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    [CH] Käse-Loch-Käse-Loch-Käse. – Switzerland Light September 2020

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 46.5295117
    Längengrad 8.2457886
    Im August 2020 verbringe ich, zusammen mit meinem Sohn und meinen Enkeln, eine Woche in Tirol. Dort stelle ich fest, daß die Alpen in diesem Sommer furchtbar überlaufen sind: Millionen von Deutschen und Holländern, die sich gegenseitig auf die Füße treten. Viel schlimmer noch: sie treten MIR auf die Füße, und das mag ich gar nicht. Auf den Hütten kriegst du kaum noch einen Platz, und vorab feste Buchungen zu machen, ist nicht nur vorgeschrieben wegen der Pandemie sondern auch höchst empfehlenswert wegen des Andrangs, gleichzeitig aber auch sehr Zeit raubend, eben wegen des Andrangs; oft bekomme ich nur die Auskunft „alles voll belegt“. Dabei mag ich genau dies eigentlich nicht: mich lange vorher festlegen, was ich wann wo tun will. So warte ich erst einmal bis September, bis der Rummel sich etwas verzogen hat.


    Generell muß ich beschämt gestehen, daß ich von der Schweiz bisher wenig gesehen habe. Als Student fand ich sie einfach zu teuer. Später hatte ich immer andere Prioritäten. Nun aber bietet sich die Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen...


    Wenn man im Deutschen „Käse!“ sagt, ist es oft abfällig gemeint. Dabei ist Käse doch eine tolle Sache (besonders Schweizer Käse natürlich). Käse hat aber meist Löcher, Emmentaler Käse hat sogar richtig große Löcher. Auch meine Reise durch die Schweiz hatte Löcher, ordentlich große sogar, aber das gehört eben dazu: ohne Löcher wäre Schweizer Käse nicht original.


    #1 Käse: Mein Jura-Studium war nur kurz
    Von Basel fahre ich mit dem Zug auf einer Strecke, die ich bisher nicht kannte: am Nordrand des Jura entlang, erst nach Delémont, dann nach Moutier und von dort durch den Tunnel nach Grenchen, welches bekanntlich am Südrand des Jura liegt. Am Bahnsteig dort erwarten mich meine Freunde. Wir lernten uns kennen vor fast 30 Jahren, als wir noch jung und schön waren. Jetzt sind wir nur noch schön. Zwei Tage verbringe ich mit ihnen.
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ID: 3080806

    Wir fahren auch mit dem Auto auf die Hochfläche des Jura und machen dort eine kleine Wanderung: mein Jura-Studium sozusagen. Dieses ist aber nur sehr kurz: einen knappen Nachmittag lang. Dennoch gibt es eine tolle Felswand zu bestaunen, und mein Freund erzählt mir, daß einer seiner Bekannten dort hinunter gesprungen ist, um seinem Leben ein Ende zu setzen (es hat auch prima geklappt).
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    #2 Loch: von Grenchen nach Kandersteg
    Am Tag meiner Abreise haben wir eine wunderbare Aussicht von Grenchen auf die Alpen. Der Blick reicht bis zum Montblanc, über 150km Luftlinie entfernt (!!) – Das hat man nicht alle Tage; es muß wohl mir zu Ehren sein.
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    Dann fahre ich mit dem Zug über Biel und Bern nach Kandersteg. Besonders schön ist die Strecke am Thuner See entlang.
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    Toll sind auch die zwei Kehrtunnel der Bahnstrecke kurz vor Kandersteg (die kann man aber schlecht fotografieren). Wer durch den neuen Lötschberg-Basistunnel fährt, wird davon allerdings nichts mehr zu sehen bekommen (ebenso wenig wie von Kandersteg selbst), und letzteres ist ein Verlust, wie euch diese Bilder zeigen:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loch_A_3.jpg Ansichten: 426 Größe: 1,40 MB ID: 3080810

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    Zuletzt geändert von Schwindelfrei; 12.10.2021, 06:43.

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    #2
    #3 wieder Käse: Was reimt sich auf „Kandersteg“?
    Welches Wort reimt sich perfekt auf „Kandersteg“? Na? Na??? --- Natürlich „Wanderweg“, ihr Schafsköpfe!

    Von Kandersteg aus mache ich vier Wanderungen, die erste davon um den Öschinensee herum (noch am Tag meiner Ankunft, also nur ein Halbtagsausflug). Den Öschinensee sieht jeder auf der Topokarte genau östlich von Kandersteg. Wer faul ist oder – wie ich damals – in Eile, kann den „Anstieg“ in wenigen Minuten mit dem Sessellift bewältigen.
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    Dort oben ist es wunderschön, und es sind entsprechend viele Ausflügler dort.
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    Ich probiere den Weg an der Ostseite des Sees; denn hier sind weniger Wanderer unterwegs. Der Blick über den See ist grandios.
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    An dieser letzten Stelle kehre ich aber um. Der Weg ist mir ab hier zu gefährlich für eine Begehung ohne Klettersteigset (zwei Wanderinnen, die mir entgegen kommen, benutzen ein solches, aber ich habe keines dabei). Wer hier ausrutscht, kollert erst ein paar Meter einen steilen Grashang hinunter und fliegt dann rund 100m über eine senkrechte Felswand, bevor er auf die Oberfläche des Öschinensees klatscht. Für mich muß das nicht sein; das dürfen andere probieren.
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    • Schwindelfrei
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      #3
      Für meine zweite Wanderung von Kandersteg aus habe ich mir aus der Topokarte eine Route zusammen gesucht, die mir interessant erschien: rund um den Berg „Chlyne Loner“ südwestlich von Kandersteg. Dabei ist „Chlyn“ die lautgerechte schriftliche Wiedergabe des Wortes „Klein“, so wie es im Schwyzertütsch ausgesprochen wird.

      Zunächst ist es ein gemütlicher Morgenspaziergang durch das Dorf ...
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      ... dann geht es mit der Seilbahn vom Talboden hinauf zur Alm. Die Alternativen zur Seilbahn sind entweder ein langer Klettersteig (für den ich nicht vorbereitet bin) oder eine noch viel längere Wanderung den Fahrweg entlang. – An der Bergstation der Seilbahn bin ich erst einmal verwirrt: wann ist die letzte Fahrt zurück nach Kandersteg?
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loner_2.jpg Ansichten: 757 Größe: 453,8 KB ID: 3080840

      Dann aber gehe ich los. Erst einmal wunderschön über das Almgelände nach Westen (vor mir eine Dame, die auf dem Weg nach Adelboden ist) ...
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      ... dann, nach Süden abzweigend, etwas steiler hinauf zum Alpschelegrat ...
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      ... und von dort, über die Südostflanke der Chlyne Loner ...
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      zum Pass „Bunderchrinde“. Von hier hat man einen guten Blick auf Adelboden:
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      Die Westflanke der Chlyne Loner ist eine große Schutthalde, und hier geht offenbar nur selten jemand: der Pfad durch den Schutt ist nicht gerade sehr ausgetreten. So erreiche ich bald den Paß auf der Nordseite der Chlyne Loner. Hier hat man die Option, noch schnell hinauf zu gehen zur Bunderspitze, und das tue ich denn auch gerne; denn das Wetter ist wunderbar, und ich habe richtig Lust darauf, heute noch einen Gipfel zu besteigen, wenigstens so einen kleinen, gerade einmal 2546m hoch - ein Klacks:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loner_9.jpg Ansichten: 744 Größe: 1,82 MB ID: 3080834

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loner_10.jpg Ansichten: 764 Größe: 202,4 KB ID: 3080841

      Die Aussicht nach Süden ist schön ...
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      ... und die Aussicht nach Osten noch besser – hinüber zu den markantesten Bergen des Berner Oberlandes:
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      Die Rückkehr zur Seilbahnstation ist unspektakulär, aber trotzdem schön:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loner_13.jpg Ansichten: 743 Größe: 1,10 MB ID: 3080838

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      Zuletzt geändert von Schwindelfrei; 27.02.2024, 09:04.

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      • Robtrek
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        #4
        "...auf die Hochfläche des Jura ... gibt es eine tolle Felswand zu bestaunen"
        Wo genau ist denn diese Felswand? Schön, hier auch mal ein Foto vom Schweizer Jura zu sehen. Das ist eine der schönsten Landschaften Europas, besonders der französischsprachige Teil.

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        • Flachlandtiroler
          Freak
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          • 14.03.2003
          • 30131
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          #5
          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
          Wo genau ist denn diese Felswand?
          Obergrenchenberg
          Meine Reisen (Karte)

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          • Schwindelfrei
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            • 13.11.2017
            • 70
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            #6
            Platt – platter – am plattesten

            Ich war seinerzeit platt, jene lange Felswand zu sehen. Einzelne Felsen oder kurze Wände gibt es auch im Fränkischen oder Schwäbischen Jura, aber nicht so etwas (denke ich jedenfalls).

            Ich bin noch platter, dass Robtrek nun fragt, wo genau diese Felswand ist. Meine – offenbar falsche – Wahrnehmung war (bisher wenigstens), dass Robtrek ein Russland-Fan ist und sich für die Schweiz eigentlich nicht so sehr interessiert. Ob der Schweizer Jura wirklich „eine der schönsten Landschaften Europas“ ist, da bin ich nicht sicher. Das mag aber auch daran liegen, dass mein Jura-Studium eben nur kurz und oberflächlich war. Ich werde versuchen, mich zu bessern und auch den französisch-sprachigen Teil zu besuchen.

            Am plattesten bin ich aber, dass Flachlandtiroler sofort die Antwort auf Robtreks Frage weiss, noch bevor ich selbst dazu komme, etwas zu sagen. Korrekt: diese Felswand ist nahe Obergrenchen, also rund 3km nördlich der Stadt Grenchen bzw. etwa 12km westlich von Solothurn.

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            • opa
              Lebt im Forum
              • 21.07.2004
              • 6814
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              #7
              Zitat von Schwindelfrei Beitrag anzeigen
              [CENTER][U][FONT=Calibri]Ich war seinerzeit platt, jene lange Felswand zu sehen. Einzelne Felsen oder kurze Wände gibt es auch im Fränkischen oder Schwäbischen Jura, aber nicht so etwas (denke ich jedenfalls).
              naja, nicht so ganz, aber soooooo weit weg jetzt auch wieder nicht:

              https://www.frankenjura.com/klettern/poi/16877

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              • Robtrek
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                • 13.05.2014
                • 911
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                #8
                Oh, was Felswände angeht kann ich auch noch was beitragen. Oder Wasserfälle, Canyons, Schluchten und eine Höhle, aus der ein großer Fluss entspringt. Das sind alles bekannte Attraktionen aus dem französischsprachigen Teil des Schweizer Jura. Jenseits der Grenze in Frankreich gibt's mehr davon. Die Schönheit dieser Landschaft erschließt sich, wenn man beim Kuhglockengebimmel einfach einen Tag lang querfeldein durch die Wiesen und Wälder wandert. Es ist gar nicht selten, dass man dabei auf niemanden trifft, außer ein paar Einsiedlerhöfe. Also meine Empfehlung ist ganz klar, im Schweizer Jura habe ich bestimmt 10x mehr Zeit verbracht als in Sibirien.

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                • opa
                  Lebt im Forum
                  • 21.07.2004
                  • 6814
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                  #9
                  nur neugierdehalber: ist dieses obergrenchenberg eigentlich nur zum angucken, oder gibt es da auch was zum klettern?

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                  • Flachlandtiroler
                    Freak
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                    Liebt das Forum
                    • 14.03.2003
                    • 30131
                    • Privat


                    #10
                    Zitat von opa Beitrag anzeigen
                    nur neugierdehalber: ist dieses obergrenchenberg eigentlich nur zum angucken, oder gibt es da auch was zum klettern?
                    Edelgrat -- für ein Kletter-Walroß wie Dich aber viel zu einfach.
                    Meine Reisen (Karte)

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                    • dominik_bsl
                      Erfahren
                      • 13.02.2006
                      • 325
                      • Privat


                      #11
                      Ich würde Opa eher die nahegelegene Balmflue Südwand, das Rüttelhorn oder den Klassiker Orvin empfehlen 👍

                      Kommentar


                      • opa
                        Lebt im Forum
                        • 21.07.2004
                        • 6814
                        • Privat


                        #12
                        Zitat von dominik_bsl Beitrag anzeigen
                        Ich würde Opa eher die nahegelegene Balmflue Südwand, das Rüttelhorn oder den Klassiker Orvin empfehlen 👍
                        danke für die tipps! veilleicht schaffe ich es irgendwann mal!

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                        • Schwindelfrei
                          Gerne im Forum
                          • 13.11.2017
                          • 70
                          • Privat


                          #13
                          Natürlich freue ich mich, dass mein Bericht ein wenig kommentiert wird. Die bisherigen Antworten beziehen sich aber gar nicht auf meine Wanderungen im Berner Oberland, sondern auf hypothetische Klettereien im Schweizer Jura, weitgehend losgelöst von meinem Bericht.

                          Wenn es um Felswände geht, kann ich das Ostufer des Öschinensees in die Diskussion werfen. Siehe folgendes Foto:
                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 CH Oeschinen_6.jpg
Ansichten: 652
Größe: 844,5 KB
ID: 3081709
                          Der Einstieg erfolgt vom Boot aus. Dann geht es senkrecht hinauf. Sicherung von oben ist möglich in der unteren Hälfte der Wand; denn an dem schmalen horizontalen Grasstreifen entlang ist ein Drahtseil angebracht.

                          Der rote Punkt markiert die Stelle, wo ich das Panoramafoto gemacht habe und dann umgekehrt bin, weil es mir zu riskant erschien, ungesichert auf jenem schmalen Grasstreifen entlang zu turnen.

                          Jetzt dürfen die Profis sich dazu äußern...

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                          • Robtrek
                            Dauerbesucher
                            • 13.05.2014
                            • 911
                            • Privat


                            #14
                            Zitat von Schwindelfrei Beitrag anzeigen
                            Natürlich freue ich mich, dass mein Bericht ein wenig kommentiert wird. Die bisherigen Antworten beziehen sich aber gar nicht auf meine Wanderungen im Berner Oberland...
                            Vielleicht ist die Schweiz zu wenig exotisch / skandinavisch?

                            Dabei ist die Landschaft im Berner Oberland wirklich herrlich und war doch ein toller Einstieg, wenn du vom Land vorher noch nicht so viel gesehen hast. Die Bilder sprechen ja für sich.

                            Falls dich Eisenbahnstrecken interessieren, was im Bericht so ein bisschen durchklingt, dann wäre nächstes Mal auch die Fahrt ab Basel mit der kleinen Bahn durch den Jura interessant, über Glovelier - Saignelégier nach Chaux-de-Fonds. Das ist eine sehr schöne Panoramastrecke. Ab Chaux-de-Fonds kannst du mit dem Fahrrad durch den Jura fahren. Oder mit dem Bus kurz hoch zum Pass Vue des Alpes, wo es normalerweise eine 1A Sicht auf die ganzen Schweizer Alpen und den Mont Blanc gibt. Vom Pass aus dann immer auf dem Jurakamm Richtung Südwesten wandern - wenn du willst, ein paar Wochen lang bis Genf mit dem gleichen perfekten Blick auf die Alpen. Eine Situation mit zuviel Touristen auf einem Fleck wie bei deinem Besuch in Tirol ist auf dieser Strecke kaum vorstellbar.

                            Geht auch im Winter, der Jura ist überhaupt ein unglaubliches Gebiet für cross-country Skitouren und weitgehend schneesicher.

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                            • Schwindelfrei
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                              • 13.11.2017
                              • 70
                              • Privat


                              #15
                              Vielen Dank für deine netten Vorschläge, Robtrek! Sie beziehen sich wiederum auf den Schweizer Jura - irgendwie kommen wir nicht los davon.... In der Tat fahre ich sehr gerne mit der Bahn. Es wäre mir allerdings zu einseitig, wochenlang nur durch den Schweizer Jura zu wandern. Ich überlege mir sehr sorgfältig, womit ich die Lebenszeit verbringen will, die mir voraussichtlich überhaupt noch bei guter Gesundheit verbleiben wird...

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                              • Schwindelfrei
                                Gerne im Forum
                                • 13.11.2017
                                • 70
                                • Privat


                                #16
                                Meine dritte Wanderung ist leicht, sogar leichter als ich gedacht hatte: von Kandersteg zum Gemmipass, wo das Berner Oberland an das Wallis grenzt. – Zunächst geht es, wieder mit einer Seilbahn, hinauf zum „Sunnbühel“ südlich von Kandersteg und von dort ganz einfach nach Südwesten. Der Weg ist nicht zu verfehlen; denn es ist von Anfang bis Ende eine breite, geschotterte Fahrstraße, was ich – ehrlich gesagt – ein wenig blöd finde.
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ID: 3082086

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_02.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3081843

                                Etwas abseits dieser Fahrstraße finde ich aber dennoch ein schönes Fotomotiv, einen Tümpel, in dem sich die Berge spiegeln:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_03.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3081846

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_04_Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 306,9 KB ID: 3081845


                                Mit dem Felsbrocken hier in der Bildmitte hat es eine besondere Bewandtnis: er markiert die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Wallis.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_06.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3081847
                                Hier haben sich die Walliser ein paar Dutzend Quadratkilometer Gelände nördlich der Wasserscheide gekrallt: naturräumlich gesehen, sind wir hier noch im Berner Oberland.


                                Schau, schau: am 11. September gab es schon einmal ein Malheur:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_07_Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 548,8 KB ID: 3081848
                                Sechs Männer kamen ums Leben durch einen „Gletscherbruch“. Die Vokabel verwundert und verwirrt mich, und ich denke darüber nach. Gemeinhin versteht man unter diesem Begriff eine Eisformation und nicht ein Unglück. Die Männer mögen unter einem abbrechenden Stück Gletschereis begraben worden sein, oder (sehr viel wahrscheinlicher, meiner Meinung nach) getötet worden sein durch eine Flutwelle entlang eines Baches, ausgelöst durch einen Gletschersee-Ausbruch. Am Ende des 19. Jahrhunderts waren die Alpengletscher ja bereits im Rückgang begriffen, und da mag es einen solchen Gletschersee-Ausbruch sehr wohl gegeben haben. – In jedem Fall war die Unglücksstelle selbst aber mit Sicherheit viel weiter oben am Hang des Altels, nicht hier unten bei dem Gedenkstein an der Fahrstraße. Nachdenklich wandere ich weiter.

                                Wer die Augen offen hält, sieht diese netten kleinen Details am Wegesrand:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_058_Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 953,5 KB ID: 3081850

                                Zwei Mountainbiker kommen mir entgegen. Hier schauen sie auf das Hotel Schwarenbach, am halben Weg zum Gemmipass gelegen:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_09.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3081849


                                Immer weiter geht es die Fahrstraße entlang, nur mäßig spannend und wenig fotogen. Endlich erreiche ich den Gemmipass. Spektakulär die fast senkrechten Felsenklippen auf der Südseite.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_10_Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 309,6 KB ID: 3081852
                                Im Mittelgrund das Gebäude eines verlassenen Hotels, alles anderes als eine Augenweide. Was macht man mit so einem Ding? Der Abbruch und Abtransport des Bauschutts würden wohl eine Unmenge Geld verschlingen, aber es nur hier so stehen und langsam verfallen zu lassen, ist ja auch keine Lösung. Gleich daneben steht ein modernes Gebäude mit einem riesigen Cafe, wo die zahlreichen Gäste, die mit der Seilbahn von der anderen Seite herauf gekommen sind, sich bewirten lassen, während sie die unvergleichliche Aussicht genießen.

                                Hier ist sie nun, die unvergleichliche Aussicht: steil hinunter nach Leukerbad und weiter ins Wallis. Toll! Über die Klippen sind ein paar Drahtseile gespannt, auf denen man mit Hilfe eines Klettersteigsets entlang laufen kann, hoch über dem Abgrund – ein Nervenkitzel schon beim Zuschauen.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_11b.jpg Ansichten: 0 Größe: 943,1 KB ID: 3081851
                                Angehängte Dateien
                                Zuletzt geändert von Schwindelfrei; 12.10.2021, 08:41.

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                                • Robtrek
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                                  • 13.05.2014
                                  • 911
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                                  #17
                                  Ich hab noch mal ne Frage zum Oeschinensee, so wie ich verstanden habe bist du da im Uhrzeigersinn herumgelaufen? Und die Felswand mit dem schmalen Band zum Laufen ist dann am Ostufer oder am Südufer? Auf der Swiss Topokarte ist da ja ein richtiger Wanderweg eingezeichnet, ist das der Pfad durch die Felswand auf deinen Fotos?

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                                  • Schwindelfrei
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                                    • 13.11.2017
                                    • 70
                                    • Privat


                                    #18
                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                    Ich hab noch mal ne Frage zum Oeschinensee, so wie ich verstanden habe bist du da im Uhrzeigersinn herumgelaufen? Und die Felswand mit dem schmalen Band zum Laufen ist dann am Ostufer oder am Südufer? Auf der Swiss Topokarte ist da ja ein richtiger Wanderweg eingezeichnet, ist das der Pfad durch die Felswand auf deinen Fotos?

                                    Hier der Ausschnitt aus der Swiss Topokarte:
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Oeschinenseekarte_annotiert.JPG Ansichten: 0 Größe: 246,2 KB ID: 3081866

                                    Von der Sessellift-Station (links im Bild) bin ich dort gegangen, wo ich hier die gelben Punkte eingezeichnet habe. Alles ganz leichte Wanderwege, Mittelgebirgs-Qualität. Dann aber, am Ostufer des Sees, wird es immer gefährlicher - nix mehr von wegen Mittelgebirge - und dort, wo hier der rote Punkt ist, bin ich umgekehrt. Das ist also dieselbe Stelle wie an dem roten Punkt in Beitrag #13. Wie gesagt: ab hier zu riskant nach meinem Geschmack. Mit Klettersteigset als Sicherung kann man es aber machen, leicht sogar. Es geht ja eigentlich fast horizontal dahin, keinerlei "Klettern" o. ä. Nur ausrutschen darfst du auf keinen Fall, sonst fliegst du über die Wand hinunter und bist weg vom Fenster.

                                    Das Foto in Beitrag #13 habe ich von Nordwesten her aufgenommen.

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                                    • Flachlandtiroler
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                                      • 14.03.2003
                                      • 30131
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                                      #19
                                      @Oeschinensee:
                                      Das ist die "Untere Fründenschnur", T4 auf der SAC-Skala also technisch keine große Herausforderung, eher eine mentale.

                                      @Gemmiweg:
                                      Lustig dass Du die Straße blöd findest. Die Berner und die Walliser haben im 18. Jhd. alles Geld zusammengeliehen, um diesen Paß so gut wie möglich für Maultiere auszubauen. Der angestammte alte Weg über den Lötschenpaß stieg ja bis 2700m an und war nur sehr kurz im Jahr passierbar, daher wurde der Gemmi ausgebaut.
                                      Hättest Du den Gemmiweg runter nach Leukerbad weiterfolgt, wärst Du aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen schätze ich.
                                      Wikipedia dazu

                                      @"Gletscherbruch":
                                      Der Berg Altels östlich des Gemmiwegs bildet eine riesige, steile Platte (35...45 Grad, weit über tausend Meter hoch), auf der früher ein Gletscher lag der immer mal wieder in einer gigantischen Lawine zu Tal kam. Der Gletscher ist wirklich abgebrochen und über viele Hundert Meter auf die Spittelmatte heruntergstürzt. Tote Kühe oder Schafe gab's auch... Schweizer LK
                                      Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 11.10.2021, 10:50.
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                                        • 13.11.2017
                                        • 70
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                                        #20
                                        Jetzt einmal eine Frage zum Technischen: ich wollte das erste Foto in Beitrag #16 durch ein anderes ersetzen (Querformat statt Hochformat). Auf dem Endgerät, mit dem ich die Änderung vorgenommen habe, sehe ich auch das neue Foto dort, wo ich es eingefügt habe; auf meinem Smartphone aber nicht, auf meinem Tablet auch nicht. Unter "Angehängte Dateien" taucht es aber wieder auf. - Was ist da los??

                                        Und warum zum Kuckuck kriegt der Leser denn überhaupt ständig diese "Angehängten Dateien" noch einmal angezeigt? Sie sind doch schon im Text. Ohnehin ist diese Anzeige unvollständig (Gott sei Dank, könnte man sagen, denn die Duplizierung nervt sowieso nur). - Was mache ich falsch?

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                                          • 14.03.2003
                                          • 30131
                                          • Privat


                                          #21
                                          Erstmal Refresh durch leeren des Browsercaches erzwingen und dann nochmal schauen bitte.
                                          Bei mir ist zeigt erste Bild in #16 den Altels, im Querformat.

                                          Das Bilder-Anhänge-Modul in vBulletin5 ist garstig und buggy, findest Du in den anderen vB5-Foren genauso. Nur die Harten kommen in den Garten zu ods.
                                          Meine Reisen (Karte)

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                                            • 13.11.2017
                                            • 70
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                                            #22
                                            Hab es nochmal versucht: Bild gelöscht und erneut eingefügt. Jetzt scheint es OK zu sein. - NERVIG!!

                                            Ich kenne keine "anderen vB5-Foren". Mein Leben ist mir zu wertvoll, um auf albernen Internet-Foren verdaddelt zu werden, aber andere dürfen gerne anderer Meinung sein.

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                                            • Flachlandtiroler
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                                              • 14.03.2003
                                              • 30131
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                                              #23
                                              gipfeltreffen.at bspw.
                                              Jetzt ist in #16 ein neues Bild vor das bisher erste Bild gerückt.
                                              Meine Reisen (Karte)

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                                                • 13.11.2017
                                                • 70
                                                • Privat


                                                #24
                                                Meine vierte und letzte Wanderung durch das Berner Oberland 2020 führt mich über den Lötschenpass. Wenigstens einmal im Leben muss man das doch gemacht haben! Die Anfahrt in das Gasterntal mache ich mit dem Kleinbus ab Bahnhof Kandersteg, anstatt zu Fuß zu gehen, obwohl letzteres wohl klassisch wäre. Erleichtert stelle ich fest, dass ich nicht der einzige Faulpelz bin: rund ein Dutzend andere Leute tun genau dasselbe. Es ist eine tolle Autofahrt über eine echte Bergstrecke: schmal, kurvenreich und mit mehreren Tunnels, wo du keinen Gegenverkehr haben willst. Dann bleibt der Kleinbus stehen – wir müssen dem Fahrer gar nicht sagen, wo er stehen bleiben soll, er weiß es besser als wir – , (fast) alle Fahrgäste steigen aus, und ich sehe zunächst einmal diese lustigen beiden Holzfiguren:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_1Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 662,4 KB ID: 3082432

                                                Das erste Stück des Anstiegs ist steil und eher langweilig; denn es geht nur durch dichten Wald. Erst nach einer guten halben Stunde, weiter oben, wo der Wald lichter wird, haben wir dann eine schöne Aussicht:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_2.jpg Ansichten: 0 Größe: 598,6 KB ID: 3082419

                                                Herrlich der Weiterweg durch den sonnigen Lärchenwald:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_3Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 592,3 KB ID: 3082421

                                                Noch ein wenig weiter, schon oberhalb der Waldgrenze, schauen wir dann nach Nordosten in das obere Gasterntal und zu dem dort (noch) befindlichen Gletscher:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_4.jpg Ansichten: 0 Größe: 370,2 KB ID: 3082420

                                                Der Weg wird steiler aber auch schöner, und bald erreichen wir den Lötschgletscher bzw. was davon jetzt noch übrig ist:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_6.jpg Ansichten: 0 Größe: 471,6 KB ID: 3082423
                                                Der Gletscher muss früher viel größer gewesen sein; ich glaube nicht, dass er sich jetzt noch bewegt. Die Route führt über die schuttbedeckte Oberfläche des „Gletschers“, also meist über festgefrorene Steine, so dass man nicht einmal Spikes oder Grödeln braucht. Nur hin und wieder muss eine Schmelzwasser-Rinne überquert werden, ansonsten ist es eine leichte Route ohne Spalten o. ä.. Wer genau hinschaut, sieht im obigen Foto eine Markierungsstange.


                                                Kurz danach führt die Route auf der ehemaligen Seitenmoräne des Gletschers entlang:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_7.jpg Ansichten: 0 Größe: 430,7 KB ID: 3082424
                                                Leute: bis hier oben reichte die Gletscher-Oberfläche vor 200 Jahren!! Damals hatten die Alpengletscher ihren Höchststand erreicht. Und schaut einmal, was jetzt noch von dem Gletscher übrig ist! Wahnsinn!! -- Die Dame, die ihr hier seht, geht nicht mehr lange vor mir. Sie wird zunehmend schwächer und langsamer, quält sich nur noch den Berg hinauf. Ihr Sohn übernimmt ihr Rucksäckchen und unterstützt sie, so gut er kann, aber sie leidet trotzdem sehr.

                                                Der letzte Wegabschnitt hinauf zur Lötschenpasshütte ist dann auch der anspruchsvollste: sehr felsig, auf abschüssigem Gelände, mit Drahtseil zum Festhalten gesichert. „Wegklasse T4“ bekomme ich gesagt, als ich später in der Hütte frage. Das folgende Foto zeigt noch einen der leichteren Teile dieses Abschnitts:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_8Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 426,9 KB ID: 3082425
                                                Ich habe gelesen, dass der Lötschenpass schon in der Antike ein wichtiger Übergang gewesen sei. Das wundert mich ein wenig. Der Weg über den Grimselpass ist doch viel leichter und führt ebenfalls vom Berner Land ins Wallis. Es ist aber eben auch ein langer Umweg. Für den Fußgänger mag es Sinn machen, jenen langen Umweg zu vermeiden und lieber einen Kilometer über Felsen zu klettern. Eine Autostraße über den Lötschenpass bauen zu wollen, würde aber wohl keinem vernünftigen Menschen einfallen.
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_5Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 459,4 KB ID: 3082422

                                                Auf der Passhöhe begrüßen mich einige Holzskulpturen ...
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_9Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 343,7 KB ID: 3082427
                                                ... dann ist die Hütte erreicht, und es gibt eine Rast. Einige Zeit nach mir trifft auch besagte Dame ein, entkräftet und blass im Gesicht. Sie sagt, es müsse wohl die Höhe sein, die ihr so zu schaffen macht. In der Tat erinnere ich mich, dass sie auf dem unteren Teil des Aufstiegs nicht langsamer war als ich selbst, ab dem Gletscher aber sehr viel schwächer. Wer weiss, wie sie die Situation ohne die Hilfe ihres Sohnes gemeistert hätte...


                                                Der anschließende Abstieg nach Osten, also ins Lötschental hinein, ist dann wieder leicht, fast ein wenig langweilig:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_11Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 325,6 KB ID: 3082426

                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_12.jpg Ansichten: 0 Größe: 560,8 KB ID: 3082431

                                                Nach knapp zwei Stunden erreiche ich das kleine Bergdorf oberhalb von Wiler im Lötschental. Großartig, diese klassischen alten Walliser Holzhäuser:
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_14.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3082430

                                                Dann – schau, schau! – ist auch die Dame wieder da, die oben auf dem Lötschenpass so entkräftet war. Mittlerweile ist sie wieder putzmunter, frisch und kräftig. Erstaunlich, dass jemand schon bei so geringer Höhe (ab 2400m oder so) in derartige Nöte kommt! Das habe ich bisher noch nie erlebt.

                                                Von diesem kleinen Bergdorf an bin ich wieder faul. Natürlich könnte ich jetzt die vielen Serpentinen hinunter nach Wiler zu Fuß gehen, und natürlich könnte ich von dort auf der Asphaltstraße zu Fuß zum Bahnhof Goppenstein latschen. Ich nehme aber die Seilbahn hinunter ins Tal und dann, wie etliche andere auch, den Bus nach Goppenstein (und ihr dürft jetzt darüber die Nase rümpfen, es ist mir egal). Vom Bahnhof Goppenstein geht es durch den Lötschbergtunnel (mit dem Zug, nicht zu Fuß) zurück nach Kandersteg.
                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loetschenpass_16.jpg Ansichten: 0 Größe: 468,3 KB ID: 3082428

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                                                • Flachlandtiroler
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                                                  Moderator
                                                  Liebt das Forum
                                                  • 14.03.2003
                                                  • 30131
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Zitat von Schwindelfrei Beitrag anzeigen
                                                  Ich habe gelesen, dass der Lötschenpass schon in der Antike ein wichtiger Übergang gewesen sei. Das wundert mich ein wenig. Der Weg über den Grimselpass ist doch viel leichter und führt ebenfalls vom Berner Land ins Wallis. Es ist aber eben auch ein langer Umweg. Für den Fußgänger mag es Sinn machen, jenen langen Umweg zu vermeiden und lieber einen Kilometer über Felsen zu klettern. Eine Autostraße über den Lötschenpass bauen zu wollen, würde aber wohl keinem vernünftigen Menschen einfallen.
                                                  Der Lötschenpaß hat zwei Nachteile:
                                                  Der Weg durch die Chluse ist sehr gefährlich, da kann von beiden Seiten Steinschlag (resp. Lawinen) aus gigantischen Höhen kommen. Du schriebst ja selber zur Fahrt durch das Gasterntal -- ich fand's mit dem PKW durchaus fordernd, Allrad wäre echt von Vorteil gewesen.
                                                  Und der Paß ist mit über 2700m nur selten schneefrei. In antiken Warmzeiten war das eventuell günstiger.

                                                  Der Grimselpaß ist in der Tat ein großer Umweg, will man von Bern nach Brig (oder Sion). Für Brig routet man über den Gemmi 123km (Lötschenpaß dürfte nur wenig länger sein) und über den Grimsel 172km. Also mehrere Tage zusätzlich, die der Händler dem Spediteur bezahlen musste. Für Sion ist es noch ungünstiger.
                                                  Der Zug braucht heute durch den Basistunnel nur noch 67 Minuten!

                                                  Mit Ziel Sion kommt auch noch der Sanetschpass in Betracht, für den Verkehr nur von der Walliser Seite erschlossen.
                                                  Meine Reisen (Karte)

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                                                    • 13.11.2017
                                                    • 70
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Nicht ohne eine gewisse Ernüchterung stelle ich fest, daß mein Bericht seit Oktober 2021 kein Echo mehr gefunden hat (und auch damals nur vom Moderator). Dennoch "wurmt" es mich irgendwie, daß mein Bericht so unfertig hier steht, und so raffe ich mich nach langer Trägheit doch noch auf, seine Fertigstellung zu betreiben. Also:


                                                    #4 - noch ein Loch: von Kandersteg nach Airolo

                                                    Das Berner Oberland war nicht schlecht, hat mir gut gefallen, aber ich habe nicht ewig Zeit. Also Aufbruch. Wohin? Ins Gotthard-Gebiet. Warum gerade dort hin? Irgendwann einmal gab Becks eine Wanderempfehlung: von Vrin nach Andermatt (wenn ich mich recht erinnere; ich kann es jetzt nicht mehr finden), und das klang irgendwie interessant.


                                                    Die Bahnstrecke geht erst einmal von Kandersteg durch den Lötschbergtunnel. Ein Foto davon will wohl niemand sehen (ich hätte auch keines). Dann: Umsteigen in Brig. Der Aufenthalt ist lang genug für einen kleinen Stadtbummel. Hier zunächst das Rathaus:
                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_D Kandersteg_21_ODS.jpg Ansichten: 0 Größe: 771,2 KB ID: 3242379

                                                    Dann ein Ladenschild:
                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_D Kandersteg_23+24.jpg Ansichten: 0 Größe: 717,6 KB ID: 3242378 Meine Schweizer Freunde sagten: im Wallis sprechen sie einen Dialekt, der selbst für uns Schweizer sehr merkwürdig klingt. "Üsferchöif" bedeutet wohl "Ausverkauf", darf man annehmen.

                                                    Der Bahnhof von Brig ist aber eine Wucht, finde ich.
                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_D Kandersteg_25.jpg Ansichten: 0 Größe: 813,4 KB ID: 3242380 In Brig zweigt die Bahnlinie nach Südosten durch den Simplontunnel (und damit nach Italien) ab. Es ist also ein wichtiger Knotenpunkt.


                                                    Dann fahre ich mit dem Gotthard-Express bis nach Andermatt. Die Strecke führt durch das obere Wallis - richtig toll.
                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_D Kandersteg_26.jpg Ansichten: 0 Größe: 861,9 KB ID: 3242381

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_D Kandersteg_28.jpg Ansichten: 0 Größe: 776,0 KB ID: 3242377

                                                    In Andermatt steige ich nochmals um und fahre mit dem Bus über den Gotthardpaß nach Airolo. Sehr eindrucksvoll in der Tat, aber aus dem fahrenden Bus heraus ist mir leider kein gutes Foto gelungen. Am Spätnachmittag erreiche ich dann Airolo und checke in mein Hotel ein. Schweizer Preise, kann ich euch sagen. Dann geht die Sonne unter, und ich freue mich auf die geplanten Wanderungen der kommenden Tage.

                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_D Kandersteg_29.jpg Ansichten: 0 Größe: 318,4 KB ID: 3242376

                                                    P.S. Diesen Berichtsabschnitt findet ihr wahrscheinlich nicht so toll (er ist es auch nicht), aber was ich anschließend erlebt habe - siehe Fortsetzung -, wird euch mit Sicherheit gefallen.​
                                                    Zuletzt geändert von Schwindelfrei; 07.02.2024, 11:54.

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                                                      • 08.02.2022
                                                      • 199
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Danke für den kurzweiligen Bericht & die hübschen Fotos

                                                      Zitat von Schwindelfrei Beitrag anzeigen
                                                      Hier der Ausschnitt aus der Swiss Topokarte:
                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Oeschinenseekarte_annotiert.JPG Ansichten: 0 Größe: 246,2 KB ID: 3081866

                                                      Von der Sessellift-Station (links im Bild) bin ich dort gegangen, wo ich hier die gelben Punkte eingezeichnet habe. Alles ganz leichte Wanderwege, Mittelgebirgs-Qualität. Dann aber, am Ostufer des Sees, wird es immer gefährlicher - nix mehr von wegen Mittelgebirge - und dort, wo hier der rote Punkt ist, bin ich umgekehrt. Das ist also dieselbe Stelle wie an dem roten Punkt in Beitrag #13. Wie gesagt: ab hier zu riskant nach meinem Geschmack. Mit Klettersteigset als Sicherung kann man es aber machen, leicht sogar. Es geht ja eigentlich fast horizontal dahin, keinerlei "Klettern" o. ä. Nur ausrutschen darfst du auf keinen Fall, sonst fliegst du über die Wand hinunter und bist weg vom Fenster.
                                                      Das Foto in Beitrag #13 habe ich von Nordwesten her aufgenommen.
                                                      Hier noch eine aktuelle Ergänzung, der Weg entlang des südlichen Ufers zur Fründehütte ist seit einiger Zeit wegen Steinschlaggefahr gesperrt.

                                                      Hier gibts aktuelle Infos:
                                                      Vom Oeschinensee oder Kandersteg (gesperrt!) | Berg- und Alpinwandern | Schweizer Alpen-Club SAC (sac-cas.ch)
                                                      Spitze Stei (gemeindekandersteg.ch)

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                                                        Lebt im Forum
                                                        • 06.03.2011
                                                        • 9825
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Hallo Schwindelfrei.

                                                        Das war eine gute Idee, diesen Bericht weiterzuschreiben! Es lohnt sich, solche Juwelen ab und zu mal wieder aus der Versenkung zu holen! Tolle Bilder von einem lohnenden Weg, wie es aussieht! Wie viel Käse kommt denn da noch? Bin gespannt!

                                                        Viele Grüß

                                                        Wafer

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                                                          • 13.11.2017
                                                          • 70
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Zitat von Gurten Beitrag anzeigen
                                                          ...der Weg entlang des südlichen Ufers [des Oeschinensees] zur Fründehütte ist seit einiger Zeit wegen Steinschlaggefahr gesperrt.
                                                          Wenn ich mich recht erinnere, war das schon 2020 so, und man kann wohl nicht damit rechnen, daß sich dies bald wieder ändern wird.


                                                          Danke, Wafer, daß du meinen kleinen Bericht als Juwel betrachtest! Ich bin da bescheidener.

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                                                            Gerne im Forum
                                                            • 13.11.2017
                                                            • 70
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            #5 - noch ein (letztes) Mal Käse

                                                            Am kommenden Morgen gehe ich erst einmal zum Postbus am Bahnhof Airolo, um die paar Kilometer bis zur Talstation des Schrägaufzugs in Piotta nicht zu Fuß gehen zu müssen.

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_01_ODS.jpg Ansichten: 0 Größe: 296,1 KB ID: 3243135 Busbahnhof in Airolo. Im Hintergrund die Trasse der neuen Gotthard-Paßstraße. Auf dieser fährt auch der Bus, mit dem ich gekommen bin.

                                                            Von Piotta fahre ich, wie geplant, mit dem Schrägaufzug nach oben, was einen langen Anstieg erspart. Noch ein paar Minuten Fußweg, dann ist der Ritomsee erreicht. Ein paar weitere Minuten Fußweg an seinem Ufer entlang, dann zweige ich ab zum Lago di Tom und weiter in Richtung zur Capanna Cadlimo.
                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_02_ODS.jpg Ansichten: 0 Größe: 474,1 KB ID: 3243134

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_03_ODS.jpg Ansichten: 0 Größe: 703,8 KB ID: 3243138 Am Ufer des Lago di Tom; Blick hinauf zu der Scharte auf dem Weg zur Capanna Cadlimo. Diese kleine Scharte sieht so unscheinbar aus, aber es ist tatsächlich der Hauptkamm der Alpen in diesem Bereich.


                                                            Zwei weitere kleine Tümpel liegen etwas oberhalb des Lago di Tom. Ihre Oberfläche ist spiegelglatt, so daß die Landschaft wie auch die 5 Wanderer sich darin spiegeln.
                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_04_ODS.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3243139

                                                            Noch etwas weiter oberhalb liegt der kleine Lago Scuro. Der Name ist rätoromanisch, und "Scuro" ist verwandt mit "obskur", also dunkel. Er sieht auch tatsächlich viel dunkler aus als die anderen kleinen Seen, wohl deshalb, weil er viel tiefer ist. Übrigens gehört der Lago Scuro bereits zur Alpen-Nordseite, wohingegen mein Weg bis kurz davor noch zur Alpen-Südseite gehört hatte.
                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_05.jpg Ansichten: 0 Größe: 503,3 KB ID: 3243140

                                                            Noch ein kleines Stück Wanderweg...
                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_06_ODS.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3243136
                                                            ... dann bin ich an der Hütte, der Capanna Cadlimo (man sieht sie schon ganz klein hier links oben). Dort mache ich erst einmal Rast.


                                                            Am späteren Nachmittag mache ich, bevor es das Abendessen gibt, schnell noch einen kurzen Zusatzausflug hinauf zu den kleinen Seen knapp nördlich der Hütte (ihr seht sie auf der Topokarte bzw. auf www.opentopomap.org) am Fuß des Piz Borel. Hier setze ich mich einfach nur hin und genieße die Hochgebirgslandschaft. Wirklich hoch sind wir hier eigentlich nicht - knapp 2900m oder so. Dennoch wirkt die Szenerie sehr hochgebirgig, finde ich.
                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_08.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3243137
                                                            Rechts am Bildrand noch einmal der Lago Scuro, und im Hintergrund die Berge südlich des Ticino-Tals.
                                                            x
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                                                            Fortsetzung folgt

                                                            Zuletzt geändert von Schwindelfrei; 13.02.2024, 02:29.

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                                                              • 13.11.2017
                                                              • 70
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                                                              #31
                                                              An den folgenden beiden Tagen mache ich zwei kurze Ausflüge.

                                                              Der erste davon führt mich von der Cadlimo-Hütte zur Maighels-Hütte und wieder zurück. Diese Strecke hatte Becks einmal in einem Tourenvorschlag erwähnt ("Andermatt-Vrin"). Ich kann seinen Vorschlag jetzt nicht mehr auf dem Forum finden, aber ich hatte mir die Karte heraus kopiert - hier ist sie:
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Name: Andermatt-Vrin Becks.gif
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Größe: 192,5 KB
ID: 3307293 Die Maighels-Hütte ist der Kringel ganz links oben, die Cadlimo-Hütte der Kringel genau darunter


                                                              Als erstes muß ich von der Cadlimo ein wenig absteigen nach Nordwesten, also in den obersten Teil des Val Canaria, das ins Ticinotal mündet. Danach geht es aber gleich wieder aufwärts zum Bornengopass - hier im Bild links oben.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_11.jpg
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Größe: 442,6 KB
ID: 3307284
                                                              Vom Bornengopass steige ich wieder ab nach Norden ins Val Maighels und schaue noch einmal zurück. Auch hier ist der Bornengopaß links oben im Bild. Das Val Maighels mündet ins Vorderrheintal, und der Bornengopass liegt somit auf der europäischen Hauptwasserscheide.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_12_ODS.jpg
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Größe: 826,8 KB
ID: 3307285

                                                              Weiterweg nach Norden, das Val Maighels abwärts.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_13.jpg
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Größe: 223,8 KB
ID: 3307288

                                                              Rein spaßeshalber mache ich den klitzekleinen Abstecher nach Westen "hinauf" zum Pass Maighels, der zum Unteralptal hinüber führt.

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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_15.jpg
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_16.jpg
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Größe: 496,6 KB
ID: 3307286

                                                              Weiter geht es das Tal hinab. Ich nehme Notiz von einer alten Gletschermoräne und einem fast genau quaderförmigen Felsen.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_14_plus_17.jpg
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Größe: 1.018,8 KB
ID: 3307291

                                                              Dann kommt die Maighelshütte ins Blickfeld.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_19A_ODS.jpg
Ansichten: 157
Größe: 675,7 KB
ID: 3307289

                                                              Auf der Maighelshütte habe ich zwei Dinge zu erledigen: erstens, die Grüße des Hüttenwirts von der Cadlimo zu überbringen, und zweitens, meinen Magen mit Kuchen und Kaffee zu füllen. - Nachdem beides getan ist, gehe ich auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Süden, stets mit Blick auf den Bornengopass.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_20.jpg
Ansichten: 154
Größe: 897,7 KB
ID: 3307292

                                                              Der letzte Aufstieg zurück zur Cadlimo.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_21.jpg
Ansichten: 154
Größe: 634,4 KB
ID: 3307290

                                                              Abendstimmung auf der Cadlimo-Hütte.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_22.jpg
Ansichten: 157
Größe: 55,7 KB
ID: 3307294

                                                              Becks hatte die Strecke Maighels-Cadlimo als Tagestour vorgeschlagen, und im Nachhinein schmunzele ich ein wenig darüber. Selbst als Großvater habe ich diese Strecke hin und zurück als leichten Tagesausflug empfunden, allemal 3:30h pro Richtung, was man ja wahrhaftig nicht "mörderisch" nennen kann.

                                                              Angehängte Dateien

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                                                                • 13.11.2017
                                                                • 70
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Der zweite meines Tagesausflüge von der Cadlimo ist eine Schleife nach Osten: zunächst zum Lukmanierpass, dann hinunter zur Capanna Cadagno und dann wieder zurück / hinauf zur Cadlimo.

                                                                Der Ausblick von der Cadlimo im frühen Morgenlicht:
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_31.jpg
Ansichten: 151
Größe: 759,5 KB
ID: 3307297

                                                                Im obersten Teil des Val Cadlimo, das zum Lukmanierpass hinab führt.
                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_32.jpg
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Größe: 1,06 MB
ID: 3307299 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_33.jpg
Ansichten: 151
Größe: 1,11 MB
ID: 3307298
                                                                Die Weidetiere sind eine Kreuzung aus Yak und Rind.

                                                                Malerische Berglandschaft wie aus dem Fremdenverkehrs-Prospekt:
                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_34.jpg
Ansichten: 150
Größe: 1,24 MB
ID: 3307306

                                                                Ich passiere einen Kraal für Schafe ...
                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_35.jpg
Ansichten: 150
Größe: 1,18 MB
ID: 3307305
                                                                ... und eine Jurte (sie kommt mir vor wie aus Tibet oder der Mongolei). Sie ist hier wohl aber dauerhaft aufgebaut; denn ich sehe einen Schlot, der anscheinend zu einer festen Feuerstelle gehört.
                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_36.jpg
Ansichten: 161
Größe: 778,0 KB
ID: 3307296

                                                                Dann geht es das Val Cadlimo abwärts in Richtung Lukmanierpass. Vor mir zwei andere Wanderer, und im Hintergrund der Scopi, ein Dreitausender. Der Weg hier links führt hinab zum Lukmanierpass, der Weg hier rechts dagegen in einer Schleife nach Süden - ihr seht es auf der Topokarte.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_37.jpg
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_38_ODS.jpg
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ID: 3307300

                                                                Ich gehe also auf jener Schleife nach Süden, bleibe somit noch oberhalb des Lukmanierpasses und schaue hinunter auf denselben. Eine Schafherde passiert mich; wahrscheinlich die Schafe aus dem Kraal, den ich vor einer Stunde gesehen habe.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_39.jpg
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ID: 3307302 Erst später, beim Studium der Topokarte, dämmert es mir, daß ich hier haarscharfgenau über dem Gotthard-Basistunnel gesessen habe.

                                                                Auf dem Weiterweg zur Capanna Cadagno gehe ich mehr oder weniger zusammen mit diesen vier Schafhirten und ihrer Herde. Links im Mittelgrund des Fotos der Passo dell´ Uomo.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_40.jpg
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ID: 3307303

                                                                Vom Passo dell´ Uomo geht es hinab zur Capanna Cadagno. Laut Schweizer Topokarte heißt dieser Bach Murinascia Grande.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_41.jpg
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ID: 3307304

                                                                Auf der Cadagno esse ich zu Mittag und trinke ein Bier. Ersteres war notwendig, aber letzteres bereue ich bald danach.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_42.jpg
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ID: 3307309

                                                                Beim Wiederaufstieg zur Cadlimo schaue ich noch einmal zurück auf den Lago Cadagno und die Capanna (im Bild rechts oberhalb des Sees).
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_43.jpg
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ID: 3307307
                                                                Sehr bald danach stoße ich wieder auf denselben Weg, den ich schon vor zwei Tagen gegangen bin. Den habe ich weiter oberhalb in diesem Bericht in Wort und Bild beschrieben, und ich will mich hier nicht wiederholen. Daher hier nur der bereits oben gezeigte Lago di Tom aus einer etwas anderen Perspektive:
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_44_ODS.jpg
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ID: 3307308
                                                                So weit, so gut. Aber dann, beim weiteren Aufstieg zum Lago Scuro und zur Cadlimo, werden meine Beine immer schwerer, wie Blei. Ich krieche nur noch bergan. Das gottverdammte Bier! Ich hätte mich beherrschen sollen und das Biertrinken bis zum Abend aufschieben! Hätte, hätte, Fahrradkette! So dauert es gefühlt ewig, bis ich wieder an der Cadlimo bin. Die ist auch an diesem Abend wieder so brechend voll wie an den beiden Abenden vorher, und Wirt Heinz Tschümperlin macht richtig Umsatz, zumal ich auch noch ein weiteres Bier trinke

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 24.08.2009
                                                                  • 2348
                                                                  • Privat


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                                                                  Danke für den interessanten Bericht mit schönen Bildern aus der Schweiz und mit dem schönen Blick auf den Lago Cadagno sogar mal ein Blick auf eine Ecke, wo ich (unten am See) auch schon war.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Gerne im Forum
                                                                    • 13.11.2017
                                                                    • 70
                                                                    • Privat


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                                                                    OK, es war wunderschön hier oben, aber ich kann auch nicht ewig hier bleiben. Wiederabstieg nach Airolo ist angesagt, zunächst zum Lago Ritom und anschließend auf der Straße vom Lago Ritom zur Bergstation des Schrägaufzugs.
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_51_ODS.jpg
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Größe: 913,1 KB
ID: 3307908

                                                                    Aufwärts hatte ich mir den gegönnt, aber abwärts gehe ich zu Fuß. Im Hintergrund dieses Fotos sieht man die Straße von Airolo hinauf zum Gotthardpass.
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Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_52.jpg
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Größe: 833,0 KB
ID: 3307909


                                                                    Dann der Blick hinunter ins obere Ticinotal.
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_53_ODS.jpg
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ID: 3307907 Bis hier oben hin dröhnt der Lärm der Autobahn sowie hin und wieder eines Zuges. Ihr seht hier sogar ein Flugfeld ("Ambri-Piotta"). Wenn da noch ein Flugzeug startet, wird es noch schlimmer. Zuhause auf dem Sofa hatte ich vor Jahren einmal in Erwägung gezogen, irgendwann einmal die "Strada Alta Leventina" zu gehen, aber jetzt sage ich mir: NIE IM LEBEN.

                                                                    So erreiche ich denn Airolo ...
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_54.jpg
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Größe: 565,8 KB
ID: 3307911

                                                                    ... übernachte noch einmal und reise am nächsten Morgen wieder ab in Richtung Deutschland.
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 Switz_E Cadlimo_61.jpg
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Größe: 477,7 KB
ID: 3307910

                                                                    Das war also "Switzerland Light 2020", ohne tolle Bergbesteigungen o.ä.

                                                                    Danke für´s Lesen!

                                                                    Kommentar