• Robtrek
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    • 13.05.2014
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    [SE] Lappland im Expeditionsstil: 50 Tage durch Schwedens Berge und Sümpfe

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.653899
    Längengrad 18.7030005
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    Wie lange kann man eigentlich auf Trekkingtour gehen und sich dabei ausschließlich vom mitgebrachten Proviant ernähren? Für die meisten von uns ist diese Frage irrelevant, aber für mich hat sie eine gewisse praktische Bedeutung. In der Variante “nur 1 Rucksack pro Person” stand meine Marke bisher bei fünf Wochen. Diesen Sommer wollte ich Schwedisch-Lappland weiter entdecken und dabei einmal versuchen, so nahe wie möglich an die magische Grenze von 50 Tagen Autonomie beim Trekking heranzukommen. Das ganze sollte aber nicht extrem werden und den Spaß verderben, schließlich gibt's da im Fall des Falles überall Hütten mit kleinen Shops zur Auffrischung der Vorräte. Es war mehr als ein Experiment nebenher gedacht und als Training für Touren, auf denen man unterwegs wirklich nichts nachkaufen kann. Meine Idee war sozusagen ein Trek durch Lappland im “entspannten Expeditionsstil”.


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    Das Ablaufen einer vorgeplanten Route oder das Erreichen einer bestimmten km-Distanz spielte für mich dabei keine Rolle. Mein Ziel war vielmehr, möglichst schöne Landschaften bei möglichst gutem Wetter zu genießen. Und dazu – soviel hatte ich letztes Jahr im Sarek kapiert – braucht man im Norden vor allem eines: Sehr! Viel! Zeit! Nach der diesjährigen Tour weiß ich, was man außerdem gut gebrauchen könnte: Noch mehr Zeit. Über weite Strecken ähnelte das Wetter nämlich, um es mal vornehm mit den Worten von Fernsehkoch Tim Mälzer zu umschreiben, “einem großen Haufen F...scheiße!


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    Mein Tourengebiet war diesmal die Gegend nördlich des Sarek, und der detaillierte Plan lautete: “Von Abisko im Zickzack nach Süden, soweit die Füße tragen.” Herausgekommen ist dabei eine wirklich schöne Route mit fünf ganz unterschiedlichen Abschnitten, die eigentlich jeder für sich eine Reise wert sind:


    1. Lapporten und die Abisko Alps

    Lapporten – die “Pforte Lapplands”. Kann es einen besseren Einstieg in eine Grand Tour durch Schwedisch-Lappland geben? Für den Sommer 2021 muss diese Frage mit “ja” beantwortet werden. Ab Tag 1 waren Regen und Sturm meine ständigen Begleiter bei der Durchquerung dieser Berge, die manchmal als “Abisko Alps” bezeichnet werden. Die weiten, grünen Hochtäler sind durchaus attraktiv und halten für den Wanderer bei Sonne wunderschöne Picknickwiesen bereit, die von kleinen Bächen durchzogen werden. Bei Starkwind bieten sie jedoch keinerlei Schutz. Nach zehn Tagen besserte sich das Wetter und ließ mich zum Abschluss mit einem recht zwiespältigen Eindruck zurück: einerseits der gewaltige Blick auf die gesamte Mårmakette, das erste große Panorama meiner Tour. Andererseits die “grüne Hölle von Abisko”, in die ich unverhofft bei dem Versuch geriet, dem Mårma-Panorama möglichst bequem näherzukommen.


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    Blick auf Lapporten

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    Im Nissonvággi. Durch eine Tolpatschigkeit beim Aufbau des Zeltes während starker Windböen handelte ich mir hier einen wohlverdienten Stangenbruch ein.

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    Das obere Ballinvággi – wohl der schönste Ort zum Zelten, den ich in den Abisko Alps gefunden habe.

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    Blick auf Mårma.

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    2. Durch Mårma ins Vistasvagge

    Südlich der Abisko Alps schließt sich die Mårmakette an. Sie beginnt mit kahlen, abgerundeten Höhenzügen, die sich im Westen zu schroffen Schneegipfeln und Gletschern aufschwingen. Der einzige Übergang ins Vistasvagge liegt an der Schnittstelle dieser beiden Teile und führt über den einfachen, wegen seiner Blockfelder beim Abstieg jedoch ziemlich nervigen Mårma-Pass. Ich wollte einer erneuten Wetterverschlechterung mit angekündigtem starken Schneefall zuvorzukommen und überquerte diesen Pass deshalb in aller Eile bei einfallendem Nebel. Der Mühe Lohn war der Blick hinunter ins Vistasvagge, zweifellos eines der schönsten Täler Lapplands. In meinem Camp oberhalb der Vistashütte saß ich einige Tage lang wie in einer Theaterloge, während unten auf der Bühne durch das Wechselspiel von Wolken und Felswänden eine dramatische Stimmung nach der anderen inszeniert wurde. Klar, dass ich nach Ende der Schlechtwetterperiode erst einmal dieses großartige Tal in Richtung Kungsleden durchwanderte, bevor ich mich wieder höheren Bergen zuwandte.


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    Ich bin ja eigentlich mehr Rafter als Trekker, deshalb sind Flüsse für mich immer besonders interessant. Mein Zeltplatz am Aliseatnu kam komplett mit einem Privatstrand und tollem Blick auf diese schöne Stromschnelle.

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    Beim Anstieg zum Mårma-Pass.

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    Blick hinunter ins Vistasvagge.

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    Durch das Vistasvagge.

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    Zuletzt geändert von Robtrek; 14.09.2021, 18:34.

  • LapplandJens
    Erfahren
    • 23.04.2007
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    #2
    Klingt vielversprechend nach einem spannenden Bericht, leider sehe ich keine Bilder. Liegt das an mir oder meiner Verbindung?

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    • Robtrek
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      • 13.05.2014
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      #3
      Hehe, du hast vergessen, das es auf diesem Planeten etwas gibt, was noch unberechenbarer ist als das Wetter in Lappland...

      Es liegt natürlich an unserer Forums-Software.

      Bei mir wird zwar alles mit Bildern angezeigt, aber ich checke das zusätzlich noch von einem anderen Browser, wo ich ausgeloggt bin und die Cookies lösche. So weiß ich, das ihr noch keine Bilder seht. Bitte um etwas Geduld, wir hacken das.

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      • Robtrek
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        • 13.05.2014
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        #4
        3. Über Gletscherpässe in Richtung Kebnekaise

        Drei hohe Gletscherpässe gaben dem zentralen Abschnitt meiner Tour einen recht alpinen Charakter. Der erste und schwierigste führt vom Kungsleden zu den wunderschönen Bergseen 1242 m und 1081 m oberhalb der Nallohütte. Da ich mich gegen die Mitnahme von Steigeisen entschieden hatte, wurde ich hier zu recht unangenehmen Kletterpartien hoch oben in der steilen Seitenmoräne des Västra Bossos Gletschers gezwungen. Die Erkenntnis daraus: in einem Blockfeld triffst du, wenn du Pech hast, ab und zu auf einen lockeren Stein. In einer Moräne, wenn du Glück hast, ab und zu auf einen festen. Und das war noch nicht alles: gegen Ende des Tages erforderte der sehr steile Abstieg vom Pass bei Donner, Blitz und Hagel die Aufbietung aller Kraftreserven und führte an die Grenze dessen, was ich noch als normales Trekking mit vertretbarem Verletzungsrisiko bezeichnen würde. Jedenfalls war ich heilfroh, als ich auch den letzten regenglatten Felsabbruch überwunden hatte und, bis auf die Haut durchnässt, zitternd und frierend am See 1242 m ankam.


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        Blick vom Bossosvagge zurück in Richtung Kungsleden.

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        Aufstieg zum Pass am Västra Bossos Gletscher.

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        See 1242 m oberhalb von Nallo.

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        See 1081 m.

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        Blick hinunter zur Nallohütte.

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        Im Stuor Räitavagge.

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        Den zweiten der drei Pässe bekam ich erst einmal gar nicht zu Gesicht. Ein veritabler Sturm mit Dauerregen hielt mich tagelang bei der Unna Räita Nothütte fest, bis ein Wetterfenster die Chance für den Übergang ins Kaskasavagge bot. Dieser sogenannte Pyramiden-Pass besteht aus einem steilen Eisfeld, das zur Hälfte mit Firn bedeckt ist. Solange dieser nicht beinhart gefriert, kann man die Passhöhe ohne Steighilfen erklimmen. Der Aufstieg über das Firnfeld dauert nur eine Stunde, ist aber mit einem schwerem Rucksack auf den Schultern ziemlich anstrengend. Im Wesentlichen geht es darum, mit den Bergstiefeln mühsam kleine Tritte in den Schnee zu schlagen und dabei den Blick in die Tiefe zu vermeiden. Die einzige Möglichkeit, sich etwas hinzusetzen und Kräfte für den Weiterweg zu sammeln, bietet ein Felsband auf halbem Wege. Diesmal hielt das Wetter, bis ich den Pass überquert hatte, wenngleich sich die umliegenden Berge, darunter der namensgebende Pyramiden-Gipfel, die ganze Zeit über in den Wolken verbargen.


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        Der Weg ins Unna Räitavagge ist mit Steinen gepflastert...

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        Die Unna Räita Nothütte.

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        Auf dem Pyramiden-Pass.

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        Im Kaskasavagge.


        Der schönste der drei Pässe führt von Tarfala ins Guobirvággi und bietet unterwegs phantastische Ausblicke auf einen direkt daneben liegenden Gletscher des Kebnekaise-Massivs. Für die letzten Höhenmeter wechselt man auf den Firn des Gletschers. Der Anstieg ist einfach, nur Ausrutschen darf man hier nicht: direkt in der Falllinie warten klaffende Spalten. Zu diesem Übergang hatte ich mich spontan aufgrund des unerwartet schönen Wetters entschlossen, und er zählt definitiv zu den eindrucksvollsten Erlebnissen meiner Tour.


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        Auf dem Weg nach Tarfala. Vom Darfálčorru-Pass aus bietet sich ein Panorama des gesamten Kebnekaise-Massivs mit seinen Gletschern.

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        Blick auf den Tarfala-Pass.

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        Ein gut erkennbarer Pfad führt auf der Seitenmöräne dieses Gletschers hoch zum Tarfala-Pass.

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        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 045_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 872,4 KB ID: 3076518



        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 047_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 799,4 KB ID: 3076519

        An dieser Stelle verläuft der Anstieg zum Pass direkt auf dem Gletscher. Links sieht man meine Spur von unten hochkommen.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 046_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 766,7 KB ID: 3076517


        All diese Pässe führen in karge, einsame Hochtäler, von denen jedes seinen eigenen Reiz hat. Immer wieder öffnen sich schöne Bergpanoramen. Obwohl der Abschnitt zwischen Vistasvagge und Kebnekaise zu den am meisten besuchten Gegenden der schwedischen Berge zählt, konzentrieren sich die Wanderer doch sehr auf Nallo und Tarfala, so dass man in den anderen Tälern an manchen Tagen gar keine Menschen trifft.


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        Der Talschluss des Guobirvággi.

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        Blick aus dem Guobirvággi in Richtung Stuor Ruška und Kungsleden.

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        Das wolkenverhangene Kebnekaise-Massiv.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 051_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 750,8 KB ID: 3076525

        Im unteren Guobirvággi kurz vor dem Kungsleden.
        Zuletzt geändert von Robtrek; 15.09.2021, 00:16.

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        • TilmannG
          Fuchs
          • 29.10.2013
          • 1352
          • Privat


          #5
          wunderschöne Fotos! (sind alle sichtbar ;)

          Danke und Grüße - Tilmann
          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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          • Freedom33333
            Dauerbesucher
            • 09.09.2017
            • 900
            • Privat


            #6
            Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
            Über weite Strecken ähnelte das Wetter nämlich, um es mal vornehm mit den Worten von Fernsehkoch Tim Mälzer zu umschreiben, “einem großen Haufen F...scheiße!
            Sehr schön, du hast gerade den Reisebericht für meine Tour dieses Jahr im Padjelanta geschrieben. ;)

            Bin schon gespannt auf deinen Bericht, die Bilder sind ja schonmal der Wahnsinn .

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            • chri1
              Dauerbesucher
              • 08.11.2005
              • 534


              #7
              Prima, mich hatte auch interessiert, was du im Sommer gemacht hast.
              Wir sind übrigens auch in Abisko gestartet (am 7.8.) und durch den Lapporten gegangen und bei uns war es auch eine Tour, bei der wir geschaut haben, wie weit wir mit einem Rucksack kommen. Allerdings hatten wir nur drei Wochen Zeit. Bislang waren wir aber nie zu Fuss 22 Tage ohne Essensnachkauf/nachtanken unterwegs. In Punkto Wetter haben wir allerdings nur einmal einen ganzen Tag im Zelt verbracht, sind dafür aber wegen der meist tiefen Wolkendecke früher als geplant aus dem Sarek raus in Richtung Padjelanta.

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              • Mortias
                Fuchs
                • 10.06.2004
                • 1232
                • Privat


                #8
                Cool, Dein Bericht hat endlich angefangen. Eine geile Route die Du da gelaufen bist und die Bilder bisher sind auch wirklich extrem vielversprechend. Natürlich ist es auch unheimlich wichtig, alle Deine Beschreibungen zu lesen. Sonst könnte man ja echt denken, dass Du in der Summe ziemlich gutes Wetter gehabt hattest. Freu mich schon auf die Fortsetzung.

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                • Robtrek
                  Dauerbesucher
                  • 13.05.2014
                  • 780
                  • Privat


                  #9
                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                  ... Sonst könnte man ja echt denken, dass Du in der Summe ziemlich gutes Wetter gehabt hattest.
                  Vielleicht war das für Lappland in der Summe ja ziemlich gutes Wetter? Bin mir inzwischen nicht mehr so sicher... Im Ernst, ich hab' auch reichlich Regenwolken-Fotos mitgebracht, und manche Aufnahme ist einfach nur in den 10 Minuten entstanden, in denen sich die Sonne an diesem Tag blicken ließ. Ich beklage mich nicht, schließlich habe ich den Luxus eines sehr langen Zeitfensters und kann Schlechtwetter meistens aussitzen. Ich bewundere aufrichtig die Leute mit 2-3 Wochen Zeit und fest gebuchten Rückreisetickets, die ihre Tour bei jedem Wind und Wetter voll durchziehen, und das womöglich jedes Jahr. Dazu gehört schon ein ziemliches Durchhaltevermögen.

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                  • Robtrek
                    Dauerbesucher
                    • 13.05.2014
                    • 780
                    • Privat


                    #10
                    4. Der Höhepunkt: Kaitumjaure und die Sirččam-Furt

                    Auf jeder Reise gibt es einen Ort, der “besonders” ist. Er mag sich unterwegs ergeben haben als das große Ziel, zu dem alle Wege führen. Vielleicht hält er die Phantasie auch schon seit dem Kartenstudium am Schreibtisch gefangen und lässt einen nicht los, bis man wirklich dort steht. Oder man stößt ganz unvermittelt auf diesen Ort und weiß einfach in dem Moment, wenn man ihn erblickt: wow! Das ist jetzt der Höhepunkt, das Beste vom Besten!

                    Auf meiner Tour hieß dieser Ort Sirččam. Der 150 Meter breite Fluss zwischen den Seen Kaska Kaitumjaure und Vuolep Kaitumjaure war die einzige Stelle des Treks, bei der ich nach dem Blick auf die Karte nicht sicher war, ob man da durchkommen könnte. Seit der mutigen Pioniertat eines einsamen Trekkers vor genau 10 Jahren (Lesetipp: sein toller Bericht ist hier in unserem Forum!) war mir keine weitere erfolgreiche Querung des Sirččam bekannt. Ich registrierte mich sogar extra auf utsidan.se, dem schwedischen Pendant zu den outdoorseiten, aber auch dort erinnerte man sich nur an den “german guy” und riet generell von dem Versuch ab mit dem Hinweis, dass der Wasserstand im Sirččam damals außergewöhnlich niedrig war und die Furt dennoch nicht einfach aussah.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 052_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 746,6 KB ID: 3076578

                    Der Liddubákti. Beginn des Treks vom Kungsleden zum Sirččam.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 053_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 514,8 KB ID: 3076575

                    Dieses Foto könnte ebenso gut im Plateau Putorana aufgenommen worden sein.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 054_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 571,1 KB ID: 3076577

                    Morgenrot = schlechtes Wetter. Wenig später begann ein Sturm, der 15 Stunden lang mit unverminderter Stärke anhielt. Meinen Zeltplatz hatte ich hier zu optimistisch gewählt: maximal exponiert.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 055_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 634,5 KB ID: 3076576



                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 056_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 639,5 KB ID: 3076580


                    Meine Erwartungen an Sirččam wurden nicht enttäuscht. Die ganze Strecke vom Kungsleden bis zum Kaitumjaure war menschenleer und schön. In den Tälern sah man typisches Elchland mit lichten Birkenwäldern, Sumpfwiesen und Seen. Drumherum erhoben sich schroffe Berge mit senkrechten Felswänden. In der Umgebung der Sirččam-Furt wurden die Panoramen dann grandios: der Anblick des tiefblauen Sees vor den mittlerweile schneebedeckten Bergen übertraf einfach alles, was ich bisher auf meiner Tour, oder auch letztes Jahr im Sarek, zu Gesicht bekommen hatte.


                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 057_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 683,2 KB ID: 3076589

                    Blick von meinem Camp an einem Strand des Kaska Kaitumjaure.

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                    Blick hinunter auf die Sirččam-Furt.

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                    Vuolep Kaitumjaure.

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                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 068_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 524,1 KB ID: 3076582

                    Ausblick von einem meiner Camps am Vuolep Kaitumjaure.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 069_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 630,6 KB ID: 3076584



                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 070_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 571,2 KB ID: 3076583



                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 071_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 459,9 KB ID: 3076586

                    Panorama vom Berg Muovlak. Auf der Halbinsel im Vordergrund hatte ich die Tage zuvor gezeltet.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 072_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 586,0 KB ID: 3076579

                    Namenloser See vor dem Berg Áhkávárri.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 073_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 697,0 KB ID: 3076590

                    Panorama vom Berg Čálmmas.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 077_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 601,1 KB ID: 3076585

                    Panorama vom Berg Silbačohkka.
                    Zuletzt geändert von Robtrek; 15.09.2021, 17:53.

                    Kommentar


                    • Fjellfex
                      Fuchs
                      • 02.09.2016
                      • 1511
                      • Privat


                      #11
                      Klasse, dass du so zeitnah von deiner Tour berichtest!

                      Hach, die Gegend um den Kaitumjaure..... deshalb möchte ich gerne auch mal nach Sjaunja: die Panoramen in dieser Gegend gehören zu den schönsten, die ich von Lappland gesehen habe. Das möchte man gerne mal in eigenen Augenschein nehmen.

                      Kommentar


                      • Robtrek
                        Dauerbesucher
                        • 13.05.2014
                        • 780
                        • Privat


                        #12
                        5. Sjaunja

                        Sjaunja – Land der weiten Horizonte, Land der Sümpfe. Kein Land für jedermann: das Wandern auf den langgestreckten Höhenzügen ist wunderschön, doch sobald der unvermeidliche Abstieg in die Sumpftäler erfolgt, wird das Vorankommen kräftezehrend und zeitraubend. Wer sich darauf einlässt und eine Durchquerung Sjaunjas nicht scheut, kommt der “echten Wildnis” vermutlich näher als irgendwo sonst in Schweden. Ich traf dort auf keinen anderen Menschen, ja nur selten überhaupt auf Spuren von Menschen. Das riesige Gebiet gibt dem Besucher ein echtes Gefühl unberührter Weite und bietet einen wunderbaren Kontrast zu den schneebedeckten Gebirgszügen, die man in der Ferne noch lange im Blick hat. Saunja – ein Ort so abgelegen und ursprünglich, wie aus einem alten Märchenbuch entsprungen. Und wer würde daran zweifeln, dass es Akka von Kebnekaise ist, die hier in der Abenddämmerung nach Nils Holgersson ruft?

                        Zwei Ratschläge: man gehe im mückenfreien Spätsommer, und tausche die Bergstiefel gegen Trailrunner mit Neoprensocken. Bereuen wird man keinen einzigen Tag, denn Sjaunja ist: einmalig.


                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 078_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 849,9 KB ID: 3076598

                        Der See Čohkolisjávri.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 081_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 587,5 KB ID: 3076597

                        Bis zum Sarek reicht der Horizont.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 082_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.005,0 KB ID: 3076600



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 083_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 513,1 KB ID: 3076595

                        Blick auf das 50 km entfernte Kebnekaise-Massiv...

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 084_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 689,1 KB ID: 3076602

                        ...und über 70 km hinweg zum Sarek.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 085_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 741,5 KB ID: 3076601



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 087_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 652,7 KB ID: 3076603



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 086_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 827,2 KB ID: 3076604



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 088_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 728,3 KB ID: 3076605

                        Abstieg in die Sümpfe.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 089_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 844,6 KB ID: 3076607



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 091_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 462,2 KB ID: 3076606



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 092_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3076609



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 093_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 778,4 KB ID: 3076608



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 094_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3076610

                        Das ist der Trail durch den Sumpf, der auf der Karte eingezeichnet ist.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 095_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3076613



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 096_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 3076612



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 097_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 587,8 KB ID: 3076611



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 098_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 3076617



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 100_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3076616



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 101_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 712,1 KB ID: 3076615



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 102_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 649,4 KB ID: 3076614



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                        Påstavaara.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 105_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,31 MB ID: 3076623



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 104_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3076619



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 106_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 847,0 KB ID: 3076618



                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 106a_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 625,2 KB ID: 3076620

                        In den Sümpfen setzte ich ein paarmal das Handy ein, um meine Position auf der Karte zu bestimmen. Teilweise war ich doch recht deutlich von meiner Marschrichtung abgekommen.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 106b_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 724,4 KB ID: 3076622

                        Die Position vom Display der Karten-App in der Realität. Kein Handy dabei? Viel Spaß beim Navigieren durch den Sumpf mit Kompass und Papierkarte!

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 107_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 761,7 KB ID: 3076627

                        Die ersten Menschen, die ich seit vielen Tagen zu Gesicht bekam, saßen lustigerweise in einem Zug.

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                        Der 2. September machte die 50 Tage voll und es war sogar noch etwas Proviant übrig. Kein Problem, Salami schmeckt auch auf der Heimfahrt!

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 111_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 651,6 KB ID: 3076626

                        Vorher aber wird die Tour symbolisch beendet, und das bedeutet, wie jedes Jahr:

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 112_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 833,9 KB ID: 3076628

                        Runter mit dem Bart!


                        Proviant, Ausrüstung, Mücken

                        Das Essen gehört bei einer Tour im Expeditionsstil immer zu den interessantesten Fragen. Ich hatte für die anvisierten 50 Tage 16,4 kg Proviant eingepackt. Das reichte vollkommen aus und ich musste unterwegs nichts nachkaufen. Das nur allzu gut bekannte Hungergefühl auf überlangen Touren kam nie auf, und wenn ich nach dem Abendessen den Eindruck hatte, dass der Körper doch noch etwas brauchte, gab's eben Nachschlag in Form von Müsli-Mix oder Salami. Am 50. Tag, nach Erreichen der Bahnlinie in Harrå, hatte ich noch reichlich Milchpulver und Rosinen übrig, dazu Couscous für zwei Mahlzeiten, sowie 2 meiner 8 Salamis zu je 250 g.

                        Auch das gefürchtete Schwächegefühl stellte sich bis zuletzt nicht ein, obwohl ich zuhause auf der Waage feststellte, dass ich doch 14% meines Start-Körpergewichts verbraucht hatte. Zwei Drittel davon würde ich als Übergewicht bezeichnen, das ich auf dieser Tour gerade loswerden wollte; ein Drittel kam aus der Substanz. Konkret nahm ich von 110 kg auf 95 kg ab, wobei mein Normalgewicht bei 100 kg liegt.

                        Mein Proviant bestand aus Supermarktware, die man in jedem Aldi oder Edeka findet. Ich ernährte mich von:
                        • Boullion (400 g) mit Bulgur (1.000 g) oder Couscous (800 g), dazu Sonnenblumenöl (500 g), Knoblauchzehen (200 g), Kräuter (Oregano, Basilikum, Rosmarin, Thymian etc. – 100 g), Salz (200 g)
                        • Kartoffelpüree (1.300 g)
                        • Puddingpulver (1.200 g), Milchpulver (900 g), Rosinen (1.000 g), Zucker (1.100 g), Zimt (100 g)
                        • Salami (2.000 g), Müsli-Mix (Nüsse, Trockenfrüchte, Hafer, Zucker – 5.000 g), Schokolade (200 g)
                        • Vitamin-Brausetabletten (400 g)
                        Wie gewohnt führte ich das meiste in Plastikflaschen mit – 100% wasserdicht und einfach zu dosieren.


                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 108_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 552,9 KB ID: 3076624

                        Bestandsaufnahme am 16. August. Etwas über 2 Wochen müsste dieser Proviant noch reichen, dann wären die 50 Tage geknackt.


                        Ausrüstung: die ist bei mir sehr robust und meist schon 10 Jahre oder mehr in Benutzung, daher wenig geeignet als Tipp für andere – das meiste kann man längst nicht mehr nachkaufen. “Ultralight” ist definitiv nichts davon. Die komplette Ausrüstung samt der ganzen Elektronik (Kameras, Solarpanel, Powerbank, Satellite Communicator, Handy, Rasierer etc.) wiegt 26 kg, dazu kommt noch die Kleidung/Bergstiefel am Körper. Meine wichtigsten Lehren aus den vergangenen Jahren zu den “Großen Drei”: Lightwave baut hervorragende, sturmfeste Zelte, Bach unglaublich stabile Rucksäcke, Yeti tolle Schlafsäcke (inzwischen leider nur noch aus Daune). Und Schwedens Fjällräven näht gute Hosen, mit der richtigen Anzahl an Taschen in der richtigen Größe an den richtigen Stellen.

                        Zu den Mücken nur drei Worte: es gab keine. Einzige Ausnahme waren die paar Sonnentage in den Abisko Alps Ende Juli.


                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 067_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 650,0 KB ID: 3076599


                        Ich stelle mir vor, ich hätte direkt vor Abreise Lapplandradio gehört:

                        “Und nun die Wettervorhersage. In den Monaten Juli und August Durchzug eines Regengebiets mit nur vereinzelten Auflockerungen, Tageshöchsttemperaturen um die 10 °C.”

                        Hätte ich die Reise trotzdem angetreten? Ja, natürlich! Diese Tour war eines meiner schönsten Trekking-Erlebnisse, ich habe eine Unmenge von Eindrücken mitgebracht und unterwegs auch sehr interessante Begegnungen gehabt. Davon gäbe es noch so viel zu erzählen – vielleicht komme ich mal dazu, in kleineren Fortsetzungen. Abgesehen von Sirččam und Sjaunja ist die durchwanderte Gegend in diesem Forum ja recht populär, und viele haben sicher schöne eigene Erinnerungen an die Orte auf meiner Route. Eure Kommentare oder Fragen sind also jederzeit willkommen, und bei Bedarf habe ich zu jedem Abschnitt auch noch eine Menge zusätzlicher Fotos, die keinen Zweifel aufkommen lassen: Lappland ist wirklich schön!


                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 080_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 646,9 KB ID: 3076596
                        Zuletzt geändert von Robtrek; 15.09.2021, 03:54.

                        Kommentar


                        • Fjellfex
                          Fuchs
                          • 02.09.2016
                          • 1511
                          • Privat


                          #13
                          Na, da hätte ich doch gleich mal eine Frage zu Sjaunja. Deine Route hast ja schön exakt per Karte mitgeteilt, so dass sie gut nachvollzogen werden konnte.
                          Im Abschnitt Serrujavri - Pastavaara - Harra warst du ja auf einem "Pfad". Auf Luftaufnahmen ist der manchmal sichtbar, oft nicht. Wieviel % des genannten Abschnittes war tatsächlich ein brauchbarer Pfad vorhanden?

                          Kommentar


                          • Bambus
                            Fuchs
                            • 31.10.2017
                            • 1914
                            • Privat


                            #14
                            Vielen Dank, ein wirklich toller Bericht mit beeindruckenden Bildern. Das erste Mal, das ich wirklich Lust auf Nord-Schweden bekommen habe . Nochmals Dank!
                            Eine Bestätigungsfrage noch - das Gesamtgewicht a.d.Rücken waren zu Beginn ca. 42 kg - also ca. 50% des Eigengewichts bei Rückkehr?

                            Kommentar


                            • Ljungdalen

                              Alter Hase
                              • 28.08.2017
                              • 3014
                              • Privat


                              #15
                              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                              Der schönste der drei Pässe führt von Tarfala ins Guobirvággi und bietet unterwegs phantastische Ausblicke auf einen direkt daneben liegenden Gletscher des Kebnekaise-Massivs. Für die letzten Höhenmeter wechselt man auf den Firn des Gletschers. Der Anstieg ist einfach, nur Ausrutschen darf man hier nicht: direkt in der Falllinie warten klaffende Spalten.

                              ...

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Abisko 043_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 953,7 KB ID: 3076516
                              Oha! Wenig Schnee! Wann war das, so Anfang-Mitte August auch?

                              Am 04.08.2019 sah das so aus, die Spalten im Vordergrund mehr zu erahnen (klick für größer, will deinen Bericht hier nicht kapern...):
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Tarfala_2019_1.jpg
Ansichten: 1664
Größe: 791,3 KB
ID: 3076672

                              Und das letzte steile Stück auf dem Firn sieht so aus (das da vorn ist unsere Tochter):
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Tarfala_2019_2.jpg
Ansichten: 1678
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ID: 3076671

                              Vielen Dank für deinen schönen Bericht, cool.

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                              • Robtrek
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                                • 13.05.2014
                                • 780
                                • Privat


                                #16
                                Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
                                ...das Gesamtgewicht a.d.Rücken waren zu Beginn ca. 42 kg - also ca. 50% des Eigengewichts bei Rückkehr?
                                Ja genau, mein Rucksack-Startgewicht war etwas über 42 kg. Plus Trinkwasser, aber davon muss man in Lappland ja nur ganz selten etwas mit sich führen. Man könnte das Gewicht des Rucksacks aber problemlos reduzieren. Ich lege zum Beispiel Wert darauf, die Rückreise in sauberen Kleidern und ohne Wildnis-Look anzutreten - dauert ja auch nochmal 2 Tage mit Bahn und Schiff bis Travemünde. Deshalb führe ich immer eine zweite Trekkinghose und ein zweites Funktionshemd mit mir, die im Normalfall bis zur Rückreise unbenutzt bleiben. Auf "echten" Wildnistouren dienen sie natürlich auch als Backup, denn selbst die beste Fjällräven-Hose geht in der Taiga irgendwann kaputt (hält nach meiner Erfahrung maximal 3 Saisons aus). Na, und wer außer mir schleppt wochenlang einen Phillips-Rasierer durch die Gegend... Ist bei mir halt schon Tradition. Dies nur zur Einordnung, dass meine 26 kg Ausrüstung nach heutigen Maßstäben nicht "optimiert" sind. Aber die Ultralighter unter uns können sich ja an den 16 kg Proviant orientieren und dann einfach ihre leichte Standardausrüstung dazurechnen.

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                                • Fjellfex
                                  Fuchs
                                  • 02.09.2016
                                  • 1511
                                  • Privat


                                  #17
                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                  Na, und wer außer mir schleppt wochenlang einen Phillips-Rasierer durch die Gegend... Ist bei mir halt schon Tradition.
                                  Rasierer muss sein! Bei mir nicht Phillips, sondern nur Aldi.... aber Akkurasierer muss sein.

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                                  • Robtrek
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                                    • 13.05.2014
                                    • 780
                                    • Privat


                                    #18
                                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                    Oha! Wenig Schnee! Wann war das, so Anfang-Mitte August auch?
                                    Der Tarfala-Pass war am 14.8. Erinnere mich sehr gut, 13.-15.8. drei Tage lang hauptsächlich Sonne, wow!!! Vor unbekannten Gletschern habe ich einen gehörigen Respekt, zumal ich gerade auf dem vermeintlich uralten Schneefeld neben der Moräne eine unschöne Entdeckung gemacht hatte:

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 045a_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 526,2 KB ID: 3076680


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 045b_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 697,1 KB ID: 3076681

                                    Man kann die Gletscherpassage auch kraxelnd über die Felsen umgehen, und bevor ich den Gletscherfirn betrat, habe ich zunächst diesen Kletterweg ohne Rucksack erkundet. Das Risiko dabei schien mir aber wesentlich höher zu sein als die 200 m entlang der kleinen Randkluft.

                                    Deine Methode, auf dem Gletscher das Töchterlein vorauszuschicken, ist aber auch eine coole Variante!

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                                    • Ljungdalen

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                                      • 28.08.2017
                                      • 3014
                                      • Privat


                                      #19
                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                      Vor unbekannten Gletschern habe ich einen gehörigen Respekt, zumal ich gerade auf dem vermeintlich uralten Schneefeld neben der Moräne eine unschöne Entdeckung gemacht hatte:

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Abisko 045a_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 526,2 KB ID: 3076680
                                      OK, aber aufgrund des Wasserfalls oben hätte ich da schon so einen Verdacht gehabt (man weiß natürlich nicht, wo genau sich das auswirkt)...

                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                      Deine Methode, auf dem Gletscher das Töchterlein vorauszuschicken, ist aber auch eine coole Variante!
                                      Die ist selber vorgelaufen, konnte sie nicht aufhalten Im Ernst: paar Minuten vor uns ist dort jemand hoch, wir sind quasi in seinen Spuren gegangen. Der wollte weiter den ganzen Trepassleden, wir sind auch das Guobirvággi runter Richtung Singi. Der See war ja bei dir offenbar ganz eisfrei... bei uns noch so:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Guobirvaggi_2019.jpg
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ID: 3076685
                                      (Runter sind wir ab ungefähr hier nur auf dem Schnee, das Feld durchgängig bis unten.)

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                                      • Robtrek
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                                        • 13.05.2014
                                        • 780
                                        • Privat


                                        #20
                                        Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                        Na, da hätte ich doch gleich mal eine Frage zu Sjaunja. Deine Route hast ja schön exakt per Karte mitgeteilt, so dass sie gut nachvollzogen werden konnte.
                                        Im Abschnitt Serrujavri - Pastavaara - Harra warst du ja auf einem "Pfad". Auf Luftaufnahmen ist der manchmal sichtbar, oft nicht. Wieviel % des genannten Abschnittes war tatsächlich ein brauchbarer Pfad vorhanden?
                                        Fjellfex, dieser Pfad war auch für mich ein großes Rätsel bzw. zuerst eine große Hoffnung. Die kurze Antwort auf deine Frage lautet: auf dem Abschnitt Serrujavri-Pastavaara ist das Verhältnis "wegloser Sumpf : guter Pfad" 80 : 20, wobei die "20" nur auf dem letzten Teil von Rovvojavri bis Pastavaara auftreten. Auf dem Abschnitt Pastavaara-Harra hingegen ist das Verhältnis umgekehrt mit 80% gutem Pfad.

                                        Auf der Schwedenkarte hab ich mal meinen Zeltplatz gekennzeichnet, bei dem ich diesen Pfad abends erreichte. Auf meiner Handy-App ist die gleiche Karte, so dass das Verfolgen des Pfads theoretisch kein Problem wäre. In der Realität ist der Pfad auf den sumpfigen Abschnitten aber nicht vorhanden.


                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abisko 094b_resize.JPG
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ID: 3076694


                                        Es ist illusorisch, hier auf trockene Füße zu hoffen, deshalb meine Empfehlung, gleich zu Beginn in die Furtschuhe zu wechseln. Das gilt für den ganzen Weg bis zur Bahnlinie, denn auch später wird der gute Pfad immer wieder von Abschnitten mit weglosem Sumpf unterbrochen.


                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abisko 095a_resize.JPG
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ID: 3076695


                                        Der "Pfad" besteht anfangs aus Stangen, die ab und zu den Weg weisen. Sie sind aber eher selten und stehen meist mitten im übelsten Sumpf. Man ignoriert sie irgendwann und geht einfach im Slalom auf möglichst festem Untergrund in die grobe Richtung, wo man hinwill. Als Kontrollpunkte dienen v.a. die zahlreichen Seen.


                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3076693



                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3076692


                                        Jetzt eine Gegenfrage an dich bzw. andere Fjällspezialisten. Diese Stangen scheinen mir als Orientierung speziell für die Sami auf Schneemobilen zu dienen. Sie sind durch dicke Kabel miteinander verbunden. Wozu dient das schwarze Ding an den Stangen? Stromleitung, akustisches Signal.... ?

                                        Falls du's nicht verfolgt hast: zur Frage "Exit nach Kaitum oder Harra" siehe diesen Thread. Ich hoffe, dass die betreffenden Kollegen auch noch einen Bericht über ihre Tour durch Sjaunja bringen, ihre Route sieht jedenfalls interessant aus.

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                                        • Taffinaff
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                                          • 03.01.2014
                                          • 1067
                                          • Privat


                                          #21
                                          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                          Mein Tourengebiet war diesmal die Gegend nördlich des Sarek, und der detaillierte Plan lautete: “Von Abisko im Zickzack nach Süden, soweit die Füße tragen.” Herausgekommen ist dabei eine wirklich schöne Route mit fünf ganz unterschiedlichen Abschnitten, die eigentlich jeder für sich eine Reise wert sind:
                                          Das sieht nach einer grossartigen Route aus, freue mich aufs Lesen!

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                                          • Fjellfex
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                                            • 02.09.2016
                                            • 1511
                                            • Privat


                                            #22
                                            Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen

                                            Fjellfex, dieser Pfad war auch für mich ein großes Rätsel bzw. zuerst eine große Hoffnung. Die kurze Antwort auf deine Frage lautet: auf dem Abschnitt Serrujavri-Pastavaara ist das Verhältnis "wegloser Sumpf : guter Pfad" 80 : 20, wobei die "20" nur auf dem letzten Teil von Rovvojavri bis Pastavaara auftreten. Auf dem Abschnitt Pastavaara-Harra hingegen ist das Verhältnis umgekehrt mit 80% gutem Pfad.
                                            Vielen Dank für diese SEHR wertvolle Information. Teil meiner Recherchen ist ja immer, mir solche "Pfade" auf dem Luftbild anzuschauen und (wie gesagt) teilweise sah ich auch dort einen Weg. Aber eben nur teilweise. Und vielleicht ist das manchmal auf dem Luftbild noch eher zu erkennen, als aus der Froschperspektive.
                                            Sonderlich überraschend ist das ganze für mich dann doch nicht. Auch bei meiner heurigen Tour durch´s Arjeplogsfjäll war ich ja die ersten 3 Tage auf einem "Pfad": zu Beginn noch richtig gut, hat der sich auch mehr und mehr verlaufen....

                                            Einer der gemütlichsten Einstiege in die Gegend scheint mir dann doch der Weg zu sein, der vom Bahnhaltepunkt Kaitum nördlich des Kaitumälven zum Fischercamp Tjuonjakk führt: nach den Luftaufnahmen scheint dies eine richtig gute Quad-Piste zu sein. Nach Lust und Laune könnte man dann mit einem packraft über den Fluss übersetzen und ins eigentliche Naturreservat einsteigen.

                                            Eine Erklärung für die Markierung inklusive Kabel habe ich leider auch nicht.

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                                            • Robtrek
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                                              • 13.05.2014
                                              • 780
                                              • Privat


                                              #23
                                              Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                              Das sieht nach einer grossartigen Route aus, freue mich aufs Lesen!
                                              Du hast ja dort früher schon ähnliche Zickzackrouten verfolgt, die ich mir vorher auch durchgelesen habe, und mir scheint der Vergleich vom Pyramiden-Pass interessant. Ich hatte dort doch etwas mehr Firn zur Verfügung, wie man auf dem Foto gut erkennen kann. Mein Übergang war am 11.08.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abisko 035a_resize.JPG
Ansichten: 849
Größe: 685,3 KB
ID: 3076702


                                              Ohne Firn und Steigeisen bleibt dann wirklich nur das Kraxeln, und das wäre auf diesen Felsplatten am rechten Bildrand nicht ganz ohne Risiko.

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                                              • SvenW
                                                Erfahren
                                                • 02.11.2012
                                                • 430
                                                • Privat


                                                #24
                                                Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                Einer der gemütlichsten Einstiege in die Gegend scheint mir dann doch der Weg zu sein, der vom Bahnhaltepunkt Kaitum nördlich des Kaitumälven zum Fischercamp Tjuonjakk führt: nach den Luftaufnahmen scheint dies eine richtig gute Quad-Piste zu sein. Nach Lust und Laune könnte man dann mit einem packraft über den Fluss übersetzen und ins eigentliche Naturreservat einsteigen.
                                                So ähnlich habe ich das im August gemacht ;)
                                                Statt der Piste über Tjaurek kann man auch den 2km vom Kaitum entfernt laufenden Trampelpfad nehmen der in der Karte gepunktet eingezeichnet ist der ist auch sehr gut begehbar. Nur die ersten 100m nach der Abzweigung von der Quad piste waren quasi nicht existent hat man den pfad dann aber erstmal gefunden ist er ok.
                                                Entlang des Rentierzaunes direkt am Kaitum gibt es auch noch eine Quad Piste die ebenfalls sehr gut begehbar aussah, habe diese aber nur einige male gekreuzt kann also nicht sagen ob die durchgehend begehbar ist.

                                                Dazwischen laufen auch noch einige Trampelpfade und Quad Pisten die zumindest in den gängigen karten nicht eingezeichnet sind.

                                                In dem Abschnitt von Kaitum bis kurz vor der Riehkkussoando Hütte sind wir die letzten 2,5km einfach den Fluss hochgepaddelt, war einfacher als die schweren rucksäcke zu schleppen. Ist uns leider zu spät eingefallen, denke ab Kaitum wäre ca. 80% der Strecke flussauf paddelbar.

                                                Wir sind danach rüber zum Nuvjavri und weiter zum Sjaunjaälven und den dann mit dem Packraft runter.

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                                                  Fuchs
                                                  • 02.09.2016
                                                  • 1511
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Zitat von SvenW Beitrag anzeigen

                                                  So ähnlich habe ich das im August gemacht ;)
                                                  Statt der Piste über Tjaurek kann man auch den 2km vom Kaitum entfernt laufenden Trampelpfad nehmen der in der Karte gepunktet eingezeichnet ist der ist auch sehr gut begehbar. Nur die ersten 100m nach der Abzweigung von der Quad piste waren quasi nicht existent hat man den pfad dann aber erstmal gefunden ist er ok.
                                                  Entlang des Rentierzaunes direkt am Kaitum gibt es auch noch eine Quad Piste die ebenfalls sehr gut begehbar aussah, habe diese aber nur einige male gekreuzt kann also nicht sagen ob die durchgehend begehbar ist.

                                                  Dazwischen laufen auch noch einige Trampelpfade und Quad Pisten die zumindest in den gängigen karten nicht eingezeichnet sind.

                                                  In dem Abschnitt von Kaitum bis kurz vor der Riehkkussoando Hütte sind wir die letzten 2,5km einfach den Fluss hochgepaddelt, war einfacher als die schweren rucksäcke zu schleppen. Ist uns leider zu spät eingefallen, denke ab Kaitum wäre ca. 80% der Strecke flussauf paddelbar.

                                                  Wir sind danach rüber zum Nuvjavri und weiter zum Sjaunjaälven und den dann mit dem Packraft runter.
                                                  Das sind ja alles super Informationen - ein Hoch auf ODS! Und ich hoffe innigst, dass du die Inspiration für einen Tourenbericht hierselbst finden wirst.

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                                                    Moderator
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                                                    • 24.01.2011
                                                    • 12506
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Großes Kino, danke dafür!

                                                    Kommentar


                                                    • Robtrek
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                                                      • 13.05.2014
                                                      • 780
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                      Einer der gemütlichsten Einstiege in die Gegend scheint mir dann doch der Weg zu sein, der vom Bahnhaltepunkt Kaitum nördlich des Kaitumälven zum Fischercamp Tjuonjakk führt: nach den Luftaufnahmen scheint dies eine richtig gute Quad-Piste zu sein.
                                                      Je nachdem, wie weit du dort in Richtung Tjuonajakk gehen willst, würde ich da nochmal bei utsidan.se nachfragen. Ich hatte von den Höhen einen sehr guten Blick auf das linke Ufer des Kaitumälven östlich von Tjuonajakk. Mir schien da SEHR viel Sumpf zu sein und ich war froh, den Weg auf dem rechten Ufer gewählt zu haben.

                                                      Aber noch etwas. Hinter Pastavaara kommt diese alte Sami-Hütte mit der Isolation aus Birkenrinde, die ich auch fotografiert habe. 50 m südöstlich von ihr verzweigt sich der Trail, und das ist auf der Karte nicht richtig dargestellt. Der weitaus bessere Zweig führt ab da nämlich nach Norden, auf den Satbildern kann man ihn teilweise sehen. Ich folgte ihm für ca. 1 km in der Hoffnung, dass er nach Harra abbiegt, aber der führte eher in Richtung Fjällasen.

                                                      Pastavaara muss einfach eine gute Quad-Verbindung zur Bahnlinie haben, schließlich stehen da ca. 10 schmucke Holzhäuschen, wenn auch ohne ständige Bewohner. Als ich vorbeikam, war alles verlassen. Ich vermute, der oben erwähnte Abzweig führt nach Fjällasen. Vielleicht kannst du das herausbekommen und den evtl. als Einstieg nehmen. Von dem in der Karte verzeichneten Pfad ab Pastavaara nach Fjällasen habe ich dagegen nichts bemerkt, der Trail führte immer nur Richtung Harra, eben bis zu dieser Verzweigung nach der verfallenen Sami-Hütte.


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                                                      Trail zwischen Pastavaara und Sami-Hütte, wo er nach Norden abbiegt. Ich hab mal mit den Kindern einen Fahrradausflug auf der Via Appia in Rom gemacht, sieht ganz ähnlich aus.


                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                      Interessant auch der alte Ofen in der Sommerküche der Sami-Hütte.

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                                                        • 02.09.2016
                                                        • 1511
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                        Je nachdem, wie weit du dort in Richtung Tjuonajakk gehen willst, würde ich da nochmal bei utsidan.se nachfragen. Ich hatte von den Höhen einen sehr guten Blick auf das linke Ufer des Kaitumälven östlich von Tjuonajakk. Mir schien da SEHR viel Sumpf zu sein und ich war froh, den Weg auf dem rechten Ufer gewählt zu haben.
                                                        Auch bis Tjuonajakk sehe ich auf den Luftaufnahmen über weite Strecken die Piste/ Schneise. Und laut Karte scheint der Weg kaum durch Sümpfe zu führen. Das müsste man sich mal vor Ort ansehen.
                                                        Und wenn es gar zu übel ist, in sein Packraft einsteigen.

                                                        EDIT: Und last but not least ist der Weg nördlich des Kaitumälven ja auch ein "offizieller" Wanderweg.
                                                        Zuletzt geändert von Fjellfex; 15.09.2021, 18:28.

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                                                          • 13.05.2014
                                                          • 780
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Zitat von chri1 Beitrag anzeigen
                                                          Bislang waren wir aber nie zu Fuss 22 Tage ohne Essensnachkauf/nachtanken unterwegs.
                                                          3 Wochen autonom ist doch schon ziemlich stark! Bei der Gelegenheit aber OT die Frage, ob der angefangene Georgien-Bericht irgendwo anders vielleicht schon mit Fotos zu sehen ist? Ein so wunderbares Land, da zieht es mich wieder hin und ich lese gerne darüber.

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                                                          • chri1
                                                            Dauerbesucher
                                                            • 08.11.2005
                                                            • 534


                                                            #30
                                                            Nein, leider gibt es den noch nicht, aber ich wollte mich eigentlich letzte Woche endlich einmal daran machen.
                                                            Beim Essen sind wir allerdings deutlich anders unterwegs gewesen (auch mit normaler Supermarktware), wir hatten für 23 Tage mit 34.5 kg zu Zweit gerechnet, am Schluss sind es 36.5 kg geworden (beim Schnelleinkauf in Uppsala kam dann doch noch eine Packung Lakritze, Trockenzwiebeln, mehr Reis und Couscous als geplant mit). Aber mit 750 g pro Person und Tag sind wir dann ausgekommen (wir selbst zusammengezählt 134 kg schwer) und haben das Gewicht genau gehalten. Wobei das ja nicht so viel mehr ist, wenn man bei dir den Gewichtsverlust mit einrechnet, aber unter 350 g pro Tag ist schon eine Ansage. Ich habe mich aber gefragt, wie man das macht mit dem Gewicht vor Tour zulegen, ich habe den Eindruck, dass ich das nicht kann.
                                                            Wir haben aber einige Wanderer getroffen, die meinten, dass so zwei Wochen trekken in Schweden ihrer Wampe gut tun (wobei wir uns dann im stillen gedacht haben, dass es auch noch 1-2 Wochen mehr sein könnten).

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                                                              Fuchs
                                                              • 10.07.2008
                                                              • 2381
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Toller Bericht, tolle Tour!
                                                              Ja, auf den Bildern sieht es überwiegend nach ganz gutem Wetter aus, aber das passiert mir meist auch. Die Bilder mache ich in den schönsten Wetterphasen. Allerdings macht oft auch schlechtes Wetter die besten Bilder.
                                                              Wunderbare Gegend! Nach Lappland will ich auch mal wieder!

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                                                                Dauerbesucher
                                                                • 13.05.2014
                                                                • 780
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Zitat von chri1 Beitrag anzeigen
                                                                Ich habe mich aber gefragt, wie man das macht mit dem Gewicht vor Tour zulegen, ich habe den Eindruck, dass ich das nicht kann.
                                                                Wahrscheinlich fragen sich die Wanderer mit Wampe, wie ich auch, wie man das macht, vor der Tour KEIN Gewicht zuzulegen! Das Trekking hat ja den Sinn, das blöde Übergewicht, das sich im Laufe des Jahres irgendwie angesammelt hat, wieder loszuwerden.

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                                                                  Dauerbesucher
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                                                                  • 780
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                  Die Bilder mache ich in den schönsten Wetterphasen.
                                                                  Also überschlagen waren's 17 von 50 Tagen mit wenigstens teilweise richtig sonnigem Wetter, das ist wahrscheinlich gar nicht so schlecht für Lappland. Zum Eindruck eines eher verregneten Sommers hat sicher beigetragen, dass die Hälfte dieser guten Tage auf die Zeit ab dem 23.8. fiel, als sich die Tour bereits ihrem Ende zuneigte.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Fuchs
                                                                    • 10.06.2004
                                                                    • 1232
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    Wow, wirklich traumhafte Fotos und eine tolle Route die Du da gelaufen bist. Schade nur, dass Dein Bericht nun gleich schon wieder zu Ende ist. Aber es freut mich zu lesen, dass Dir die Gegend dort so gut gefallen hat. Im Vergleich zu vermutlich den meisten anderen von uns hier, hast Du ja schon etliche andere Wildnisregionen gesehen. Da denke ich mir immer, dass Du entsprechend hohe Ansprüche haben musst. Und Dein Resumee zum Proviant ist auch echt interessant. Wirklich beeindruckend, dass Du mit so wenig ausgekommen bist.

                                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                    Auf meiner Tour hieß dieser Ort Sirččam. Der 150 Meter breite Fluss zwischen den Seen Kaska Kaitumjaure und Vuolep Kaitumjaure war die einzige Stelle des Treks, bei der ich nach dem Blick auf die Karte nicht sicher war, ob man da durchkommen könnte. Seit der mutigen Pioniertat eines einsamen Trekkers vor genau 10 Jahren (Lesetipp: sein toller Bericht ist hier in unserem Forum!) war mir keine weitere erfolgreiche Querung des Sirččam bekannt. Ich registrierte mich sogar extra auf utsidan.se, dem schwedischen Pendant zu den outdoorseiten, aber auch dort erinnerte man sich nur an den “german guy” und riet generell von dem Versuch ab mit dem Hinweis, dass der Wasserstand im Sirččam damals außergewöhnlich niedrig war und die Furt dennoch nicht einfach aussah.
                                                                    Es freut und ehrt mich natürlich im besonderen Maße, dass ich dem großen Robtrek mit meiner bescheidenen Erfahrung ein klein wenig zum Gelingen seiner Tour mithelfen konnte. Aber Spaß beiseite, bei mir war es damals so, dass ich bei Google Maps ein Foto von der Gegend am Sirččam gesehen habe und nur dachte "Geil, da muss ich hin". Also habe ich mir die restliche Route mehr oder weniger auf das Zeil hin ausgelegt und wurde nicht enttäuscht. War somit auch mein Highlight gewesen. Und mit den schneebedeckten Berggifpeln sah das bei Dir natürlich nochmal besonders fantastisch aus.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 03.01.2014
                                                                      • 1067
                                                                      • Privat


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                                                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                      Du hast ja dort früher schon ähnliche Zickzackrouten verfolgt, die ich mir vorher auch durchgelesen habe, und mir scheint der Vergleich vom Pyramiden-Pass interessant. Ich hatte dort doch etwas mehr Firn zur Verfügung, wie man auf dem Foto gut erkennen kann. Mein Übergang war am 11.08.
                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abisko 035a_resize.JPG
Ansichten: 849
Größe: 685,3 KB
ID: 3076702
                                                                      Ohne Firn und Steigeisen bleibt dann wirklich nur das Kraxeln, und das wäre auf diesen Felsplatten am rechten Bildrand nicht ganz ohne Risiko.
                                                                      Es variiert sehr von Jahr zu Jahr, wie die Nordseite dieses Passes begehbar ist. Wie Du auch schreibst, geht es einigermassen, wenn genug weicher Schnee auf dem Eis liegt. Kein Schnee oder harter Schnee bedeutet Steigeisen oder Kraxelei oder Umkehren. Man kann durchaus vermuten, dass der Pass irgendwann fuer Wanderer nicht mehr machbar sein wird, wenn das Restgletscherchen noch weiter abschmilzt. Auf Deinem Bild sieht es nicht so sehr anders aus, als was ich von 2014 in Erinnerung habe, aber das Eis wird ja unweigerlich weniger werden.

                                                                      Taffi

                                                                      Kommentar


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                                                                        • 780
                                                                        • Privat


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                                                                        Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                        ...bei mir war es damals so, dass ich bei Google Maps ein Foto von der Gegend am Sirččam gesehen habe und nur dachte "Geil, da muss ich hin".
                                                                        Matthias, an dieser Stelle nochmal meinen ausdrücklichen Respekt für deinen Pioniertrek über die Sirččam-Furt vor 10 Jahren. Du hast damit eine Verbindung auf der Trekking-Landkarte etabliert, die neue Routen durch wirklich phantastische Landschaften erlaubt, welche bis dato scheinbar abseits aller "logischer" Streckenführungen lagen. Laut unseren schwedischen Freunden auf utsidan.se wird diese Gegend hauptsächlich von Anglern besucht, die sich vom Fischercamp Tjuonajåkk per Boot dahinbringen lassen. Ich denke, auch in Zukunft wird es dort wegen der umliegenden Sümpfe keinen Massenansturm von Trekkern geben. Und diejenigen, die kommen, werden sich verantwortungsvoll verhalten und z.B. ihre Abfälle nach Hause mitnehmen. Wie du damals schon geschrieben hast, sind leider nicht alle Angler immer so konsequent in Bezug auf "carry-in = carry-out" und ich musste ab und zu deren herumliegenden Müll einpacken.

                                                                        Wenn der Wasserstand im Sirččam einmal zu hoch sein sollte, um gefahrlos zu queren, könnte man relativ schnell Tjuonajåkk am Kaitumälven erreichen und darauf hoffen, dass sich dort gerade jemand befindet und einen per Boot über den Fluss setzt. Dies war auch mein Plan B.

                                                                        Noch für alle, die sie nicht kennen, eine Website, auf die mich die Experten von utsidan.se hingewiesen haben. Hier kann man Daten zum aktuellen und historischen Wasserstand in den Flüssen sehen. Wenn man z.B. 36327 ins Suchfeld eingibt, kommt man zur Sirččam-Furt. Ein nützliches Tool für die Routenplanung abseits etablierter Pfade.
                                                                        Zuletzt geändert von Robtrek; 16.09.2021, 18:43.

                                                                        Kommentar


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                                                                          • 780
                                                                          • Privat


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                                                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                                                          Dein Resumee zum Proviant ist auch echt interessant. Wirklich beeindruckend, dass Du mit so wenig ausgekommen bist.
                                                                          Dazu noch einige Infos. Wenn man einmal vergleicht, hatte ich 2020 für 5 Wochen Sarek 15 kg Lebensmittel dabei, 2021 für 7 Wochen Trekking aber nur unwesentlich mehr (16 kg). Ein paar Tricks, die ich dabei angewendet habe:

                                                                          Es geht darum, dem Körper das zu geben, was er braucht, um wochenlang 30-40+ kg durch die Berge zu tragen. Zweitens geht es darum, den eigenen Appetit zu überlisten: den Appetit des Gaumens, nicht den viel geringeren Appetit des Körpers. Meiner Erfahrung nach verlangt der Körper nach einem anstrengenden Tag abends v.a. nach salziger Flüssigkeit, in der Kälte Lapplands speziell nach möglichst viel heißer salziger Flüssigkeit. Deshalb abends 1 Liter Bouillon. Ob in der Bouillon 5 Löffel Bulgur/Couscous sind oder nur 4, ist dabei zweitrangig: das Sättigungsgefühl unterscheidet sich meiner Erfahrung nach nicht. Aber bei 4 statt 5 Löffeln kann man aus der gleichen Menge Bulgur 25% mehr Mahlzeiten ziehen. Das ist der Hauptgrund für mein nur unwesentlich größeres Proviantgewicht in 2021 vs. 2020.

                                                                          Damit die Bouillon richtig schmeckt und noch nahrhafter ist, sind eine frisch geschnittene Knoblauchzehe, Kräuter, und ein Extra Schuss Speiseöl wichtig. Gegen Ende der Tour hatte ich einmal das Gefühl: Heute schmeckt das ganze irgendwie fade. Nachdem ich den Liter ohne große Begeisterung gelöffelt hatte, entdeckte ich beim Wegräumen ein Schälchen mit Knoblauch. Wie immer geschnitten, während das Wasser auf dem Kocher steht, aber dann vergessen, am Ende in die fertige Bouillon zu geben. War wohl beim Kochen an dem Abend schon recht schläfrig.

                                                                          Zum Frühstück braucht man weniger Flüssigkeit, deshalb Kartoffelbrei oder Pudding. Mir persönlich gefällt der Wechsel zwischen salzig am Abend und süß am Morgen. Pudding verlangt nach viel Zucker, sonst schmeckt er nicht. Hier kann man sich sehr gut mit Rosinen behelfen: eine halbe Handvoll macht den Pudding bereits so süß, dass man auch mit 2 glatten EL Zucker auskommt.

                                                                          Manchmal hat man das sichere Gefühl, dass das Essen doch zu wenig war. Bei mir trat das nur abends auf. Für solche Tage ist der Müsli-Mix gedacht. Ich hatte 5 kg dabei, was für 25 Extra-Mahlzeiten reicht. Eine Flasche Müsli ist immer im Rucksack-Deckelfach, falls ich mal unterwegs Heißhunger bekomme. Aber i.a. esse ich nur morgens und abends.

                                                                          Die Salamitaktik: wenn ein Tag super-anstrengend war, wird er zum Salamitag erklärt. Meine Beobachtung ist, dass es durchschnittlich jede Woche einmal so einen Tag gibt, und dass es unmöglich ist, eine angebrochene Salami diszipliniert beiseitezulegen und nicht sofort aufzuessen. Deshalb nehme ich pro Trekkingwoche eine 250 g - Salami mit, die immer in einem Stück vertilgt wird. Der Körper weiß, wann es soweit ist. Bei mir war das z.B. nach der Flucht im Hagelsturm aus dem Nissonvággi der Fall, nach dem Abstieg von den Abisko Alps zum Aliseatnu ("grüne Hölle von Abisko"), oder nach dem Västra-Bossos Gletscher. Dass ich insgesamt nur 6 von 8 Salamis verbraucht habe, liegt daran, dass diese super-anstrengenden Ereignisse gegen Ende der Tour seltener wurden.

                                                                          Trinken ist auch wichtig. Ich setze pro Liter Wasser eine Vitamin-Brausetablete ein. Dann schmeckt es mir einfach besser und ich trinke viel mehr. Vielleicht haben die Vitamine darüber hinaus auch einen guten Effekt, keine Ahnung.

                                                                          Da mich Ernährungsfragen auf dieser Tour besonders interessierten, habe ich sogar Buch geführt, was ich wann gegessen habe:


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 113_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 692,9 KB ID: 3076851
                                                                          Zuletzt geändert von Robtrek; 16.09.2021, 15:35.

                                                                          Kommentar


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                                                                            • 780
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                                                                            Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                            Eine Erklärung für die Markierung inklusive Kabel habe ich leider auch nicht.
                                                                            Unser Kollege Fjällräv und weitere User auf utsidan.se haben das ganz schnell aufgeklärt. Bei dem Kabel handelt es sich um eine Telefon- oder evtl. Stromleitung, und unter der schwarzen Haube sind 2 Kabelsegmente verbunden bzw. kann sich auch eine Verzweigung des Kabels befinden. Die Haube sitzt so hoch, damit man auch im Winter Zugriff darauf hat, um Kabelfehler messen zu können.

                                                                            Was bleibt ist die Frage, wer sich da eine Leitung durch die Wildnis gelegt hat. Das Kabel verläuft mindestens von Påstavaara bis Serrujávri, wo 2 Hütten stehen. Das ist eigentlich auch schon der einzige Kandidat. Dann gibt's noch die ominöse Antenne auf dem Berg Nihpurisčohkka, aber in deren Umgebung sind mir keine Kabel aufgefallen.

                                                                            Kommentar


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                                                                              • 780
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                                                                              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                              Pastavaara muss einfach eine gute Quad-Verbindung zur Bahnlinie haben, schließlich stehen da ca. 10 schmucke Holzhäuschen, wenn auch ohne ständige Bewohner. ...


                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abisko 103a_resize.JPG
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ID: 3076710


                                                                              Trail zwischen Pastavaara und Sami-Hütte, wo er nach Norden abbiegt. Ich hab mal mit den Kindern einen Fahrradausflug auf der Via Appia in Rom gemacht, sieht ganz ähnlich aus.
                                                                              Wegen der Via Appia hab ich auch gefragt. Sie führt wahrscheinlich nach Kaitum. Wenn du auf guten Wegen wandeln willst, wäre das also ein besserer Startpunkt als Harrå, sogar wenn dein Minipont zuhause bleibt und du die ganze Strecke zum Sirččam zu Fuß auf der oro rechten Seite des Kaitumälven gehst.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Dauerbesucher
                                                                                • 13.05.2014
                                                                                • 780
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                Nachschlag!

                                                                                Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, und hier gibt es extrabreite Panoramaschwenks. 3x Klicken aufs Bild führt zur Vollversion, bei der man am Bildschirm von links nach rechts scrollen kann. (Dank an den Kollegen Spartaner für diese Anleitung).

                                                                                Unter dem Bild findet man die Koordinaten, oft sind es wunderbare Zeltplätze. Lasst euch inspirieren!


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 200_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 961,0 KB ID: 3077049

                                                                                Blick von den Abisko Alps auf Marmå. Hier kann man gut zelten.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abisko 201_resize.jpg
Ansichten: 453
Größe: 1,56 MB
ID: 3077327

                                                                                Blick hinunter ins Vistasvagge. Auch ein toller Zeltplatz.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 203_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,42 MB ID: 3077051

                                                                                Auf dem Västra Bossos Gletscher kurz vor der Passhöhe. Der Zugang zum Pass ist ganz links im Bild, wo der Gletscher abfällt. Danach geht es aber noch einmal auf eine Moräne hoch und dann erst folgt der sehr steile Abstieg. Beim Abstieg rechts halten (rechts des Gletscherbachs). Der direkte Weg hinunter links vom Gletscherbach ist von oben nicht gut einsehbar und man gerät dort zwischen glatte Felsabbrüche, die Klettern im Zickzack erfordern. Dort herrscht auch Steinschlaggefahr.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 204_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3077052

                                                                                Västra Bossos Passhöhe.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 205_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,55 MB ID: 3077050

                                                                                See 1242 m. Es gibt hier einen einzigen Platz zum Campen - siehe mein Zelt in der Bildmitte.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 206_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,61 MB ID: 3077054

                                                                                See 1081 m.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 207_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3077057

                                                                                See 1081 m vom Zeltplatz aus gesehen.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 208_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,02 MB ID: 3077059

                                                                                Blick hinunter zur Nallohütte. Der Västra Bossos Pass befindet sich neben dem pyramidenförmigen Berg im linken Bilddrittel.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 209_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3077058

                                                                                Stuor Räitavagge.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 210_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,35 MB ID: 3077056

                                                                                Unna Räitavagge mit Nothütte. Diese wurde 2020 neu erbaut. Für Wintertrekker: zur Zeit meines Besuchs war dort kein Ofen installiert.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 211_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3077055

                                                                                Unna Räitavagge, Fortsetzung des Panoramas. Rechts der Bildmitte ist der Pyramiden-Pass.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 212_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,60 MB ID: 3077060

                                                                                Blick vom Darfálčorru-Pass auf Tarfala und das Kebnekaise-Massiv.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 213_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3077063

                                                                                Tarfala.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 214_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,45 MB ID: 3077061




                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 215_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3077064

                                                                                Aufstieg zum Tarfala-Pass.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Abisko 217_resize.jpg
Ansichten: 440
Größe: 1,05 MB
ID: 3077326

                                                                                Elchland auf dem Weg zum Sirččam.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 219_resize.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3077067

                                                                                Wunderschöner Zeltplatz am Strand des Kaska Kaitumjaure.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 220_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,31 MB ID: 3077066

                                                                                Kaska Kaitumjaure kurz vor der Sirččam-Furt.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Abisko 221_resize.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3077065

                                                                                Blick auf den Vuolep Kaitumjaure. Auf der Halbinsel unten ist auch ein phantastischer Zeltplatz.
                                                                                Zuletzt geändert von Robtrek; 19.09.2021, 17:23.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 29.10.2013
                                                                                  • 1352
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  Sehr schön und sehr informativ - Danke!
                                                                                  http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 19.06.2014
                                                                                    • 2101
                                                                                    • Privat


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                                                                                    Beindruckende Tour in Länge und Schönheit.
                                                                                    Die Sümpfe und Wälder habe ich mir im Gegensatz zu dir aber Mitte Juli zur Mückenhauptzeit angetan.
                                                                                    Deine Erkentnisse was die Verpflegung auf sehr langen Rucksacktouren angeht, (auch aus deinen Sibirienberichten) kommen mir sehr gelegen, diesen Winter will ich die Serrania de Chiribiquete in Kolumbien erforschen. Die Tour ist eine End-Open Veranstaltung was die Länge angeht, ist gut zu wissen was in etwa möglich ist und in wie weit man Dinge strecken kann. Hab auf meiner diesjährigen Lapplandtour da auch ein wenig mit geringen Essensmengen experimentiert. Leider waren es bei mir nur 16 Tage.
                                                                                    Ich vertrete übrigens auch die Philosophie, des Wampenwanderns. Besser als am Körper kann man seine Kalorien kaum transportieren. Mit dem Essen zögert man den Kaloriendefizit nur heraus.
                                                                                    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Alter Hase
                                                                                      • 31.01.2011
                                                                                      • 2501
                                                                                      • Privat


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                                                                                      Auch von mir ein riesengrosses Lob zu dieser phantastischen Tour und den wirklich genialen Fotos. Auf sehr vielen Deiner Fotos habe ich die Landschaft von meiner eigenen 2013er Lapplandtour wiedererkannt.

                                                                                      Wenn ich allerdings Deine Proviantliste für 50 Tage lese fängt bei mir schon der Magen an zu knurren. Das würde bei mir vielleicht für 20 Tage reichen aber never-ever für 50!!
                                                                                      Wenn ich Steigeisen, Pickel, paar warme Klamotten und andere Ausrüstungsgegenstände weglasse schaffe ich vielleicht Essen für 25 bis 30 Tage zu schleppen, aber mehr nicht.
                                                                                      Ich brauche auf Tour meine 750 bis 800 g Essen pro Tag und habe schon öfter festgestellt wenn ich die nicht bekomme stellt sich bei mir mit der Zeit ein Schwächegefühl ein und die Leistungsfähigkeit nimmt rapide ab.
                                                                                      Daher nochmal meinen Respekt für das erfolgreiche Gelingen Deiner Tour!
                                                                                      www.trekking.magix.net

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        • 834
                                                                                        • Privat


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                                                                                        Ja

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                                                                                        Und ausgerechnet "sportliche Leistung"...50 Tage.16 kg Essen.42 kg Startgewicht. Kräftig!

                                                                                        Und die Fotos sind sehr,sehr schön. Es sieht wirklich nach gutem Wetter die ganze Zeit aus ))))

                                                                                        OT: Darüber haben wir auch mit meinen Kumpeln auf dem Ameditschi gesprochen ))) Wie man falsche Eindrücke von der Gegend per YouTube etc. bekommt Der Ameditschi war absolut anders als auf Videos und in dem Bericht von Boroda63 ))
                                                                                        Zuletzt geändert von sibirier; 19.09.2021, 11:02.
                                                                                        https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          • 642
                                                                                          • Privat


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                                                                                          Wow. Eine ganz tolle Tour. Respekt und vielen Dank für den sehr interessanten und hilfreichen Bericht!! Wir sind vor ca. einem Jahr wegen Wintereinbruch nicht einmal mehr über den Marmapass gekommen ;)

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Dauerbesucher
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                                                                                            • 780
                                                                                            • Privat


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                                                                                            Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                                                                                            Wir sind vor ca. einem Jahr wegen Wintereinbruch nicht einmal mehr über den Marmapass gekommen ;)
                                                                                            Ouch! Beiderseits des Passes gibt's ja nun auch nicht so viele gute Alternativen und man ist evtl. zu richtig großen Umwegen bzw. Änderungen seiner Route gezwungen.

                                                                                            Ich machte gerade eine gemütliche Pause in der Mårmahütte und wollte eigentlich nur noch bis zu einem Seitental unterhalb des Passes zum Zelten. Dann kam mir plötzlich der Gedanke "Moment mal, seit dreieinhalb Tagen gutes Wetter? Da kann doch was nicht stimmen!" und ich rief schnell die Wettervorhersage ab. Die Auswahl - hier oben mindestens 3 Tage Schlechtwetter mit starken Böen aussitzen, oder schnell noch rüber in Richtung Vistasvagge? Dort ist das Terrain niedriger, wärmer, windgeschützter - keine Frage, über die ich lange nachdenken musste.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Erfahren
                                                                                              • 04.10.2020
                                                                                              • 270
                                                                                              • Privat


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                                                                                              Hallo Robtrek,

                                                                                              eine unglaubliche Vorstellung für mich, so lange autark unterwegs zu sein. Ich habe deinen Bericht besonders gerne gelesen, denn wenige Male hat sich unsere Route von diesem Jahr mit der deinigen geschnitten.
                                                                                              Dann bin ich aber vor allem bei deinem Sibirien-Bericht von 2019 hängen geblieben und habe ihn am Stück verschlungen. Was für ein grandioses Abenteuer und dazu so packend geschrieben. Bei jedem schlechten Gedanken, der mir in Zukunft beim stundenlangen Blockfeldbalancieren mit schwerem Rucksack kommt, werde ich an eure wochenlange Plackerei denken. Da ordnet man manche harte Situation gleich anders ein 😀

                                                                                              Liebe Grüße,
                                                                                              Highbeat

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                • 780
                                                                                                • Privat


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                                                                                                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                Ich brauche auf Tour meine 750 bis 800 g Essen pro Tag und habe schon öfter festgestellt wenn ich die nicht bekomme stellt sich bei mir mit der Zeit ein Schwächegefühl ein und die Leistungsfähigkeit nimmt rapide ab.
                                                                                                Ja, hab ich bis vor 2 Jahren ganz ähnlich empfunden. Ich denke, da du deine Routen ja immer so planst, dass du ca. alle 3 Wochen Proviant nachkaufen kannst, steht einem Experiment aber nichts im Wege. Du könntest einfach mal auf einem Abschnitt probieren, nur die Hälfte zu essen aber evtl. etwas andere Zusammensetzung, und wenn der Körper dann total rebelliert, bist du ja sowieso bald wieder in der Nähe eines Ladens und brichst das Experiment dort ab.

                                                                                                Man verliert unterwegs Muskelmasse, das ist klar. Zumindest in meinem Fall wird das aber für eine sehr lange Zeit durch die zunehmende Fitness kompensiert. Ich beginne die Tour untrainiert und schwach, und jeder Tag steigert anfangs die Fitness. Nach 3 Wochen ist schon eine sehr deutliche Verbesserung eingetreten, man steigt viel schneller über die Pässe und das liegt nicht nur an den 7 kg, um die der Rucksack bis dahin leichter geworden ist. Irgendwann wird der Verlust an Fett und Muskelmasse dann natürlich die Oberhand gewinnen und das Schwächegefühl setzt deutlich ein.

                                                                                                Wenn ich mich richtig erinnere, hast du auch etwas andere Ziele bei deinen Touren (maximale Tageskilometer statt maximaler Zeitraum ohne resupply). Deshalb macht für dich das vorgeschlagene Experiment vielleicht auch keinen großen Sinn, da es deine Ziele eher behindert als fördert.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  • 1591
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  Ich bin da ja auch eher von der 800g-Essen-mitschleppen-Fraktion und trotzdem dieses Mal nachts mit Heißhunger aufgewacht! Trotz reichlich hochkalorischem Nahrungsanteil (Butter, Nüsse, etc.). Also für mich wäre so ein Experiment nichts. Macht aber nix, weil ich mir ohnehin keine Tour zutraue, auf der das nötig wäre. Für mich hat es diesen Sommer bescheiden immerhin für drei Wochen Sarek gereicht, aber mit Essen nachfassen in Darreluoppal.

                                                                                                  Am Pyramidenpass sind Veronika und ich 2018 mangels Steigeisen gescheitert.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    • 780
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                                                                                                    denn wenige Male hat sich unsere Route von diesem Jahr mit der deinigen geschnitten
                                                                                                    Vielleicht sind wir uns sogar begegnet, ohne es zu wissen? Ich grüße ja üblicherweise mit "Hi there", weil man mit den meisten Trekkern sofort auf Englisch reden kann, ohne erst herauszufinden, woher sie nun im einzelnen stammen. Am 15.8. bin ich auf dem Kungsleden voll in die Nachzügler der Fjällräven Classic hineingeraten. Gefühlte 250 "Hejs" später bei der Singihütte hab ich mir gedacht: Da waren jetzt vielleicht auch ein paar ODS-Kollegen dabei, aber wir werden nie voneinander erfahren...

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 780
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                      Und über die Felsen klettern war auch keine Option:
                                                                                                      "Gescheitert" ist in diesem Zusammenhang das falsche Wort, obwohl ich natürlich verstehe, wie du es meinst. Die mutigste und oft schwierigste Entscheidung ist in den Bergen, abzubrechen und abzusteigen, bevor man sich verstiegen hat. Das Bild in den Felsen erinnert mich an den Tarfala-Pass, wo ich ohne Rucksack zuerst den Kletterweg erkundet habe, da ich eigentlich die kurze Gletscherpassage vermeiden wollte. Dabei hab ich wieder mal gemerkt: hochsteigen kann einfach sein, bis es plötzlich schwierig wird. Der Weg zurück kann dann aber erst recht schwierig sein. Im schlimmsten Fall sitzt man in beiden Richtungen in einer Sackgasse.

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 10.06.2004
                                                                                                        • 1232
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        Welch ein schmackhafter Nachschlag den Du hier noch kredenzt hast. Die Panoramabilder sind echt herrlich. Vor allem die letzten in der Sirččam-Region fand ich klasse. Du hast dann letztendlich ja noch deutlich mehr von der Gegend gesehen als ich damals. Ich glaube ich muss da auch mal wieder hin.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                          • 977
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Hallo Robtrek,

                                                                                                          auch von mir vielen Dank für den tollen Bericht und die fantastischen Fotos. Was für eine abwechslungsreiche Route. Sehr viele Stellen kennen wir, auch wenn die ausgesetzten oder vergletscherten Übergänge und die großen Furten nicht mehr unsere Sache sind. Bisher hab ich es ja noch nicht mal über den Mårmapaß geschafft.

                                                                                                          In diesem Jahr hatte ich tatsächlich das Gefühl, wir hatten zu viel Essen dabei, da der Heißhunger nie aufgetreten ist. Deine Betrachtungen zum Essen geben uns vielleicht noch mal einen Anstoß doch etwas zu ändern. Was ich gar nicht könnte, ist tagsüber nichts zu essen. Da wir aber meist nur zwei Wochen am Stück unterwegs sind, möchten wir es uns doch noch ein bisschen gut gehen lassen. Ist ja immerhin Urlaub.
                                                                                                          Ich hab gerade noch mal unser Essen überschlagen, wir haben tatsächlich nie mehr als 500g/Nase/Tag dabei.

                                                                                                          Gruß Andrea

                                                                                                          Kommentar