[SE] Einmal um den Akkajaure (naja, fast)

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  • Mortias
    Fuchs
    • 10.06.2004
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    • Meine Reisen

    #41
    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
    Was ein Traumwetter und was für wunderschöne Bilder an Tag 12. Da kann ich mir gut vorstellen wie schön es gewesen sein muss, einfach nur am Ufer zu sitzen und das Panorama zu genießen. Schweden hat einfach zu viele Seen und wir haben zu wenig, bei uns ist sowas unvorstellbar ohne Bratwurstbude und Parkplatz daneben.
    Das stimmt. Das wäre natürlich etwas befremdlich gewesen, wenn in der Nähe meines Zeltplatzes ne Frittenbude gestanden hätte wo dann haufenweise Leute rumhängen, Bier trinken und dabei laut Musik hören. Ich glaube dann hätte mir das alles nicht ganz soviel Spaß gemacht.

    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
    Aber das mit der Isomatte ist Mist. Wie genau hast du sie danach verwendet, konnte man sie einfach umdrehen oder Kopf Fuß Fuß Kopf tauschen?
    Umgedreht habe ich die Matte nicht. Ich habe sie einfach leicht aufgeblasen (aber nicht zu sehr, da sonst die Delaminierung eventuell fortgeschritten wäre). Und wenn ich dann auf der Matte lag, hat sich die Luft in der Blase durch mein Körpergewicht halbwegs gut in der Matte verteilt (da sich die Blase ja in etwa im Schulterbereich befand). War natürlich vom Komfort nicht vergleichbar wie vorher, aber besser als nichts. Und ich hatte auch Glück, dass ich die folgenden Nächte immer halbwegs weichen Untergrund hatte und es nachts nie übermäßig kalt wurde.

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    • Mortias
      Fuchs
      • 10.06.2004
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      • Meine Reisen

      #42
      Tag 13 (15.08.)
      Heute Morgen ging das Genussprogramm gleich mal weiter. Die Sonne schien wieder, es war komplett windstill und der Akkajaure lag wie ein riesiger Spiegel vor mir. Da konnte ich es mir nicht nehmen lassen den Tag mit einem morgendlichen Bad zu beginnen. Man war das geil. So muss Urlaub sein. Wirklich eine Freude so sommerliches Wetter genießen zu können. Das hat mir natürlich einen zusätzlichen Motivationsschub verpasst. Obwohl ich den gar nicht wirklich nötig gehabt hätte. Denn heute sollte es endlich auf den Stuor Sievgok raufgehen. Vor 11 Jahren bin ich https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/tourenberichte/tourenberichte-nördliches-europa/50438-se-solowanderung-von-abisko-nach-ritsem?p=1196977#post1196977]schonmal da oben gewesen [/url] und war von der Aussicht dort total begeistert gewesen. Und nun stand endlich ein Widersehen auf dem Programm. Und das auch noch bei so tollen Bedingungen. Perfekt. 😎


      Traumhafter Morgen am Akkajaure


      Ideale Bedingungen für ein kleines morgendliches Bad

      Während ich noch bisschen wartete um meine (gestern Abend gewaschene) Wäsche zu trocknen, begann der Himmel sich ganz langsam zu bewölken. Beim Aufbruch um kurz nach 11 waren dann schon ein paar mehr Wolken am Himmel. Aber noch war es sonnig. Und warm war es zudem allemale. So ging es nun auf dem Gränsleden weiter, der durch einen lichten Birkenwald auf den Sievgoktjavelk hinauf führte. Oben am Gipfel befanden sich einige kleinere Seen. Ursprünglich hatte ich ja eigentlich geplant bereits gestern hier irgendwo mein Zelt aufzuschlagen. Aber an diesen sumpfigen Seen hätte auch nicht grad viel Freude gehabt. Somit war ich echt froh darüber am Akkajaure gecampt zu haben.


      Letzter Blick vom Ufer. Anschließend führte der Weg aufwärts.


      Blick zurück. Auch hier war wieder klar das charakteristische Stausee-Ufer zu erkennen.


      Lichter Birkenwald


      Sumpfige Seen. Zum Zelten nur bedingt zu empfehlen.

      Nur bekam ich so langsam etwas Durst, was bei dem warmen Wetter natürlich nicht
      überraschend war und ich zudem das Wasser aus den Seen nicht trinken wollte. Der Weg führte am Höhenrücken zwar an einigen kleinen Sumpfseen vorbei, aber die sahen mir auch alle nicht wirklich trinkbar aus. Es dauert daher etwas, bis ich dann endlich auf einen kleinen Bach stieß, wo ich genüsslich trinken konnte. Das wurde aber auch echt mal Zeit.


      Stuor Sievgok voraus

      Der Wald lichtete sich nun und ich ließ die Baumgrenze endgültig hinter mir und hatte einen tollen Blick auf den Akkajaure. Sehr schick, aber sicherlich kein Vergleich zu dem was mich auf dem Stuor Sievgok erwarten würde. Also lieber schnell weiter. Mein Plan sah nun vor dem Weg noch für ca. 2 km zu folgen und dann querfeldein zum Gipfel umzuschwenken. Und eigentlich wollte ich mein Mittagessen dann bereits auf dem Gipfel genießen. Ganz wie vor 11 Jahren. Nur als ich dann endlich an der Stelle ankam wo ich abbiegen wollte, war es bereits nach 2 Uhr und ich doch ziemlich hungrig. Da erschien es mir sinnvoller lieber jetzt was zu essen anschließend den Aufstieg in Angriff zu nehmen. Nur sonderlich viel Zeit wollte ich mir für die Pause nicht lassen. Denn mittlerweile war es auch längst nicht mehr so sonnig wie vorhin. Ich hatte das Gefühl, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit werden könnte auf dem Gipfel noch ein paar Sonnenstrahlen einzufangen. 🙄


      Akkajaure und Sievgokjavrre


      Interessanter Unterstand als Rastplatz. Vergleichbares habe ich in bisher Lappland kaum zu Gesicht bekommen.


      Mittagspause mit Aussicht


      Ja was wären solche Touren nur ohne die Pausen. 😉

      Trotz des kleinen Zeitverlustes habe ich die Pause echt gebraucht. Aber anschließend machte ich mich gut erholt und frisch gestärkt an den Aufstieg. Gerade der erste Teil davon war etwas steiler und somit gar nicht so unanstrengend. Aber es macht mir ehrlich gesagt auch echt tierisch Spaß, wenn ich voller Energie eine kleine Anstrengung vor mir habe, dabei ordentlich ins Schnaufen komme und gleichzeitig weiß, dass mich anschließend eine tolle Belohnung erwartet.


      Wechselhafte Wetterlage. Es war somit wirklich ein Wettlauf noch ein paar Sonnenstrahlen am Gipfel zu erwischen.


      Kleiner namenloser See. Davon gab‘s hier einige.

      Um kurz vor 4 erreichte ich dann den ersten der beiden Gipfel. Wow, welch ein Anblick das doch war. Zwar hatte ich den Wettlauf gegen die Wolken verloren und abgesehen von ganz kurzen Momenten war von der Sonne nichts mehr zu sehen. Somit gab es auch nicht den erhofften Schönwetterausblick, den ich mir heute Morgen noch ausgemalt hatte. Aber auch so, mit dem bedeckten Himmel, war ich ganz hin und weg. Der Blick aufs Ahkka Massiv war wirklich fantastisch. Und auch die Fernsicht zum Kebnekaise-Fjäll im Nord-Osten, wo ich gute 50 km weit gucken konnte, hat mich echt begeistert. Genial. Einfach nur genial. 🤩 Ich kann nur sagen, dass meine Erwartungen voll erfüllt wurden. Und ich kann jedem, wirklich jedem, der plant den Gränsleden zu laufen, nur wärmstens ans Herz legen den kleinen Abstecher auf den Stuor Sievgok zu machen. Er lohnt sich wirklich!!!


      Geschafft, oben. Welch ein geiler Ausblick.


      Blick nach Westen. Da sah es wettertechnisch noch am freundlichsten aus.


      Kebnekaise-Fjäll im Hintergrund


      Blick nach Nord-Westen


      Akkajaure im Süden


      Ein paar Sonnenstrahlen habe ich dann doch noch abbekommen.


      Und weil’s so schön war, noch ein Panorama-Rundblick übern Akkajaure

      Zwischen dem ersten Gipfel und dem eigentlichen Hauptgipfel müssen zwar knappe 1,5 km zurückgelegt werden, aber diese Strecke ist schnell gemacht. Somit habe ich in der Summe insgesamt über 1 ½ Stunden hier oben auf beiden Gipfeln verbracht. Einfach nur indem ich die Landschaft genossen und haufenweise Fotos geschossen habe. Wirklich ein Highlight auf dieser Tour für das ich echt dankbar bin. Bei dem Schietwetter von vor drei Tagen hätte ich sicherlich nicht diesen Spaß gehabt. So fühlte ich jetzt echt, dass ich voll auf meine Kosten gekommen bin.


      Blick zum eigentlichen Hauptgipfel


      Dieser ist mit 1166 m aber auch nur geringfügig höher als der andere.



      Auch hier habe ich nochmal die herrliche Aussicht genossen.


      Und immerhin gab‘s immer wieder kurze Sonnenphasen.


      Von Westen her kommt eine Wolkenbank angekrochen.

      Aber so schön es auch war, irgendwann wurde es doch mal Zeit für den Abstieg. Zumal sich mittlerweile einige dunkle Wolken zu sammeln begannen. Gut möglich, dass da später noch ein ordentlicher Schauer runterkommen könnte. Nur wollte ich dem im Zweifelsfall lieber im aufgebauten Zelt begegnen. So stieg ich noch knappe 200 m in östlicher Richtung ab und stellte dann gegen 18.30 Uhr an einem namenlosen See beim Lullegiesjtjåhkkå mein Zelt auf. Noch war es warm und trocken, somit sprach auch nichts gegen ein weiteres Bad in dem kleinen See. Ich bin ja immer extrem happy wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Leider nur einfach viel zu selten.


      Beim Abstieg mit Blick nach Osten zum Kallaktjåkkå Massiv. Dort sollte ich dann morgen vorbeikommen.


      Sah schon ein wenig nach einem nahenden Unwetter aus.


      Zeltplatz mit Aussicht


      Mein „Badesee“. Da hatte ich echt Glück, dass sogar noch die Sonne schien.

      Etwa 1 Stunde später kam dann die Regenfront angekrochen. Eine Wolke schob sich dabei über den Hügel und bedeckte dann die gesamte Umgebung. Statt des erwarteten Gewitters bzw. Platzregens gab’s nun dichten Nebel und den für Lappland so typischen Sprühregen. Aber jetzt saß ich ja bereits gemütlich im trockenen Zelt. Irgendwie fühlte es sich lustig an, dass ich die Zeit am Gipfel so ausgiebig genießen und anschließend sogar noch ein Bad nehmen konnte und dabei alles so abgestimmt habe trotzdem rechtzeitig mit allem fertig zu sein. Da konnte mir diese blöde Wolkenfront jetzt auch nicht sonderlich die Stimmung trüben. Dafür war der Tag einfach zu genial gewesen. 😉


      Die Regenfront nähert sich.


      Alles im Nebel versunken.


      Abendbrot im Zelt


      Viel zu sehen gab's dann heute leider nicht mehr.

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      • Mortias
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        • 10.06.2004
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        • Meine Reisen

        #43
        Tag 14 (16.08.)
        Die Nebelfront hatte sich über Nacht leider nicht verzogen und gab immer noch nichts von der Landschaft preis. So lag ich daher doch ziemlich unmotiviert im Schlafsack und hoffte, dass es noch aufklaren würde. Nur ganz langsam und zäh wurde es etwas besser, aber immerhin blieb es trocken. Gegen kurz vor 12 hatte ich genug vom Warten und lief los.


        Nebliger Morgen


        Geringfügig bessere Bedingungen beim Aufbruch.

        Zum Glück hing die Wolkendecke jetzt so hoch, dass ich wenigstens das Tal unter mir sehen konnte. Und zum Glück ging es jetzt auch erstmal abwärts. Schnell kam ich dabei aber in einen Bereich der von nervigem Gestrüpp und Dickicht geprägt war und anschließend in einen kurzen Birkenwald überging. Im Tal selbst war es dann eher kahl und steinig. Hier durfte ich mich an einigen kleinen Seen und Sumpfflächen vorbeimogeln, bis ich dann auf der Schotterstraße nach Sitasjaure stand. Insgesamt irgendwie keine schöne Gegend und zudem auch etwas nervig zu durchwandern.


        Beim Abstieg ins Tal. Die Straße ist von hier aus schon zu erkennen.


        Oh wie schön, eine Stromleitung. 🙄


        Schotterstraße nach Sitasjaure

        Dafür habe ich es aber echt genossen wenigstens ein kurzes Stück über die Straße zu laufen und ausnahmsweise mal keine Hindernisse im Weg zu haben. Dieser Luxus währte jedoch nur kurz, denn nun hieß es auch wieder querfeldein nach Osten zu schwenken um die Anhöhe vom Biervveda zu besteigen. Vom Höhenunterschied war das auch nicht sonderlich dramatisch und sah eigentlich recht leicht aus. Wenn nur der Untergrund hier nicht so beschissen steinig und uneben gewesen wäre. Ständig ging es leicht auf und ab, galt es Geröll zu umlaufen und dabei das Gefühl zu haben einfach nicht voran zu kommen. Was für ein nerviger und zäher Abschnitt.


        Blick zum Biervveda. Da sollte es jetzt hochgehen.


        Blick zurück. Anscheinend war der Stuor Sievgok immer noch im Nebel versunken.


        Rijtsenjavratja


        Pause beim Aufstieg

        Als ich den anstrengendsten Teil dann endlich hinter mir (ironischerweise war das genau der mit der niedrigeren Steigung) hatte und es nur noch „ehrlich“ bergauf ging, fing es auch noch an zu regnen. Ja toll, das musste ja so kommen. Oben dann, beim Loadasj angekommen wunderte ich mich auch erstmal wieso ich vor mir in ein weiteres Tal mit einem See unten blickte. Eigentlich sollte ich den Jårmejavrre in einer steinigen Ebene vor mir haben. Seltsame Gesichte, die erst nach einem Blick auf die Karte geklärt werde. Da bin ich beim Aufstieg schlichtweg etwas zu weit nach Norden abgedriftet und wäre sonst geradewegs wieder zum Autajaure abgestiegen. Aber da zeigt sich nun wieder, wie schnell man bei schlechtem Wetter und wolkigen Bedingungen die Orientierung verlieren kann (gerade wenn man unterwegs eben aus verständlichen Gründen nicht auf der Karte nachsieht). Ziemlich stumpfte Aktion, aber zum Glück habe ich es rechtzeitig gemerkt.


        Aufziehender Regenschauer


        Kallaktjåkkå Massiv im Regen


        Meine Laune war grad mal wieder nicht auf einem Höhepunkt.

        Ich erreichte nun also planmäßig den Jårmejavrre und da der Regen wieder aufgehört hatte, war ich einfach nur erleichtert darüber nun meine Mittagspause einlegen zu können und etwas entspannend zu können. Immerhin etwas. Und anschließend war die weitere Route auch klar definiert, da es nun immer schön am Fuße des Kallaktjåkkå Massiv entlanggehen sollte. Hier kam ich nun auch endlich wieder vernünftig voran.


        Jårmejavrre


        Regenbogen überm Jårmejavrre


        Die Pause tat echt gut.

        Am höchsten Punkt, auf ca. 1100 m, hatte ich dann nochmal einen schönen Blick aufs Ahkka Massiv sowie den Akkajaure. Irgendwo dort hinten würde ja der Padjelantaleden lang gehen. Gerade war ich aber sehr froh drüber nicht dort unten, sondern eben genau hier zu sein. Jetzt war ich jedenfalls wieder bester Laune und machte mich, laut vor mich hin singend, auf den weiteren Weg ins vor mir liegende Trogtal zwischen Kallaktjåkkå und Rajvotjåhkkå.


        Blick auf den Akkajaure


        Auf der Passhöhe mit Blick ins vor mir liegende Trogtal


        Fernblick Richtung Padjelantaleden

        Leider währte die Freude nicht grad lange, denn bereits am See 1060 wurde die Landschaft wieder steiniger und das Vorankommen somit mühsam. Theoretisch hätte ich von hier einen tollen Blick auf den Gletscher des Kallaktjåkkå Massivs gehabt, wenn denn die blöden Wolken die Sicht nicht verdeckt hätten. Aber leider haben sie mir dieses Vergnügen nicht gegönnt. Irgendwie hatte ich grad wieder son kleines Motivationstief. Leicht schwerfällig schleppte ich mich voran, bis ich den Rajvotjåhkkå hinter mir ließ und die Landschaft sich wieder etwas öffnete.


        Steiniger Untergrund


        Kallaktjåkkå. Vom Gletscher war leider nicht viel zu sehen.


        Rajvojåhkå


        Am Ausgang des Tals. Hier war es ziemlich sumpfig.

        Ich folgte nun weiter dem Flusslauf des Rajvojåhkå und konnte nun auch, da die Wolkendecke etwas höher stand, einen vorsichtigen Blick auf die umliegenden Gipfel erhaschen. Ein wenig wirkte das hier ja wie der Sarek im Kleinformat. 😉Allerdings habe ich den Fehler gemacht den Fluss nicht weiter oben zu furten, sprich direkt hinter dem See oder bereits schon auf Höhe des Gletschers. Denn hier wies der Fluss bereits etwas mehr Gefälle auf und war folglich deutlich unruhiger. Da erschien es mir sinnvoll die Furt nicht mit Crocs sondern in Wanderschuhen samt Regenhose zu machen. Dabei bin ich dann, durch eine Unachtsamkeit meinerseits, ausgerutscht und schön auf dem Rücken im Wasser gelandet. Glücklicherweise hat der Rucksack alles abgefangen und es ist auch nichts kaputt gegangen. Aber meine Schuhe waren trotzdem klitschnass, da bei diesem Manöver natürlich Wasser reingekommen ist. Na toll, das konnte ich ja nun wirklich nicht gebrauchen. Aber selbst schuld.


        Ungefähr hier bin ich dann gefurtet. Eigentlich war der Fluss auch gar nicht so schwierig, aber Fehler können natürlich trotzdem passieren.


        So, Furt überstanden, aber leider mit nassen Schuhen.

        Am anderen Ufer suchte ich mir daher schnell einen Zeltplatz und war froh aus meinen nassen Schuhen raus zu können. Immerhin regnete es grad nicht, so dass ich die Sachen zumindest etwas trocknen konnte. Und abends gaben die Wolken sogar einen kleinen Blick auf den Sarek Hauptkamm frei. Das war doch mal besser als nichts. Trotz des etwas nervigen und anstrengenden Tages, war ich doch froh meine geplante Strecke komplett geschafft zu haben und gut auf Kurs zu sein. Ich hatte jetzt nur noch 1 ½ Tage vor mir die ein ziemlich einfaches "Ablaufen" mit sich bringen würden. Zugegeben war ich aber schon etwas erleichtert darüber, dass nun keine anstrengenden Herausforderungen mehr auf mich warteten.


        Abendlicht überm Ahkka-Massiv


        Jetzt war sogar auch das Kallaktjåkkå-Massiv halbwegs wolkenfrei.


        Blick zum Sarek

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        • Blahake

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          Fuchs
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          #44
          Schade, dass Du da so schlechte Sich hattest. Die Strecke südlich am Kallaktjåkkå-Massiv lang hatte ich auch schon mal auf dem Schirm, hat sich dann aber nicht ergeben. Schön, das jetzt so gut von Dir beschrieben zu sehen, falls ich da doch mal wieder hinkomme. Nördlich davon bist Du auch schon mal langegangen, oder? Welche Seite würdest Du eher empfehlen, wenn man vor der Wahl steht?
          Das Gelände zwischen Stuor-Sievgok und der Straße wollte ich ja auch schon mal queren, bin aber kläglich gescheitert, obwohl ich einen Track von Dir hatte. Da tröstet es mich etwas, dass Du es wenigstens als nervig beschreibst.

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          • Mortias
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            #45
            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
            Schade, dass Du da so schlechte Sich hattest. Die Strecke südlich am Kallaktjåkkå-Massiv lang hatte ich auch schon mal auf dem Schirm, hat sich dann aber nicht ergeben. Schön, das jetzt so gut von Dir beschrieben zu sehen, falls ich da doch mal wieder hinkomme. Nördlich davon bist Du auch schon mal langegangen, oder? Welche Seite würdest Du eher empfehlen, wenn man vor der Wahl steht?
            Vielen Dank. Und völlig richtig erkannt. 2010 bin ich bei meiner Tour nördlich des Kallaktjåkkå-Massiv durch das Tal des Suorggejohka gelaufen. Nur hatte ich damals etwas besseres Wetter, so dass mir der Abschnitt als sehr angenehm in Erinnerung geblieben ist. Aber grundsätzlich würde ich sagen, ist der Abschnitt südlich davon (also der von meiner letzten Tour) landschaftlich von den Ausblicken her definitiv spektakulärer. Dafür aber auch deutlich steiniger und beschwerlicher zu laufen. Nördlich davon verlief die Route einige 100 Höhenmeter tiefer und ging somit eher durch Strauch- und Heidelandschaft und war aber insgesamt recht leicht zu wandern. Was für Dich jetzt empfehlenswerter klingt überlasse ich gerne Dir.

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            • Mortias
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              #46
              Tag 15 (17.08.)
              Der letzte volle Wandertag stand nun an und wurde mit einer Mischung aus Erleichterung und Wehmut begleitet. Wobei die Erleichterung bei dem erneut sehr wolkigen und regnerischen Wetter doch klar überwog. Was war ich froh, dass ich es jetzt nicht mehr weit hatte und heute nur gemütlich über die Hochebene laufen musste. Ich hatte ja erst noch mit dem Gedanken gespielt bis nach Vietas weiterzulaufen und dafür noch zünftig über das namenlose Gebirgsmassiv östlich von Vakkotavare zu überqueren (das wäre dann eine komplette Akkajaure Umrundung gewesen). Aber dafür hätte ich schon die vorigen Tage etwas mehr Strecke zurücklegen müssen. Und obwohl es theoretisch immer noch möglich gewesen wäre, ist mir nun jeglicher Ehrgeiz dafür verloren gegangen. Lieber habe ich mich noch ein bisschen länger im Zelt gewärmt, bevor ich dann gegen halb 1 endlich aufbrach.


              Mäßiges Wetter beim Aufbruch

              Da meine Schuhe nach meinem gestrigen Manöver leider immer noch ziemlich feucht waren, war das Wandern anfangs doch etwas unangenehm. 😳 Mit der Zeit haben die Füße die Schuhe dann soweit gewärmt, dass es deutlich besser wurde. Ansonsten war der Abschnitt insgesamt ganz nett aber auch recht unspektakulär. Gemütlich ging es über grasiges Gelände, bis es dann bei den Mavgojavre Seen wieder deutlich steiniger wurde. So stand wieder ein wenig Geröll aufm Plan, aber zum Glück diesmal nur in Maßen.


              Einer von vielen kleinen namenlosen Seen


              Steiniger Boden


              Sowohl an Steinen als auch an Wasser herrschte hier wahrlich kein Mangel. 😉


              Sarek-Hauptkamm

              An einem kleinen See nahm ich meine letzte Mittagspause ein und erfreute mich nochmal an der zumindest leicht verbesserten Aussicht. Es war schön, dass ich nun nochmal entspannt (und vom Regen ungestört) hier sitzen und gemütlich schmausen konnte. Vermutlich war es in gewisser Weise repräsentativ für die Tour: Wettertechnisch zwar oft sehr durchwachsen, aber in der Summe dann doch nicht ganz so schlimm und irgendwie wieder cool und spaßig. 😎


              Namenloser Bach


              Beim Ahkka ging mal wieder ein Schauer runter.


              Aber zum Glück blieb es während meiner Mittagspause trocken.

              Anschließend wollte ich noch die paar zusätzlichen Meter auf den Mavgovarre hinaufgehen. Dabei kam auch (mal wieder) ein kleiner Schauer runter. Tja, ohne Regen schien es wohl einfach nicht zu gehen. Mittlerweile war ich es aber gewöhnt und außerdem hatte ich es ja eh bald hinter mir. Trotzdem war ich natürlich froh, dass der Schauer nur sehr kurz währte.


              Der erwartete Regen

              Und als ich dann oben angekommen war (naja, bei der kleinen Anhöhe ließ sich eigentlich schlecht von „oben“ sprechen), hatte ich nochmal einen tollen Blick auf den Akkajaure sowohl in westlicher als auch in östlicher Richtung. Auch der Hauptkamm des Sareks war halbwegs auszumachen und ansatzweise sogar das Ahkka Massiv. Zufrieden schaute ich auf den ausgedehnten See unter mir hinab und spürte und tiefe und innige Freude. Trotz des eher schlechten Wetters und der nur mäßigen Sicht. Und trotz der nassen Schuhe vorhin und dem ganzen anderen Nervkram. Jetzt, in diesem Moment, war ich einfach nur glücklich und dankbar dafür, noch einmal einen solchen Naturgenuss erleben zu dürfen. Ein wahrhaft würdiger Abschluss für diese Tour. Herrlich. 😊


              Auf dem Mavgovarre


              Blick nach Westen. Trotz des wolkenverhangenen Himmels hat mich die Aussicht echt begeistert.


              Blick nach Osten Richtung Suorva. Dort habe ich vor 14 Tagen meine Tour begonnen


              Und weil’s so schön war, nochmal das Ahkka Massiv.


              Ja da kam Freude auf. Ok, fairerweise muss ich zugeben, dass ich für diese Aufnahme einige Versuche gebraucht habe. 😁

              Eine knappe Dreiviertelstunde stand ich hier oben und sog nochmal die Eindrücke der Landschaft in mich auf. Dies war immerhin mein letztes schönes Panorama auf dieser Tour. Dann ging es an den Abstieg. Dieser ging, über den sanft abfallenden Hang, recht leicht vonstatten und so erreichte ich gegen 20 nach 6 den See 869, der sich bereits in der Nähe des Kungsleden befand.


              Blick nach Osten


              Mal wieder bisschen Wollgras


              Nochmal Blick zum Sarek Hauptkamm. Ganz rechts ist der Nijak zu erkennen.


              Regenschauer am anderen Ufer des Akkajaure. Zog zum Glück nicht rüber.


              Blick nach Norden


              So fertig für heute

              Hier stellte ich mein Zelt auf und erfreute mich an der Abendsonne, die netterweise nochmal kurz durch die Wolken brach und für eine herrliche Lichtstimmung sorgte. Zu einem Bad im See konnte ich mich zwar nicht mehr motivieren, aber immerhin war es mir möglich mein letztes Abendessen auf dieser Tour draußen im Freien einnehmen zu können (statt im Zelt). Auch wenn der Platz hier jetzt nicht sonderlich spektakulär war (die Rentierzäune taten sicherlich ihr übrigens dazu) war es trotzdem echt angenehm auf dem großen Stein zu sitzen, gemütlich schmausen zu können und dabei nochmal den Blick über die Landschaft streifen zu lassen.


              Abendsonne. Ein wirklich gern gesehener Gast.


              So sah es hier doch gleich viel freundlicher aus.


              Der große Stein war wirklich ein feines Plätzchen zum Sitzen. Allerdings war anhand des Rentierzauns auch klar erkennbar, dass hier keine unberührte Natur mehr vorlag.

              Anschließend spazierte ich ein wenig durch die Landschaft, genoss nochmal den Blick auf den Sarek-Hauptkamm und ließ die Tour insgesamt im Kopf Revue passieren (wie ich es gerne am Ende von solchen Touren mache). Morgen musste ich nur noch ein kleines Stück bis Vakkotavare laufen und würde es dann endlich geschafft haben. Mit der Aussicht konnte ich mich jetzt ziemlich sorglos schlafen legen.


              Letzter Blick zum Sarek. Leider ohne das schöne Abendlicht einer Dämmerung.

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              • Mortias
                Fuchs
                • 10.06.2004
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                • Meine Reisen

                #47
                Tag 16 (18.08.)
                Da der Bus erst um 14.35 Uhr abfuhr, konnte ich mir heute richtig schön Zeit lassen und es ganz gemütlich angehen. Es war eh (mal wieder) bewölkt und ziemlich windig, so dass ich auch nicht den Drang verspürte früher als nötig das Zelt zu verlassen. Lieber wollte ich noch bisschen die Gemütlichkeit des Zeltes genießen. Und dann fing es auch an zu regnen. Erst dachte ich, dass ich den kurzen Schauer schon noch aussitzen würde. Aber dann nahm er immer mehr zu und ergab mit dem ebenso stärker werdenden Wind eine echt miese Wetterlage, wie ich sie in der Intensität selten in Lappland erlebt habe. Tja, wäre ich mal früher aufgebrochen. Jetzt hatte ich den Ärger bei so nem Schietwetter das Zelt abzubauen. Schön ist sowas nicht. Und als ich dann um 11.15 Uhr loslief, spürte ich auch am eigenen Leib wie unangenehm es war. Der Wind peitschte mir den Regen ins Gesicht und alles schien mir sagen zu wollen, dass ich hier nichts zu suchen habe. Was war ich daher froh, dass dies nun meine letzte Etappe war. Nur noch ein paar Kilometer und dann würde ich es endlich hinter mir haben. Ein Glück.


                Aufbruch bei maximalem Schietwetter


                Alles andere als einladend


                Renvaktarstuga. Hier hätte ich mich am liebsten gleich nochmal untergestellt.


                Beim Abstieg nach Vakkotavare


                Ich wusste nicht so recht, ob ich das jetzt eklig oder lustig finden sollte. Hätte ich aber heute nicht meine Abreise gehabt, wäre die Antwort wohl klar gewesen. 😉

                Nach einiger Zeit stieß ich dann auf den Kungsleden, der als ausgetretener Wanderweg klar erkennbar war. Bei der jetzigen Wetterlage war ich echt froh nun wieder auf einem richtigen Weg zu sein. Denn als ich mich langsam der Baumgrenze näherte wurde die Sicht immer schlechter. Überm Akkajaure schien eine einzige Regenwolke zu hängen und die ganze Landschaft zu verschlingen. Wie gut, dass ich jetzt noch nur stumpf bergab laufen und mir über die Orientierung keinerlei Gedanken mehr machen musste. Ein wenig taten mir aber all die Wanderer leid, die mir bei dem Regen entgegenkamen und somit erstmal kein trockenes Ziel in Reichweite hatten. Naja, das Timing mit dem Wetter ist halt immer ne ziemliche Glückssache.


                Kungsleden


                Klar erkennbare Markierungen. Verlaufen kann man sich hier nicht.


                Bei den Bedingungen war ich dafür aber auch echt dankbar.


                Kurz vor Vakkotavare war dann auch endlich mal der Akkajaure zu erkennen.

                Um kurz vor 1 erreichte ich dann Vakkotavare und hielt schnurstracks auf die STF Hütte dort zu. Diese hatte angenehmerweise geöffnet und war auch bereits mit etlichen anderen Wanderern gefüllt, die es alle vorzogen im trockenen auf den Bus zu warten. Ich war echt erleichtert endlich im Warmen zu sein und meine nassen Sachen ablegen zu können. Das war wirklich nochmal ein riesiger Arschtritt den mir Lappland jetzt zum Abschied verpasst hat.


                Vakkotavare

                Als dann der Bus planmäßig ankam war ich somit einfach nur froh, dass es nun vorbei war. Kurze Zeit später fuhren wir bereits am Suorva Staudamm vorbei. Hier hatte vor zwei Wochen meine Akkajaure-Umrundung begonnen. Damals war ich noch hoch motiviert und guter Dinge. Und jetzt lag alles in dichten Wolken verborgen die nichts von der Landschaft preisgaben und einen komplett abweisenden Eindruck machten. Ein seltsames Wiedersehen. Wie gut, dass ich nun nicht mehr raus musste und es stattdessen Richtung Heimat ging.


                Bus nach Gällivare


                Wiedersehen mit Suorva


                Bahnhof von Gällivare und damit auch Schluss dieses Berichts

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                • Mortias
                  Fuchs
                  • 10.06.2004
                  • 1279
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                  • Meine Reisen

                  #48
                  Fazit
                  Als ich nach meiner Tour gefragt wurde, wie es denn so war, meinte ich im Großen und Ganzen einfach nur „geil“. Ja das Wetter war oft sehr mau und die Bedingungen somit recht rau. Es war zwar besser als im Jahr zuvor, aber von einer wirklichen Sommertour kann ich trotzdem nicht sprechen. Von den 15 Tagen im Fjäll waren nur drei komplett regenfrei. Und trotzdem hatte ich, im Vergleich zum Vorjahr, dieses Mal das Gefühl voll auf meine Kosten gekommen zu sein.

                  Das lag sicherlich zum Großteil daran, dass die Landschaft einfach spektakulär war und ich auch das Glück hatte, meist eine zumindest ausreichend freie Sicht zu haben, so dass ich meine Umgebung auch wirklich erfassen und wahrnehmen konnte. Gerade mein Erlebnis am Mavgovarre am vorletzten Tag hat mir das nochmal stark verdeutlicht. Trotz des teilweise miesen (oder zumindest mäßigen) Wetters hatte ich doch immer wieder diese intensiven Glücksmomente, wo ich tiefenentspannt einfach nur innehielt und mich darüber freute solch eine wunderschöne Landschaft erleben zu dürfen. Also genau das, was ich im Vorjahr häufig vermisst hatte.

                  Und natürlich war es auch geil an einigen Tagen bei so schönem Wetter unterwegs zu sein. Gerade der Abschnitt im Sarek sei hier nochmal besonders positiv hervorzuheben. Und auch landschaftlich war es natürlich sehr abwechslungsreich. Ich mag es halt wenn es viel durch die offene Tundra geht und auch ein paar hochalpinere Abschnitte mit dabei sind. Teilweise war es aber auch schwerer und anstrengender als gedacht. So Geröllfelder sind halt nicht ganz ohne. Und die Mücken waren häufig auch wieder ne ziemliche Plage. Aber in der Summe würde ich sagen war es den Aufwand definitiv wert. Und die gelaufene Route kann ich wirklich wärmstens weiterempfehlen. Ich warte also auf Nachahmer. 😉

                  Für diesen Sommer hatte ich ursprünglich angedacht endlich mal wieder der Brooks Range in Alaska einen weiteren Besuch abzustatten. Aber da ich mir zwischenzeitlich einen neuen Job gesucht habe, den ich am 01.06 beginnen werde, muss dieser Plan leider warten. Stattdessen werde ich als Kompensation nächsten Sonntag nach Schottland aufbrechen und dort in den westlichen Highlands eine kleine Tour unternehmen. Bin schon gespannt, was mich da so erwarten wird.


                  Ende

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                  • Blahake

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                    Fuchs
                    • 18.06.2014
                    • 1954
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                    • Meine Reisen

                    #49
                    Oh, je, da hat Dich das Fjäll ja recht ungemütlich rausgespült! Schade, dass Du gerade am Schluss so ein Mistwetter hattest und super, dass Du die Tour insgesamt trotzdem genossen hast. Und wieder eine sehr ungewöhnliche und interessante Route! Jetzt drück' ich Dir die Daumen, dass Schottland zur Abwechslung untypisch schönes Wetter bietet! Hoffentlich kommst Du trotz neuem Job dazu, auch davon einen Bericht zu schreiben!

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                    • bikevagabond
                      Erfahren
                      • 22.11.2013
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                      #50
                      Eine schöne Runde hat der Herr da gedreht! Beeindruckend auch die landschaftlichen Impressionen, wobei mir persönlich die vom ersten Abschnitt am besten gefielen, was wohl auch mit den einmalig tollen Lichtstimmungen zusammenhängt. Aber dann dieses ständige Schietwetter, mann mann mann... das würde mir auch die Laune verderben. Auf der anderen Seite sind dann die wenigen Momente bei schönem Licht um so erhabener und man will fast rennen, um möglichst viel von der Strecke unter diesen Bedingungen zu erhaschen, das habe ich selbst auch schon erlebt, da reagieren die Gemüter wohl ähnlich ;) Auf jeden Fall braucht es diese Tage, um am Ende das Gefühl zu haben, doch noch "auf seine Kosten" gekommen zu sein - insofern kann ich dein Fazit gut nachvollziehen!

                      Und da ich nun auch mal deine Route im Detail nachvollzogen habe, ist es gleich viel spannender gewesen, dir zu folgen Im August 2020 war ich nämlich auch (das erste Mal) in dieser Ecke (vom Vastenjaure rüber nach Ritsem) und da erkennt man natürlich auf Anhieb so einiges wieder, wie z.B. den Blick aufs Akha-Massiv, der mich aus der nördlichen Perspektive ebenso fasziniert hat! Oder die STF-Hütte Vakkotavare, in der ich damals sogar Ersatzteile für meine abgebrochene Pedale bekam. Und natürlich die typischen Ufer des Akkajaures, die zwar unnatürlich frei lagen, aber doch irgendwie was wildes hatten...

                      Um nochmal auf den Regen zu kommen: Schietwetter sitze ich ja gern im Zelt aus, wenn es der Zeitrahmen der Tour zulässt.. Aber wenn man seine gesteckte Strecke schaffen will bzw. muss, kann man sich das Wetter natürlich nicht aussuchen. Aber so dolle, wie es dich die letzten Male wiederholt erwischt hat, das ist schon krass - die Wege des Herrn sind.. offenbar regnerisch Ich hoffe, in Schottland bricht er diese Regel!!

                      Ansonsten noch eine Frage: wieviele km sind eigentlich in den zwei Wochen zusammengekommen?
                      „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                      • Pflaume09
                        Erfahren
                        • 01.02.2022
                        • 161
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                        #51
                        Sehr schöner und interessanter Reisebericht, vielen Dank dafür!

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                        • andrea2
                          Dauerbesucher
                          • 23.09.2010
                          • 993
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                          #52
                          Hallo Mortias,

                          es hat etwas gedauert, aber nun hab ich es auch geschafft alles zu lesen und die Strecke auf der Karte zu verfolgen.

                          Vielen Dank für den tollen Bericht. Vieles kennen wir auch. So sind wir im im letzten Jahr die ersten Tag ganz ähnlich gelaufen, ohne Niakvágge, nur drei Wochen später. Einiges steht noch auf der Liste wie das westliche Padjelantagebiet.

                          Ich bin immer wieder beeindruckt, welche interessanten Routen zu zusammenstellst. Vielen Dank fürs Mitnehmen.



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                          • vobo

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                            • 01.04.2014
                            • 859
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                            #53
                            All den Dankenden schließe ich mich gerne an. Schöne Tour durch bekannte und unbekannte Abschnitte. Nett beschrieben mit den Stimmungen und wie diese dann Lust oder Unlust auslösen. Habe das (Mit-)lesen sehr genossen!

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                            • Mortias
                              Fuchs
                              • 10.06.2004
                              • 1279
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                              #54
                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                              Oh, je, da hat Dich das Fjäll ja recht ungemütlich rausgespült! Schade, dass Du gerade am Schluss so ein Mistwetter hattest und super, dass Du die Tour insgesamt trotzdem genossen hast. Und wieder eine sehr ungewöhnliche und interessante Route! Jetzt drück' ich Dir die Daumen, dass Schottland zur Abwechslung untypisch schönes Wetter bietet! Hoffentlich kommst Du trotz neuem Job dazu, auch davon einen Bericht zu schreiben!
                              Ja wenn ich das richtig sehe, dann hattest Du diese Mistwetterphase ja unterwegs bei Deiner Tour gehabt. Ist natürlich zum Abschied immer bisschen bitter, aber andererseits erleichtert es mir auch den Abschied enorm. Und dankeschön. Aber bezüglich Schottland mache ich mir mal keine Illusionen. Aktuell verspricht der Wetterbericht für nächste Woche leider sehr "schottisches" Wetter. Aber davon abgesehen bin ich sicher, dass ich auch im neuen Job dazu kommen werde einen Bericht zu schreiben. Ansonsten würde ich den Job vermutlich nicht allzu lange machen.

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                              • Mortias
                                Fuchs
                                • 10.06.2004
                                • 1279
                                • Privat

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                                #55
                                Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                                Eine schöne Runde hat der Herr da gedreht! Beeindruckend auch die landschaftlichen Impressionen, wobei mir persönlich die vom ersten Abschnitt am besten gefielen, was wohl auch mit den einmalig tollen Lichtstimmungen zusammenhängt. Aber dann dieses ständige Schietwetter, mann mann mann... das würde mir auch die Laune verderben. Auf der anderen Seite sind dann die wenigen Momente bei schönem Licht um so erhabener und man will fast rennen, um möglichst viel von der Strecke unter diesen Bedingungen zu erhaschen, das habe ich selbst auch schon erlebt, da reagieren die Gemüter wohl ähnlich ;) Auf jeden Fall braucht es diese Tage, um am Ende das Gefühl zu haben, doch noch "auf seine Kosten" gekommen zu sein - insofern kann ich dein Fazit gut nachvollziehen!

                                Und da ich nun auch mal deine Route im Detail nachvollzogen habe, ist es gleich viel spannender gewesen, dir zu folgen ​ Im August 2020 war ich nämlich auch (das erste Mal) in dieser Ecke (vom Vastenjaure rüber nach Ritsem) und da erkennt man natürlich auf Anhieb so einiges wieder, wie z.B. den Blick aufs Akha-Massiv, der mich aus der nördlichen Perspektive ebenso fasziniert hat! Oder die STF-Hütte Vakkotavare, in der ich damals sogar Ersatzteile für meine abgebrochene Pedale bekam. Und natürlich die typischen Ufer des Akkajaures, die zwar unnatürlich frei lagen, aber doch irgendwie was wildes hatten...

                                Um nochmal auf den Regen zu kommen: Schietwetter sitze ich ja gern im Zelt aus, wenn es der Zeitrahmen der Tour zulässt.. Aber wenn man seine gesteckte Strecke schaffen will bzw. muss, kann man sich das Wetter natürlich nicht aussuchen. Aber so dolle, wie es dich die letzten Male wiederholt erwischt hat, das ist schon krass - die Wege des Herrn sind.. offenbar regnerisch ​ Ich hoffe, in Schottland bricht er diese Regel!!

                                Ansonsten noch eine Frage: wieviele km sind eigentlich in den zwei Wochen zusammengekommen?
                                Ohoooo, welch ausgemachte Ehre, wenn ein solch gestandener Abenteurer mit derartigen Renommee, so wie Ihr es seid mein Herr, sich die Mühe macht, einen gewöhnlichen Reisebericht eines durchschnittlichen Freizeitwanderers, so wie ich es bin, zu lesen und sogar noch mit positivem Feedback zu versehen. Wirklich vielen Dank mein Herr, da fühle ich mich zutiefst gebauchpinselt.

                                Und ich meine mich auch zu erinnern Bilder von Eurer 2020er Tour gesehen zu haben. Da warst Du ja auch wieder mit Fahrrad und Packfraft unterwegs wenn ich mich nicht irre. Zumindest erinnere ich mich an die Geschichte mit der gebrochenen Pedale, wo Du Dich dann doch erstmal mit nem dicken Stock beholfen hast, oder?

                                Und was das Aussitzen im Zelt angeht: Das habe ich ja auch durchaus ausgiebig praktiziert und bin häufig erst am späten Vormittag aufgebrochen. Nur mag ich es auch überhaupt nicht den ganzen Tag nur im Zelt zu sitzen. Dann krieg ich irgendwann nen Koller. Da muss ich einfach aufbrechen und loslaufen, selbst wenn es nur für ein paar Stunden ist. Ich glaube ich hatte es erst ein einzige Mal gehabt, dass ich einen Tag komplett im Zelt abgewettert habe. Also mal schauen welch regnerische Wege der Herr in Schottland für mich bereitet hat.

                                Und um Deine Frage zu beantworten: Das waren insgesamt 232 km. Vermutlich erscheint dies dem werten Herren als etwas wenig für die zwei Wochen, aber für mich hat es gelangt.

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                                • Mortias
                                  Fuchs
                                  • 10.06.2004
                                  • 1279
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                                  #56
                                  Zitat von Pflaume09 Beitrag anzeigen
                                  Sehr schöner und interessanter Reisebericht, vielen Dank dafür!
                                  Ja gern geschehen. Freut mich natürlich immer am Ende dann auch ein kleines Lob zu lesen.

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                                  • Mortias
                                    Fuchs
                                    • 10.06.2004
                                    • 1279
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                                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                    Hallo Mortias,

                                    es hat etwas gedauert, aber nun hab ich es auch geschafft alles zu lesen und die Strecke auf der Karte zu verfolgen.

                                    Vielen Dank für den tollen Bericht. Vieles kennen wir auch. So sind wir im im letzten Jahr die ersten Tag ganz ähnlich gelaufen, ohne Niakvágge, nur drei Wochen später. Einiges steht noch auf der Liste wie das westliche Padjelantagebiet.

                                    Ich bin immer wieder beeindruckt, welche interessanten Routen zu zusammenstellst. Vielen Dank fürs Mitnehmen.
                                    Ja das Problem mit dem zeitverzögerten Lesen kenne ich nur zu gut. Vielleicht sollte ich zukünftig einfach mal etwas weniger schreiben. Und danke fürs Lob hinsichtlich des Zusammenstellens der Route. Es macht mir ehrlich gesagt auch immer einen Riesenspaß mir im Vorfeld ausreichend Zeit zu nehmen um mir eine ansprechende Route zu überlegen und dabei auch etliche Alternativen durchzuspielen. Ebenso schaue ich unterwegs dann Abends im Zelt gerne nochmal in die Karte rein und spiele mögliche Routenoptionen durch.

                                    Insofern wird das in Schottland durchaus interessant werden. Denn dadurch, dass ich diese Tour ziemlich spontan geplant habe (die Karten habe ich erst letzte Woche Dienstag erhalten) habe ich nicht im selben Maße eine Vorabplanung gemacht. Hinzu kommt, dass ich die Gegend in den Westlichen Highlands noch gar nicht kenne und daher nicht auf alte Routenideen zurückgreifen konnte (wie ich das in Schweden schon einige Male gemacht haben). Von daher bin ich mal gespannt.

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                                    • Mortias
                                      Fuchs
                                      • 10.06.2004
                                      • 1279
                                      • Privat

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                                      #58
                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                      All den Dankenden schließe ich mich gerne an. Schöne Tour durch bekannte und unbekannte Abschnitte. Nett beschrieben mit den Stimmungen und wie diese dann Lust oder Unlust auslösen. Habe das (Mit-)lesen sehr genossen!
                                      Danke Volker. Es freut mich, dass Du den Bericht genossen hast. Bin dann mal gespannt, ob Dich das eventuell auch bei der Routenplanung zukünftig etwas inspiriert (das wäre mir natürlich eine große Ehre) . Weil ich glaube bei der Gegend südlich von Kvikkjokk, so um den Pieskehaure herum, ist das doch schon einmal der Fall gewesen, oder nicht?

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                                      • bikevagabond
                                        Erfahren
                                        • 22.11.2013
                                        • 319
                                        • Privat

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                                        #59
                                        Zitat von Mortias Beitrag anzeigen

                                        Das waren insgesamt 232 km. Vermutlich erscheint dies dem werten Herren als etwas wenig für die zwei Wochen, aber für mich hat es gelangt.
                                        Überhaupt nicht, das ist eine ganze Menge! Eine spannende Route zählt für mich mehr als Kilometer schrubben ;) (z.b. im Putorana 2016, da sind wir in 10 Wochen nur 600 km vorwärts gekommen - inclusive Rafting...)

                                        Das mit dem Koller im Zelt kenn ich. Einen Tag maximal halte ich es aus, aber dann komme was wolle

                                        Und ja, 2020 war auch eine kombinierte Tour. Das mit dem Stock hat der Herr sich gut behalten, genau so wars ;)
                                        „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                                        • evernorth
                                          Fuchs
                                          • 22.08.2010
                                          • 1977
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                                          #60
                                          Oh, wie gemein, der lappländische Regen als garstiger „Rausschmeißer“. Das hast du wirklich nicht verdient, das hat niemand „verdient“.
                                          Eine sehr schöne Runde hast du da unternommen mit einigen besonderen, landschaftlichen Höhepunkten.
                                          Hat wieder Spaß gemacht, mitzulesen.
                                          Vielen Dank.
                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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