit Spijkka, rechts davon Vuojnestjåhkkå und der Hang des Sarvatjåhkkå

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00130-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 538,6 KB ID: 3191459

                                                                                Der Wind ist eiskalt, trotzdem ist der Schnee auf unserer Höhe schon fast geschmolzen, bis wir mit dem Packen fertig sind. Das Zelt bauen wir heute im Ganzen ab. Durch den Wind ist es relativ trocken.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00133-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 669,4 KB ID: 3191460

                                                                                Um 9.30 Uhr sind wir startklar und müssen jetzt erst einmal über den Tjåggŋårisjåhkå. Dass er kein großes Hindernis darstellt, haben wir gestern schon gesehen und sind relativ entspannt. Trotzdem müssen wir etwas suchen, bis wir unterhalb unseres Zeltplatzes eine gute Stelle finden, wo wir den Fluss von Stein zu Stein überqueren können.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00134-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 706,6 KB ID: 3191461

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00135-1.jpg Ansichten: 101 Größe: 911,5 KB ID: 3191462

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00138-1.jpg Ansichten: 99 Größe: 813,5 KB ID: 3191463
                                                                                Mit Hilfe der Insel ging es ganz einfach über den Fluss.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00139-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 453,4 KB ID: 3191464
                                                                                Blick zurück Skárjátjåhkkå mit Schneewolken

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00140-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 440,8 KB ID: 3191465
                                                                                Nach vorne sieht es etwas besser aus, Bierikpáhkte, rechts Basstavágge

                                                                                Hände und Füße waren schon nach dem Zeltabbau nicht gerade warm, aber jetzt sind sie eiskalt und wir müssen erst mal eine Weile zügig laufen, um wieder warm zu werden. Direkt hinter dem Fluss sollte der Pfad zum Bierikjávrre abgehen. Durch die gestrige Zeltplatzsuche und die heutige Suche nach einer Furt sind wir jetzt viel tiefer und müssen eine Weile ansteigen, bis wir auf den Weg stoßen.

                                                                                Dieser ist gut ausgetreten und kaum zu verfehlen. Nur auf sumpfigem Gelände müssen wir aufpassen, dass wir ihn nicht verlieren. Während wir ganz leicht ansteigend am Hang des Sarvatjåhkkå entlang wandern und damit langsam das Rapadal verlassen, kommen immer wieder leichte Schneeschauer runter. Der Wind kommt aus Westen und somit von hinten, so haben wir den Schnee nicht im Gesicht und können sogar den ganzen Tag ohne Poncho laufen. Regenjacke und -hose haben wir sowieso an, auch gegen den eisigen Wind.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00145-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 619,1 KB ID: 3191466
                                                                                Låddebákte zwischen Snávvávágge und Rapadalen

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00148-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 793,0 KB ID: 3191467
                                                                                Es ist Herbst geworden

                                                                                Der Blick wandert zurück Richtung Skárjá, dort hängen immer noch dicken Schneewolken, das Rapadal abwärts zum Låddebákte mit dem Snávvávágge und ins winterliche Basstavágge, welches immer mal wieder hinter Schneewolken verschwindet. Bald sehen wir unter uns den Bielajåhkå und kurze Zeit später liegt der Bielajávrátja mit der Pielastugan auf der Halbinsel vor uns. Darüber das beeindruckende Basstavágge.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00151-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 645,4 KB ID: 3191468
                                                                                Bielajávrátja mit der Pielastugan, dahinter Bierikbákte, rechts davon das Basstavágge

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00154-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 561,9 KB ID: 3191469
                                                                                Bierikbákte

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00156-1.jpg Ansichten: 95 Größe: 432,0 KB ID: 3191470
                                                                                Bielajávrátja mit der Pielastugan, dahinter der Alep Basstaskájdásj links davon Basstavágge, rechts Soabbevágge

                                                                                Und dann taucht er auf, der türkisblaue Bierikjávrre. Wunderschön!

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00163-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 629,4 KB ID: 3191471
                                                                                Bierikjávrre mit Bierikbákte

                                                                                Langsam wird das Wetter besser, die Schneeschauer hören fast ganz auf und die Sicht wird immer besser. Endlich haben wir auch einen klaren Blick ins Basstavágge. Auf dem Talgrund scheint auch dort der Schnee inzwischen geschmolzen zu sein, aber weiter oben liegt noch einiges. Es war sicher die richtige Entscheidung, das Tal in diesem Jahr zu streichen. Irgendwann werden wir wieder kommen.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00165-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 538,9 KB ID: 3191472
                                                                                Soabbevágge, links geht es weiter ins Basstavágge

                                                                                Nach etwa 6 km machen wir eine Pause. Im Windschatten und in der Sonne ist es wunderschön. Der Blick über den See ist einzigartig.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00169-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 707,2 KB ID: 3191473
                                                                                Bierikjávrre mit Bierikbákte

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCF5331-1.jpg Ansichten: 99 Größe: 858,3 KB ID: 3191474

                                                                                Doch sobald die Sonne hinter einer Wolke verschwindet, ist es eisig. Im Anschluss sind die Finger wieder eiskalt. Wir wandern am See entlang. Der Weg ist einfach bis auf die ausgedehnten sumpfigen Stellen, die ohne Weg gar nicht aufgefallen wären. Erst die vielen Umgehungsversuche machen sie zu tiefem Morast. Ein paar kleinere Blockfelder müssen umgangen oder gequert werden. Alle Flüsse sind einfach in Stiefeln zu furten. Der Fluss vom Sarvajiegŋa hat ein ausgedehntes Kiesbett hinterlassen, das erahnen lässt, wie groß er sein kann. Jetzt hat er kaum Wasser.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00175-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 579,1 KB ID: 3191475
                                                                                Bierikvárásj

                                                                                Am Ende des Sees, gegenüber des Bierikvárásj mit einer steilen Wand, schließt ein großes flaches Sumpfgebiet an, in dem sich viele Rentiere aufhalten.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00177-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 705,0 KB ID: 3191476
                                                                                Ausgedehntes Sumpfgebiet am Bierikjåhkå, dahinter sieht man bereits den Kamm mit dem Vuojnesvárásj, über den wir wollen.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00181-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 564,8 KB ID: 3191477
                                                                                Blick zurück Bierikvárásj, zwischendurch schneit es mal wieder

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00180-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 746,6 KB ID: 3191478
                                                                                Blick zurück, Sarvatjåhkkå

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00184-1.jpg Ansichten: 98 Größe: 787,0 KB ID: 3191479
                                                                                Kurz darauf scheint wieder die Sonne. Ähpár und Bierikbákte, jetzt von der Nordseite.

                                                                                Unser Weg steigt nun langsam und kontinuierlich an. Die Steigung ist nicht zu stark und so kommen wir gut voran, durch den Anstieg und die Sonne ist es angenehm warm geworden. Die Sicht in alle Richtungen ist fantastisch und der Untergrund ist jetzt viel trockener. Vielleicht hat es hier auch weniger geregnet/geschneit? Wir legen uns noch einmal ins Kraut. Im Windschatten des Bierikvárásj ist es fast windstill und in der Sonne herrlich.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00189-1.jpg Ansichten: 99 Größe: 865,5 KB ID: 3191480
                                                                                Im Anstieg, hinten rechts Ruopsok

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00190-1.jpg Ansichten: 100 Größe: 869,6 KB ID: 3191481
                                                                                Rückblick, Sarvatjåhkkå und Vuojnestjåhkkå

                                                                                Aber wir haben noch ein Stück vor uns und müssen weiter. Wir folgen dem deutlichen Pfad, obwohl wir eigentlich weiter nördlich gehen müssten. Laut Planung wollten wir westlich des Vuojnesvárásj über den Bergkamm, kommen aber am Ende in dem Pass östlich des Vuojnesvárásj raus.

                                                                                Am Pass stellen wir die Rucksäcke ab und steigen ohne Gepäck auf den kleinen Hügel östlich von uns. Von hier oben haben wir eine herrliche Aussicht über den Liehtjitjávrre bis hin zum Sluggá, auf das Ähpármassiv, zurück zum Bierikvárásj sowie auf den Sarvatjåhkkå und den Vuojnesstjåhkkå. Auch die Brücke über den Guhkesvákkjåhkå, Rengärde und Zaun, können wir mit dem Fernglas schon erkennen.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00199-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 712,5 KB ID: 3191482
                                                                                Blick zurück auf Vuojesluobbala, Bierikvárásj, Sarvatjåhkkå und Vuojnestjåhkkå

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00195-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 645,7 KB ID: 3191483
                                                                                Vuojesluobbala, Ähpár, Bierikbákte, Bierikvárásj und Sarvatjåhkkå

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Unbenanntes_Panorama1w.jpg Ansichten: 99 Größe: 1,21 MB ID: 3191484
                                                                                Und nochmal das ganze Panorama nach Westen mit Ähpár, Bierikbákte, Bierikvárásj, Sarvatjåhkkå und Vuojnestjåhkkå, davor der Vuojesluobbala

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00200-1.jpg Ansichten: 98 Größe: 746,3 KB ID: 3191485
                                                                                Blick nach Osten Liehtjitjávrre mit Sluggá

                                                                                Der Pfad führt nun durch eine kleine Schlucht steil bergab. Der Weg liegt hier im Schatten und auf einmal ist es wieder kalt.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00201-1.jpg Ansichten: 100 Größe: 982,3 KB ID: 3191486
                                                                                Zurück zum Pass, rechts sieht man schon den Einschnitt der kleinen Schlucht, in der es jetzt weiter geht.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00203-1-2.jpg Ansichten: 107 Größe: 849,6 KB ID: 3191487
                                                                                Steil abwärts

                                                                                Da wir den Kamm zu weit östlich gequert haben, halten wir uns zuerst ein ganzes Stück in Richtung Norden, das Tal aufwärts. Hier bläst uns ein eisiger Wind aus dem Guhkesvágge ins Gesicht. Der Pfad hat sich nach dem Abstieg ziemlich schnell verloren und so gehen wir erst mal weglos weiter. Als wir am Rentierzaun vorbei sind, schwenken wir wieder in östlich Richtung.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00205-1.jpg Ansichten: 99 Größe: 654,3 KB ID: 3191488
                                                                                Guhkesvágge mit Niendotjåhkkå

                                                                                Bald erreichen wir das breite Bett des Vuojnesjågåsj. Der Fluss selbst ist nicht besonders groß, mehr ein kleiner Bach.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00206-1.jpg Ansichten: 98 Größe: 777,2 KB ID: 3191489
                                                                                Vuojnesjågåsj, im Hintergrund Ruopsok

                                                                                Jetzt noch über eine Rippe und kurz durch die Weiden, dann sind wir fast schon bei der Brücke.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00208-1.jpg Ansichten: 99 Größe: 675,3 KB ID: 3191490
                                                                                Letzte Sonnenstrahlen, Ruopsok und Ähphár

                                                                                Hier begegnen wir dem ersten Menschen seit dem Schnee im Guohpervágge, einem jungen Schweden, der keinen richtigen Plan für seine Tour zu haben scheint. Er ist der Meinung, er komme heute noch bis Skárjá, dort will er sich in die Hütte setzen und eine Fussballübertragung anhören. Ob man da Empfang hat, möchte er von uns wissen. Er ist etwas verunsichert, als wir meinen, das wird wohl heute nichts mehr. Immerhin ist es bereits 17 Uhr und in drei Stunden ist es dunkel und bis Skárjá sind es 19 km. Er entscheidet spontan, dann würde er jetzt das Guhkesvágge aufwärts gehen. Wir schauen ihm nach und überlegen kurz, ob es wohl richtig war, ihn einfach so ziehen zu lassen? Ist er jetzt einfach nur super cool, oder sehr naiv? Aber er hatte die letzte kalte Nacht auch gut im Zelt überstanden und wird hoffentlich zurechtkommen.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00210-1.jpg Ansichten: 99 Größe: 657,0 KB ID: 3191491

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00212-1.jpg Ansichten: 98 Größe: 718,7 KB ID: 3191492
                                                                                Guhkesvágge talaufwärts

                                                                                Wir wenden uns nun der Zeltplatzsuche zu. An der Brücke würde es notfalls gehen, hinter einem Bretterstapel, schön ist das aber nicht. Nach einigem Suchen finden wir ein kleines Stück südlich einen schön gelegenen Platz mit einer fantastischen Aussicht in fast alle Richtungen. Der Platz ist zwar etwas buckelig, aber mit gutem Windschutz und vielen Steinen für die Heringe. Schnell bauen wir das Zelt auf, räumen ein und ziehen uns um.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00213-1.jpg Ansichten: 133 Größe: 645,7 KB ID: 3191493
                                                                                links angeschnitten der Vuojnestjåhkkå, weiß verschneit über dem Vuojnesjiegŋa der Spijkka, der breite Rücken vom Spijkkakammen mit seinem markaten “Loch” in der Flanke und ganz rechts der Buchtkammen (Buchttoppen gerade nicht mehr sichtbar).
                                                                                Edit: ganz rechts Nordtoppen und davor etwas tiefer der Buchtkammen, Buchtoppen nicht sichtbar


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00215-1.jpg Ansichten: 98 Größe: 760,2 KB ID: 3191494
                                                                                Ähpármassiv

                                                                                Ich bin kaputt und mir ist eiskalt, es war ein langer Tag. Auch im Schlafsack wird es nicht wirklich besser. Mein Mann beginnt gleich mit dem Kochen, und nach dem Essen geht es mir wieder besser. Heute gibt es Pasta Bolognese von Blå Band, lecker, noch einen Kaffee, trotz der späten Stunde, und die Snickers aus dem Tagesproviant.

                                                                                Jetzt bin ich wieder warm und gehe nochmal zur Brücke, um ein paar Fotos zu machen. Es ist eigentlich schon zu dunkel dafür und die Aufnahmen werden nicht mehr ganz scharf. Danach schnell die Hände etwas aufwärmen und dann Tagebuch schreiben. Währenddessen fängt es wieder einmal an zu regnen. Nun ist es schon 21 Uhr durch und fast dunkel. Bald liegen wir in den Schlafsäcken und schlafen.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00219-1-2.jpg Ansichten: 98 Größe: 722,0 KB ID: 3191495
                                                                                Guhkesvákkjåhkå, Vuojnestjåhkkå in den Wolken, Spijkkakammen, Buchtkammen und Nordtoppen, in der Talmitte der Sarekvárásj

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00221-1-2.jpg Ansichten: 99 Größe: 671,0 KB ID: 3191496
                                                                                Brücke mit dem Ähpármassiv

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00232-1-2.jpg Ansichten: 98 Größe: 673,7 KB ID: 3191497
                                                                                Blick nach Süden über den Liehtjitjávrre, Richtung Rinim
                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                Zuletzt geändert von andrea2; 08.04.2023, 15:38.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                  • 1835
                                                                                  • Privat


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                                                                                  Ihr hattet eindeutig schöneres Wetter! 😉
                                                                                  Dennoch habe ich mich schnell in den tollen Bildern zurechtgefunden und habe vieles wiedererkannt.
                                                                                  Noch einmal besseres Licht, als ich es vorgefunden habe. Beeindruckend.
                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Anfänger im Forum
                                                                                    • 05.10.2020
                                                                                    • 16
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    Hallo Andrea,
                                                                                    auch wenn die letzten Tage mit kalten Händen, frieren, Nässe, abwettern und abgeänderter Route verbunden waren, so sind sie dir, wie du schreibst, zumindest im Nachhinein die Mühen oder Leiden wert gewesen. Für den gemütlich am Bildschirm sitzenden Leser sind die Bilder und der Bericht auf jeden Fall ein großer Genuss. Die frisch verschneiten Berge, die herbstlich verfärbte Heide (oder wie man dazu sagt) mit den her- und wieder abziehenden Wolken sind fantastische Eindrücke, für die ich mich herzlich bedanken möchte.​ Drei Wochen früher hatten wir bei unserer Wanderung noch ganz andere.

                                                                                    Eine Anmerkung zu folgendem Bild erlaube ich mir noch. Ich hoffe, ich liege richtig 🧐
                                                                                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                    Samstag, 04.09.2021 | Tjåggŋårisjåhkå - Guhkesvággebro | 14,7 km




                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00213-1.jpg Ansichten: 80 Größe: 645,7 KB ID: 3191493

                                                                                    links angeschnitten der Vuojnestjåhkkå, weiß verschneit über dem Vuojnesjiegŋa der Spijkka, der breite Rücken vom Spijkkakammen mit seinem markaten “Loch” in der Flanke und ganz rechts der Buchtkammen (Buchttoppen gerade nicht mehr sichtbar).
                                                                                    ​​​​​...
                                                                                    Ganz rechts sieht man, denke ich, den Nordhang des Sarektjåkkhå-Nordtoppen, der mit seiner Schneekappe gerade noch hinter dem Spijkkakammen zu sehen ist. Dazwischen befindet sich der untere Teil des Buchtkammen zwischen den zwei Einschnitten. Das würde zu unseren Bildern aus Helags, Sarek, Kebnekaise: schön, toll, ein Traum passen:
                                                                                    Hier beim Aufstieg auf den Vuojnestjåkkhå:
                                                                                    Hinten rechts der Mitte der schneebedeckte Nordtoppen, den ich auch auf deinem Bild wiederzuerkennen glaube.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 120,2 KB ID: 3192295
                                                                                    Vuojnesjiegna und hinten Sarektjåhkkå (v.l.: Syd-, (vorgelagert) Bucht-, Stor- und Nordtoppen)
                                                                                    Zuletzt geändert von Tekumseh; 05.04.2023, 14:42. Grund: Link fehlerhaft

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                      • 977
                                                                                      • Privat


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                                                                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                      Ihr hattet eindeutig schöneres Wetter! 😉
                                                                                      Dennoch habe ich mich schnell in den tollen Bildern zurechtgefunden und habe vieles wiedererkannt.
                                                                                      Noch einmal besseres Licht, als ich es vorgefunden habe. Beeindruckend.
                                                                                      Du hattest aber auch ordentlich Schnee.

                                                                                      Zitat von Tekumseh Beitrag anzeigen
                                                                                      Hallo Andrea,
                                                                                      auch wenn die letzten Tage mit kalten Händen, frieren, Nässe, abwettern und abgeänderter Route verbunden waren, so sind sie dir, wie du schreibst, zumindest im Nachhinein die Mühen oder Leiden wert gewesen. Für den gemütlich am Bildschirm sitzenden Leser sind die Bilder und der Bericht auf jeden Fall ein großer Genuss. Die frisch verschneiten Berge, die herbstlich verfärbte Heide (oder wie man dazu sagt) mit den her- und wieder abziehenden Wolken sind fantastische Eindrücke, für die ich mich herzlich bedanken möchte.​ Drei Wochen früher hatten wir bei unserer Wanderung noch ganz andere.

                                                                                      Eine Anmerkung zu folgendem Bild erlaube ich mir noch. Ich hoffe, ich liege richtig 🧐

                                                                                      Ganz rechts sieht man, denke ich, den Nordhang des Sarektjåkkhå-Nordtoppen, der mit seiner Schneekappe gerade noch hinter dem Spijkkakammen zu sehen ist. Dazwischen befindet sich der untere Teil des Buchtkammen zwischen den zwei Einschnitten. Das würde zu unseren Bildern aus Helags, Sarek, Kebnekaise: schön, toll, ein Traum passen:
                                                                                      Hier beim Aufstieg auf den Vuojnestjåkkhå:
                                                                                      Hinten rechts der Mitte der schneebedeckte Nordtoppen, den ich auch auf deinem Bild wiederzuerkennen glaube.

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 120,2 KB ID: 3192295
                                                                                      Vuojnesjiegna und hinten Sarektjåhkkå (v.l.: Syd-, (vorgelagert) Bucht-, Stor- und Nordtoppen)
                                                                                      Hallo Tekumseh,
                                                                                      ich hatte mir gerade in den letzten Tage noch mal euren Bericht und die Bilder angesehen. Die wenigen Wochen machen einen großen Unterschied. Ihr wart im Sommer unterwegs und alles war noch grün. Bei uns dann Herbst und Winter.

                                                                                      Du hast natürlich recht mit deiner Anmerkung. Dabei hab ich deine wunderbare Seite udeutschle.de immer wieder genutzt. Vielen, vielen Dank noch mal für den Tipp, die ist genial. Aber irgendwo beim Vergleich von Google und der Topografischen Karte muss ich mich vertan haben. Natürlich sieht man ganz rechts den Nordtoppen. Ich werde die Bildunterschriften mal entsprechend ändern. Auch das Relief der Nordtoppenwand von deinem Bild passt genau auf meines.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                        • 977
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        Sonntag, 05.09.2021 | Guhkesvággebro - Njavvejågåsj | 13 km



                                                                                        Wieder wache ich um 5 Uhr auf und kann lange nicht mehr einschlafen. Es tröpfelt nach wie vor leicht aufs Zelt. Am Ende nicke ich doch noch mal ein und verschlafe prompt unsere Aufstehzeit um 7 Uhr. Wir haben keine Lust aufzustehen. Immer noch ist es kalt und feucht draußen und es zieht uns so gar nicht vors Zelt. Einzig die Aussicht auf das Frühstück lockt uns um 7.30 Uhr aus den Schlafsäcken. Die Wolken hängen gar nicht so tief, wir können die Berge sehen, und ich rufe zuerst den Wetterbericht ab, um zu sehen, wie es heute werden soll. Der Wetterbericht sieht gar nicht so schlecht aus, die Regenwahrscheinlichkeit liegt nur noch bei 20%, heute Nachmittag sollen es sogar nur noch 10% sein. Allerdings stimmt das, was wir sehen, nicht so ganz damit überein. Aber es scheint etwas wärmer zu sein als die letzten Tage und der Wind bläst nur noch schwach. Der regnet nur leicht, hört aber nicht komplett auf.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00237-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 678,1 KB ID: 3192884

                                                                                        Wir packen, wischen das Zelt ab und es ist zumindest nicht klitschnass, als wir es einpacken. Um 10 Uhr starten wir, jetzt tatsächlich im Trockenen. Auch wenn die Wolken immer noch in den Bergen hängen.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00239-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 637,4 KB ID: 3192885

                                                                                        Hinter der Brücke ist ein breiter Weg, dem wir nun folgen können. Einfach geht es jetzt dahin, ab und zu etwas Sumpf, sonst gibt es keine Probleme. Der Alep Niendojågåsj, den wir kurz nach der Brücke queren mussten, war kein Problem. In den meisten der vielen Arme war gar kein Wasser. Zurück haben wir wunderschöne Blicke auf die Gipfel der Sarekkette und auf das Ähpámassiv. Unter uns die Seenkette, die in den Sijddoädno übergeht, mit dem türkisblauen Liehtjitjávrre. Heute ohne Sonne ist die Farbe leider nicht so leuchtend wie gestern. Und vor uns erhebt sich den ganzen Tag der markante, kegelförmige Sluggá. Die rote Farbe der Blaubeersträucher sieht teilweise schon fast unnatürlich aus. Ich hab die Bilder aber in den seltensten Fällen bearbeitet und nur für das Forum verkleinert. Das meiste sind JPEGs, so wie sie aus der Kamera kommen. Allerdings ist selbst das ja schon eine gewisse Manipulation. Wir sehen das immer wieder, wenn wir die Bilder vergleichen, die wir mit den verschiedenen Kameras, mein Mann mit einer Fuji und ich mit einer Sony, machen.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00243-1-2.jpg Ansichten: 0 Größe: 989,4 KB ID: 3192886
                                                                                        Spijkkammen

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00244-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 795,3 KB ID: 3192887
                                                                                        Ähpármassiv v.r.n.l. Ruopsok, Ruopsokjiegŋa, der Grat von P1874 zum Ähpártjåhkkå, Ähpárjiegŋa, P1806, Bierikjiegŋa und Bierikbákte, davor der Liehtjitjávrre

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Panorama245246_1.jpg
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ID: 3192922
                                                                                        V.l.n.r Gähppo mit Wolken und Vuovres. In vorderster Reihe folgen Stuorvárre, Sjuodji und Njoammeltjåhkkå, die zwischen dem Sijdoädno und dem Gåbddåvágge liegen. Etwas weiter im Hintergrund folgen Gurávárásj und Muorjjenjunnje. Hinter diesen sieht man den Áhkábákte, auf dem die Wolken aufsetzen. Weiter nach rechts, schon auf der Westseite des Sijddojávrre sieht man Tjålle, Dágarttjåhkkå und das Ähpármassiv.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00248-1-2.jpg Ansichten: 0 Größe: 975,7 KB ID: 3192890
                                                                                        Sluggá links und Gähppo

                                                                                        Irgendwann sehen wir etwa 50 Meter neben dem Weg einen Wanderer entgegenkommen und grüßen im Vorbeigehen. Zum Unterhalten sind wir zu weit entfernt. Um 12 Uhr machen wir die erste Pause im Windschatten eines großen Felsens. Die Regenhose, die wir immer noch anhaben, ziehen wir dazu ein Stück runter, um den Hosenboden zu schonen, da der Untergrund sehr steinig ist. Dafür holen wir aber unsere kleinen Sitzmatten raus. Obwohl es nicht mehr ganz so kalt ist wie die letzten Tage, ist es ohne Sonne alles andere als gemütlich und schon bald machen wir uns wieder auf den Weg.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00253-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 221,3 KB ID: 3192891
                                                                                        v.l.n.r. ganz weit hinten Tjålle und Dágarlåbddå über dem Sijddojávrre, Dágartjåhkkå oberhalb Rinim am Eingang des Basstavágge, Ruopsok dominiert in der Bildmitte, Ruopsokjegŋa, P1874, Ähpárjiegŋa, P1806

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00255-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 737,3 KB ID: 3192892

                                                                                        Es dauert nun nicht mehr lange, bis wir an den Lulep Niendojågåsj kommen. Er fließt durch schöne Wiesen, aber auch die ersten Weiden wachsen hier. Auch durch diesen Fluss kommen wir recht einfach in Stiefeln.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Unbenanntes_Panorama257-260_bearbeitet-1-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.015,7 KB ID: 3192893
                                                                                        Am Lulep Niendojojågåsj v.l.n.r. Stuorvárre im Vordergrund, weit hinten Dágarlåbddå und Dágartjåhkkå, gefolgt vom Einschnitt des Basstavágges, dann das Äpármassiv mit Ruopsok, P 1874 und P1806, der Bierikbákte verschwindet in den Wolken, auf der nördlichen Talseite schließen sich Sarvatjåhkkå und die Flanke des Vuojnestjåhkkå an. Ganz rechts die steile Wand des Niendooalgge.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00263-1-2.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3192894

                                                                                        Nach dem Fluss sollen wir, laut Karl-Johan Piehl in seinem Buch “Sarek Nationalpark”, bis auf eine Höhe von ca. 920 m steigen, um die schlimmsten Weiden zu vermeiden. Wir beginnen langsam anzusteigen, und sehen bald weit über uns, schon fast an der Geröllgrenze eine Gruppe Wanderer in die entgegengesetzte Richtung laufen. Müssen wir auch so weit hinauf? Wir steigen weiter schräg an, versuchen den besten Wegverlauf zwischen den Weiden zu finden. Nachdem es anfangs immer noch ganz gut geht, die schlimmsten Weiden zu vermeiden, ist es irgendwann nicht mehr möglich und wir stecken in den über mannshohen Sträuchern mitten im Blockfeld fest.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00265-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 694,7 KB ID: 3192895
                                                                                        Blick zurück über Liehtjitjávrre und das Ähpármassiv

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00266-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 820,9 KB ID: 3192896
                                                                                        Weiden, Weiden, Weiden… Ganz weit hinten lassen sich die Gletscher des Ålkatjmassives erahnen

                                                                                        Also steigen wir noch weiter auf, bis wir auf ca 950 m sind. Das erste Mal am heutigen Tag ist uns so richtig warm, wir schwitzen und müssen uns weiter durch die Weiden kämpfen.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCF5341-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 756,4 KB ID: 3192897

                                                                                        Zu allem Überfluss fängt es nun auch noch an zu regnen. Wie gut, dass uns niemand hören kann, während wir uns fluchend unseren Weg suchen. Einen Pfad finden wir hier nicht. Irgendwann sind wir durch dieses erste große Dickicht durch, aber auch vor uns sehen wir immer noch Weiden. Weit unter uns können wir die Renvaktarstuga sehen

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCF5342-1-2.jpg Ansichten: 0 Größe: 681,8 KB ID: 3192898
                                                                                        Hier blicken wir direkt in das Tal des Sijddoädnos. Etwa einen Kopf breit über mir und nach rechts, kann man die Renvaktarstuga erahnen, wenn man das Bild vergrößer. Es ist nur ein verpixelter heller Fleck. v.l.n.r. kann man (links von mir) Vuovres, Guodektjåhkkå und Bivtjatjåhkkå sehen. Direkt über mir blickt man ins Guodekvágge und rechts davon auf den Áhkábákte. Im Tal der Guodesluoppal, der in den Sijddoädno übergeht. Rechts des Tales folgt die Kette mit Gurávárásj, Njoammeltjåhkkå ,Sjuodji und Stuorvárre. Ganz hinten rechts noch der Dágartjåhkkå.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00268-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 539,9 KB ID: 3192899
                                                                                        Engelwurz (Angelica archangelica)

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00269-1-2.jpg Ansichten: 0 Größe: 723,5 KB ID: 3192900
                                                                                        Blick zurück

                                                                                        Das größere Problem ist jetzt aber erstmal die tief eingeschnittene Schlucht des Njirávjågåsj. Auf unserer Höhe haben wir keine Chance, das gegenüberliegende Ufer hinaufzukommen. Etwas weiter oben sieht das Ufer zwar gut aus, aber wir kommen nicht über den Fluss, eine Pause um die Schuhe im Regen zu wechseln, wollen wir eigentlich vermeiden und so steigen wir ab, um weiter unten nach einer gangbaren Furt zu suchen. Auf einer Höhe von 880 m kommen wir relativ einfach über den Fluss und auch die Uferwände sind hier nicht mehr so hoch.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00272-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 659,7 KB ID: 3192901
                                                                                        Sluggá

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00273-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 942,1 KB ID: 3192902

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00274-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 743,9 KB ID: 3192903
                                                                                        Hier konnten wir gut queren.
                                                                                        Sluggá (links), der etwas niedrigere Gähppo und rechts Vuovres.


                                                                                        Anfangs gibt es hier Pfadspuren, und wir kommen kurzzeitig besser voran, doch dann stecken wir wieder mitten in den Weiden fest, gehen sogar ein Stück zurück und steigen noch mal 50 Höhenmeter weiter auf, bis wir die Höhe von 920 m wieder erreicht haben. Hier treffen wir auf einen breiten Weg, dem wir nun gut folgen können. Jetzt besteht das Gelände aus herrlich einfacher Fjällheide.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Unbenanntes_Panorama275_276_bearbeitet-1-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 951,0 KB ID: 3192904
                                                                                        Kurze Pause nach dem Queren der Schlucht. Blick nach Süden. Im Tal sieht man das Gewirr aus riesigen Felsen, Weiden, kleinen Tümpeln und Sümpfen, die man auf dem Weg Richtung Rásek und weiter z.B. nach Saltoluokta durchqueren muss.

                                                                                        Leider währt das Glück nicht lange, dann hat sich auch dieser breite Weg wieder aufgelöst. Zu allem Überfluss zieht auch noch Nebel auf und wir orientieren uns jetzt nach dem Kompasskurs. Hilfreich ist auch, dass mein Mann sich die Koordinaten der Stelle, an der der Weg Richtung Staudamm an der Baumgrenze beginnen soll, in seiner Laufuhr gespeichert hat. Diese Koordinaten hat er aus dem Buch von Karl-Johan Piehl übernommen. Dieser schreibt, dass sich der Weg oberhalb der Waldgrenze sehr schnell auflöst. Kommt man vom Staudamm, ist das kein großes Problem, da die Richtung mehr oder weniger klar ist. In unsere Richtung ist es aber gar nicht so einfach, die richtige Stelle zum Abstieg zu finden. Und ohne Weg ist es sehr mühsam, durch den Wald zu kommen.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00278-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 406,1 KB ID: 3192905
                                                                                        Sluggá verschwindet

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00280-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 464,3 KB ID: 3192906
                                                                                        Manchmal kann man kurz den Hállji sehen

                                                                                        Immer noch regnet es leicht und uns reicht es langsam. Ich bin heute ganz gut fertig. Wenigstens geht sich das Gelände jetzt sehr gut. Nur Zeltstellen gibt es hier keine und / oder es gibt kein Wasser. Wir können den Njavvejågåsj schön eine ganze Weile hören, ihn aber im Nebel nicht sehen. Nur der Hállji schaut ab und zu aus dem Nebel heraus. Das laute Rauschen bereitet mir allerdings schon etwas Sorgen. Blöd, wenn man wie ich, ein unentspannter “Vorpaniker” ist. So mache ich mir schon immer lange vorher Sorgen, auch wenn Situationen sich dann am Ende als völlig problemlos erweisen.

                                                                                        Jetzt wird das Gelände felsiger und es geht etwas abwärts, hoffentlich finden wir hier etwas zum Zelten. Dann taucht der Fluss aus dem Nebel auf. So richtig schlimm schaut er nicht aus. Ob wir da allerdings ohne Schuhwechsel durchkommen, ist fraglich. Am Hochufer des Flusses finden sich viele schöne Stellen für das Zelt in den niedrigen Krähenbeerensträuchern. Wir müssen nur kurz suchen, bis wir eine schöne flache Stelle gefunden haben. Schnell bauen wir ein kleines Steinmännchen, um die Stelle wieder zu finden, wenn wir die Rucksäcke holen. Es reicht jetzt aber auch wirklich, für 13 km haben wir heute 8 Stunden gebraucht. Es ist bereits 17.30 Uhr.

                                                                                        Bald darauf ist das Zelt aufgebaut. Im Nebel ist es kurzzeitig fast windstill und als das Zelt steht und der Wind plötzlich wieder stärker wird, haben wir leider den Eingang direkt im Wind. Pech, aber wir werden es nicht noch einmal umdrehen.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00285-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 633,7 KB ID: 3192907
                                                                                        Hállji

                                                                                        Jetzt die Rucksäcke ins Zelt, Wasser holen, einräumen und umziehen. Zum Überbrücken gibt es einen Traubenzucker und dann beginnen wir auch gleich mit dem Kochen. Heute essen wir von BlåBand Orientalisches Huhn mit Couscous. Das war ganz ok, aber ein Huhn habe ich im Essen nicht gefunden. Zu Kaffee und Tee essen wir den restlichen Tagesproviant. Da wir heute wenig Pausen gemacht haben, sind noch Erdnüsse und Müsliriegel über. Beim Teekochen ist dann die große 450 g Gaskartusche leer. Wie geplant hat sie genau 10 Tage gereicht. Dabei haben wir wirklich nicht gespart. Neben dem Kaffeewasser am Morgen und dem Abendessen, gab es jeden Tag abends noch einen Kaffee und Tee. Für den Rest der Tour haben wir jetzt noch eine 230 g Kartusche dabei.

                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00289-1-2.jpg Ansichten: 0 Größe: 619,1 KB ID: 3192908
                                                                                        Vuosskelvágge aufwärts

                                                                                        In den Regenpausen versuchen wir die Ponchos zu trocknen, geben das aber schnell wieder auf, da es immer wieder tröpfelt. Aber der Wind konnte schon mal die schlimmste Nässe abtrocknen. Von hier oben können wir das Windrad auf dem Staudamm sehen und natürlich den Stausee. Ich hole mein Handy raus und schalte es ein. Ich habe tatsächlich Empfang. Als ich es Richtung Zeltdach halte, fängt es an zu klingeln und lädt die ganzen Nachrichten der letzten Tage runter. Was da alles rein gekommen ist, will ich eigentlich noch gar nicht wissen, scanne nur ob daheim und bei den Lieben alles ok ist und schalte das Handy wieder aus. Wir wollen uns unsere Abgeschiedenheit noch wenigstens bis morgen Abend erhalten.

                                                                                        Es ist jetzt 20 Uhr und ich muss noch Tagebuch schreiben. Als ich fertig bin, ist es finster und wir können das rote Blinklicht vom Windrad sehen. Wenn wir morgen ans Auto kommen, dann waren wir nur 12 Tage unterwegs. Wir haben mit 14 Tagen geplant und haben noch Essen über. Wir könnten also gut noch ein oder zwei Tage hier bleiben und Tagestouren machen. Aber die Wetteraussichten sind nicht berauschend und auf den Bergen liegt Schnee. Wollen wir das wirklich? Wir sind sehr hin- und hergerissen, vertagen die Entscheidung aber auf morgen. Nach dem Abrufen des Wetterberichts werden wir weiter sehen. Jetzt werden wir aber nicht mehr alt. Ich versuche gar nicht mehr Hörbuch zu hören, dazu bin ich zu müde.
                                                                                        Angehängte Dateien
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                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Sonntag, 06.09.2021 | Njavvejågåsj - Suorva | 8,6 km



                                                                                          In der Nacht ist es trocken. Wie schon die letzten Tage wache ich gegen 5 Uhr auf und kann nicht mehr schlafen. Draußen hängen die Wolken sehr tief, aber ab und zu sieht man rundherum ein paar Berge. Ich liege im Schlafsack und denke darüber nach, was ich heute machen möchte. Wäre es nicht schön, noch einen Tag zu bleiben? Ich habe noch keine Lust, in die Zivilisation zurückzukehren. Als wir um 7 Uhr aufstehen und aus dem Zelt kommen, geraten diese Pläne schnell ins Wanken. Es ist fies, nasskalt und ungemütlich. Aber das Licht ist herrlich. Die Sonne scheint durch die sich langsam auflösenden Wolken. Über dem Hállji ist sogar blauer Himmel zu sehen. Nach richtig schönem Wetter sieht es nicht aus, aber auch nicht so schlecht. Vielleicht doch noch eine Tageswanderung?

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 290-293Panorama2x.jpg Ansichten: 0 Größe: 841,7 KB ID: 3196697

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00294-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 846,7 KB ID: 3196698
                                                                                          Hállji

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00295-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 804,0 KB ID: 3196699Vuosskelvágge, heute sieht man auch ein paar Berge

                                                                                          Ich rufe erstmal den Wetterbericht ab. Für morgen ist wieder starker Regen angesagt. Nein, irgendwie ist es wohl doch keine gute Idee, noch länger zu bleiben. Wir haben keine Lust mehr auf Kälte und Regen, keine Lust auf den Weg durch den Wald im Poncho. Und weiter oben ginge es wieder durch Schnee und der Wind ist eiskalt. Nein, da machen wir uns lieber noch ein paar gemütliche Tage auf Lindor bei Tallhed.

                                                                                          Jetzt frühstücken wir erst mal. Am letzten Morgen schaffe ich es endlich ein paar Blaubeeren zum Frühstück zu sammeln. Bisher gab es entweder keine oder es war zu ungemütlich draußen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00298-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 679,7 KB ID: 3196700

                                                                                          Nach dem Frühstück wischen wir zuerst das Zelt ab, damit es möglichst trocken ist, wenn wir es einpacken. Heute Abend werden wir es nicht mehr brauchen. Dann sehe ich mir noch eben den Fluss genauer an, dazu hatte ich gestern keine Lust mehr. Hier sieht es schlecht aus mit “von Stein zu Stein”. Das ist tatsächlich der stärkste Fluss, den wir in diesem Urlaub furten müssen, abgesehen von den Flüssen, die wir mit einer Brücke überquert haben.

                                                                                          Wir machen uns ans Packen. Inzwischen geht das ziemlich schnell, da in den Rucksäcken jede Menge Platz ist. Das Zelt ist schön abgetrocknet, nur innen ist leider noch einiges an Kondenswasser. Wir werden es heute Abend nochmal rausholen und trocknen müssen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00299-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 613,5 KB ID: 3196701

                                                                                          Um 9.30 Uhr brechen wir auf, zum Fluss hinunter. Wir suchen noch einmal etwas am Fluss entlang, ob wir nicht doch eine Stelle finden, an der wir so rüber kommen. Aber da ist nichts zu machen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00303-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 801,1 KB ID: 3196702
                                                                                          Blick über den Fluss nach Norden

                                                                                          Also doch Schuhe wechseln, Hose hochkrempeln und durch. Stellenweise ist das Wasser zwischen den großen Felsen mehr als knietief. Man muss etwas schauen, wo man hintreten kann. Auch die Strömung ist ganz ordentlich. Trotzdem ist diese Furt nicht sonderlich schwierig. Aber auf der anderen Seite sind die Füße eiskalt, zumal wir vom Zeltabbau noch durchgefroren sind. Hier ist die Stelle mit einem Steinmännchen markiert und man sieht sogar deutliche Pfadspuren.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00306-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 787,0 KB ID: 3196703
                                                                                          Blick flussabwärts nach Osten

                                                                                          Schnell abtrocknen und wieder rein in die Stiefel. Noch ein paar Fotos und dann gleich weiter, um wieder warm zu werden. Wir richten uns wieder nach den GPX Daten für den Eintritt des Weges in den Wald, die mein Mann auf seine Laufuhr übertragen hat. Nachdem die Pfadspuren sich schnell wieder verloren haben, sind wir sehr froh über diese Koordinaten.

                                                                                          Anfangs laufen wir noch sehr bequem über Fjällheide, doch schon bald beginnen die ersten Weiden. Trotzdem kommen wir gut voran. Die Sicht ist inzwischen sehr gut und bald schon können wir den Staudamm sehen.


                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 309_310_Panorama1x.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3196704
                                                                                          Blick nach Norden über Staudamm und See hinweg

                                                                                          Kurz vor der angepeilten Position stoßen wir auf einen breiten, ausgetretenen Weg. Die Stelle stimmt genau mit dem Eintritt des Weges in den Wald überein. Da hätten wir uns ohne Weg nicht durchschlagen wollen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00313-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 997,0 KB ID: 3196705

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00317-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.006,5 KB ID: 3196706

                                                                                          Wir folgen nun dem Weg, der zwischen den Felsen hindurch noch eine ganz Weile hoch am Hang entlang läuft und dann nach und nach langsam anfällt. Der Weg ist teilweise sehr gut, dann folgen mühsame, sumpfige und / oder felsige Passagen.

                                                                                          Immer tiefer tauchen wir in den Wald ein. Hier ist es noch erstaunlich grün. Bisher hat sich nur ein kleiner Teil der Bäume bunt verfärbt. Der Wind bläst noch kalt und so suchen wir uns für die erste Pause eine windgeschützte Stelle. Neben der Schokolade genießen wir hier die üppigen Blaubeeren.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00324-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 918,1 KB ID: 3196707

                                                                                          Weiter geht es durch den Wald. Den Bach aus dem See 945 sehen wir schon eine Weile weiß schäumend den Hang hinunter stürzen. Auf manchen Karten ist hier eine Brücke eingezeichnet. Das wäre sehr schön, denn die Stelle ist etwas unangenehm, doch leider ist hier weit und breit keine Brücke zu sehen. Weit kann man dem Bach, auf der Suche nach einer einfachen Furt, auch nicht auf- oder abwärts folgen, da die Ufer dicht mit Weiden zugewachsen sind. Das Wasser schießt hier zwischen und über veralgte, rutschige Felsplatten ins Tal. Zu weit auseinander, um hinüber zu springen. Aber für den einen Schritt wollen wir uns nun auch nicht umziehen. Während mein Mann schon eine Weile am anderen Ufer steht, suche ich immer noch auf und ab und es dauert eine Weile, bis ich mich überwinden kann, über die nassen Felsplatten zu gehen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00318-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 870,5 KB ID: 3196708

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00319-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3196709
                                                                                          Hier ist ein beherzter großer Schritt erforderlich

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00321-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 999,8 KB ID: 3196710
                                                                                          Flussabwärts kommt man eher nicht rüber

                                                                                          Wir kommen nun langsam tiefer und es wird wärmer, so können wir jetzt sogar ohne Jacke laufen. Gefühlt, hatten wir das schon wochenlang nicht mehr. Der Weg ist eigentlich nie zu verfehlen. Nur an den sehr sumpfigen Stellen muss man etwas aufpassen. Hier gibt es immer viele Umgehungen und manchmal ist es schwierig, dahinter wieder den richtigen Weg zu erwischen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00326-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3196711

                                                                                          Vor uns können wir nun den Sliehkok sehen, und auch über den See ergeben sich immer wieder schöne Blicke. Wir machen noch einmal eine Pause und genießen es, dass wir hier sitzen können, ohne dass es gleich kalt wird.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00331-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3196712
                                                                                          Sliehkok

                                                                                          Dann kommen wir an die letzten beiden Flüsse vom Hállji bzw. vom Sliehkkojávrre. Hier gibt es gleich zwei Brücken. Wir nutzen die Gelegenheit und füllen noch mal die Wasserflaschen auf. Seit einer Weile ist der Weg nun auch mit Leuchthalsungen markiert, die an die Bäume genagelt wurden. Er führt noch etwas durch den schönen lichten Birkenwald und dann sind wir am Rengärde. Die Gatter sind alle offen, der Weg ist weiterhin mit den Halsbändern markiert und wir müssen einfach nur noch durchlaufen. Für uns ergibt sich der Weg wie von selbst. In die andere Richtung muss man nur auf die Markierungen achten, die sich auch an den Gattern befinden.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00332-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3196713
                                                                                          Erste Brücke

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00337-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3196714Zweite Brücke mit Markierung

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00338-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3196715
                                                                                          Das Rengärde ist erreicht.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00340-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 630,9 KB ID: 3196716
                                                                                          Die Markierung leuchtet sogar im Dunkeln im Schein einer Lampe

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00342-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3196717Herbstliche Wiese im Rengärde

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00343-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 834,4 KB ID: 3196718
                                                                                          In Gegenrichtung ist hier der “Eingang”

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00344-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 993,7 KB ID: 3196719
                                                                                          Und noch einmal von etwas weiter weg. Am Zaun kann man die Markierung sehen.

                                                                                          Wir kommen nun an eine Schotterstraße, der wir folgen. Am See geht es diesmal über den unteren Damm und dann die Straße entlang um die Insel herum. Gegenüber sehen wir unsere Aufstiegsroute, die wir vor knapp zwei Wochen genommen haben.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00346-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 500,4 KB ID: 3196720
                                                                                          Blick zurück auf den unteren Damm

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00349-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 546,0 KB ID: 3196721
                                                                                          Da sind wir vor knapp zwei Wochen aufgestiegen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00350-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 533,5 KB ID: 3196722Blick über den See

                                                                                          Der Weg zieht sich und wir haben keine rechte Lust mehr. Doch dann ist der vordere Damm erreicht und wir können schon unser Auto einsam und alleine auf dem Parkplatz stehen sehen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00353-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 644,7 KB ID: 3196723
                                                                                          Einsames Auto am Parkplatz

                                                                                          Um 14.30 Uhr sind wir dort. Die Füße tun nach den paar Kilometern auf Asphalt mehr weh, als nach 15 km im Fjäll. Bevor die Rucksäcke verstaut werden können, brauchen wir noch Handy und Geld, dann essen wir noch eine Kleinigkeit und sitzen schon bald im Auto auf dem Weg nach Jokkmokk.

                                                                                          Im Moment fällt uns der Abschied vom Fjäll noch relativ leicht. Das Wetter war doch recht anstrengend die letzten Tag. Wir drehen die Heizung im Auto voll auf und freuen uns auf den Einkauf und eine Dusche. Über den See hinweg können wir noch einmal das Ähparmassiv mit dem Zägezahnkamm der Ähpartjåhkkå sehen.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00357-1.jpg Ansichten: 0 Größe: 528,9 KB ID: 3196724
                                                                                          Ähparmassiv

                                                                                          Sobald wir Empfang haben, reservieren wir eine Hütte im Arctic Camp in Jokkmokk, dann müssen wir uns mit dem Einkaufen nicht beeilen. Notfalls finden wir den Schlüssel zur Hütte in der Schlüsselbox. Wir bekommen ein Schnäppchen, die Hütte kostet statt 850 nur 550 Kronen, da der Fernseher kaputt ist. Wer braucht schon einen Fernseher?

                                                                                          Entspannt geht es nun weiter. Nächster Stopp ist der ICA in Jokkmokk, um ordentlich einzukaufen und dann fahren wir weiter zum Campingplatz. Hier ist er richtig voll. Vor uns wartet eine große Gruppe an der Rezeption. Dann bekommen wir unsere Hütte, die in kürzester Zeit aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen, als wir unseren ganzen Kram aus dem Auto ausgeräumt haben. Zuerst gibt es etwas zu essen, dann vergeht der Abend mit duschen, kruschen und sortieren. Wir haben schnell entschieden, dass wir die übrigen Tage lieber auf Lindor verbringen wollen, statt hier in Jokkmokk. Also wird alles gleich wieder so eingepackt, dass wir morgen zügig starten können. Nachdem alles soweit aufgeräumt ist, gibt's noch Chips und ein Bier, nebenbei lade ich die Fotos von der Kamera auf mein Tablet. Beim Durchsehen der Bilder bekommen wir schon wieder Lust loszuwandern. Die Anstrengung, die Kälte und der Schnee sind schnell verdrängt. Schade, nun ist die Zeit im Fjäll schon wieder vorbei.
                                                                                          Angehängte Dateien
                                                                                          Zuletzt geändert von andrea2; 29.04.2023, 18:19.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                            • 977
                                                                                            • Privat


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                                                                                            Am Dienstag, 07.09.2021, schmeißt uns der Wecker wieder um 6 Uhr aus den Betten. Draußen sieht das Wetter nach einem schönen Tag aus, und wir sind nicht mehr im Fjäll.
                                                                                            Aber da ist das Wetter bestimmt ganz furchtbar schlecht.

                                                                                            Wir frühstücken, packen, putzen die Hütte und checken aus. Nach einem Stopp an der Tankstelle starten wir kurz nach 8 Uhr Richtung Süden. Inzwischen ist es zugezogen, fängt an zu regnen und hört auch so bald nicht mehr auf. Als wir während einer kurzen Regenpause an einem kleinen Rastplatz kurz vor Storuman die erste Rast machen wollen, fängt es gleich wieder an zu regen. Vielleicht ist es doch ganz gut, dass wir nicht mehr im Fjäll sind. Die Kaffeepause machen wir wie immer am Ljungån kurz hinter Svenstavik. Langsam wird das Wetter wieder besser und ab Sveg scheint dann tatsächlich die Sonne. Weit ist es nicht mehr und um 19 Uhr erreichen wir die Fäbod Lindor kurz vor Orsa. Die Hütte, die unseren Freunden in Tallhed gehört, wird nicht offiziell vermietet, aber wenn unten alle Hütten belegt sind, dann dürfen wir sie haben. Wir fühlen uns hier immer sehr wohl. Es ist wie in einer Fjällhütte, es gibt keinen Strom, das Wasser kommt aus der Pumpe vor der Hütte und geheizt wird mit dem Holzofen.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00360-1.jpg Ansichten: 141 Größe: 888,0 KB ID: 3196818

                                                                                            Wir räumen das Auto aus und richten das Abendessen, denn schnell wird es dunkel und im Schein der Kerzen sieht man nicht mehr so gut. Natürlich haben wir Stirnlampen dabei, aber die sind so viel weniger authentisch. Für den gemütlichen Teil des Abends haben wir noch ein paar Norrlands Guld und Chips. Aber bald fallen wir todmüde ins Bett.


                                                                                            Mittwoch, 08.09.2021 | Lindor - Siljansleden - Storstupet - Helvetesfallet - Lindor | 18 km



                                                                                            Heute könnten wir eigentlich ausschlafen, aber ab 6 Uhr bin ich mal wieder wach, kann nicht mehr schlafen und stehe auf. Zuerst mal einheizen, es ist ganz schön kalt in der Hütte. Draußen ist strahlender Sonnenschein und das Wetter soll auch den ganzen Tag so schön bleiben. Also beschließen wir beim Frühstück doch wieder eine Wanderung zu machen, obwohl wir uns eigentlich nur entspannen wollen. Wanderkarten haben wir nicht von dem Gebiet, aber über die Outdooraktiv App auf dem Handy plane ich eine Tour. Ganz so einfach ist das nicht, da es hier wenige Wanderwege gibt. Aber unsere Hütte liegt direkt am Siljansleden. Diesem können wir einige Kilometer folgen und dabei die meisten der örtlichen Highlights ansehen. Zurück wird es dann leider eine längere Strecke über Schotterpisten gehen.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00361-1.jpg Ansichten: 137 Größe: 911,5 KB ID: 3196819
                                                                                            Lidor Fäbod, links sieht man die Markierung des Siljansleden

                                                                                            Gegen 10 Uhr starten wir. Wir folgen dem Siljansleden nach Osten, in Richtung Ljotheds Fäbod. Der Weg ist viel besser, als vor ein paar Jahren. Damals hatten wir den Eindruck, es wäre jemand mit einem Farbeimer durch den Wald gelaufen und hätte willkürlich Bäume markiert, denn es gab zwar reichlich Markierungen, aber nur sehr undeutliche Pfadspuren. Der Weg ist jetzt deutlich ausgetreten und gut markiert. Teilstücke sind aber auch nur Schneisen, die schnurgerade durch den Wald geschlagen wurden. Was aber eine wirkliche Katastrophe ist, sind die Elch- bzw. Hirschlausfliegen. Man will auf keinen Fall stehen bleiben, denn sofort sitzen sie überall auf der Kleidung, krabbeln nach oben, um freie Hautflächen zu finden. Besonders gerne lassen sie sich im Nacken, am Haaransatz nieder. Dann schmeißen sie ihre Flügel ab und würden gerne bleiben. Oft spürt man schon das Krabbeln, spätestens aber den Biss. Diese Bissstellen sind oft sehr unangenehm und jucken noch lange. Besonders wenn man sich mit dem Kratzen nicht beherrschen kann. Dagegen sind die Steckmücken Peanuts.

                                                                                            Wir queren zwei Schotterstraßen und erreichen nach einer guten Stunde Ljotheds Fäbod, die nächste Alm. Heute bestehen diese Fäbods nur noch aus privaten Hütten, die für die Wochenenden und / oder Ferien genutzt werden. Sie sind heiß begehrt und es gibt ein regelrechtes Bieterverfahren, wenn eine solche Hütte einmal zum Verkauf steht. Früher wurde hier das Vieh in den Sommermonaten zum Weiden herauf getrieben, um die begrenzten Weiden im Tal zu schonen. Der Siljansleden, der 340 km rund um den Siljan und Orsasjön verläuft, verbindet viele dieser alten Fäbods miteinander.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00362-1.jpg Ansichten: 141 Größe: 466,2 KB ID: 3196820

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00363-1.jpg Ansichten: 138 Größe: 974,2 KB ID: 3196821

                                                                                            Einen Kilometer geht es nun die Schotterstraße entlang, bis wir an einen kleinen Parkplatz kommen. Hier geht ein Pfad ab. Wir steigen steil abwärts und kurz darauf kommen wir an den Storstuped. Hier hat der Ämån einen tiefe Schlucht in die Felsen gegraben. Im Fluss befindet sich eine betonierte Holzrutsche, die früher der Flößerei diente. Über den Fluss führt in luftiger Höhe die Brücke der Inlandsbanan. Auf einer kleinen Brücke über der Holzrutsche können wir den Fluss überqueren.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00364-1.jpg Ansichten: 144 Größe: 1,05 MB ID: 3196822

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00368-1.jpg Ansichten: 142 Größe: 616,1 KB ID: 3196823

                                                                                            Auf der anderen Seite geht es steil aufwärts mit tollen Ausblicken über die Schlucht. Fast direkt neben den Gleisen der Inlandbanan steht hier eine Schutzhütte mit Holzpritschen und einer Feuerstelle in der Mitte.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00369-1.jpg Ansichten: 136 Größe: 1,11 MB ID: 3196824

                                                                                            Wir machen eine kleine Pause, essen einen Müsliriegel und unternehmen einen Abstecher zur Eisenbahnbrücke, die man natürlich nicht betreten darf, bevor es auf dem Siljansleden weiter geht. Der Weg geht jetzt in nördliche Richtung immer in der Nähe des Ämån entlang.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00370-1.jpg Ansichten: 137 Größe: 945,8 KB ID: 3196825

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00373-1.jpg Ansichten: 135 Größe: 573,4 KB ID: 3196826

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00371-1.jpg Ansichten: 138 Größe: 773,4 KB ID: 3196827

                                                                                            Wir wandern durch den Fichtenwald, aber auch über großflächige Kahlschläge. Die Preiselbeeren sind überreif und schmecken sehr lecker. Eine Tafel erklärt ein Biotopschutzgebiet, das nach einem Brand eingerichtet wurde. Von dem Brand selbst können wir nichts mehr entdecken. Was wir finden, sind die Überreste eines Elches.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00383-1.jpg Ansichten: 137 Größe: 584,5 KB ID: 3196828

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00376-1.jpg Ansichten: 138 Größe: 551,8 KB ID: 3196829
                                                                                            Rentierflechte

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00375-1.jpg Ansichten: 138 Größe: 1,19 MB ID: 3196830

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00385-1.jpg Ansichten: 138 Größe: 1,01 MB ID: 3196831

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00386-1.jpg Ansichten: 143 Größe: 703,6 KB ID: 3196832

                                                                                            Etwa 4 km nördlich des Storstuped kommen wir an die Schutzhütte Hällorna. Diesmal ist es ein offener Windschutz. Hier führt die “grüne Brücke” über eine schmale Schlucht des Ämåns zurück auf die Westseite des Flusses. Wir sind nicht sicher, ob die nächste eingezeichnete Brücke beim Helvetsfallet wirklich ganz über den Ämån führt und nachdem wir den Siljansleden hier sowieso verlassen müssen, da er jetzt weiter nach Ången in östliche Richtung führt, werden wir diese Brücke nutzen.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00390-1.jpg Ansichten: 137 Größe: 936,5 KB ID: 3196833

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00395-1.jpg Ansichten: 137 Größe: 1.016,6 KB ID: 3196834

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00391-1.jpg Ansichten: 143 Größe: 948,7 KB ID: 3196835

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00392-1.jpg Ansichten: 136 Größe: 1,15 MB ID: 3196836

                                                                                            Zuerst suchen wir uns aber einen schöne Stelle hoch über dem Flusses für eine Pause. Hier oberhalb des Flusses geht ein bisschen Wind und die Elchlausfliegen sind nicht ganz so nervig.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00396-1.jpg Ansichten: 135 Größe: 1,27 MB ID: 3196837

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00398-1.jpg Ansichten: 132 Größe: 1,04 MB ID: 3196838

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00400-1.jpg Ansichten: 136 Größe: 1,04 MB ID: 3196839

                                                                                            Nachdem wir die Brücke überquert haben, müssen wir wieder steil ansteigen. Ein Schild warnt vor dem “schwierigen” Weg.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00402-1.jpg Ansichten: 131 Größe: 600,9 KB ID: 3196840

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00403-1.jpg Ansichten: 135 Größe: 1,01 MB ID: 3196841
                                                                                            Der schwierige Aufstieg

                                                                                            Der größte Teil unserer weiteren Wanderung besteht nun leider aus Schotterstraßen. Hier begegnen uns tatsächlich zwei andere Wanderer. Die einzigen, die wir heute treffen. Dann fährt lange Zeit ein Fahrzeug ganz langsam hinter uns her. Als uns das zu doof wird und wir warten, um es vorbei zu lassen, sehen wir, dass es die Aufschrift Mellanskog trägt. Das ist eine schwedische Waldbesitzervereinigung. Der Fahrer hält an und entschuldigt sich, dass er uns “verfolgt”, wir sollen uns nicht wundern, er fährt so langsam, da er den Wald begutachten muss.

                                                                                            Eine Abwechslung ist noch einmal der Helvetesfallet, den wir nach weiteren 2 - 3 km erreichen. Wieder gibt es hier einen kleinen Parkplatz und einen steilen Steig abwärts zum Ämån. Es ist inzwischen sehr warm, wir sind schon etwas kaputt, der Hatscher auf der Schotterstraße ist absolut demotivierend und wir haben bereits gehadert, ob wir den Abstieg zum Fluss noch machen sollen. Wir kennen den Helvetesfallet bereits und wir müssen alles wieder aufsteigen. Dies ist jetzt die dritte Schlucht des Flusses, die wir heute besuchen. Aber wenn wir schon mal hier sind, dann gehen wir da jetzt auch runter.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00404-1.jpg Ansichten: 134 Größe: 492,4 KB ID: 3196842

                                                                                            Die Brücke hier führt tatsächlich nur auf einen Felsen im Fluss, so hatten wir das auch in Erinnerung. Gut, dass wir nicht auf dem anderen Ufer geblieben sind, sonst hätten wir am Ende noch mal furten müssen, um wieder nach Lindor zu kommen.

                                                                                            Der Helvetesfallet ist der beeindruckendste der Wasserfälle, die wir heute gesehen haben. Wir machen noch ein paar Fotos, genießen die Kühle hier unten über dem Wasser, bevor wir uns wieder an den Aufstieg machen.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00405-1.jpg Ansichten: 133 Größe: 1,11 MB ID: 3196843

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00408-1.jpg Ansichten: 133 Größe: 925,7 KB ID: 3196844

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00414-1.jpg Ansichten: 132 Größe: 973,3 KB ID: 3196845

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00418-1.jpg Ansichten: 133 Größe: 536,1 KB ID: 3196846

                                                                                            Leider haben wir jetzt noch 4.5 km Schotter vor uns, bevor wir wieder auf den Siljansleden treffen. Zu allem Überfluss ist die Straße frisch gekiest und noch überhaupt nicht festgefahren. Das Laufen ist anstrengend. Das nervt etwas und trübt den schönen Tag, aber anders hätte sich keine Rundtour planen lassen. Wir sind froh, als wir wieder auf unseren kleinen Pfad von heute morgen stoßen und die letzten Kilometer durch den Wald laufen können, auch wenn der Weg jetzt nur noch aufwärts geht, ist alles besser als weiter auf der Straße.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00419-1.jpg Ansichten: 133 Größe: 1,05 MB ID: 3196847

                                                                                            Ich bin fix und alle, als wir um 16 Uhr nach Lindor kommen. Noch eben bis fast ans Ende der Alm, dann haben wir unsere gemütliche Hütte erreicht. Ich lass mich auf der Terrasse in einen Liegestuhl sinken und habe keine Lust, heute noch mal aufzustehen. Trotzdem war es eine schöne Wanderung, wenn auch ganz anders als im Fjäll.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00420-1.jpg Ansichten: 135 Größe: 1,03 MB ID: 3196848

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00421-1.jpg Ansichten: 131 Größe: 582,8 KB ID: 3196849

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00422-1.jpg Ansichten: 132 Größe: 1.015,0 KB ID: 3196850
                                                                                            Alte Zäune auf Lindor

                                                                                            Für kurze Zeit können wir noch die Sonne auf der Terrasse genießen. Als sie hinter den Bäumen verschwindet, wird es schnell kühl, und wir ziehen um in die Hütte. Es ist sowieso Zeit das Abendessen zu kochen, gefolgt von einem gemütlichen Hüttenabend.

                                                                                            Die beiden letzten Urlaubstage verbringen wir damit, Preiselbeeren zu sammeln und einem gemütlichen Kaffeetrinken mit unseren Freunden. Am Freitag fahren wir noch einmal zum Einkaufen. Ein paar Vorräte für zu Hause und Verpflegung für die Heimreise fehlen noch.

                                                                                            Die Heimreise verläuft wenig spektakulär. Wie immer fahren wir nach Göteborg und von dort mit der Stena Line nach Kiel. Der letzte Tag auf den deutschen Autobahnen ist am anstrengendsten. Wohlbehalten kommen wir Sonntagabend wieder zu Hause an.



                                                                                            ___________________________
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                                                                                            Viel gibt es eigentlich nicht zu sagen. Schön war es und wieder etwas ganz besonderes war es, trotz oder gerade wegen des extremen Wetters. So menschenleer wie in diesem Urlaub haben wir den Sarek selten erleben dürfen. Der Schnee scheint fast alle Wanderer aus den Bergen vertrieben zu haben. Die wunderschönen sonnigen Tage am Anfang der Tour waren ein Traum. Schade nur, dass wir einen Teil der geplanten Route streichen mussten.

                                                                                            Suorva als Ausgangspunkt für eine Wanderung, kannten wir bisher nicht und waren positiv überrascht, wie schnell man mitten im einsamen Gebirge ist.

                                                                                            Vielen Dank allen für “Mitwandern” und bis zum nächsten Jahr.
                                                                                            Angehängte Dateien
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                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Vorstand
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                                                                                              • 734
                                                                                              • Privat


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                                                                                              Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                              Im Fluss befindet sich eine betonierte Holzrutsche, die früher der Flößerei diente. Über den Fluss führt in luftiger Höhe die Brücke der Inlandsbanan. Auf einer kleinen Brücke über der Holzrutsche können wir den Fluss überqueren.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC00364-1.jpg
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ID: 3196822

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC00368-1.jpg
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ID: 3196823

                                                                                              Auf der anderen Seite geht es steil aufwärts mit tollen Ausblicken über die Schlucht. Fast direkt neben den Gleisen der Inlandbanan steht hier eine Schutzhütte mit Holzpritschen und einer Feuerstelle in der Mitte.
                                                                                              Das ist genau die Stelle, die Du damals schon kommentiert hast, schön dass es jetzt geklappt hat mit der Tour.

                                                                                              Vielen Dank für den wie immer vorzüglichen Bericht. Jetzt bin ich auf 2022 gespannt!

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Vorstand
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                                                                                                • 18.06.2014
                                                                                                • 1591
                                                                                                • Privat


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                                                                                                Danke, liebe Andrea, für den wieder so schönen Bericht! Auch wenn es mich bei Euren Berichten inzwischen immer ein bisschen fröstelt. Dafür sind die Herbstfarben vor schneebedeckten Gipfeln natürlich immer wieder toll -- wenn man sie vom warmen Sofa aus betrachten kann.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Fuchs
                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                  • 1835
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  Wunderbar - es war wieder ein Genuss! 🏔️
                                                                                                  Vielen Dank.
                                                                                                  Auch ich bin nun gespannt auf 2022. 😉
                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Gerne im Forum
                                                                                                    • 12.04.2015
                                                                                                    • 78
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Danke auch von mir für den tollen Bericht und die wirklich coolen (pun intended) Bilder.

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                      • 977
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      Danke euch, vobo , Blahake , evernorth und fahrenheit für die netten Kommentare. Mal sehen, wann ich Zeit finde für den Bericht von 2022. So richtig Lust habe ich nicht, da ich bei diesem Bericht so viele Probleme mit der Bildern hatte und sehr viel Zeit in den Sand gesetzt habe.

                                                                                                      vobo Ich kann mich noch gut erinnern, dass du von oben auf der Brücke Fotos gemacht hast.

                                                                                                      Zitat von fahrenheit Beitrag anzeigen
                                                                                                      ..... (pun intended).....
                                                                                                      Also das musste ich erst mal googeln. Man lernt nie aus

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Anfänger im Forum
                                                                                                        • 23.03.2023
                                                                                                        • 49
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        Jetzt konnte ich auch endlich den Bericht ganz fertig lesen. Vielen Dank fürs Mitnehmen…. Trotz des Wetters ein schöner Bericht der meine Vorfreude füttert!
                                                                                                        Vielen Dank dafür!

                                                                                                        Kommentar