[SE] Sarek 2021 - Drei Jahreszeiten in zwei Wochen

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  • andrea2
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    #21
    Hallo Fjellfex,

    ja, so wünscht man sich das Wetter, aber es kann auch anders, wie man in den nächsten Tagen sieht.

    Wer weiß, wen wir hier schon alles getroffen haben, oder fast getroffen haben, ohne es zu merken.
    Aber da wir erstmal eine Tour mehr im Sarek planen, werden wir das nicht weiter verfolgen können. ;)
    Zuletzt geändert von andrea2; 12.03.2023, 17:27.

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    • andrea2
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      #22
      Montag, 30.08.2021 | Ruohtesvágge - Guohpervágge | 12 km

      Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


      Morgens ist es trocken, aber sehr grau. Die Nacht war deutlich wärmer als die vergangenen, klaren Nächte. Wir stehen um kurz nach 7 Uhr auf und während das Wasser für den Kaffee langsam warm wird, rufe ich schon mal den Wetterbericht ab. Heute liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei 10%, die Sonne werden wir wohl nicht sehen. Für morgen sagt der Wetterbericht 20 % Regenwahrscheinlichkeit vorher, für Mittwoch dann 30 % und am Donnerstag sogar 70 %. Erst am Freitag soll es geringfügig besser werden. Das ist jetzt wohl die Rechnung für das Traumwetter die letzten Tage? Aber egal was kommt, heute gehen wir erst mal über das Låvdakmassiv ins Guohpervágge, dann sehen wir weiter.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09986-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 642,8 KB ID: 3187672

      Nachdem alles gepackt ist, hängen wir das Innenzelt aus, damit wir heute Abend nicht lange auswischen müssen, wenn das Wetter sehr schlecht ist. Es ist doch ganz schön frisch und so lassen wir gleich die lange Unterhose an, obwohl wir gleich einen Anstieg vor uns haben.

      Bereits um 9.15 Uhr kann es losgehen. Vom Zeltplatz weg geht es direkt den Hang hoch. Der Anstieg ist zwar anstrengend und immer wieder müssen wir kurz verschnaufen, aber es wird nie zu steil. Meist laufen wir über Fjällheide mit wenigen Blockfeldern.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09987-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 909,4 KB ID: 3187673

      Je höher wir kommen, desto besser kann man ins Nijákvágge schauen. Das wäre wohl wirklich nichts für uns gewesen, nur Geröll und steil. Unter uns liegt das Ruohtesvágge mit dem Ruohtesvárásj.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC09994-1.jpg Ansichten: 18 Größe: 716,7 KB ID: 3187674
      Ruohtesvágge mit dem Ruohtesvárásj

      Wir kommen schnell höher und nachdem wir einen Felsriegel überstiegen haben, wird das Tal flacher. Rechts lassen wir den Jålle hinter uns, linker Hand liegt der Pass zwischen P1504 und P1445. Den hatte ich auch als eine Option in meiner Planung, aber das ist nichts für das unbeständige Wetter heute. Vor dem Pass liegt ein steiles Schneefeld. Eigentlich sieht es aus wie ein Gletscher, aber auf der Karte ist keiner eingezeichnet. Bei schönem Wetter hätten wir es vielleicht versucht, aber heute begnügen wir uns mit der einfacheren Variante.

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      Pass zwischen P1504 und P1445

      Es läuft sich sehr schön hier oben, fast immer findet sich ein einfacher Weg um Geröllfelder und durch die Felsen. Wir passieren einige kleine Seen, die teilweise umgangen werden müssen und auf der Karte gar nicht eingezeichnet sind. Der Anstieg ist sehr moderat geworden. Bei schönem Wetter muss es hier wunderschön sein.

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      Ein letzter Blick ins Nijákvágge

      Am ersten größeren See, der auch auf der Karte eingezeichnet ist, machen wir eine Pause und essen eine Schokolade. Es ist kalt und wir suchen den Windschutz hinter einer Felsrippe. Im Westen wird es immer grauer und es sieht nach Regen aus. Wir ziehen wohl besser gleich den Rucksackschutz über. Als wir gerade im Aufbruch begriffen sind, fallen auch schon die ersten Tropfen, also kommen auch noch Regenhose und Poncho zum Einsatz. Die Regenjacke haben wir eh schon an, da uns nach der Pause kalt ist.

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00009-1.jpg Ansichten: 18 Größe: 755,0 KB ID: 3187680

      Wir steigen weiter an über die Schulter, die von P1230 nach Norden verläuft, um dann nach Süden einzuschlagen. Deutlich können wir jetzt den Einschnitt zwischen P1283 und P1390 erkennen. Im Norden ist der Gisuris in den Wolken verschwunden. Es gibt nun zwar ein paar mehr Blockfelder, aber es geht sich immer noch gut. Bisher ist das heute mit Abstand der angenehmste Weg in diesem Urlaub.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00011-1.jpg Ansichten: 18 Größe: 880,8 KB ID: 3187681

      Kurz vor der Passhöhe kommt ein weiterer See, an dem wir westlich vorbei gehen. Bald haben wir die Passhöhe mit gut 1200 m erreicht. Leider kann man nicht sehr viel sehen im Regen, alles ist grau.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00012-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 842,7 KB ID: 3187682

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00014-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 702,8 KB ID: 3187683
      Blick vom Pass nach Westen

      Der Weg wird nun nass und sumpfig, wir müssen viele kleine veralgte Bäche queren. Die Rentiere, die wir hier in großer Zahl sehen, scheinen das Gelände zu mögen. Einige Kilometer wandern wie so im Regen sanft abwärts, bis wir hinter einer Geländekante den Låvdajåhkå sehen. In vielen großen Schleifen mäandert er durchs Tal. Weiter im Westen sieht man den Miellädno in Richtung Virihaure verschwinden. Dazwischen liegen unzählige Seen. Von den Bergen können wir dagegen kaum etwas erkennen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00020-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 726,7 KB ID: 3187684
      Låvdajåhkå

      Der Regen lässt gerade etwas nach und so nutzen wir die Gunst der Stunde und machen eine kleine Pause, um etwas zu essen und zu trinken. Kaum sind wir wieder aufgebrochen, fängt es wieder an zu Regen. Ich bin vom Ponch genervt. Permanent schiebt mir der Rückenwind die Kaputze direkt vor die Augen. Der Poncho selbst klebt an der Regenhose und zieht dann am Halsausschnitt.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00021-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 616,1 KB ID: 3187685
      Låvdajåhkå

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00022-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 646,9 KB ID: 3187686
      Guohpervágge talaufwärts

      Wir gehen nun ziemlich genau nach Süden in Richtung Tal, versuchen aber die Höhe noch etwas zu halten. Beim Gasska Låvdak wird es dann zu steil und wir steigen ins Tal ab. Bis hierher verlief unser Weg am Hang zumeist durch hohes Gras. Weiter unten wird das Gelände anstrengender mit Buckeln, Gräben und Sümpfen. In den Regenklamotten ist es jetzt viel zu warm. Als wir langsam aus dem hohen Gras herauskommen, wird das Gelände wieder einfacher.

      Bald kommen wir an den Gasska Låvdaruovdásj und hier geht nun nichts mehr mit Schuhen. Wir müssen zum Furten die Crocs anziehen. Ausgerechnet jetzt fängt es richtig an zu schütten. Zudem habe wie noch die langen Unterhosen an, die ich nicht weit genug hochschieben kann. Das heißt also, im Regen alle Hosen ausziehen, Crocs an, Rucksack auf und durch den Fluss. Das Furten selbst ist sehr einfach. Beim wieder Anziehen wird natürlich alles gut nass. Als ich dann meinem Mann mit dem Poncho helfe, rutsche ich auf einem nassen Felsen aus und lege mich lang. Wie ein Käfer liege ich auf dem Rucksack, der wiederum den Poncho einklemmt. Alleine komme ich gar nicht mehr hoch. Ich bin gerade maximal genervt und fluche ordentlich. Mein Mann kann dann den Rucksack so weit anheben, dass ich aus diesem und dem Poncho raus komme und aufstehen kann. Jetzt ist alles noch nässer. Aber es hilft ja nichts, also alles wieder an und weiter.

      Wir haben keine Lust mehr und wollen gleich hinter dem Fluss zelten. Aber wir finden keine windgeschützte Stelle und müssen lange im Regen suchen. Mir ist kalt und meine Laune wird dadurch auch nicht besser. Schlussendlich nehmen wir eine Stelle, die so aussieht als könnte sie bei Regen nass werden. Es liegt viel Kleinkram, wie Zwergweidenblätter und kleine Äste, auf einer Linie am Rand. Das sieht aus wie angeschwemmt, kann aber auch noch von der Schneeschmelze da liegen. Wir riskieren es.

      Während wir das Zelt aufbauen und das Innenzelt einhängen, werden wir natürlich auch nicht trockener und alles ist dreckig von dem Kleinzeug. Aber zumindest müssen wir heute nicht auswischen. Es ist 16.30 Uhr, als das Zelt steht. Jetzt zuerst die Rucksäcke ins Zelt, dann noch mal schnell Pipi machen, wer weiß, wann wir wieder vor das Zelt kommen. Während ich die Isomatten aufblase, füllt mein Mann Wasserflaschen und Säcke auf. Dann können wir uns endlich umziehen und einrichten. Zuerst gibt es jetzt einen Traubenzucker und dann fangen wir auch gleich mit dem Kochen an. Und gleich schaut die Welt wieder viel besser aus. Heute essen wir Stew mit Kartoffeln von Summit to Eat plus extra Couscous. Sehr lecker. Danach gibt's den Kaffee mit der Schokolade vom Tag und zum Tee noch die Müsliriegel. Was geht es uns doch gut.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00023-1.jpg Ansichten: 17 Größe: 469,8 KB ID: 3187687

      Es regnet weiterhin. Die Versuche die nassen Sachen in den kurzen Regenpausen etwas zu trocknen, geben wir schnell wieder auf. Ich schreibe Tagebuch und dann ist es auch schon wieder 20 Uhr. Wir sind geschafft, dösen etwas und gegen 22 Uhr schlafen wir bereits.
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      Zuletzt geändert von andrea2; 13.03.2023, 17:08.

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      • Freedom33333
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        • 09.09.2017
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        • Meine Reisen

        #23
        Auch die letzten beiden Tage sind wieder sehr ähnlich zu meiner Tour 2020, nur dass ich genau dort absolutes Traumwetter hatte und mit die schönsten Tage meines Lebens verbracht habe. Genau diese Orte sind in meinem Kopf ein absolutes Lebens-Highlight.

        Immer wieder interessant sich zu vergegenwärtigen, wie sehr das Wetter das eigene Erleben und den eigenen Urlaub beeinflusst, im Positiven wie im Negativen.

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        • andrea2
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          • 23.09.2010
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          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
          Auch die letzten beiden Tage sind wieder sehr ähnlich zu meiner Tour 2020, nur dass ich genau dort absolutes Traumwetter hatte und mit die schönsten Tage meines Lebens verbracht habe. Genau diese Orte sind in meinem Kopf ein absolutes Lebens-Highlight.

          Immer wieder interessant sich zu vergegenwärtigen, wie sehr das Wetter das eigene Erleben und den eigenen Urlaub beeinflusst, im Positiven wie im Negativen.
          Ja, es ist immer ein Jammer wenn es so grau ist und man gar nichts sehen kann. Von dir gibt es aber noch keinen Bericht der 2020er Wanderung.

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          • andrea2
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            • 23.09.2010
            • 997
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            • Meine Reisen

            #25
            Dienstag, 31.08.2021 | Gasska Låvdaruovdásj - Guohper | 7,5 km
            Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.



            Es regnet die ganze Nacht, und so haben wir es am Morgen auch nicht eilig mit dem Aufstehen. Erst als der Regen um 7.30 Uhr eine kurze Pause einlegt, nutzen wir die Gelegenheit, um schnell Pipi zu machen und die Zähne zu putzen.

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ID: 3187892
            Guohpervágge rechts Njahke dahinter geht das Násasvágge ab

            Dann frühstücken wir ganz in Ruhe, bevor wir überlegen, wie es heute weitergehen soll. Der Plan sieht eigentlich vor, dass wir durch das Nasasvágge rüber ins Álggavágge wandern. Bei diesem Wetter und vor allem der Aussicht auf Schnee wollen wir das aber nicht. Um Abzuwettern ist das Wetter aber noch etwas zu gut. Außerdem ist uns der Platz bei viel Regen suspekt. Wir entscheiden uns, das Álggavágge zu streichen und das Guphpervágge Richtung Skarjá weiter zu laufen. Dann sind wir auf jeden Fall im Tal, falls es wirklich schneien sollte. Der Plan ist, jetzt zu packen und in der nächsten Regenpause das Zelt abzubauen.


            Kurzzeitig lässt uns ein bisschen Sonnenschein hoffen, dass das Wetter besser wird. Dabei sehen wir aber auch, dass es in der Nacht schon recht weit runter geschneit hat.

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ID: 3187893

            Aber schon eine viertel Stunde später ist es wieder grau und wolkenverhangen

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ID: 3187894

            Packen im Zelt ist nervig. Man hat keinen Platz und bekommt den Kram nicht ordentlich in den Rucksack. Aber es geht dann doch ganz gut. Den Schlafsack sparen wir uns bis zum Schluss auf, um uns noch mal aufwärmen zu können. Wenn der eingepackt ist, dann wird nicht mehr getrödelt. Dann kommen die Rucksäcke in die Apsis und wir hängen das Innenzelt aus. Als der Regen etwas nachlässt, kommen die Rucksäcke vors Zelt und prompt fängt es wieder an zu schütten. Kurz setzen wir uns vor die Rucksäcke und ziehen die Ponchos über uns und diese. So warten wir ein paar Minuten bis das Schlimmste vorbei ist und bauen dann schnell das Zelt ab. Mühsam und kalt ist das bei Wind und Regen. Jetzt sind die Regenjacken wieder ordentlich nass. Sie sind zwar dicht, aber das Gewebe saugt sich außen, trotz der Imprägnierung, schnell voll mit Wasser und dann dauert es ewig, bis sie wieder trocken sind. Sie sind halt auch schon etwas älter. Aus diesem Grund, aber auch damit das Tragesystem der Rucksäcke nicht total nass wird, wandern wir im Regen mit dem lästigen Poncho.

            Mein Mann muss nun noch das Zelt einpacken und dann kann es um kurz nach 10 Uhr losgehen. Leider habe ich vom heutigen Tag keine Fotos. Das Wetter war so fies und das Ausziehen der Handschuhe und Überhandschuhe für jedes Foto ist lästig. Zumal man dann in die inzwischen meist eingeschwitzten und feuchten Handschuhe nur noch schwer rein kommt. Regen und Wind kommen heute immerhin von hinten und so peitscht es uns den Regen nicht den ganzen Tag ins Gesicht. Alles ist sehr nass, in den Wiesen steht das Wasser. Das ist besonders für meinen Mann fies, denn seine Stiefel sind nicht mehr ganz dicht. Aus diesem Grund hat er zwar Gore-Tex Socken an, aber auch das hilft nicht wirklich gegen die kalten Füße.

            Den Lulep Låvdaruovdásj, an den wir nach etwa einem Kilometer kommen, können wir über seine vielen Arme in Stiefeln queren. Das ist schon mal sehr angenehm, wenn der Tag nicht mit Umziehen zum Furten beginnt, speziell bei solchem Wetter. Anfangs ist das Wandern noch anstrengend, immer wieder Hügel, Senken und Sumpf, dann folgt ein schönes, flaches Stück, bevor sich das Tal um den Guohper nach Osten wendet. Meist ist ein Pfad zu erkennen, von Rentieren oder Wanderern oder von beiden, wer weiß es?

            Beim Passieren des Nássasvágge werfen wir einen sehnsüchtigen Blick nach oben und sehen oben im Pass ein gelbes Tipizelt stehen. Es kommt uns seltsam vor, dass man sich bei solchem Wind einen so exponierten Platz für das Zelt aussucht. Etwa eine Stunde später kommt ein Heli und scheint genau dort zu landen. Inzwischen können wir das Tal nicht mehr einsehen. Einige Zeit später hören wir ihn wieder starten und sehen ihn zurück fliegen. Vielleicht hatte dort jemand einen Notfall und hat die Stelle bewusst gewählt, damit man das Zelt aus der Luft besser sehen kann?

            Die einzigen Menschen, die wir heute treffen, sind drei schwedische Wanderer, die im Windschatten einer Felsrippe Pause machen. Sie sind sehr wortkarg, aber wahrscheinlich sind sie einfach nur geschafft. Da sie in die Gegenrichtung laufen, haben sie Wind und Regen den ganzen Tag von vorne. Aber sie erzählen, dass noch zwei größere Blockfelder kommen, sonst ist der Weg einfach. Noch ein Hejdå und God Tur, dann geht es weiter.

            Eine Weile geht es gut voran, dann kommen wir bei Juovvabåhke, unter der Steilwand des Guohper, zu besagten Blockfeldern. Das erste geht noch ganz gut, auch wenn die Steine durch die Nässe sehr rutschig sind. Das zweite, das ein paar 100 Meter weiter kommt, ist etwas schwieriger, da es aus großen Felsen besteht. Aber wir können einen großen Teil direkt am Fuss umgehen. Hier ist zumindest etwas Moos und Gras zwischen den Felsen, auf das man treten kann. Nur ein kurzes Stück müssen wir noch über die Felsen gehen.

            Es folgt wieder ein einfach zu gehendes Stück, aber wir sind nass und geschafft. Eigentlich müssten wir dringend eine Pause einlegen, doch dann frieren wir sofort. Unter den Regenklamotten bleibt es, trotz Gore-Tex, nicht aus, dass man schwitzt und so ist die Kleidung unter der Regenjacke feucht und im Wind würden wir schnell auskühlen.

            Das Tal ist grau und düster, von den Gletschern können wir gar nichts sehen. Bei schönem Wetter muss es hier traumhaft sein. Für die vielen Blumen, die immer noch blühen, haben wir kaum einen Blick. Glockenblumen, Norwegisches Ruhrkraut, Knöllchen-Knöterich, Sumpfherzblatt, Läusekraut, Katzenpfötchen, Berufskraut und wer weiß was noch alles. Das Karlszepter ist schon verblüht, da stehen nur noch die Samenstände. Bei Sonnenschein würde ich aus dem Fotografieren gar nicht mehr rauskommen.

            Wir sind jetzt nicht mehr weit vom nächsten Fluss entfernt. Er kommt von dem kleinen Gletscher hinter dem Guohper, direkt gegenüber des Vattendelarglaciären. Oben am Hang können wir ihn in einem langen Wasserfall weiß schäumend ins Tal stürzen sehen. Sollten wir furten müssen, so wollen wir das heute auf keinen Fall mehr machen. Also beginnen wir schon mal Ausschau zu halten nach einem guten Zeltplatz. Bei den schlechten Wetteraussichten, muss er definitiv windgeschützt sein. Tolle Möglichkeiten finden wir nicht. Eine Stelle ist zwar schön geschützt, aber es besteht die Gefahr, dass die Kuhle im Regen voll läuft, das geht gar nicht. Die andere ist etwas schief, da läuft auf jeden Fall das Wasser gut ab. Dafür ist sie auch exponierter, bietet aber immer noch einen ordentlichen Windschutz. Der Wind hat sich mittlerweile zum Sturm ausgewachsen und weiter wollen wir heute auf gar keinen Fall. Nach einigem Hin und Her nehmen wir die schiefe Stelle. Wer weiß ob wir vor dem Fluss noch was Gutes finden würden.

            Der Zeltaufbau im Sturm ist schwierig, zum Glück sind wir zu zweit. Als das Außenzelt steht, kommt alles ins Zelt und wir sind zumindest erst mal aus dem Regen raus, auch wenn wir noch im Nassen sitzen. Das Innenzelt einzuknüpfen, ist eine mühsame Frickelei. Wir müssen noch mal raus in den Regen, um Heringe zu lösen, da die Stangen zu weit auseinander stehen. Hinten geht es ja noch, aber für die vorderen Ösen müssen wir Tetris spielen und nach und nach Gepäck oder uns ins Zelt packen. Am Ende ist das Innenzelt eingehängt, aber das Zelt sieht sehr krank aus. Noch mal gehen wir raus, um die Stangen neu abzuspannen. Eine Stange sieht weiterhin seltsam aus. Erst am Abend stellen wir fest, dass die Schnur, die unter dem Innenzelt entlangläuft, um das Außenzelt zu stabilisieren, wenn es separat aufgebaut wird, um die Stange gewickelt ist und somit viel zu straff ist. Wir haben es fast geschafft. Noch schnell Steine auf die Heringe, Wasser holen und dann ab ins Zelt und raus aus den Regenklamotten.

            Jetzt gibt es erst mal eine Schokolade, dann beginnt die Hausarbeit. Auswischen, Isomatten aufblasen und einräumen. Dann können wir die trockenen Zeltklamotten anziehen und kriechen erst mal in die Schlafsäcke. Es ist noch früh, gerade mal 14 Uhr. Nachdem uns in den Schlafsäcken so gar nicht warm wird, kochen wir einen Kaffee und essen ein paar Nüsse, das hilft. Dann tun wir erst mal gar nichts, sind einfach nur froh, dem unfreundlichen Wetter nicht mehr ausgesetzt zu sein. Fast den ganzen Nachmittag regnet es weiter. Eine kurze Regenpause kann ich für ein paar Fotos nutzen. Gerade hängen die Wolken nicht mehr ganz so tief und wir können sehen, wie weit es runter schneit.

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Ansichten: 862
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ID: 3187895
            Guohpervágge Blick nach Osten, der zweite Einschnitt rechts ist das Álggavágge

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Name: DSC00031-1.jpg
Ansichten: 864
Größe: 690,5 KB
ID: 3187896
            Guohpevágge Blick nach Westen

            Um 18 Uhr kochen wir Abendessen. Heute gibt es Buchstabennudeln mit Parmarosa Soße, das ist auch sehr lecker. Kaffee hatten wir ja schon Nachmittags, also gibt es jetzt nur noch einen Tee für uns, aber es ist noch eine Schokolade aus dem Tagesproviant über. Nun muss nur noch das Tagebuch geschrieben werden.

            Draußen regnet und stürmt es weiter. Bereits am Abend sind die Schlafsäcke am Fußende von außen feucht, da der Sturm das Außenzelt hinten aufs Innenzelt drückt und dadurch das Kondenswasser vom Außenzelt durch das Innenzelt drückt. Dieses Problem haben wir immer mal wieder, es ist ein echter Nachteil des Nammtj. Wir wischen hinten immer wieder das Kondenswasser vom Außenzelt, alles ist inzwischen klamm oder nass. Inzwischen ist es 22 Uhr und dunkel. Wir würden gerne noch mal Pipi machen, um dann zu schlafen. Da der Regen uns keine Pause gönnt, wenden wir die “ohne alles” Methode an. Raus aus allen Klamotten außer der Mütze, damit die Haare trocken bleiben. Schnell raus, Pipi machen und möglichst schnell wieder rein, abrubbeln und anziehen. Das war aber heute eine fiese Idee. Im kalten Regen und Sturm bekomme ich erst mal Schnappatmung. Umso schöner ist es danach im Schlafsack. Die Zähne werden aus dem Zelt heraus geputzt. Dann können wir schlafen gehen und vorher noch ein bisschen Hörbuch hören, da kann man den Sturm ein bisschen ausblenden.
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            • Blahake

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              #26
              O je, da hattet Ihr ja echt übles Wetter! Bei Deiner Schilderung, wie Du Dich zum Waten im Regen umziehen musst und dann noch ausrutscht - da fühlt man arg mit! Besonders für die Querung vom Ruohtes- ins Guohpervágge hätte ich Euch bessere Sicht gewünscht. Ich bin ja eine etwas südlichere Linie gegangen. Die Sicht war da auch nicht optimal. Eigentlich hätte ich gehofft, ich sehe auf Euren Bildern, was ich verpasst habe.
              Jetzt hoffe ich sehr, dass für Euch noch ein paar schöne Sonnentage folgen.

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              • andrea2
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                • 23.09.2010
                • 997
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                O je, da hattet Ihr ja echt übles Wetter! Bei Deiner Schilderung, wie Du Dich zum Waten im Regen umziehen musst und dann noch ausrutscht - da fühlt man arg mit! Besonders für die Querung vom Ruohtes- ins Guohpervágge hätte ich Euch bessere Sicht gewünscht. Ich bin ja eine etwas südlichere Linie gegangen. Die Sicht war da auch nicht optimal. Eigentlich hätte ich gehofft, ich sehe auf Euren Bildern, was ich verpasst habe.
                Jetzt hoffe ich sehr, dass für Euch noch ein paar schöne Sonnentage folgen.
                Ja, das wäre schön gewesen. Aber so gibt es auch immer einen Grund wieder zu kommen. Wenn ich es schaffe, kommt heute noch ein Tag, oder auch zwei. An den nächsten beiden Tagen gibt es nicht so viel zu schreiben.

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                • andrea2
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                  • 23.09.2010
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  Mittwoch, 01.09.2021 | Guohpervágge |

                  Es stürmt und regnet die ganze Nacht. Anfangs wischen wir immer wieder, aber irgendwann in der Nacht lässt die Intensität von Regen und Sturm etwas nach und es ist nicht mehr so nass im Zelt. Geschlafen haben wir nicht gut, zum einen weil es so uneben war, aber auch weil wir immer das Gefühl hatten, wir müssen kontrollieren, wie nass es am Fussende ist. Aber sonst hat das Zelt den Sturm wieder problemlos gemeistert.

                  Morgens regnet es immer noch, und als wir raus schauen, sehen wir, dass die Schneegrenze jetzt keine 100 m mehr über uns ist.

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ID: 3188970

                  Wir sehen keine Notwendigkeit früh aufzustehen und dösen noch eine Weile. Vielleicht können wir ja noch etwas Schlaf nachholen. Dann rufe ich den Wetterbericht ab. Am Vormittag liegt die Regenwahrscheinlichkeit noch bei 40%, am Nachmittag sollen es nur noch 20% sein. Wir können uns noch nicht entscheiden, ob wir weitergehen sollen, frühstücken erst mal und trödeln weiter. Als es so gar nichts mehr zu tun gibt, entscheiden wir, bis 13 Uhr zu warten

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                  Guohpervággge am Vormittag gegen 11 Uhr

                  Den Vormittag verbringen wir gemütlich mit unseren Hörbüchern. Gegen Mittag geht der Regen immer mehr in Schneeregen über und als der Zeitpunkt der Entscheidung naht, sammelt sich bereits etwas Schneematsch auf dem Zelt. Wir entscheiden zu bleiben. Sicher hätte man auch weiter gehen können. Aber lohnt es sich wirklich für einen halben Tag, alles nass zusammen zu packen? Für uns auf jeden Fall nicht, und da wir unsere Tour ja eh schon gekürzt haben, haben wir auch keinen Zeitdruck.

                  Wir machen es uns also gemütlich. Nachmittags gibt's Kaffee, dazu ein paar Macadamianüsse und eine Schokolade.

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                  Natürlich zeigen sich jetzt ein paar blaue Flecken am Himmel. Wären wir vielleicht doch besser weitergegangen? Als es kurz darauf wieder regnet, sind wir fast erleichtert. Doch alles richtig gemacht. ;)

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                  Auf den folgenden beiden Bildern kann man gut sehen wie günstig unsere Zeltstelle liegt, sowohl talaufwärts wie auch talabwärts schützt uns eine Rippe vor den schlimmsten Windböen.

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                  Talaufwärts

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                  Talabwärts

                  Nachmittags vertiefen wir uns wieder in unsere Hörbücher. Es schauert immer noch, aber nicht mehr so heftig wie gestern. Am späten Nachmittag fliegt ein Heli durch das Tal. Das die bei diesem Wetter überhaupt unterwegs sind. Nachdem es den ganzen Tag wenig Abwechslung gibt, freuen wir uns, als endlich Zeit für das Abendessen ist. Heute gibt es Stew mit Kartoffeln und Couscous. Ich habe es nicht aufgeschrieben, denke aber, es war von Summit to Eat. Was ich geschrieben habe, ist, dass es ganz ok war. Es war anscheinend nicht sehr lecker.

                  Nach dem Tee ist es Zeit, das Tagebuch zu schreiben. Das geht heute schnell, es ist ja nicht viel passiert. Draußen sieht es gerade wieder etwas heller aus. Hoffentlich können wir morgen weiter.

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                  Es ist erst 20 Uhr, noch viel zu früh zum Schlafen, also hören wir weiter Hörbuch. Um 22 Uhr wache ich wieder auf, viel habe ich nicht mehr mitbekommen von der Geschichte. Auch mein Mann schläft mit dem Hörbuch auf den Ohr. Ich bin total verpennt, suche ewig meine Stirnlampe, dabei habe ich sie schon auf dem Kopf. Jetzt aber ganz schnell noch mal raus und Zähneputzen. Das geht gerade ganz gut, es regnet nur leicht.

                  Nun kann ich natürlich nicht mehr einschlafen, höre noch lange weiter mein Hörbuch und wische immer mal wieder das Zelt hinten ab. Es wird schon wieder feuchter am Fußende des Schlafsacks.



                  Donnerstag, 02.09.2021 | Guohpervágge |

                  Nachts kommt Wind auf und es regnet oder schneit immer weiter. Ich schlafe wieder schlecht und träume wild. Träume, bei denen ich froh bin, als ich aufwache. Morgens wachen wir dann in einer Winterlandschaft auf. Man hört schon auf dem Zelt, dass es jetzt nur noch schneit. Wir bleiben lange liegen. Bei diesem Schneefall gehen wir nicht weiter. Erst um 9 Uhr wird der Schneefall weniger und wir können kurz raus um Pipi zu machen und schnell ein paar Fotos zu schießen. Die Zähne putzen wir lieber gleich aus dem Zelt heraus.

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                  Jetzt gibt es erstmal Frühstück. Draußen schneit es schon wieder heftig. Erst rutscht der Schnee noch von selbst vom Zelt, aber bald müssen wir nachhelfen, sonst wird es dunkel und vor allem am Fußende drückt der Schnee das Außenzelt auf das Innenzelt.

                  Den Vormittag verbringen wir mit den Hörbüchern. Irgendwann lässt der Schneefall wieder etwas nach und wir können kurz vors Zelt. Zumindest die Wolken hängen gerade nicht mehr bis auf den Talgrund und wir sehen etwas von den Bergen.

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                  Mittags gibt es Kaffee und Studentenfutter, bevor wir uns wieder den Hörbüchern widmen. Gut, dass wir reichlich “Hörfutter” auf unsere MP3 Player geladen haben. Immer noch bleibt der Schnee auf dem Zelt liegen. Aber wir haben den Eindruck, dass er auf dem Boden etwas taut. Während der Wind am Morgen noch aus SSO kommt, dreht er am Nachmittag wieder auf WNW und der Schnee geht zunehmend in Schneeregen über. Inzwischen müssen wir auch keinen Schnee mehr vom Zelt entfernen, das übernimmt jetzt der Wind, der wieder stärker wird.

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ID: 3188980

                  Gegen Abend geht der Schneeregen wieder in Schnee über, der schnell auch auf dem Zelt liegen bleibt. Zum Abendessen gibt es heute Reis mit Pilzsoße. Die guten Gerichte heben wir uns für die Tage auf, an denen wir auch was geleistet haben. Nach dem Essen zieht mein Mann seine Regenklamotten an, um die Wasservorräte aufzufüllen. Obwohl wir mit den beiden Wassersäcken fünf Liter bunkern können, sind die Vorräte jetzt langsam am Ende. Ich schreibe meinen kurzen Tagebucheintrag.

                  Während wir dann weiter Hörbuch hören, schneit es draußen erneut heftig. Immer wieder müssen wir gegen das Zelt klopfen, bis der Schnee runter rutscht. Ich hole noch mal einen Wetterbericht über das InReach ein. Eigentlich sollte es morgen etwas besser werden. Außerdem schicke ich eine “Alles ok” Nachricht an die Kontakte daheim. Damit sich keiner Sorgen macht, nachdem wir hier nun schon zwei Tage abwettern.

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                  • vobo

                    Vorstand
                    Dauerbesucher
                    • 01.04.2014
                    • 867
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    Ihr scheint echt Spezialisten auf "Eingeschneit" zu sein, jetzt gleich 2 Tage lang ... Auch wenn es schon recht lange her ist, verfolge ich den Bericht mit ganz viel Interesse. Jetzt habt ihr aber auch den Sarek schon viel erkundet - bin sehr gespannt wohin es Euch noch verschlagen hat.

                    Kommentar


                    • andrea2
                      Dauerbesucher
                      • 23.09.2010
                      • 997
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                      • Meine Reisen

                      #30
                      Hallo Volker,

                      ja, wir fühlten uns auch sehr an 2019 erinnert, allerdings lag damals doch noch deutlich mehr Schnee. Dies ist ja der Bericht von 2021, 2022 ging es dann auch nochmal in den Sarek. Mal sehen, wann ich den Bericht schreiben werde. Aber jetzt reicht es erst mal, auf zu neuen Ufern. Vielleicht ja mal Voboheimen? Wir sind noch unentschlossen.

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                      • fahrenheit
                        Gerne im Forum
                        • 12.04.2015
                        • 78
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Juhui! Ich und mein Finger auf der Landkarte sind auch dabei. Wir sind gespannt, wie es weitergeht.
                        (Auf den Fotos macht sich der Schnee ganz schön gut. Wenn er nur nicht so nass und kalt wäre.)

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                        • Highbeat
                          Erfahren
                          • 04.10.2020
                          • 275
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Liebe Andrea,

                          ich finde eure Schneebilder einfach toll Im schneebedeckten Zelt aufwachen stelle ich mir romantisch vor, die Realität ist sicher ernüchternd kalt.
                          Ich weiß noch, dass wir die Wettervorhersage am 26.8. eingeholt hatten. 3 schöne Tage waren da noch und dann kam euer Wetter. Da wollte ich auf keinen Fall mehr unterwegs sein und wir haben deshalb unsere Wanderung weicheimäßig abgekürzt.
                          Wir lesen gespannt mit und bewundern die vielen schönen Bilder!

                          Liebe Grüße von Highbeat

                          Kommentar


                          • evernorth
                            Fuchs
                            • 22.08.2010
                            • 1958
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Oha! Schnee bis tief hinab ins Tal. Das hatte ich glücklicherweise noch nicht. ”Winter - Camping” finde ich ja immer schön anzusehen, mittendrin sein möchte ich eigentlich nicht. 🫣 🥶
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                            • Freedom33333
                              Dauerbesucher
                              • 09.09.2017
                              • 900
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Ich hatte 2021 auch das Vergnügen im Padjelanta.

                              Solange man über Wiesen und berechenbaren Untergrund läuft, sind moderate Schneemengen eigentlich halb so wild. Verleiht dem Laufen nochmal ein besonderes Erlebnis und man gewöhnt sich recht schnell daran.

                              Es fühlt sich aber schon anders an, irgendwie "wilder", "gefährlicher", auch von der Temperatur her. Man fragt sich schon, was mache ich hier eigentlich gerade und warum mache ich das.

                              Ein großes Problem ist es dagegen dann, wenn Blockfelder dazukommen. Aber auch Wind, der einem den Schnee ins Gesicht bläst, ist mist. Wenn Wind, schlechtes Wetter und Nebel dazukommen, kann man aber schonmal ein bisschen Angst kriegen.

                              Mir hat es sehr geholfen, dass ich schonmal in den Alpen nahe einem Gipfel übernachtet habe und es Neuschnee gab, sodass ich mich an den Gedanken schonmal gewöhnt hatte.

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                              • andrea2
                                Dauerbesucher
                                • 23.09.2010
                                • 997
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                Zitat von fahrenheit Beitrag anzeigen
                                Juhui! Ich und mein Finger auf der Landkarte sind auch dabei. Wir sind gespannt, wie es weitergeht.
                                (Auf den Fotos macht sich der Schnee ganz schön gut. Wenn er nur nicht so nass und kalt wäre.)
                                Hallo Fahrenheit, schön, daß du auch dabei bist.

                                Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                                Liebe Andrea,
                                ich finde eure Schneebilder einfach toll Im schneebedeckten Zelt aufwachen stelle ich mir romantisch vor, die Realität ist sicher ernüchternd kalt.
                                Ich weiß noch, dass wir die Wettervorhersage am 26.8. eingeholt hatten. 3 schöne Tage waren da noch und dann kam euer Wetter. Da wollte ich auf keinen Fall mehr unterwegs sein und wir haben deshalb unsere Wanderung weicheimäßig abgekürzt.
                                Wir lesen gespannt mit und bewundern die vielen schönen Bilder!
                                Liebe Grüße von Highbeat


                                Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                Oha! Schnee bis tief hinab ins Tal. Das hatte ich glücklicherweise noch nicht. ”Winter - Camping” finde ich ja immer schön anzusehen, mittendrin sein möchte ich eigentlich nicht. 🫣 🥶


                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                Ich hatte 2021 auch das Vergnügen im Padjelanta.

                                Solange man über Wiesen und berechenbaren Untergrund läuft, sind moderate Schneemengen eigentlich halb so wild. Verleiht dem Laufen nochmal ein besonderes Erlebnis und man gewöhnt sich recht schnell daran.

                                Es fühlt sich aber schon anders an, irgendwie "wilder", "gefährlicher", auch von der Temperatur her. Man fragt sich schon, was mache ich hier eigentlich gerade und warum mache ich das.

                                Ein großes Problem ist es dagegen dann, wenn Blockfelder dazukommen. Aber auch Wind, der einem den Schnee ins Gesicht bläst, ist mist. Wenn Wind, schlechtes Wetter und Nebel dazukommen, kann man aber schonmal ein bisschen Angst kriegen.

                                Mir hat es sehr geholfen, dass ich schonmal in den Alpen nahe einem Gipfel übernachtet habe und es Neuschnee gab, sodass ich mich an den Gedanken schonmal gewöhnt hatte.
                                Ich stimme euch völlig zu, die Bilder nachher sind immer sehr schön.

                                Anfang September hatten wir auch noch keine großen Bedenken, dass der Schnee nicht wieder taut. Das war 2019 etwas anders, da kam der Schnee ja erst Mitte September und danach war es sehr kalt. Aber auch da ist der Schnee unter 800 Meter wieder weg getaut.

                                Wir hatten so einen Wintereinbruch nun schon das dritte Mal. Das erste Mal war 1991 am Alesjaure, ebenfalls Angang September. Aber den meisten Schnee hatte es sicher 2019. Da haben wir die Tour ja auch komplett abgebrochen, hatten aber das große Glück, dass es am Tag nach dem Schneefall sehr schönes Wetter hatte und auch der Weg über die Blockfelder, die vor uns lagen, gut zu machen war.

                                Dieses Jahr (2021) hatten wir durch den Wintereinbruch dann aber den Sarek für uns alleine. Selbst auf der Autobahn durch das Rapadal war niemand mehr unterwegs. Das war auch eine ganz neue Erfahrung.

                                In den letzten Jahren haben wir immer ein InReach dabei, sind also nicht ganz unvorbereitet und bleiben dann im Tal, wo in der Regel ja auch der Weg mit Schnee noch gut zu machen ist.

                                Und nun werde ich mal sehen, dass ich den nächsten Tag fertig bekomme.

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                                • andrea2
                                  Dauerbesucher
                                  • 23.09.2010
                                  • 997
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                                  #36
                                  Freitag, 03.09.2021 | Guohpervágge - Tjåggŋårisjåhkå | 14 km

                                  Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


                                  Nachts klopfen wir immer mal wieder den Schnee hinten runter, aber im Laufe der Nacht wird es immer weniger. Morgens schneit es dann nur noch zeitweise. Wir stehen um 6.30 Uhr auf, haben keine Ruhe mehr nach zwei Tagen abwettern. Während wir frühstücken und packen, ist es fast trocken und wir sehen sogar kleine blaue Lücken in den Wolken. Leider sind diese schnell wieder verschwunden und es fieselt wieder leicht.

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ID: 3190138

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ID: 3190139

                                  Wir hängen wieder das Innenzelt aus und als wir das Zelt dann abgebaut haben, ist es gar nicht so nass wie befürchtet. Bis alles verstaut ist, haben wir eiskalte Finger, kommen kaum noch in die Handschuhe hinein und freuen uns auf die Bewegung.

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ID: 3190140

                                  Um 9.15 Uhr geht es los. Teilweise liegt noch Schnee, aber der scheint langsam zu schmelzen. Der Boden ist sehr nass und rutschig, vor allem wenn Schneematsch auf abschüssigem Gelände oder Steinen liegt, müssen wir vorsichtig gehen. Kurze Zeit können wir im Trockenen laufen, doch schon bald schneit es wieder.

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                                  Immer mal wieder können wir rechts und links die schneebedeckten Berge sehen, dann ist es wieder grau. Schon nach kurzer Zeit erreichen wir den Fluss, der vom Gletscher hinter dem Guohper kommt. Er ist einfach in Stiefeln zu queren. Immer wieder müssen wir durch ausgedehnte Wiesen wandern. Bei schönem Wetter sicher herrlich, heute aber stehen sie unter Wasser, was vor allem für meinen Mann nicht angenehm ist. In den undichten Schuhen hat er kalte Füße, trotz der Gore-Tex Socken. Kurze trockene Fjällheide wechselt mit nassen Wiesen oder Buckelwiesen und Sümpfen ab.

                                  Das Wasser des Vattendelarglaciären bildet die Wasserscheide im Tal, ein Teil läuft nach Osten und ein Teil nach Westen. Vom Gletscher selbst können wir nichts sehen. Wir laufen nun ganz leicht bergab. Die vielen Arme des Flusses vom Sjielmájiegŋa können in Stiefeln gequert werden, dann passieren wir den Eingang zum Álggavágge. Am Hang sieht man den Zaun und die Renvaktarstuga.

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ID: 3190142
                                  Álggavágge mit Renvaktarstugan, rechts Guohperskájdde

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ID: 3190143
                                  Blick zurück ins Guohpervágge

                                  Hier scheint der Guohperjåhkå noch einfach zu furten zu sein. Aber für uns nicht, wir wandern weiter in Richtung Skárjá. Auch der nächste Fluss, der vom Skárjátjåhkkå kommt, ist einfach zu furten. Immer noch schneit es, aber zumindest bleibt der Schnee auf unserer Höhe nicht mehr liegen. Langsam werden die Hände in den Sealskinz Handschuhen kalt. Dafür sind inzwischen zumindest meine Füße aufgetaut, die meines Mannes schaffen es leider den ganzen Tag nicht. Fürs nächste Mal müssen definitiv neue Stiefel her.

                                  Der Weg wird zunehmend anstrengender, viel Sumpf und vor allem immer mehr Weiden, zum Teil mit Blockfeldern. Dafür lässt gegen Mittag der Schneefall nach und wir haben immer öfter Aussicht auf das Rapadalen.

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ID: 3190144
                                  Blick Richtung Rapadalen, links die Hänge von Tjåggŋåris und Sarvatjåhkkå, mittig würde man direkt ins Basstavágge schauen, wenn man etwas sehen könnte, rechts davon der Bielatjåhkkå

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ID: 3190145
                                  Blick zurück links Álggávágge rechts Guohpervágge dazwischen Guohperskájdde

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ID: 3190146
                                  Sarvatjåhkkå

                                  Wir versuchen nach der Empfehlung im Grundsten, eine Höhe von etwa 800 m zu halten. Aber viel hilft das nicht. Immer wieder kommen wir auf Pfade, ob von Ren oder Mensch, wissen wir nicht, die sich dann wieder verlieren. Immer wieder sehen wir auch Stiefelspuren, aber es findet sich kein richtig deutlicher Weg. Wir brauchen eine Pause, wollen jetzt nicht mehr bis Skárjá warten, und essen einen Müsliriegel. Bald verlassen wir unseren Kurs direkt nach Westen, um einem endlich deutlichen Pfad nach NO zu folgen. Jetzt kann man auch schon die Schlucht bei Skárjá erkennen. Dann sehen wir endlich Hütten.

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ID: 3190147
                                  Máhtutjåhkkå

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                                  Skárja mit Máhtutjåhkkå

                                  Wir halten auf das Tor im Rentierzaun zu und schauen in die Hütten. Die Hütte mit Solarzelle ist verschlossen, die andere Hütte mit dem Nottelefon ist leer. Aber man sieht noch nasse Stiefelspuren auf dem Fußboden. Es muss also gerade noch jemand da gewesen sein. Da wir eben erst eine Pause hatten, machen wir nur ein paar Fotos und gehen dann weiter, zumal das Wetter gerade gar nicht so schlecht aussieht.

                                  Wir queren nun mit der Skárjábro den Smájlajåhkå in seiner Schlucht.

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ID: 3190153
                                  Blick zurück, links Álggávágge rechts Guohpervágge dazwischen Guohperskájdde

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                                  Skárjá und Blick ins Rouhtesvágge

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                                  Blick voraus, links müsste man die Wand des Sarvatjåhkkå sehen.

                                  Jetzt sind wir also auf der Sarek Hauptautobahn. Nur heute ist hier absolut niemand unterwegs. Der Weg ist angenehm zu laufen, allerdings sind die sumpfigen Stellen schwieriger, als wenn man weglos unterwegs ist. Dadurch dass jeder versucht den Sumpf zu umgehen, werden die Stellen immer größer, feuchter und tiefer. An den feuchten Stellen sehen wir immer wieder die Abdrücke von Hundepfoten. Wer ist denn hier mit Hund unterwegs?

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                                  Teilweise kommt nun sogar die Sonne raus und wir haben eine tolle Aussicht auf die schneebedeckten Berge rundherum. Dann kommt wieder der nächste Schneeschauer. Geradeaus in Verlängerung unseres Wegs schauen wir in das Basstavágge, das wir wohl in diesem Jahr nicht mehr durchwandern werden. Dazu sind die Wetteraussichten zu schlecht und es liegt schon zu viel Schnee im Tal.

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                                  Typische Pausenhaltung

                                  Der Máhtujågåsj ist einfach in Stiefeln zu furten.

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                                  Máhtujågåsj mit Blick ins Guohpervágge

                                  Auf dem nächsten Wegstück begleiten uns eine ganze Weile vier Rentiere, ein Bulle und drei Kühe. Während der Bulle schon kahl gefegt hat, tragen die Damen noch Bast. Man könnte direkt meinen, sie suchen Anschluss, aber irgendwann bleiben sie dann doch zurück.

                                  Mit dem Schnee ist der Herbst in den Sarek eingezogen. Teilweise sind die Blaubeersträucher wunderbar rot gefärbt. Wenn dann noch die Sonne rauskommen, explodieren die Farben.

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ID: 3190159
                                  Blick zurück, links Guohpervágge, rechts geht es in Ruohtesvágge

                                  Langsam öffnet sich nun auch der Blick Richtung Snávvávágge und Låddebákte. Überhaupt sind die Ausblicke heute Nachmittag wunderschön und das wechselnde Wetter sorgt für immer neue Impressionen.

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                                  Snávvávágge rechts davon der Låddebákte

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                                  Basstavágge

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                                  Blick zurück

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ID: 3190163
                                  Guohpervágge

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ID: 3190164
                                  Skárjátjåhkkå

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ID: 3190165
                                  und noch einmal das Basstavágge

                                  Wir können uns gar nicht satt sehen an der fantastischen Landschaft. Doch irgendwann rächt es sich, wenn man immer in die Gegend schaut und nicht auf den Weg. Mit meiner Gleitsichtbrille sehe ich sowieso vor den Füssen etwas schlechter, wenn ich nicht den Kopf senke. Ich bleibe mit dem Fuß an einer Wurzel hängen und kann gar nicht so schnell reagieren, wie ich im Matsch liege. Dabei habe ich noch riesiges Glück gehabt, falle ich doch mit dem Wangenknochen auf den Griff des Stocks, haarscharf neben der Brille. Das wird später dick und blau, genau wie der Arm und das Schienbein. Aber sonst hab ich mir nichts getan. Der Matsch wird trocknen und kann abgeklopft werden, ärgerlich ist nur, dass die Regenhose wieder ein Loch bekommen hat. Das ist nochmal gut gegangen.

                                  Dann kommen wir an den Tjåggŋårisjåhkå (bei uns nur Jack Norris genannt, hört sich ja genauso an). Vor dem hatte ich schon richtig Bammel. Obwohl ich da vor vielen Jahren schon mal durch bin und nichts Dramatisches notiert hatte, sind hier im Forum und auch auf usidan auch ganz andere Berichte zu lesen. Heute sieht er total harmlos aus, als könne man ihn von Stein zu Stein queren. Aber das wollen wir erst morgen rausfinden. Es ist zwar erst 16 Uhr, aber für heute reicht es. Wir suchen eine Weile, bis wir einen schönen Platz gefunden haben, denn wir hätten doch gerne etwas Windschutz. Am Ende werden wir unterhalb des Weges fündig. Nun wollen wir schnell das Zelt aufbauen und was passiert? Es schneit wieder heftig. Wäre ja auch zu schön gewesen. Windig war es schon den ganzen Tag, aber jetzt stürmt es wieder. Also das Außenzelt im Schneesturm aufbauen, Rucksäcke rein und dann das Innenzelt einknüpfen. Langsam haben wir ja Erfahrung mit dem Tetris des Gepäcks dabei. Heute haben wir mal die Breitseite in den Wind gestellt, um das nasse Fußende zu vermeiden. Hoffentlich geht das gut. Ich blase die Matten auf, mein Mann beschwert die Heringe mit Steinen, spannt nach und holt Wasser.

                                  Nun beginnt wieder der gemütliche Teil des Tages und wir können uns umziehen. Was passiert? Jetzt scheint wieder die Sonne auf das Zelt. Schnell ein paar Fotos, von Skárjá kommt es schon wieder ganz grau rüber. Prompt schneit es auch gleich wieder.

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ID: 3190166

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ID: 3190167
                                  Blick über den Tjåggŋårisjåhkå ins Basstavágge, links Bierikbákte, Nilas kam und Mellantoppen, über dem Taleinschnitt der Lulep Basstaskájdásj und rechts der Bielatjåhkkå

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ID: 3190168
                                  Blick über den Rapa auf den Anstieg zum Snávvávágge und den Låddebákte

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ID: 3190169
                                  Über dem Tjåggŋårisjåhkå in den Wolken Spijkka, rechts davon Vuojnestjåhkkå und Sarvatjåhkkå

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ID: 3190170
                                  Bierikbáhkte, Nilas kam und Mellantoppen

                                  Wir kochen Wasser, trinken Kaffee und essen ein paar Nüsse. Danach geht es gleich mit dem Abendessen weiter. Heute war ein anstrengender Tag, da gibt es was leckeres, Chicken Tikka von Summit to Eat. Nach dem Essen muss ich das Loch in der Regenhose flicken. Gut, dass wir immer Duct Tape dabei haben. Als dann auch das Tagebuch geschrieben ist, ist 20 Uhr durch. Draußen schneit es immer noch leicht und es wird wieder weiß, aber lange nicht mehr so schlimm wie am Vortag. Jetzt noch etwa Hörbuch und dann schlafen.
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                                  • Mortias
                                    Fuchs
                                    • 10.06.2004
                                    • 1279
                                    • Privat

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                                    #37
                                    Oh je, was für ein ätzendes Mistwetter. 😯 Dabei hat die Tour so phantastisch angefangen. Aber Dein Titel war ja schon Vorwarnung genug, dass es wohl nicht so bleiben würde. 😉 Trotzdem hätte ich es Euch wirklich gegönnt die letzten Abschnitte bei etwas besserem Wetter zu erleben. Und so lange Zeit im Zelt ausharren zu müssen ist ja auch kein Vergnügen und hat euch sicherlich einiges an Geduld gekostet (mir fällt sowas jedenfalls immer sehr schwer). Aber dafür sehen die Schneelandschaften natürlich schon toll aus. Und auch gerade die letzten Bilder im oberen Rapadalen waren echt klasse. 😎 Jetzt bin ich natürlich gespannt wie eure Tour weitergeht und sich das Wetter entwickelt hat.

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                                    • Namie
                                      Gerne im Forum
                                      • 23.03.2023
                                      • 52
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      Hey Andrea ich lese auch begeistert mit. Auch wenn das Wetter etwas zu wünschen übrig lässt sind es tolle Berichte. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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                                      • andrea2
                                        Dauerbesucher
                                        • 23.09.2010
                                        • 997
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                        Oh je, was für ein ätzendes Mistwetter. 😯 Dabei hat die Tour so phantastisch angefangen. Aber Dein Titel war ja schon Vorwarnung genug, dass es wohl nicht so bleiben würde. 😉 Trotzdem hätte ich es Euch wirklich gegönnt die letzten Abschnitte bei etwas besserem Wetter zu erleben. Und so lange Zeit im Zelt ausharren zu müssen ist ja auch kein Vergnügen und hat euch sicherlich einiges an Geduld gekostet (mir fällt sowas jedenfalls immer sehr schwer). Aber dafür sehen die Schneelandschaften natürlich schon toll aus. Und auch gerade die letzten Bilder im oberen Rapadalen waren echt klasse. 😎 Jetzt bin ich natürlich gespannt wie eure Tour weitergeht und sich das Wetter entwickelt hat.
                                        Nach einiger Zeit fällt es schon wieder schwer sich daran zu erinnern, dass es nicht so toll war mit dem Schnee. Morgens kalt und nass, man will eigentlich gar nicht aufstehen. Wir hatten am Schluss ja noch etwas Zeit über, hätten also auch noch mal eine Tagetour machen können, konnten uns aber nicht richtig dazu entschließen. Das Abwettern war aber nicht so schlimm, seitdem wir immer spannende Hörbücher dabei haben, vergeht die Zeit oft sehr schnell. Das geht aber auch nur entspannt, wenn man genug zeitlichen Puffer hat.

                                        Zitat von Namie Beitrag anzeigen
                                        Hey Andrea ich lese auch begeistert mit. Auch wenn das Wetter etwas zu wünschen übrig lässt sind es tolle Berichte. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
                                        Hallo Namie, herzlich willkommen hier. Schön, dass du das Forum gefunden hast.

                                        Zuletzt geändert von andrea2; 01.04.2023, 16:59.

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                                        • andrea2
                                          Dauerbesucher
                                          • 23.09.2010
                                          • 997
                                          • Privat

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                                          #40
                                          Samstag, 04.09.2021 | Tjåggŋårisjåhkå - Guhkesvággebro | 14,7 km

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                                          Nachts stürmt es weiter, immer wieder gibt es leichte Schneeschauer. Unser Platz ist schön geschützt und so schlafen wir gut. Aber ab 5 Uhr bin ich wach und kann nicht mehr einschlafen, zum Aufstehen haben wir jedoch auch keine Lust. Draußen ist es ungemütlich kalt. Um 6.30 halte ich zumindest mal die Kamera aus dem Zelt. Die Schneeschauer sind nicht besonders stark, und zwischen den tief hängenden Wolken sieht man auch ab und zu den blauen Himmel.

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00124-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 390,9 KB ID: 3191456
                                          Snávvávágge

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00125-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 499,7 KB ID: 3191457
                                          Bastavágge

                                          Um 7 Uhr verlassen wir schweren Herzens die mollig warmen Schlafsäcke und setzen das Wasser fürs Frühstück auf. Obwohl es nicht komplett aufhört zu schneien, sieht es fast so aus, als wolle das Wetter besser werden.

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00129-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 647,9 KB ID: 3191458
                                          Tjåggŋårisjåhkå mit Spijkka, rechts davon Vuojnestjåhkkå und der Hang des Sarvatjåhkkå

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00130-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 538,6 KB ID: 3191459

                                          Der Wind ist eiskalt, trotzdem ist der Schnee auf unserer Höhe schon fast geschmolzen, bis wir mit dem Packen fertig sind. Das Zelt bauen wir heute im Ganzen ab. Durch den Wind ist es relativ trocken.

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00133-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 669,4 KB ID: 3191460

                                          Um 9.30 Uhr sind wir startklar und müssen jetzt erst einmal über den Tjåggŋårisjåhkå. Dass er kein großes Hindernis darstellt, haben wir gestern schon gesehen und sind relativ entspannt. Trotzdem müssen wir etwas suchen, bis wir unterhalb unseres Zeltplatzes eine gute Stelle finden, wo wir den Fluss von Stein zu Stein überqueren können.

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                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00135-1.jpg Ansichten: 101 Größe: 911,5 KB ID: 3191462

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00138-1.jpg Ansichten: 99 Größe: 813,5 KB ID: 3191463
                                          Mit Hilfe der Insel ging es ganz einfach über den Fluss.

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00139-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 453,4 KB ID: 3191464
                                          Blick zurück Skárjátjåhkkå mit Schneewolken

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00140-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 440,8 KB ID: 3191465
                                          Nach vorne sieht es etwas besser aus, Bierikpáhkte, rechts Basstavágge

                                          Hände und Füße waren schon nach dem Zeltabbau nicht gerade warm, aber jetzt sind sie eiskalt und wir müssen erst mal eine Weile zügig laufen, um wieder warm zu werden. Direkt hinter dem Fluss sollte der Pfad zum Bierikjávrre abgehen. Durch die gestrige Zeltplatzsuche und die heutige Suche nach einer Furt sind wir jetzt viel tiefer und müssen eine Weile ansteigen, bis wir auf den Weg stoßen.

                                          Dieser ist gut ausgetreten und kaum zu verfehlen. Nur auf sumpfigem Gelände müssen wir aufpassen, dass wir ihn nicht verlieren. Während wir ganz leicht ansteigend am Hang des Sarvatjåhkkå entlang wandern und damit langsam das Rapadal verlassen, kommen immer wieder leichte Schneeschauer runter. Der Wind kommt aus Westen und somit von hinten, so haben wir den Schnee nicht im Gesicht und können sogar den ganzen Tag ohne Poncho laufen. Regenjacke und -hose haben wir sowieso an, auch gegen den eisigen Wind.

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                                          Låddebákte zwischen Snávvávágge und Rapadalen

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                                          Es ist Herbst geworden

                                          Der Blick wandert zurück Richtung Skárjá, dort hängen immer noch dicken Schneewolken, das Rapadal abwärts zum Låddebákte mit dem Snávvávágge und ins winterliche Basstavágge, welches immer mal wieder hinter Schneewolken verschwindet. Bald sehen wir unter uns den Bielajåhkå und kurze Zeit später liegt der Bielajávrátja mit der Pielastugan auf der Halbinsel vor uns. Darüber das beeindruckende Basstavágge.

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                                          Bielajávrátja mit der Pielastugan, dahinter Bierikbákte, rechts davon das Basstavágge

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00154-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 561,9 KB ID: 3191469
                                          Bierikbákte

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00156-1.jpg Ansichten: 95 Größe: 432,0 KB ID: 3191470
                                          Bielajávrátja mit der Pielastugan, dahinter der Alep Basstaskájdásj links davon Basstavágge, rechts Soabbevágge

                                          Und dann taucht er auf, der türkisblaue Bierikjávrre. Wunderschön!

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                                          Bierikjávrre mit Bierikbákte

                                          Langsam wird das Wetter besser, die Schneeschauer hören fast ganz auf und die Sicht wird immer besser. Endlich haben wir auch einen klaren Blick ins Basstavágge. Auf dem Talgrund scheint auch dort der Schnee inzwischen geschmolzen zu sein, aber weiter oben liegt noch einiges. Es war sicher die richtige Entscheidung, das Tal in diesem Jahr zu streichen. Irgendwann werden wir wieder kommen.

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                                          Soabbevágge, links geht es weiter ins Basstavágge

                                          Nach etwa 6 km machen wir eine Pause. Im Windschatten und in der Sonne ist es wunderschön. Der Blick über den See ist einzigartig.

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                                          Bierikjávrre mit Bierikbákte

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCF5331-1.jpg Ansichten: 99 Größe: 858,3 KB ID: 3191474

                                          Doch sobald die Sonne hinter einer Wolke verschwindet, ist es eisig. Im Anschluss sind die Finger wieder eiskalt. Wir wandern am See entlang. Der Weg ist einfach bis auf die ausgedehnten sumpfigen Stellen, die ohne Weg gar nicht aufgefallen wären. Erst die vielen Umgehungsversuche machen sie zu tiefem Morast. Ein paar kleinere Blockfelder müssen umgangen oder gequert werden. Alle Flüsse sind einfach in Stiefeln zu furten. Der Fluss vom Sarvajiegŋa hat ein ausgedehntes Kiesbett hinterlassen, das erahnen lässt, wie groß er sein kann. Jetzt hat er kaum Wasser.

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                                          Bierikvárásj

                                          Am Ende des Sees, gegenüber des Bierikvárásj mit einer steilen Wand, schließt ein großes flaches Sumpfgebiet an, in dem sich viele Rentiere aufhalten.

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00177-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 705,0 KB ID: 3191476
                                          Ausgedehntes Sumpfgebiet am Bierikjåhkå, dahinter sieht man bereits den Kamm mit dem Vuojnesvárásj, über den wir wollen.

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00181-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 564,8 KB ID: 3191477
                                          Blick zurück Bierikvárásj, zwischendurch schneit es mal wieder

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00180-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 746,6 KB ID: 3191478
                                          Blick zurück, Sarvatjåhkkå

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00184-1.jpg Ansichten: 98 Größe: 787,0 KB ID: 3191479
                                          Kurz darauf scheint wieder die Sonne. Ähpár und Bierikbákte, jetzt von der Nordseite.

                                          Unser Weg steigt nun langsam und kontinuierlich an. Die Steigung ist nicht zu stark und so kommen wir gut voran, durch den Anstieg und die Sonne ist es angenehm warm geworden. Die Sicht in alle Richtungen ist fantastisch und der Untergrund ist jetzt viel trockener. Vielleicht hat es hier auch weniger geregnet/geschneit? Wir legen uns noch einmal ins Kraut. Im Windschatten des Bierikvárásj ist es fast windstill und in der Sonne herrlich.

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00189-1.jpg Ansichten: 99 Größe: 865,5 KB ID: 3191480
                                          Im Anstieg, hinten rechts Ruopsok

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                                          Rückblick, Sarvatjåhkkå und Vuojnestjåhkkå

                                          Aber wir haben noch ein Stück vor uns und müssen weiter. Wir folgen dem deutlichen Pfad, obwohl wir eigentlich weiter nördlich gehen müssten. Laut Planung wollten wir westlich des Vuojnesvárásj über den Bergkamm, kommen aber am Ende in dem Pass östlich des Vuojnesvárásj raus.

                                          Am Pass stellen wir die Rucksäcke ab und steigen ohne Gepäck auf den kleinen Hügel östlich von uns. Von hier oben haben wir eine herrliche Aussicht über den Liehtjitjávrre bis hin zum Sluggá, auf das Ähpármassiv, zurück zum Bierikvárásj sowie auf den Sarvatjåhkkå und den Vuojnesstjåhkkå. Auch die Brücke über den Guhkesvákkjåhkå, Rengärde und Zaun, können wir mit dem Fernglas schon erkennen.


                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00199-1.jpg Ansichten: 97 Größe: 712,5 KB ID: 3191482
                                          Blick zurück auf Vuojesluobbala, Bierikvárásj, Sarvatjåhkkå und Vuojnestjåhkkå

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00195-1.jpg Ansichten: 96 Größe: 645,7 KB ID: 3191483
                                          Vuojesluobbala, Ähpár, Bierikbákte, Bierikvárásj und Sarvatjåhkkå

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Unbenanntes_Panorama1w.jpg Ansichten: 99 Größe: 1,21 MB ID: 3191484
                                          Und nochmal das ganze Panorama nach Westen mit Ähpár, Bierikbákte, Bierikvárásj, Sarvatjåhkkå und Vuojnestjåhkkå, davor der Vuojesluobbala

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00200-1.jpg Ansichten: 98 Größe: 746,3 KB ID: 3191485
                                          Blick nach Osten Liehtjitjávrre mit Sluggá

                                          Der Pfad führt nun durch eine kleine Schlucht steil bergab. Der Weg liegt hier im Schatten und auf einmal ist es wieder kalt.

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                                          Zurück zum Pass, rechts sieht man schon den Einschnitt der kleinen Schlucht, in der es jetzt weiter geht.

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00203-1-2.jpg Ansichten: 107 Größe: 849,6 KB ID: 3191487
                                          Steil abwärts

                                          Da wir den Kamm zu weit östlich gequert haben, halten wir uns zuerst ein ganzes Stück in Richtung Norden, das Tal aufwärts. Hier bläst uns ein eisiger Wind aus dem Guhkesvágge ins Gesicht. Der Pfad hat sich nach dem Abstieg ziemlich schnell verloren und so gehen wir erst mal weglos weiter. Als wir am Rentierzaun vorbei sind, schwenken wir wieder in östlich Richtung.

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                                          Guhkesvágge mit Niendotjåhkkå

                                          Bald erreichen wir das breite Bett des Vuojnesjågåsj. Der Fluss selbst ist nicht besonders groß, mehr ein kleiner Bach.

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                                          Vuojnesjågåsj, im Hintergrund Ruopsok

                                          Jetzt noch über eine Rippe und kurz durch die Weiden, dann sind wir fast schon bei der Brücke.

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                                          Letzte Sonnenstrahlen, Ruopsok und Ähphár

                                          Hier begegnen wir dem ersten Menschen seit dem Schnee im Guohpervágge, einem jungen Schweden, der keinen richtigen Plan für seine Tour zu haben scheint. Er ist der Meinung, er komme heute noch bis Skárjá, dort will er sich in die Hütte setzen und eine Fussballübertragung anhören. Ob man da Empfang hat, möchte er von uns wissen. Er ist etwas verunsichert, als wir meinen, das wird wohl heute nichts mehr. Immerhin ist es bereits 17 Uhr und in drei Stunden ist es dunkel und bis Skárjá sind es 19 km. Er entscheidet spontan, dann würde er jetzt das Guhkesvágge aufwärts gehen. Wir schauen ihm nach und überlegen kurz, ob es wohl richtig war, ihn einfach so ziehen zu lassen? Ist er jetzt einfach nur super cool, oder sehr naiv? Aber er hatte die letzte kalte Nacht auch gut im Zelt überstanden und wird hoffentlich zurechtkommen.

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                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00212-1.jpg Ansichten: 98 Größe: 718,7 KB ID: 3191492
                                          Guhkesvágge talaufwärts

                                          Wir wenden uns nun der Zeltplatzsuche zu. An der Brücke würde es notfalls gehen, hinter einem Bretterstapel, schön ist das aber nicht. Nach einigem Suchen finden wir ein kleines Stück südlich einen schön gelegenen Platz mit einer fantastischen Aussicht in fast alle Richtungen. Der Platz ist zwar etwas buckelig, aber mit gutem Windschutz und vielen Steinen für die Heringe. Schnell bauen wir das Zelt auf, räumen ein und ziehen uns um.

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00213-1.jpg Ansichten: 133 Größe: 645,7 KB ID: 3191493
                                          links angeschnitten der Vuojnestjåhkkå, weiß verschneit über dem Vuojnesjiegŋa der Spijkka, der breite Rücken vom Spijkkakammen mit seinem markaten “Loch” in der Flanke und ganz rechts der Buchtkammen (Buchttoppen gerade nicht mehr sichtbar).
                                          Edit: ganz rechts Nordtoppen und davor etwas tiefer der Buchtkammen, Buchtoppen nicht sichtbar


                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00215-1.jpg Ansichten: 98 Größe: 760,2 KB ID: 3191494
                                          Ähpármassiv

                                          Ich bin kaputt und mir ist eiskalt, es war ein langer Tag. Auch im Schlafsack wird es nicht wirklich besser. Mein Mann beginnt gleich mit dem Kochen, und nach dem Essen geht es mir wieder besser. Heute gibt es Pasta Bolognese von Blå Band, lecker, noch einen Kaffee, trotz der späten Stunde, und die Snickers aus dem Tagesproviant.

                                          Jetzt bin ich wieder warm und gehe nochmal zur Brücke, um ein paar Fotos zu machen. Es ist eigentlich schon zu dunkel dafür und die Aufnahmen werden nicht mehr ganz scharf. Danach schnell die Hände etwas aufwärmen und dann Tagebuch schreiben. Währenddessen fängt es wieder einmal an zu regnen. Nun ist es schon 21 Uhr durch und fast dunkel. Bald liegen wir in den Schlafsäcken und schlafen.

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00219-1-2.jpg Ansichten: 98 Größe: 722,0 KB ID: 3191495
                                          Guhkesvákkjåhkå, Vuojnestjåhkkå in den Wolken, Spijkkakammen, Buchtkammen und Nordtoppen, in der Talmitte der Sarekvárásj

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00221-1-2.jpg Ansichten: 99 Größe: 671,0 KB ID: 3191496
                                          Brücke mit dem Ähpármassiv

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC00232-1-2.jpg Ansichten: 98 Größe: 673,7 KB ID: 3191497
                                          Blick nach Süden über den Liehtjitjávrre, Richtung Rinim
                                          Angehängte Dateien
                                          Zuletzt geändert von andrea2; 08.04.2023, 15:38.

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