• Mortias
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    [SE] Einmal um den Akkajaure (naja, fast)

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.8163753
    Längengrad 17.0871735
    Es folgt nun ein weiterer Lappland-Reisebericht von, nun ja, von mir halt. 😉 Wer meine Berichte kennt, weiß, dass ich immer meine Zeit brauche, um da ein bisschen in die Puschen zu kommen. Und diesmal hat es sogar noch ein bisschen länger als üblich gedauert bis ich meine Schreibfaulheit überwinden konnte. Aber nachdem ich nun bereits so viele andere schöne Berichte vom letzten Sommer gelesen habe, ist es nun an der Zeit meinen eigenen Senf dazuzugeben. Also viel Spaß beim Lesen.

    Zuletzt geändert von Mortias; 23.03.2022, 22:12.

  • Mortias
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    #2
    Vorwort
    ​​Nachdem ich ja letztes Jahr dank Corona zu einer Plan B Tour gezwungen wurde, wollte ich nun endlich meine eigentliche Plan A Tour nachholen. Sprich eine zweiwöchige Wanderung von Kilpisjärvi nach Riksgränsen, allerdings größtenteils nicht auf dem Nordkalottleden sondern querfeldein an der Grenze entlang. Ich würde es auch als eine Art privaten Gränsleden bezeichnen.

    Das angenehme bei der Route war, dass ich sie ja bereits im Vorjahr vollständig durchgeplant hatte und jetzt somit wenig Vorbereitung haben würde. Nur hat dann Corona doch wieder ein bisschen den Spielverderber gespielt. Aufgrund von Unklarheiten zur Anreise sowie offenen Fragen zur Grenzüberquerung von Schweden nach Norwegen (das wäre bei der Tour einige Male vorgekommen), entschied ich mich dann doch erneut zu einer weiteren Plan B Tour. Vermutlich wäre das mit der Plan A Tour schon soweit gegangen, nur hatte ich einfach kein gutes Bauchgefühl dabei. Und eine Tour mit schlechtem Bauchgefühl zu unternehmen halte ich nicht für eine besonders gute Idee.

    Nach einer kurzen Inspektion früherer Touren (hierbei lud ich einfach die Pfad-Dateien bei Google Earth hoch) stellte ich fest, dass ich die Gegend rund um den Akkajaure bisher noch kaum bewandert hatte. Gerade der südliche Teil war noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt bei mir. Somit stand also mein diesjähriges Reiseziel fest und zwar eben einmal den Akkajaure zu umrunden. Die genaue ROUTE DIE ICH GEWANDERT BIN habe ich mir dann auch ziemlich zurecht gelegt. Konnte also losgehen. 😎

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      #3
      Tag 1 (03.08.)
      Wie schon letztes Jahr, so ging es auch dieses Mal wieder mit dem Flieger von München nach Stockholm um dann, nach einem mehrstündigen Aufenthalt, mit dem Nachtzug nach Norden weiterzufahren. Mittlerweile habe ich diese Reisevariante zwar schon oft genutzt, aber es macht mir auch immer wieder aufs Neue Spaß erst ein bisschen durch Stockholm zu laufen um mich anschließend in den Nachtzug nach Norden zu setzen. Der Unterschied war nur, dass ich dieses Mal den Zug um 17 Uhr erwischt hatte. Das hieß also, dass ich noch ein wenig die Landschaft im Süden Schwedens genießen konnte, bevor ich mich schlafen legte. Dafür hätte ich dann am nächsten Morgen im Norden nicht mehr so viel Zeit übrig. Also ziemlich umgekehrt zu sonst meistens.


      Nachtzug nach Norden

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        #4
        Tag 2 (04.08.)
        Gegen 8 Uhr morgens erreichte der Zug dann Gällivare. Eigentlich schade, ich mag es ja immer noch bisschen länger mit dem Zug durch die Wälder des Nordens zu fahren und dabei ausm Fenster zu gucken und auch die vielen Seen zu bestaunen. Aber diesmal war es halt leider nicht drin. Eine halbe Stunde später ging dann auch bereits der Bus nach Ritsem ab. Die Sonne schien und ich blickte voller Optimismus dem was kommen sollte entgegen.


        Bus nach Ritsem

        Je mehr der Bus sich dann aber dem Fjäll näherte, desto bewölkter wurde es. Am Ausstieg in Suorva empfing mich dann ein bewölkter Himmel mit ungemütlich kalten und windigen Witterungen. Bisschen unschön, aber ließ sich halt leider nicht ändern. Hauptsache es ging nun endlich los. Denn Lust hatte ich allemale. Ich setzte also den Rucksack auf und begab mich nun, gegen 11.45 Uhr auf geplante Akkajaure Umrundung


        Zwischenstopp in Vietas


        Hier sah es noch recht freundlich aus


        Start der Tour in Suorva

        Das Anfangsstück über den Suorva-Staudamm war jetzt erstmal etwas unspektakulär. Halt eben Staudamm-Idylle mit nicht ganz unberührter Natur. 😄 Und übern Akkajaure pfiff mir ein strammer Wind entgegen. Aber nach einer knappen Stunde konnte ich den Damm und die Schotterstraße hinter mir lassen und schwenkte in nordwestliche Richtung und machte mich an den Aufstieg zum Sliehkkojavrre.


        Sonderlich viel Wasser floss leider nicht durch


        Erster Blick auf den Akkajaure


        Staumauer. Im Hintergrund ist aber bereits der Aufstieg Sliehkkojavrre zu erkennen.


        Jetzt noch kurz an der Schotterstraße laufen und dann ging's endlich richtig los.

        Dieser ging überraschend gut vonstatten. Den Wald ließ ich ziemlich schnell hinter mir und konnte mich nun an dem tollen Ausblick über den Akkajaure und die Umgebung des Staudamms erfreuen. Schon ein toller Anblick, trotz des offenkundigen menschlichen Eingriffs in die Natur. (Jaja, jetzt könnte ich hier wieder diese alte Debatte starten von den Vorteilen der Wasserkraft als regenerativer Energiequelle gegenüber den irreversiblen Schäden die es an der Natur anrichtet. Ehrlich gesagt bin ich bei dem Thema auch immer etwas hin-und hergerissen und weiß nicht genau welchen Standpunkt ich vertreten soll).


        Erste Moltebeeren. Eigentlich noch ungewöhnlich früh um diese Jahreszeit


        Hier musste ich jetzt hoch.


        Blick zurück auf den Suorva Staudamm

        Am Sliehkkojavrre empfing mich dann aber erstmal ein ziemlich zünftiger Wind (vorhin be4im Aufstieg war es noch angenehm windgeschützt). Richtig ungemütlich war es und selbst für meine Mittagspause ist es mir nicht gelungen ein wirklich windgeschütztes Plätzchen hinter all den vielen Felsen hier zu finden. Aber egal, ich freute mich trotzdem darüber wieder im Fjäll zu sein und das auch noch in einer mir bisher unbekannten Gegend.


        Sliehkkojavrre

        Weiter ging es nun am Hang entlang dem Nuortap Atjek entgegen. Die Landschaft wurde nun zunehmend steiniger und in einiger Entfernung gingen auch kleine Schauer nieder. Am See angekommen empfing mich dann eine karge graue Steinlandschaft. Brrrr, richtig ungemütlich war das. Aber auch nicht ganz unerwartet, da ich aus früheren Berichten ja schon ahnte, dass mich hier nicht gerade ausgedehnte saftige Wiesen erwarten würden. Trotzdem verursachte das ein leichtes Motivationsloch bei mir.


        Blick zurück zum Sliehkkojavrre


        Regenschauer überm Akkajaure


        Nuortap Atjek und Oarjep Atjek

        Ich lief jetzt noch relativ lustlos bis zum Südufer des Oarjep Atjek und suchte mir dort einen geeigneten Zeltplatz. Dies war bei dem steinigen und unebenen Boden auch gar nicht so einfach. Gegen 19 Uhr hatte ich es dann endlich geschafft und meine erste Etappe vollendet. Und das sogar ganz nach Plan. Wie gewohnt schmerzten die Schultern, der Rücken, das Becken und die Füße. Aber ansonsten fühlte ich mich soweit eigentlich ganz gut. Solche „Startschwierigkeiten“ bei so einer Tour sind mir ja nicht ganz fremd. 😉


        Erste Rentiersichtung


        Steinige Uferlandschaft


        Erster Zeltplatz auf dieser Tour

        Nur die äußeren Witterungen fand ich etwas ungewöhnlich. Mittlerweile waren es maximal 2-3 °C und ein eisiger Wind pfiff mir um die Ohren. Ein bisschen hatte ich den Eindruck, als ob ich einfach meine Tour von letztem Jahr nahtlos fortgesetzt hätte, wo ich die meiste Zeit nämlich genau so ein ungemütliches Wetter hatte. Nur mit dem klitzekleinen Unterschied, dass es damals Mitte September und nicht Anfang August war. 😅


        Abendessen in der Apsis. Schon praktisch sowas.


        Trotz des bissigen Wetters war ich froh unterwegs zu sein und freute mich auf die Tour.

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        • Mortias
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          • 10.06.2004
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          #5
          Tag 3 (05.08.)
          Das Herbstwetter hatte sich leider noch nicht verzogen. Lediglich ein paar Sonneneinlagen wurden mir spendiert, aber das war ja besser als nichts. Und am Horizont lächelte bereits ein Teil das Ahkka Massivs und weckte die Vorfreude in mir, da ich dies Massiv noch ein paar weitere Male auf meiner Tour würde erblicken dürfen. Gegen 10.45 Uhr (was für meine Verhältnisse früh ist) hatte ich dann alles zusammengepackt und brach frohgemut auf.


          Morgendlicher Blick aufs Ahkka Massiv


          Auf gehts

          Meine Route führte mich nun bergauf zum Pass zwischen dem Tjårok und dem Tjievratjåhkkå. Es war, wie erwartet, sehr steinig, ging aber noch von Anstrengung. Ich denke mal die Frische und Motivation des Aufbruchs wirkten hier noch nach. 😎 Und weiter oben, auf ca. 1100 Metern war es dann auch wieder deutlich angenehmer und teilweise sogar grasbewachsen. Ich blickte hier auf eine graue steinige, von kleinen Seen durchsetzte, Ebene herab und war nur froh jetzt nicht dort unten entlanglaufen zu müssen.


          Namenloser See auf 1074 m


          Steinige Aussichten


          Beim Anstieg zu Punkt 1274

          Dann endlich, gegen kurz vor 1, erreichte ich den Punkt 1274. Ich stellte den Rucksack ab und war euphorisiert von dem Anblick der sich mir bot. Südlich von mir lag der überaus beeindruckende Hauptkamm des Sareks mit seinen schroffen Hängen und zahlreichen Gletschern. Und davor eine weite Ebene mit vielen Bächen und Seen die am Ende, im Westen, vom Ahkka Massiv umfasst wurde. Wow, wie geil war das denn bitte. 🤩 Ich rechnete zwar im Voraus bereits mit einem ordentlichen Ausblick, aber jetzt hier zu stehen und diese spektakuläre karge Hochgebirgslandschaft zu erblicken war wirklich ergreifend. Kaum zu glauben, dass ich bei meinen vielen Touren hier noch nicht vorbeigekommen bin. Umso glücklicher war ich darüber es jetzt endlich getan zu haben.


          Geschafft, oben


          Panoramarundblick auf die Gassalahko Hochebene, das Ahkka Massiv sowie den Hauptkamm das Sareks


          Sarektjåhkkå


          Ahkka Massiv


          Blick zum Ähpar Massiv


          Wirklich ein geiler Ausblick hier oben

          Gute 30 Minuten verweilte ich hier oben, genoss die Landschaft und schoss haufenweise Fotos, bis ich mich dann an den Abstieg über den Tjievrra-Höhenrücken machte. Ein wenig graute mir ja vor der Gassalahko Hochebene die nun folgen würde. Wie steinig würde es dort wohl werden? Ich rechnete mich einem beschwerlichen Vorankommen, schließlich habe ich bereits in etlichen Berichten darüber gelesen. Und ich war ja nicht blind und sah was da vor mir lag. An einem kleinen Bach gönnte ich mir aber erstmal meine wohlverdiente Mittagspause und döste sogar ein wenig in der Sonne (die sich kurzzeitig zeigte). Mittlerweile war es auch längst nicht mehr so kalt wie heute Morgen.


          Beim Abstieg. Permanent wurde ich dabei von diesem tollen Fernblick begleitet. Herrlich.


          Überm Akkajaure ging mal wieder ein Schauer nieder.


          Mittagspause. Noch war es trocken

          Als ich dann weiterging, begann es leicht zu regnen, während ich nun in die Gassalahko Hochebene hinabstieg. Na super, Regen und Geröll. Das könnte ja ein Spaß werden. Und der wurde es in der Tat. 🙄 Wie erwartet lagen die Steine und Felsen dicht an dicht beieinander. Allerdings gab es glücklicherweise immer noch Flächen die von Gras bewachsen waren. Somit war es nicht ein einziges zusammenhängendes Geröllfeld, sondern eine immer noch halbwegs erträgliche Mischung. Und der Regen ließ auch bald wieder nach und die Wolken machte der Sonne Platz. Und auf einmal lief ich in kurzer Hose und T-Shirt weiter. Tja schon lustig wenn ich bedenke wie ungemütlich es eben erst noch war.


          Gassalahko Hochebene im Regen


          Die Sonne kam wieder raus.


          Wollgras


          Blick zurück

          Zäh und schwierig war das Vorankommen hier aber trotzdem. Als ich eine Renvaktarstuga an einem größeren See erblickte konsultierte ich dann mal meine Karte. Eigentlich hatte ich ja das Ziel bis zum Vardojavrre zu laufen um von dort dann am nächsten Tag, bei gutem Wetter, die Option einer Besteigung des Ahkka zu haben. Aber der See war doch noch ziemlich weit entfernt und meine Motivation zugegeben nicht mehr die allerhöchste. Das Vorankommen in dieser Landschaft ist halt leider nicht das leichtete. Ich beschloss daher noch ein wenig weiter zu laufen und stellte dann am Ufer des See 900 um 19 Uhr mein Zelt auf. Bei guten Bedingungen hätte ich von hier dann immer noch die Möglichkeit morgen zum Vardojavrre weiterzulaufen und die Ahkka-Besteigung in Angriff zu nehmen.


          Renvaktarstuga


          Ahkka endlich mal wolkenfrei


          Hier war es jetzt auch nicht mehr so steinig wie vorhin.

          Jetzt wollte ich aber erstmal das schöne Wetter ausnutzen und ne Runde Baden und meine Wäsche waschen. Ich muss sagen es tat richtig gut und ich habe wirklich gemerkt, wie sehr ich es bei meiner letzten Tour doch vermisst habe mich in einem klaren kühlen Fjällsee zu erfrischen und mich danach wieder richtig munter zu fühlen. Das gehört für mich zum Outdoorleben einfach dazu.


          Wie schön wenn man nach dem Baden anschließend noch die Wäsche in der Sonne trocknen kann.


          Klar erkennbarer Neuschnee auf dem Suottasjtjåhkkå. Solch ein Kälteeinbruch Anfang August ist zwar nicht komplett ungewöhnlich für Lappland, aber zum Glück doch eher selten.

          Und anschließend musste ich mich auch nicht ins Zelt verkrümeln, sondern konnte noch draußen zu sitzen und das Abendbrot verzehren (OK, die Mücken haben tierisch genervt, aber das ist eine andere Geschichte 😄). Jetzt wurde mir auch wieder klar, wie cool es doch ist Anfang August noch so viel Tageslicht zu haben. Eben genau das hat mich bei den Touren im September immer etwas gestört, dass ich abends nicht mehr so endlos viel Zeit draußen hatte und damit schon viel früher im Zelt war.


          Immer eine Freude das Abendbrot außerhalb des Zeltes einnehmen zu können.


          Aber jetzt hatte ich zum Glück diese ausreichende Menge an Zeit und konnte gegen 22.15 Uhr sogar noch einen wunderbaren Sonnenuntergang beobachten. Langsam verschwand die Sonne nördlich vom Ahkka Massiv hinterm Horizont und tauchte die umliegende Wolkendecke nochmal in ein herrliches orangenes Licht. Wirklich ein fantastischer Anblick und ein toller Abschluss des doch sehr abwechslungsreichen und von unterschiedlichen Emotionen geprägten Tages. Jetzt war ich einfach nur zufrieden und glücklich.


          Sonnenuntergang beim Ahkka Massiv


          Abendsonne


          An dem Anblick konnte ich mich wirklich kaum satt sehen.


          Abenddämmerung mit Sarek-Panorama

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          • Blahake

            Vorstand
            Fuchs
            • 18.06.2014
            • 1591
            • Privat


            #6
            Ui fein! Ein neuer Mortias-Bericht! Und wieder mal mit einer superinteressanten Route! Zum Teil überschneidet sie sich mit meiner letzten, da kann man so schön vergleichen ! Aber noch neugieriger bin ich auf die Ecken, die ich noch nicht kenne. Und natürlich auf die, vor denen ich mal wieder gekniffen habe, wie dem Nijakvágge! Und hierbei:

            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
            ...Ich blickte hier auf eine graue steinige, von kleinen Seen durchsetzte, Ebene herab und war nur froh jetzt nicht dort unten entlanglaufen zu müssen.
            ... kann ich Dich nur bestätigen. Ich bin da unten lang und das war keine gute Idee!
            Freue mich, bei Dir mitzureisen und auf den Kisuris zu steigen!

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            • StefanBoe
              Erfahren
              • 14.12.2020
              • 422
              • Privat


              #7
              Tolle Panoramen - Hammer Fotos.

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              • Fjellfex
                Fuchs
                • 02.09.2016
                • 1511
                • Privat


                #8
                YES!
                Habe mich schon gefragt, ob das vor deinem nächsten Urlaub noch was wird mit einem Bericht, und dann haust du gleich 3 Tourentage auf einmal raus...
                Die Route ist wie stets bei dir sehr kreativ... da gibt es ein paar Ecken, auf die ich mich dann besonders freue...

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                • Mortias
                  Fuchs
                  • 10.06.2004
                  • 1232
                  • Privat


                  #9
                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                  Ui fein! Ein neuer Mortias-Bericht! Und wieder mal mit einer superinteressanten Route! Zum Teil überschneidet sie sich mit meiner letzten, da kann man so schön vergleichen ! Aber noch neugieriger bin ich auf die Ecken, die ich noch nicht kenne. Und natürlich auf die, vor denen ich mal wieder gekniffen habe, wie dem Nijakvágge! Und hierbei:



                  ... kann ich Dich nur bestätigen. Ich bin da unten lang und das war keine gute Idee!
                  Freue mich, bei Dir mitzureisen und auf den Kisuris zu steigen!
                  Ohh vielen Dank Anne, das freut mich natürlich dass Du mitliest. Aber nicht vergessen trotzdem auch an Deinem eigenen Bericht weiterzuschreiben. Und ja, das mit dem Nijakvágge und dem Kisuris habe ich ja quasi durch meine Route bereits vorweg-gespoilert. Jetzt ist die Spannung natürlich komplett weg so dass es sich eigentlich gar nicht lohnt den Bericht noch weiterzulesen.

                  Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                  Tolle Panoramen - Hammer Fotos.
                  Vielen Dank, das höre ich doch gerne.

                  Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                  YES!
                  Habe mich schon gefragt, ob das vor deinem nächsten Urlaub noch was wird mit einem Bericht, und dann haust du gleich 3 Tourentage auf einmal raus...
                  Die Route ist wie stets bei dir sehr kreativ... da gibt es ein paar Ecken, auf die ich mich dann besonders freue...
                  Naja, wenn ich mich schon so lange nicht gerührt habe (ich schäme mich ja fast schon ein wenig ), dann sollte ich doch wenigstens dann jetzt ein paar mehr Tourentage raushauen. Und dann hoffe ich mal, dass ich Deine Vorfreude auf die paar Ecken nicht enttäuschen werde.

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                  • evernorth
                    Fuchs
                    • 22.08.2010
                    • 1835
                    • Privat


                    #10
                    Das fängt ja schon mal richtig gut an. ☝️😎 Da bin ich doch sehr gespannt, was dir während deiner Akkajaure - Umrundung noch alles vor deine Augen gekommen ist. Richtig flotter Beginn und sehr schöne Fotos. 😉
                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                    • Mortias
                      Fuchs
                      • 10.06.2004
                      • 1232
                      • Privat


                      #11
                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                      Das fängt ja schon mal richtig gut an. ☝️😎 Da bin ich doch sehr gespannt, was dir während deiner Akkajaure - Umrundung noch alles vor deine Augen gekommen ist. Richtig flotter Beginn und sehr schöne Fotos. 😉
                      Vielen Dank. Dann hoffe ich mal, dass das was für vor die Augen gekommen ist, Deine Erwartungen erfüllt.

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                      • Mortias
                        Fuchs
                        • 10.06.2004
                        • 1232
                        • Privat


                        #12
                        Tag 4 (06.08.)
                        Als mich heute Morgen ein recht bedeckter Himmel mit windigen Bedingungen begrüßte, stand für mich schnell fest, dass aus der Ahkka Besteigung nichts werden würde. Das wäre wirklich nur bei Top-Wetter eine Option gewesen. Zwar würde es wohl halbwegs gut möglich sein den 1916 m hohen Nebengipfel von Stortoppen zu erreichen, aber bei starkem Wind wäre auch das nicht ohne Risiko. Und falls dann die Wolken die Aussicht stören hätte ich auch nicht viel bei gewonnen. Ich glaube im Grunde wusste ich schon vorher, dass ich es nicht angehen würde. Es hätte schon einen ziemlichen Umweg bedeutet zu dem ich mich einfach nicht überwinden konnte. Trotzdem war es irgendwie schade. Ich entschloss mich also die kurze Strecke direkt Richtung Nijakvagge zu laufen. Dies bedeutete in meiner Routenplanung auch, dass ich einen Tag extra bekommen würde. Eventuell würde daher eine Besteigung des Gisuris später noch eine Option werden. Mal sehen. Heute würde ich auf jedenfalls erstmal den Sarek betreten, auch wenn es nur ein kurzes Intermezzo werden würde.


                        Wechselhaftes Wetter

                        Ich hielt mich nun am Osthang des Vardotjåhkkås. Hier war es nicht ganz so steinig. Und während ich mich langsam dem Nijak näherte, kam dann auch die Sonne raus. Da konnte ich es kaum erwarten endlich den Sarek zu betreten und das (namenlose) Hochtal beim Nijak hinauf zu laufen (komischerweise hat nur das westliche Nijakvagge einen Namen). Aus früheren Forumsdiskussionen wusste ich, dass es beim Aufstieg zur Passhöhe ein Schneefeld zu überwinden galt, was mitunter etwas steil und rutschig werden könnte. Grödel oder Steigeisen wären dafür sicherlich empfehlenswert. Die hatte ich aus Gewichtsgründen aber nicht mit. Ich war einfach mal auf die Challenge gespannt. Entweder es würde klappen oder ich würde halt um den Nijak herumlaufen. Zeit genug hatte ich alle Mal.


                        Nijak im Blick


                        Gassalahko mit Blick nach Osten


                        Teilweise war es angenehm grün hier


                        Dort sollte es demnächst hochgehen.

                        Aber erstmal galt es den Suottasjjåhkå zu furten (der als Gletscherfluss etwas anspruchsvoller war als aufm ersten Blick gedacht). Am anderen Ufer gönnte ich mir dann erstmal eine gemütliche und ausgiebige Mittagspause. Echt herrlich. Und auch wenn ich die Parkgrenze bereits einige Kilometer weiter nördlicher überschritten habe, so hatte ich nun das Gefühl endlich den Sarek betreten zu haben. Und nun hatte ich einen spaßigen Aufstieg vor mir. Frisch ausgeruht und gestärkt machte ich mich gleich ans Werk. Eine schöne ehrliche Anstrengung war das. Weniger schön fand ich nur die zunehmend aufziehenden Regenwolken die weiter im Nord-Westen auch bereits einige Schauer brachten. Wäre schon schön, wenn es hier trocken bliebe. 😉


                        Suottasjjåhkå


                        Blick zum Gisuris


                        Gemütliche Mittagspause


                        Regenwolken im Nord-Westen


                        Blick zurück

                        Nach ca. 50 Minuten stand ich dann am Ufer des Nijakriehpejavrasj, der diesen kleinen malerischen Talkessel ausfülle, welcher westlich durch die beeindruckende Steilwand des Nijaks umfasst wurde. Und hinter mir blick ich nochmal auf das Ahkka Massiv. Doch, die Gegend hier gefiel mir echt gut. Und auch der Anblick zu dem Schneefeld sah recht vielversprechend aus. Da packte mich gleich die Lust weiterzulaufen. Endlich konnte ich mir der Herausforderung stellen über die ich mir schon vor der Tour so einige Gedanken gemacht habe.


                        Nijak


                        Der Talkessel und im Hintergrund der Pass


                        Blick zurück zum Ahkka

                        Kurze Zeit später stand ich dann auch direkt davor und habe es als machbar bewertet. Es war zwar etwas steil, aber zum Glück noch nicht kritisch. Und der Schnee war von der Konsistenz auch noch OK. Bei Eis wäre es wohl nicht gegangen, aber so war es gut machbar. Nach den ersten paar Schritten entschied ich mich aber dazu lieber über den Geröllhang rechts davon aufzusteigen. Das ging einfach schneller. Nur das letzte Stück musste ich noch einmal kurz übern Schnee laufen und dann war es auch schon geschafft. Herrlich, das fühlte sich echt gut an.


                        Nijakriehpejavrasj


                        Das war das einzige Stück wo ich kurz übern Schnee musste.


                        Jo war in der Summe sogar leichter als gedacht. 😎

                        Nun war ich also auf der Passhöhe (auf 1244 m) wo ein kleiner See durch Altschnee gespeist wurde. Zu rechten lag der Nijak und zu meiner Linken der Kantberget wo auch einzelne Abschnitte des Nijakjiegnas zu erkennen waren. Eine schicke kahle Hochgebirgslandschaft war das hier. Etwas, was ich bei meiner letzten Tour eigentlich nie zu Gesicht bekommen hatte. Und nun hatte ich mir das Privileg erarbeitet dieses unzugänglich wirkende hochalpine Tal durchschreiten zu dürfen. Ach war das schön.


                        Auf der Passhöhe mit Blick nach Süd-Westen


                        Kantberget


                        Nun ging es bergab.

                        Beim Abstieg kam ich nun auch endlich ins eigentliche Nijakvagge, welches sich als schmales und ziemlich unangenehmes Kerbtal entpuppte. Während der Aufstieg und die Passhöhe noch relativ locker zu bewältigen waren, gestaltete sich der Abstieg nun doch als anstrengend als erwartet. Teilweise konnte ich direkt am Bachufer entlang laufen, aber oftmals war das Ufer nicht zugänglich. So musste ich ein Stück den Hang hochsteigen, wo dann wiederrum loses Geröll eine hohe Aufmerksamkeit erforderlich machte um nicht wegzurutschen. Spaß hat mir dieser Abschnitt definitiv nicht bereitet und allzu schnell möchte ich ihn auch nicht widerholen.



                        Nijakvagge


                        Eine eklige Gerölllandschaft war das hier.


                        Blick zurück

                        Somit war ich heilfroh, als sich das Tal nach einer knappen Stunde endlich öffnete und ich auf einen offenen grasbewachsenen Hang hinaustrat. Unter mir lag nun das Nordende des Ruothesvagges, wo gerade die Sonne hinter den Wolken hervorlugte und für eine zauberhafte Lichtstimmung sorgte. Welch ein Sarek Feeling. 😀


                        Ruohtesvagge und Gisuris


                        Was war ich doch froh endlich aus diesem blöden Kerbtal rausgekommen zu sein. 😅

                        Da es mittlerweile schon nach halb 7 war, hätte ich eigentlich unheimlich gerne auf diesem Hang mein Zelt aufgeschlagen und den Sonnenuntergang vor dieser malerischen Kulisse genossen. Aber leider gab es keine ausreichend ebenen Flächen und teilweise war der Bach auch schwer erreichbar (Steilufer halt). Also blieb mir kaum was andere übrig, als noch komplett abzusteigen und in der Talsohle mein Zelt aufzuschlagen. Hier hatte ich immerhin einen schönen Blick aus dem Tal heraus und (auch mal wieder) zum Ahkka. Ja dieses schicke Gebirgsmassiv würde mich bei meiner Tour noch ein wenig länger begleiten.


                        Beim Abstieg ins Ruohtesvagge


                        So fertig für heute. Und es ist zum Glück trocken geblieben.


                        Ruohtesvagge

                        Abends blieb es zwar sonnig, aber der Wind zwang mich doch weitestgehend im Zelt zu bleiben und dort mein Abendbrot einzunehmen. Trotzdem war ich wirklich happy. Erneut konnte ich mein Tagesziel erreichen und bin dabei noch durch eine so tolle Hochgebirgslandschaft gelaufen. Außerdem freute ich mich immer noch darüber, dass ich die potentiell schwierige Aufstiegsstelle zum Pass so problemlos geschafft habe. Und auf die morgige Etappe hatte ich auch schon Bock. Doch so konnte es gerne weitergehen.


                        Trotz Sonnenschein mal wieder Abendbrot im Zelt.


                        Abenddämmerung um 20 vor 10

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                        • Highbeat
                          Erfahren
                          • 04.10.2020
                          • 270
                          • Privat


                          #13
                          Was für ein Genuss für mich, deinen Bericht zu lesen, Mortias 😀 In umgekehrter Richtung - eine neue Perspektive. Dein Aufstieg von Suorva war deutlich eleganter als unser Abstieg. Von oben sah deine Variante auch deutlich besser aus, wir aber dachten, dass irgendwo ein unüberwindlicher Zaun oder ähnliches warten würde. Warum der Grundsten nicht diesen Weg beschreibt, ist mir ein Rätsel.
                          Aber besonders mitfühlen konnte ich bei der Beschreibung der Nijak-Passhöhe, die mir auch so sehr gefallen hat. Mir hat das Nijakvagge aufwärts ja Spaß gemacht, weil wir davor so lange leichte Wiesenpfade gelaufen sind und ich mich auf die Herausforderung gefreut hatte. Was für ein toller Tag, den du da erlebt hast 😍 Ich warte gespannt, bis du weiter schreibst 😊

                          Viele Grüße von Highbeat

                          Kommentar


                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1232
                            • Privat


                            #14
                            Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                            Was für ein Genuss für mich, deinen Bericht zu lesen, Mortias 😀 In umgekehrter Richtung - eine neue Perspektive. Dein Aufstieg von Suorva war deutlich eleganter als unser Abstieg. Von oben sah deine Variante auch deutlich besser aus, wir aber dachten, dass irgendwo ein unüberwindlicher Zaun oder ähnliches warten würde. Warum der Grundsten nicht diesen Weg beschreibt, ist mir ein Rätsel.
                            Aber besonders mitfühlen konnte ich bei der Beschreibung der Nijak-Passhöhe, die mir auch so sehr gefallen hat. Mir hat das Nijakvagge aufwärts ja Spaß gemacht, weil wir davor so lange leichte Wiesenpfade gelaufen sind und ich mich auf die Herausforderung gefreut hatte. Was für ein toller Tag, den du da erlebt hast 😍 Ich warte gespannt, bis du weiter schreibst 😊

                            Viele Grüße von Highbeat
                            Vielen Dank Highbeat. Ja ich finde das mit den unterschiedlichen Perspektiven ähnlich gelaufener Routen auch immer sehr spannend. Weil oftmals springen einem dabei noch gewisse Details ins Auge die man vorher selbst übersehen hat. Und dass eine Aufstiegsroute meistens leichter zu wählen ist als ein Abstieg, habe ich auch schon oft erlebt.

                            Aber keine Ahnung, warum der Grundsten diese Route nicht beschreibt. Ich selbst nutze den ehrlich gesagt auch nicht. Hatte mal mit dem Gedanken gespielt, aber irgendwie gehört für mich der Reiz des Unbekannten auch ein bisschen zu so einer Tour dazu. Sprich mir nur anhand der Karte eine Route rauszusuchen und dann eben in natura zu erleben wie die Bedingungen wirklich sind. Ok, fairerweise nutze ich natürlich auch viele Reiseberichte zur Vorbereitung, nur habe ich diese ja unterwegs nicht mit dabei.

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                            • Blahake

                              Vorstand
                              Fuchs
                              • 18.06.2014
                              • 1591
                              • Privat


                              #15
                              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                              Was war ich doch froh endlich aus diesem blöden Kerbtal rausgekommen zu sein.
                              Das tröstet mich sehr darüber hinweg, dass ich mich von der anderen Seite erst gar nicht hineingetraut habe! 😅

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                              • Mortias
                                Fuchs
                                • 10.06.2004
                                • 1232
                                • Privat


                                #16
                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen

                                Das tröstet mich sehr darüber hinweg, dass ich mich von der anderen Seite erst gar nicht hineingetraut habe! 😅
                                Hmmm, verständlich. Andererseits hast Du landschaftlich dadurch schon etwas verpasst....

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                                • Mortias
                                  Fuchs
                                  • 10.06.2004
                                  • 1232
                                  • Privat


                                  #17
                                  Tag 5 (07.08.)
                                  Zwar war es morgens recht sonnig, aber leider auch ziemlich windig und somit wie gestern Abend etwas ungemütlich. Aber ich wollt mich wirklich nicht beschweren, wenn ich so an die Bedingungen vom Vorjahr zurückdenke. 😉 Mein nächstes Ziel war nun der Pass zwischen Punkt 1504 und dem Ruohtesjåhkkå. Hierzu gab es anfangs erstmal nen kleinen Hang zu besteigen, bis ich dann in einem kleinen Hochtal drin war und auf das Ruohtesvagge hinab blickte. Doch das war schon ein einer feiner Anblick muss ich sagen.


                                  Leicht bewölkte Bedingungen beim Aufbruch


                                  Hier ging's nun hoch.


                                  Panoramablick übers Ruohtesvagge


                                  Wasser gab es auch zur Erfrischung.


                                  Ja da kam Freude auf. 😎

                                  Das Hochtal selbst hat mir auch ausnehmend gut gefallen. Der Boden war wunderbar festes ebenes Erdreich, die Sonne schien und die Landschaft war einfach nur schick. So liebe ich das. Nach einem weiteren Aufstieg stand ich dann auf der Passhöhe auf ca. 1300 Metern. Hier lief ich nun wieder durch eine hochalpine, von großen Schneefeldern verzierte, Steinlandschaft. Der Unterschied zu gestern war nur, dass es kein eng eingeschnittenes Tal war, sondern eher eine Hochebene, von sanften Berghängen umfasst, die nach Westen hin relativ flach abfielen, wo weiter hinten dann auch schon die Höhenzüge des Padjelanta lagen. Genial.


                                  Blick zur nächsten Passhöhe


                                  Wirklich ein schickes Hochtal. Kann ich echt weiterempfehlen.


                                  Auf der Passhöhe mit Blick nach Westen


                                  Blick zurück


                                  Blick zum Alep Ruohtesjigna

                                  Euphorisiert durch den tollen Ausblick folgte ich nun dem Bachlauf in nordwestlicher Richtung bergab. Ein bisschen Geröll lag hier schon rum, aber in der Summe hat mir dieses relativ offene Hochtal echt gut gefallen. Auf einem kleinen Wiesenstück habe ich dann erstmal meinen Rucksack abgelegt und mir eine ausgiebige Mittagspause gegönnt. Die Sonne schien, es war warm, die Landschaft malerisch und ich lag zudem gut in der Zeit. Sprich ich konnte diese Pause wirklich schön entspannt genießen. Genau das was ich mag, und was ich im Vorjahr häufig vermisst habe.


                                  Beim Abstieg


                                  Ein herrlicher Platz für eine Mittagspause war das hier.


                                  Ja das mag ich: Mittags einfach schön faul in der Sonne zu chillen. 😀

                                  Nach etwa 1 ½ Stunden machte ich mich dann zutiefst erholt ans Weiterwandern. Ich verließ hier nun den Bachlauf um mich ein wenig höher am Hang des Låvdaktjåhkkå zu halten, da es dort weniger steil war. Nach ca. 2 km schwenke ich dann beim Gasska Låvdak nach Nordwesten um. Hier fiel mein Blick nun auf den Ausgang des Guohpervagges wo sich der Låvdakjåhkå mäandert durchs Tal schlängelte, während dahinter die sanften grasbewachsenen Hügel des Padjelanta lagen und sogar ein wenig vom Virihaure zu sehen war. Was soll ich sagen? 🙄 Ich hatte mich im Voraus ja schon auf diesen Abschnitt gefreut, aber als ich jetzt live hier stand war ich einfach nur hin und weg. Das war schlichtweg wunderschön. Aufm Foto mag es vielleicht auch nicht so rüberkommen, aber in dem Moment fühlte ich mich einfach vollkommen glücklich und war so dankbar dafür dieses herrliche Fleckchen Natur erleben zu dürfen. 🤩


                                  Hang des Låvdaktjåhkkå


                                  Blick zum Lanjektjåhkkå


                                  Blick ins untere Guohpervagge


                                  Und weil‘s so schön war nochmal bisschen reingezoomt.

                                  Auch der weitere Weg war echt klasse. Der grasbewachsene Hang hatte hier nur eine sehr moderate Steigung und lieferte mir eine permanente Sicht den Låvdakjåhkå zu meiner linken, der nun herrlich im Gegenlicht der Sonne herrlich glitzerte. Wirklich geil. Leichtes Wandern durch diese saftige grüne Landschaft am Ausgang des Sareks. Das zählte definitiv zu den absoluten Highlights auf dieser Tour.


                                  Perfekte Wanderbedingungen


                                  Jo, hat Spaß gemacht. 😉


                                  Blick nach Süden


                                  Låvdakjåhkå im Gegenlicht

                                  Eigentlich hätte ich auch liebend gerne noch weiter oben am Hang mein Zelt aufgestellt. Einfach weil der Ausblick so schön war und ich dann noch schön lange würde die Abendsonne genießen können. Aber ein bisschen Strecke wollte ich schon noch schaffen. So lief ich noch bis zur Låvdakvarddo Hochebene und stellte dann gegen 18.45 Uhr mein Zelt beim Lijggebuoldajågåsj auf.


                                  An dem Anblick konnte ich mich einfach nicht satt sehen.


                                  Låvdakvarddo


                                  Gute Campingplätze gab es hier zuhauf. Meiner hatte den Vorteil sogar noch halbwegs windgeschützt zu sein.

                                  Hier war zwar der Ausblick nicht mehr so toll vor vorhin noch, aber dafür gab es am Bach eine schöne Stelle zum Baden von der ich natürlich gerne Gebrauch machte. Es war zwar, mal wieder, ziemlich windig und die Sonne teils wieder von Wolken verdeckt, aber es gab auch genug Stellen um gemütlich windgeschützt im weichen Grasboden sitzend mein Abendbrot einnehmen zu können. Allemal besser als es in der Apsis zu machen.


                                  Ach wie schön ist es doch das Essen außerhalb des Zeltes einnehmen zu können.

                                  Anschließend stieg ich noch etwas den Hang hinauf und bewunderte den Sonnenuntergang, der sich mir hier nun preisgab. Da im Westen keine größeren Berge lagen, war es natürlich ein guter Ort für derartige Genüsse. Und auch wenn ich nun schon etliche schöne Sonnenuntergänge in Lappland bewundern dürfte, freut es mich doch stets aufs Neue wieder einen erleben zu dürfen. Denn selbstverständlich ist sowas bei weitem nicht. Oftmals ermöglichen es weder das Wetter noch die Lage. Wenn aber der Tag eh schon so klasse war, dann setzten sie dem Ganzen, so wie jetzt, einfach nochmal eine Krone auf. 😎


                                  Sonnenuntergang gegen halb 10


                                  Gerade in Kombination mit den Wolken war das echt toll von den Farben her.


                                  Ein echter Genuss


                                  Lanjektjåhkkå im Alpenglühen


                                  Letzte Sonnenstrahlen um 22 Uhr

                                  Kommentar


                                  • Mortias
                                    Fuchs
                                    • 10.06.2004
                                    • 1232
                                    • Privat


                                    #18
                                    Tag 6 (08.08.)
                                    Es ist wirklich herrlich von einem blauen Himmel und Sonnenschein begrüßt zu werden. Nur der Wind war, mal wieder, ein wenig nervig. Aber das hat mich grad auch nicht groß gestört. Nur musste ich jetzt überlegen, was zu tun sei. Da ich vor paar Tagen ja auf die Besteigung des Ahkkas verzichtet hatte, hatte ich immer noch einen Reservetag und dafür eigentlich als Plan B noch die Besteigung des Gisuris in petto. Nur hätte ich dafür gestern eigentlich noch ein bisschen weiter laufen müssen um mein Zelt am Sierggajåhkå aufzustellen. Habe ich aber nicht. Somit erschien mir die Besteigung für heute dann eventuell zu zeitaufwendig zu werden. Oder war es eine unterbewusste Faulheit die da aus mir sprach? Jedenfalls entschied ich mich dagegen, so dass ich weiterhin einen Tag extra haben würde, den ich schon irgendwie werde füllen können. Aber wirklich glücklich war ich mit dieser Entscheidung irgendwie nicht. 🙄


                                    Sonniger Morgen

                                    Gegen halb 11 brach ich dann auf und entschloss mich der geplanten Route Richtung Sallohaure zu folgen. Ein wenig demotiviert durchlief ich dann diese hügelige Graslandschaft am Rande des Sareks und erblickte eine halbe Stunde später den Gisuris. Hmmm, so von hier sah der eigentlich recht gut machbar aus. Hmmm, ob nicht doch eine Besteigung Sinn machen würde? Der Gedanke spukte jetzt in meinen Kopf herum, während ich langsam zur Skuollavaldda abstieg.


                                    Auf der Seeoberfläche ist gut zu erkennen wie windig es war.


                                    Skuollavaldda


                                    Gisuris

                                    Wobei mal ganz ehrlich, abgesehen vom Wind war’s Wetter schön und ich hatte ausreichend Zeit. Mehr als ausreichend eigentlich. Da wäre es doch extrem dumm diese Chance nicht zu ergreifen. Ja verdammt, die Entscheidung wurde getroffen. Also doch rauf auf den Berg. Herrlich, das fühlte sich gut an wie mich neue Motivation und Ehrgeiz erfassten. Schnell suchte ich mir am Sierggajåhkå einen geeigneten und halbwegs windgeschützten Zeltplatz und dann packte ich meinen Rucksack mit den wesentlichen Sachen. Viel war es ja nicht und der Rucksack daher erfreulich leicht. Und dann ging es auch schon los. Hochmotiviert stapfte ich den nur recht mild ansteigenden Südhang hinauf und kam dabei natürlich ordentlich ins Schnaufen. Ja das tat gut. 😁


                                    Sierggajåhkå


                                    War gar nicht so leicht einen halbwegs windgeschützten Zeltplatz zu finden.


                                    Der Aufstieg hat begonnen.

                                    Erste Fernblicke boten sich mir und versprachen am Gipfel eine noch herrlichere Fernsicht. Gleichzeitig schoben sich aber auch zunehmend Wolken über den Himmel. Hmmm, wenn das so weiterging, dann könnte die Sonne bald ganz weg sein. Umso mehr ein Grund mich noch etwas zu beeilen. Und während der Wind immer stärker pfiff und die Wolken sich verdichteten wechselte ich dann doch von kurze auf lange Bekleidung. Mittlerweile war es schon etwas ungemütlich geworden. Wie praktisch daher, dass ich ausreichend Klamotten mitgenommen habe.


                                    Immer schön bergauf


                                    Blick nach Süd-Westen


                                    Und nach Süd-Osten

                                    Dafür aber rückte der Gipfel langsam immer näher (auch wenn der Aufstieg natürlich länger und zäher war als es von unten aus aussah). Ein kleines Stück vorm Gipfel wurde noch etwas steiler, ansonsten aber war der Anstieg echt leicht und ging nur über sehr moderates Geröll. Ein Berg der wirklich einfach zu besteigen ist und keine sonderlich hohen Anforderungen hat. Von daher sehr zu empfehlen.


                                    In der Ferne ließ sich ein wenig vom Blåmannsisen erspähen.


                                    Die letzten 300 m zum Gipfel

                                    Und dann, gegen kurz nach halb 3, stand ich endlich oben. Ungemütlich war es allemale und von der Sonne leider auch nichts mehr zu sehen. Aber trotzdem war der Ausblick einfach nur geil. Der Blick auf die Höhenzüge des Sareks im Süd-Osten und gleichzeitig die weite Fernsicht des Padjelantas im Westen waren schon eine höchst formidable Konstellation. Diese Besteigung hat sich definitiv gelohnt. 😎 Ich war wirklich unheimlich dankbar dafür, dass ich mich vorhin, als das Wetter noch so schön war, für die Besteigung entschieden habe und dafür jetzt mit diesem unglaublichen Landschaftsgenuss belohnt wurde. Wäre es bereits unten so bewölkt gewesen wie jetzt, hätte ich es höchstwahrscheinlich gleich gelassen und wäre nur lustlos Richtung Sallohaure weitermarschiert.


                                    Am Gipfel auf 1664 m


                                    Panoramablick nach Süd-Osten (Doppelklick für vergrößerte Ansicht)


                                    Nach Norden


                                    Und nach Westen


                                    Es wehte zwar ein kalter Wind hier oben, aber meine gute Stimmung konnte das nicht abkühlen. 😉


                                    Beeindruckender Gletscher unter mir. Dort ging es auch ziemlich steil runter. Wenn man da runterfällt kann man sich mit Pech schonmal ein bisschen den Fuß verstauchen.


                                    Eine gute halbe Stunde blieb ich hier oben, bis ich mich dann einigermaßen satt gesehen hatte und wieder an den Abstieg machte. So gut es mir hier auch gefallen hat, gemütlich war es wirklich nicht. Und das Wetter machte auch nicht den Eindruck, dass es sich noch bessern würde. Eher im Gegenteil. Und in der Tat, etwa eine Stunde später, als ich grad meine verspätete Mittagspause nachholte, begann der Gipfel in den Wolken zu verschwinden. Da hat sich die Hatz beim Aufstieg also definitiv gelohnt. Bis dann der beinahe schon erwartete Regen runter kam dauerte es auch nicht mehr lange. Was war ich doch froh, dass ich, trotz des sonnigen Wetters beim Aufbruch, auch meine Regensachen mitgenommen hatte. Lustigerweise hatte ich sogar meine Gaskartusche mit dabei, weil ich vorhin noch die Sorge hatte, dass sie sich sonst im Zelt in der Sonne zu stark erhitzen würde und eventuell explodieren könnte. Nun diese Sorge hat sich wohl als etwas unbegründet herausgestellt. 😄


                                    Letzter Blick vom Gipfel bevor es dann wieder runter ging.


                                    Beim Aufstieg sah es noch etwas sonniger aus.


                                    Windgeschützte "Mittagspause" um 16 Uhr.


                                    Vom Gipfel war jetzt nicht mehr viel zu sehen.

                                    Gegen 17:45 Uhr erblickte ich dann wieder mein Zelt. Ach herrlich, das war ein tolles Gefühl bei so ekligem Regenwetter auf ein fertig aufgebautes Zelt zu stoßen wo ich dann sofort reinschlüpfen konnte (ohne erst nach einen geeigneten Zeltplatz suchen und dann das Zelt noch aufbauen zu müssen).


                                    Sumpfwiese kurz vorm Talboden


                                    Blick ins regenverhangene Sierggavagge


                                    Welch ein herrlicher Anblick bei diesem Wetter

                                    Zwar hörte der Regen später wieder auf, so dass ich erneut draußen essen konnte, aber trüb blieb es dennoch. Aber das war mir grad sowieso alles ziemlich egal. Ich war schlichtweg glücklich darüber die Besteigung gemacht und damit der Bequemlichkeit eben nicht nachgegeben zu haben. Die Anstrengung hatte sich definitiv gelohnt und hat mir einige tolle neue Erinnerungen beschert. Und auch im Großen und Ganzen blickte ich jetzt hoch zufrieden auf die schöne (und wenn auch nur kurze) Zeit zurück, die ich im Sarek hatte. Morgen würde es dann endgültig in den Padjelanta gehen. Hoffentlich bei nicht allzu schlechtem Wetter.


                                    Hätte vorhin echt nicht mehr damit gerechnet jetzt noch draußen kochen zu können.


                                    Es blieb bewölkt (aber immerhin trocken).


                                    Heute gab es daher leider keinen Sonnenuntergang zu bewundern.

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                                    • vobo

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                                      • 01.04.2014
                                      • 734
                                      • Privat


                                      #19
                                      Ahh, endlich Text zu den Bildern. Ist doch gleich noch viel spannender. Und wie immer schnappst Du Dir die erstbesten Gipfel und eroberst sie mal einfach so, wo ich mir immer 1000 Ausreden einfallen lasse, warum es gerade heute nicht gut geht und hinterher mit 1000 mal darüber ärgere. Schön!

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                                      • StefanBoe
                                        Erfahren
                                        • 14.12.2020
                                        • 422
                                        • Privat


                                        #20
                                        Ich verfolge deinen Bericht mit Begeisterung. Die Weite beim Wandern vom Sarek Richtung Padjelanta: Einfach geil! Bekomme dadurch richtig Appetit nochmal in dieser Gegend unterwegs zu sein. Wir sind 2018 dort unten vom Rago kommend über den Nordkalottleden zurück nach Norwegen (Hellmobottn) gewandert und haben dabei in die Berge geschaut, in denen du unterwegs warst.

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                                        • Mortias
                                          Fuchs
                                          • 10.06.2004
                                          • 1232
                                          • Privat


                                          #21
                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                          Ahh, endlich Text zu den Bildern. Ist doch gleich noch viel spannender. Und wie immer schnappst Du Dir die erstbesten Gipfel und eroberst sie mal einfach so, wo ich mir immer 1000 Ausreden einfallen lasse, warum es gerade heute nicht gut geht und hinterher mit 1000 mal darüber ärgere. Schön!
                                          Danke Volker, aber ich glaube das ist grad etwas zuviel der Ehre. Weil wenn ich an die nicht versuchte Akka-Besteigung zurückdenke, muss ich rückblickend sagen, dass da wohl auch zu einem kleinen Anteil ein bisschen Ausreden mit im Spiel waren.

                                          Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                          Ich verfolge deinen Bericht mit Begeisterung. Die Weite beim Wandern vom Sarek Richtung Padjelanta: Einfach geil! Bekomme dadurch richtig Appetit nochmal in dieser Gegend unterwegs zu sein. Wir sind 2018 dort unten vom Rago kommend über den Nordkalottleden zurück nach Norwegen (Hellmobottn) gewandert und haben dabei in die Berge geschaut, in denen du unterwegs warst.
                                          Vielen Dank. Die Gegend wo Du unterwegs warst kenne ich übrigens fast noch gar nicht. Aber steht auch noch auf meiner to-do Liste. Stelle es mir echt toll vor von Norwegen zu kommen und dann über den Virihaure zu blicken und im Hintergrund die Berge des Sareks zu sehen. Herrlich.

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                                          • Mortias
                                            Fuchs
                                            • 10.06.2004
                                            • 1232
                                            • Privat


                                            #22
                                            Tag 7 (09.08.)
                                            Tja, sah ganz so aus als hätte mich das Wetterglück nun erstmal verlassen. Es lag immer noch eine durchgehende Wolkendecke am Himmel und ab und zu kam ein Schauer runter. Glücklicherweise hatte ich heute eine eher entspannte Etappe vor mir, so dass ich mich nicht abhetzen musste. Und beim Aufbruch gegen halb 12 war es dann auch immerhin trocken. Meine Route würde ich nun in nordwestlicher Richtung zum Sallohaure führen und hielt auch keine großen Hindernisse oder schwierigen Anstiege für mich bereit. Nach der gestrigen Bergbesteigung war dies somit recht ein angenehmes Kontrastprogramm. Ich verließ nun also den Sarek und stieg langsam ins nächste Tal hinauf.


                                            Skuollavaldda. Hier gab‘s einige Rentierzäune.


                                            Lijggebuoldajågåsj


                                            Hier schwammen auch ein paar Wasservögel rum.

                                            Am Njierekjavrre gönnte ich mir dann erstmal eine kleine Pause. Zwar war der See eigentlich recht unspektakulär, aber mir gefiel diese gemütliche hügelige Gras- und Sumpflandschaft, in die er sich einbettete. Außerdem sah das Wetter auch ein wenig so aus, als ob es noch aufklaren könnte. Das wäre natürlich sehr fein. Da haben mich auch die Mücken nicht mehr allzu sehr gestört. Wobei, doch ein wenig aufdringlich waren sie heute schon. 😅


                                            Njierekjavrre


                                            Wollgras


                                            Den Rentieren macht der sumpfige Boden natürlich nicht ganz soviel aus.

                                            Gegen halb 2 hatte ich dann den Scheitelpunkt des Tals erreicht. Ich blicke jetzt über eine weite sumpfige Grasebene mit den durchaus markanten Bergen der norwegisch-schwedischen Grenzregion im Hintergrund. Sah richtig schick aus und war auch landschaftlich ein sehr interessanter Kontrast zum Sarek. Und dort würde es jetzt auch hingehen. Auf diesen Abschnitt freute ich mich schon besonders wenn ich dann morgen den nordwestlichen Teil des Padjelanta würde erkunden dürfen. Von dieser Region habe ich bisher nämlich nur sehr wenig gelesen, so dass ich schon ganz gespannt darauf war was mich wohl erwarten würde.


                                            Eine schicke Hochebene war das hier.


                                            Blick zurück zum Sarek


                                            Im Hintergrund waren schon die Berge der Grenzregion zu erkennen.


                                            Tsiekkimjågåsj

                                            Erstmal galt es aber nun aus dem Hochtal abzusteigen und den Padjelantaleden bzw. Nordkalottleden zu queren. Dabei kam dann auch der Sallohaure langsam aber sicher in mein Blickfeld, was auch echt ansehnlich war. Nur von der erhofften Wetterbesserung war leider nichts zu sehen. Eher im Gegenteil. Es sah langsam aber sicher nach Regen aus. Zum Glück blieb es während meiner Mittagspause aber noch trocken.


                                            Sallohaure


                                            Ja wäre blöd gewesen wenn's jetzt zu regnen begonnen hätte.

                                            Der weitere Abstieg zum Wanderweg gestaltete sich dann als etwas anstrengend. Die Mücken wurden langsam aber sicher zu einer ziemlichen Plage und der Boden war von hohem Gestrüpp bewachsen oder kleineren Sumpfflächen durchzogen. Spaßig war das wirklich nicht. Dann aber erreichte ich endlich die erste der drei Brücken und fand kurzzeitig echte Erleichterung, da die Mücken mir nicht über den Fluss folgten. Welch eine Wohltat.


                                            Regenschauer überm Sallohaure. Zum Glück war es hier noch trocken.


                                            Die erste von insgesamt drei Brücken


                                            Blick nach Süden

                                            Interessanterweise war dann am anderen Ufer auch nichts mehr von den Mücken zu sehen. Lag vielleicht daran, dass der Boden dort weniger sumpfig war. Aber gestört hat mich das natürlich nicht. Nachdem ich dann die anderen beiden Brücken überquert habe, hätte ich eigentlich direkt in nördlicher Richtung zum Nåjebuollda abbiegen müssen. Das erschien mir aber bei der von Dickicht und vielen kleinen Seen durchzogenen Ebene wenig sinnvoll, so dass ich es vorzog dem Wanderweg noch für weitere 1,5 km zu folgen. Erst bei der nächsten Brücke schwenkte ich dann um und verließ den wirklich sehr komfortablen Wanderweg mit den vielen Holzplanken.


                                            An Holzplanken herrschte hier wahrlich kein Mangel. 😉


                                            Der Vargga Strom bei der dritten Brücke. Hier wäre ich vermutlich im Notfall auch ohne Brücke durchgekommen.


                                            Wirklich ein höchst komfortabler Wanderweg

                                            Jetzt galt es wieder mich durch die Büsche zu kämpfen und langsam an den Aufstieg zu machen. Gleichzeitig waren die Mücken in voller Mannstärke zurückgekehrt und es fing auch noch an ein wenig zu regnen. Würde ich anhalten und mich Mückenzeug einschmieren, wäre das bei dem Regen vermutlich bald wieder weggespült. Und wenn ich mir die Regensachen anziehe, würde ich mir beim Aufstieg und den eh sehr milden Temperaturen ziemlich einen abschwitzen. Aber so wie jetzt war es auch ziemlich kacke, weil das Gebüsch mittlerweile vom Regen schon ziemlich durchfeuchtet war und mich daher auch ordentlich nass machte. Was für eine beschissene Situation. Vermutlich einer der unangenehmsten Momente auf dieser Tour. 😳


                                            Beim Aufstieg zum Nåjebuollda


                                            Welch ein Tiefpunkt

                                            Als ich dann endlich das gröbste Dickicht hinter mir hatte und der Regen weiter zunahm entschloss ich mich endlich dazu die Regensachen anzuziehen. Was für eine Erleichterung. Nun waren auch die Mücken kein Thema mehr. Und ich konnte nun gemütlich den weiteren Aufstieg am Nåjebuollda vollziehen. Jetzt ging es aber deutlich leichter voran und irgendwann merkte ich, dass ich schon etwas höher gestiegen bin als eigentlich geplant. Unter mir lag nämlich bereits der See 872, den ich mir für heute als Tagesziel gesetzt hatte. Nun, eigentlich wollte ich ursprünglich nur bis Spelaluokta laufen, aber das habe ich dann spontan umdisponiert, nachdem ich die Ebene unten gesehen habe.


                                            So, Zeit für die Regensachen. Hab viel zu lange damit gewartet.


                                            See 872 unter mir


                                            Blick zum Gisuris


                                            Von hier oben hatte ich einen schicken Fernblick.

                                            Um 19 Uhr dort angekommen stellte ich erleichtert mein Zelt auf und war froh es geschafft zu haben. Dafür, dass ich eine leichte und entspannte Etappe erwartet hatte, war es doch deutlich anstrengender gewesen als gedacht. Immerhin hatte ich von hier aus einen tollen Blick über den Sallohaure. Schade nur, dass es so bewölkt war und viele Gipfel daher nicht zu sehen waren. Ich glaube bei schönem Wetter wäre dieser Zeltplatz echt traumhaft gewesen. Und abends fing es dann noch an in einem Stück durchzuregnen. Wie gut, dass ich nun nicht mehr raus musste.


                                            So, Schluss für heute. Das wurde auch mal langsam Zeit.


                                            Blick nach Westen zum Gaskacohkka


                                            Aufziehende Regenfront. Viel zu sehen gab es heute Abend daher nicht mehr.
                                            Zuletzt geändert von Mortias; 01.05.2022, 14:28.

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                                            • Freedom33333
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                                              • 09.09.2017
                                              • 900
                                              • Privat


                                              #23
                                              So, jetzt komme ich auch mal zum Kommentieren, ich bin natürlich auch dabei, danke für den tollen Bericht bis hierher.

                                              Ich bin ja 2020 auch in Suorva gestartet (seltsamerweise habe ich mit die stärksten Erinnerungen, wenn ich die Bilder des Busses und der Straße sehe – vielleicht weil man dort mit die größten Emotionen hatte, die größte Vorfreude, dass es jetzt endlich losgeht, dass nun der Cut zwischen westlicher Welt und Natur unmittelbar bevorsteht) und dann quer durchs Stora Sjöfallets nach Norden in absolutem Traumwetter, wenn auch etwas weiter im Norden. Bei schönem Wetter ist die ganze Gegend ein absoluter Traum. Und Variationen gibt es auch einige wie man an deiner Routenführung sieht.


                                              Alle die den Pass am Nijak nicht machen wollen kann ich beruhigen, auch die Strecke außen rum ist wirklich schön durch ihre Weite. Wobei man den Exkurs hoch zum See schon machen sollte wenn möglich, der ist einsame Spitze.

                                              Mega nice dass du den Gisuris gemacht hast, Glückwunsch dazu. Wäre mir im Traum nicht eingefallen damals, aber dafür war es zeitlich auch zu eng. Vielleicht sollte ich in Zukunft doch extra Tage für Bergbesteigungen einplanen.

                                              Und ne kreative Routenführung natürlich wie immer, bin schon gespannt wie es weitergeht

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                                                • 10.06.2004
                                                • 1232
                                                • Privat


                                                #24
                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                So, jetzt komme ich auch mal zum Kommentieren, ich bin natürlich auch dabei, danke für den tollen Bericht bis hierher.
                                                Danke Mann, das freut mich.

                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                Ich bin ja 2020 auch in Suorva gestartet (seltsamerweise habe ich mit die stärksten Erinnerungen, wenn ich die Bilder des Busses und der Straße sehe – vielleicht weil man dort mit die größten Emotionen hatte, die größte Vorfreude, dass es jetzt endlich losgeht, dass nun der Cut zwischen westlicher Welt und Natur unmittelbar bevorsteht) und dann quer durchs Stora Sjöfallets nach Norden in absolutem Traumwetter, wenn auch etwas weiter im Norden. Bei schönem Wetter ist die ganze Gegend ein absoluter Traum. Und Variationen gibt es auch einige wie man an deiner Routenführung sieht.[/FONT]
                                                Lustigerweise dachte ich bei dem Kommentar ja erst, dass, dass Du halt doch son verkappter Stadtmensch bist, der nunmal Straßen und Busse lieber mag als die unberührte Natur. Aber ich glaub dafür kenne ich Dich schon zu gut um das ernsthaft zu glauben.

                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                Mega nice dass du den Gisuris gemacht hast, Glückwunsch dazu. Wäre mir im Traum nicht eingefallen damals, aber dafür war es zeitlich auch zu eng. Vielleicht sollte ich in Zukunft doch extra Tage für Bergbesteigungen einplanen.
                                                Ich bin da ehrlich gesagt auch immer etwas zwiegespalten. Meist plane ich mir schon Extratage für Bergbesteigungen ein. Nur setzte ich sie dann häufig nicht um. In der Regel dient mir dann das schlechte Wetter als Ausrede. Und das führt dann manchmal dazu, dass ich quasi zuviel Pufferzeit habe, was sich immer bisschen negativ auf meinen Ehrgeiz auswirkt.

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                                                • Mortias
                                                  Fuchs
                                                  • 10.06.2004
                                                  • 1232
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Tag 8 (10.08.)
                                                  Unangenehme Überraschung am Morgen: Der Boden meines Zeltplatzes war aufgrund des vielen Regens so vollgesogen, dass die Feuchtigkeit sogar ein wenig durch den Zeltboden drückte und die Unterseite meiner Isomatte angriff. Sowas hatte ich ja noch nicht erlebt. Aber bei dem moosig-erdigen Boden wiederrum auch nicht verwunderlich, wenn es die Nacht mehr oder weniger durchregnet. Dafür war es jetzt immerhin trocken, so dass ich die Matte und das Zelt in Ruhe trocknen konnte.


                                                  Morgennebel überm Sallohaure


                                                  Immerhin löst der sich aber schnell auf.


                                                  Zum Glück hat es nicht geregnet, so dass Zelt und Isomatte trocknen konnten.

                                                  Um kurz vor halb 12 ging’s dann endlich los. Der unbekannte Teil des Padjelanta Nationalparks erwartete mich. Herrliche Aussichten. Nur das Wetter hätte etwas freundlicher sein können. Aber egal, jetzt ging es erstmal gemütlich am grasigen Hang entlang wo ich auch gelegentlich einen Blick auf den Sallohaure erhaschen konnte.


                                                  Blick in meine Laufrichtung. Bei diesem kleinen Knubbel handelt es sich übrigens um den Abmelvarasj.


                                                  Saftige Wiesen


                                                  Panoramablick übern Sallohaure


                                                  Namenloser Bach


                                                  Blick nach Süd-Osten. Irgendwo da hinten läuft der Padjelantaleden lang.

                                                  Als ich dann westlich des Abmelvarasj nach Norden umschwenkte und einen kleinen Hügel erklomm, bot sich mir ein fantastischer Ausblick auf den Abmeljavrre sowie den dahinter liegenden Slahpejavrre, der in der felsigen Berglandschaft des norwegisch-schwedischen Grenzgebietes wirklich einen herrlichen Anblick bot. Irgendwo piepte dann noch ein Goldregenpfeifer und macht damit die Lapplandidylle einfach perfekt. Auf dem Foto mag es nicht sonderlich spektakulär aussehen, aber als ich hier stand und auf die mir unbekannte und teils raue Fjälllandschaft starrte ging mir einfach das Herz auf. 😍


                                                  Abmeljavrre


                                                  Blick nach Nord-Osten. Dort kam wohl mal wieder ein Schauer runter.


                                                  Nochmal ein bisschen an den Slahpejavrre rangezoomt

                                                  Leider war mir aber das Wetter nicht ganz so freundlich gesonnen. Unten am Abmeljavrre fing es dann wieder leicht an zu regnen. Und ich stand wieder vor der Frage ob es sich lohnt die Regensachen anzuziehen oder nicht. Diesmal wollte ich nicht warten und lieber rechtzeitig vorbereitet sein, bevor der Regen zunimmt. Nur tat er das nicht, sondern tröpfelte nur gemütlich vor sich hin, während ich mich in den Regensachen abschwitze. Naja, Künstlerpech halt.


                                                  Zufluss zum Abmeljavrre


                                                  Sah nach mehr Regen aus als dann tatsächlich runterkam. 😉

                                                  Gegen halb drei erreichte ich dann endlich den Slahpejavrre, der still in dieser teils doch sehr steinigen Fjälllandschaft dalag und nur auf mich zu warten schien. Ich schätze mal, dass nicht allzu viele Wanderer hier vorbei kommen. Dafür zeugte eine Sami-Hütte mit Rentiergehegen von menschlicher Präsenz und machte mir klar, dass ich hier eben keine gänzlich unberührte Wildnis durchstreifte. Aber die Rentierwirtschaft der Sami gehört halt zur Landschaft hier oben dazu.


                                                  Slahpejavrre voraus


                                                  Angenehme Uferlandschaft

                                                  Am Ufer gönnte ich mir dann erstmal eine schöne ausgedehnte Mittagspause und genoss die herrliche Landschaft mit diesem großen und wohl eher unbekannten See. Mittlerweile war es wieder trocken und dank der Regensachen, die ich noch anhatte, nervten die Mücken auch nicht. Ja das war wirklich mal ein schönes Fleckchen Natur wo ich hier war. 😎


                                                  Entspannte Mittagspause

                                                  Gut erholt ging‘s dann in kurzer Hose und T-Shirt am Seeufer weiter. Die Wanderbedingungen waren teilweise echt topp hier mit ausgedehnten Wiesen und nahezu keinerlei Hindernissen. Wäre es nicht so früh am Tage gewesen, hätte ich liebend gerne bereits hier mein Zelt aufgeschlagen, ne Runde im See gebadet und ansonsten einfach die wunderschöne Natur betrachtet. Aber ein bisschen weiter wollte ich heute schon noch. Mein Ziel hierfür war eigentlich der Pass zwischen Guovdoajvve und Stibok. Aber da ich ja gestern bereits ein bisschen weiter gelaufen bin als geplant, wollte ich jetzt auch noch ein wenig was schaffen und entschied mich für den nächsten Pass zwischen Ruonas und Guovdoajvve. Dies erschien mir auch landschaftlich reizvoller, weil der Pass in etwas steinigeren Gefilden lag und ich darauf grad einfach Bock hatte. Es ist geologisch schon unheimlich faszinierend, dass wirklich so ziemlich genau entlang der norwegisch-schwedischen Grenze sich die Bodenbeschaffenheit so rapide ändert.


                                                  Bisschen Strand gab es hier auch.


                                                  Und wunderbare Wiesen


                                                  Beim Aufstieg zum Pass zwischen Ruonas und Guovdoajvve

                                                  Der Aufstieg selbst ging jedenfalls sehr gemütlich vonstatten und gegen 18 Uhr war ich dann auf dem 920 m hohen Pass. Hier bestimmten große Granitplatten die Landschaft. Dazwischen gab es immer kleinere Moosflächen, die aber meist ziemlich feucht waren. Nochmal hatte ich ja keinen Bock wieder einen vollgesogenen Zeltboden mit feuchter Isomatte zu haben. Aber noch einigem Suchen fand ich dann glücklicherweise eine halbwegs brauchbare Stelle wo mir solch eine Überraschung erspart bleiben würde.


                                                  Blick nach Westen


                                                  Und nach Osten (wo ich hergekommen bin)


                                                  Auf der Passhöhe


                                                  Steinige Gegend

                                                  Es war wirklich schön und friedlich hier oben. Mein Abendbrot konnte ich dann auch außerhalb des Zeltes einnehmen und anschließend noch ein bisschen durch die Gegend spazieren, was echt gut tat. Nur die zunehmend tiefer sinkenden Wolken sahen nicht so vielversprechend aus. Immerhin hatte ich morgen eine weitere (vermutlich) etwas anspruchsvollere Passüberquerung vor mir. Da wäre es schon schön nicht komplett durch dichten Nebel laufen zu müssen.


                                                  Heute hat es mich besonders gefreut, dass ich nicht im Zelt essen musste.


                                                  Zwischen all den Wolken war ein kleiner Ansatz von Dämmerung zu erahnen.


                                                  Blick zum Pass wo es morgen langgehen würde. Die Wolken dort haben mir nicht ganz so gut gefallen.


                                                  Aber aktuell habe ich mich einfach darüber gefreut von hier nochmal die Aussicht auf den Slahpejavrre unter mir genießen zu dürfen.


                                                  Lappland-Stillleben

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                                                  • Mortias
                                                    Fuchs
                                                    • 10.06.2004
                                                    • 1232
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Tag 9 (11.08.)
                                                    Tja, und da war nun der befürchtete Nebel. Fast bis zur meinem Zeltplatz reichte er heran, so dass ich von der vor umliegenden Landschaft und dem kommenden Pass nichts erkennen konnte. Also genau das, worauf ich ja so gar keinen Bock hatte. Somit hieß es erstmal abwarten und hoffen, dass es noch sich bessern würde. Und immerhin, als ich gegen halb 12 losmarschierte hat sich die Nebelwand soweit gehoben, dass es zumindest nicht mehr ganz so trüb aussah.


                                                    Nebeliger Morgen


                                                    Zwar kein schönes Wetter, aber immerhin vernünftige Sicht beim Wandern


                                                    Blick zurück

                                                    Insgesamt wirkte die Landschaft hier aber trotzdem recht trostlos und grau. Und es wurde zunehmend steiniger als es an den Aufstieg zum nächsten Pass ging. Glücklicherweise waren es wieder eher größere Steinplatten anstatt loses Geröll, so dass sich die Schwierigkeit in Grenzen hielt. Gegen halb 2 erreichte ich dann die erste Passhöhe auf ca. 900 m. Hier musste ich mich dann am Hang in östlicher Richtung halten um den eigentlichen Pass zwischen dem Rähtjat-tjåhkkå und dem Hievsten in Angriff zu nehmen.


                                                    Renvaktarstuga


                                                    Beim Aufstieg. Wirkte alles nur so semiattraktiv.


                                                    Auf der ersten Passhöhe


                                                    Und hier sollte es nun noch hochgehen.

                                                    Die letzten Meter waren dann zwar etwas steiler, aber glücklicherweise ein grasbewachsener Hang und daher schnell zu nehmen. Und dann stand ich auch schon oben und blickte zurück auf dieses doch sehr steinige Tal unter mir. Während meiner Routenplanung hatte ich ein bisschen drüber nachgedacht wie es wohl wäre dort dann Richtung Norwegen weiterzulaufen. Landschaftlich sicherlich interessant, aber bei der Bodenbeschaffenheit auch nicht ganz leicht. So war ich nun froh wieder nach Osten in etwas grasigere Gefilde umschwenken zu können.


                                                    Auf der Passhöhe. Theoretisch hätte ich von hier auch noch gut einen Abstecher auf dem Hievsten machen können. Aber bei dem Wetter hatte ich da keinen Bock drauf.


                                                    Blick zurück zum ersten Pass


                                                    Kleiner namenloser See

                                                    Beim Abstieg erwartete mich nun eine moderat abfallende Flanke der ich gemütlich bergab folgen konnte. Dabei hatte ich einen schönen Blick auf die Seen Rähtjatjavrre und Galbejavrre, die friedlich in dieser grauen und trüben Landschaft dalagen. Ich weiß nicht wieso, aber dieser Anblick hat mich zutiefst fasziniert und euphorisiert. Vielleicht war es ähnlich wie am Vortag am Abmeljavrre, wo ich auch auf eine Landschaft blickte die mir selbst noch völlig fremd war und von der ich auch wusste, dass sich da kaum ein Wanderer hin verirrte. Somit wurde mir quasi das Privileg zuteil einen Teil Lapplands zu entdecken, der vielen anderen noch fremd ist. Wirklich erklären kann ich jetzt auch nicht, was mir da eigentlich so gefallen hat. Weil genau genommen war es landschaftlich jetzt nicht besonders außergewöhnlich. Aber ich denke in solchen Augenblicken ist es einfach die Stimmung live vor Ort, die den Eindruck bestimmt. Und der war einfach klasse. 😎


                                                    Rähtjatjavrre und dahinter Galbejavrre


                                                    Blick ins Amasvagge


                                                    War schon irgendwie klasse hier.

                                                    Unten angekommen machte ich dann am Ufer des Rähtjatjavrre erstmal Mittagspause. Leider gestört von gelegentlichen Regentropfen. Aber zum Glück gab‘s keinen größeren Schauer, so dass ich mich halbwegs auch erholen konnte. Und beim Weiterwandern ging es nun ganz gemütlich einen leicht ansteigenden grasigen Hang hinauf. Richtig saftig und grün war es hier. Kein Vergleich zur steinigen Landschaft vorhin erst. Schon krass, wie schnell sich die Bodenbeschaffenheit hier in der Grenzregion ändern kann.


                                                    Rähtjatjavrre


                                                    Mäßig gemütliche Mittagspause


                                                    Blick zurück zum Pass. Die Abstiegsroute ist ziemlich gut zu erkennen.


                                                    Kleine Pause während des nächsten Aufstiegs


                                                    Nochmal Blick zum Galbejavrre

                                                    Nachdem ich eine kleine Hochebene passiert hatte, begann der Abstieg in das Tal wo auch der Nordkalottleden entlang lief. Zwar würde ich heute noch nicht auf den berühmten Wanderweg stoßen, aber der Blick auf den Skajdevarre machte schonmal ein bisschen Vorfreude auf die morgige Etappe wo ich dann dem Weg dort am Hang entlang in nördlicher Richtung folgen würde.


                                                    Hochebene


                                                    Blick zum Skajdevarre


                                                    Suollagajåhkå

                                                    Ich lief jetzt noch etwas am Suollagajåhkå entlang und fand dann in der von Zwergstrauchgestrüpp geprägten Landschaft eine angenehm ebene Fläche zum Zelten. Das schöne war, dass direkt daneben ein kleiner Sumpf lag wo haufenweise Moltebeeren wuchsen. So hatte ich gleich noch eine feine kulinarische Abwechslung zum Abendbrot. 😋 Und immerhin blieb es abends sogar trocken, auch wenn die Wolken sich leider nicht verziehen wollten. Aber egal, ich war einfach froh darüber heute noch so weit gekommen zu sein. Bisher lag ich echt gut im Zeitplan. Das konnte gerne so weitergehen.


                                                    Moltebeeren in Hülle und Fülle


                                                    Was wäre nur eine Lappland-Wanderung ohne den leckeren Geschmack der Moltebeeren.😉


                                                    Schön ebener Zeltplatz


                                                    Aber von einem Sonnenuntergang war nicht viel zu sehen. Nun, das hat mich jetzt nicht groß gewundert.

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                                                      • 01.04.2014
                                                      • 734
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                      Somit wurde mir quasi das Privileg zuteil einen Teil Lapplands zu entdecken, der vielen anderen noch fremd ist. Wirklich erklären kann ich jetzt auch nicht, was mir da eigentlich so gefallen hat. Weil genau genommen war es landschaftlich jetzt nicht besonders außergewöhnlich. Aber ich denke in solchen Augenblicken ist es einfach die Stimmung live vor Ort, die den Eindruck bestimmt. Und der war einfach klasse.
                                                      Das fand ich in dieser Gegend vor 5 Jahren auch, herrliche Täler und leere und einsame Gegenden. Schöner Bericht mit schöne Stimmungen. Amasvagge, Hievsten und Rautaive stehen auch noch auf meiner ToDo-Liste …

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                                                        • 31.01.2011
                                                        • 2501
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Nach meiner jeden Tag ewig langen Arbeitszeit habe ich jetzt endlich auch mal etwas Zeit gefunden Deinen Bericht zu lesen, auf den man ja schon so lange gewartet hat. Bis Tag 7 bin ich heute gekommen. Den Rest nehme ich mir für morgen abend vor.
                                                        Ich muss schon sagen daß das eine herrliche Gegend ist, was man auf den Fotos gut sehen kann. Insbesondere die Panoramafotos sind echt cool und der Blick vom Gisuris einfach nur spitze

                                                        Bin schon gespannt wie es weitergeht
                                                        www.trekking.magix.net

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                                                          • 10.06.2004
                                                          • 1232
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                          Das fand ich in dieser Gegend vor 5 Jahren auch, herrliche Täler und leere und einsame Gegenden. Schöner Bericht mit schöne Stimmungen. Amasvagge, Hievsten und Rautaive stehen auch noch auf meiner ToDo-Liste …
                                                          Vielen Dank Volker. Es freut mich sehr, dass Du das in der Gegend ählich gesehen hast. Und Du bist ja mittlerweile schon sowas wie ein Experte für die norwegisch/schwedische Grenzregion. #voboheimen

                                                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                          Nach meiner jeden Tag ewig langen Arbeitszeit habe ich jetzt endlich auch mal etwas Zeit gefunden Deinen Bericht zu lesen, auf den man ja schon so lange gewartet hat. Bis Tag 7 bin ich heute gekommen. Den Rest nehme ich mir für morgen abend vor.
                                                          Ich muss schon sagen daß das eine herrliche Gegend ist, was man auf den Fotos gut sehen kann. Insbesondere die Panoramafotos sind echt cool und der Blick vom Gisuris einfach nur spitze

                                                          Bin schon gespannt wie es weitergeht
                                                          Dankeschön Bernd. Das Problem kenne ich nur zu gut, dass ich mal längere Zeit nicht dazu komme die Berichte hier zu lesen. Und auf einmal wartet dann ein ganzer Berg an Text und Bildern auf mich. Ging mir schließlich bei Deinem Bericht sehr häufig so. Mal schauen ob ich nochmal vor Ostern eine kleine Fortsetzung schreibe oder erst danach weiter dran arbeite.

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                                                            Fuchs
                                                            • 10.06.2004
                                                            • 1232
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Tag 10 (12.08.)
                                                            Das Wetter hatte sich über Nacht leider verschlechtert. Tief hingen die Wolken und warfen ihre feuchte Fracht über der Landschaft ab. Trist und trüb war es, während ich im Zelt verharrte und darauf hoffte, dass es sich die Lage doch hoffentlich bald mal ändern möge. Wirkliche Besserung trat zwar nicht ein, aber immerhin ließ der Regen etwas nach und hörte irgendwann (zumindest kurzzeitig) fast ganz auf. Das reichte mir um gegen Viertel vor 12 dann aufzubrechen. Lieber bei leichtem Regen wandern, als den ganzen Tag nur untätig im Zelt verharren.


                                                            Verregneter Morgen


                                                            Aufbruch gegen 10 vor 12

                                                            Bereits nach einem halben Kilometer traf auf den Nordkalottleden, dem ich nun für den Rest des Tages folgen würde. Diesen Abschnitt kannte ich bereits von meiner Tour vor 10 Jahren , nur dass damals das Wetter etwas freundlicher war als jetzt. Nicht viel später kam ich dann an den Valldajåhkå und ärgerte mich, dass da immer noch keine Brücke vorhanden war. Für einen so berühmten Wanderweg wie den Nordkalottleden ist es doch irgendwie etwas „unwürdig“, dass es bei solchen Stellen keine vernünftigen Brücken gab. Zugegeben hätte mich bei besserem Wetter die Furtstelle nicht so gestört, aber jetzt mit den Crocs durch den Fluss zu furten hat nun nicht grad meine Stimmung erhöht (insgeheim hatte ich halt gehofft, dass es da mittlerweile eine Brücke geben würde). Zumal ich dann am anderen Ufer bei dem Nieselregen versuchen durfte meine Füße wieder halbwegs zu trocknen. Dafür habe ich die Möglichkeit genutzt um gleich mal meine Regensachen überzuziehen.


                                                            Nordkalottleden


                                                            Suollagajåhkå


                                                            Angenehme Wanderbedingungen am Valldajåhkå


                                                            Furt am Valldajåhkå. Hier wäre eine kleine Brücke schon ganz nett gewesen.

                                                            Das war auch die richtige Entscheidung, denn der Regen wurde wieder stärker während ich dem doch durchaus häufig sumpfigen Wanderweg folgte. Als ich mich einmal umblickte sah ich einen anderen Wanderer langsam näher kommen. Da ich es irgendwie unentspannt finde, wenn mir jemand quasi die ganze Zeit auf den Fersen ist, habe ich an einer Stelle kurz pausiert um ihn passieren zu lassen. Dabei sind wir dann ins Gespräch gekommen. Thomas, ein junger Norweger, war dabei Norge på langs zu laufen. Also Norwegen von Süd nach Nord komplett zu durchqueren. Gute zwei Monate war er schon seit Kap Lindesnes unterwegs und hatte auch noch ein ordentliches Stück bis zum Nordkap vor sich. Folglich musste er ein ziemlich ambitioniertes Programm mit nicht grad kurzen Tagesetappen zu absolvieren. War jedenfalls ein sehr netter und interessanter Plausch gewesen.


                                                            Sumpfige Bedingungen am Nordufer des Valldajåhkå


                                                            Thomas nähert sich.


                                                            Eines der wenigen Fotos die ich nicht selbst geschossen habe.

                                                            Als ich dann weiterwanderte ließ auch der Regen wieder etwas nach und die Sicht wurde bisschen klarer. Jetzt konnte ich die Ausblicke mal ein wenig mit meiner Tour vor 10 Jahren vergleichen. Doch, das war schon ein Unterschied. Ich erinnerte mich, dass ich vom hier, am Hang des Skajdevarre eine recht gute Fernsicht nach Osten hin hatte. Davon war jetzt natürlich nicht viel zu sehen. Aber bekannt kam es mir hier teilweise schon noch vor. In der Summe finde ich es ja ganz lustig mal wieder durch bekannte Landschaftsabschnitte zu laufen und die Eindrücke zu vergleichen. Zumindest solange es nicht überhandnimmt und die neuen unbekannten Abschnitte bei der Tour insgesamt überwiegen.


                                                            Ja von besonders herausragender Fernsicht konnte hier nicht gesprochen werden.


                                                            Blick nach Norden, in Laufrichtung. Es wurde langsam etwas steiniger.


                                                            Schicke Blumenwiese


                                                            Und weil’s so schön war, nochmal Pflänzchen


                                                            Blick zurück

                                                            Nach einem kleinen letzten Anstieg kam ich dann auf die ca. 800 m hohe Passhöhe und erblickte eine karge und abweisende Gerölllandschaft. Die Bewölkung hat natürlich sein übrigens dazu getan die Stimmung zu dämpfen, zumal es auch wieder leicht tröpfelte. Ich kam an einem kleinen See vorbei wo ich vor 10 Jahren mein Zelt aufgeschlagen hatte. Aber ein Revival-Camping kam hier nicht in Frage für mich. Einerseits war es mir noch zu früh heute und außerdem fand ich den Untergrund überhaupt nicht attraktiv. Das hätte mir über Nacht nur wieder einen nassen Zeltboden beschert.


                                                            Blick zum Pass


                                                            Jiegnajavrasj in karger Gerölllandschaft


                                                            Hier habe ich vor 10 Jahren gezeltet. Damals fand ich die Stelle cool, jetzt nur noch abweisend.

                                                            Also folgte ich weiter dem mehr schlecht als recht markierten Weg durch diese steinige und zerklüftete Landschaft. Schön fand ich es hier nicht und sonderlich gut kam ich auch nicht voran. Dazu dann noch das schlechte Wetter und eine generelle Erschöpfung und Lustlosigkeit. Da hatte ich mal wieder einen ziemlichen Tiefpunkt auf dieser Tour. Während ich dann einmal stehen blieb um bisschen zu fotografieren, sah ich hinter mir wieder einen Wanderer herankommen. Hmmm, der kam mir doch irgendwie bekannt vor. Und ja, tatsächlich, da kam Thomas. Etwas verdutzt war ich ja schon darüber, schließlich hatte er mich vorhin ja erst überholt. Aber er meinte, dass er während seiner Mittagspause sein Zelt als Regenschutz etwas abseits des Weges aufgestellt hat, so dass ich es vermutlich übersehen haben musste als ich dran vorbeilief.


                                                            Blick nach Norden. Sonderlich einladend fand ich es ja nicht.


                                                            Stimmung auf dem Tiefpunkt 😞

                                                            Jedenfalls sind wir anschließend die nächsten paar Stunden zusammen gelaufen. Das war echt angenehm jetzt ein bisschen Gesellschaft zu haben, zumal wir uns auch wirklich gut verstanden haben. Lustigerweise meinte Thomas, dass es ihm mit dem empfundenen Tiefpunkt vorhin ganz ähnlich ging wie mir. Ich fand es jedenfalls sehr interessant seinen Erfahrungen und Stories zu lauschen die er während seiner langen Tour bisher erlebt hat. Als ich ihn fragte wo es ihm denn bisher am besten gefallen hat, meinte er sofort im Børgefjell. Interessant, vielleicht sollte ich dann auch eines Tages mal da vorbeischauen. 🤔


                                                            Thomas, der tapfere Norge på langs Wanderer

                                                            Ansonsten gibt’s zur Landschaft hier wenig zu sagen. Viele kennen den Abschnitt ja schon. Grundsätzlich finde ich ihn schon recht anspruchsvoll und nervig mit den vielen kleinen Verwerfungen, dem ganzen Geröll, dem häufigen hoch und runter und dem schlecht zu findenden Weg. Einmal sind wir in einem kleinen Canyon gelandet wo wir dann auf der anderen Seite mehr oder weniger rausgeklettert sind. Schon etwas anstrengend sowas, aber irgendwie auch witzig.


                                                            Als wir mal wieder den Weg verloren haben und dann die Markierung gefunden haben, haben wir spontan beschlossen einfach mal hier an der Wand hochzuklettern anstatt einen Umweg zu laufen.


                                                            Rikkekjähkå


                                                            War schon ganz unterhaltsam das Stück zusammen mit Thomas zu laufen.


                                                            Und trotz der trüben Bedingungen war meine Stimmung jetzt echt gut. Davon abgesehen war der Regenschutz aber etwas zu groß für meinen Rucksack. 😄

                                                            Gegen 20 Uhr erreichten wir dann die Furt beim Ähparijtjårro. Ich muss sagen, die war jetzt nicht ganz ohne. Zwar ließ sich noch gut bewerkstelligen, aber das Wasser hatte schon ordentlich Strömung. Für eher kleine (und eventuell wenig erfahrene) Wanderer könnte die Stelle schon kritischer werden. Erneut fragte ich mich, wieso hier keine Brücke war, wo doch ein bekannter Wanderweg hier lang führte. Ob hier wohl schon Leute umgedreht sind, weil sie nicht durchgekommen sind. Ausschließen würde ich es nicht.


                                                            Blick zur Furt


                                                            Thomas beim Furten

                                                            Am anderen Ufer angekommen beschloss ich es für heute gut sein zu lassen und suchte mir einen Zeltplatz (was hier am Hang bei dem unebenen Untergrund gar nicht so einfach war). Thomas wollte aber noch mindestens eine Stunde weiterlaufen, da er eben einen sehr ambitionierten Zeitplan hatte und in drei Tagen in Narvik sein wollte. Respekt sag ich da nur. 👍 Also verabschiedeten wir uns und ich schlug mein Zelt auf. Nun war ich froh endlich etwas Ruhe zu haben und ordentlich durchschnaufen zu können. War ja doch eine anstrengende und lange Etappe. Aber ich freute mich wirklich darüber, dass ich heute noch so weit gekommen bin und es sogar abwechslungsreicher und lustiger war als ursprünglich gedacht.


                                                            Als ich grad mein Zelt aufgebaut hatte, kamen noch drei Schweden vorbei. Vor der Furt haben sie ein bisschen länger gewartet und sich beratschlagt.


                                                            Dann hat der erste von ihnen sein Glück versucht. Wie man erkennen kann, war das Wasser an einigen Stellen schon etwas tiefer.


                                                            Schlussendlich haben sie es aber alle drei heil rüber geschafft und dann am anderen Ufer ihre Zelte aufgeschlagen.


                                                            So Feierabend für heute

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                                                              Alter Hase
                                                              • 28.08.2017
                                                              • 3014
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                              Tag 10 (12.08.)
                                                              Das Wetter hatte sich über Nacht leider verschlechtert. Tief hingen die Wolken und warfen ihre feuchte Fracht über der Landschaft ab.
                                                              Echt, 2021? Krass. In/um Kvikkjokk an den Tag prima Wetter, fast wolkenlos. Doch recht kleinteilig, die Großwetterlage... obwohl naja, über 100 km sind es ja.

                                                              Kommentar


                                                              • bourne
                                                                Dauerbesucher
                                                                • 30.01.2016
                                                                • 583
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Ich hab Deinen Reisebericht grad erst entdeckt – was für eine schöne Umrundung!
                                                                Ein Viertel davon haben wir ja selbst schon erlebt und in bester Erinnerung – ich hoffe, Du hattest dort noch ein wenig mehr Wetterglück.
                                                                Trekkingblog: lustwandler.at

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                                                                • Mortias
                                                                  Fuchs
                                                                  • 10.06.2004
                                                                  • 1232
                                                                  • Privat


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                                                                  Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                                                                  Echt, 2021? Krass. In/um Kvikkjokk an den Tag prima Wetter, fast wolkenlos. Doch recht kleinteilig, die Großwetterlage... obwohl naja, über 100 km sind es ja.
                                                                  Jo ich würd mal sagen, dann kannst Du von Glück reden, dass Du in der Gegend gewesen bist und nicht dort wo ich war.


                                                                  Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                  Ich hab Deinen Reisebericht grad erst entdeckt – was für eine schöne Umrundung!
                                                                  Ein Viertel davon haben wir ja selbst schon erlebt und in bester Erinnerung – ich hoffe, Du hattest dort noch ein wenig mehr Wetterglück.
                                                                  Vielen Dank. Du meinst bestimt den Teil ab Ritsem von Deiner 2018 Tour nehme ich mal an. Nun, wenn ich mir da die Bilder von anschaue denke ich nimmt sich das nicht soviel beim Thema Wetterglück. Zumindest ist das ein Wort, was ich bei meiner Tour eher selten benutzt habe. Aber vermutlich wäre es am besten, wenn ich hier bald einfach mal weiterschreibe. Hatte mir über Ostern eine kleine Pause gegönnt und sollte mich da jetzt mal wieder ransetzen.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Dauerbesucher
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                                                                    • 583
                                                                    • Privat


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                                                                    Ja, die Tour meinte ich – der Gränsleden ist einfach großartig, ich überleg schon, wie sich der wieder mal einbauen lässt. Außerdem gibt es dort die schönsten Regenbögen
                                                                    Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 10.06.2004
                                                                      • 1232
                                                                      • Privat


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                                                                      Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                      Ja, die Tour meinte ich – der Gränsleden ist einfach großartig, ich überleg schon, wie sich der wieder mal einbauen lässt. Außerdem gibt es dort die schönsten Regenbögen
                                                                      Nun, gefallen hat mir die Gegend dort auch sehr. Nur das mit den Regenbögen kann ich jetzt mangels entsprechender Erfahrungen so nicht bestätigen.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Fuchs
                                                                        • 10.06.2004
                                                                        • 1232
                                                                        • Privat


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                                                                        Tag 11 (13.08.)
                                                                        Immerhin wurde ich heute nicht wieder von Regen begrüßt. Das war doch schonmal ein guter Anfang. Wobei schön war es jetzt auch nicht, aber das habe ich halt stoisch akzeptiert. Ähnlich wie gestern ließ ich mir ordentlich Zeit mit dem zusammenpacken, vor allem weil ich gestern bereits ein bisschen Strecke rausgeholt hatte. Ich musste folglich wirklich nicht stressen, was mir sehr gelegen kam. Hieß also wieder Aufbruch erst am späten Vormittag. 😄


                                                                        Aufbruch bei mäßigem Wetter

                                                                        Eine kurze Zeit folge ich nun noch dem Nordkalottleden, bis ich dann nördlich vom See 636 nach Osten schwenkte und den Wanderweg verließ. Hier ging es nun über eine angenehm zu laufende grüne Ebene entlang, während mein Blick zurück zum Wanderweg die Erinnerung hervorrief, dass es in Richtung Røysvatn ja noch ziemlich steinig werden würde. War ich froh, dass ich da jetzt nicht lang musste. Stattdessen fand ich hier die Markierungen vom Gränsleden vor. Auf meiner alten Karte ist dieser Weg noch gar nicht eingezeichnet gewesen, aber natürlich wusste ich von dessen Existenz und konnte mich nun erstmal danach richten.


                                                                        Mal wieder paar Rentiere


                                                                        Oh guten Tag der Herr 🙂


                                                                        Hier verließ ich nun den Nordkalottleden.

                                                                        Eigentlich hatte ich dann noch geplant einen Schlenker über den Punkt 844 zu machen um eine bessere Aussicht einzufangen, aber angesichts der bescheidenen Wetterlage (hin und wieder gab‘s auch leichten Regen) erschien mir diese Option nicht sonderlich verlockend. Und auch so war der Anblick vom Hang auf den Sårgåjavrre gar nicht so schlecht. Wenn ich gewollte hätte, hätte ich nun die leichte Option ziehen und einfach dem Gränsleden dort unten bis nach Ritsem folgen können. Aber das erschien mir irgendwie etwas langweilig und ich hatte eh ausreichend Zeit übrig, so dass keine Notwendigkeit für diese bequeme Lösung bestand.


                                                                        See 636


                                                                        Blick zum Sårgåjavrre


                                                                        Abstieg zum Svartijåhkå

                                                                        Also stieg ich, wie geplant, zum Svartijåhkå hinab um diesen dann zu furten. Das sollte sich aber als etwas schwierig herausstellen, da der Fluss doch breiter war als gedacht und ziemlich viele Gefälle-Stufen hatte wo das Wasser zünftig runter rauschte. Ein Durchkommen wäre da kaum möglich oder wenn dann ziemlich gefährlich gewesen. Zum Glück wusste ich dank meiner Karte, dass 2 km weiter nördlich am Ausfluss vom Skuogejavrre eine Brücke war, die ich zur Not würde nehmen können. Soweit kam es aber nicht, da ich nach einiger Zeit dann doch eine halbwegs brauchbare Stelle fand und dann aus Prinzip eben furten wollte anstatt die Brücke zu nutzen. 😉


                                                                        Svartijåhkå


                                                                        Ne, hier wäre das Furten irgendwie uncool gewesen.


                                                                        Zum Glück hat’s dannan der Stelle geklappt.

                                                                        Am anderen Ufer machte ich mich dann daran den Gasgasnjunnje zu besteigen. Eigentlich wollte ich südlich davon am Hang entlang laufen, aber da ich mir vorhin ja die kleine Besteigung von Punkt 844 gespart hatte, hat mich nun der Ehrgeiz gepackt ein bisschen Kompensation zu leisten. Irgendwann, schon weiter oben, machte ich nochmal eine Pause, legte mich auf den weichen Boden und genoss den Blick auf den Skuogejavrre und die raue Berglandschaft im Hintergrund die teilweise in den dunklen Wolken versank. Ich erinnerte mich daran, wie ich dort vor 10 Jahren lang gelaufen bin und war einfach nur glücklich jetzt hier sein zu können und diesen Anblick zu genießen. Das war mal wieder so ein Moment, wo die Faszination für die Schönheit der nordischen Natur schwer auf einem Foto einzufangen ist, sondern einfach live erlebt werden muss.


                                                                        Beim Aufstieg zum Gasgasnjunnje mit Blick zum Skuogejavrre


                                                                        Kurzzeitig war sogar ein bisschen Sonne zu sehen.

                                                                        Oben am Gasgasnjunnje lief ich dann über eine nette Hochebene mit vielen kleinen Seen. An möglichen Zeltplätzen hat es mir hier definitiv nicht gemangelt. Als ich an einer Stelle meinen ersten Blick auf den Akkajaure werfen konnte, beschloss ich mir den nächstbesten See zu suchen und dort mein Zelt aufzustellen. Ziemlich windig war es hier schon, aber dafür blieb es jetzt trocken. Und ich war einfach nur happy einen so tollen Zeltplatz mit Fernblick zum Akkajaure erwischt zu haben.


                                                                        Auf dem Gasgasnjunnje mit Blick zum Ingatjårro


                                                                        Blick nach Westen


                                                                        Erster Blick zum Akkajaure

                                                                        Wie praktisch, dass ich in der Umgebung dann auch so leicht nen Zeltplatz gefunden habe.

                                                                        Hinter einem größeren Felsen konnte ich dann auch gut windgeschützt mein Abendbrot zubereiten und schmausen. Doch das war im Großen und Ganzen schon ein ganz nettes Fleckchen hier. Zumal es abends dann sogar noch ganz leicht aufklarte und mir einen Hauch von Abenddämmerung bescherte. Ich genoss es richtig jetzt noch ein wenig durch die Landschaft zu spazieren und immer wieder meinen Blick zum Akkajaure schweifen zu lassen. Sogar das Ahkka Massiv war jetzt ansatzweise erkennbar. Es war wirklich die richtige Entscheidung gewesen über den Gasgasnjunnje gelaufen zu sein. Und auf die morgige Etappe freute ich mich auch schon tierisch. Eventuell würde das Wetter dann ja sogar mitspielen. 😎


                                                                        Blick nach Westen


                                                                        Windgeschützte Kochstelle


                                                                        Sah jetzt doch ein klein wenig freundlicher aus als vorhin noch.


                                                                        Ahkka Massiv. Noch etwas in den Wolken versteckt, aber die nächsten Tage würde ich es sicherlich wieder häufiger zu Gesicht bekommen.


                                                                        Ein Hauch von Abenddämmerung

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 10.06.2004
                                                                          • 1232
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          Tag 12 (14.08.)
                                                                          Wie cool, endlich mal wieder Sonnenschein am Morgen. Das tat echt gut, nach all den bedeckten und regnerischen Tagen zuvor. So sah die Welt doch gleich viel freundlicher aus. Und so konnte ich jetzt auch in der Ferne endlich das Ahkka Massiv einmal ohne störende Wolken bewundern. Ja das hat richtig Lust geweckt loszumarschieren. 😀


                                                                          Sonniger Morgen


                                                                          Nochmal mein Zeltplatz

                                                                          Außerdem sollte mich heute eine eher leichte Etappe ohne große Hindernisse und Anstrengungen erwarten. Gemütlich ging es erstmal bergab, bis ich dann in einer Senke an einem kleinen namenlosen See vorbeikam der herrlich in der Sonne dalag und von saftigen Wiesen und Zwergstrauchgestrüpp umgeben war. Ja das war doch wirklich mal eine klassische Fjälllandschaft wie ich sie liebe. Da wollte ich auch gar nicht hetzen sondern lieber in Ruhe genießen und die Natur auf mich wirken lassen.


                                                                          Beim Abstieg mit Blick auf den Tjoalmejavre


                                                                          Paar Wolken waren schon noch zu sehen. Noch war nicht gar klar, ob das schöne Wetter sich durchsetzen würde.


                                                                          Der besagte namenlose See


                                                                          War wirklich idyllisch am Ufer


                                                                          Schicke Blumenwiese

                                                                          Es ging nun anschließend leicht am vorgelagerten Hang des Gårssåtjåhkkå hinauf, bis ich dann auf ca. 800 m Höhe eine kleine namenlose Hügelspitze ausmachte und ansteuerte. Von hier fiel mein Blick auf den Ubmas mitsamt der sanften ihn umgebenden Hügellandschaft, während im Hintergrund der Akkajaure im Sonnenlicht glänzte und auch das Ahkka-Massiv klar zu erkennen war. Wow, einfach nur wow. 🤩 Ein weiteres Mal war ich extrem positiv überrascht, da ich nicht mit dieser herrlichen Fernsicht gerechnet hatte. Und das auch noch mit so wenig Aufwand. Solche Momente hatte ich schon häufig in Lappland, wo ich auf einen kleinen und scheinbar bedeutungslosen Hügel stieg und dann mit einer atemberaubenden Kulisse belohnt wurde. Ich war jedenfalls hoch euphorisiert und wollte hier eigentlich gar nicht mehr weg.


                                                                          Herrlicher Ausblick von hier oben


                                                                          Panoramarundblick (Doppelklick für vergrößerte Ansicht)


                                                                          Ahkka Massiv in der Ferne

                                                                          Nach einer längeren Pause ging es nun wieder leicht bergab und ich kam durch eine von mehreren Seen geprägte Ebene, die teilweise sumpfig war und wo auch bereits einzelne Bäume zu sehen waren. Erneut war ich von der Schönheit begeistert die mir hier geboten wurde. Richtig friedlich erschien mir die Umgebung (was sicherlich auch mit dem herrlichen Wetter zu tun hatte). Ich suchte mir einen kleinen See aus und verbrachte dort am Ufer erstmal eine wunderbare ausgedehnte Mittagspause. War das herrlich gemütlich in der Sonne zu liegen und sorglos alle viere von mir zu strecken. Das gehört für mich im Urlaub einfach dazu.


                                                                          Viele kleine Seen


                                                                          Nochmal Blick zum Ubmas


                                                                          Birkenwald im Osten


                                                                          Kleiner namenloser See


                                                                          Hier verbrachte ich eine herrlich entspannte Mittagspause

                                                                          In der Summe war die Etappe bisher wirklich sehr angenehm und leicht. Aber jetzt, gut erholt durch die lange Pause, begann nun der etwas anstrengendere Teil. Denn nun hieß es querfeldein den Abstieg durch den Wald anzugehen. Weiter unten im Tal wollte ich dann auf den Gränsleden stoßen und dem fürs erste folgen. Theoretisch hätte ich zwar auch oberhalb der Baumgrenze bleiben und einfach weiter in südlicher Richtung laufen können, um dort dann auf den Wanderweg zu stoßen, aber das erschien mir irgendwie als unnötiger Umweg. Also ging es hinein in einen ausgedehnten Birkenwald. Dabei merkte ich dann doch, dass es etwas beschwerlicher voranging als gedacht. Der Hang war teilweise etwas steil, es gab einiges an Unterholz und auch immer wieder sumpfige Flächen zu durchqueren. In der Summe also schon eine recht schwitzige und leicht kraftraubende Angelegenheit. Vielleicht wäre es doch schlauer gewesen weiter oben zu bleiben um von dort dann auf den Weg zu treffen.


                                                                          Schon ein ausgedehntes Waldgebiet unter mir


                                                                          Mal wieder ein bisschen Wollgras


                                                                          Beim Abstieg in den Birkenwald


                                                                          Der Wald war leider nicht überall so leicht wie hier.

                                                                          So war ich heilfroh, als ich dann eine Dreiviertelstunde später auf den Gränsleden stieß und nun deutlich leichter vorankam. An der Brücke übern Ubmasjåhkå konnte ich mich auch erstmal wieder etwas erfrischen und durchschnaufen. Das habe ich echt gebraucht. Die Umgebung war zudem wirklich herrlich. Am liebsten hätte ich hier mein Zelt aufgeschlagen, nur war es mir dafür noch etwas zu früh und geeignete Plätze zudem doch Mangelware.


                                                                          Gränsleden


                                                                          Ubmasjåhkå


                                                                          Wie praktisch, dass es diese Brücke gab. Eine Furt hätte unter Umständen bisschen schwerer werden können.

                                                                          Ich folgte dem Weg jetzt noch für einige Kilometer, bis er sich dem Ufer des Akkajaure näherte. Da es mittlerweile 18 Uhr war, wollte ich hier irgendwo mein Zelt aufschlagen und Feierabend machen. Nur gestaltete es sich gar nicht so einfach einen vernünftigen Zeltplatz zu finden. Direkt am Ufer war steiniges Geröll (Stausee halt) und der Wald dahinter war sehr uneben und von viel Gestrüpp bewachsen. Nach einigem rumlaufen fand ich dann endlich eine halbwegs geeignete Stelle. Aber wirklich nur halbwegs, da die Erdschicht dort nur sehr dünn war und ich das Zelt daher nicht wirklich gut abspannen konnte. Bei Wind hätte ich sicherlich ein kleines Problem bekommen. Aber das war zum Glück nicht der Fall.


                                                                          Blick zurück


                                                                          Blick nach Osten zum Stuor Sievgok


                                                                          Hochmoor


                                                                          Der Weg ging nun viel durch Sumpfgebiete. Holzplanken waren aber leider nicht vorhanden.


                                                                          Am Ufer des Akkajaure. Aufgrund des Gerölls klar als Stausee erkennbar.


                                                                          Mäßig abgespannter Zeltplatz

                                                                          Jetzt wollte ich natürlich das gute Wetter noch ausnutzen, um eine Runde Baden zu gehen. Hierfür war der Akkajaure nämlich wirklich top, da man gut ans Wasser rankam, es halbwegs schnell tief wurde und die Wassertemperatur angenehm mild war. Endlich fühlte ich mich wieder richtig schön sauber und erfrischt. Nervig waren nur die vielen Mücken die hier rumschwirrten. Selbst direkt am steinigen Ufer haben sie mich nicht in Ruhe gelassen. Und paar Meter weiter am Zeltplatz (also schon im Wald) war es natürlich noch ätzender. Da sind sie regelrecht über mich hergefallen. Zum Glück hatte ich noch genug DEET dabei. Und außerdem wurde ich dafür ja mit einer tollen Kulisse für meinen Zeltplatz entschädigt. 😉


                                                                          Akkajaure


                                                                          Und nochmal der „Namensgeber“ des Sees


                                                                          Und sein charakteristisches Ufer

                                                                          Zum Abendbrot setzte ich mich dann wieder am Ufer auf eine große Steinplatte und genoss den herrlichen Blick aufs Ahkka Massiv. Ich habe richtig gemerkt, wie ich jedes Mal, wenn ich da rüber geschaut habe, vor Freude lächeln musste. Es war einfach zu schön um wahr zu sein. Lustigerweise störte es mich auch nicht mehr, dass der Akkajaure ja ein künstlicher Stausee ist. Weil so konnte ich noch bisschen über die großen Steinplatten rumlaufen und hatte außerdem zahlreiche Sitzmöglichkeiten zur Auswahl. Zudem war die große Seefläche einfach unheimlich schön zu betrachten. Gerade mit dem Ahkka im Hintergrund. Es war wirklich unbeschreiblich toll hier am Ufer zu sitzen und die Abenddämmerung zu genießen. Ein wunderbarer Ausklang eines wirklich gelungenen Tages. 😎


                                                                          Abendbrot in herrlicher Umgebung


                                                                          Ich konnte mich einfach nicht sattsehen an dem Anblick.


                                                                          Abenddämmerung gegen Viertel nach 9


                                                                          Beim Einschlafen wiederfuhr mir dann noch ein kleines Malheur als meine Isomatte delaminierte. 😳 Tja, für den Rest der Tour würde ich sie nur noch deutlich schwächer aufblasen können. Schon ärgerlich, aber kann leider passieren. Und war ja zum Glück bereits eher zum Ende der Tour. Im Anschluss habe ich dann von Therm-A-Rest im Rahmen der lebenslangen Garantie einen kostenfreien Austausch erhalten.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 14.12.2020
                                                                            • 422
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            Wunderschön!!!
                                                                            Weckt besondere Erinnerungen an den langen Weg von Vaisaluokta auf der gegenüberliegenden Seite des Akkajaure und das Tal des Valldajahka hinauf auf den Pass, der nach Norwegen nach Hellmobottn führt. Die Weite des Tales und der ganzen Gegend ist genial.

                                                                            Kommentar


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                                                                              Fuchs
                                                                              • 10.06.2004
                                                                              • 1232
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                                                              Wunderschön!!!
                                                                              Weckt besondere Erinnerungen an den langen Weg von Vaisaluokta auf der gegenüberliegenden Seite des Akkajaure und das Tal des Valldajahka hinauf auf den Pass, der nach Norwegen nach Hellmobottn führt. Die Weite des Tales und der ganzen Gegend ist genial.
                                                                              Das glaube ich gerne. Habe daher vorhin nochmal ein bisschen in Deinem Bericht dazu gestöbert. Aus unerfindlichen Gründen muss ich ihn damals anscheinend komplett übersehen haben. Aber er belegt Deine Aussage ziemlich gut. Und der Ausblick vom Coruk auf den Hellomofjord und die umliegende Landschaft sind jawohl wirklich ziemlich genial. Das müsste ich eigentlich auch nochmal machen. Zu blöd, dass ich bei meiner Tour nicht daran gedacht habe. Aber bei dem Wetter, was ich in der Gegend hatte, hätte ich eh nicht allzuviel gesehen.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                • 900
                                                                                • Privat


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                                                                                Was ein Traumwetter und was für wunderschöne Bilder an Tag 12. Da kann ich mir gut vorstellen wie schön es gewesen sein muss, einfach nur am Ufer zu sitzen und das Panorama zu genießen. Schweden hat einfach zu viele Seen und wir haben zu wenig, bei uns ist sowas unvorstellbar ohne Bratwurstbude und Parkplatz daneben.

                                                                                Aber das mit der Isomatte ist Mist. Wie genau hast du sie danach verwendet, konnte man sie einfach umdrehen oder Kopf Fuß Fuß Kopf tauschen?

                                                                                Kommentar


                                                                                • Mortias
                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                  • 1232
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                  Was ein Traumwetter und was für wunderschöne Bilder an Tag 12. Da kann ich mir gut vorstellen wie schön es gewesen sein muss, einfach nur am Ufer zu sitzen und das Panorama zu genießen. Schweden hat einfach zu viele Seen und wir haben zu wenig, bei uns ist sowas unvorstellbar ohne Bratwurstbude und Parkplatz daneben.
                                                                                  Das stimmt. Das wäre natürlich etwas befremdlich gewesen, wenn in der Nähe meines Zeltplatzes ne Frittenbude gestanden hätte wo dann haufenweise Leute rumhängen, Bier trinken und dabei laut Musik hören. Ich glaube dann hätte mir das alles nicht ganz soviel Spaß gemacht.

                                                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                  Aber das mit der Isomatte ist Mist. Wie genau hast du sie danach verwendet, konnte man sie einfach umdrehen oder Kopf Fuß Fuß Kopf tauschen?
                                                                                  Umgedreht habe ich die Matte nicht. Ich habe sie einfach leicht aufgeblasen (aber nicht zu sehr, da sonst die Delaminierung eventuell fortgeschritten wäre). Und wenn ich dann auf der Matte lag, hat sich die Luft in der Blase durch mein Körpergewicht halbwegs gut in der Matte verteilt (da sich die Blase ja in etwa im Schulterbereich befand). War natürlich vom Komfort nicht vergleichbar wie vorher, aber besser als nichts. Und ich hatte auch Glück, dass ich die folgenden Nächte immer halbwegs weichen Untergrund hatte und es nachts nie übermäßig kalt wurde.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 10.06.2004
                                                                                    • 1232
                                                                                    • Privat


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                                                                                    Tag 13 (15.08.)
                                                                                    Heute Morgen ging das Genussprogramm gleich mal weiter. Die Sonne schien wieder, es war komplett windstill und der Akkajaure lag wie ein riesiger Spiegel vor mir. Da konnte ich es mir nicht nehmen lassen den Tag mit einem morgendlichen Bad zu beginnen. Man war das geil. So muss Urlaub sein. Wirklich eine Freude so sommerliches Wetter genießen zu können. Das hat mir natürlich einen zusätzlichen Motivationsschub verpasst. Obwohl ich den gar nicht wirklich nötig gehabt hätte. Denn heute sollte es endlich auf den Stuor Sievgok raufgehen. Vor 11 Jahren bin ich https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/tourenberichte/tourenberichte-nördliches-europa/50438-se-solowanderung-von-abisko-nach-ritsem?p=1196977#post1196977]schonmal da oben gewesen [/url] und war von der Aussicht dort total begeistert gewesen. Und nun stand endlich ein Widersehen auf dem Programm. Und das auch noch bei so tollen Bedingungen. Perfekt. 😎


                                                                                    Traumhafter Morgen am Akkajaure


                                                                                    Ideale Bedingungen für ein kleines morgendliches Bad

                                                                                    Während ich noch bisschen wartete um meine (gestern Abend gewaschene) Wäsche zu trocknen, begann der Himmel sich ganz langsam zu bewölken. Beim Aufbruch um kurz nach 11 waren dann schon ein paar mehr Wolken am Himmel. Aber noch war es sonnig. Und warm war es zudem allemale. So ging es nun auf dem Gränsleden weiter, der durch einen lichten Birkenwald auf den Sievgoktjavelk hinauf führte. Oben am Gipfel befanden sich einige kleinere Seen. Ursprünglich hatte ich ja eigentlich geplant bereits gestern hier irgendwo mein Zelt aufzuschlagen. Aber an diesen sumpfigen Seen hätte auch nicht grad viel Freude gehabt. Somit war ich echt froh darüber am Akkajaure gecampt zu haben.


                                                                                    Letzter Blick vom Ufer. Anschließend führte der Weg aufwärts.


                                                                                    Blick zurück. Auch hier war wieder klar das charakteristische Stausee-Ufer zu erkennen.


                                                                                    Lichter Birkenwald


                                                                                    Sumpfige Seen. Zum Zelten nur bedingt zu empfehlen.

                                                                                    Nur bekam ich so langsam etwas Durst, was bei dem warmen Wetter natürlich nicht
                                                                                    überraschend war und ich zudem das Wasser aus den Seen nicht trinken wollte. Der Weg führte am Höhenrücken zwar an einigen kleinen Sumpfseen vorbei, aber die sahen mir auch alle nicht wirklich trinkbar aus. Es dauert daher etwas, bis ich dann endlich auf einen kleinen Bach stieß, wo ich genüsslich trinken konnte. Das wurde aber auch echt mal Zeit.


                                                                                    Stuor Sievgok voraus

                                                                                    Der Wald lichtete sich nun und ich ließ die Baumgrenze endgültig hinter mir und hatte einen tollen Blick auf den Akkajaure. Sehr schick, aber sicherlich kein Vergleich zu dem was mich auf dem Stuor Sievgok erwarten würde. Also lieber schnell weiter. Mein Plan sah nun vor dem Weg noch für ca. 2 km zu folgen und dann querfeldein zum Gipfel umzuschwenken. Und eigentlich wollte ich mein Mittagessen dann bereits auf dem Gipfel genießen. Ganz wie vor 11 Jahren. Nur als ich dann endlich an der Stelle ankam wo ich abbiegen wollte, war es bereits nach 2 Uhr und ich doch ziemlich hungrig. Da erschien es mir sinnvoller lieber jetzt was zu essen anschließend den Aufstieg in Angriff zu nehmen. Nur sonderlich viel Zeit wollte ich mir für die Pause nicht lassen. Denn mittlerweile war es auch längst nicht mehr so sonnig wie vorhin. Ich hatte das Gefühl, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit werden könnte auf dem Gipfel noch ein paar Sonnenstrahlen einzufangen. 🙄


                                                                                    Akkajaure und Sievgokjavrre


                                                                                    Interessanter Unterstand als Rastplatz. Vergleichbares habe ich in bisher Lappland kaum zu Gesicht bekommen.


                                                                                    Mittagspause mit Aussicht


                                                                                    Ja was wären solche Touren nur ohne die Pausen. 😉

                                                                                    Trotz des kleinen Zeitverlustes habe ich die Pause echt gebraucht. Aber anschließend machte ich mich gut erholt und frisch gestärkt an den Aufstieg. Gerade der erste Teil davon war etwas steiler und somit gar nicht so unanstrengend. Aber es macht mir ehrlich gesagt auch echt tierisch Spaß, wenn ich voller Energie eine kleine Anstrengung vor mir habe, dabei ordentlich ins Schnaufen komme und gleichzeitig weiß, dass mich anschließend eine tolle Belohnung erwartet.


                                                                                    Wechselhafte Wetterlage. Es war somit wirklich ein Wettlauf noch ein paar Sonnenstrahlen am Gipfel zu erwischen.


                                                                                    Kleiner namenloser See. Davon gab‘s hier einige.

                                                                                    Um kurz vor 4 erreichte ich dann den ersten der beiden Gipfel. Wow, welch ein Anblick das doch war. Zwar hatte ich den Wettlauf gegen die Wolken verloren und abgesehen von ganz kurzen Momenten war von der Sonne nichts mehr zu sehen. Somit gab es auch nicht den erhofften Schönwetterausblick, den ich mir heute Morgen noch ausgemalt hatte. Aber auch so, mit dem bedeckten Himmel, war ich ganz hin und weg. Der Blick aufs Ahkka Massiv war wirklich fantastisch. Und auch die Fernsicht zum Kebnekaise-Fjäll im Nord-Osten, wo ich gute 50 km weit gucken konnte, hat mich echt begeistert. Genial. Einfach nur genial. 🤩 Ich kann nur sagen, dass meine Erwartungen voll erfüllt wurden. Und ich kann jedem, wirklich jedem, der plant den Gränsleden zu laufen, nur wärmstens ans Herz legen den kleinen Abstecher auf den Stuor Sievgok zu machen. Er lohnt sich wirklich!!!


                                                                                    Geschafft, oben. Welch ein geiler Ausblick.


                                                                                    Blick nach Westen. Da sah es wettertechnisch noch am freundlichsten aus.


                                                                                    Kebnekaise-Fjäll im Hintergrund


                                                                                    Blick nach Nord-Westen


                                                                                    Akkajaure im Süden


                                                                                    Ein paar Sonnenstrahlen habe ich dann doch noch abbekommen.


                                                                                    Und weil’s so schön war, noch ein Panorama-Rundblick übern Akkajaure

                                                                                    Zwischen dem ersten Gipfel und dem eigentlichen Hauptgipfel müssen zwar knappe 1,5 km zurückgelegt werden, aber diese Strecke ist schnell gemacht. Somit habe ich in der Summe insgesamt über 1 ½ Stunden hier oben auf beiden Gipfeln verbracht. Einfach nur indem ich die Landschaft genossen und haufenweise Fotos geschossen habe. Wirklich ein Highlight auf dieser Tour für das ich echt dankbar bin. Bei dem Schietwetter von vor drei Tagen hätte ich sicherlich nicht diesen Spaß gehabt. So fühlte ich jetzt echt, dass ich voll auf meine Kosten gekommen bin.


                                                                                    Blick zum eigentlichen Hauptgipfel


                                                                                    Dieser ist mit 1166 m aber auch nur geringfügig höher als der andere.



                                                                                    Auch hier habe ich nochmal die herrliche Aussicht genossen.


                                                                                    Und immerhin gab‘s immer wieder kurze Sonnenphasen.


                                                                                    Von Westen her kommt eine Wolkenbank angekrochen.

                                                                                    Aber so schön es auch war, irgendwann wurde es doch mal Zeit für den Abstieg. Zumal sich mittlerweile einige dunkle Wolken zu sammeln begannen. Gut möglich, dass da später noch ein ordentlicher Schauer runterkommen könnte. Nur wollte ich dem im Zweifelsfall lieber im aufgebauten Zelt begegnen. So stieg ich noch knappe 200 m in östlicher Richtung ab und stellte dann gegen 18.30 Uhr an einem namenlosen See beim Lullegiesjtjåhkkå mein Zelt auf. Noch war es warm und trocken, somit sprach auch nichts gegen ein weiteres Bad in dem kleinen See. Ich bin ja immer extrem happy wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Leider nur einfach viel zu selten.


                                                                                    Beim Abstieg mit Blick nach Osten zum Kallaktjåkkå Massiv. Dort sollte ich dann morgen vorbeikommen.


                                                                                    Sah schon ein wenig nach einem nahenden Unwetter aus.


                                                                                    Zeltplatz mit Aussicht


                                                                                    Mein „Badesee“. Da hatte ich echt Glück, dass sogar noch die Sonne schien.

                                                                                    Etwa 1 Stunde später kam dann die Regenfront angekrochen. Eine Wolke schob sich dabei über den Hügel und bedeckte dann die gesamte Umgebung. Statt des erwarteten Gewitters bzw. Platzregens gab’s nun dichten Nebel und den für Lappland so typischen Sprühregen. Aber jetzt saß ich ja bereits gemütlich im trockenen Zelt. Irgendwie fühlte es sich lustig an, dass ich die Zeit am Gipfel so ausgiebig genießen und anschließend sogar noch ein Bad nehmen konnte und dabei alles so abgestimmt habe trotzdem rechtzeitig mit allem fertig zu sein. Da konnte mir diese blöde Wolkenfront jetzt auch nicht sonderlich die Stimmung trüben. Dafür war der Tag einfach zu genial gewesen. 😉


                                                                                    Die Regenfront nähert sich.


                                                                                    Alles im Nebel versunken.


                                                                                    Abendbrot im Zelt


                                                                                    Viel zu sehen gab's dann heute leider nicht mehr.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 10.06.2004
                                                                                      • 1232
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      Tag 14 (16.08.)
                                                                                      Die Nebelfront hatte sich über Nacht leider nicht verzogen und gab immer noch nichts von der Landschaft preis. So lag ich daher doch ziemlich unmotiviert im Schlafsack und hoffte, dass es noch aufklaren würde. Nur ganz langsam und zäh wurde es etwas besser, aber immerhin blieb es trocken. Gegen kurz vor 12 hatte ich genug vom Warten und lief los.


                                                                                      Nebliger Morgen


                                                                                      Geringfügig bessere Bedingungen beim Aufbruch.

                                                                                      Zum Glück hing die Wolkendecke jetzt so hoch, dass ich wenigstens das Tal unter mir sehen konnte. Und zum Glück ging es jetzt auch erstmal abwärts. Schnell kam ich dabei aber in einen Bereich der von nervigem Gestrüpp und Dickicht geprägt war und anschließend in einen kurzen Birkenwald überging. Im Tal selbst war es dann eher kahl und steinig. Hier durfte ich mich an einigen kleinen Seen und Sumpfflächen vorbeimogeln, bis ich dann auf der Schotterstraße nach Sitasjaure stand. Insgesamt irgendwie keine schöne Gegend und zudem auch etwas nervig zu durchwandern.


                                                                                      Beim Abstieg ins Tal. Die Straße ist von hier aus schon zu erkennen.


                                                                                      Oh wie schön, eine Stromleitung. 🙄


                                                                                      Schotterstraße nach Sitasjaure

                                                                                      Dafür habe ich es aber echt genossen wenigstens ein kurzes Stück über die Straße zu laufen und ausnahmsweise mal keine Hindernisse im Weg zu haben. Dieser Luxus währte jedoch nur kurz, denn nun hieß es auch wieder querfeldein nach Osten zu schwenken um die Anhöhe vom Biervveda zu besteigen. Vom Höhenunterschied war das auch nicht sonderlich dramatisch und sah eigentlich recht leicht aus. Wenn nur der Untergrund hier nicht so beschissen steinig und uneben gewesen wäre. Ständig ging es leicht auf und ab, galt es Geröll zu umlaufen und dabei das Gefühl zu haben einfach nicht voran zu kommen. Was für ein nerviger und zäher Abschnitt.


                                                                                      Blick zum Biervveda. Da sollte es jetzt hochgehen.


                                                                                      Blick zurück. Anscheinend war der Stuor Sievgok immer noch im Nebel versunken.


                                                                                      Rijtsenjavratja


                                                                                      Pause beim Aufstieg

                                                                                      Als ich den anstrengendsten Teil dann endlich hinter mir (ironischerweise war das genau der mit der niedrigeren Steigung) hatte und es nur noch „ehrlich“ bergauf ging, fing es auch noch an zu regnen. Ja toll, das musste ja so kommen. Oben dann, beim Loadasj angekommen wunderte ich mich auch erstmal wieso ich vor mir in ein weiteres Tal mit einem See unten blickte. Eigentlich sollte ich den Jårmejavrre in einer steinigen Ebene vor mir haben. Seltsame Gesichte, die erst nach einem Blick auf die Karte geklärt werde. Da bin ich beim Aufstieg schlichtweg etwas zu weit nach Norden abgedriftet und wäre sonst geradewegs wieder zum Autajaure abgestiegen. Aber da zeigt sich nun wieder, wie schnell man bei schlechtem Wetter und wolkigen Bedingungen die Orientierung verlieren kann (gerade wenn man unterwegs eben aus verständlichen Gründen nicht auf der Karte nachsieht). Ziemlich stumpfte Aktion, aber zum Glück habe ich es rechtzeitig gemerkt.


                                                                                      Aufziehender Regenschauer


                                                                                      Kallaktjåkkå Massiv im Regen


                                                                                      Meine Laune war grad mal wieder nicht auf einem Höhepunkt.

                                                                                      Ich erreichte nun also planmäßig den Jårmejavrre und da der Regen wieder aufgehört hatte, war ich einfach nur erleichtert darüber nun meine Mittagspause einlegen zu können und etwas entspannend zu können. Immerhin etwas. Und anschließend war die weitere Route auch klar definiert, da es nun immer schön am Fuße des Kallaktjåkkå Massiv entlanggehen sollte. Hier kam ich nun auch endlich wieder vernünftig voran.


                                                                                      Jårmejavrre


                                                                                      Regenbogen überm Jårmejavrre


                                                                                      Die Pause tat echt gut.

                                                                                      Am höchsten Punkt, auf ca. 1100 m, hatte ich dann nochmal einen schönen Blick aufs Ahkka Massiv sowie den Akkajaure. Irgendwo dort hinten würde ja der Padjelantaleden lang gehen. Gerade war ich aber sehr froh drüber nicht dort unten, sondern eben genau hier zu sein. Jetzt war ich jedenfalls wieder bester Laune und machte mich, laut vor mich hin singend, auf den weiteren Weg ins vor mir liegende Trogtal zwischen Kallaktjåkkå und Rajvotjåhkkå.


                                                                                      Blick auf den Akkajaure


                                                                                      Auf der Passhöhe mit Blick ins vor mir liegende Trogtal


                                                                                      Fernblick Richtung Padjelantaleden

                                                                                      Leider währte die Freude nicht grad lange, denn bereits am See 1060 wurde die Landschaft wieder steiniger und das Vorankommen somit mühsam. Theoretisch hätte ich von hier einen tollen Blick auf den Gletscher des Kallaktjåkkå Massivs gehabt, wenn denn die blöden Wolken die Sicht nicht verdeckt hätten. Aber leider haben sie mir dieses Vergnügen nicht gegönnt. Irgendwie hatte ich grad wieder son kleines Motivationstief. Leicht schwerfällig schleppte ich mich voran, bis ich den Rajvotjåhkkå hinter mir ließ und die Landschaft sich wieder etwas öffnete.


                                                                                      Steiniger Untergrund


                                                                                      Kallaktjåkkå. Vom Gletscher war leider nicht viel zu sehen.


                                                                                      Rajvojåhkå


                                                                                      Am Ausgang des Tals. Hier war es ziemlich sumpfig.

                                                                                      Ich folgte nun weiter dem Flusslauf des Rajvojåhkå und konnte nun auch, da die Wolkendecke etwas höher stand, einen vorsichtigen Blick auf die umliegenden Gipfel erhaschen. Ein wenig wirkte das hier ja wie der Sarek im Kleinformat. 😉Allerdings habe ich den Fehler gemacht den Fluss nicht weiter oben zu furten, sprich direkt hinter dem See oder bereits schon auf Höhe des Gletschers. Denn hier wies der Fluss bereits etwas mehr Gefälle auf und war folglich deutlich unruhiger. Da erschien es mir sinnvoll die Furt nicht mit Crocs sondern in Wanderschuhen samt Regenhose zu machen. Dabei bin ich dann, durch eine Unachtsamkeit meinerseits, ausgerutscht und schön auf dem Rücken im Wasser gelandet. Glücklicherweise hat der Rucksack alles abgefangen und es ist auch nichts kaputt gegangen. Aber meine Schuhe waren trotzdem klitschnass, da bei diesem Manöver natürlich Wasser reingekommen ist. Na toll, das konnte ich ja nun wirklich nicht gebrauchen. Aber selbst schuld.


                                                                                      Ungefähr hier bin ich dann gefurtet. Eigentlich war der Fluss auch gar nicht so schwierig, aber Fehler können natürlich trotzdem passieren.


                                                                                      So, Furt überstanden, aber leider mit nassen Schuhen.

                                                                                      Am anderen Ufer suchte ich mir daher schnell einen Zeltplatz und war froh aus meinen nassen Schuhen raus zu können. Immerhin regnete es grad nicht, so dass ich die Sachen zumindest etwas trocknen konnte. Und abends gaben die Wolken sogar einen kleinen Blick auf den Sarek Hauptkamm frei. Das war doch mal besser als nichts. Trotz des etwas nervigen und anstrengenden Tages, war ich doch froh meine geplante Strecke komplett geschafft zu haben und gut auf Kurs zu sein. Ich hatte jetzt nur noch 1 ½ Tage vor mir die ein ziemlich einfaches "Ablaufen" mit sich bringen würden. Zugegeben war ich aber schon etwas erleichtert darüber, dass nun keine anstrengenden Herausforderungen mehr auf mich warteten.


                                                                                      Abendlicht überm Ahkka-Massiv


                                                                                      Jetzt war sogar auch das Kallaktjåkkå-Massiv halbwegs wolkenfrei.


                                                                                      Blick zum Sarek

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        • 18.06.2014
                                                                                        • 1591
                                                                                        • Privat


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                                                                                        Schade, dass Du da so schlechte Sich hattest. Die Strecke südlich am Kallaktjåkkå-Massiv lang hatte ich auch schon mal auf dem Schirm, hat sich dann aber nicht ergeben. Schön, das jetzt so gut von Dir beschrieben zu sehen, falls ich da doch mal wieder hinkomme. Nördlich davon bist Du auch schon mal langegangen, oder? Welche Seite würdest Du eher empfehlen, wenn man vor der Wahl steht?
                                                                                        Das Gelände zwischen Stuor-Sievgok und der Straße wollte ich ja auch schon mal queren, bin aber kläglich gescheitert, obwohl ich einen Track von Dir hatte. Da tröstet es mich etwas, dass Du es wenigstens als nervig beschreibst.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 10.06.2004
                                                                                          • 1232
                                                                                          • Privat


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                                                                                          Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                          Schade, dass Du da so schlechte Sich hattest. Die Strecke südlich am Kallaktjåkkå-Massiv lang hatte ich auch schon mal auf dem Schirm, hat sich dann aber nicht ergeben. Schön, das jetzt so gut von Dir beschrieben zu sehen, falls ich da doch mal wieder hinkomme. Nördlich davon bist Du auch schon mal langegangen, oder? Welche Seite würdest Du eher empfehlen, wenn man vor der Wahl steht?
                                                                                          Vielen Dank. Und völlig richtig erkannt. 2010 bin ich bei meiner Tour nördlich des Kallaktjåkkå-Massiv durch das Tal des Suorggejohka gelaufen. Nur hatte ich damals etwas besseres Wetter, so dass mir der Abschnitt als sehr angenehm in Erinnerung geblieben ist. Aber grundsätzlich würde ich sagen, ist der Abschnitt südlich davon (also der von meiner letzten Tour) landschaftlich von den Ausblicken her definitiv spektakulärer. Dafür aber auch deutlich steiniger und beschwerlicher zu laufen. Nördlich davon verlief die Route einige 100 Höhenmeter tiefer und ging somit eher durch Strauch- und Heidelandschaft und war aber insgesamt recht leicht zu wandern. Was für Dich jetzt empfehlenswerter klingt überlasse ich gerne Dir.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Fuchs
                                                                                            • 10.06.2004
                                                                                            • 1232
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            Tag 15 (17.08.)
                                                                                            Der letzte volle Wandertag stand nun an und wurde mit einer Mischung aus Erleichterung und Wehmut begleitet. Wobei die Erleichterung bei dem erneut sehr wolkigen und regnerischen Wetter doch klar überwog. Was war ich froh, dass ich es jetzt nicht mehr weit hatte und heute nur gemütlich über die Hochebene laufen musste. Ich hatte ja erst noch mit dem Gedanken gespielt bis nach Vietas weiterzulaufen und dafür noch zünftig über das namenlose Gebirgsmassiv östlich von Vakkotavare zu überqueren (das wäre dann eine komplette Akkajaure Umrundung gewesen). Aber dafür hätte ich schon die vorigen Tage etwas mehr Strecke zurücklegen müssen. Und obwohl es theoretisch immer noch möglich gewesen wäre, ist mir nun jeglicher Ehrgeiz dafür verloren gegangen. Lieber habe ich mich noch ein bisschen länger im Zelt gewärmt, bevor ich dann gegen halb 1 endlich aufbrach.


                                                                                            Mäßiges Wetter beim Aufbruch

                                                                                            Da meine Schuhe nach meinem gestrigen Manöver leider immer noch ziemlich feucht waren, war das Wandern anfangs doch etwas unangenehm. 😳 Mit der Zeit haben die Füße die Schuhe dann soweit gewärmt, dass es deutlich besser wurde. Ansonsten war der Abschnitt insgesamt ganz nett aber auch recht unspektakulär. Gemütlich ging es über grasiges Gelände, bis es dann bei den Mavgojavre Seen wieder deutlich steiniger wurde. So stand wieder ein wenig Geröll aufm Plan, aber zum Glück diesmal nur in Maßen.


                                                                                            Einer von vielen kleinen namenlosen Seen


                                                                                            Steiniger Boden


                                                                                            Sowohl an Steinen als auch an Wasser herrschte hier wahrlich kein Mangel. 😉


                                                                                            Sarek-Hauptkamm

                                                                                            An einem kleinen See nahm ich meine letzte Mittagspause ein und erfreute mich nochmal an der zumindest leicht verbesserten Aussicht. Es war schön, dass ich nun nochmal entspannt (und vom Regen ungestört) hier sitzen und gemütlich schmausen konnte. Vermutlich war es in gewisser Weise repräsentativ für die Tour: Wettertechnisch zwar oft sehr durchwachsen, aber in der Summe dann doch nicht ganz so schlimm und irgendwie wieder cool und spaßig. 😎


                                                                                            Namenloser Bach


                                                                                            Beim Ahkka ging mal wieder ein Schauer runter.


                                                                                            Aber zum Glück blieb es während meiner Mittagspause trocken.

                                                                                            Anschließend wollte ich noch die paar zusätzlichen Meter auf den Mavgovarre hinaufgehen. Dabei kam auch (mal wieder) ein kleiner Schauer runter. Tja, ohne Regen schien es wohl einfach nicht zu gehen. Mittlerweile war ich es aber gewöhnt und außerdem hatte ich es ja eh bald hinter mir. Trotzdem war ich natürlich froh, dass der Schauer nur sehr kurz währte.


                                                                                            Der erwartete Regen

                                                                                            Und als ich dann oben angekommen war (naja, bei der kleinen Anhöhe ließ sich eigentlich schlecht von „oben“ sprechen), hatte ich nochmal einen tollen Blick auf den Akkajaure sowohl in westlicher als auch in östlicher Richtung. Auch der Hauptkamm des Sareks war halbwegs auszumachen und ansatzweise sogar das Ahkka Massiv. Zufrieden schaute ich auf den ausgedehnten See unter mir hinab und spürte und tiefe und innige Freude. Trotz des eher schlechten Wetters und der nur mäßigen Sicht. Und trotz der nassen Schuhe vorhin und dem ganzen anderen Nervkram. Jetzt, in diesem Moment, war ich einfach nur glücklich und dankbar dafür, noch einmal einen solchen Naturgenuss erleben zu dürfen. Ein wahrhaft würdiger Abschluss für diese Tour. Herrlich. 😊


                                                                                            Auf dem Mavgovarre


                                                                                            Blick nach Westen. Trotz des wolkenverhangenen Himmels hat mich die Aussicht echt begeistert.


                                                                                            Blick nach Osten Richtung Suorva. Dort habe ich vor 14 Tagen meine Tour begonnen


                                                                                            Und weil’s so schön war, nochmal das Ahkka Massiv.


                                                                                            Ja da kam Freude auf. Ok, fairerweise muss ich zugeben, dass ich für diese Aufnahme einige Versuche gebraucht habe. 😁

                                                                                            Eine knappe Dreiviertelstunde stand ich hier oben und sog nochmal die Eindrücke der Landschaft in mich auf. Dies war immerhin mein letztes schönes Panorama auf dieser Tour. Dann ging es an den Abstieg. Dieser ging, über den sanft abfallenden Hang, recht leicht vonstatten und so erreichte ich gegen 20 nach 6 den See 869, der sich bereits in der Nähe des Kungsleden befand.


                                                                                            Blick nach Osten


                                                                                            Mal wieder bisschen Wollgras


                                                                                            Nochmal Blick zum Sarek Hauptkamm. Ganz rechts ist der Nijak zu erkennen.


                                                                                            Regenschauer am anderen Ufer des Akkajaure. Zog zum Glück nicht rüber.


                                                                                            Blick nach Norden


                                                                                            So fertig für heute

                                                                                            Hier stellte ich mein Zelt auf und erfreute mich an der Abendsonne, die netterweise nochmal kurz durch die Wolken brach und für eine herrliche Lichtstimmung sorgte. Zu einem Bad im See konnte ich mich zwar nicht mehr motivieren, aber immerhin war es mir möglich mein letztes Abendessen auf dieser Tour draußen im Freien einnehmen zu können (statt im Zelt). Auch wenn der Platz hier jetzt nicht sonderlich spektakulär war (die Rentierzäune taten sicherlich ihr übrigens dazu) war es trotzdem echt angenehm auf dem großen Stein zu sitzen, gemütlich schmausen zu können und dabei nochmal den Blick über die Landschaft streifen zu lassen.


                                                                                            Abendsonne. Ein wirklich gern gesehener Gast.


                                                                                            So sah es hier doch gleich viel freundlicher aus.


                                                                                            Der große Stein war wirklich ein feines Plätzchen zum Sitzen. Allerdings war anhand des Rentierzauns auch klar erkennbar, dass hier keine unberührte Natur mehr vorlag.

                                                                                            Anschließend spazierte ich ein wenig durch die Landschaft, genoss nochmal den Blick auf den Sarek-Hauptkamm und ließ die Tour insgesamt im Kopf Revue passieren (wie ich es gerne am Ende von solchen Touren mache). Morgen musste ich nur noch ein kleines Stück bis Vakkotavare laufen und würde es dann endlich geschafft haben. Mit der Aussicht konnte ich mich jetzt ziemlich sorglos schlafen legen.


                                                                                            Letzter Blick zum Sarek. Leider ohne das schöne Abendlicht einer Dämmerung.

                                                                                            Kommentar


                                                                                            • Mortias
                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 10.06.2004
                                                                                              • 1232
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              Tag 16 (18.08.)
                                                                                              Da der Bus erst um 14.35 Uhr abfuhr, konnte ich mir heute richtig schön Zeit lassen und es ganz gemütlich angehen. Es war eh (mal wieder) bewölkt und ziemlich windig, so dass ich auch nicht den Drang verspürte früher als nötig das Zelt zu verlassen. Lieber wollte ich noch bisschen die Gemütlichkeit des Zeltes genießen. Und dann fing es auch an zu regnen. Erst dachte ich, dass ich den kurzen Schauer schon noch aussitzen würde. Aber dann nahm er immer mehr zu und ergab mit dem ebenso stärker werdenden Wind eine echt miese Wetterlage, wie ich sie in der Intensität selten in Lappland erlebt habe. Tja, wäre ich mal früher aufgebrochen. Jetzt hatte ich den Ärger bei so nem Schietwetter das Zelt abzubauen. Schön ist sowas nicht. Und als ich dann um 11.15 Uhr loslief, spürte ich auch am eigenen Leib wie unangenehm es war. Der Wind peitschte mir den Regen ins Gesicht und alles schien mir sagen zu wollen, dass ich hier nichts zu suchen habe. Was war ich daher froh, dass dies nun meine letzte Etappe war. Nur noch ein paar Kilometer und dann würde ich es endlich hinter mir haben. Ein Glück.


                                                                                              Aufbruch bei maximalem Schietwetter


                                                                                              Alles andere als einladend


                                                                                              Renvaktarstuga. Hier hätte ich mich am liebsten gleich nochmal untergestellt.


                                                                                              Beim Abstieg nach Vakkotavare


                                                                                              Ich wusste nicht so recht, ob ich das jetzt eklig oder lustig finden sollte. Hätte ich aber heute nicht meine Abreise gehabt, wäre die Antwort wohl klar gewesen. 😉

                                                                                              Nach einiger Zeit stieß ich dann auf den Kungsleden, der als ausgetretener Wanderweg klar erkennbar war. Bei der jetzigen Wetterlage war ich echt froh nun wieder auf einem richtigen Weg zu sein. Denn als ich mich langsam der Baumgrenze näherte wurde die Sicht immer schlechter. Überm Akkajaure schien eine einzige Regenwolke zu hängen und die ganze Landschaft zu verschlingen. Wie gut, dass ich jetzt noch nur stumpf bergab laufen und mir über die Orientierung keinerlei Gedanken mehr machen musste. Ein wenig taten mir aber all die Wanderer leid, die mir bei dem Regen entgegenkamen und somit erstmal kein trockenes Ziel in Reichweite hatten. Naja, das Timing mit dem Wetter ist halt immer ne ziemliche Glückssache.


                                                                                              Kungsleden


                                                                                              Klar erkennbare Markierungen. Verlaufen kann man sich hier nicht.


                                                                                              Bei den Bedingungen war ich dafür aber auch echt dankbar.


                                                                                              Kurz vor Vakkotavare war dann auch endlich mal der Akkajaure zu erkennen.

                                                                                              Um kurz vor 1 erreichte ich dann Vakkotavare und hielt schnurstracks auf die STF Hütte dort zu. Diese hatte angenehmerweise geöffnet und war auch bereits mit etlichen anderen Wanderern gefüllt, die es alle vorzogen im trockenen auf den Bus zu warten. Ich war echt erleichtert endlich im Warmen zu sein und meine nassen Sachen ablegen zu können. Das war wirklich nochmal ein riesiger Arschtritt den mir Lappland jetzt zum Abschied verpasst hat.


                                                                                              Vakkotavare

                                                                                              Als dann der Bus planmäßig ankam war ich somit einfach nur froh, dass es nun vorbei war. Kurze Zeit später fuhren wir bereits am Suorva Staudamm vorbei. Hier hatte vor zwei Wochen meine Akkajaure-Umrundung begonnen. Damals war ich noch hoch motiviert und guter Dinge. Und jetzt lag alles in dichten Wolken verborgen die nichts von der Landschaft preisgaben und einen komplett abweisenden Eindruck machten. Ein seltsames Wiedersehen. Wie gut, dass ich nun nicht mehr raus musste und es stattdessen Richtung Heimat ging.


                                                                                              Bus nach Gällivare


                                                                                              Wiedersehen mit Suorva


                                                                                              Bahnhof von Gällivare und damit auch Schluss dieses Berichts

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Fuchs
                                                                                                • 10.06.2004
                                                                                                • 1232
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                Fazit
                                                                                                Als ich nach meiner Tour gefragt wurde, wie es denn so war, meinte ich im Großen und Ganzen einfach nur „geil“. Ja das Wetter war oft sehr mau und die Bedingungen somit recht rau. Es war zwar besser als im Jahr zuvor, aber von einer wirklichen Sommertour kann ich trotzdem nicht sprechen. Von den 15 Tagen im Fjäll waren nur drei komplett regenfrei. Und trotzdem hatte ich, im Vergleich zum Vorjahr, dieses Mal das Gefühl voll auf meine Kosten gekommen zu sein.

                                                                                                Das lag sicherlich zum Großteil daran, dass die Landschaft einfach spektakulär war und ich auch das Glück hatte, meist eine zumindest ausreichend freie Sicht zu haben, so dass ich meine Umgebung auch wirklich erfassen und wahrnehmen konnte. Gerade mein Erlebnis am Mavgovarre am vorletzten Tag hat mir das nochmal stark verdeutlicht. Trotz des teilweise miesen (oder zumindest mäßigen) Wetters hatte ich doch immer wieder diese intensiven Glücksmomente, wo ich tiefenentspannt einfach nur innehielt und mich darüber freute solch eine wunderschöne Landschaft erleben zu dürfen. Also genau das, was ich im Vorjahr häufig vermisst hatte.

                                                                                                Und natürlich war es auch geil an einigen Tagen bei so schönem Wetter unterwegs zu sein. Gerade der Abschnitt im Sarek sei hier nochmal besonders positiv hervorzuheben. Und auch landschaftlich war es natürlich sehr abwechslungsreich. Ich mag es halt wenn es viel durch die offene Tundra geht und auch ein paar hochalpinere Abschnitte mit dabei sind. Teilweise war es aber auch schwerer und anstrengender als gedacht. So Geröllfelder sind halt nicht ganz ohne. Und die Mücken waren häufig auch wieder ne ziemliche Plage. Aber in der Summe würde ich sagen war es den Aufwand definitiv wert. Und die gelaufene Route kann ich wirklich wärmstens weiterempfehlen. Ich warte also auf Nachahmer. 😉

                                                                                                Für diesen Sommer hatte ich ursprünglich angedacht endlich mal wieder der Brooks Range in Alaska einen weiteren Besuch abzustatten. Aber da ich mir zwischenzeitlich einen neuen Job gesucht habe, den ich am 01.06 beginnen werde, muss dieser Plan leider warten. Stattdessen werde ich als Kompensation nächsten Sonntag nach Schottland aufbrechen und dort in den westlichen Highlands eine kleine Tour unternehmen. Bin schon gespannt, was mich da so erwarten wird.


                                                                                                Ende

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 1591
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  Oh, je, da hat Dich das Fjäll ja recht ungemütlich rausgespült! Schade, dass Du gerade am Schluss so ein Mistwetter hattest und super, dass Du die Tour insgesamt trotzdem genossen hast. Und wieder eine sehr ungewöhnliche und interessante Route! Jetzt drück' ich Dir die Daumen, dass Schottland zur Abwechslung untypisch schönes Wetter bietet! Hoffentlich kommst Du trotz neuem Job dazu, auch davon einen Bericht zu schreiben!

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Erfahren
                                                                                                    • 22.11.2013
                                                                                                    • 259
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Eine schöne Runde hat der Herr da gedreht! Beeindruckend auch die landschaftlichen Impressionen, wobei mir persönlich die vom ersten Abschnitt am besten gefielen, was wohl auch mit den einmalig tollen Lichtstimmungen zusammenhängt. Aber dann dieses ständige Schietwetter, mann mann mann... das würde mir auch die Laune verderben. Auf der anderen Seite sind dann die wenigen Momente bei schönem Licht um so erhabener und man will fast rennen, um möglichst viel von der Strecke unter diesen Bedingungen zu erhaschen, das habe ich selbst auch schon erlebt, da reagieren die Gemüter wohl ähnlich ;) Auf jeden Fall braucht es diese Tage, um am Ende das Gefühl zu haben, doch noch "auf seine Kosten" gekommen zu sein - insofern kann ich dein Fazit gut nachvollziehen!

                                                                                                    Und da ich nun auch mal deine Route im Detail nachvollzogen habe, ist es gleich viel spannender gewesen, dir zu folgen Im August 2020 war ich nämlich auch (das erste Mal) in dieser Ecke (vom Vastenjaure rüber nach Ritsem) und da erkennt man natürlich auf Anhieb so einiges wieder, wie z.B. den Blick aufs Akha-Massiv, der mich aus der nördlichen Perspektive ebenso fasziniert hat! Oder die STF-Hütte Vakkotavare, in der ich damals sogar Ersatzteile für meine abgebrochene Pedale bekam. Und natürlich die typischen Ufer des Akkajaures, die zwar unnatürlich frei lagen, aber doch irgendwie was wildes hatten...

                                                                                                    Um nochmal auf den Regen zu kommen: Schietwetter sitze ich ja gern im Zelt aus, wenn es der Zeitrahmen der Tour zulässt.. Aber wenn man seine gesteckte Strecke schaffen will bzw. muss, kann man sich das Wetter natürlich nicht aussuchen. Aber so dolle, wie es dich die letzten Male wiederholt erwischt hat, das ist schon krass - die Wege des Herrn sind.. offenbar regnerisch Ich hoffe, in Schottland bricht er diese Regel!!

                                                                                                    Ansonsten noch eine Frage: wieviele km sind eigentlich in den zwei Wochen zusammengekommen?
                                                                                                    „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                                                                                    Meine bisherigen Reisen

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                                                                                                      Erfahren
                                                                                                      • 01.02.2022
                                                                                                      • 160
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      Sehr schöner und interessanter Reisebericht, vielen Dank dafür!

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        • 977
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        Hallo Mortias,

                                                                                                        es hat etwas gedauert, aber nun hab ich es auch geschafft alles zu lesen und die Strecke auf der Karte zu verfolgen.

                                                                                                        Vielen Dank für den tollen Bericht. Vieles kennen wir auch. So sind wir im im letzten Jahr die ersten Tag ganz ähnlich gelaufen, ohne Niakvágge, nur drei Wochen später. Einiges steht noch auf der Liste wie das westliche Padjelantagebiet.

                                                                                                        Ich bin immer wieder beeindruckt, welche interessanten Routen zu zusammenstellst. Vielen Dank fürs Mitnehmen.



                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          • 734
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          All den Dankenden schließe ich mich gerne an. Schöne Tour durch bekannte und unbekannte Abschnitte. Nett beschrieben mit den Stimmungen und wie diese dann Lust oder Unlust auslösen. Habe das (Mit-)lesen sehr genossen!

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 10.06.2004
                                                                                                            • 1232
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                            Oh, je, da hat Dich das Fjäll ja recht ungemütlich rausgespült! Schade, dass Du gerade am Schluss so ein Mistwetter hattest und super, dass Du die Tour insgesamt trotzdem genossen hast. Und wieder eine sehr ungewöhnliche und interessante Route! Jetzt drück' ich Dir die Daumen, dass Schottland zur Abwechslung untypisch schönes Wetter bietet! Hoffentlich kommst Du trotz neuem Job dazu, auch davon einen Bericht zu schreiben!
                                                                                                            Ja wenn ich das richtig sehe, dann hattest Du diese Mistwetterphase ja unterwegs bei Deiner Tour gehabt. Ist natürlich zum Abschied immer bisschen bitter, aber andererseits erleichtert es mir auch den Abschied enorm. Und dankeschön. Aber bezüglich Schottland mache ich mir mal keine Illusionen. Aktuell verspricht der Wetterbericht für nächste Woche leider sehr "schottisches" Wetter. Aber davon abgesehen bin ich sicher, dass ich auch im neuen Job dazu kommen werde einen Bericht zu schreiben. Ansonsten würde ich den Job vermutlich nicht allzu lange machen.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 10.06.2004
                                                                                                              • 1232
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                                                              Eine schöne Runde hat der Herr da gedreht! Beeindruckend auch die landschaftlichen Impressionen, wobei mir persönlich die vom ersten Abschnitt am besten gefielen, was wohl auch mit den einmalig tollen Lichtstimmungen zusammenhängt. Aber dann dieses ständige Schietwetter, mann mann mann... das würde mir auch die Laune verderben. Auf der anderen Seite sind dann die wenigen Momente bei schönem Licht um so erhabener und man will fast rennen, um möglichst viel von der Strecke unter diesen Bedingungen zu erhaschen, das habe ich selbst auch schon erlebt, da reagieren die Gemüter wohl ähnlich ;) Auf jeden Fall braucht es diese Tage, um am Ende das Gefühl zu haben, doch noch "auf seine Kosten" gekommen zu sein - insofern kann ich dein Fazit gut nachvollziehen!

                                                                                                              Und da ich nun auch mal deine Route im Detail nachvollzogen habe, ist es gleich viel spannender gewesen, dir zu folgen ​ Im August 2020 war ich nämlich auch (das erste Mal) in dieser Ecke (vom Vastenjaure rüber nach Ritsem) und da erkennt man natürlich auf Anhieb so einiges wieder, wie z.B. den Blick aufs Akha-Massiv, der mich aus der nördlichen Perspektive ebenso fasziniert hat! Oder die STF-Hütte Vakkotavare, in der ich damals sogar Ersatzteile für meine abgebrochene Pedale bekam. Und natürlich die typischen Ufer des Akkajaures, die zwar unnatürlich frei lagen, aber doch irgendwie was wildes hatten...

                                                                                                              Um nochmal auf den Regen zu kommen: Schietwetter sitze ich ja gern im Zelt aus, wenn es der Zeitrahmen der Tour zulässt.. Aber wenn man seine gesteckte Strecke schaffen will bzw. muss, kann man sich das Wetter natürlich nicht aussuchen. Aber so dolle, wie es dich die letzten Male wiederholt erwischt hat, das ist schon krass - die Wege des Herrn sind.. offenbar regnerisch ​ Ich hoffe, in Schottland bricht er diese Regel!!

                                                                                                              Ansonsten noch eine Frage: wieviele km sind eigentlich in den zwei Wochen zusammengekommen?
                                                                                                              Ohoooo, welch ausgemachte Ehre, wenn ein solch gestandener Abenteurer mit derartigen Renommee, so wie Ihr es seid mein Herr, sich die Mühe macht, einen gewöhnlichen Reisebericht eines durchschnittlichen Freizeitwanderers, so wie ich es bin, zu lesen und sogar noch mit positivem Feedback zu versehen. Wirklich vielen Dank mein Herr, da fühle ich mich zutiefst gebauchpinselt.

                                                                                                              Und ich meine mich auch zu erinnern Bilder von Eurer 2020er Tour gesehen zu haben. Da warst Du ja auch wieder mit Fahrrad und Packfraft unterwegs wenn ich mich nicht irre. Zumindest erinnere ich mich an die Geschichte mit der gebrochenen Pedale, wo Du Dich dann doch erstmal mit nem dicken Stock beholfen hast, oder?

                                                                                                              Und was das Aussitzen im Zelt angeht: Das habe ich ja auch durchaus ausgiebig praktiziert und bin häufig erst am späten Vormittag aufgebrochen. Nur mag ich es auch überhaupt nicht den ganzen Tag nur im Zelt zu sitzen. Dann krieg ich irgendwann nen Koller. Da muss ich einfach aufbrechen und loslaufen, selbst wenn es nur für ein paar Stunden ist. Ich glaube ich hatte es erst ein einzige Mal gehabt, dass ich einen Tag komplett im Zelt abgewettert habe. Also mal schauen welch regnerische Wege der Herr in Schottland für mich bereitet hat.

                                                                                                              Und um Deine Frage zu beantworten: Das waren insgesamt 232 km. Vermutlich erscheint dies dem werten Herren als etwas wenig für die zwei Wochen, aber für mich hat es gelangt.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 10.06.2004
                                                                                                                • 1232
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                Zitat von Pflaume09 Beitrag anzeigen
                                                                                                                Sehr schöner und interessanter Reisebericht, vielen Dank dafür!
                                                                                                                Ja gern geschehen. Freut mich natürlich immer am Ende dann auch ein kleines Lob zu lesen.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                                                  • 1232
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                  Hallo Mortias,

                                                                                                                  es hat etwas gedauert, aber nun hab ich es auch geschafft alles zu lesen und die Strecke auf der Karte zu verfolgen.

                                                                                                                  Vielen Dank für den tollen Bericht. Vieles kennen wir auch. So sind wir im im letzten Jahr die ersten Tag ganz ähnlich gelaufen, ohne Niakvágge, nur drei Wochen später. Einiges steht noch auf der Liste wie das westliche Padjelantagebiet.

                                                                                                                  Ich bin immer wieder beeindruckt, welche interessanten Routen zu zusammenstellst. Vielen Dank fürs Mitnehmen.
                                                                                                                  Ja das Problem mit dem zeitverzögerten Lesen kenne ich nur zu gut. Vielleicht sollte ich zukünftig einfach mal etwas weniger schreiben. Und danke fürs Lob hinsichtlich des Zusammenstellens der Route. Es macht mir ehrlich gesagt auch immer einen Riesenspaß mir im Vorfeld ausreichend Zeit zu nehmen um mir eine ansprechende Route zu überlegen und dabei auch etliche Alternativen durchzuspielen. Ebenso schaue ich unterwegs dann Abends im Zelt gerne nochmal in die Karte rein und spiele mögliche Routenoptionen durch.

                                                                                                                  Insofern wird das in Schottland durchaus interessant werden. Denn dadurch, dass ich diese Tour ziemlich spontan geplant habe (die Karten habe ich erst letzte Woche Dienstag erhalten) habe ich nicht im selben Maße eine Vorabplanung gemacht. Hinzu kommt, dass ich die Gegend in den Westlichen Highlands noch gar nicht kenne und daher nicht auf alte Routenideen zurückgreifen konnte (wie ich das in Schweden schon einige Male gemacht haben). Von daher bin ich mal gespannt.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 10.06.2004
                                                                                                                    • 1232
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                    All den Dankenden schließe ich mich gerne an. Schöne Tour durch bekannte und unbekannte Abschnitte. Nett beschrieben mit den Stimmungen und wie diese dann Lust oder Unlust auslösen. Habe das (Mit-)lesen sehr genossen!
                                                                                                                    Danke Volker. Es freut mich, dass Du den Bericht genossen hast. Bin dann mal gespannt, ob Dich das eventuell auch bei der Routenplanung zukünftig etwas inspiriert (das wäre mir natürlich eine große Ehre) . Weil ich glaube bei der Gegend südlich von Kvikkjokk, so um den Pieskehaure herum, ist das doch schon einmal der Fall gewesen, oder nicht?

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                      • 22.11.2013
                                                                                                                      • 259
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen

                                                                                                                      Das waren insgesamt 232 km. Vermutlich erscheint dies dem werten Herren als etwas wenig für die zwei Wochen, aber für mich hat es gelangt.
                                                                                                                      Überhaupt nicht, das ist eine ganze Menge! Eine spannende Route zählt für mich mehr als Kilometer schrubben ;) (z.b. im Putorana 2016, da sind wir in 10 Wochen nur 600 km vorwärts gekommen - inclusive Rafting...)

                                                                                                                      Das mit dem Koller im Zelt kenn ich. Einen Tag maximal halte ich es aus, aber dann komme was wolle

                                                                                                                      Und ja, 2020 war auch eine kombinierte Tour. Das mit dem Stock hat der Herr sich gut behalten, genau so wars ;)
                                                                                                                      „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                                                                                                                      Meine bisherigen Reisen

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                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Oh, wie gemein, der lappländische Regen als garstiger „Rausschmeißer“. Das hast du wirklich nicht verdient, das hat niemand „verdient“.
                                                                                                                        Eine sehr schöne Runde hast du da unternommen mit einigen besonderen, landschaftlichen Höhepunkten.
                                                                                                                        Hat wieder Spaß gemacht, mitzulesen.
                                                                                                                        Vielen Dank.
                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                          • 10.06.2004
                                                                                                                          • 1232
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Überhaupt nicht, das ist eine ganze Menge! Eine spannende Route zählt für mich mehr als Kilometer schrubben ;) (z.b. im Putorana 2016, da sind wir in 10 Wochen nur 600 km vorwärts gekommen - inclusive Rafting...)
                                                                                                                          Ach da bin ich natürlich beruhigt, wenn der werte Herr das ganz genauso sieht wie ich. Und Putorana würde mich landschaftlich ja auch mal extrem reizen. Was ich aus der Gegend bisher gesehen habe (unter anderem dank Robtreks genialen Bericht) hat mich doch sehr begeistert. Ich bin mir sicher dem edlen Herren hat seine Tour 2016 daher auch entsprechend ein klein wenig Freude bereitet.


                                                                                                                          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Oh, wie gemein, der lappländische Regen als garstiger „Rausschmeißer“. Das hast du wirklich nicht verdient, das hat niemand „verdient“.
                                                                                                                          Eine sehr schöne Runde hast du da unternommen mit einigen besonderen, landschaftlichen Höhepunkten.
                                                                                                                          Hat wieder Spaß gemacht, mitzulesen.
                                                                                                                          Vielen Dank.
                                                                                                                          Ja extrem garstig eigentlich. Ich finde sowas gehört doch mal verboten. Und natürlich auch danke fürs Lob. Freut mich zu erfahren, wenn das Lesen Freude bereitet hat.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                                                            • 2501
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Eine schöne Runde hast Du da gedreht, eine sehr attraktive Gegend ist das und schöne Fotos. Klar, das Wetter könnte besser gewesen sein, aber mega katastrophal war es ja immerhin nicht. Sind schließlich auch genügend Schönwetterfotos mit dabei. Trotzdem interessant zu sehen wie unterschiedlich das Wetter in den verschiedenen Teilen Skandinaviens sein kann. Der Jahrhundertsommer2021 war wohl offensichtlich nur im Süden.
                                                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                              • 10.06.2004
                                                                                                                              • 1232
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              Vielen Dank Bernd. Ein Lob von einer Korpyphäe wie Dich ist mir doch stets eine besonders große Ehre. Hätte ich auch mal etwas früher wieder hier im Foprum reingeschaut, hätte ich es auch eher bemerkt. Aber nach meiner Schottland-Tour hatte ich irgendwie erstmal keine Lust dazu und hab's Forum die letzten Wochen komplett ignoriert (Schande über mich ). Und ja, hast schon recht, Deinen Jahrhundertsommer hat es wohl wirklich nur im Süden gegeben. Zumindest habe ich im Norden nichts davon gemerkt.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Gerne im Forum
                                                                                                                                • 12.04.2015
                                                                                                                                • 78
                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                #64
                                                                                                                                Lieber Mortias
                                                                                                                                Ich bin ja so eine Gelegenheitsleserin, die immer ins Forum schaut, wenn sie was zum träumen braucht. (Drum komme ich hier so hinterher, wie die alte Fastnacht.) Jetzt habe ich die letzten Tage gebannt deinen Bericht gelesen und träume nun von subopimalem Wetter. Spass beseite: Danke für's mitnehmen! Ein toller Bericht, eine tolle Route, tollen Fotos - alles wirft definitiv die Traummaschinerie an.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                                                                  • 1232
                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                  #65
                                                                                                                                  Zitat von fahrenheit Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Lieber Mortias
                                                                                                                                  Ich bin ja so eine Gelegenheitsleserin, die immer ins Forum schaut, wenn sie was zum träumen braucht. (Drum komme ich hier so hinterher, wie die alte Fastnacht.) Jetzt habe ich die letzten Tage gebannt deinen Bericht gelesen und träume nun von subopimalem Wetter. Spass beseite: Danke für's mitnehmen! Ein toller Bericht, eine tolle Route, tollen Fotos - alles wirft definitiv die Traummaschinerie an.
                                                                                                                                  Moin Fahrenheit. Danke für Dein Lob. 😎 Es freu mich natürlich, wenn mein Bericht auch noch nach so langer Zeit gelesen wird und die Traummaschinerie anwirft. 😉

                                                                                                                                  Kommentar